Abkürzungen und Zeichenerklärungen · 2008. 3. 13. · Briefmarken sind, soweit nichts anderes...

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Abkürzungen und Zeichenerklärungen Abkürzungen der Druckverfahren: Bdr. = Buchdruck Ldr. = indirekter Hochdruck (Letterset) Odr. = Offsetdruck Pdr. = Prägedruck RaTdr. = Rastertiefdruck Stdr. = Steindruck StTdr. = Stichtiefdruck (Stahl- oder Kupferstich) Abkürzungen der Farbenbezeichnungen: bl. = blau bräunl’ = bräunlich dkl’ = dunkel- gelbl’ = gelblich- grünl’ = grünlich- lebh’ = lebhaft- or. = orange rötl’ = rötlich- schw. = schwarz schwärzl’ = schwärzlich ultram. = ultramarin vio. = violett mfg. = mehrfarbig Andere Abkürzungen und Abkürzungszeichen: Platten, Typen und Trennungsarten: Pl = Platte T = Type gez. = gezähnt K = Kammzähnung Ks = Kastenzähnung S = integrierte Schleifperforation L = Linienzähnung t = Zähnung richtungsvertauscht 4 = durchstochen # = geschnitten U = ungezähnt Ul = links ungezähnt Ur = rechts ungezähnt Uo = oben ungezähnt Uu = unten ungezähnt Us = senkrecht ungezähnt Uw = waagerecht ungezähnt Udr = dreiseitig ungezähnt Uzw = zweiseitig ungezähnt, UMs = waagerechtes Paar, Mitte ungezähnt UMw = senkrechtes Paar, Mitte ungezähnt Wasserzeichen: oWz = ohne Wasserzeichen (Bezeichnung nur in Sonderfällen) Wz = Wasserzeichen Gummierung: < = ungebraucht ohne Gummierung oder mit Teilgummi : = ungebraucht mit Originalgummierung (Falz) ; = ungebraucht mit Originalgummierung (postfrisch) o.G. = ohne Gummierung Entwertungen: H = mit Poststempel entwertet I = Federzugentwertung J = fiskalische Entwertung K = Abstempelung zu philatelistischen Zwecken L = Lochentwertung M = andere besondere Entwertung (z.B. DDR) N = ausgabebezogene Sonderstempel O = Tagesstempel Fälschungen: Y = Fälschungen (Teilfälschungen) vorkommend (zum Schaden der Sammler) Z = Falschstempel vorkommend, Stempelprüfung erforderlich [ = Fälschungen zum Schaden der Post Briefe und Briefstücke: P = Marke auf Bedarfsbrief, -Postkarte, Paketkarte oder Drucksache, bei Flugpostmarken auf Flugpostbrief oder -karte R = Marke auf Briefstück FDC = Ersttagsbrief Verschiedenes: Ak = Ankündigungskarton AkB = Ankündigungsblatt mit Druckvermerk Bl. = Block Br l/u = Bogenrand links/unten DD = doppelter Aufdruck bzw. Doppeldruck, Doppelprägung DDD = Dreifachaufdruck bzw. Dreifachdruck DK = doppelter Aufdruck, davon einer kopfstehend DKV = Druckkontrollvermerk DV = Druckvermerk DZ = Drucker(ei)zeichen EB = Erinnerungsblatt ETB = Ersttagsblatt Erg. = Ergänzung F = Fehldruck, Fehlfarbe oder Fehlverwendung FZ = Flugpost-Zulassung G = Druck auf der Gummiseite GB = Großbogen HAN = Hausauftragsnummer H-Bl. = Heftchenblatt Hz = Herzstück K = Kehrdruck bzw. kopfstehender Aufdruck KZ = Kehrdruckpaar mit Zwischensteg L = Leerfeld bzw. anhängendes gez. Feld mit Bogen- randbedruckung M = Vorzugsdruck (Ministerblock) MH = Markenheftchen MHB = Markenheftchenbogen MK = Maximumkarte NA = Neuauflage _ = amtlicher Neudruck Nachdr. (N) = Nachdruck Neudr. (N) = privater Neudruck P = Plattendruck oder Probedruck Pa = auf geklebter Papierbahn Papier fl. = fluoreszierendes Papier Papier ph. = phosphoreszierendes Papier PF = Plattenfehler PH = Phasendruck Pl.-Nr. = Plattennummer POL = POL-Lochung R = Rollendruck oder Rollenmarke RWZ = Reihenwertzahl S = Sonderdruck oder Schwarzdruck s. = siehe SD = Schwarzdruck SZ = senkrechter Zusammendruck mit Zwischensteg V = Vorlagedruck oder Versuchsdruck W = Walzendruck oder waager. Zusammendruck WZ = waagerechter Zusammendruck mit Zwischensteg Zd = Zusammendruck Zf = Zierfeld ZS = Zwischenstegpaar (senkrecht) ZW = Zwischenstegpaar (waagerecht) \ = Entwurf a = es gibt Ganzsachen mit bildgleichem Wertstempel ] = Stich s = Marke erscheint unter der UV-Lampe … d = Viererblock —,— = kein Preisansatz möglich f = Flugpostmarke Weitere Abkürzungen sind jeweils in der Katalogisierungs- zeile erklärt *DK-Einführung 28.05.2003 14:25 Uhr Seite 4

Transcript of Abkürzungen und Zeichenerklärungen · 2008. 3. 13. · Briefmarken sind, soweit nichts anderes...

  • Abkürzungen und ZeichenerklärungenAbkürzungen der Druckverfahren:Bdr. = BuchdruckLdr. = indirekter Hochdruck (Letterset)Odr. = OffsetdruckPdr. = PrägedruckRaTdr. = RastertiefdruckStdr. = SteindruckStTdr. = Stichtiefdruck (Stahl- oder Kupferstich)

    Abkürzungen der Farbenbezeichnungen:bl. = blaubräunl’ = bräunlichdkl’ = dunkel-gelbl’ = gelblich-grünl’ = grünlich-lebh’ = lebhaft-or. = orangerötl’ = rötlich-schw. = schwarzschwärzl’ = schwärzlichultram. = ultramarinvio. = violettmfg. = mehrfarbig

    Andere Abkürzungen und Abkürzungszeichen:

    P l a t t e n , Ty p e n u n d Tr e n n u n g s a r t e n :Pl = PlatteT = Typegez. = gezähntK = KammzähnungKs = KastenzähnungS = integrierte SchleifperforationL = Linienzähnungt = Zähnung richtungsvertauscht4 = durchstochen# = geschnittenU = ungezähntUl = links ungezähntUr = rechts ungezähntUo = oben ungezähntUu = unten ungezähntUs = senkrecht ungezähntUw = waagerecht ungezähntUdr = dreiseitig ungezähntUzw = zweiseitig ungezähnt,UMs = waagerechtes Paar, Mitte ungezähntUMw = senkrechtes Paar, Mitte ungezähnt

    Wa s s e r z e i c h e n :oWz = ohne Wasserzeichen (Bezeichnung nur in

    Sonderfällen)Wz = Wasserzeichen

    G u m m i e r u n g :< = ungebraucht ohne Gummierung oder mit Teilgummi: = ungebraucht mit Originalgummierung (Falz); = ungebraucht mit Originalgummierung (postfrisch)o.G. = ohne Gummierung

    E n t w e r t u n g e n :H = mit Poststempel entwertetI = FederzugentwertungJ = fiskalische EntwertungK = Abstempelung zu philatelistischen ZweckenL = LochentwertungM = andere besondere Entwertung (z.B. DDR)N = ausgabebezogene SonderstempelO = Tagesstempel

    F ä l s c h u n g e n :

    Y = Fälschungen (Teilfälschungen) vorkommend(zum Schaden der Sammler)

    Z = Falschstempel vorkommend, Stempelprüfungerforderlich

    [ = Fälschungen zum Schaden der Post

    B r i e f e u n d B r i e f s t ü c k e :

    P = Marke auf Bedarfsbrief, -Postkarte, Paketkarteoder Drucksache, bei Flugpostmarken aufFlugpostbrief oder -karte

    R = Marke auf BriefstückFDC = Ersttagsbrief

    Ve r s c h i e d e n e s :

    Ak = AnkündigungskartonAkB = Ankündigungsblatt mit DruckvermerkBl. = BlockBr l/u = Bogenrand links/untenDD = doppelter Aufdruck bzw. Doppeldruck,

    DoppelprägungDDD = Dreifachaufdruck bzw. DreifachdruckDK = doppelter Aufdruck, davon einer kopfstehendDKV = DruckkontrollvermerkDV = DruckvermerkDZ = Drucker(ei)zeichenEB = ErinnerungsblattETB = ErsttagsblattErg. = ErgänzungF = Fehldruck, Fehlfarbe oder FehlverwendungFZ = Flugpost-ZulassungG = Druck auf der GummiseiteGB = GroßbogenHAN = HausauftragsnummerH-Bl. = HeftchenblattHz = HerzstückK = Kehrdruck bzw. kopfstehender AufdruckKZ = Kehrdruckpaar mit ZwischenstegL = Leerfeld bzw. anhängendes gez. Feld mit Bogen-

    randbedruckungM = Vorzugsdruck (Ministerblock)MH = MarkenheftchenMHB = MarkenheftchenbogenMK = MaximumkarteNA = Neuauflage_ = amtlicher NeudruckNachdr. (N) = NachdruckNeudr. (N) = privater NeudruckP = Plattendruck oder ProbedruckPa = auf geklebter PapierbahnPapier fl. = fluoreszierendes PapierPapier ph. = phosphoreszierendes PapierPF = PlattenfehlerPH = PhasendruckPl.-Nr. = PlattennummerPOL = POL-LochungR = Rollendruck oder RollenmarkeRWZ = ReihenwertzahlS = Sonderdruck oder Schwarzdrucks. = sieheSD = SchwarzdruckSZ = senkrechter Zusammendruck mit ZwischenstegV = Vorlagedruck oder VersuchsdruckW = Walzendruck oder waager. ZusammendruckWZ = waagerechter Zusammendruck mit ZwischenstegZd = ZusammendruckZf = ZierfeldZS = Zwischenstegpaar (senkrecht)ZW = Zwischenstegpaar (waagerecht)\ = Entwurfa = es gibt Ganzsachen mit bildgleichem Wertstempel] = Stichs = Marke erscheint unter der UV-Lampe …d = Viererblock—,— = kein Preisansatz möglichf = Flugpostmarke

    Weitere Abkürzungen sind jeweils in der Katalogisierungs-zeile erklärt

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    Aufbau und InhaltDer MICHEL-Deutschland-Katalog umfaßt alle Post-wertzeichen, die von den einzelnen PostverwaltungenAltdeutschlands (einschließlich Helgoland und Thurnund Taxis), von der Post des Norddeutschen Bundes,später des Deutschen Reiches in Deutschland, in denfrüheren deutschen Kolonien und Auslandspost-ämtern, in den deutschen Abstimmungsgebieten undin deutschen Besetzungsgebieten der beiden Welt-kriege durch Behörden ausgegeben, angeordnet odergenehmigt wurden. Außerdem enthalten sind Beset-zungsausgaben fremder Staaten auf deutschem Ge-biet. Die Auslandspostämter auf deutschem Gebiet(wie z. B. belgische Post in Deutschland, polnischePost im Danziger Hafen) sind sowohl im Deutschland-Katalog als auch bei den jeweiligen Ländern in denMICHEL-Europa-Katalogen erfaßt.

    Begrifflich zusammenhängende Postgebiete sind inGruppen zusammengefaßt (z. B. Deutsche Abstim-mungsgebiete mit Allenstein, Marienwerder oderSaargebiet; deutsche Besetzungs-Ausgaben des Er-sten und Zweiten Weltkrieges). Die Kapitelfolge ent-spricht weitgehend zeitgeschichtlichen Gesichts-punkten. In einem eigenen Kapitel sind die Lokalaus-gaben (Notmaßnahmen wegen Markenmangeleinzelner Orte nach dem 1. bzw. 2. Weltkrieg) zusam-mengefaßt. Lokalausgaben der deutschen Besetzungsind im Anschluß an das jeweilige Gebiet katalogi-siert. Es folgen die Ausgaben unter Alliierter Beset-zung (Gemeinschaftsausgaben, Berlin und Branden-burg und SBZ), DDR, Berlin (West), Saarland, Fortset-zung Alliierte Besetzung (Französische Zone undBizone) und schließlich Bundesrepublik Deutschland(mit Saarland als Bundesland der BRD im Anhang).

    Am Anfang der einzelnen Sammelgebiete stehen all-gemeingültige Bemerkungen zu nachfolgenden Kata-logisierungen. Es empfiehlt sich daher grundsätzlich,auch den Einleitungstexten Aufmerksamkeit zuschenken. Hier sind auch weiterführende Hinweiseauf Besonderheiten, Wasserzeichen und Block-aufstellungen zu finden. Bei Sammelgebieten mit ei-ner größeren Anzahl von Blockausgaben (DeutschesReich, DDR, Berlin [West] und BundesrepublikDeutschland) befindet sich die Blockaufstellung imAnschluß an die Markenkatalogisierung.

    Das am Schluß des Kataloges eingefügte Stichwort-verzeichnis bietet eine große Hilfe bei der Auffindungvon einzelnen Gebieten oder Marken.

    Gliederung der MarkengattungenInnerhalb eines Landes bzw. eines Sammelgebietessind ohne besondere Überschriften die Marken in

    chronologischer Reihenfolge numeriert, die der Vor-auszahlung der Postgebühren durch den Absenderdienen; dazu gehören auch Eilmarken, Flugpostmar-ken (gekennzeichnet durch f), Einschreibmarken,Zeitungsmarken usw. Anschließend folgen jeweils miteigener Überschrift und Numerierung die Gattungenbesonderer Postwertzeichen, z. B. Automatenmar-ken, Dienstmarken, Paketmarken, Portomarken,Zwangszuschlagsmarken usw., aber auch besondereHerstellungsformen, wie z. B. Markenheftchen mitihren Heftchenblättern und darin enthaltenen Zusam-mendrucken.

    MICHEL-NumerierungDie Marken sind innerhalb ihrer Gattungen chronolo-gisch numeriert, einzelne Nachzügler mit Angabeihres Ausgabejahres eingefügt. Wo nötig, sind Über-sichtstabellen oder Hinweise in kursiv eingefügt.Nachträglich eingefügte Hauptarten erhalten in Aus-nahmefällen die Nummern der vorangegangenenMarken mit den Buchstaben A, B, C usw. vor derNummer. Die Numerierung der Blocks erfolgt beinoch nicht überarbeiteten Gebieten kursiv, bei über-arbeiteten in halbfetter Schrift, die Hauptnummernsind im ersten Fall mager, im zweiten hingegen eben-falls halbfett gesetzt.

    Innerhalb eines Sammelgebietes erhalten bestimmteMarkengattungen zur Unterscheidung zu den Norma-lausgaben eigene chronologische Numerierungen mitvorangestellten Buchstaben(-kombinationen).

    Die wichtigsten sind:

    D = DienstmarkenH-Bl. = MarkenheftchenblattHz = HerzstückK = Kehrdruck (aus Markenheftchen[-bogen])KZ = Kehrdruck mit Zwischensteg

    (aus Markenheftchen[-bogen])MH = MarkenheftchenMHB = MarkenheftchenbogenP = PortomarkenS = senkrechter Zusammendruck

    (aus Markenheftchen[-bogen])SZ = senkrechter Zusammendruck mit

    Zwischensteg (aus Markenheftchen[-bogen])SZd = senkrechter Zusammendruck

    (aus Schalterbogen)W = waagerechter Zusammendruck

    (aus Markenheftchen[-bogen])WZ = waagerechter Zusammendruck mit

    Zwischensteg (aus Markenheftchen[-bogen])WZd = waagerechter Zusammendruck

    (aus Schalterbogen)

    Einführung in den MICHEL-Deutschland-KatalogAllgemeine Hinweise zur Benutzung

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  • Einführung in den MICHEL-Deutschland-Katalog6

    Nachgestellte Buchstaben(-kombinatio-nen) bei UnterartenA, B, C, D, E … (die ersten Großbuchstaben des Al-phabetes) hinter der Nummer bezeichnen Trennungs-arten der Marken.

    a, b, c, d, e … (die ersten Kleinbuchstaben des Al-phabetes) hinter der Nummer bezeichnen wichtigeFarbtönungsunterschiede.

    … V, W, X, Y, Z (die letzten Großbuchstaben des Al-phabetes) hinter der Nummer bezeichnen Wasserzei-chenarten.

    … v, w, x, y, z (die letzten Kleinbuchstaben des Al-phabetes) hinter der Nummer bezeichnen Papier- undGummierungsunterschiede.

    I, II, III, IV, V … (römische hinter arabischen Ziffern)bezeichnen Druckarten und Typenunterschiede.

    L = Leerfeld in MarkengrößeP = Plattendruck oder ProbedruckR = RollenmarkeW = WalzendruckZf = Zierfeld in MarkengrößeZS = senkrechtes ZwischenstegpaarZW = waagrechtes Zwischenstegpaar

    Nachgestellte Buchstaben(-kombinatio-nen) bei AbartenDD = Doppel(-bild)-druck oder doppelter AufdruckDK = doppelter Aufdruck, einer kopfstehendF = Fehldruck oder FehlfarbeG = Druck auf der GummiseiteK = Kehrdruckpaar oder kopfstehender AufdruckPa = auf geklebter PapierbahnU = ungezähnt (Uo usw. siehe Abkürzungs-

    verzeichnis)

    I, II, III, IV, V … (römische Ziffern am Ende derMICHEL-Nr.) numerieren die Plattenfehler.

    Aus irgendwelchen Gründen nicht zur Ausgabe ge-langte Marken erhalten römische Ziffern ohne weitereZusätze.

    Reihenfolge der UnternummernDie Reihenfolge der Unternummern kann von Aus-gabe zu Ausgabe verschieden sein, da die Aufteilun-gen bei den Katalogisierungen so gewählt werden,wie sie sich am übersichtlichsten darstellen lassen.Abartenbezeichnungen werden grundsätzlich zuletztgenannt.

    WertangabenDie Wertbezeichnungen (Nominalen) der Marken wer-den in der Regel in Ziffern angegeben. Währungs-bezeichnungen sind innerhalb der Sammelgebiete

    einheitlich abgekürzt, ohne Berücksichtigung derSchreibweise auf den betreffenden Postwertzeichen.Stehen Währungsbezeichnungen in Klammern, ist aufder Marke selbst keine Bezeichnung angegeben.Wertaufdrucke sind durch fette Schrift gekennzeich-net.

    AbbildungenBriefmarken sind, soweit nichts anderes vermerkt, inz Größe wiedergegeben. Aufdrucke sind in der Regelin Originalgröße, Blocks in unterschiedlichen Verklei-nerungen abgebildet. Die Größenangaben der Blockssind Durchschnittsmaße, da die Größen der Blocksnicht einheitlich sind. Bei Typen und Besonderhei-ten ist der Vergrößerungsmaßstab so gewählt, daßeine möglichst große Aussagekraft erreicht werdenkann.

    Katalogabbildungen können nicht als Vergleichsma-terial zu Prüfungen herangezogen werden.

    KlischeezeichenFortlaufende Buchstabenangaben (= Klischeezei-chen) vor den Bildlegenden sowie vor den Preisspal-ten in den Katalogisierungszeilen ermöglichen eineproblemlose Zuordnung der Markenabbildungen zuden MICHEL-Nummern.

    BildbeschreibungenDie Bildbeschreibungen sind so informativ wie mög-lich gehalten, können und wollen jedoch kein Lexikonersetzen.

    In der Philatelie bezieht sich die Bildbeschreibung„rechts“ oder „links“ immer auf die Vorderseite dervor dem Betrachter liegenden Marke. Dies geschiehtauch, wenn es dem eigentlichen Sachverhalt wider-spricht; so ist z.B. das auf einer Marke abgebildetelinke Auge eines Menschen körperlich dessen rechtesAuge.

    PreisspaltenDie Notierungen in den MICHEL-Katalogen gelten inden linken Spalten für ungebrauchte (:, (:), ::), inden rechten für gebrauchte (H, I) Stücke. In beson-deren Fällen sind noch weitere Preisspalten, z. B. fürEinheiten eingefügt. Sie sind durch die im Abkür-zungsverzeichnis näher erläuterten Zeichen gekenn-zeichnet. Im übrigen sind im Vortext jedes Sammel-gebietes, bei Bedarf auch bei einzelnen Ausgaben,Bewertungsgrundlagen angegeben.

    Eine Notierung in Schrägschrift bedeutet, daß die Be-wertungsunterlagen für eine eindeutige Preisfestset-zung nicht ausreichen.

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  • 7Einführung in den MICHEL-Deutschland-Katalog

    Die Bezeichnung „—,—“ innerhalb der Preisspaltenbesagt: Diese Marke gibt es, eine Notierung ist je-doch nicht möglich, weil Bewertungsunterlagen feh-len. Dies muß nicht zwangsläufig bedeuten, daß dieMarke sehr teuer ist.

    Ist weder —,— noch Preis eingesetzt, gibt es dieseMarke nicht bzw. wurde sie noch nicht vorgelegt.

    PreisnotierungenAlle Preisnotierungen sind Richtwerte auf Euro-Basis(¤) und gelten für Marken in der bei jedem Gebiet be-schriebenen Qualität. Mängel bewirken in der RegelAbschläge. Einzelheiten und Ausnahmen sind am Be-ginn der jeweiligen Katalogkapitel bzw. bei einzelnenAusgaben dargestellt. Satzpreise sind, wenn nichtanders angegeben, nach den niedrigsten Preisen derEinzelmarken errechnet. Einzelne Marken aus Sätzenkönnen teurer sein als die Notierung im Katalog, Satz-preise können stark abgerundet sein und unterhalbder Summe der Einzelpreise liegen. Preisbewegun-gen nach oben und unten sind auf Grund von Ange-bot und Nachfrage die Regel. Da der MICHEL-Kata-log immer nur die Marktlage zum Zeitpunkt der Bear-beitung berücksichtigen kann, werden gravierendePreisänderungen nach Redaktionsschluß in der mo-natlich erscheinenden MICHEL-Rundschau ange-zeigt.

    Grundlage für die Ermittlung der Preisnotierungensind Unterlagen des Briefmarkenhandels, Arbeitsvor-lagen von Sammlern sowie Arbeitsgemeinschaften imIn- und Ausland.

    Briefpreise:

    Briefpreise werden im MICHEL-Deutschland-Katalognur in ganz wenigen Ausnahmen angegeben. In denMICHEL-Deutschland-Spezial-Katalogen gelten dieP-Preise nur für echt postalisch beförderte, nachden jeweiligen Portosätzen richtig frankierte bzw. mitNachporto belegte unterfrankierte Sendungen.

    Während bei Mehrfachfrankaturen Überfrankaturenbis höchstens 10% in der Regel nur geringe Ab-schläge auf den P-Preis bewirken, müssen Einzel-und Mischfrankaturen in aller Regel portogerechtsein. Überfrankaturen, Satzbriefe und dergleichenwerten, wenn echt gelaufen, höchstens 15% mehr alsdie teuerste H-Marke (Ausnahme besonders selteneMarken).

    Noch gültige Marken:

    Noch frankaturgültige Marken können auf P keinePreisansätze erhalten. Für ihre Bewertung kann aberfolgende Regel angewendet werden: Mindestens –,40 bzw. ca. 20% Aufschlag auf H-Preis, höchstensjedoch ::-Preis, wenn ::-Preis über –,40 liegt.

    FDCs

    Die FDC-Bewertungen gelten für Belege mit Abstem-pelung vom 1. Gültigkeitstag, ohne Rücksicht auf diePortogerechtheit der Frankatur.

    Portogerechte, echt gelaufene Belege vom 1. Gültig-keitstag verdienen oft zum Teil erhebliche Aufschläge!

    Erhaltung der MarkenBei der Beurteilung der Qualität wird der einsichts-volle Philatelist immer von dem Zustand der Markebei der Ausgabe ausgehen und die Eigenarten ihrerGrundstoffe (Papier, Farben, Gummi), der Herstel-lung, ihre Widerstandsmöglichkeiten gegen äußereEinflüsse und die übliche Behandlung im Postverkehr(Zähnung, Abstempelung usw.) berücksichtigen; derQualitätsanspruch ist diesen Voraussetzungen un-terzuordnen. Man kann z. B. von geschnittenenMarken, die nahezu ohne Ränder oder mit sehrkleinen Zwischenräumen hergestellt wurden, keinevollrandigen Stücke, bei reißschlechten Papiersortenkeine vollständigen Durchstiche oder Zähnungenverlangen.

    Wenn bei einzelnen Ausgaben nicht anders vermerkt,muß bei gezähnten Marken die Zähnung allseits voll-ständig sein, bei geschnittenen Marken darf derSchnitt in der Regel das Markenbild nicht berühren,postfrische Qualität setzt vollkommen unberührteGummierung voraus, Marken mit Falz dürfen nureinen sauberen Erstfalz haben und gestempelteMarken sollten eine saubere und möglichst lesbareAbstempelung aufweisen; allerdings ist zu berück-sichtigen, daß es zeit- und ortsbedingt Qualitäts-unterschiede der Stempel sowie der Stempelfarbegibt. So sind zu bestimmten Zeiten und/oder in eini-gen Gebieten verschwommene, leicht verschmierteAbstempelungen durchaus als vollwertig zu betrach-ten. Alle Marken, denen vorgenannte Qualitätsmerk-male fehlen, erfordern je nach Erhaltungsgrad mehroder weniger Preisabschläge. Überdurchschnittliche,selten anzutreffende Erhaltung bedingt höherePreise.

    Ausbesserungen (Reparaturen) haben den Zweck,den weiteren Verfall einer beschädigten, noch sam-melwürdigen Marke aufzuhalten. Reparierte Markensind darum den philatelistischen Begriffsbestimmun-gen entsprechend eine bestimmte, durchaus sam-melwürdige Art der Erhaltung, wenn der Zweck derReparatur nicht eine betrügerische Veränderung derKatalognummer ist (z. B. falsch eingesetzte Mittel-stücke). Da die Werteinbuße nach dem Grad der Ver-schönerung bzw. Ausbesserung schwankt, sollten inZweifelsfällen anerkannte Prüfer zu Rate gezogenwerden.

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  • Einführung in den MICHEL-Deutschland-Katalog8

    AbartenAbweichungen vom gewollten Erscheinungsbild derMarken in Form von Druckfehlern, Fehldrucken, Plat-tenfehlern, Zähnungsausfällen usw. treten zuweilenauf. Sie werden als Abarten bezeichnet. Genaue Be-schreibungen und Abbildungen siehe MICHEL-Ab-artenführer. Im MICHEL-Deutschland-Katalog wer-den (im Gegensatz zu den MICHEL-Deutschland-Spezial-Katalogen) Abarten nur in sehr beschränktemAusmaß katalogisiert.

    Aufdruckfehler

    Gerade bei Aufdrucken kann es herstellungsbedingteine Unzahl von Abarten geben: Aufdruck auf einemanderen als dem bestimmten Wert oder in falscherFarbe. Ausgefallene Aufdrucke (Paar mit und ohneAufdruck). Setz- oder Plattenfehler in Aufdrucken.Kopfstehende und seitliche, mehrfache und rücksei-tige Aufdrucke und vieles mehr.

    Ausgefallener Druckgang

    Marken, bei deren Fertigung ein Druckgang ausge-fallen ist, zeigen eine Farbe zu wenig, es fehlt also einTeil der Zeichnung. Dies kann auch bei einfarbigenMarken auftreten, wenn sie in mindestens zweiDruckgängen gedruckt wurden.

    Farbfehldruck

    Wird eine Marke oder Teile davon in der falschenFarbe oder auf falschfarbigem Papier gedruckt,spricht man von Farbfehldruck.

    Kopfstehende Bildteile

    Dieser Fehler entsteht, wenn ein Markenbild ausmehreren Klischees zusammengesetzt ist und einesdavon kopfstehend einmontiert wurde.

    Wasserzeichenabart

    Wenn der Druck einer Marke auf einem Wasserzei-chenpapier erfolgte, das für diese Marke nicht vorge-sehen war, so handelt es sich um eine Wasserzei-chenabart. Als Abarten werden auch versehentlichfalsche Stellungen des Wasserzeichens anerkannt.

    Zähnungsabarten

    Versagen die Zähnungsmaschinen ganz oder teilwei-se, so entstehen ganz oder teilweise ungezähnte Bo-genreihen. Wegen Fälschungsgefahr sollten solcheStücke nur als Randstücke oder in Paaren gesammeltwerden.

    AufdruckMarken werden aus den unterschiedlichsten Gründenmit Aufdrucken versehen:

    Änderung der Markengattung (z. B. Freimarke wirdDienst- oder Portomarke), Änderung der Wertstufeoder der Währungsbezeichnung, Änderung des Aus-gabeanlasses oder Zuweisung eines neuen Verwen-dungsbezirkes.

    Klammerzahlen vor den Preisspalten weisen bei Auf-druckmarken auf die Katalognummern der betreffen-den Urmarken hin, Kleinbuchstaben auf die entspre-chenden Abbildungen. Die danach eingesetztenGroßbuchstaben sind die Farbabkürzungen der Auf-druckfarben. Sind keine angegeben, so ist die Auf-druckfarbe immer schwarz.

    Bogenplatz einer Marke (Feld)Im Normalfall besteht beim Bogendruck ein Druckbo-gen aus mehreren (meist vier) Schalterbogen. ImMICHEL-Deutschland-Katalog wird in den Kopftex-ten der neu bearbeiteten Gebiete die Schalterbogen-größe in Klammern nach dem Druckverfahren ange-geben. Dabei bedeutet z. B. bei 10} 5 die erste Zahl(10) die Anzahl der Marken nebeneinander (waage-recht), die zweite (5) die Anzahl der Marken unterein-ander (senkrecht).

    Die Basis für die philatelistische Zählweise ist, unab-hängig von Bogenrandbeschriftungen, das normal-stehende Markenbild. Der Philatelist zählt in waage-rechter Richtung von links nach rechts, abweichendvon der postalischen Zählweise (von oben nachunten).

    DruckverfahrenGrundsätzlich unterscheidet man: Hochdruck (Buch-druck, Flexodruck, Prägedruck), indirekter Hoch-druck (Letterset), Flachdruck (Steindruck, Offset-druck, Lichtdruck), Tiefdruck (Stichtiefdruck, Raster-tiefdruck) und Siebdruck.

    Relativ häufig findet man Kombinationen aus zweiverschiedenen Druckverfahren.

    Buchdruck Letterset

    Markentechnische und wichtige philatelistische Begriffe von A bis Z

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  • 9Einführung in den MICHEL-Deutschland-Katalog

    HochdruckBuchdruck (im Katalog abgekürzt Bdr.)

    Die Hochdruckform hat erhabene (das sind die druk-kenden) und tieferliegende (nichtdruckende) Teile. Dieerhabenen Druckelemente werden gleichmäßig ein-gefärbt, anschließend mit verhältnismäßig großemDruck gegen das Papier gepreßt. Daraus ergebensich folgende Erkennungsmerkmale:

    Quetschränder an Schrift und LinienFarbflächen erscheinen unter der Lupe unruhigrückseitig meist leichte Prägung sichtbar

    Prägedruck (im Katalog abgekürzt Prägedr. oderPdr)

    Für das herzustellende Markenbild werden zwei über-einstimmende Druckformen angefertigt, bei der einenist das Prägebild erhaben, bei der anderen vertieft.Beim Druckvorgang liegt das Papier zwischen denbeiden Formen, die mit hohem Druck gegeneinandergepreßt werden und dadurch die Prägung auf das Pa-pier übertragen.

    Der Prägedruck tritt fast immer in Kombination mitanderen Druckverfahren auf. Erkennungsmerkmal:vorderseitig positives, rückseitig negatives Relief.

    Indirekter HochdruckLetterset (im Katalog abgekürzt Ldr.)

    Der indirekte Hochdruck wird auch Letterset oderTrockenoffset genannt. Der Unterschied zum konven-tionellen Hochdruck besteht darin, daß hier nicht di-rekt von der Druckform auf das Papier gedruckt wird.Die Hochdruck-Platte druckt auf einen mit einemGummituch bespannten Zylinder. Von dort wird dasDruckmotiv auf das Papier übertragen. Das Schrift-bild der Druckplatte muß seitenrichtig sein. DieserÜbertragungsvorgang ist auch im Offsetverfahren üb-lich. Erkennungsmerkmale:wie bei Offsetdruck.

    FlachdruckBeim Flachdruck befinden sich druckende und nicht-druckende Flächen nahezu auf einer Ebene. Diedruckenden Stellen sind so präpariert, daß sie Was-ser abstoßen und dadurch die fettige Druckfarbe an-nehmen, während die nichtdruckenden Stellen was-serfreundlich sind und Farbe abstoßen. Auf diesemGegensatz zwischen Fett und Wasser beruht das We-sen des Flachdruckverfahrens. Je mehr es dabeimöglich ist, diesen Gegensatz zu steigern, destoleichter und besser gestaltet sich der spätere Druck-vorgang.

    Lichtdruck (im Katalog abgekürzt Lichtdr.)

    Die Druckform besteht beim Lichtdruck (auch Photo-typie) aus einer mit einer Gelatine-Chromschicht be-schichteten Glasplatte, die mit einem (seitenrichti-gen) Halbtonnegativ belichtet wird. Die Gelatine wirdentsprechend den Tonwerten unterschiedlich starkgehärtet und anschließend gefeuchtet, es bildet sichein Relief auf der Platte. Die unbelichteten Stellenstoßen die Druckfarbe ab, belichtete nehmen sie an.

    Charakteristisch für den Lichtdruck ist das unter derLupe erkennbare sogen. Runzelkorn, das den Rasterersetzt, in der Vergrößerung ergibt sich ein unschar-fes Bild.

    Lichtdruck Steindruck Offsetdruck

    Steindruck (im Katalog abgekürzt Stdr.)

    Der Steindruck oder die Lithografie ist das ältesteFlachdruckverfahren, das heute für den Druck vonBriefmarken nicht mehr gebräuchlich ist. Als Druck-träger dienen Kalkstein- oder Schieferplatten, auf diedie Zeichnungen manuell oder fotolithografisch, inbeiden Fällen seitenverkehrt, übertragen werden. DerDruck erfolgt direkt vom Stein auf das Papier, es han-delt sich also im Gegensatz zum Offsetdruck um eindirektes Druckverfahren.

    Für den Steindruck ergeben sich folgende Erken-nungsmerkmale:unscharfe, in der Linienführung oft unterbrocheneBildermatte, weiche Farben (dünner Farbauftrag)Konturen undeutlich.

    Offsetdruck (im Katalog abgekürzt Odr.)

    Als Druckträger werden biegsame Metallplatten ver-wendet, welche um die Druckzylinder gespannt wer-den. Der Druck erfolgt über Gummituchzylinder aufdas Papier. Der Offsetdruck ist also ein indirektesDruckverfahren, die Zeichnung auf der Platte mußseitenrichtig sein.

    Halbtöne müssen gerastert werden. Der Rastertäuscht durch verschieden große Punkte verschie-dene Tonwerte vor. Helle Bildstellen (helle Tonwerte)werden von kleinen Punkten gebildet, dunkle vongroßen.

    Da das Offsetverfahren keine großen Anforderungenan die Papierqualität stellt und eine sehr schnelle Ar-beitsweise gestattet, verdrängte es bei Massenauf-

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  • Einführung in den MICHEL-Deutschland-Katalog10

    lagen, besonders auch im Mehrfarbendruck, denBuchdruck. Erkennungsmerkmale:Farbflächen gleichmäßig eingefärbtsaubere, nicht ausgefranste, nicht gequetschte Rän-derrückseitig keine Prägung sichtbarTonwertabstufung durch AufrasterungRasterpunkte unterschiedlich groß aber mit gleicherFarbintensität

    komb. StTdr. und RaTdr. komb. StTdr. und Odr.

    TiefdruckBeim Tiefdruck wird die Druckfarbe über Einfärbewal-zen in die tiefliegenden Bildteile übertragen, wobeidie auf der Oberfläche des Zylinders haftende Farbedurch eine Wischeinrichtung (Rakel) entfernt wird. DiePapierbahn übernimmt die Farbe aus den Vertiefun-gen des Druckzylinders.

    Stichtiefdruck Rastertiefdruck

    Stichtiefdruck (im Katalog abgekürzt StTdr.)

    Beim Kupferstich – der ältesten Technik des Tief-drucks – wird die Zeichnung mit Stichel in eine Kup-ferplatte eingraviert, beim Stahlstich in eine Stahl-platte.

    Nach dem Härten der Platte wird das vertieft liegendeMarkenbild auf ein Stück Rundstahl (Molette) übertra-gen. Dabei wird das Markenbild reliefartig geprägt.Von der gehärteten Molette erfolgt die Übertragungauf den mit einer Kupferschicht (weich) überzogenenDruckzylinder, der durch Verchromung gehärtet wird.Das Bild erscheint auf dem Druckzylinder vertieft undseitenverkehrt.

    Beim Druckvorgang wird die zähflüssige Farbe vondem angepreßten feuchten saugfähigen Papier auf-genommen und trocknet leicht erhaben auf. Durchdas Zusammenziehen des trocknenden Papieres er-geben sich häufig meßbare Größenunterschiede desMarkenbildes.

    Die Schabetechnik – Mezzotinto genannt – bedientsich des Gravierstahles und bringt zusätzlich kleineVertiefungen in die Platte; dies war die erste Technikmit Halbton-Wiedergabe.

    Das Stichtiefdruckverfahren wird bevorzugt für Mar-kenbilder, die eine besonders sorgfältige Ausarbei-tung jeder Bildeinzelheit erfordern; wegen seinerKostspieligkeit kommt es meist für die höheren Nenn-werte in Frage, bietet allerdings auch den größtmög-lichen Schutz gegen Fälschungen zum Schaden derPost. Die Erkennungsmerkmale sind:Farbauftrag als Relief spürbarZeichnung besteht aus feinen Linien und PunktenFarbflächen werden durch eng nebeneinanderlie-gende und/oder kreuzende Linien erzieltklares, detailreiches Markenbild

    Rastertiefdruck (im Katalog abgekürzt RaTdr.)

    Der Rastertiefdruck wird auch Ätztiefdruck oder Ra-keltiefdruck genannt. Im Gegensatz zum StTdr. wirddie Zeichnung auf fotografischem Wege auf eine Kup-ferplatte übertragen. Die älteste Form des Ätztief-drucks ist die Heliogravüre oder Fotogravüre.

    Vor dem Aufbringen der Negativ-Zeichnung mittelsPigmentpapier wird der Kupferplatte eine Asphalt-oder Harzstaubschicht als Kornraster aufgeschmol-zen. Durch das Pigmentpapier hindurch wird diePlatte in mehreren Schritten geätzt, dadurch bildensich Vertiefungen.

    Der heute gebräuchliche Rastertiefdruck ist eine Wei-terentwicklung der Heliogravüre. Hier wird in zwei Ar-beitsgängen der Raster und die Zeichnung durch Be-lichtung auf das Pigmentpapier übertragen. Dieseswird auf dem Druckzylinder entwickelt. Beim nachfol-genden Ätzen entstehen die Vertiefungen.

    Der eigentliche Druckvorgang ist bei Heliogravüreund Rastertiefdruck identisch: die Vertiefungen wer-den mit dünnflüssiger Farbe aufgefüllt, überflüssigeFarbe wird mittels Rakel abgestreift. Die Farbe wirdvon dem angepreßten Papier aufgenommen undtrocknet im Gegensatz zum StTdr. eben auf.

    Da das Papier nicht so feucht ist wie beim StTdr., sindGrößenunterschiede des Markenbildes kaum fest-stellbar.

    Erkennungsmerkmale des Rastertiefdrucks:Sägezahneffekt bei Linien, Schriften und BildrändernRasterpunkte in etwa gleich groß mit häufiger Farb-abschwächung zur RasterpunktmitteMarkenbild wirkt in der Vergrößerung unscharfhohe Farbintensität möglich, großer Tonwertumfangperliger Ausdruck an vielen Stellen (Farben-Fließ-struktur)

    *DK-Einführung 28.05.2003 14:25 Uhr Seite 10

  • 11Einführung in den MICHEL-Deutschland-Katalog

    EntwertungDie Entwertung erfolgt durch Stempel, Feder- oderFarbstiftzug, seltener durch Aufdruck, Lochung,Scherenschnitt, Dienstsiegel oder ähnliche Maßnah-men. Postalisch gebraucht bedeutet mit Poststempelentwertet (im Gegensatz zur fiskalischen, steuerli-chen Verwendung).

    Seltene Entwertungen. Seltene, in Form und Farbeabweichende oder aus sonstigen Gründen wenig vor-kommende Entwertungen bedingen je nach Selten-heit, besonders bei älteren Ausgaben, oft sehr hohePreiszuschläge.

    Entwertungen zu philatelistischen Zwecken erfol-gen von Postbehörden mit unveränderten oder teil-weise auch eigenen Stempeln speziell für Sammler.Zum Teil wurden auch während oder nach der Kurs-zeit aufgedruckte, spezielle Stempel verwendet.Beide Arten sind im MICHEL-Katalog mit K bezeich-net. Versandstellen-Abstempelungen der Deut-schen (Bundes-)Post sind nicht gesondert bewer-tet.

    Falschstempel sind solche Abstempelungen, welchemit betrügerischer Absicht mittels von unbefugterSeite hergestellter, also falscher Stempel vorgenom-men wurden, um dadurch den Wert der ungebrauchtbilligeren Marken zu erhöhen. Auf das Vorkommenvon Falschstempeln ist im Katalog mit dem ZeichenZ hingewiesen.

    Unter verfälschten Stempeln versteht man Abstem-pelungen, die nach der Kurszeit von privater, bzw. un-befugter Seite mit echten, aber rückdatierten, verän-derten Stempeln vorgenommen wurden.

    Die Formulierung „ohne Obligo“ bedeutet, daß derStempel nicht prüfbar oder verfälscht oder falschist.

    Ersttagsblatt (ETB)Von der Post ausgegebenes und vertriebenes Blattmit neuausgegebener Marke mit Ersttagsstempel so-wie Motivbeschreibungen und technischen Angaben.Private ETBs werden nicht katalogisiert.

    Ersttagsbrief (FDC) (First Day Cover)Umschläge oder Karten, die am ersten Gültigkeitstagder aufgeklebten Marke(n) abgestempelt werden.Einige Postverwaltungen geben besondere(Schmuck-)Umschläge, oft mit ausgabeanlaßbezoge-nen Sonderstempeln, heraus. In den MICHEL-Katalo-gen wird zwischen amtlichen oder privaten(Schmuck-)Belegen nur in Ausnahmefällen unter-schieden.

    Fälschungen

    Es gibt verschiedene Arten von Fälschungen:

    1. Fälschungen zum Schaden der Sammler undHändler Y

    Es kann sich um Ganz- oder Teilfälschungen handeln,z.B. falscher Durchstich, falsche, verfälschte oderentfernte Zähnung, falsche Abstempelung, falscherAufdruck, chemische Veränderung von Papier undDruckfarbe, im Wege der Reparatur verkehrt einge-setzte Mittelstücke etc. Ferner chemisch oder me-chanisch entfernte Aufdrucke, Stempel und dgl.

    2. Fälschungen zum Schaden der Post [

    Hierunter fallen nur solche Fälschungen, die währendder Kurszeit der Marken zum Schaden der Post her-gestellt wurden.

    3. Fälschungen als Kriegsmaßnahmen [ sindFälschungen, die von kriegführenden Staaten zurSchädigung des Gegners hergestellt wurden. Manunterscheidet Kriegs-Postfälschungen, die den Ori-ginalen täuschend nachgebildet sind und Propa-gandafälschungen, deren ursprüngliches Bild ori-ginalähnlich umgezeichnet wurde.

    FaksimileVon privater Seite hergestellte Nachahmung seltenerMarken, die in Farbe, Papier und/oder Druckverfah-ren vom Original abweicht.

    Fluoreszenz, PhosphoreszenzZur Erleichterung der Postautomation werden denMarkenpapieren chemische Verbindungen beige-mischt, seltener nachträglich aufgedruckt. Fluores-zierende Stoffe leuchten unter der Prüflampe gelblichbis grünlich auf, phosphoreszierende leuchten nachdem Ausschalten der Lampe kurz nach. Unterschiededer Fluoreszenz- oder Phosphoreszenzstoffe werdenin den MICHEL-Katalogen nur in engumgrenzten Aus-nahmefällen gemacht.

    GanzsacheGanzsachen sind mit vorauszubezahlenden Wertzei-chen oder Wertstempeln bedruckte, für einen postali-schen Verwendungszweck bestimmte Umschläge,Kartenbriefe, Postkarten o.ä. Alle Ganzsachen sindPostwertzeichen wie Briefmarken. Sofern es offizielleGanzsachen mit (eingedrucktem) bildgleichem Wert-stempel gibt, ist nach der Farbangabe der entspre-chenden Marke das Zeichen a eingefügt.

    *DK-Einführung 28.05.2003 14:25 Uhr Seite 11

  • Einführung in den MICHEL-Deutschland-Katalog12

    GummierungIn aller Regel wurden und werden die Papierbogenund -Bahnen für den Briefmarkendruck aus techni-schen Gründen vor dem Druck maschinell mit einerGummierung versehen, früher manchmal auch perHand mit Pinsel. Bei einigen klassischen geschnitte-nen Marken wurde die Gummierung erst nach demDruck aufgetragen, vereinzelt wurden Marken auchungummiert ausgegeben.

    Hauptbestandteile waren früher tierische Leime, dann pflanzliche Stoffe (z. B. Dextrin und Gummiarabicum), seit geraumer Zeit werden hauptsächlichKunststoffe (z.B. PVA) verwendet. Struktur undErscheinungsbild können sehr unterschiedlich sein:glatt, brüchig, körnig, gestreift, borkig, matt oderglänzend, weiß, gelblich, bräunlich, rötlich, bläulichoder fast unsichtbar (sogen. Trockengummi). Beimauch vorkommenden sogenannten Spargummi (z. B. bei Sowjetische Zone-Thüringen) wurden, umRohstoff zu sparen, kreisförmige Stellen nicht gum-miert.

    körniger Gummi senkr. geriffelt waager. geriffelt

    Borkengummi Spargummi

    Es gibt auch Marken mit schwefelsäurehaltiger Gum-mierung, die die Marken rasch zu beschädigen droht.Es empfiehlt sich, bei solchen Marken die Gummie-rung sofort zu entfernen. Auch bei älteren Markenkann die Beschaffenheit der Gummierung (gefährli-che chemische Zusammensetzung oder Bruchgefahr)zur Ablösung zwingen.

    Unter Gummiriffelung wird das Brechen des Gum-mis nach dem Trocknen durch Walzen verstanden.Das Brechen erfolgt in verschiedene Richtungen(waagerechte oder senkrechte Riffelung) und solldem Rollen des Papiers entgegenwirken.

    Auf die Bedeutung, die der Originalgummi heute beider Bewertung spielt, wird an anderer Stelle („Unge-braucht“) noch eingegangen.

    Kehrdruck (tête-bêche)Unter Kehrdrucken versteht der Philatelist waage-rechte oder senkrechte Paare, die vom Markenbildaus gesehen kopfstehend unmittelbar oder durchZwischenstege getrennt zusammenhängen. ImMICHEL-Katalog wird dafür das Zeichen ! oder derBuchstabe K angewandt. Die meisten Kehrdruckestammen aus Markenheftchenbogen.

    LiteraturDie Möglichkeit, die geradezu unerschöpflichen, sichständig ergänzenden Informationsquellen des phila-telistischen Schrifttums Sammlern und Händlern zu-gänglich zu machen, beschränkt sich heute nur nochauf wenige zentrale Fachbüchereien. Die MünchnerStadtbibliothek, Philatelistische Abteilung, Rosenhei-mer Straße 5, 81667 München, und die Philatelisti-sche Bibliothek Hamburg e.V., Schloßstraße 12,22041 Hamburg stellen ihre umfangreichen Buch-und Zeitschriftenbestände in ihren Lesesälen, aberauch im Fernverleih, zur Verfügung. Aus der Münch-ner Stadtbibliothek können BdPh-Vereinsmitgliederdirekt ausleihen. Alle übrigen Personen erhalten imRahmen des nationalen und internationalen Leihver-kehrs durch Vermittlung einer öffentlichen BibliothekFachbücher oder Fotokopien.

    LochungenAmtliche Lochungen verändern meist den Charakterder Marke oder beschränken ihren Verwendungsbe-reich. Durch E-Lochung wurden z. B. Marken vonBayern 1911 in Dienstmarken umgewandelt.

    Nur diese den Charakter der Marken veränderndenLochungen werden im MICHEL-Deutschland-Katalogkatalogisiert.

    Aus innerdienstlichen Gründen wurden bis 1965 voneinigen Polizeibehörden Freimarken „POL“-gelocht(Katalogisierungen in den MICHEL-Deutschland-Spezial-Katalogen).

    Nichtamtliche Einlochungen von Buchstaben oderFirmenzeichen wurden zum Schutz vor Diebstählenund unberechtigter Verwendung durch Dritte meistvon privaten Stellen, die einen größeren Markenbe-stand vorrätig halten, angewandt. Amtliche Stellenkennzeichnen vereinzelt die Marken auf aufbewahr-ten Postformularen ebenfalls durch eine Einlochungals Schutz gegen Diebstähle.

    MakulaturUnter Makulatur versteht man die durch unsauberenDruck, durch Material- oder Zähnungsfehler oder ausanderen Gründen unbrauchbar gewordenen, vor derAusgabe an den Postschaltern ausgeschiedenenDruckbogen, die zur Vernichtung bestimmt sind. Sol-che Stücke kommen vereinzelt illegal in den Handel,sind aber philatelistisch wertlos.

    *DK-Einführung 28.05.2003 14:25 Uhr Seite 12

  • 13Einführung in den MICHEL-Deutschland-Katalog

    Markenanordnung im BogenIn der Regel werden die Klischees in gleicher Lageund in regelmäßigen Zwischenräumen zusammenge-stellt. Die Abstände lassen im allgemeinen auchgenügend Raum für die Anbringung einer Trennungs-art (Durchstich oder Zähnung), doch gibt es auch ofteine zu enge Bogenzusammenstellung; in solchenFällen reicht der Durchstich oder die Zähnung in dasMarkenbild hinein, und man spricht von schlechterZentrierung. Bei geschnittenen, im Bogen zu eng zu-sammenstehenden Marken stellen im Schnitt leichtberührte Ränder die einwandfreie Durchschnittsqua-lität dar.

    MarkenfarbenDie verschiedenen Tönungen sind eine technisch be-dingte Begleiterscheinung des Markendrucks. Be-sonders häufig sind sie zu beobachten, wenn derDruck in mehreren Auflagen erfolgt. Solche Farbun-terschiede werden nur dann berücksichtigt, wenn sieverschiedenen Auflagen zugeordnet werden können.

    Farbbenennungen. Die Farbbenennungen richtensich im wesentlichen nach der Ostwaldschen Farben-lehre. Phantasienamen, wie sämisch, rahmfarbenoder Zusammensetzungen mit anderen Wörtern wieziegelrot, kornblumenblau, lichtblau, wasserblau,maigrün, seegrün usw., dienten in früherer Zeit derErweiterung der Farbnamen-Palette. Um falsche As-soziationen zu vermeiden, wird seit geraumer Zeit aufderartige unpräzise Angaben verzichtet.

    Unverzichtbar als Anhaltspunkt zum Bestimmen derMarkenfarben ist der MICHEL-Farbenführer, nachdem seit Anfang der 80er-Jahre alle Farbbenennun-gen von Neuaufnahmen durchgeführt werden. DieFarben älterer Ausgaben werden in den nächstenJahren Schritt für Schritt ausschließlich nach der ab1991 erweiterten Ausgabe des MICHEL-Farbenfüh-rers benannt.

    Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, daß derMICHEL-Farbenführer gerade bei teuren Farbvarian-ten eine Prüfung durch anerkannte Verbandsprüfernicht ersetzen kann!

    Zu beachten ist, daß für den Druck von Briefmar-ken viel mehr Farben bzw. Farbtönungen verwen-det werden als abgebildet und durch Namen oderBezeichnungen sinnvoll ausgedrückt werden kön-nen. Zu wählen ist also die Farbbezeichnung imFarbenführer, die der Markenfarbe am nächstenkommt.

    Bei mehrfarbigen Marken beginnt die Farbenbezeich-nung in der Regel bei der Umrahmung und setzt sichdanach bis zur Markenmitte fort; weist eine Markemehr als zwei Farben auf, wird sie als „mehrfarbig“ imMICHEL-Katalog geführt.

    MaximumkarteVoraussetzung für eine Maximumkarte ist, daß dasMarkenmotiv und das Bild der Karte weitgehendübereinstimmen. Die Marke wird auf die Bildseite derKarte geklebt und mit Sonderstempel oder Ortsda-tumstempel entwertet. In den MICHEL-Katalogenwerden nur amtliche Maximumkarten katalogisiert.

    Nachdruckesind in staatlichem Auftrag hergestellte Drucke, zuderen Herstellung ein mehr oder weniger abgeänder-ter bzw. erneuerter Originaldruckstock verwendetwurde, und zwar nachdem die Frankaturgültigkeitgleichwertiger Postwertzeichen beendet war. Nach-drucke, die nicht in staatlichem Auftrag hergestelltwurden, werden Fälschungen gleichgestellt.

    NeuauflageNeue Ausgaben eines Postwertzeichens für denpostalischen Bedarf, die sich von den ursprünglichenErstauflagen durch irgendwelche Merkmale unter-scheiden, nennt man Neuauflagen. Sie werden ent-sprechend dieser Unterschiede als Unterarten katalo-gisiert und numeriert.

    NeudruckBegriff für alle „neuen Drucke“ eines Postwertzei-chens, welche von einer staatlichen Postverwaltungmit unveränderten (Original-) Druckstöcken oderDruckplatten hergestellt wurden, nachdem die Fran-katurgültigkeit solcher Marken beendet war. Neu-drucke sind mit dem Zeichen _ gekennzeichnet. Dasie vielfach von den Originalen nur schwer zu unter-scheiden sind, wird im MICHEL-Katalog absichtlichvon der leicht irreführenden Angabe der Unterschei-dungsmerkmale meist abgesehen. Neudrucke wer-den häufig zu Studienzwecken gesammelt, den Spe-zialisten sind sie unentbehrlich. Wenn es sich umNeudrucke handelt, die nicht von (beziehungsweiseim Auftrag) der betreffenden staatlichen Postverwal-tung hergestellt wurden, so muß die Bezeichnung„privater Neudruck“ lauten.

    Die Bezeichnung „Neudruck“ ist für Fälschungen,Phantasiedrucke, Nachdrucke oder dergleichennicht zu verwenden.

    PostwertzeichenpapierIn der Regel werden für den Markendruck Papiersor-ten gewählt, die den besonderen drucktechnischenAnforderungen qualitativ entsprechen und oft nochmit besonderen Sicherungen gegen Fälschungen

    *DK-Einführung 28.05.2003 14:25 Uhr Seite 13

  • Einführung in den MICHEL-Deutschland-Katalog14

    (Seidenfaden, Wasserzeichen) versehen werden. InZeiten wirtschaftlicher Not kommen natürlich auchPapiere minderer Qualität zur Verwendung.

    Häufig verwendete Papiersorten sind Glanz- undKunstdruckpapiere, maschinenglatte, satinierte (ge-glättete), gestrichene (Kreide-)Papiere mit und ohneFasern. Weitere Unterscheidungsmerkmale sind dün-nes, dickes, kartonartiges, durchscheinendes, rau-hes, gestreiftes oder geripptes Papier.

    Bei farbigem Papier enthält die Papiermasse selbstden Farbstoff, bei gefärbtem Papier ist er nur auf derOberfläche aufgetragen.

    Heute wird für Postwertzeichen auch ein Papier be-nutzt, welchem bei der Herstellung ein Fluoreszenz-oder Phosphoreszenzkörper beigemischt oder auf-getragen ist, der bei Bestrahlung mit ultraviolettemLicht hell aufleuchtet (Fluoreszenz) oder kurz nach-leuchtet (Phosphoreszenz). Eine UV-Lampe ist hiereine unentbehrliche Hilfe. Mit ihr sind auch derPapiermasse beigegebene optische Aufheller zuerkennen, die unter der Lampe bläulich-weiß auf-leuchten; diese können jedoch nicht gesondert kata-logisiert werden.

    Der Hinweis auf Papiersorten in der Katalogisierungerfolgt meist nur dann, wenn eine Ausgabe in ver-schiedenen Sorten existiert.

    ProbedruckDer Probedruck ist der letzte Versuchsdruck vor An-nahme der Zeichnung und Ausführung zur Überprü-fung von Druckform, Druckfarbe und Druckverfahren.

    Prüfungen und PrüfordnungDer beste Schutz gegen den Erwerb falscher oderminderwertiger Marken ist der Einkauf im gutberufe-nen Fachgeschäft. In Zweifelsfällen ist die Hinzuzie-hung eines Experten angebracht.

    Prüfordnung. Die von den Spitzenverbänden derSammler und Händler anerkannten Experten für Mar-ken, Abstempelungen und Erhaltung prüfen nach ein-heitlichen Richtlinien, die jeder Philatelist kennensollte. Prüfordnung und Prüferverzeichnis finden Sieentweder im Kataloganhang oder im Internet unterhttp://www.bpp.de.

    RetuscheNachgravierungen oder Ausbesserungen einerganzen Druckplatte oder einzelner Klischees werdenoft vorgenommen, wenn der Stecher durch Überar-beitung eine bessere Bildwirkung erzielen oder ur-sprüngliche Gravurfehler sowie Abnutzungserschei-nungen und Druckschäden beseitigen will.

    Ergänzend wird darauf hingewiesen, daß derVerlag der MICHEL-Kataloge keine Marken-prüfungen vornimmt.

    SchriftartenDer Umfang der Schriftarten und -formen auf Brief-marken ist derart groß, daß an dieser Stelle nur aufdie wichtigsten Hauptgruppen eingegangen wird. Ammeisten verwendet wird die aus der römischen Kapi-talschrift hervorgegangene Antiqua mit ihren ver-schiedenen Unterarten, z. B. Mediaeval (Linearan-tiqua), Egyptienne (serifenbetonte Antiqua) und Gro-tesk oder Blockschrift (ohne Serifen, also ohneAbschlußstriche an Kopf und/oder Fuß der Buchsta-ben = Schrift dieser Einführung). Eine Nebenform istdie Kursivschrift (Schrägschrift), die als Druckschriftdie altrömische, handgeschriebene Kursiv nachbil-det. Weitere häufig vorkommende Schriftarten sindSchreibschriften (z. B. Englische Schreibschrift) undbesonders bei älteren Marken Frakturschriften wiez. B. Gotisch und Schwabacher. Außerdem findetman vereinzelt auch nichtlateinische Schriften wiez. B. Kyrillisch. Alle diese Schriften kommen natürlichin den verschiedensten Größen (Graden) und Erschei-nungsformen (mager bis fett, schmal bis breit usw.)vor.

    SpecimenDer Aufdruck oder Stempel SPECIMEN, MUSTER aufOriginalmarken besagt, daß diese Stücke als amtlicheOrientierungsmuster, meist bei Neuausgabe der be-treffenden Serie, gedient haben; der Aufdruck soll dieVerwendung dieser Marken zu Frankaturzweckenverhindern. Nicht immer sind Specimen-Marken billi-ger als die gleichen Marken ohne Aufdruck, weil Spe-zialsammler ihnen besondere Beachtung schenkenund die Auflagen meist gering sind.

    TrennungsartenDie drei bei Postwertzeichen vorkommenden Tren-nungsarten sind mit geschnitten, durchstochen undgezähnt bezeichnet. Im MICHEL-Katalog ist die Ab-kürzung für geschnitten #, für durchstochen 4 undfür gezähnt gez.

    Geschnitten

    Anfangs wurden die Markenbogen häufig ohne Tren-nungshilfen hergestellt, so daß die Marken mit derSchere herausgeschnitten werden mußten, spätergeschah dies meist nur noch in Notzeiten oder fürSammlerzwecke.

    In der Philatelie werden als geschnitten nur solcheMarken bezeichnet, die amtlich und regulär ohneDurchstich bzw. ohne Zähnung ausgegeben wurden.

    Versehentlich nicht gezähnte Marken werden als un-gezähnt (U) bezeichnet und in den MICHEL-Deutsch-land-Spezial-Katalogen als Abarten katalogisiert.

    Durchstochen

    Schon bald bemühte man sich, Hilfen für das Heraus-trennen der Marken aus den Bogen zu finden: mittels

    *DK-Einführung 28.05.2003 14:25 Uhr Seite 14

  • 15Einführung in den MICHEL-Deutschland-Katalog

    feiner Messer wurde das Papier zwischen den Mar-kenreihen teilweise eingeschnitten, so daß Papier-brücken zwischen den einzelnen Schnitten stehen-blieben. Die häufigsten Durchsticharten sind Linien-,Punkt-, Zickzack-, Sägezahn- und Bogendurchsti-che, vereinzelt farbig unterlegt.

    Zickzack- Sägezahnartiger Linien-Durchstich Durchstich Durchstich

    Versehentlich nicht durchstochene Marken werdenals undurchstochen (U) bezeichnet und in denMICHEL-Deutschland-Spezial-Katalogen als Abartenkatalogisiert.

    Bedingt durch die Herstellungsart bringt der Reißvor-gang mit sich, daß an die Randbeschaffenheit beidurchstochenen Marken nicht die gleichen An-sprüche wie an gezähnte gestellt werden können. DieTrennung wird oft unsauber und ungenau sein.

    In Notzeiten, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg,wurden in größerer Zahl private Durchstiche herge-stellt, die im Gegensatz zu den auf Veranlassung un-terer Dienststellen entstandenen Postmeistertren-nungen nicht katalogisiert werden.

    Gezähnt

    Die heute gebräuchlichste Trennungsart ist die Zäh-nung. Die Philatelie bezeichnet je nach Herstellungs-methode die Zähnung als Linien-, Kamm- oder Ka-stenzähnung und Schleifperforation.

    Bei der Linienzähnung erfolgt erst die Zähnung der ei-nen, dann die der anderen Richtung, wodurch dieEckzähne der einzelnen Marken meistens unregel-mäßig ausfallen. Verschiedene Markengrößen bei Li-nienzähnungsmarken entstehen dadurch, daß dieLochleisten nicht immer im gleichen Abstand einge-stellt sind.

    Linienzähnung

    Bei Kammzähnung werden Breiten- und Höhenzäh-nung einer Bogenreihe, bei Kastenzähnung die desganzen Bogens in einem Arbeitsgang der Zähnungs-maschine ausgeführt; hier sind die Eckzähne der ein-zelnen Marken gleichmäßig.

    Bei der einfachen Kammzähnung werden alle Markeneiner waagerechten Reihe auf drei Seiten (oben oder

    unten und links und rechts) gezähnt. Bei der Kreuz-kammzähnung ist der Kamm H-förmig, so daß in ei-nem Arbeitsgang eine waagerechte Reihe und je zurHälfte der Markenhöhe die linken und rechten senk-rechten Reihen gezähnt werden.

    Kammzähnung Doppelkammzähnung

    Bei Doppelkamm- und Doppelkreuzkammzähnungwerden je 2 waagerechte Reihen gleichzeitig gezähnt.

    Kreuzkammzähnung Doppelkreuzkammzähnung

    Eine moderne Zähnungsvariante ist die IntegrierteSchleifperforation. Im Gegensatz zur Linien- oderKammzähnung erfolgt der Markendruck und die Per-foration in einem Druckgang. Vereinfacht ausge-drückt wird das Papier von vorne durchgedrückt undhinten abgefräst und entgratet.

    Typische Kennzeichen dieser Trennungsart sind ambesten an der Markenrückseite zu sehen. Hauptsäch-lich um die Zahnlöcher (manchmal auch in der Marke)sind Schleifstaubpartikel in die Gummierung einge-schlossen, die Zahnlöcher sind nicht immer ganzrund.

    Zähnungszahl. Die Zähnungslöcher werden interna-tional auf 2 cm berechnet, z. B. gez.12 heißt: auf 2 cmgehen 12 Zähnungslöcher. Bei Zähnungsverschie-denheiten einer Marke (gemischte Zähnung) ist dieerste Zahl die (waagerechte) Breiten-, die zweite aberdie (senkrechte) Höhenzähnung. So kommen z. B.bei gez.14z :15 in der Breite auf 2 cm 14z , in derHöhe 15 Zähnungslöcher.

    Bei Mischzähnungen (unterschiedliche Zähnungenauf mindestens drei Seiten) wird die Zähnung – vonder Markenvorderseite aus betrachtet – zuerst oben,dann rechts, dann unten und zuletzt links gemessen.

    Ein genaues Bestimmen der Zähnung ist mit Hilfe ei-nes zuverlässigen Zähnungsschlüssels möglich, derzu den notwendigsten Bedarfsartikeln eines Samm-lers gehört. Die Zähnungsspitzen müssen mit densenkrechten Einteilungsstrichen von links bis rechtsübereinstimmen. Ganz neu auf dem Markt ist dasMICHELperfoscope. Diese auch vom Bund derPhilatelistischen Prüfer (BPP) empfohlene Com-puter-Software ermöglicht eine exakte Zähnungs-

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  • Einführung in den MICHEL-Deutschland-Katalog16

    messung auch von Bogenteilen, Blocks oder Mar-ken auf Brief. Zu beachten ist, daß auch die besteZähnungsmessung gerade bei teuren Zähnungs-varianten eine Prüfung durch Verbandsprüfernicht ersetzen kann.

    Zähnungsgüte. Wenn die Zähnung gleichmäßige Ab-stände vom Markenbild hat, bezeichnet man dieMarke als gut zentriert; schlechte Zentrierung ent-steht bei ungenauer Bogeneinlegung oder bei nichtausreichendem Zähnungszwischenraum im Bogen.

    Von unvollkommener Zähnung spricht man, wenn dieBeschaffenheit des Papiers (zu weich, wollig, dick)eine reine Zähnung unmöglich machte.

    Ist die Dezentrierung sehr stark oder verläuft die Zäh-nung an anderer Stelle oder in andere Richtung alsvorgesehen, so spricht man von Verzähnung.

    Ganz oder teilweise ungezähnte siehe unter Abarten.

    UngebrauchtBezeichnung für alle nicht entwerteten Marken. Manunterscheidet:

    Postfrisch = ;: Alle gummiert verausgabten Post-wertzeichen, die in dem Zustand sind, in dem sie amPostschalter erhältlich waren.

    Bei einigen – insbesondere älteren – Markenausga-ben mußte die Gummierung entfernt werden, da sieauf Grund ihrer Zusammensetzung die Marken zer-störte. Vorsicht vor Teil- bzw. Ganzfälschungen derGummierung (Nachgummierungen)!

    Ungebraucht mit Falz = :: Ungestempelte Post-wertzeichen, die mit Falz(resten) behaftet sind. Diesesind in jedem Falle „postfrisch gemachten“ Markenvorzuziehen. Vorsicht: Formulierungen wie „unge-braucht ohne Falz mit Gummierung“ sind oft Um-schreibungen für nachgummierte Marken!

    Ungebraucht ohne Gummi = (:): Damit sind alleMarken bezeichnet, die entweder so verausgabt wur-den oder deren Originalgummierung aus bestimmtenGründen entfernt wurde.

    WasserzeichenSie werden bei der Herstellung der Postwertzeichenin die noch nicht trockene Papiermasse mit Formeneingepreßt. Man unterscheidet einfaches und mehr-faches Wasserzeichen, stehendes, liegendes (gege-benenfalls linksliegendes und rechtsliegendes), stei-gendes und fallendes, kopfstehendes und seitenver-tauschtes Wasserzeichen. Das Wasserzeichenbildbefindet sich entweder auf jeder Marke, auf mehrerenMarken, als Bogenwasserzeichen über den ganzenMarkenbogen verteilt oder zusätzlich am Bogenrand.

    Die Wasserzeichen sind in den MICHEL-Katalogenabgekürzt Wz. aufgeführt und von der Rückseite derMarke aus gesehen wiedergegeben. Fehlen Wz.-An-gaben, so sind die Marken auf Papier ohne Wasser-zeichen gedruckt.

    Das Wasserzeichen ist meist zu erkennen, wenn mandie Marke rückseitig gegen das Licht hält. Versagtdiese Methode, gibt es zwei Möglichkeiten: Einmal inder herkömmlichen Art mit Benzin und dem in jedemFachgeschäft erhältlichen Wasserzeichensucher. Hierwird die zu untersuchende Marke mit der Bildseite aufdie schwarze Platte gelegt und einige Tropfen che-misch reines (sehr wichtig!) Benzin auf die Markegeträufelt. Bei Marken auf gestrichenem Papier kannes u. U. erforderlich sein, die Marken mehrere Minu-ten im Benzinbad zu belassen, bis das Wasserzei-chen erkennbar wird. Benzinempfindliche Markendürfen jedoch so nicht untersucht werden. Der Gum-mierung schadet im allgemeinen ein Benzinbad nicht.Eine andere, sehr gute Möglichkeit bieten Geräte, dieauf optisch-elektrischer Basis unter Druck und ohnejegliche chemische Hilfsmittel arbeiten. Bei Markenauf Briefen läßt sich das Wasserzeichen manchmalbei schräg auf die Marke auffallendem Licht und seit-licher Betrachtungsweise erkennen.

    ZufälligkeitenMit katalogwürdigen Abarten sollten folgende Zufäl-ligkeiten nicht verwechselt werden:

    Abklatsch (seitenverkehrtes Bild auf der Rückseite)Abspringende Farbe (bei StTdr.)AufdruckverstümmelungenBogenumschlag (teilweise fehlendes Markenbild)Butzenauflage und andere DruckmängelDoppelbilddruckFarbbläschen, Farbstreifen und VerklecksungenPapierfalten, QuetschfaltenPasserverschiebungenSchmitzdruckeverschnittene und verzähnte Marken

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