ADVERBIEN

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DIE MODALADVERBIEN Modal-Adverbien drücken die Haltung des Sprechers aus. Was glaubt er? Was meint er? Was glaubst du? Scheint morgen die Sonne? – Wahrscheintlich. (Vielleicht. / Leider nicht. / … ) Wahrscheinli chkeit bestimmt Heute kann er nicht, aber morgen kommt erbestimmt! sicher(lich) Sie kommt sicher(lich) auch mit. wahrscheinli ch Wahrscheinlich scheint morgen die Sonne. vielleicht Aber vielleicht regnet es, es ist nicht sicher. eventuell Eventuell können wir dann unseren Ausflug nicht machen. Bewertung glücklicherw eise / Der Benzintank ist leer. Aber sie hatglücklicherweise einen Kanister mit Bensin dabei. zum Glück Zum Glück hat sie auch einen Ersatzreifen dabei. hoffentlich Sie kommen doch hoffentlich heute noch? leider Leider spricht er nicht Chinesisch. unglückliche rweise Er kann sich unglücklicherweise an nichts erinnern. dummerweise Dummerweise habe ich heute mein Geld nicht mit! Annahmen anscheinend Meinst du, ihm gefällt das Spielzeug? –Anscheinend schon, er spiel viel damit. (es sieht so aus, ich glaube es) wirklich Ich springe nachher vom 10-Meter-Brett. – Willst du

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DIE MODALADVERBIEN

Modal-Adverbien drücken die Haltung des Sprechers aus. Was glaubt er? Was meint er?

Was glaubst du? Scheint morgen die Sonne? – Wahrscheintlich. (Vielleicht. / Leider nicht. / … )

Wahrscheinlichkeit

bestimmt Heute kann er nicht, aber morgen kommt erbestimmt!

sicher(lich) Sie kommt sicher(lich) auch mit.

wahrscheinlich Wahrscheinlich scheint morgen die Sonne.

vielleicht Aber vielleicht regnet es, es ist nicht sicher.

eventuell Eventuell können wir dann unseren Ausflug nicht machen.

Bewertung

glücklicherweise /Der Benzintank ist leer. Aber sie hatglücklicherweise einen Kanister mit Bensin dabei.

zum Glück Zum Glück hat sie auch einen Ersatzreifen dabei.

hoffentlich Sie kommen doch hoffentlich heute noch?

leider Leider spricht er nicht Chinesisch.

unglücklicherweise Er kann sich unglücklicherweise an nichts erinnern.

dummerweise Dummerweise habe ich heute mein Geld nicht mit!

Annahmen anscheinendMeinst du, ihm gefällt das Spielzeug? –Anscheinend schon, er spiel viel damit. (es sieht so aus, ich glaube es)

wirklichIch springe nachher vom 10-Meter-Brett. – Willst du das wirklich machen? (bist du sicher? / Ist das dein Ernst)

natürlichIch glaube, ich kann das nicht. – Aber Klaus, natürlich kannst du das! (ich bin sicher und will den anderen überzeugen)

! Wörter mit Adjektiv + -weise sind immer Adverbien. Sie geben Auskunft über die Umstände, unter denen etwas geschieht.

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Adverbien der Art und Weise im Satz

1 2 Satzmitte Satzende

Leider hat der Wetterbericht nicht immer Recht

Er kommt heute sicher nicht mehr nach Hause.

Nach dem Urlaub hat Hans natürlich kein Geld mehr.

Das Modal-Adverb steht auf Position 1 oder in der Satzmitte. In der Satzmitte steht das Modal-Adverb vor der Negation.

Von Adjektiven abgeleitete Modaladverbien

Diese Adverbien kennzeichen die Art und Weise, wie jemand etwas tut. Sie haben keine Endung. Sie lassen sich steigern wie Adjektive.

gut Er spielt gut Fußball.

schlecht Sie isst im Moment schlecht.

fleißig Ina rechnet fleißig die Aufgaben.

langsam Julia kaut (= mengunyah) langsam ihr Brötchen.

schnell Wir müssen schnell zum Bahnhof.

Die graduierung mit Hilfe von ModaladverbienModaladverbien können Adjektive verstärken: Das sind sehr schöne Hemden.… oder abschwächen: Das ist nur eine kleiner Hund.

ADVERBIEN DER VERSTÄRKUNG UND FOKUSSIERUNG

Das Publikum war von dem Konzert ganzbegeistert.

„ganz“ kann die Bedeutung von Adjektiven verstärken oder abschwächen.

Nur der Dirigent hat mir nicht gut „nur“ fokussiert die Aufmerksamkeit auf ein Substantiv, Pronomen oder

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gefallen. Adverb.

Verstärkung von Adjektiven

sehr (betont) Vielen Dank für diesen Tipp – das ist ein sehr interessanter Roman!

besonders Das war heute ein besonders schönes Konzert – so etwas habe ich selten gehört.

ganz (betont) Du hast ja eine ganz nette Freundin – wirklich sehr sympatisch.

ziemlich Ich habe ziemlich wenig verstanden. Das ist eine ziemlich gute Arbeit. (relativ gut)

recht Es war eine recht kurze Fahrt. (relativ kurz)

Aber: Ich möchte Ihnen recht herzlich danken. = Ich möchte Ihnen ganz herzlich danken.Mündlich sagt man auch oft: total nett, super, schön, …

Abschwächung von Adjektiven

ganz (unbetont) Ich fand das Konzert ganz nett. (Betonung auf „nett“: ich bin nicth so begeistert)

einigermaßen Hier drinnen ist es einigermaßen warm. (es ist nicht sehr warm, es geht gerade)

etwas Lange bleibe ich nicht mehr wach, ich bin schon etwas müde. (ein bisschen müde)

nur Seltsam: Das Konzert war toll – aber der Beifall war nur schwach. (schwach ist betont)

Mit der Natgation („nicht“, „gar nicht“) kann man diese Adjektive verneinen.

Fokussierung von Substantiven, Pronomen und Adverbien

nur Das Konzert war gut – nur der Dirigent hat mir nicht gefallen. (er allein)

Ich gehe jeden Tag in die Bibliothek – nur dort kann ich mich konzentrieren.

auch Immer kaufen wir ein, ich finde, auch du kannst das jetzt mal machen! („wir“ und „du“ sind betont)

sogar Dieses Computerprogram ist wirklich nicht schwer – sogar Bernhard hat es ganz schnell gelernt. („Bernhard ist betont: von dem erwartet man das normalerweise nicht“)

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Vorsicht: „sogar“ kann in dieser Bedeutung beleidigend wirken!

Adverbien der Art und Weise

! Adverbien haben keine Endungen. Adverbien der Art und Weise können Komparativ und Superlativ haben.

Wie macht man etwas?

schnell, langsam, vorsichtig, …

gut, besser, am besten, …

gern, lieber, am liebsten, …

Adverbien der Art und Weise im Satz1 Satzmitte Satzende

Fahr nicht so schnell!

1 2 Satzmitte Satzende

Am liebsten möchte Monika fahren.

Heidrun liest ihre Krimis nicht gern im Bett

Am Abend hört sie sich lieber ein Konzert im Radio an.

Das Team spielt heute gar nicht gut.

Sie stellt die Vase vorsichtig auf den Tisch.

Das Adverb der Art und Weise steht auf Position 1 oder in der Satzmitte. In der Satzmitte steht es nach der Negation und vor dem Lokal- und Direktional-Objekt.

Adverbien der Art und Weise: Verwendung

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gut Eva spricht gut Französisch,

besser aber Englisch spricht sie besser.

am besten Am besten spricht sie Spanisch.

schlecht Er kann sehr schlecht sehen, er brauch eine Brille.

laut Sprechen Sie bitte etwas lauter!

so Wie macht man das? – Guck mal, so!

anders Kann man das auch anders machen?

irgendwie Ich fühle mich irgendwie ganz schlapp heute.

gern Ich tanze für mein Leben gern!

lieber Nichts mache ich lieber als tanzen!

am liebsten Am liebsten möchte ich immer tanzen.

INDIREKTE REDE: VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT

Direkte Rede: „Ich habe von der Sache nichts gewusst.“

Indirekte Rede: Er sagt, er habe davon nichts gewusst.

Der Minister wiederholte heute, dass er von der ganzen Angelegenheit nichtsgewusst habe. Das werde er auch vor dem Untersuchungsausschuss aussagen.

Vergangenheit

Minister: „Ich habe davon nicht gewusst.“

Zeitungsartikel:

Der Minister sagte, er habe davon nichtsgewusst.

Bezug auf etwas Vergangenes: Konjunktiv I Perfekt

Zukunft

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Minister:„Ich werde das vor dem Untersuchungsausschuss aussagen. Die Ermittlungen werden auch nichts anderes ergeben.“

Zeitungsartikel:

Der Minister sagte, er werde das vor dem Untersuchungsausschuss aussagen. Die Ermittlungen würden sicher auch nichts anderes ergeben.

Bezug auf etwas Zukünftiges:Konjunktiv I Futur(Oft: „würde“ + Infinitiv)

Zeitpunkt des SprechensBezug auf einen

Er sagt, er wisse nichts davon. gegenwärtigen,

Er sagte, er habe nichts davon gewusst. vergangenen,

Er hat gesagt, er werde das auch wieder aussagen. zukünftigen Zeitpunkt

! Der Zeitpunkt des Sprechens ist unabhängig von der Zeit in der indirekten Rede.

Zeit-Adverbien:

Minister:„Ich bin erst gestern aus Rom zurückgekommen. Ich werde aber noch heutevor dem Ausschuss aussagen. Morgen muss ich allerdings schon wieder nach Berlin fliegen.“

Zeitungsartikel:

Der Minister sagte auf der Pressekonferenz, er sei erst am Tag davor aus Rom zurückgekommen. Er werde aber noch am gleichen Tag vor dem Ausschuss aussagen. Allerdings müsse er schon am nächsten Tag wieder nach Berlin fliegen.

sei, werde, müsse: Konjunktiv I

Die Zeit-Adverbien ändern sich in der indirekten Rede in der Vergangenheit:

gestern → am Tag davor, am vorigen Tag

heute → am gleichen Tag

morgen → am nächsten Tag

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DIE TEMPORALADVERBIENTemporaladverbien machen Angaben zur Zeit. Sie können Zeitpunkte oder Zeiträume in Gegenwart, Vergangenheit oder Zukunft beschreiben:

Zeitpunkte

in der Gegenwart in der Vergangenheit

jetzt → Ich gehe jetzt arbeiten.eben (gerade, vor ein paar Minuten) → Sie hateben abgewaschen.

heute → Heute scheint die Sonne. gestern, vorgestern → Gestern schien die Sonne.

gerade → Ich wasche gerade ab. neulich, vor kurzem → Neulich habe ich abgewaschen.

da (in dem Moment) → Ich saß in der Badewanne. Da klingelte es.

vorhin (= baru saja, tadi)→ Du hast vorhin nicht aufgepasst.

nun (jetzt, als nächstes) → Nun hören wir auf zu lernen.einmal (vor langer Zeit) → Es war einmal eine Zauberin …

in der Zukunft

bald, morgen, übermorgen, später, demnächst(= tdk lama lagi, segera) Wir kommen bald wieder.

Zeiträume

in der Gegenwart in der Vergangenheit

heutzutage → Die Kinder sitzen heutzutage alle vor dem Computer. früher → Früher war alles besser.

damals (zu der Zeit) → Damals holte man Wasser noch aus dem Brunnen.

Das sagt man oft:

Wo ist nur Susanne? – Die muss schon da sein, ich habe sie eben (gerade)gesehen (vor ein paar Minuten)

Wann ruft denn Karl an? – Der hat doch vorhin angerufen. (vor ein paar Stunden)

Neulich habe ich Paul, meinen alten Freund, wiedergetroffen. (vor einiger Zeit)

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Wir hatten es nicht einfach, aber das Leben war damals nicht so hektisch wie heute. (zu der Zeit)

Es war einmal (einst) ein alter König, der hatte drei Söhne. (vor langer Zeit)

Früher haben die Menschen noch miteinander geredet – heute sitzem sie meistens vor dem Fernseher oder Computer.

da; nun

Sie las ein spannendes Buch. Da klingelte das Telefon. (in dem Moment)

Was machen wir nun (jetzt)? – Nun (jetzt) räum erst mal auf! als nächstes

Sie bezeichnen das Verhältnis zu einem anderen Zeitpunkt:

vorher, nachher, seitdem, inzwischen, zuerst, danach, dann, zuletzt

Klaus hat sein Studium abgebrochen. Seitdem fährt er Taxi.

… und Angaben zur Vor- und Nachzeitigkeit:

vorher, erst, zuerst nachher, dann, danach

Wollen wir spazieren gehen? – Ja, aber vorhermuss ich bügeln und nachher muss ich nich aufräumen.

Sie können die Häufigkeit angeben:

Wie oft?nie, niemals, fast nie, selten, kaum, manchmal, ab und zu, oft, häufig, meistens, fast immer, immer, stets

… oder eine Dauer :

schon Bist du schon fertig? (schneller als gedacht)

noch Ich bin noch nicht fertig. (es dauert etwas länger)

erst Ich werde erst nächste Woche fertig. (später als gedacht)

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Dauer und Frequenz:

Das sagt man oft:

Wir haben uns ja ewig nicht gesehen!

Die Ostsee ist wunderschön – wir fahren immer wieder hin!

Mach doch nicht dauernd (= terus menerus) so einen Lärm!

Sie machen Angaben zu Tagen und Tageszeiten:

morgens, mittags, abends Morgens mache ich Frühstück.

montags, dienstags, freitags Freitags essen wir Fisch. (immer)

… und zu Wochen, Monaten, usw.:

täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich