6 Räder, Bremsen, Reifen · 2012. 1. 12. · Fall Reifen und Schlauch, wie unter Ziffer 6.12...

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6 Räder, Bremsen, Reifen 6.1 Technische Daten Räder Vorn 19", hinten 1 18" Stahlspeichenräder mit LeichtmetalInaben und Antriebsdämpfer hinten Nur Modell XS5O0C: Leichtmetallgussräder als Sonderausstattung lieferbar Bremse Vorn hydraulisch betätigte Scheibenbremse (Serie: eine Scheibe, Sonderwunsch: zwei Scheiben) Hinten mechanische Trommelbremse mit einem anlaufenden Backen. Nur Modell XS5O0C Serienmäßig hydraulisch betätigte hintere Scheibenbremse Reifen, Reifendruck Vorn: 3,25 x 19" 4 PR - 1,6/2,0 atü* Hinten 3,5 x 18" 4 PR - 2,0/2,3 atü* Nur Modell XS5O0C Hinten 4,OO X H 18" 4 PR * Kleiner: Wert normale Fahrt, größerer Wert: schnelle Autobahnfahrt 6.2 Allgemeine Beschreibung Die Yamaha-Halblitermaschinen sind vorn mit 19 Zoll- hinten mit 18-Zoll-Rädern ausgestattet. Vorn ist in jedem Fall ein 3,25" breiter Reifen montiert, allge- mein mit Längsrillenprofil außen, Blockprofil im mitt- leren Teil. Hinten werden Reifen mit Blockprofil verwendet mit 3,50" Breite (XS500C:4,00" Breite). Am Vorderrad befindet sich serienmäßig eine einzel- ne Bremsscheibe mit hydraulisch betätigter Brems- zange, die man in gleicher Bauart hinten nur beim Modell XS500C findet, Alle übrigen Modelle besitzen hinten die bekannte mechanische Trommelbremse mit einem auflaufenden und einem ablaufenden Ba- cken. Das Hinterrad ist nicht in Schnellmontage auszubau- en, d. h. Kette und Kettenrad müssen auf jeden Fall mit demontiert werden, wobei Ketten zum Teil mit Kettenschloss, zum Teil endlos verwendet werden. 6.3 Vorderrad prüfen und erneuern Maschine auf Kippständer so aufbocken dass sich das Vorderrad frei dreht. Rad im einge- bauten Zustand laufen lassen und Felge auf fehlerlosen Lauf prüfen. Kleine Rundlauffehler lassen sich durch entsprechendes Nachspannen der Speichen ausgleichen, wozu freilich einige Übung Verwendung ausschließlich zum privaten Gebrauch. Für den Inhalt wird keinerlei Garantie übernommen 124 (Quelle: Reparaturanleitung 526, Verlag Bucheli) 124

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6 Räder, Bremsen, Reifen

6.1 Technische Daten

Räder Vorn 19", hinten 1 18" Stahlspeichenräder mitLeichtmetalInaben und Antriebsdämpfer hintenNur Modell XS5O0C:Leichtmetallgussräder als Sonderausstattunglieferbar

Bremse Vorn hydraulisch betätigte Scheibenbremse(Serie: eine Scheibe, Sonderwunsch: zwei Scheiben)Hinten mechanische Trommelbremse mit einemanlaufenden Backen.Nur Modell XS5O0C Serienmäßig hydraulischbetätigte hintere Scheibenbremse

Reifen, Reifendruck

Vorn: 3,25 x 19" 4 PR - 1,6/2,0 atü*Hinten 3,5 x 18" 4 PR - 2,0/2,3 atü*

Nur Modell XS5O0CHinten 4,OO X H 18" 4 PR

* Kleiner: Wert normale Fahrt,größerer Wert: schnelle Autobahnfahrt

6.2 Allgemeine Beschreibung

Die Yamaha-Halblitermaschinen sind vorn mit 19Zoll- hinten mit 18-Zoll-Rädern ausgestattet. Vorn istin jedem Fall ein 3,25" breiter Reifen montiert, allge-mein mit Längsrillenprofil außen, Blockprofil im mitt-leren Teil. Hinten werden Reifen mit Blockprofilverwendet mit 3,50" Breite (XS500C:4,00" Breite).

Am Vorderrad befindet sich serienmäßig eine einzel-ne Bremsscheibe mit hydraulisch betätigter Brems-zange, die man in gleicher Bauart hinten nur beimModell XS500C findet, Alle übrigen Modelle besitzenhinten die bekannte mechanische Trommelbremsemit einem auflaufenden und einem ablaufenden Ba-cken.

Das Hinterrad ist nicht in Schnellmontage auszubau-en, d. h. Kette und Kettenrad müssen auf jeden Fallmit demontiert werden, wobei Ketten zum Teil mitKettenschloss, zum Teil endlos verwendet werden.

6.3 Vorderrad prüfen und erneuern

• Maschine auf Kippständer so aufbocken dasssich das Vorderrad frei dreht. Rad im einge-bauten Zustand laufen lassen und Felge auffehlerlosen Lauf prüfen. Kleine Rundlauffehlerlassen sich durch entsprechendes Nachspannender Speichen ausgleichen, wozu freilich einigeÜbung

Verwendung ausschließlich zum privaten Gebrauch. Für den Inhalt wird keinerlei Garantie übernommen124 (Quelle: Reparaturanleitung 526, Verlag Bucheli) 124

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nötig ist, um die Sache nicht noch schlimme, zumachen. Bei der Prüfung lassen sich auch gege-benenfalls vorhandene Dellen im Felgenrandfeststellen. Solche Schäden sind schwer zu repa-rieren und erfordern zumeist den Ersatz derFelge. Neben dem Verlust an Stabilität bedeuteneingedellte Felgenränder auch eine Gefahr fürReifenwulst und Gewebe.

• Rad auf lose oder gebrochene Speichen profan.Am besten schlägt man die Speichen wie eineHarfensaite an Weniger gespannte Speichenerzeugen dabei einen hörbar anderen Ton. DasNachspannen geschieht durch Drehen amNippel entgegen dem Uhrzeigersinn. Dabei Sei-tenschlag des Rades laufend nachprüfen.Müssen die Speichen um ein erhebliches Maßnachgespannt wer den, so sollte man auf jedenFall Reifen und Schlauch, wie unter Ziffer 6.12beschrieben, demontieren, um die vorstehende,Speichenenden zur Vermeidung von Schädenam Schlauch am Ende der Prozedur abfeilen zukönnen.

• Soweit Leichtmetallgussräder verwendetwerden, sollten diese auf Seiten und Höhen-schlag sowie auf Risse und mechanischeBeschädigungen sorgfältig geprüft werden,besonders auch an den Einmündungen derSpeichen in Nabe und Felgenkranz.

6.4 Vorderradbremse

6.4.1 Vordere Scheibenbremse prüfen, erneuernund hydraulisches System entlüften

• Hauptbremszylinder am Lenker, Schlauch,Rohrleitung und Radbremszange auf austre-tende Bremsflüssigkeit prüfen. Besonders ge-nau ist der Zustand des Bremsschlauches zukontrollieren, der unbedingt zu erneuern ist,sobald äußerlich irgendwelche Risse oderBeschädigungen feststellbar sind

• Flüssigkeitsstand im Nachfüllbehälter am Lenkerkontrollieren, nachdem Deckel und Dichtungabgenommen und der Lenker in Geradeausstel-lung gebracht sind. Dies ist eine der regelmä-ßigen Wartungsarbeiten, die nie vernachlässigtwerden sollte (vgl. Kapitel 1). Muss Flüssigkeitnachgefüllt werden, so verwenden Sie stets nurdie vorgeschriebene Bremsflüssigkeit, niemalsMotoröl oder etwas ähnliches. Andere Flüssig-keiten haben unerwünschte Eigenschaften undzerstören die Gummiteile der Anlage.

• Bremsklötze und Belagdicke sind auf Verschleißzu prüfen. Rund um den Belag zeigt eine roteLinie den zulässigen Verschleiß an. Wenn dieseLinie erreicht ist, müssen beide Klötze erneuertwerden, auch wenn einer noch ausreichend er-scheint. Auswechseln der Bremsklötze gemäßKapitel 6.4.2. Prüfen Sie die Bremswirkung mitder Handbremse, aber betätigen Sie nie den

Bild 309Schlauch wird einerseits auf Entlüfterschraube geschoben,das andere Ende taucht in Bremsflüssigkeit ein

Handhebel, wenn das Vorderrad ausgebaut ist(bzw. die Bremsscheibe nicht den Raum zwi-schen den Bremsklötzen ausfüllt), weil sonst dieBremsklötze und Kolben aus ihrer Lage geratenund Bremsflüssigkeit ausläuft.

• Wird die Bremswirkung weich oder teigig oderwurde am hydraulischen System gearbeitet, z.B.der Bremsschlauch erneuert, so muss das Sys-tem entlüftet werden, d.h. es muss jegliche Luftaus den Leitungen und Zylindern entferntwerden.

Das geschieht auf folgende Weise:• Auf den Schlauchnippel der Entlüftungsschraube

oben an der Bremszange (am Rad) schiebt mannach Abnehmen der Staubkappe einenpassenden Schlauch (Bild 309), vorzugsweiseeinen durchsichtigen Kunststoffschlauch, durchden man die Luftblasen beobachten kann.

• Das andere Ende des Schlauches steckt man ineine saubere Flasche mit so viel Bremsflüssig-keit, dass das Schlauchende gut eintauchenkann Das ist wichtig, um zu verhindern, dassLuft durch den Schlauch in das System zurückfließen kann. Deshalb muss der Schlauch auchdie ganze Zeit über wirklich eingetaucht bleiben.

• Über den ganzen Entlüftungsvorgang muss imNachfüllbehälter genügend Bremsflüssigkeitsein, also mehrfach kontrollieren nachfüllen undDeckel aufgesetzt lassen, damit kein Schmutzhineingerät.

• Wird das Entlüften wegen teigiger Bremswirkungvorgenommen, so empfiehlt es sich, vor demÖffnen der Entlüftungsschraube mehrmals raschnacheinander den Bremshebel kräftig zu ziehenund loszulassen, damit sich Druck im Systemaufbauen kann. Dann die Entlüftungsschraubeeine volle Umdrehung lösen, während der Hand-hebel fest gezogen bleibt. Dazu brauchen Sieeine zweite Person. Handhebel bei geöffneterSchraube bis zum Anschlag an den Lenke, her-anziehen,

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dann Schraube wieder anziehen. Sind Teile desSystems erneuert worden oder ist sonst wie vielLuft im System, so kann die Entlüftungsschrau-be von Anfang an um eine Umdrehung geöffnetwerden, denn dann muss der Handhebel so oftbeträgt werden, bis aus dem Schlauch dieBremsflüssigkeit austritt. Wie erwähnt, muss derNachfüllbehälter immer gefüllt sein, denn wenndort Luft zutreten kann, muss man wieder vonvorn beginnen,

• Die vorstehend geschilderte Pumptätigkeit beigeöffneten Ventil muss so lange wiederholt werden, bis an der Schlauchmündung keine Luftbla-sen mehr austreten. (Es kann dabei vorteilhaftsein, die Entlüftungsschraube jeweils kurz vorEnde des Handhebelweges bereits zuschließen, sie wahrend des Rückwegs ge-schlossen zu halten und erst beim Beginn desnächsten Hebelhubs wieder zu öffnen.) AmSchluss wird die Schraube fest angezogen,dann den Schlauch abgenommen und dieStaubkappe aufgesetzt.

• Flüssigkeitsstand im Nachfüllbehälter kon-trollieren, gegebenenfalls auffüllen jedoch nie-mals mit der ans dem System ausgetretenenFlüssigkeit, denn die enthält noch Luftein-schlüsse, die sogleich wieder die Bremsfunktionstören würden. Vor Ablauf von 24 Stunden istsie nicht wieder verwendbar

• Dichtung und Deckel auf Nachfüllbehälter auf-setzen und verschließen.

• Schützen Sie den Lack Ihrer Maschine vor derBremsflüssigkeit. Sie ist sehr aggressiv gegen-über dem Lack. Auch die Plexiglasscheiben aufden Instrumenten werden davon trübe.

6.4.2 Bremsklötze erneuern, Bremszange überho-len

• Vorderrad gemäß Beschreibung in Kapitel 5.3.1(7. Absatz) ausbauen Bevor die Bremsklötzeherausgenommen werden kennen, muss dieBremszange noch demontiert werden, und zwardurch Entfernen der oberen Hutmutter und derunteren Sechskantschraube, mit denen sie amrechten Gabelrohr befestigt ist. Dann folgt nochdie dritte Schraube, ehe geradewegs durch dieEinheit hindurchgeht. Beachten Sie die hinter je-dem der bei- den Bremsklötze liegendeDämpferscheibe mit seitlicher Nase. Lassen Sieunbedingt die Betätigungskolben in Ruhe, es seidenn, sie müssten genauer betrachtet werden.Aber das ist eine Arbeit, die - nach vorherigemAblassen der gesamten Bremsflüssigkeit - sehrviel Sorgfalt erfordert. Sie ist weiter unten indiesem Abschnitt erklärt. Wir erinnern nach ein-mal daran, dass der Handbremshebel in dieserSituation auf keinen Fall betätigt werden darf,weil dann die Kolben unweigerlich herausge-drückt würden.

• Die andere Möglichkeit, die Bremsklötze auszu-bauen, ist bei eingebautem Vorderrad In diesemFall wird die Rohrleitung unmittelbar an derBremszange losgeschraubt und in Plastikfolie

eingehüllt, Um das weitere Austropfen vonBremsflüssigkeit zu vermeiden, bindet man jetztden gezogenen Handbremshebel am Lenker festHutmutter nur lockern, untere Befestigungs-schraube herausdrehen, dann lässt sich dieBremszange aus dem Bereich der Bremsscheibeherausschwenken. Auf diese Weise lassen sichdie Bremsklötze leichter auswechseln, ohne dassdie Zange demontiert werden muss.

• Reibbeläge anhand der roten Grenzlinie aufVerschleiß prüfen und gegebenenfalls erneuern,wie unter 6.4.1 beschrieben. Besteht irgendeinZweifel, so ist es in jedem Falle geraten beideKlötze als Paar zu ersetzen.

• Die Ausnehmungen in der Zange, in welche dieBremsklötze nachher eingesetzt werden, solltennur mit einer normalen Borste und nicht mit Lö-sungsmitteln oder einer Drahtbürste gereinigtwerden. Dasselbe gilt für die freigelegtenKolbenböden. Diese und die Führungsflächenfür die Bremsklötze sind vor dem Zusammenbauleicht mit Bremsflüssigkeit zu schmieren aberwirklich nur benetzen'

• Nachfüllbehälter öffnen und acht geben, dass erbeim Hineinschieben der Kolben nicht überläuft,erforderlichenfalls etwas Flüssigkeit absaugen\Nenn die Kolben sich nicht recht bewegenlassen oder ruckartig gehen, muss die Brems-zange zerlegt und überholt werden, und da daseine sehr kritische Sache ist, sollte man es ambeste, einer Yamaha-Werkstatt überlassen.

• Wenn immer eine Kontrolle der Kolben erforder-lich ist, z. B. weil sie festkleben oder sich nurzäh bewegen, ist das oben als Alternative ge-nannte Lösen der Bremsrohrleitung erforderlich.Man drückt sodann die Kolben durch Einblasenvon Pressluft aus den Zylindern. Auf keinen Falldarf hierzu ein Schraubenzieher oder irgendeinscharfes Werkzeug benutzt werden, da sonst ir-reparable Schäden entstehen und die Kolbenund vermutlich auch die ganze Bremszangeausgewechselt werden müssten. Die Kolbensollen in ihren zylindrischen Gehäusen völlig freigleiten können, ohne fühlbares Spiel und ohnesichtbare Kratzer oder andere Oberflächen-schäden, die ein Durchsickern von Flüssigkeitbewirken könnten. Wenn die Bremszange schoneinmal zerlegt ist sollte der große O-Ring der dieZylinder umgibt, genau geprüft und womöglicherneuert werden

• Beim Zusammenbau muss jedes Tal peinlichsauber sein, und die ganze Montage sollte indenkbar reinlicher Umgebung stattfinden. ZumSchmieren aller Gleitflächen nur Bremsflüssig-keit verwenden, kein Benzin, kein Fett und keinÖl, sie alle würden die empfindlichen Bauteileangreifen. Die Schrauben der Bremszange sindfest anzuziehen, und wenn die Rohrleitung ge-löst worden war, ist das gesamte hydraulischeSystem jetzt nach dem wieder verbinden zuentlüften wie in Kapitel 6.4.1 beschrieben.

• Es sei noch einmal daran erinnert, dass zumSchluss die Bremsleitungen und Verbindungenin erstklassigem Zustand und ordnungsgemäßverlegt sein müssen.

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Bild 310 Scheibenbremse vorn

1 Bremsscheibe 12 Deckplatte mit Markenzeichen2 Bremsscheibe-Zwichenring 13 Entlüfterschraube3 Schraube - 8 Stück 14 Schutzkappe4 Mutter – 8 Stück 15 Dichtungssatz für Bremszange5 Blechsicherung – 8 Stück 16 Verbindungsschraube 16 Schraube – 6 Stück 17 Verbindungsschraube 27 Blechsicherung – 3 Stück 18 Verbindungsschraube 38 Bremszange 19 Befestigungsschraube9 Bremsklotz mit Belag – 2 Stück 20 Federring – 2 Stück

10 Zwischenscheibe 1 21 Unterlegscheibe – 2 Stück11 Zwischenscheibe 2 22 Hutmutter

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6.4.3 Vordere Bremsscheibe ein- und ausbauen

• Bei der Bremsscheibe gibt es normalerweisekeine Probleme, es sei denn, sie wäre stark rie-fig und die Bremswirkung daher beeinträchtigt.Um die Scheibe auszubauen, demontiert manzuerst das Vorderrad gemäss Kapitel 5.3.1. DieScheibe ist an der linke, Nabenseite mit achtSchrauben befestigt, deren Muttern durch Ble-che gesichert sind. Sicherungsbleche zurück-biegen und Muttern lösen. Die Scheibe kanndann abgenommen werden.

• Der Einbau einer neuen Scheibe erfolgt sinnge-mäß in umgekehrter Reihenfolge. Achten Sieauf festen Sitz aller acht Muttern und darauf,dass die Sicherungsbleche gut anliegen. Einbauder Vordergabel in die Telegabel gemäss Kapi-tel 6.6.

• Seitenschlag der Bremsscheibe in montiertemZustand kontrollieren, er soll nicht mehr als 0,15mm betragen. Bei erheblichem Seitenschlagprüfen Sie zuerst, ob die Radlagerung Spiel hat,bevor Sie weitersuchen.

6.4.4 Vorderen Hauptbremszylinder prüfen underneuern

• Probleme mit dem Hauptzylinder tretenhöchstens nach sehr langer Belriebsdauer auf,oder wenn das Motorrad längere Zeit nichtbenutzt wurde. Zumeist gibt es darin Undicht-heiten und allmähliches Absinken des Flüssig-keitsspiegel

• Eine einwandfreie Überholung des Haupt-bremszylinders ist nicht ganz einfach und nichtjedermanns Sache. Es gehört Sachverstandund peinliche Sauberkeit dazu. Und Sie solltensich klarmachen, dass ein Defekt im Haupt-bremszylinder praktisch die gesamte Brems-wirkung aufheben kann

• System entleeren: Plastikschlauch auf dieEntlüfterschraube der vorderen Bremszangeaufstecken, Ende des Schlauches in ein saube-res Gefäß hängen. Entlüfterschraube eine volleUmdrehung lösen, dann so lange mit demHandbremshebel „pumpen“, bis keine Flüssig-keit mehr kommt. Entlüfterschraubeverschliessen, Schlauch abziehen und Gefäßmit Bremsflüssigkeit für die spätere Wieder-verwendung verschlossen aufbewahren

• Schlauchanschluss am Hauptzylinder lösen,Lagerbolzen des Handbremshebels losdrehenund Hebel herausziehen. Auf die dabei frei-werdende Rückholfeder achten, dass sie nichtverlorengeht. Hauptbremszylinder vom Lenkerabbauen.

• Jetzt lassen sich Kolben, Manschetten und allezugehörigen Dichtungen ausbauen. Merken Siesich genau die Lage der einzelnen Teile, weilsie später unbedingt wieder ebenso liegenmüssen, sonst gibt es unweigerlich Fehl-funktionen der Bremse (Teile 2 bis 10 in Bild312). Als erstes ist

der Innensicherungsring auszubauen, der dannden Kolben freigibt. Die kegelige Feder bleibt imZylinder sitzen und muss extra herausgeholtwerden. Damit ist der Zylinder ausgeräumt,

• Zylindergehäuse und Kolben entweder mitBremsflüssigkeit oder mit Alkohol reinigen -nicht mit Benzin, anderen Lösungsmitteln,Schmirgel und dergleichen! Auswechseln derEinzelteile ist überall dort angezeigt, wo Kratzer,Macken oder sichtbaren Verschleiß erkennbarsind. werder Kolben noch die Zylinderbohrunglassen sich werkstattmäßig reparieren, so dassim Zweifelsfall der Hauptzylinder komplett zuersetzen ist.

• Alle neuen Dichtungen vor dem Einbau etwa 15Minuten lang in Bremsflüssigkeit einweichen.Beim Zusammenbau sind - wie oben erläutert -alle Einzelteile in genauderselben Lage zu mon-tieren, wie sie gesessen, hatten. Alle Teile mitBremsflüssigkeit leicht benetzen und bei denManschetten auf unbeschädigte Dichtlippenachtgeben Innensicherung einsetzen.

• Zusammengebauten Hauptbremszylinderwieder am Lenker mit Klemmblock befestigen.Feder und Handhebel einsetzen undLagerbolzen einschrauben. Druckschlauch an-schliessen. Nachfüllbehälter mit Bremsflüssig-keit füllen und die Anlage gemäss Kapitel 6.4.1vollständig entlüften.

• Bremse mehrmals betätigen und Wirkung kon-trollieren lieren Die einwandfreie Funktion de,Bremse muss sichergestellt sein, bevor die Ma-schine wieder auf die Stiransse geht, de, Be-triebsdruck muss da sein und die Bremsklotzemüssen sich in ihre richtige Lage gesetzt haben.Bremsen Sie die ersten 100 Kilometer mit vielGefühl, damit sich die Bauteile im Zylinder ein-laufen können,

• Wir möchten noch einmal betonen, dass Repa-raturen am Hauptbremszylinder nicht vom Laienausgeführt, sondern einer Yamaha-Werkstattübertragen werden sollten, sofern nicht gleichein kompletter Austausch erfolgt.

6.5 Vorderradlager prüfen und ersetzen

• Maschine auf Kippständer aufbocken undVorderrad gemäss 5.3.1 (7. Absatz) ausbauen.Aus der linken Seite der Nabe den Schrauben-antrieb für Tachometer herausnehmen (Bild313). Von der rechten Seite der Nabe denStaubdeckel ausbauen (Bild 314), danach denDichlring mit Laufring (Bild 315).

• Rad mit der rechten Seite auf eine feste Un-terlage legen, die Platz für das auszutreibenderechte Wälzlager lässt. Zwischen beiden Lagernbefinden sich eine Abstandshülse, die in ihrerLagermitte eine Querbohrung für das Austreibe-werkzeug a weist Mit einem an der um 900abgewinkelten Rundstahl der in die Querboh-rung passt, lässt sich das echte Lager mit kurz-en, festen Schlagen heraustreiben Die Hülseund die gegebenenfa beiliegende Bandscheibefalle, mit heraus (Bilder 316 und 317).

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Bild 311 Doppelscheibenbremse vorn (nur auf Sonderwunsch)

1 Hauptbremszylinder vollständig 21 Gummidurchführung - 2 Stück 33 Dichtungssatz für Bremszange2 Bausatz fur Hauptbremszylinder (Teile 3-9) 22 Untere Bremsleitung - 2 Stück 34 Unterlegscheibe - 4 Stück10 Schraubdeckel 23 Bremszange vollständig - 2 Stück 35 Feder ring 4 Stück 1,11 Dichtung 24 Bremsklotz mit Belag - 4 Stück 36 Hutmutter - 2 Stück12 Membran 25 Zwischenscheibe 1 - 2 Stück 37 Schraube - 2 Stück13 Lagerdeckel zur Befestigung am Lenker 26 Zwischenscheibe 2 - 2 Stück 36 Bremsscheibe - 2 Stück14 Verbindungsstück 27 Entlüfterschraube - 2 Stück 39 Schraube - 16 Stück15 Dichtscheibe - 2 Stück 28 Schutzkappe - 2 Stück 40 Mutter - 16 Stück16 Hohlschraube 29 Verbindungsschraube 1 - 2 Stück 41 Blechsicherung - 16 Stuck17 Bremsschlauch unten - 2 Stück 30 Verbindungsschraube 2 - 2 Stück 42 Bremsscheiben-Zwischenring - 2

Stück18 Halteschelle - 2 Stück 31 Verbindungsschraube 3 - 2 Stück 43 Schraube - 12 Stück19 Schraube - 2 Stück 32 Deckplatte mit Markenzeichen - 2 Stück 44 Blechsicherung - 6 Stück20 Federring - 2 Stück

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Bild 312 Hauptbremszylinder vorn mit Leitungen

1 Hauptbremszylinder vollständig 2 Kolben-/Manschetten Bauplatz (Teile 2-10) 3 Dichtungs-Bausatz alternativ (Teile 3-7 und 9) 11 Schraubdeckel 12 Dichtmanschette 13 Membran 14 Schwimmer

15 Handbremshebel16 Stellschraube für Hebelweg17 Gegenmutter18 Schraubenfeder19 Scharnierschraube20 Gegenmutter21 Lagerdeckel zur Befestigung am Lenker

22 Schraube - 2 Stuck23 Federring - 2 Stück24 Verschlusskappe25 Hohlschraube26 Dichtring - 4 Stuck27 Staubkappe28 Oberer Bremsschlauch29 Halter ung für Schlauch30 Schraube31 Federring32 Gummidurchführung33 Obere Bremsleitung34 Verbindungsstück35 Schraube - 3 Stuck36 Federring - 3 Stück37 Unterer Bremsschlauch38 Halteschelle39 Gummidurchführung40 Untere Bremsleitung41 Bremslichtschalter42 Dichtring

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• Rad auf die andere Seile legen und linkes Wälz-lager mit passendem Rohr heraustreiben. BeideRadlager sind jeweils an der nach aussengerichteten Seite gegen Schmutz abgedichtet.

• Nabe, Wälzlager und die übrigen Teile vonallem Fett befreien, Lager mit Benzin sauber-waschen und auf Beschädigungen jeglicher Artunter suchen. Beim geringsten Zweifel am Zu-stand der Lager sollte man sie durch neueersetzen. Rauheiten in den Lagerlaufbahnenkann man bei langsamem Drehen spüren oderbei schnellen Umläufen hören.

• Vor dem Lagereinbau Nabe mit wärmelbestän-di- gem Fett so füllen, dass noch etwas Platzfreibleibt, ebenfalls die Lager von der offene,Seite her fetten und mit dieser nach innen ein-treiben, jedoch die Abstandshülse dazwischenund die Bundscheibe nicht vergessen. Jetztmüssen die jeweils abgedeckten Seiten derLager nach aussen weisen. Achten Sie daraufdass die Lager beim Eintreiben nicht verkantetwerden, sonst kann man die Nabe beschädigenund das Lager kann im Betrieb womöglich mitseinem Aussenring in der Nabe rotieren.

• An der rechten Seite der Nabe sind der Dicht-ring, Lippe nach innen gerichtet, der Laufringund der Staubdeckel wieder zu montieren, ander linken Seite führt man den Tachoantrieb ein,wobei der Mitnehmer richtig einrasten muss.

6.6 Vorderrad einbauen

• Vorderrad in die Gabel einsetzen, wobei der Ta-chometerantrieb mit seiner Ausnehmung in denunteren Teil des Gabelrohrs richtig eingeführtwerden muss (Bild 318). Andernfalls würde derSchraubtrieb vom Vorderrad ein Stuck mitge-nommen und die Tachowelle abreissen. Tacho-welle anschliessen.

• Vorderachsbolzen einsetzen und Klemmbockam unteren Ende des linken Gabelrohres gutfestziehen ebenso, die Kronenmutter auf derrechten Seite der Achse. Splintsicherung nichtvergessen (Bild 319). Vor Inbetnebnahme derMaschine ist zu prüfen, ob das Rad frei und un-gehemmt läuft und die vordere Scheibenbremseeinwandfrei funktioniert.

6.7 Hinterrad prüfen, aus- und einbauen

• Maschine auf Kippständer so aufbocken dassHinterrad frei dreht. Seitenschlag, Beschädi-gungen der Feige und lose oder gebrocheneSpeichen analog der Beschreibung in Kap 6.3für das Vorderrad behandeln, Beachten Sie,dass es auch für das Hinterrad möglicherweiseLeichtmetallfelgen gibt.

Bild 313Tachometer-Schrauberadantrieb aus der Nabe ebntnehmen

Bild 314Staubkappe rechts herausnehmen

Bild 315Wellendichtring ausbauen

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Bild 316Von links her das rechte Wälzlager austreiben

Bild 318Tachometerantrieb in richtiger Lage zur Gabel einbauen

Bild 320Wälzlager des Hinterrades sind nicht seitlich geschlossen

Bild 317Bundscheibe und Abstandshülse entfernen

Bild 319Splint in Kronenmutter der Vorderachse nicht vergessen

Bild 321Austreiben der hinteren Wälzlager wie beim Vorderrad

Verwendung ausschließlich zum privaten Gebrauch. Für den Inhalt wird keinerlei Garantie übernommen132 (Quelle: Reparaturanleitung 526, Verlag Bucheli) 132

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• Zum Ausbau des Hinterrades gehen Sie bittegemäss den Anweisungen in den ersten Ab-sätzen des Kapitels 5.6.1 vor, natürlich ohneDemontage der Hinterradschwinge und desKettenschutzes.

• Die beiden Wälzlager der Hinterachse sind wiebeim Vorderrad in die Nabe eingepresst undhaben zwischen sich eine Abstandshülse. Aus-und Einbau der Lager entsprechend den Anwei-sungen in Kapitel 6.5. Während hinten zwarDemontage und Montage des Tachometer-an-triebes entfallen, muss hier zusätzlich der mitGewinde eingeschraubte Haltering für das linkeWälzlager gelöst werden, bevor dieses selbstausgetrieben werden kann. Die genaue Anord-nung der Einzelteile der Hinterradnabe ist, wieBild 324 zeigt, abhängig vom jeweiligen Modell(Bilder 320 und 321).

6.8 Hinterradbremse

6.8.1 Trommelbremse prüfen und überho-len

• Bei den Modellen mit hinterer Trommelbremsehandelt es sich um eine herkömmliche Bauartmit einem auf- und einem ablaufenden Backen.Nachdem das Hinterrad ausgebaut wurde, lässtsich die komplette Bremsankerplatte mit Backenherausnehmen.

• Zustand der Bremsbeläge prüfen. Bei starkeroder ungleichmässiger Abnutzung der Belägesind die Bremsbacken als Ganzes zu erneuern,da die Beläge aufgeklebt und nicht allein liefer-bar sind.

• Gegebenenfalls vorhandene Splinte undHaltebleche entfernen, mit denen die Backen andie Ankerplatte herangezogen werden Brems-betätigungshebel an der Ankerplatte so ver-dre-hen, dass die Backen voll ausgehoben sind,dann entgegen der Federspannung vom Brems-nocken und vom Lagerbolzen abheben und dieBacken in V-Form von der Ankerplatte ab-nehmen, zusammen mit ihren Rückholfedern.Diese lassen sich nach dem Abheben der Ba-cken leicht aushängen

• Vor dem Wiedereinbau der Backen ist sicherzu-stellen, dass der Bremsnocken sich leicht dre-hen lässt. Schwergehende Nocken sind auszu-bauen und gangbar zu machen. Vor dem Lösender Mutter am Ende des Nockenbolzens zuerstLage des Betätigungshebels auf der Ver-zahnung markieren, damit er später wieder ingleicher Lage montiert wird. Klemmschraube lo-ckern, Hebel abziehen und Weile nur leichteinfetten, weil sonst Fett an die Bremsfläche ge-raten und die Bremswirkung verringern könnte,

• Lauffläche im Innern der Bremstrommel aufRiefen und andere Beschädigungen prüfen, diein jedem Fall zu verminderter Bremswirkungführen. Staub und Belagabrieb gründlich ausTrommel und Bremsankerplatte mit benzinge-tränktem Lappen auswischen, alle Ölspuren be-seitigen.

Bild 322Die hinteren Bremsklötze (Scheinebremse des ModellsXS500C)

• Zum Einbau der Bremsbacken zuerst die beidenRückholfedern in die Löcher in den Backeneinhängen, Backen miteinander in V-Form hal-ten, auseinanderziehen und über Bremsnockenund Lagerbolzen stülpen. Danach lassen sichdie Backen zur Ankerplatte hinunterdrücken undspringen in ihre richtige Lage. Keine Gewaltanwenden, wenn ein Teil nicht gleich richtigsitzt, die Backen lassen sich leicht verbiegenZum Schluss die Haltebleche und Splinte nichtvergessen einzubauen

6.8.2 Scheibenbremse prüfen und überho-len

• Soweit am Hinterrad eine Scheibenbremseverwendet wird, ist diese praktisch baugleich mitder Vorderradbremse, die nur für die etwasanderen Einbauverhältnisse entsprechendabgewandelt wurde. An die Bremsklötze kommtman heran, in dem man die eine Kreuzschlitz-schraube herausdreht, die die verrippte Brems-zange am Zangenträger festhält (Bild 298).Bremszange abnehmen (Bild 322).

• Die Arbeitsfolgen bei der Prüfung und Erneue-rung der Scheibenbremsen vorn und hinten sindbis auf so geringe, einbaubedingte Unterschie-de identisch, dass ohne weiteres dieBeschreibung in Kapitel 6.4 angewendet werdenkann. (Hinterer Hauptzylinder vgl. Bild 333.)

6.8.3 Hintere Trommelbremse einstellen

• Bei richtiger Einstellung der Hinteradbremsemacht der Fussbremshebel einen Weg vonetwa 20 bis 30 mm, bevor die Bremse zugreifen beginnt.

• Der Arbeitsweg wird durch Rechtsdrehen an derStellmutter auf der Betätigungsstange direktbeim Bremshebel am Rad verkürzt und linksherum.

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Bild 323 Vorderrad

1 Vorderradnabe2 Stahlspeiche mit Nippel (Satz)3 Reifen4 Schlauch 5 Felge des Speichenrades 6 Felgenband 7 Flansch 8 Schraube - 3 Stück 9 Federring - 3 Stuck

10 Abstandhülse 11 Bundscheibe12 Wälzlager13 Mitnehmer für Tachoantrieb14 Haltescheibe15 Sicherungsring16 Anlaufscheibe

17 Treibendes Rad fur Tachometertrieb18 Anlaufscheibe19 Wellendichtring20 Gehäuse zum Tachometerantrieb21 Schraubradwelle des Tachometertriebs22 Anlaufscheibe23 Einschraubhülse24 Vorderachsbolzen25 Splint26 Wälzlager27 Abstandhülse28 Wellendichtring29 Staubdeckel30 Scheibe31 Kronenmutter

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Bild 324 Hinterrad mit Trommelbremse

Anmerkung: Ähnlicher Aufbau auch beim Modell XS5OOC mit hintererScheibenbremsanlage1 Hinterradnabe2 Stahlspeiche mit Nippel (Satz)3 Reifen4 Schlauch5 Felge das Speichenrades6 Felgenrand7 Abstandhülse8 Bundscheibe9 Wälzlager10 Wellendichtring11 Bremsbacken vollständig. mit Belag -

2 Stück12 Rückholfeder - 2 Stück13 Bremsankerplatte14 Bremsnocken15 Anlaufscheibe16 Dichtring für Bremsnocken17 Bremshebel18 Klemmschraube

19 Abstandhülse20 Wälzlager21 Gummiformteil für Antriebsdämpfer 6 Stück22 Mitnehmerplatte für Antriebsdämpfer23 O-Ring - 2 Stück24 (Grosses) Kettenrad - Serie 42 Zähne,25 Sechskantschraube - 6 Stück26 Blechsicherung - 3 Stück27 Antriebskette28 Kettenschloss, vollständig29 Schraubhülse30 Gegenmutter31 Wellendichtring32 Abstandhülse33 Staubdeckel34 Kettenspanner - 2 Stück35 Kettenspannschraube - 2 Stück

36 Gegenmutter - 2 Stück37 Kronenmutter für Hinterachse38 Splint39 Abstandhülse40 Hinterachsbolzen41 Strebe zur Bremsmomentabstützung42 Hammerkopfschraube43 Abgesetzte Schraube44 Scheibe - 2 Stück45 Federring46 Mutter47 Mutter48 Splint49 Auswuchtgewicht - Anzahl nach Bedarf50 Wellscheibe51 Blechsicherung52 Ringmutter für Antriebsdämpfer

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Bild 325Das Gestänge zum hinteren Hautbremszylinder ist einstell-bar

verlängert. Stets nach der Einstellung auch denfreien Lauf des Hinterrads prüfen!

• Beachten Sie, dass bei erheblicher Verstellungder Fusshebellage eine Korrektur am Brems-lichtschaltet erforderlich werden kann

6.8.4 Hintere Scheibenbremse einstellen

• Die Ruhelage des Fussbremshebels lässt sichdurch Regulieren des Anschlags unter dem Pe-dal einstellen. Als Ideallage gilt, wenn die Tritt-platte des Fussbremshebels 5 mm niedrigersteht als die Fussraste des Fahrers. Danachwird am Gestänge zum hinteren Hauptbremszy-linder (Bild 325) der gewünschte Leerweg desPedals eingestellt. Die im Bild 325 sichtbare,nach oben in den Zylinder geführte Druckstangesollte in Ruhelage des PedaIs zuerst so weithinein oder herausgedreht werden, bis man ge-rade eben ein Berühren des Kolbens spürt. Da-nach Stange ¾ Umdrehung herausdrehen undmit Gegenmutter sichern.

• Bei allen Modellen wird der Bremslichtschaltermechanisch vom Bremspedal über eine Zugfe-der betätigt. Nach Lösen der beiden grossen,gegen eine Befestigungslasche am Rahmenvon beiden Seiten gegengezogenen Sechs-kantmuttern kann der ganze Schalter höheroder niedriger gesetzt werden, niedriger, wenndas Bremslicht zu früh, höher, wenn es zu spätauftleuchtet.

6.9 Antriebsdämpfer im Hinterrad prüfenund erneuern

• Das Dämpfungsglied im Hinterradantrieb be-steht aus einer Anzahl Formteile aus synthe-tischem Gummi, die in entsprechenden Vertie-fungen im linken Teil der gegossenen Leichtme-talllnabe an-

Bild 326Grosser Sicherungsring auf dem Nabenhals des Hinter-rades

geordnet sind. Im Gegenstück zu diesen Form-teilen, der gegossenen Mitnehmerplatte, diedrehfest mit dem Kettenrad verbunden ist, be-finden sich Mitnehmerstege, die in die Formteileeingreifen und infolge der elastischen Verfor-mung derselben eine bestimmte Relativbewe-gung zwischen Kettenrad und Hinterrad erlau-ben. Dieser Dämpfungseffekt mildert harteStösse der Kraftübertragung, die sonst einen un-komfortablen Eindruck machen würde.

• Bei ausgebautem Hinterrad sollte man dieFormteile auf Schaden und Veränderungen inForm und Zustand prüfen, durch welche dieWirkung herabgesetzt werden könnte. DeutlicheVerschleissanzeichen sind gewöhnlich, wenndas Kettenrad gegenüber der Nabe viel Spielaufweist oder starker Gummiabrieb festzustellenist.

• Bei einwandfreiem Zustand der Formteile bietetdie Mitnehmerplatte zumeist fühlbaren Wider-stand gegen das Abdrücken. Vor Demontagemuss aber noch der grosse Sicherungsring aufdem Nabenhals entfernt werden (Bild 326).

6.10 Hinteres Kettenradaus- und einbauen und prüfen

• Grossen Zahnkranz mit Mitnehmerplatte beiausgebautem Hinterrad gemäss dem letztenAbsatz aus Kapitel 6.9 ausbauen.

• Zur Demontage des Zahnkranzes von der Mit-nehmerplatte Sicherungsbleche abbiegen undBefestigungsschrauben entfernen. Das serien-mässige Kettenrad hat 42 Zähne Als Son-derwunsch gibt es jedoch eines mit 43 Zähnen.Von dieser Alternantive abgesehen, ist durchdie Verwendung anderer Zähnezahl kein Vorteilzu erwarten, da der Hersteller die Über-setzungen in eingehender

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Bild 327Prüfung auf Fluchtfehler der Räder

Versuchsarbeit für diese Maschine optimal aus-gewählt hat.

• Zustand des Kettenradzahnkranzes prüfen.Sind die Zähne stark abgenutzt, hakenförmigoder angebrochen, so ist das Kettenrad zueirsetzen. Das Kettenrad erneuert man nieallein, sondern zusammen mit dem vorderenKettenritzel und der Kette, weil sonst starkerVerschleiss zu erwarten wäre.

6.11 Kette prüfen und schmieren

• Die Kette liegt bis auf einen leichten Schutz desoberen Zuges eilig frei Ihre Spannung muss-regelmässig kontrolliert und gegebenenfallszum Verschleissausgleich nachgestellt wenden.Hierzu stellt man die Maschine auf den Mittel-ständer und lockert die Mutter am linken Endeder Hinterachse, so dass sich das ganze Hinter-rad durch Eindrehen der Kettenspannerschrau-ben nach hinten ziehen lässt. Zu diesem Zweckmuss auch die Schraube in der Strebe zurBremsmomentaufnahme gelockert werden,

• Die Kette ist richtig gespannt, wenn sich die Mit-te des unteren Kettenzuges etwa 15 bis 20 mmnach oben drücken lässt. Diese Messung solltejedoch wegen des vermutlich ungleichmässigenVerschleisses in der Kette den erfolgen, wo dieKette am straffsten sitzt.

• Kettensprannschrauben stets links und rechtsum den gleichen Betrag drehen, damit das Hin-terrad auch weiterhin fluchtet. Die Enden derHinterradschwinge sind mit Strichmarken in derNähe der Achsenbefestigung versehen, die eineeinfache Sichtprüfung erlauben (Bild 328).Wenn erforderlich kann das Fluchten des Hin-terrades dadurch kontrolliert und korrigiertwerden,

Bild 328Endstücke der Hinterradschwinge mit Markierungen zurleichteren Fluchtung des Rades

dass man eine Holzplatte parallel um Motorradlegt, welche den hinteren Reifen an zwei Flan-kenstellen berührt. Die Latte muss, nacheinanderan beiden Seiten angelegt, links und rechts amgerade gestellten Vorderrad in gleichem Abstandvorbeiführen. Da der Vorderreifen schmaler istberührt die Latte diesen Reifen bei richtigerFluchtung nicht (Illustration siehe Bild 327 ).

• Kette niemals um Ausgleich starkenVerschleisses zu fest spannen! Dies würdehohe Lagerkräfte in den Lagerungen von Ge-triebe und Hinterrad mit entsprechend frühemAusfall sowie kräftige Leistungseinbussen be-deuten.

• Nach langerer Laufzeit muss die Kette gesch-miert werden. Fettmangel beeinträchtigt dieLebens dauer an Kette und Zahnkränzen undergibt Rauheiten der Kraftübertragung. Einfa-ches Schmieren mit Motoröl hilft zwar vorüber-gehend. Besser und nachhaltiger ist es jedoch,die Kette auszubauen, gründlich in Petroleumauszuwaschen und anschliessend in einemflüssig gemachten Ketten-Spezialfett zu tränken.Diese Mitte dringen besser zu den Bolzen undHülsen der Kette und werden durch Fliehkraftnicht so leicht wieder hinausgeschleudert. Einenrecht guten Schutz ergeben auch die in Spray-dosen im Handel befindlichen Schmiermittel.

• Ob die Längung der Kette noch zulässig ist,prüft man nach dem Auswaschen, aber vor demEinfetten auf folgende Weise: Kette in ihrerganzen Länge in gerader Linie auf ebene Un-terlage lagen und alle Glieder zusammen-schieben, so dass nie Kette ihr kürzest mögli-ches Mass hat. Ein Ehen fixieren und Gesamt-länge messen. Dann Kette vollständig ausein-anderziehen. Die Längung in diesem Zustanddarf gegenüber dem ersten Mass je 300 mmKettenlänge nicht mehr als 6,3 mm betragen.Andernfalls sollte sie mitsamt beiden Zahnkrän-zen erneuert werden.

Verwendung ausschließlich zum privaten Gebrauch. Für den Inhalt wird keinerlei Garantie übernommen137 (Quelle: Reparaturanleitung 526, Verlag Bucheli) 137

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Bild 329Gleichwertige Kette mit Kettenschloß wird in Englandhergestellt

• Einige Modelle sind mit Endlosketten (ohneKettenschloss) ausgestattet. Der nachträglicheEinbau eines Schlosses ist nur ratsam, wenn essich um eine «Heavy Duty»-Ausführunghandelt, wie sie an den jüngsten ModellenVerwendung findet.

• Die serienmässige Kette ist in Japan hergestellt.Als Ersatz gibt es heute auch in Europagefertigte Ketten (Renold-G8). Nehmen Sie zuIhrem Handler möglichst die alte Kette als Mus-ter mit oder geben Sie, wenn bekannt, Grösse,Teilung und Rollenzahl der allen Kette an DieKette des Modells XS5O0C hat serienmässig106 Rollen.

6.12 Reifen demontieren und montieren

• Reifen montieren muss hin und wieder einmalsein, sei es wegen einer Undichtheit, sei es weil

der Reifen abgefahren ist. Diese Arbeit, von Un-geübten oft gefürchtet, lässt sich recht einfachausführen, wenn man einige simple Regeln be-achtet und sich die hier beschriebene Technikaneignet.

• Das betreffende Vorder- bzw. Hinterrad gemässden Anweisungen in Kap, 5.3.1 (7. Absatz) und5.6.1 ausbauen. Durch Herausdrehen desVentileinsatzes Luft vollständig herauslassen.Beide Reifenflanken zur Mitte der Felge hin undvon den Felgenhörnern weg schieben, wodurchsich sogleich ein Spiel im Durchmesser zwi-schen Reifenflanken und Felgenbett ergibt, dasman zum Demontagebeginn braucht. Rändel-mutter des Ventils abschrauben und Ventil nachinnen stossen.

• Mit dem Montierhebel nahe dem Ventil die eineReifenflanke über den Felgenrand heben. Wenndas grosse Kraft erfordert, liegen an der gegen-überliegenden Seite die Reifenflanken nichtordentlich im Bett, im vertieften Mittelteil derFelge.

• Ist der Reifen einmal an einer Stelle über denFelgenrand herüber, so lässt er sich auch rund-um ausheben. Damit liegt eine Reifenseite freiund der Schlauch kann herausgenommenwerden

• Die zweite Reifenflanke lässt sich an praktischder gleichen Weise über denselben Felgenrandwie die erste herüberheben. Wieder muss dergegen überliegende Flankenteil schön tief imFelgenbett liegen. Der grössere Teil des Reifen-umfanges kann jetzt einfach von der Feige weg-gezogen wer den (vgl. Darstellungen Bild 330).

Bild 330 Reifendemontage

A Luft einlassen und Montiereisen in Ventilnähe ansetztenB Den Reifenwulst mit zwei Montiereisen über das Felgen-

horn hebelnC Sobald der erste Wulst von der Felge freigekommen ist,

kann die Reifendecke von der Felge genommen werden,wie die Abbildung zeigt

Verwendung ausschließlich zum privaten Gebrauch. Für den Inhalt wird keinerlei Garantie übernommen138 (Quelle: Reparaturanleitung 526, Verlag Bucheli) 138

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Bild 331 Reifenmontage

D Den Luftschlauch leicht aufpumpen und in die Reifendeckeeinlegen

E Den Reifen an die Felge anlegen und das Ventil durch dasVentilloch der Felge einführen

F Den ersten Wulst über das Felgenhorn ziehen, wobei fürdas letzte Stück ein Montiereisen benutzt wird

G Den zweiten Wulst in gleicher Weise aufziehen. Das zu-letzt aufgezogene Stück liegt in Ventilnähe

H Beim Überziehen des letzten Wulststückes müssen Luft-schlauch und Ventil in die Reifendecke hineingestossenwerden, damit der Schlauch nicht eingeklemmt wird

Verwendung ausschließlich zum privaten Gebrauch. Für den Inhalt wird keinerlei Garantie übernommen139 (Quelle: Reparaturanleitung 526, Verlag Bucheli) 139

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• Erfolgte die Demontage wegen eines undichtenSchlauches, so bläst man ihn nach Eindrehendes Ventileinsatzes auf und zieht ihn durch einGefäss mit Wasser, um anhand der Blasenbahnein Loch oder einen Schaden zu finden. Lagemarkieren und Luft herauslassen. Den Schlauchabtrocknen, markierte Stelle mit Waschbenzinreinigen und trocknen lassen. Mit Gummilösungnach Vor schrift des Herstellers bestreichen, an-trocknen lassen, bevor der Reparaturflecken(nach Abziehen der Schutzfolie) aufgeklebt undfest angedrückt wird.

• Selbstvulkanisierendes Flickmaterial ist zu be-vorzugen, es ist besonders dauerhaft. Einezweite Schutzfolie an der Aussenseite mussgegebenenfalls nach dem Andrucken von Repa-raturflecken abgezogen werden Für Schläucheaus synthetischem Gummi sind gegebenenfallsandere Reparaturmaterialien zu verwenden alsfür Naturgummi.

• Vor Wiedermontage des Reifens ist sicherzu-stellen, dass die Ursache fur das Undicht-werden weder im Innern noch an der Aussen-seite des Reifens, dort namentlich im Profilbe-reich, zurückbleibt, damit nicht gleich wiedereine Panne eintritt.

• Montieren Sie jedoch einen neuen Schlauch,wenn der alte bereits mehrfach repariert wurde,einen Riss, ein grösseres Loch oder eine porö-se Stelle aufweist. Plötzlicher Druckverlust imReifen, ganz besonders im vorderen, kann böseFolgen für Sie haben.

• Zur Wiedermontage des Reifens zuerst -denSchlauch gerade so viel aufpumpen, dass ervon selbst einen Kreisring bildet. Schlauch inden Reifen einlegen und Reifen schräg auf dieFelge so aufbringen, dass das Ventil durchFelgenband und Felge durchgesteckt werdenkann. Danach die Rändelmutter einige Ge-windegänge auf das Ventil aufschrauben, ge-rade genug, um es in seiner, Lage zu fixieren.

• Der eventuell vorhandene Markierungsfleck ander Seitenwand des Reifens soll beim VentilIiegen, denn er bezeichnet die leichteste Stelleund hilft beim Auswuchten des Rades (vgl.6.13).

• Jetzt wird die erste Reifenflanke wieder auf dieFelge gezogen, beginnend an der Seite gegen-über dem Ventil, wo die Reifenflanke in dervertieften Mitte der Felge Stellung beziehenmuss. In dieser Weise zieht man die ganzeerste Flanke rundherum über den Felgenrand,wozu man eventuell im letzten Viertel ein Mon-tiereisen zu Hilfe nehmen muss. (Keine Gewaltanwenden, sondern auf Sitz der Reifenflanke imvertieften Mittelteil der Felge achten!)

• Ventil noch einmal in eine ordentliche Lagebringen und jetzt die zweite Reifenflanke in glei-cher Weise wie die erste aufziehen, wiedergegenüber dem Ventil beginnend. Vor dem letz-ten Stück am Ventil schiebt man dieses ganzins Innere des Reifens und benutzt die nurwenig aufgeschrauble Rändelmutter als An-schlag. So

geht man sicher, dass der Schlauch nicht zwi-schen Reifenflanke und Felge eingeklemmt wird,wenn nunmehr das letzte Stück Flanke mit demMontiereisen sanft über den Felgenrand ge-hoben wird (vgl. Darstellungen Bild 331).

• Prüfen, ob nicht der Schlauch an irgendeinerStelle eingekeilt ist, dann aufpumpen und dabeiSitz des Ventils und Lage des Reifens relativzur Felge kontrollieren. Rundum an der Reifen-flanke verläuft an beiden Seiten eine Mar-kierungslinie, die bei richtigem Sitz auf derFelge überall gleichmässigen Abstand vomFelgenrand haben muss. Ist dies nicht der Fall,so prellt man den vollständig aufgepumptenReifen mehrmals kräftig auf den Boden, worauf-hin er sich zumeist aus einer verschobenenLage im Felgenbett selbst zurechtsetzt. Rändel-mutter anziehen.

• Ihre Reifen sollten stets auf den vorge-schriebenen Luftdruck aufgepumpt sein, wederdarunter nach darüber. Am Anfang dieses Ab-schnitts sind unter den technischen Daten dierichtigen Reifendrücke für Solobetrieb ange-führt. Für den Beifahrerbetrieb pumpen Sie nurdas Hinterrad um 0,3 atü höher auf.

• Zur Erleichterung der Reifenmontage verwendetman, insbesondere an Schlauch und Reifenflan-ken innen, reichlich Talkum. Von korrosions-fördernden anderen Mitteln ist abzuraten.

• Lassen Sie nie bei einer Reifenmontage dasFelgenband weg! Ohne dieses schützendeBand, das die Speichenenden abdeckt, kannder Schlauch leicht von Speichen oder Nippelnbeschädigt werden.

• Verwenden Sie nie einen Reifen mit schad-haftem Profil oder beschädigten Seitenwänden.Abgesehen von gesetzlichen Vorschriften, dieverletzt werden können, ist das Risiko, das einplatzender Reifen darstellt, gerade für den Zwei-radfahrer besonders gross.

• Das Schlauchventil bereitet war selten Kummer,aber vor der Demontage eines leer gewordenenReifens sollte man doch prüfen, ob es nichtetwa am Ventil liegt. Staubkappe am Ende nichter gessen, denn sie bildet eine doppelte Si-cherung gegen entweichende Luft. Das istbesonders wichtig im Falle der Hochleistungs-maschinen, bei denen die Fliehkräfte bei hohemTempo den be weglichen Teil des Ventilein-satzes ins Ventil hin. einziehen können. Wenndann keine Kappe auf. geschraubt ist, kann dieLuft plötzlich abblasen.

6.13 Auswuchten das Vorderrads

• Es ist üblich, bei Hochleistungsmaschinen daskomplette Vorderrad mit Schlauch und Reifenauszuwuchten. Das Auswuchten beseitigt dieetwa vorhandenen unausgeglichenenMassenkräfte am Radumfang und verbessertdementsprechend das Fahr- und Lenkverhaltendes Motorrads. Bei hohem Tempo kann einVorderrad mit starker Unwucht über dieLenkung ein sehr unangenehmes Hämmernverursachen.

Verwendung ausschließlich zum privaten Gebrauch. Für den Inhalt wird keinerlei Garantie übernommen140 (Quelle: Reparaturanleitung 526, Verlag Bucheli) 140

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• Manche Reifen tragen an der Seitenwand einenMarkierungsfleck. Der soll bei richtiger Montagebeim Ventil liegen. Doch auch dann noch sind Aus-wuchtgewichte, meistens zur Kompensation desVentilgewichtes, nötig.

• Bei aufgebockter Maschine mit dem Vorderradeinige Zentimeter vom Boden lassen Sie dasVorderrad umlaufen. Es bleibt für gewöhnlich mitdem Ventil nach unten stehen, sofern nicht einanderer Punkt noch schwerer ist, und das mehroder weniger bei jedem Versuch in gleicher Weise.Genau gegenüber dem schwersten Punkt sind Ge-wichte in angemessener Grösse an der Felge anzu-bringen, und zwar so lange, bis das

Rad in jeder beliebige, Lage zum Stehen kommt.Beim Auswuchten muss übrigens die Staubkappe aufdas Ventil aufgeschraubt sein, denn sonst wird dieBalance später gestört!

• Allgemein sind Auswuchtgewichte erhältlich, die miteinem Klip an den Speichen u befestigen sind, inden Grossen 5, 10 und 20 Gramm. Wenn sie nichtgreifbar sind, ist ein enges Umwickeln der Spei-chennippel mit Radio-Lötdraht ein brauchbarer Er-satz.

• Das Hinterrad braucht man für normalen Strassen-betrieb nicht auszuwuchten. Allerdings sollte auchhier der Markierungsfleck am Reifen mit dem Ventilzusammenstimmen.

6.14 Fehlerdiagnose – Räder, Bremsen, Reifen

Symptom Ursachen Prüfung, AbhilfeLenker flattert bei langsamer Fahrt Schlag in einer der Felgen, beson-

ders Vorderrad (nur bei Stahlspei-chenrädern)

Rad auf Schlag prüfen (aufgebocktlaufen lassen), Speichen nach-spannen oder Felge erneuern

Vorderreifen schlecht montiert Markierungslinie am Reifenauf Kon-zentrizität prüfen, ggf. Reifen richtigmontieren

Maschine kommt nicht recht aufTempo

Schleifende Bremsen am Hinterrad Trommelbremse: Warme Trommelbeweist Anliegen der Backen. Brem-se richtig einstellen; Scheibenbrem-se: Bremszange(n) überholen, fest-sitzende Klötze gängig machen

Bremse greift zu giftig, Rad blo-ckiert nurTrommelbremse,

Enden der Bremsbeläge nicht abge-schrägt

Backen ausbauen, Belege abschrä-gen

Trommel unrund Auf Drehbank leicht ausdrehen(Fachmann erforderlich)

Vordere oder hintere Bremsenachgiebig

Luft im hydraulischen System Bremse entlüften

Bremse kommt nicht gleich zurück Trommelbremse: Rückholfedernoder Bremsseil schadhaft, Brems-nocken fast

Prüfen, schadhafte Teile erneuern,Bremsnockenwelle gängig machen

Hydr. Bremse: Kolben kleben im Zy-linder

Bremszange(n) überholen

Kraftübertragung zum Hinterradrauh

Kette verschlissen, schlecht ein-ge-stellt

Einstellen ggf. erneuern

Zahnkränze verschlissen, (Haken-zähne)

Paarweise ersetzen

Gummiformteile des Antriebs-dämpfers verschlissen

Formteile ersetzen

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