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52. Stuttgarter Antiquariatsmesse 25. bis 27. Januar 2013 Württembergischer Kunstverein (Schloßplatz 2) Matthäus Truppe Buchhandlung & Antiquariat Stubenberggasse 7 - 8010 Graz – Austria Telefon & Fax: ++43 (0)316 – 829552 – E-mail: [email protected] Mobil: ++43 699 19486310 Bestell-Fax: ++43 (0)810 9554083353

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52. Stuttgarter Antiquariatsmesse

25. bis 27. Januar 2013

Württembergischer Kunstverein (Schloßplatz 2)

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1. Alt, Rudolf (von): Buda-Pest. Elödava 32 eredeti rajzolatban. - Pesth und Ofen. Illustrirt in 32 Originalzeichnungen. Lithographirt von (Franz) Xav(er) Sandmann, gedruckt von Joh. Rauh. Budapest, Hartleben, 1845. 67 S. farblithograph. Titel, 1 farblithograph. Widmungsblatt und 32 tonlithograph. Tafeln. Quer.-Kl.-4°. Lwd. der Zeit mit Rückenvergoldung und Deckeltitel (etw. bestoßen, leicht fleckig). Bestell Nr.: 11291 3500,00 € Erste Ausgabe. - Nebehay/W. 45. - "Dieses heißt: `Pesth und Ofen. Illustrirt in 32 Original-Zeichnungen von Rudolf Alt`. ... Auf dem lithographierten Paradetitel prangt ein gotisches Doppeltor mit zwei goldenen Stadtwappen als Schlußsteinen; dazwischen ist die vergoldete Statue der Hungaria mit Wappen und Schwert und darunter der Durchblick auf Ofen mit der Schiffsbrücke und auf den Pester Schiffspark. Die Widmung gilt dem Palatin Erzherzog Joseph, `dem erhabenen Begründer des Emporblühens und aller neueren Bau-Monumente welche Pesth in den Rang großartiger Städte erhoben`. ... In den Effekten dieser Blätter spricht der Lokalstolz mit, wozu die Fassung der Unterschrift beiträgt. Von dem Sommertheater in Ofen, dessen Inneres dargestellt wird, heißt es: `wundervolles Theater, das nur in der französischen Hauptstadt seinesgleichen hat`. Unter dem sehr lebendigem Bilde der Waiznergasse steht: `Was der Graben und Kohlmarkt für Wien`. Der Remorqueur `Herkules`, 300 Pferdekräfte, wird eigens als das größte Stromschiff des Kontinents` qualifiziert. Das Landschaftliche ist in dieser Blattfolge nachdrücklich betont und verhilft zu wahren Meisterblättern. So `Ofen und Pesth vom Schwabenberg` mit ganz reizender Fernsicht auf städtisches Miniaturgewimmel. Eine `Aussicht von der Ofner Bastei`, die ihn sehr wienerisch anheimeln möchte, ergeht sich liebevoll in der Aufreihung der Pappeln des Stadtmeierhofes und in der zarten Herausschattierung der Ofner Berge. Zur Abwechslung erfreut er sich an einer langen Barockfassade wie der des Invalidenpalais, das anno 1797 vom großen Wiener Martinelli gebaut worden ist. Und etwas ganz neues für Alt war der Ikonostas, die bunte Bilderwand in der griechisch-nichtunierten Kiche. Ohne Zweifel gehört dieses Album zu seinen interessanteren Werken; er hat sich da ein Neuland in seiner weise zurechtgelegt" (Ludwig Hevesi, Rudolf Alt. Sein Leben und sein Werk. Wien 1911. S. 79 f.). - Fleckig. Titel neu eingehängt und mit hinterlegtem Randeinriss (ohne Verlust) nahe dem Falz.

2. Aristoteles: [De animalium generatione libri]. Quinque de animalium generatione libri, ex interpretatione Theodori Gazae [Theodorus Gaza] cum Philoponi seu Joannis Grammatici [Johannes Philoponus] commentariis per Nicolaum Petrum Corcyraeum [Nicolaus Petrus] accuratissime e Graeco in latinum conversis. (Am Ende): Venedig, de Sabio, 1526. 4 nn. Bll., 107 num. Bll. mit wdh. Druckermarke in Holzschnitt. Gr.-4°. HPgmt des 17. Jahrhunderts mit hs. Rückentitel (etw. bestoßen und fleckig). Bestell Nr.: 5283 3200,00 € STC 45. Renouard 184. Graesse I, 212. Brunet I, 474. - Hervorragende Edition der klassischen Abhandlung von Aristoteles zur Zoologie und Fortpflanzung zusammen mit dem neuplatonistischen Kommentar von Johannes (auch Joannes) Philoponus. - "This scientific maturity is even clearer in the next great treatise, `De generatione animalium`, in which he [Aristotle] applies his concepts of form and matter, actuality and potentaility, to the problems or reproduction, inheritance, and growth of such inessential characters as color. On the question of classification he remains tentative and critical, as we would expect of one who rejected Plato`s theory of form". (DSB I, 259). - "Possibly Philoponus` Christianization of Aristotelian doctrine allowed the Alexandrian academy to continue despite criticism from the church. Among his notable commentaries are those on Aristotle`s Metaphysics, the logical treatises of the Organon, the tract on Physics, the three books of De anima (On the Soul), and De generatione animalium (On the Generation of Animals)". (Encyclopedia Britannica). - Titel mit kl. Stempel und zwei kleinen hinterlegten Fehlstellen (ohne Textberührung). Einige Anstreichungen von alter Hand. Vereinzelt leicht fleckig.

3. Atlas - Homann & Seutter - Sammelband mit 66 meist doppelblattgroßen Landkarten bzw. Tafeln verschiedenster Atlanten des 18. Jahrhunderts. (Ohne Ort und Drucker, um 1780). 66 altkolorierte meist doppelblattgr. Kupferstichkarten bzw. Kupfertafeln. Gr.-Fol. HLdr. der Zeit mit modernen Marmorpapierbezügen (Rücken mit kl. Wurmgängen, etw. beschabt und bestoßen).

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Bestell Nr.: 11723 13000,00 € Privat zusammengestellter Atlas mit 64 Kupferstichkarten und 2 Kupfertafeln von Kartographen des 18. Jahrhunderts. Unter den Karten und Tafeln sind 29 von Johann Baptist Homann bzw. seinen Erben, 27 von Matthäus (Matthias) Seutter, 3 von Tobias Conrad Lotter, 4 von Nicolaes Visscher, 2 von Gerad Valck und 1 von Johann Jakob Lidl. Unter den Karten sind eine Weltkarte und 4 Erdteilkarten, Karten der deutschen, schweizerischen und österreichischen Ländern, von Frankreich, Italien, Spanien und Portugal, den Niederlanden und von Belgien, den Britischen Inseln, Skandinavien, Russland, dem Balkan, dem Osmanischen Reich sowie zwei Karten von Südamerika. Die beiden Tafeln (von Seutter) mit den Flaggen der sefahrenden Nationen sowie der Tabelle der Entfernungen zwischen den deutschen Städten. - Vorderer Innendeckel mit montiertem alten hs. Kartenverzeichnis. Einige Karten mit Randeinrissen bzw. Bugeinrissen. Teils etw. knitterfaltig, teils einige Läsuren. Etw. gebräunt und teils fleckig. - Eine Auftellung der Karten senden wir auf Wunsch zu.

4. Barba, Albaro Alonso: Docimasie oder Probir- und Schmelz-Kunst, darinnen besonders von der Röst- Schmelz- und Scheide-Kunst, wie auch den hierzu erforderlichen Öfen gehandelt wird. Aus dem Französischen in das teutsche übersetzt; mit einem Anhang, wie man die nothwendige Salia, das Erz zu schmelzen, und die Metalle zu scheiden, machen und zurichten soll, vermehret . Heraus gegeben von Matthia Godar. Wien, Krauß, 1767. 4 Bll., 165 S., 5 Bll. (Register). 1 gefalt. Kupfer-Frontisp. und 7 Kupfertafeln. Kl.-8°.HPgmt. der Zeit mit hs. Rückentitel (etw. fleckig und bestoßen, Rücken mit aufgeklebter hs. Nummer). Bestell Nr.: 11147 1000,00 € Ferguson I, 70 Anm. - Fünfte Ausgabe nach 1747. Wiener Bearbeitung nach der französischen Übersetzung von 1730 durch Charles Hautin de Villars. - Der spanische Priester Albaro Alonso Barba wurde 1588 nach Südamerika geschickt und studierte dort den Bergbau in den Silberminen von Potosi. Der, erst 1640 gedruckter Bericht "El arte de los metalles" war das erste Buch über Bergbau in spanischer Sprache. Seine Verfahren zum Abbau des Silbers waren wesentlich verantwortlich für den Exportreichtum der Spanier aus Peru und Bolivien. - "Barba entered church and became priest at Tarabuco, South America, c1609. He resided at Lepas, Peru, 1617. Then he became pastor of St. Bernards at Potosi, Columbia, a rich mining district. While there, Barba began studying the minerals, mining, and refining processes of the mines in the district. The whole of his knowledge he recorded in his Arte De Los Metales (1st ed., Madrid, 1640), which was kept as secret as possible by the Spaniards. He was the probable discoverer of process for extraction of gold, silver and copper by boiling ore with salt solution and mercury in copper vessel, c1607" (www.minrec.org). - Leicht gebräunt und kaum fleckig. Vorsatz mit hs. Namen.

5. (Benczur, Jozsef): Compendium Hungariae geographicum, ad exemplar notitiae Hungariae novae historico-geographicae, Matthiae Bel [Matyas Bel], in partes IV. utpote, Hungariam Cis-Danubianam, Trans-Danubianam, Cis-Tibiscanam, Tans-Tibiscanam, et Comitatvs, divisum. Posen, Landerer, 1753. 1 Bl., 139 S., 8 Bll. (Index). 1 Kupfer-Frontisp., 7 Kupfertafeln und 1 gefalt. kolor. Kupferkarte. Kl.-8°. Ldr. der eit mit Rückengoldprägung (beschabt, Rücken mit alten Bibliotheksschidchen). Bestell Nr.: 10738 550,00 € Einer von zwei Drucken der ersten Ausgabe. - Nicht bei Nebehay/W. - Interessante Zusammenstellung der ungarischen Topographie von Jozsef Benczur auf Grundlage der Notitia Hungariae novae historico geographica divisa in partes quatuor von Matyas Bel (fälschlich wird das vorliegende Werk in vielen Katalogen ebenfalls dem Matyas Bel zugeschrieben). - Von besonderem Interesse sind die Tafeln mit kleinen Rundansichten der Orte der Schlachten der Türkenkriege von 1663/1664 und 1683 bis 1699: Preßburg (Bratislava), Neuhäusel (Nove Zamky), Ofen (Budapest), Raab (Györ), Gran (Esztergom), Mohatsch (Mohacs, Mohatz) und Esseg (Osijek). - Die Karte unter Umständen aus einem anderen Werk mit dem Titel "Hungaria in Partes II et Comitatus LII divisa. Posonii 1750". - Leicht gebräunt und fleckig. Titel mit teils gelöschtem Stempel.

6. Beroaldo Bianchini, (Natalis [auch Natale]) de: Abhandlung über die Feuer- und Seitengewehre, worin die Erzeugung, der Zweck und der Gebrauch aller einzelnen

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Bestandtheile, dann aller Gattungen kleiner und Jagdgewehre mit der Angabe und Beschreibung ganz neuer Maschinen und Vorrichtungen, sammt Plänen und erzeugungs-Tabellen auseinander gesetzt ist. 2 Bde. und Tafel-Bd. in 2 Bdn. Wien, Staatsdruckerei, 1829. XVI, 246, VIII, 252 S.; 37 Bll. 38 (statt 39) lithograph. Tafeln. Kl.-4°. Lwd. um 1960 (etw. beschabt). Bestell Nr.: 10951 1000,00 € Erste Ausgabe dieses klassischen Standdardwerks zur Fabrikation der Gewehre zu Anfang des 19. Jahrhunderts. - Natalis Felix Nobile Beroaldo-Bianchini (1779 - 1854) wurde 1805 Chef des Artilleriestabes und Direktor der Kanonengießerei und des Zeughauses zu Pavia. 1807 wurde ihm die Einrichtung u. Leitung einer Kanonengießerei zu Cajonrico übertragen. Bei Auflösung des italienischen Kriegsministeriums wurde Beroaldo-Bianchini 1814 Mitglied der österreichischen Kriegscommission und 1816 als Oberstleutenant der Artillerie in die österreichische Armee eingereiht. Seit 1822 Oberst und Director der Gewehrfabrik in Wien, verbesserte er durch mehrere Erfindungen das militärische Maschinenwesen; 1831 zum Generalmajor befördert, übernahm er das Artilleriebrigadecommando in Wien, wurde 1838 Feldmarschalllieutenant und Divisionär bei der Artillerie. In dieser Zeit wurden von ihm mehrere Maschinen für die Kanonengießereien und Bohrereien erfunden, ferner die 7pfündige lange Haubitze, sowie verbesserte Fuhrwerke in der österreichischen Artillerie eingeführt. 1849 trat er in den Ruhestand u. beschäftigte sich von da an vornehmlich mit einer Weltentheorie, über die er schon seit 30 Jahren mehrere Werke veröffentlicht hatte. Das vorliegende klassische Werk behandelt alle Aspekte der Erzeugung der Gewehre, von der Verhüttung der Erze über die diversen Schlösser bis zu den Ladestöcken und den Bajonetten sowie die Instandhaltung und Ladung der Gewehre. Eine eigene Abteilung behandelt auch noch die Säbelklingen (darunter auch ein Abschnitt über Klingen aus Dameszener Stahl). - Der Tafelband besteht aus den numerierten Tafeln 1 - 38 und 17a, die Tafeln 1 - 35 mit jeweils 1 Bl. Erklärung, die Tafeln 36 - 38 ohne (so richtig). - Es fehlt die Tafeln 33 (als Kopie eingebunden). - Titel und Vorsätze mehrfach gestempelt. Titel mit hs. Nummer. Fleckig und leicht gebräunt.

7. Borghini, Raffaelo: Il riposo, in cui della pittura, e della scultura si favella, de` piu illustri pittori, e scultori, a delle piu famose opere loro si fa mentione, e le cose principali appartenenti a dette arti s`insegnano Florenz, Marescotti, 1584. 24 Bll., 648 S. mit 1 blattgr. Textholzschnitt. 8°. Mod. Pgmt (leicht fleckig, Spuren eines Stempels). Bestell Nr.: 11080 2000,00 € Erste Ausgabe dieser ungemein wichtigen Quelle zur italienischen Kunstgeschichte der Renaissance, sehr selten.- Cicognara 2217: "raro". - "Raffaello Borghini’s Il Riposo, first published in Florence in 1584, is one of the most illuminating texts to have been written on painting and sculpture during the sixteenth century. Specifically devised for an audience made up of laypeople—that is, readers who are not practicing artists—Borghini’s book aims to offer all the intellectual preparation that to his mind is required to discuss art on solid foundations. Borghini is the first writer to suggest that talking about art can be an artform in its own right, a point that has become increasingly clear in more recent art literature. Borghini includes in his work some philosophical background, not least regarding the respective merits of painting and sculpture, technical information, art theoretical criteria and their art critical application, and an art historical survey. Written during a period when plagiarism did not yet have any strongly negative connotations, and the compilation of paraphrases and excerpts was one of the principal modes of communicating knowledge, substantial sections of Borghini’s text are based on the writings of others, including Varchi, Leonardo, Gilio, and Vasari" (Thomas Frangenberg - The Catholic Historical Review Volume 95 /2009). - Titel angestaubt. Der Ganzseitige Holzschnitt im linken Rand etw. beschnitten. Das letzte Bll. mit kl. Wurmgängen (ohne Textverlust). Leicht gebräunt und teils etw. fleckig. Mehrfach gestempeltes Exemplar der "Bibliotheca Leonardiana Vinci" mit Bibliotheksschidchen am vorderen Innendeckel.

8. Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein: Oder Kurtzer, doch gründlicher Unterricht Von der jetztmalen über Teutschland schwebenden gefährlichen Seuche der Pestilentz: In welchem wohlmeynend gezeiget wird, Woher solche kommet, wie sie ansteckend und fortgepflantzet, auch wie sich Pfarrherren, Medici, Wundärtzte, Apotheker, und die, welche mit solchen Pest-inficirten Patienten umgehen müssen, auch sonst jederman darbey zu verhalten habe.

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Frankfurt, Andreä für Hocker, 1714. 1 doppelblattgr. Titel, 8 Bll., 400 S., 10 Bll. (Register). Kl.-8°. Pgmt. der Zeit mit hs. Rückentitel (leicht gebräunt, kl. Gebrssprn.). Bestell Nr.: 11061 2200,00 € Erste Ausgabe. - VD18 10295208. Lesky 93. Blake 63. - Nicht bei Osler, Waller, Wellcome. - Seltene Pestschrift eines 1647 geborenen Frankfurter Arztes, über dessen Leben und Werk wir nicht viel ermitteln konnten. Er gilt als Schüler des Lorenz Heister und machte sich in seinen Werken (über den KVK sind einige weitere Werke nachweisbar) als Kämpfer gegen den medizinischen Aberglauben einen Namen. - Durchgehend gebräunt und teils etw. fleckig. Vorsätze mit Randeinrissen. Exlibris.

9. Buyers, John - Turnbull, John: Reise um die Welt in den Jahren 1800 bis 1804. Nebst einer genauen Schilderung der Englischen Verbrecher-Kolonien in Neu-Holland und der Societäts- und Sandwich-Inseln in ihrem gegenwärtigen Zustande. Aus dem Englischen. Wien, Doll, 1806. 2 Bll., VI, 436 S., 2 Bll. (Anziegen). 2 Kupfertafeln und 1 gefalt. Kupferkarte. 8°. HLdr. der Zeit mit Rückenschild (etw. bestoßen und beschabt). Bestell Nr.: 10700 450,00 € (= Bibliothek der neuesten und interessantesten Reisebeschreibungen. Bd. 25). - Im Jahr der ersten deutschen Ausgabe (neben der vorliegenden Ausgabe erschien das Werk im Jahre 1806 auch noch in Weimar, Hamburg und Berlin). - John Buyers war der erste Offizier des Schiff Margaret, Turnbull war als zweiter Offizier und Chronist ebendort tätig. Die Margaret verließ England am 2. Juli 1800, und segelte über Brasilien das Kap der Guten Hoffnung nach Australien und erreichte Sydney im Februar 1801. Von dort ging es zu Gesellschaftsinseln (Isle de Societe) um Handel zu treiben. Danach fuhr das Schiff nach Hawaii und kam am 17. Dezember 1801 auf Oahu an. Nach längerem Handelsaufenthalt auf den Inseln des Haiwaii-Archipels segelte die Margaret Richtung Süden in den Tuamotu Archipel. Hier wurden einige Atolle entdeckt bzw. benannt (Makemo benannt "Phillips Island", Tenga "Holt`s Island und Faaite). Danach erreichten sie Tahiti wo John Turnbull eine Manufaktur zum Pökeln von Schweinefleisch errichtete. Die Margaret fuhr weiter um auf den Nachbarinseln Schweine für diese Manufaktur zu kaufen. In der Nähe der Palliser Islands lief sie auf ein Riff und wurde zerstört. John Buyers und seine Crew waren in der Lage aus dem Wrack zwei kleine Boote zu bauen und sich mit diesen zu retten. Über Tahiti gelangten die Überlenden mit John Turnbull nach Sidney und von dort zurück nach England. Obwohl ein finanzieller Misserfolg lieferte die Reise interessante Informationen über die Gesellschaftsinseln, Hawaii und Polynesien. - Die Karte zeigt den südlichen Pazifik. - Die Seite 119 bis 122 lose (dadurch kl. Randläsuren). Durchgehend leicht fleckig bzw. gebräunt. -Vorgebunden: Barrow, John: Reise durch China. Bd 2 (von 2): Nebst Beyträgen zur Länder- und Staatenkunde der Tartarey. Aus Russischen Berichten. Wien, Doll, 1805. Mit 2 Kupfertafeln und 1 Karte. - (= Bibliothek der neuesten und interessantesten Reisebeschreibungen. Bd. 24).

10. Casmann, Otto: Cosmopoeia et Uranographia Christiana, seu, commentationum disceptationumque physicarum syndromus methodicus et Problematicus II. de mundo in genere, & coelo. Frankfurt, Palthenius, 1598. 40 Bll., 816 S. 1 Falttabelle. 8°. Pgmt. der Zeit mit hs. Rückentitel (Deckel mit alter hs. Nummer, Rücken stark gebräunt sonst etw. gebräunt und fleckig, etw. verzogen). Bestell Nr.: 9851 1200,00 € Erste Ausgabe. - VD16, C1367. Chalmers, General Biographical Dictionary. Bd.VII, S. 378: "In a work entitled `Cosmopoeia`, on the formation of the world, he derived his physical doctrine from the scriptures". - Otto Casmann ist bis heute von Bedeutung für die Geschichte der Anthropologie und Psychologie. Er brachte die Lösung dieser beiden Wissenschaften von der aristotelischen Metaphysik in Gang und ist damit ein klassischer Vertreter der Säkularisierung der Wissenschaften in der frühen Neuzeit. Er definiert 1594 erstmals die Anthropologie als die Lehre von der menschlichen Natur. - "Otto Casmann war ein Schüler des Goclenius, wurde erster Lehrer der Schule zu Steinfurt und darauf Schulrector und Prediger zu Stade. Er suchte sich in der Philosophie von der Autorität der Aristotelischen Philosophie zu befreien und einen selbständigen Standpunkt zu gewinnen, blieb aber dabei auf halbem Wege stehen. Auch eine zu Frankfurt 1601 erschienene Apologie vermochte seinen Schriften keinen durchschlagenden Erfolg zu erringen. Dennoch ist er nicht ohne Verdienste um Logik, Psychologie, Moral und Politik und namentlich seine Arbeit über die empirische Psychologie verdient in Erinnerung gehalten zu werden" (ADB IV, 54). - "Otto Casmann (1562-1607) taught philosophy at the new Calvinist gymnasium in

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Steinfurt in Germany (preceding Clemens Timpler there), then moved on to the rectorship of the new school in Stade. He published numerous treatises, including, for example, Cosmopoeia et uranographia christiana, an account of the world and the heavens that hailed not reason but the sacred word of God as its first foundation. ... But Casmann also defended the use of philosophy, in particular against those (whom, unfortunately, he does not name) who would eliminate the discipline altogether, to judge from a combative defense of Christian philosophy ..."(Ann Blair, Mosaic physics and the search for a pious natural philosophy in the late Renaissance. In: Isis 91 [2000]). - Titel mit mehreren alten hs. und gestempeten Besitzvermerken. Vorderer Buchinnenedeckel mit hs. Nummer. Gebräunt.

11. Cocteau, Jean: Ceremonial espaniol du Phenix suivi de la partie d`echecs. (Paris), Gallimard, (1961). 31 S., 2 Bll. Gr.-8°. OKart (gebräunt und etw. fleckig, Gebrssprn.) Bestell Nr.: 11715 850,00 € Erste Ausgabe. - Vortitel mit einer eigenhändigen, gewidmeten "a Jean de Vroom salut amicale de Jean

Cocteau * 1961" Zeichnung (ca. 15 cm x 9 cm) in Bleistift von Jean Cocteau für den niederländischen Künstler Jean Paul Vroom. - Gebräunt. Die letzten Blatt mit kleinem gestanztem Monogramm.

12. Condillac, (Etienne Bonnot de): Versuch über den Ursprung der menschlichen Erkenntniß. Aus dem Franzöischen in zwei Theilen übersetzt von Michael Hißmann. Leipzig, Weygand, 1780. 2 Bll., 410 S., 1 Bl. Kl.-8°. Mod. Pp. Bestell Nr.: 10594 480,00 € Erste deutsche Ausgabe, im Todesjahr des Etienne Bonnot de Condillac erschienen. - Fromm 5663 (ungenau). - "In dieser zentralen erkenntnistheoretischen Schrift des Sensualismus führt Condillac alle menschliche Erkenntnis auf die sinnliche Wahrnehmung zurück, wobei er die Sprache als entscheidenden Motor für die Entwicklung der Verstandestätigkeit ansieht" (Lexikon der philosophischen Werke. 244). - Condillac ist der Begründer des Sensualismus, indem er nicht mehr, wie vorher mit Locke, die innere Wahrnehmung als eine zweite Erkenntnisquelle neben der äußern gelten ließ, sondern aus der letzteren als einziger Quelle alle Vorstellungen als Umbildungen der Sinneswahrnehmung genetisch abzuleiten suchte. Ungeachtet diese Lehre von den Materialisten der Enzyklopädie (Diderot, d`Alembert, Holbach) eifrig ergriffen wurde, war Condillac selbst ein Gegner des Materialismus, da die Materie ausgedehnt und teilbar sei, das Empfinden (und Denken) aber ein einheitliches Substrat (ein einfaches Seelenwesen) voraussetze. Condillacs Psychologie hat in Frankreich und England großen Einfluß geübt. - Gebräunt und etw. fleckig.

13. Corinth, Lovis - Swift, Jonathan: Gullivers Reise ins Land der Riesen. Eine Reise nach Brobdingnag. Nach dem Englischen. Mit fünfundzwanzig Originallithographien von Lovis Corinth. Berlin, Propyläen, 1922. 75 S., 1 Bl. mit 25 (10 ganzseitigen) Original-Lithographien von Lovis Corinth. 1 signierte Original-Radierung von Lovis Corinth. 4°. OHLdr. nach einem Entwurf von Hugo Steiner-Prag (leicht gebräunt und bestoßen). Bestell Nr.: 11221 1400,00 € Nr. 120 von 175 (Gesamtauflage: 400) von Lovis Corinth signierten Exemplaren der Vorzugsausgabe mit der - nur dieser Ausgabe beigegebenen - signierten Originalradierung auf Japan. - Müller 641 - 666. Lang 40. Rodenberg 458, 5. - Die signierte Radierung auf Kaiserlich Japan zeigt Gulliver im Kampf gegen die Wespen. - Die Lithographien wurden von Hermann Birkholz, Berlin, auf der Handpresse abgezogen. - Papierbedingt etw. gebräunt. Vereinzelt leicht stockfleckig. Unbeschnitten. Exlibris.

14. Eisler, Tobias: Das durch Türken und Heyden Beschämte Heutige Christentum: Oder Merkwürdiger Extract Aus Verschiedenen bisher publicirten Nachrichten von derer Heyden und Türken Lehr und Leben. (Ohne Ort und Drucker), 1720. 390 S. Kl.-8°. Ldr. des 18. Jahrhunderts (etw. beschabt und bestoßen). Bestell Nr.: 10778 450,00 € Erste Ausgabe. - ADB V, 776: "Er schrieb eine Menge meist kleiner zum Theil nicht uninteressanter Schriften und

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Tractate pädagogischen oder erbaulichen Inhalts, welche die Werke seines Meisters Tennhardt an Klarheit und Tiefe jedenfalls übertreffen". - Tobias Eisler (1683 - 1753) ging 1712 nach Nürnberg, um sich der pietistischen Erziehung von Kindern zu widmen. Angezogen von dem Theosophen Johann Tennhardt, wurde er zu dessen Biographen und zum Herausgeber seiner Werke. Vom theosophischen Gedankengut beeinflußt, verzichtete Tobias Elias 1718 auf das Nürnberger Bürgerrecht, durchwanderte Deutschland und errichtete 1735 in Helmstedt, wo er seit 1719 lebte, eine Armenkinderschule. Er verfaßte pietistische Erbauungsliteratur sowie theologische Lehrwerke. - Die vorliegende Schrift enthält neben den allgemeinen - in der Tradition des Johann Tennhardt stehenden - theologischen Bemerkungen vorallem kommentierte Exzerpte aus den Schriften des Bartholomäus Ziegenbalg über den Hinduismus und Indien und des Franz Daniel Pastorius über Pennsylvania und die Kultur der dortigen Indianer. Daneben sind noch kleiner Exzerpte anderer theologischer Schriften sowie ein Anhang "Unvorgreifliche Gedanken von der noch zu erwartenden Bekehrung der Juden". - Gebräunt. Einige alte Anstreichungen und wenige Randnotizen von alter Hand. S. 117/118 mit unsachgemäß geklebten Einrissen (ohne Verlust).

15. Engelgrave, Henricus [Heinrich]: Lux evangelica sub velum sacrorum emblematum recondita in anni dominicas selecta historia & morali doctrina varie adumbrata. Editio tertia locupletior. 2 in 1 Bd. Antwerpen, Cnobbaert, 1654. 2 Bll., 511 (recte 513) S., 10 Bll., 6 (statt 7) Bll., 611 S., 20 Bll. mit 104 emblematischen Textkupfern. 2 wdh. Kupfertitel. Gr.-8°. Blindgeprägtes Schweinsldr. der Zeit auf Holzdeckeln (Schließen fehlen, etw. beschabt und bestoßen, Rückengelenk mit Einriss, Vorderdeckel mit Bibliotheksschildchen, etw. wurmstichig). Bestell Nr.: 11103 700,00 € Die erste Ausgabe erschien 1648. - Praz 327. - Henricus Engelgrave (1610 - 1679) war ab 1655 Jesuitenprovinzial von Belgien. Das vorliegende, öfters aufgelegte Werk (im Jahre 1659 erschien unter dem Titel Lucis Evangeliae ein dritter Teil dazu) ist Das Hauptwerk dieses belgischen Schriftstellers und Entwerfer von Emblemen. Die Embleme wurden von Jacob von Meurs in Kupfer gestochen. Engelgrave, der zu seiner Zeit auch zu den bedeutendsten Predigern gezählt wurde, verfasste sein Emblembuch wie eine Predigtensammlung. Er beginnt mit den Sonntagen des Advents und arbeitet sich so unter der Bearbeitung der klassischen Bibelstellen durch das Kirchenjahr. - Es fehlt der typographische Titelblatt zu Bd. 2. - Teils etw. gebräunt, fleckig oder wasserrandig. Vereinzelt kl. Wurmgänge (minimalster Text- oder Bildverlust). Titel mit hs. Besitzvermerk.

16. Erni, Hans - Voltaire, (Francois M. A.): Candide. Zürich, Scheidegger, o. J. (1966). 290 S., 1 Bl. mit 84 ganzseitigen Illustrationen von Hans Erni. Kl.-8°. Illustr. OLwd. mit OU (kl. Gebrssprn.). Bestell Nr.: 29 600,00 € Höchst interessantes Exemplar mit einer eigenhändigen Zeichnung von Hans Erni, die dieser im Auftrag seines Schwagers - Walter Strebi - für den österreichischen Violinisten Wolfgang Scheiderhan ausgeführt hat. Der Vorsatz mit dieser ganzseitigen ausdrucksstarken (ca. 16 cm x 15 cm) signierten und gewidmeten "Für Irmgard und Wolfang Schneiderhan Weihnach (19)67" Bleistiftzeichnung von Hans Erni. Auf dem Titelblatt die signierten Widmung "Frohe Weihnacht wünschen von Herzen Maria u. Walter Strebi 24. 12. (19)67" des großen Förderers des Luzerner Musiklebens Walter Strebi, mit der das Buch dann an Wolfgang Schneiderhan verschenkt wurde. - Kaum gebräunt.

17. Fontane, Marius: Voyage pittoresque a travers l`isthme de Suez. Vingt-Cinq grandes aquarelles d`apres nature par (Eduard) Riou. Lithographiees en couleur par Eugene Cicerci. Paris, Dupont & Lachaud, o. J. (ca. 1870). 2 Bll., 100 S. 1 farblithograph. Karte und 25 montierte farblithograph. Tafeln von Eugene Cicerci nach Eduard Riou (es fehlt das Porträt). Gr.-Fol. Violette OLwd. (etw. bestoßen, beschabt und fleckig). Bestell Nr.: 11693 5800,00 € Erste Ausgabe, in einer Auflage von nur 500 Exemplaren erschienen. - Blackmer Sale 611. Gay 2439. - Dieses zur Eröffnung des Suezkanals erschienen Prachtwerk beschreibt den Isthmus, den Suezkanal und seine Eröffnung mit

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entsprechenden Illustrationen, darunter Ansichten von Port Said, Ismailia, Kantara, Suez u. a. - "Als 1841 durch englische Offiziere der Irrtum nachgewiesen war, unternahm der Österreicher Negrelli 1847 und 1855–56 eingehende Geländeuntersuchungen. Auf Grund derselben legte er 1856 in Paris einer Kommission seinen sorgfältig ausgearbeiteten Plan vor. Dieser wurde angenommen und Negrelli 1858 vom Vizekönig Said zum Generalinspektor der Suezarbeiten ernannt. Nach seinem Tode (1. Okt. 1858) brachte F. v. Lesseps 1859 durch Kauf sämtliche Pläne an sich und bildete eine Aktiengesellschaft (Compagnie universelle du canal maritime de Suez), die ein Privilegium auf 99 Jahre erhielt, nach welcher Zeit der Kanal an Ägypten fällt. Am 25. April 1859 erfolgte in Port Saïd, am Nordende, der erste Spatenstich. 1862 waren von den 1800 Lastkamelen der Kompanie allein 1600 zum täglichen Transport des Trinkwassers für 25,000 Arbeiter in Anspruch genommen, so daß die tägliche Ausgabe für Trinkwasser 8000 Fr. betrug. Als 29. Dez. 1863 der Süßwasserkanal vollendet war, der bei Zagasig vom Nil ostwärts nach Ismaïlia und dann südlich bis Suez geht (am Spiegel 17, am Grund 8 m breit, durchschnittlich 21/4 m tief), wurde eine Jahresausgabe von 3 Mill. Fr. erspart. Infolge zu großer Sterblichkeit unter den Fellahs zahlte der Chedive 1,5 Mill. Pfd. Sterl. Entschädigung, worauf seit 1864 vielfach statt einheimischer Arbeiter Europäer eintraten. Maschinen von 22,000 Pferdekräften förderten das Werk. Am 18. März 1869 traten die Wasser des Mittelmeeres in die Bitterseen und 19. Nov. 1869 erfolgte die Eröffnung des Kanals im Beisein vieler Fürstlichkeiten und geladener Europäer (die Festlichkeiten kosteten dem Chedive 20 Mill. Fr.)." (Meyers Großes Konversations-Lexikon) - Der Text stammt von Marius Etienne Fontane (1838 - 1914) und beschreibt die Strecke von Port-Said bis Suez mit zahlreichen Notizen zur Baugeschichte des Kanals. Marius Fontane war anfangs der persönliche Sekretär von Ferdinand de Lesseps war und danach Generalsekretär der Suezkanal Gesellschaft "Compagnie universelle du canal maritime de Suez". Die Illustrationen sind nach Aquarellen des bedeutenden französischen Illustrators Edouard Riou (1833 - 1900) in Farbe lithographiert. 200 Exemplare dieses Werkes waren bestimmt für den Khediven Ismail Pascha (der den Bau des Suezkanal förderte und gegen den englischen Widerstand ermöglichte), die restlichen 300 Exemplare waren laut Brunet (Suppl. I, 510) schon 1878 vergriffen und kaum mehr im Handel zu finden. - Es fehlt das Porträt. - Buchblock verzogen und leicht angebrochen. Die Tafel 4 mit mehreren hinterlegten Randeinrissen (ohne Bildberühung). Anfangs einige kl. hinterlegte Randläsuren (ca. 15 mm - ohne Text- oder Bildberührung). Teils etw. fleckig. Die Seidenhemdchen teils mit Einrissen.

18. Frank von Franckenau, Georg: Flora francica rediviva, oder Kräuter-Lexicon, Worinnen der Vornehmsten Kräuter, Bäume, Blumen und Wurzeln ec. unterschiedliche Nahmen, Temperamente, Kräffte, Nutzen, Würckungen, und praeparata gründlich beschrieben werden. Ins Teutsche übersetzet, und bey dieser andern Aufflage um Drey Theile vermehret von Johann Gottfried Thilo. Leipzig, Martini, 1716. 7 Bll., 640 S. 1 Kupferporträt. Kl.-8°. Ldr. der Zeit auf Holzdeckeln (etw. beschabt, bestoßen und fleckig, Schließen fehlen). Bestell Nr.: 11060 400,00 € Zweite deutsche Ausgabe. - Pritzel 3015. - Öfters aufgelegte Flora von Franken, im Vergleich zu den vorher erschienen lateinischen Ausgaben ist die deutsche Ausgabe eine wesentlich vermehrte und umgearbeitete Übersetzung von Johann Gottfried Thilo. - Der Mediziner Georg Franck von Franckenau (es existieren auch noch folgende Varianten seines Namens: Frank von Frankenau und Franck von Frankenau) (1669-1732) war ab 1689 Leibarzt am Hof des Kurfürsten von Sachsen. Seit 1692 war Franck von Frankenau Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. 1693 vom Kaiser geadelt, reiste er 1695 gemeinsam mit seinem Vater nach Kopenhagen an den Hof des Königs von Dänemark unr dann ab 1708 Ordinarius an der Universität Kopenhagen. Bis heute von Bedeutung ist Georg Franck von Franckenau durch seine Beschreibung des Volksglaubens an den Osterhasen, die als erste Erwähnung desselben gilt. - Vorsatz mit hs. Einträgen in Bleistift und Tinte. Titel mit kl. hs. Notiz. Kupferporträt mit kl. Loch (ca. 2 mm) im Bild. Vereinzelte Notizen im Text in Tinte von alter Hand. Etw. gebräunt und fleckig. Buchblock leicht angebrochen.

19. Fries, Elias (Magnus): Systema mycologicum, sistens fungorum ordines, genera et species, huc usque cognitas, quas ad normam methodi naturalis determinavit, disposuit atque descripsit. 3 Bde. mit Index und 2 Supplment-Bde in 4 Bdn. Greifswald, Mauritius, 1821 - 1830 (recte 1832). 8°. Pp. des 19. Jahrhunderts mit Rückentitel (Rücken mit restaurierten Einrissen, leicht fleckig und berieben). Bestell Nr.: 10641 780,00 €

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Erste Ausgabe, so komplett und selten. - Pritzel 3068. Stafleu/C. 1867: "Starting point work for the nomenclature of fungi cateri". - Vollbracht 634: "Ein Hauptwerk der Mykologie und der wichtigste taxonomische Startpunkt". - Elias Magnus Fries (1794 - 1878) "wird oft als Vater der Mykologie bezeichnet und gilt neben Christian H. Persoon und A de Bary als Pionier der Mykologie. Das erste auch anwendbare System der Pilze geht auf ihn zurück. Das dreibändige Werk `Systema mycologicum (1821 - 1829)` bildete lange Zeit die wichtigste Grundlage für die Nomenklatur der Pilze. Ungefähr 5000 Arten werden hier detailliert beschrieben und systematisch eingeordnet. (Lexikon der bedeutenden Naturwissenschaftler. Bd. 2, S. 57). - Mehrfach gestempelt. Teils etw. fleckig oder gebräunt. Titel teils mit minimalen Randläsuren (ohne Textberührung).

20. (Friederich, Johann K.): Dämonische Reise in alle Welt. (Nach einem noch ungedruckten französischen Manuscript bearbeitet). Tübingen, Osiander, 1847. VI S., 1 Bl., 826 S. 8°. HLwd. um 1900 mit hs. Rückenschild (beschabt und bestoßen). Bestell Nr.: 10577 350,00 € Erste Ausgabe. - Borst 2247. Goedeke XI, 263, 18. Hayn/G. VI, 418. - Halb politisch, halb utopistisch gefärbtes Werk des Frankfurter Schriftstellers Friederich (1789 - 1858), das neben seinen Memoiren `Vierzig Jahre` (1848) und `Noch fünfzehn Jahre aus dem Leben eines Toten` (1854) zu seinen Hauptwerken zählt. - "Der ehemalige Heidelberger und Göttinger Student Michel Stürmer, der, in die demagogische Bewegung verwickelt, nach Paris geflohen, von da in die Fremdenlegion geraten war und zuletzt in Madrid als Tagelöhner im Schweiße seines Angesichts arbeiten mußte, zertrümmerte eines Tages mit einem Hieb seiner Hacke eine in der Erde verborgene Phiole und befreit dadurch den seit fast anderthalbhundert Jahren in diese gebannten Asmodi. Sie schließen Freundschaft und führen nun gemeinsam eine Reihe von Luftreisen nach den wichtigsten Hauptstädten Europas, in die Hölle und in die Sternenwelt aus. Unter wechselnden Verkleidungen nehmen sie bald aktiven Anteil an der Politik, insbesondere an den parlamentarischen Verhandlungen verschiedener Staaten, bald besuchen sie die Ausschußsitzung einer ausbeuterischen Aktiengesellschaft, eine geheime Beratung der Jesuiten in Rom, die Redaktion der Times, die berühmtesten Spielhöllen Deutschlands, ein Stiergefecht, Opernvorstellungen und Maskenbälle. Überall nehmen sie Gelegenheit, die Schlechtigkeit und Bosheit der Menschen im privaten und öffentlichen Leben zu züchtigen" (Friedrich Ebrard und Louis Liebmann, Johann Konrad Friederich. Frankfurt 1919. S. 85). - Enthält auf S. 172 einen kleinen Holzstich "Begegnung zweier Luftschiffe über dem Rhein bei Mainz". - Gebräunt und teils fleckig. Titel mit hs. Namen. Das Vorwort mit Anstreichungen in Blei- bzw. Buntstift. S. 826 mit längerem hs. Text in Bleistift. Buchblock etw. gelockert.

21. Goethe, R(udolf), H(ermann) Degenkolb und R(einhard) Mertens: Aepfel und Birnen. Die wichtigsten deutschen Kernobstsorten. Hrsg. im engen Anschlusse an die "Statistik deutscher Kernobstsorten". Berlin, Parey, 1894. 2 Bll. (Titel und Inhalt), 104 Bll., 13 S., 3 Bll. (Anzeigen). 104 chromolithograph. Tafeln. Kl.-4°. OLwd. (gebräunt, etw. fleckig, berieben und bestoßen). Bestell Nr.: 11413 680,00 € Um 13 Tafeln erweiterte Auflage, im Jahr der ersten Ausgabe (diese unter dem Titel "Die wichtigsten deutschen Kernobstsorten") erschienen. - Beschrieben und abgebildet werden 53 Apfelsorten und 51 Birnensorten in botanischer und (land)-wirtschaftlicher Hinsicht von Rudolf Goethe, dem damaligen Direktor der Kgl. preußischen Lehranstalt für Wein-, Obst und Gartenbau in Geisenheim und seinen Mitarbietern H. Degenkolb und R. Mertens. Die sehr schönen farbigen Tafeln von Walter Müller zeigen jeweils die ganze Frucht mit Ast und Blättern sowie einen Querschnitt. - Vorsatz mit hs. Namen. Gebräunt und teils leicht fleckig. Titel mit kleinem (1 cm) hinterlegtem Randeinriss (ohne Verlust).

22. Gründel, Johann Benedikt: Roitschocrene, Das ist ausführliche Beschreibung Deß in Unter-Steyer weit-berühmbten Roitschen Sauerbrunn. Graz, Widmanstetter, 1687. 16 Bll., 406 S. mit 1 ganzseit. Kupfer-Frontisp. Kl.-8°. Ldr. der Zeit (etw. bereiben, restauriert, Reste eines hs. Rückenschildes, kl. Bibliotheksschidchen am Vorderdeckel). Bestell Nr.: 9952 680,00 € Erste deutsche Ausgabe dieser ersten Monographie über die Heilgquelle zu Rohitsch-Sauerbrunn (slowen. Rogaska Slatina). - VD 17 23:683421B. Graff 801. - Im Jahre 1685 veröffentlichte der Marburger Arzt Johann

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Benedikt Gründel die erste Monographie über die Heilquellen zu Rohitsch-Sauerbrunn. Auf dem Frontispiz ist die Legende über die Entstehung der Quellen von Rogaska abgebildet, und zwar mit dem Schlag des Hufes des Pegasus auf die Rede des Apollon. Gründel beschreibt ausführlich die Entdeckung und Bekanntwerdung der Heilquelle, wie sie ihm der Leibarzt der Kaiserin Eleonora, Paul von Sorbait, mündlich mitgeteilt hatte. Daneben beschäftigt sich Gründel ausführlich mit der Analyse des Heilwassers und seinen Heilkräften. Das schon zwei Jahre später ins Deutsche übersetzte Werk von Gründel trug das seine zum ungemein grossen Erfolg des Rohitscher Wassers bei. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war es dann so begehrt, dass in Folge sogar eine Reihe von Fälschungen auf den Markt kamen und der Vertrieb durch kaiserliche Privilegien geregelt werden musste. - Vorsätze mit hs. Anmerkungen,und Besitzvermerken. Vereinzelt Anstreichungen von alter Hand in Rot. Gegen Ende kl. Wurmgänge mit minimalstem Buchstabenverlust. Buchblock mehrfach angebrochen. Etw. gebräunt und wasserrandig. Vereinzelt leicht fleckig. Exlibris.

23. Halle, Johann S.: Gifthistorie des Thier- Pflanzen- und Mineralreichs, nebst den Gegengiften, und der medicinischen Anwendungen der Gifte, nach den neuesten Toxicologen. Frankfurt und Leipzig, (ohne Drucker), 1787. 1 Bl., 301 S. 8°. Pp. der Zeit (etw. fleckig und bestoßen, Rücken mit Spuren eines hs. Titels). Bestell Nr.: 11223 350,00 € Interessante toxikologische Abhandlung im Jahr der ersten Ausgabe (diese erschien in Berlin bei Maurer). - Johann Samuel Halle (1727 - 1810) studierte in Königsberg Theologie, Philosophie und Mathematik. Im Jahre 1753 kam er nach Abschluss des Studiums als Erzieher nach Berlin. Er war der Autor verschiedenster naturwissenschaftlicher, technologischer und historischer Bücher. Bis heute bekannt ist er durch sein Werk "Magie oder die Zauberkräfte der Natur" in dem er viele verschiedene Versuche aus dem Bereich der Naturwissenschaften beschreibt, die mit zum Teil verblüffenden Resultaten eben magisch gewirkt haben könnten. Ergänzend verfasste er in den Folgejahren die mehrbändige "Fortgesetzte Magie oder die Zauberkräfte der Natur" in welcher er als erster eine Bogenlampe beschrieb. Neben den klassischen toxikologischen Bemerkungen enthält das Werk auch interessante Abschnitte über Opium, Schlangengift, Quecksilber, Insektengift, Pfeilgift, Blei usw. - Buchblock leicht angebrochen, kaum gebräunt oder fleckig.

24. Hammer-(Purgstall), Joseph von: Geschichte der schönen Redekünste Persiens, mit einer Blüthenlese aus zweyhundert persischen Dichtern. Wien, Heubner und Volke, 1818. XII S., 1 Bl., 432 S., 1 Bl. (Verbesserungen). 1 Kupfer-Porträt (ohne das gestochene Notenblatt). Kl.-4°. Mod. HLdr. (kl. Gebrssprn.). Bestell Nr.: 10979 780,00 € Erste Ausgabe. - W.-G. 22. Goedeke VII, 762, 50. - "Hammer’s history of Persian literature (Geschichte der schönen Redekünste Persiens mit einer Blüthenlese aus zweyhundert persischen Dichtern) also served as the main source of Goethe’s annotations (Noten und Abhandlungen) to his own Divan. This literary history is largely an anthology of the works of 200 Persian poets, based on the 15th-century Tadkerat al-so ara by Dowlatsah. In the third section of Hammer’s introduction, on `Sagen und Bilderlehre der persischen Dichter` (Legends and imagery of the Persian poets), the author expounds his ideas about Persian poetry as a representative phenomenon of the history of Persia. Observing that mythology played only a very minor part in its religion, he characterizes this civilization as a `superior rational culture` (höhere Verstandes-Cultur), such that already two millennia before the coming of Islam a `controlled imagination` (geregelte Einbildungskraft) had developed, purifying the ancient Iranian religion of anthropomorphic representations. This section further contains a detailed description of the conventional imagery recurrent in Arabic and Persian poetry. (Encyclopedia Iranica XI, 644 ff) - Es fehlt das gestochenen Blatt mit der Notenbeilage. - Fleckig und etw. gebräunt. Einige Bll. mit Quetschfalten. Titel verso mit gestempeltem Monogramm.

25. Hammer-(Purgstall), Joseph von: Samachschari`s Goldene Halsbänder. Als Neujahrsgeschenk arabisch und deutsch. Wien, Strauß, 1835. 54 S., 27 nn. Bll. Kl.-8°. Pp um 1920 (etw. bestoßen) mit eingebundenem OU (gebräunt, knapp beschnitten). Bestell Nr.: 11420 350,00 € Erste deutsche Ausgabe mit dem arabischen Text der unter dem Titel "Goldene Halsbänder" bekannten

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moralischen Ansprachen des Mahmud Ibn-Umar az-Zamahsari. - Goedeke VII, 766, 90. - Die Vorrede von Hammer-Purgstall enthält eine kurze Würdigung und Biographie des Zamahsari, des muslimischer Koranexeget und Philologe persischer Herkunft. - "Hammer-Purgstalls Bedeutung liegt in der Anregung und Verbreitung des Interesses für den Orient. Seine sich mehr in enzyklopädischem Wissen, das er dank schneller Auffassungskraft und rastloser Arbeitsamkeit erringen konnte, als in kritischer Analyse eines begrenzten Gegenstandes entfaltende Gelehrsamkeit hat dem Erlebnis und der Erforschung des Orients im 19. Jahrhundert entscheidende Impulse gegeben". (NDB VII, 593). - Fleckig und etw. gebräunt. Buchblock etw. angebrochen.

26. Hegetschweiler, Joh(annes Jacob): Die Giftpflanzen der Schweiz beschrieben. Gezeichnet von J(onas) D. Labram, lithographirt von C. J(oseph) Brodtmann. Zürich, Esslinger, o. J. (1831). XXVI, 84 S., 1 Bl. 1 lithograph. Titel und 38 kolorierte lithograph. Tafeln. 8°. Pp. um 1920 mit Rückenschild (etw. bestoßen und gebräunt, Rückenbezüge leicht angeplatzt). Bestell Nr.: 11058 1000,00 € Erste Ausgabe, mit der Warnung vor der giftigen Eibe auf dem letzten Blatt. - Nissen BBI 839. Pritzel 3905, Stafleu/C. 2564. - Johannes Hegetschweiler (1789 -1839) ließ sich nach dem Medizinstudium in Zürich und Tübingen als Arzt in Stäfa am Zürichsee nieder. Er betrieb intensive botanische Studien und stand in Kontakt mit in- und ausländischen Gelehrten, u.a. mit Oswald Heer, der Hegetschweilers Flora der Schweiz später (1840) vollendete. 1831 in den Großen Rat entsandt, wurde Hegetschweiler Regierungsrat. Als Leiter des Gesundheitswesens hatte er Anteil an der Ausarbeitung einer neuen Medizinalverfassung. Als Joahnnes Hegetschweiler beim "Züriputsch" vermittelnd vor die Menge trat, traf ihn ein tödlicher Schuß. - "Die Arbeiten Labram`s sind ausserordentlich getreu, auch technisch gelungene und selbst künstlerisch nicht unfeine Bildnisse der Natur. Besonders die Pflanzenbilder geben mit unübertrefflicher Sicherheit den Habitus und die charakterischen Einzelheiten der Originale wieder und sind in ihrer Art Meisterwerke" (Brun, Schweiz. Künstler Lexikon Bd. II, 212). - Unbeschnitten. Kaum fleckig oder gebräunt.

27. Helvetius [Schweitzer], Johann Friedrich: Vitulus aureus quem mundus adorat et orat. Oder: Ein sehr curiöses Tractätlein in welchem das rare und wundersame Werk der Natur in Verwandlung derer Metallen-Historien ausgeführet wird. Wie nemlich das ganze Wesen des Bleyes in einem Augenblick durch Hülfe eines sehr kleinen Stücks des Steins der Weisen zu dem allerbesten Gold ... verwandet worden. Frankfurt und Leipzig, Eßlinger, 1767. 80 S. mit einem Kupfer-Frontisp. Kl.-8°. Mod. Pp. Bestell Nr.: 11148 480,00 € Ferguson I, 384. Kopp I, 83 ff. - Erstmals 1667 auf lateinisch erschiene klassische alchemistische Schrift. - "Johann Friedrich Helvetius [eigentlich Schweitzer], Leibarzt des Prinzen von Oranien im Haag - er war der Urgroßvater von Claude Adrien Helvetius, welcher u. A. die bekannte Schrift L`esprit verfasste -, hat mit allen Einzelheiten erzählt, wie er 1666 mittels eines Stückchens des Steins der Weisen halb so gross wie ein Rübsamenkorn (ein ihn besuchender Fremder hatte es ihm gegeben) 1/12 Loth Blei zu Gold umgewandelt habe. Er hat das in Lateinischer Sprache erzählt in einer Schrift, welche unter dem Titel Vitulus aureus, quem mundus adorat et orat 1667 zu Amsterdam veröffentlicht wurde; weil, was darin stand den Alchemisten zu besonderer Herzstärkung gereichte, wurde diese Schrift gern gelesen und viel gekauft" (Kopp). - leicht fleckig und gebräunt

28. Höhne, F(riedrich) und C(arl) W. Rösling: Das Kupferschmiedhandwerk mit den nöthigen Vorlehren über die Erzeugung und behandlung des Rohkupfers, so wie aller in dieses Fach einschlagenden Produkte. Weimar, Voigt, 1839. XVI, 429 S. 1 Bl. (Anzeigen). 36 lithograph. Tafeln. 8°. HLdr. der Zeit (etw. berieben, bestoßen und fleckig). Bestell Nr.: 10945 380,00 € (= Neuer Schauplatz der Künste und Handwerke. Bd. 101). - Erste Ausgabe. - "Einer der raren Klassiker der Metallurgie! Enthält alles über Kupfer und seine Bearbeitung, ganz auf den damaligen Praktiker in den Schmiedewerkstätten ausgerichtet. Dank der über 300 Einzeldarstellungen von Werkzeugen, Werkstatteinrichtungen und Produkten ist dieses Werk heute ein technikgeschichtliches Kleinod! Beschrieben ist das Schmieden von Kupfer und anderen Metallen in Hammerwerken und Werkstätten, das Fertigen von

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Metalldächern und Gebrauchsgegenständen" (Verlag Th. Schäfer zum inzwischen vergriffenen Reprint). - Behandelt die Gewinnung von Kupfer aus Erz, seine Eigenschaften, Verarbeitung und Legierungen: Messing, Weißkupfer, Double etc., ferner Schmiedewerkzeuge, Gießerei, Öfen, Arbeitstechniken, chemische Präparate u. a. Mit einem Wörterbuch der technischen Fachausdrücke. - Mit dem öfters fehlenden Reihentitel (dieser enthält auf der Rückseite eine "Uebersicht der ersten 100 Bände vom Schauplatz der Künste und Handwerke"). - Etw. gebräunt und fleckig.

29. Hüllmann, Karl Dietrich: Geschichte der Mongolen bis zum Jahre 1206. Ein Beytrag zur Berichtigung der Geschichte und Erdbeschreibung des mittleren Asiens. Berlin, Hartmann, 1796. XVI, 144 S. mit einer gefalt. Tabelle (in der Kollation). 8°. HLdr. des späten 19. Jahrhunderts mit Rückenschild (etw. bestoßen und beschabt). Bestell Nr.: 11535 580,00 € Erste Ausgabe, selten. - Vgl. NDB IX, 733 f. ADB XIII, 330 ff. - Karl Dietrich Hüllmann (1765 - 1846) studierte seit 1783 in Halle Theologie, Philosophie und Pädagogik; sein von ihm selbst als einflußreich für seine Entwicklung bezeichneter akademischer Mentor wurde A. Niemeyer. Erst nach einer auf das Studium folgenden, fast 10jährigen Tätigkeit als Lehrer und Erzieher wandte Hüllmann sich mit der Promotion 1793 in Göttingen und der Habilitation 1795 in Frankfurt/O. dem Fach Geschichte zu, das er hier zuerst als Privatdozent, seit 1797 als außerordentlicher und seit 1807 als ordentlicher Professor lehrte. Sein besonderes Interesse für die Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte zeigen die in diesem Zeitraum erschienenen Publikationen. Hüllmann erhielt 1808 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Geschichte und Statistik in Königsberg, wo er sich sowohl als akademischer Lehrer – auch des Kronprinzen, des späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. – wie in der akademischen Selbstverwaltung großes Ansehen erwarb. Auf Grund eines Rufes nach Heidelberg sicherte die preußische Regierung Hüllmann 1817 einen Lehrstuhl an der neuzugründenden rheinischen Universität zu und designierte ihn zu deren erstem Rektor. In diesem Amt hat Hüllmann sich große Verdienste um die Universität Bonn erwerben. - Das vorliegende Werk war als Teil einer nie fertiggestellten größeren Geschichte von Asien geplant. "Was ich von meiner Arbeit vollendet hab, und hier dem Publikum vorlege, ist zwar in Hinsicht auf meinen anfänglichen Entwurf ein Bruchstück, an sich selbst aber augenscheinlich ein Ganzes. Ich habe nämlich von den Mongolen vollständig ausgeführt, was ich von allen Völkern Asiens zu Thun beschlossen hatte; ich liefere eine geographische Vorbereitung zu der gesammten mongolischen Geschichte, und dann einen kritischen Entwurf der Geschichte selbst bis zu der Epoche, wo sie bekannter zu werden, und einen sichern Gang zu gehn anfängt". (Vorwort). - Die geographische Beschreibung der Mongolei und ihrer angrenzenden Gebiete ist aufgrund der Verwendung zahlreicher schwer zugänglicher Werke (teils in Russland erschienen) für den deutschsprachigen Raum durchaus beachtlich. Der wichtigere historische Teil ist auch eine kritische Auseinandersetzung mit der älteren und zeitgenössischen Literatur zur Geschichte Asiens, der Mongolen und der zentralasiatischen Reitervölker. - Durchgehend etw. gebräunt und fleckig.

30. Jambresic (hier Jambressich), Andrija: Lexicon latinum interpretatione illyrica, germanica, et hungarica locuples, in usum potissimum studiosae juventutis digestum. Zagreb, Wessel, 1742. 4 Bll., 1068 S., 46 Bll. (Register). Gr.-8°. Ldr. um 1800 mit Rückenschild (beschabt und etw. bestoßen). Bestell Nr.: 11037 900,00 € Erste Ausgabe, selten. - Zaunmüller 348. - "Andrija Jambresic (1706-1758), who wrote an important lexicographic work Lexicon latinum interpretatione illyrica, germanica et hungarica (illyric = Croatian), published in Zagreb (1742). Jambresic called himself Croata Zagoriensi, as can be seen on the front page of the book. The book contains many valuable historical comments and is imbued with a deep patriotic feeling" (www.croatianhistory.net). - Gebräunt und fleckig. Titel mit kl. Loch (ohne Buchstabenberührung) und hs. Besitzvermerk. Vereinzelte Anstreichungen und Notizen von alter Hand. Vereinzelte kl. Randläsuren (teils hinterlegt). Buchblock leicht angebrochen.

31. Joyce, James: Ulysses. Vom Verfasser geprüfte deutsche Ausgabe von Georg Goyert. Privatdruck. 3 Bde. (Basel, Rhein-Verlag), 1927. 3 Bll., 458 S.; 2 Bll., 465 S.; 2 Bll., 662 S. 8°. OHLdr. (leicht bestoßen und fleckig).

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Bestell Nr.: 11320 600,00 € Nr. 652 von 1000 Exemplaren. - Erste deutsche Ausgabe. - Über Ivan Goll, der James Joyce aus dessen Züricher Zeit kannte gelangte der Rhein-Verlag in den Besitz der Übersetzungsrechte des Ulysses. Als Übersetzer wurde Georg Goyert nach einer Ausschreibung des Rhein-Verlages engagiert. 1927 erschien seine Übersetzung, die sich damit brüstete, vom Verfasser autorisiert zu sein. Tatsächlich hatte Joyce sich mehrmals mit Georg Goytert getroffen und zumindest Teile des Manuskripts durchgesehen und abgesegnet. Wenn man auch vieles gegen diese Erstübersetzung (in der zweiten Auflage von 1930 wurden bereits 6000 Änderungen vorgenommen) einwenden kann, so war zumindest dadurch bereits 5 Jahre nach der ersten - noch in Paris erschienen und 7 Jahre vor der ersten auf angelsächsischen Boden gedruckten - Ausgabe eine deutsche Version vorhanden, die als Grundlage für weitere dienen konnte, auch die deutsche Joyce-Rezeption erhielt durch sie zweifellos starke Impulse. Der Privatcharakter und die kleine Auflage waren durch die Sorge des Verlages diktiert, daß das Werk der Zensur unterliegen könnte. Die 1922 in Paris erschienene Originalausgabe war sowohl der englischen als auch der amerikanischen Zensur zu freizügig und blieb elf Jahre lang verboten. - Papierbedingt leicht gebräunt, unbeschnitten. Kaum fleckig.

32. Der Jud ist Schuld ... ? Diskussionsbuch über die Judenfrage. Basel, Zinnen-Verlag, (1932). 415 S. OLwd. (etw. berieben, kaum bestoßen). Bestell Nr.: 1737 300,00 € Erste Ausgabe. - Enthält in drei Teilen Beiträge mit antisemitischen Positionen (u. a. von Dinter Jungnickel, Schaukal usw), Beiträge des Für und Wider (u. a. Sombart) und Anti-Antisemitische Positionen (Heinrich Mann, Oskar M. Graf, Felix Salten usw.). - Beiliegend: Birnbaum, Uriel: Volk zwischen Nationen. Ein zurückgewiesener Beitrag zu dem Sammelwerk Der Jud ist Schuld ... !. Wien, Selbstverlag, 1932. 36 S., 2 Bll. OKart. (stärkere Gebrssprn.). - Erste Ausgabe, selten. - Vom Zinnen Verlag nicht aufgenommener Beitrag zu obiger Anthologie, der neben einer Kritik des Antisemitismus auch Kritik an den linksgerichteten Strömungen innerhalb des Judentums beinhält. - Vortitel mit eigenhändiger datierter und signierter Widmung des Verfassers. - Mit einigen Anstreichungen in Bleistift. Leicht gebräunt.

33. Karner, Lambert: Künstliche Höhlen aus alter Zeit. Mit einem Vorworte von M. Much. Wien, Lechner, 1903. XXII, 235 S. mit einigen Textabb. 21 Tafeln in Heliogravur, 1 gefalt. lithogr. Tafel und 12 lithogr. doppelblattgr. Pläne. 4°. OLwd. (kl. Gebrssprn.). Bestell Nr.: 9717 1100,00 € Erste Ausgabe, selten. - "Das unübertroffene Standardwerk" (Thomas Kühtreiber). - Im Jahr 1903 hat Pater Lambert Karner, einer der ersten und bedeutendsten Erdstallforscher sein epochales Werk "Künstliche Höhlen aus alter Zeit" veröffentlicht. Darin beschreibt er Erdställe aus den verschiedensten Ländern Europas, mit besonderem Hauptaugenmerk auf Österreich, wobei er die meisten Erdställe im Wald- und Weinviertel gefunden hat - nicht nur, weil er hier sozusagen "zu Hause" war, sondern auch deswegen, weil es hier die meisten gibt. Seine Beschreibungen sind aussergewöhnlich exakt und nur vereinzelt durch moderne Vermessungsmethoden revidiert worden. - Papierbedingt leicht gebräunt, kaum fleckig. Schönes Exemplar.

34. Kircher, Athanasius: Musurgia universalis sive ars magna consoni et dissoni in X. libros digesta. 2 Bde. Rom, Corbelletti, 1650. 10 Bll., 690; 462 S., 18 Bll. (Index und Errata). mit zahlr. Textholzschnitte und Musikbeispielen in Typendruck. 2 Kupfertitel, 1 Kupferportrait und 21 (1 doppelblattgroße) Kupfertafeln. Ldr. der Zeit mit Rückenschild und Rückenvergoldung sowie goldgeprägten Wappensupralibros (etw. bestoßen und beschabt, Rücken mit kl. Einrissen). Bestell Nr.: 780 12500,00 € Erste Ausgabe von Kirchers Hauptwerk zur Musiktheorie. Dünnhaupt 2332,8. De Backer-S. IV, 1051, 11. MGG VII, 938. Wolffheim I, 732. Eitner V, 369. Reilly, Athanasius Kicher S. 136 ff.: We may ... be astounded that the printer was able to produce such a complex and magnificent two volume work in less than one year, with ... its numerous wood cuts and engravings and its hundreds of pages of musical scores. Kircher was assisted by another helper also, far better qualified than Viva. This was the Italian composer Antonio Maria Abbatini, Maestro di Capella at the Lateran and later at the Gesù, the main Jesuit church in Rome. ... As usual, Kircher intended to give his readers a full value for their investment, and so he began his treatise with a fundamental discussion ‘of the anatomy and

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nature of sound and of the voice‘. A very fine section on the anatomy of the ear and the vocal organs follows, in which he well-illustrated comparsion is drawn between the structure of the human and animal ears and mouths. He compares the voice to ‘pneumatic musical instruments‘, and so is led into what he admits is a digression. ... The second book is given to a study of the history of music, from the ancient Hebrews to the present day. He treats of the music of the Jews in great detail, illustrating many of their instruments and discussing among other topics the psalms of David. ... The greater portion of this first volume deals with the theory of music, harmony, musical instruments, composition. It contains page after page of musical scores, illustrating the points of theory. Obviously here he was assisted by Abbatini ... and experts have been grateful for the examples of the instrumental music of Frescobaldi, Froberger and other composers of the seventeenth century. His fine plates of musical instruments are also of value to the historian. ... The second volume of Musurgia Universalis treats less of theory and more of practical matters than did the first volume. In the three books which make up the volume, Kircher includes his mathematical system for composing music, descriptions of the many ingenious musical instruments he had invented or adapted .... - Der besondere Wert der Musurgia Universalis liegt in der reichhaltigen Überlieferung von Quellenmaterial zur Musik seit der Renaissance, mit ausführlichen Zitaten aus Werken von Agazzari, Frescobaldi, Froberger, Kapsberger, Monteverdi, Morales und anderen sowie den hervorragenden instrumentenkundlichen Abhandlungen mit Kupfern. - Schönes Exemplar, teils etw. fleckig, vereinzelt etw. angeschmutzt bzw. wasserrandig.

35. Kollwitz, Käthe - Sievers, Johannes: Die Radierungen und Steindrucke von Käthe Kollwitz innerhalb der Jahre 1890 bis 1912. Ein beschreibendes Verzeichnis. Mit einer Originalradierung und den Abbildungen sämtlicher Arbeiten. Dresden, Holst, 1913. XII S., 74 Bll. mit 121 Textabb. 1 signierte Original-Radierung von Käthe Kollwitz. 4°. OKart. (etw. bestoßen). Bestell Nr.: 9813 2200,00 € Erste Ausgabe des ersten Werkverzeichnis der Graphik von Käthe Kollwitz, mit der signierten Original-Radierung "Selbstbildnis" 1912 (Klipstein 122 VII a) in Rotbraun. - Papierbedingt etw. gebräunt. Die letzten fünf Bll. lose.

36. Leonhard, Karl [hier Carl] Caesar von: Handbuch der Oryktognosie. Für akademische Vorlesungen und zum Selbststudium. 2., verm. und verb. Aufl. Heidelberg, Mohr, 1826. XXXVII, 852 S. 7 gefalt. lithograph. Tafeln. 8°. HLdr. der Zeit mit Rückentitel (restauriert, leicht berieben). Bestell Nr.: 10604 550,00 € Zweite gegenüber der ersten Ausgabe von 1821 um gut 130 Seiten vermehrte Auflage. - Poggendorff I, 1427. Vgl. DSB VIII, 246. ADB XVIII, 308: "Ein vortreffliches Handbuch. Leonhard folgt dem Gmelin`schen System der Eintheilung, auf chemische Grundlagen gestützt". - Karl Caesar von Leonhard (1779 - 1862) widmete sich autodidaktisch mineralogischen Studien. Er stand mit zahlreichen Mineralogen in Briefkontakt, veröffentlichte Fachschriften und unternahm Studienreisen nach Thüringen und Sachsen. 1815 folgte er einem Ruf König Maximilians I. an die Akademie nach München und wurde 1818 Professor der Mineralogie in Heidelberg. 1818 erklärte er seinen Übetritt zum Vulkanismus und trug mit dem von ihm begründeten Taschenbuch für die gesamte Mineralogie zur Verbreitung der vulkanistischen Theorie in Deutschland entscheidend bei. - Fleckig und etw. gebräunt. Vorsatz mit zwei hs. Besitzvermerken.

37. Libavius, Andreas: Alchymia, recognita, emendata, et aucta, tum dogmatibus & experimentis nonullis. (Grundwerk und 2 Teile Kommentar in 1 Band). Frankfurt, J. Saur für P. Kopff, 1606. 10 Bll., 196 S., 6, 5 Bll., 402, 192 S., 5 Bll. mit 1 gestochenen Titelbordüre und zahlreichen, teils ganzseitigen, Textholzschnitten. Fol. Schweinsleder der Zeit auf 5 Bünden mit Blind- und Rollenprägung (berieben und leicht fleckig, hinterer Deckel mit hinterlegter Fehlstelle im Bezug). Bestell Nr.: 2065 12500,00 € Erste illustrierte Ausgabe des ersten Lehrbuchs der Chemie (die erste Ausgabe erschien unter dem Titel "Alchemia" im Jahr 1597 gänzlich ohne Illustrationen und ohne die beiden Teile Kommentar). - VD17

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39:125360T. Ferguson II, 31. Duveen 357. Honeyman 2013. Partington II, 244 ff. Greenberg 75 ff. DSB VIII, 309 ff: "Considered the greatest and most beautiful ... of all books on chemistry in the seventeenth century ... with more than 200 designs and pictures of various sorts of chemical glassware, vessels, apparatuses, and furnaces, as well as architectural plans for the building of a chemical laboratory. ... The Alchymia is unusually clear and highly systematic. ... He [Andreas Libavius] divided alchemy into two parts: ‘Encheria‘ and ‘Chmyia‘. Encheria was the knowledge of chemical procedure and included furnaces, ovens, and vessels. Chymia meant the knowledge of how to prepare substances. Independent of these are two further divisions of alchemy: ‘ars probandi‘, the analysis of minerals, metals, and mineral waters and ‘theoretical alchemy‘, knowledge concerning the philosophers‘ stone. Ars probandi (also ars probatoia), or assaying, was divided into ‘scevasia‘ and‘ergastia‘. Scevasia was a kind of encheria: the technique of preparing crucibles, fluxes, and acids, the use of balances and weights, and the knowledge of alchemical symbols (Libavius gave examples of alchemical ciphers). Ergastia (or doecimasia) included assaying techniques. Libavius devoted a great deal of space to the analysis of mineral waters, ‘judicio aquarum mineralium‘." - Kupfertitel mit gelöschtem Stempel, hinterlegter Fehlstelle (ohne Text- oder Bildverlust) und hs. Besitzvermerk. Durchgehend leicht gebräunt und stellenw. leicht fleckig.

38. Linck, H. E.: Die Schlangen Deutschlands. Stuttgart, Müller, 1855. IV, 164 S., 1 Bl. (Berichtigungen). 8°. Mod. HLwd. unter Verwendung der alten Deckel (etw. bestoßen). Bestell Nr.: 11498 380,00 € Erste Ausgabe, selten. - "... den Kern dagegen des Werkes, die Lehre von dem Wesen und Leben der deutschen Schlangen, hat der Verfasser auf dem, wenn nicht kürzesten, doch sichersten Wege, dem Wege eigener langjähriger, zum Theil mühevoller und nicht durchaus gefahrloser Forschung der Natur selber abgewonnen" (Vorwort). - Fundierte Monographie über die in Deutschland vorkommenden Schlangen. Enthält eigene Kapitel über die Ringelnatter, die Schwalbacher Natter, die Schlingnatter, die Kreuzotter und die Blindschleiche. - Fleckig und etw. gebräunt. Vorsatz mit hs. Namen. Titel mit hs. Nammer. Exlibris.

39. (Mariti, Giovanni): Reise von Jerusalem durch Syrien. Aus dem Italienischen übersetzt (von Johann Christoph Maier). 2 in 1 Bd. Strasburg, Akademische Buchhandlung, 1789. 244, III, 187, II S. 1 Bl. (Druckfehler). 8°. HLdr. der Zeit mit Rückenschild (restauriert). Bestell Nr.: 10730 1400,00 € Erste deutsche Ausgabe der 1787 erschienen "Viaggio da Gerusalemme per le coste della Soria". - Holzmann/B. III, 11551. Tobler 133. Röhricht 1484. - Giovanni Mariti (1736 - 1806) verbrachte sieben Jahre auf Zypern, wo ihn der britische Konsul, der ebenfalls als Vertreter der Toskana amtierte, in diplomatischer Mission einsetzte und sogar zum Vizekonsul ernannte. Giavanni Mariti wurde durch seine Kenntnis des Türkischen und Arabischen zu einem intimen Kenner der Kultur und Geographie der Levante. Nach acht Jahren in der Levante (1760 - 1768) kehrte Giovanni Mariti nach Italien zurück und verfasst seine Berichte über Zypern und den Nahen Osten. Von besonderem Interesse ist seine in den Jahren 1769-76 erschiene neunbändige Reisebeschreibung "Viaggi per l`Isola di Cipro, e per la Soria e Palestina". Eine auszugsweise einbändige deutsche Fassung kam 1777 in Altenburg heraus. Der vorliegende Bericht schildert die im Jahre 1767 von Giovanni Mariti unternommene Reise von Jerusalem über Ramatajim und Jaffa nach Beirut und von dort dann Abstecher in die nähere und weitere Umgebung (insbesonders ein längerer Abstecher nach Sidon). Von Beirut ging es dann zurück nach Zypern und Mariti schildert auch seine letzte Zeit auf dieser für ihn heimatlichen Insel sowie seine Rückkehr in die Toskana. Besonderes Interesse zeigte Mariti wie die meisten an den historischen und christlichen Stätten. Daneben enthält das Werk noch folgende kulturhistorsch interessante Kapitel: Abstecher von Seida nach Giun, einem Dorfe in der Herrschaft der Drusen; Kirchliche Nachrichten von den orientalisch-chirstlichen Religionen in Syrien; Von den christlichen Kopten; Von der Art die kupfernen Gefässe in der Levante zu verzinnen; Von der Verfertigung des Salmiaks; Gegenwärtiger Zustand der Stadt Barut (d. i. Beirut); Nachricht über eine türkische Moschee in Cypern, Tichet genannt. - Titel von Bd. 1 gereinigt, beide Titel mit Spuren eines entfernten Stempels. Leicht gebräunt.

40. Marulus [Marulic], Marcus [Marko]: De institutione bene vivendi per exempla sanctorum. (Am Ende:) Venedig, Fra(n)ciscus Lucensis, 1506. 341 (statt 344) nn. Bll. Kl.-8°. Schweinsldr. des 16. Jahrhunderts mit reicher Blindprägung und 2 intakten Schließen (fleckig, etw. berieben und bestoßen).

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Bestell Nr.: 11438 3800,00 € Erste Ausgabe dieses erfolgreichsten Werkes des Vaters der Kroatischen Literatur. Das Werk erlebte über 60 Auflagen und ist auch das erste lateinische Werk welches sogar ins Japanische übersetzt wurde. Die vorliegende erste Ausgabe ist von großer Seltenheit (über KVK konnten wir in Deutschland nur drei komplette Exemplare auf der BSB in München, in Dillingen und in Augsburg sowie ein inkomplettes Exemplar mit nur 334 Blättern auf der Staatsbibliothek zu Berlin nachweisen). - "Marko Marulic (Marcus Marulus) was born on 18 August 1450 in Split, where he died on 5 January 1524. He came from a noble family in Split, whose Croat name was Pecenic. Marulic wrote his literary works in three languages: Latin (more than 80 per cent of his preserved works), Croatian and partly Italian (three letters and two sonnets are preserved). As a prose writer he composed compendia and miscellanies with instructions for practical Christian living, treatises on morality, theology, culture and history, sermons, dialogues, moral parables and epistles. As a poet he wrote epics and shorter poems of various kind. His work as a translator is extensive and interesting. The majority of Marulic`s Latin works are prose writings with religious, instructive, moralistic and theological themes. The largest and the best known in the world is certainly De institutione bene vivendi per exempla sanctorum in six volumes (written around 1499 ?, the first known edition is from Venice, 1506). It is a collection of moral stories and anecdotes from the Old and the New Testament and from the lives of numerous saints. Through lively and brief examples deprived of abstract contemplation this work encourages the reader to lead a virtuous life. ... The most important Marulic`s work in Croatian is Judith a Biblical-Vergilian epic in 6 cantos. In writing his first epic poem in Croatian, Marulic wished to reveal not only his poetic skill, but also the rich expressiveness of the Croatian language and verse" (Centar za proucavanje Marka Marulica). - Es fehlen die Blätter [rum]4 - 6 mit den letzen beiden Seiten des Liber Quartus und dem ersten Blatt des Liber Quintus. - Zur Kollation a - z8, [et]8, [con]8, [rum]5 (statt 8), A - Q8 (Q8 weiss), R4. - Titel mit zeitgenössischen Anmerkungen. Etw. gebräunt und fleckig, teils knapp beschnitten. -Beigebunden: Perellius, Johannes (Jean Perelle): Dialogus de catholica doctrina. Ingolstadt, Divid Sartorius, 1576. 4 Bll., 71 S. - VD16 P1578.

41. Mohs, Friedrich: Grund-Riß der Mineralogie. 2 Bde. Dresden, Arnold, 1822 - 1824. LXII, 604 S., 1 Bl.; XXXVI, 730 S. (ohne die 30 S. Register). 15 Kupfertafeln. Pp. des 19. Jahrhunderts mit Rückenschild (etw. fleckig, Gebrssprn.). Bestell Nr.: 463 2500,00 € Erste Ausgabe des Hauptwerks des bedeutenden Mineralogen, selten. - Reichardt 94. Poggendorff II, 172. Ferchl 363. NDB VII, 715. DSB IX, 448: "In 1822 and 1824 Mohs published his two-volume Grund-Riss der Mineralogie, the first volume of which was largely devoted to the explanation of his ideas concerning crystallography and the second to a systematic description of minerals. Mohs postulated four crystal systems based on external symmetry: rhombohedral (hexagonal), pyramidal (tetragonal), prismatic (orthorhombic), and tessular (cubic). These divisions were similar to those proposed in 1816 - 1817 by Christian Samuel Weiss, who had approached the problem in much the same manner. Mohs, however, did not refer to Weiss‘s prior publication, and Weiss publicly accused him of plagiarism. Mohs defended himself in a letter to the Edinburgh Philosophical Journal (8, (1823), S. 275 - 290), explaning that his dissatisfaction with Haüy‘s crystallographic concepts had led him to develop his own ideas. Mohs, however, had surpassed Weiss in his analysis. In the first volume of Grund-Riss he mentioned the possible existence of symmetry systems in which the crystallographc axes were not mutually perpendicular; and in the second volume he affirmed their existence. These new systems, the monoclinic and the triclinic, were described by K. F. Naumann in 1824 and were fully developed by Mohs in 1832". - Es fehlen die 30 S. Register im 2. Bd. - Vorsätze mit hs. Namen. Gebräunt, stellenweise etw. fleckig bzw. minimal wasserrandig.

42. Nitsch, Hermann - Gargerle, Christian (Hrsg.): Nitsch. Das bildnerische Werk. Mit Beiträgen von Günter Brus, Hermann Nitsch, Ingrid Rein, Dieter Ronte. Armin Zweite. (Salzburg), Residenz, (1988). 198 S., 1 Bl mit zahlr. größtenteils farbigen fotographischen Abb. 1 separates signiertes und datiertes Original-Schüttbild von Hermann Nitsch. 4to. OLwd. mit OU (kl. Gebrssprn.). Bestell Nr.: 1234 1500,00 € Nr. 38 von 60 Exemplaren der Vorzugsausgabe des wichtigen Standardwerks zur Kunst des Hermann Nitsch mit 1

separaten signierten und datierten (1987) - für Hermann Nitsch typischen, ganz in Rot gehaltenen -

Schüttbild (Format: 21,4 cm x 24,8 cm). - Die Vorzugsausgabe wurde nur für Freunde des Künstlers hergestellt,

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am Vorsatz handschriftlich als solche gekennzeichnet, numeriert und mit einem signierten Schüttbild auf Karton versehen. - Das Buch gibt zum ersten Mal einen repräsentativen Überblick über die bildnerische Arbeit mit dem Schwerpunkt auf dem visuellen Teil des Orgien Mysterien Theaters.

43. Oberländer, Samuel: Lexicon Juridicum Romano-Teutonicum. Das ist: Vollständiges Lateinisch-Teutsches Juristisches Hand-Lexicon. Darinnen Die meisten in Jure ... vorkommenden Wörter, so wohl nach ihren eigentlichen als uneigentlichen Verstand deutlich erkläret. Nunmehro zum dritten mahl vermehrter Heraus gegeben. Nürnberg, Lochner, 1736. 3 Bll., 736 S., 6 Bll. (Register). 1 Kupfer-Frontisp. Gr.-8°. Ldr. der Zeit auf 5 Bünden mit Rückenschild und Rückenvergoldung (beschabt). Bestell Nr.: 10124 480,00 € Das lateinisch-deutsche juristische Handlexikon des Nürnberger Advokaten Samuel Oberländer (1692-1723) stellte für die damalige Zeit etwas Neuartiges und Besonderes dar. Das 1721 in erster Auflage erschienene Buch war das erste rein juristische Nachschlagewerk, das die weit überwiegenden lateinischen Wörter und Begriffe des auf dem römischen und kanonischen Recht beruhenden Gemeinen Rechts in deutscher Sprache erläuterte. Das Lexikon trägt so zum Verständnis der Rechtskultur des 18. Jahrhunderts maßgeblich bei und kann Juristen, Historikern und Philologen bei der Bearbeitung und dem Verständnis älterer Rechtsquellen von großem Nutzen sein. - Leicht gebräunt und fleckig.

44. Olivier, G(uillaume) A(ntoine): Reise durch Persien und Klein-Asien. Aus dem Französischen übers. von K(arl) L(udwig) M(ethusalem) Müller. 2 in 1 Bd. Leipzig, Hinrichs, 1808. VI S., 1 Bl., 318 S., 1 Bl., 336 S., 4 Bll. (Anzeigen). 8 gefalt. Kupfertafeln und 2 gefalt. Kupferstichkarten. 8°. Pp. der Zeit mit hs. Rückentitel (beschabt und bestoßen, etw. verzogen). Bestell Nr.: 10729 700,00 € Erste deutsche Ausgabe der "Voyage dans l`Empire Othoman, l`Égypte et la Perse" des Guillaume Antoine Olivier. - Fromm 19393 (fälschlich 1807). Horn-Sch. 900. Henze III, 647: "Den größeren Wert seiner Reisebeschreibung machen die Ausführungen über die neuere persische Geschichte (seit Nadir Schah) aus sowie die vergleichenden Betrachtungen über Perser und Türken". - Obwohl die vorliegende Übersetzung des Schriftstellers Karl Ludwig Methusalem Müller das Original besonders in seinen entomologischen und naturwissenschaftlichen Teilen stark gekürzt hat enthält es trotzdem neben den topographischen und historischen Beschreibungen auch auf diesen Gebieten einiges an interessanten Bemerkungen. - Guillaume Antoine Olivier (1756 - 1814), a physician by training, was one of the great French naturalists and entomologists. He collected extensively in Europe and was employed as a naturalist for six years on a major expedition to Persia. He returned to France in 1798 with major natural history collections from Turkey, Asia Minor, Persia (Iran), Egypt, and some Mediterranean islands. In 1800 he was appointed a Professor of Zoology at the Veterinary; School at Alfort. He was a close friend of Fabricius as well as a patron and protector of Latreille during the revolutionary period of 1810-1814. - Titel gestempelt. Dutrchgehend etw. gebräunt bzw. leicht fleckig. Buchblock leicht angebrochen. Vorsatz mit hs. Namen.

45. Paprocki, Bartholomäus [Bartosz] und Christoph Pfeiffer: Paprotzkius enucleatus oder Kern und Auszug aus dem so genannten Geschichts-Spiegel Bartholomaei Paprozkii, welcher aus dem Pohlnischen von Iohanne Woditschka [Jan Vodicka] Böhmisch versetzet ... Und mit einigem Zusätze vermehrt vom Christoph Pfeiffer. Breslau und Leipzig, Brachvogel, 1730. 4 Bll., 284 (recte 176) S. 2 Bll. 8°. Ldr. der Zeit mit Rückenschild (stark bestoßen und beschabt). Bestell Nr.: 10784 650,00 € Erste Ausgabe (im Jahre 1741 erschien eine zweite Ausgabe unter dem Titel "Compendieuser Schau-Platz Des ehemaligen Alten Adels in dem benachbarten Marggraffthum Mähren"). - Das Werk ist im wesentlichen eine deutsche Übersetzung und Zusammenfassung des 1593 erschienenen Werks Zrcadlo slavneho Markrabi moravskeho (Spiegel der Markgrafschaft Mähren) des Vaters der polnischen und tschechischen Genealogie Bartlomiej [Bartosz] Paprocki (1540/43 - 1614). Christoph Pfeiffer (1689 - 1758) war als Pfarrer in Ditmannsdorf (Brodziszow) im Fürstentum Münsterberg tätig und veröffentlichte eine Reihe von Liedersammlungen, Predigten,

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Leichenpredigten und Erbauungsschriften. Im vorliegenden Werk war er vereinzelt in der Lage, eigene das 17. Jahrhundert betreffende, Ergänzungen zur mährischen Genealogie beizusteuern (zu erkennen ist dies z. B. in der Genealogie der Familie Tschirsky). - Gebräunt und fleckig. Titel mit altem hs. Namen.

46. Racknitz, Joseph Friedrich (von): Briefe über die Kunst an eine Freundinn. Dresden, Meinhold, 1792. IV S., 1 Bl., S. (V) - VIII, 56 S., 1 Bl., 76 S. mit 1 Kupfer-Titelvignette. 13 gefalt. Kupfertafeln und 1 gefalt. Tabelle. Gr.-8°. Mod. Pp. mit altem Rückenschild. Bestell Nr.: 10619 400,00 € Erste Ausgabe, selten. - ADB XXVII, 105. Schlosser 586. - Interessantes Werk über Ästhetik, Perspektive, Öl- und Glasmalerei, englische und französische Gärten etc. - Joseph Friedrich Freiherr von Racknitz (1744 - 1818) studierte Theorie und Geschichte der Kunst, Botanik, Mineralogie sowie Mechanik und war seit 1790 als Hausmarschall des sächsischen Hofes für die Betreuung der kgl. Schlösser, Kunstschätze und Gartenanlagen zuständig. Seit 1800 stand er als Hofmarschall der kgl. Oper und dem Theater vor. 1795 erschien sein kunsttheoretisches Hauptwerk Briefe über die Kunst an eine Freundinn. - Teils leicht fleckig. Vorsatz mit hs. Namen. Exlibris. Leicht gebräunt.

47. Roberts, David: The Holy Land, Syria, Idumea, Arabia, Egypt & Nubia. With historical descriptions by George Croly and William Brockedon. 6 Bde. London, Moon, 1842 - 1849. 3 Bll., 30 S., 21 Bll.; 23 Bll.; 2 S., 18 Bll.; 2 Bll., 8 S., 21 Bll.; 22 Bll.; 24 Bll. mit 120 Textabb. 3 Frontisp., 6 Titel, 1 Porträt, 118 Tafeln (alles in getönter Lithographie von Louis Hague), 2 Kupferkarten (Es fehlen 2 Bll. "List of Subscribers") Gr.-Fol. OHLdr. (restauriert, fleckig, Rücken mit ergänzten Fehlstellen). Bestell Nr.: 9341 95000,00 € Erste Ausgabe dieses epochalen Tafelwerks über den Nahen Osten mit allen 248 lithographierten Ansichten des Heiligen Landes und Ägyptens. - Blackmer 1432. Lipperheide 1590 und 1591. Röhricht 1983. Abbey, Travel, 385 und 272. - "David Roberts was the first professional artist to visit the Near East without a patron or a connection to a military expedition or missionary group. He sailed to Alexandria in 1838 and for eleven months traveled up the Nile River, across deserts and mountains, through Egypt and the Holy Land, to arrive in Jerusalem on Easter 1839. He continued north to Lebanon and departed from Beirut in May. Roberts recorded his impressions of landscapes, temples, ruins, and people in three sketchbooks and more than 272 watercolors. These sketches and paintings provided the basis for the 247 lithographs published with text between 1842 and 1849 as the three-volume "Holy Land." The images were produced by Louis Haghe, the best and most prolific lithographer of the time. Originally from Tournai, Belgium, Haghe moved to England before 1825 and established himself as specialist of the hand-tinted lithograph. His sensitive handling of the lithographer`s tools imparts a range of tonality and color as well as a sense of the delicacy and spontaneous quality of Roberts`s original images. Roberts`s plates are among the most popular images of famous sites in the Near East. As John Ruskin wrote they make "true portraiture of scenes of historical and religious interest. They are faithful and laborious beyond any outlines from nature I have ever seen." (ww.metmuseum.org). - "In point of bulk and ambition Roberts`s Holy Land was one of the most important and elaborate ventures of nineteenth-century publishing, and it was the apotheosis of the tinted lithograph... There is pleasure to be had from many of the individual plates, where Haghe`s skilful and delicate lithography, and his faithful interpretation of Roberts`s draughtsmanship and dramatic sense, combine in what are undoubtedly remarkable examples of tinted lithographic work. Particularly in the Egypt and Nubia section, one feels that the colossal subjects and broad vistas were ideally suited to Roberts`s talent, trained as he was in theatrical scene-painting during his early days in Carlisle, Glasgow, Edinburgh, and London...Roberts was fully appreciative of Haghe`s work, writing that: `Haghe has not only surpassed himself, but all that has hitherto been done of a similar nature. He has rendered the views in a style clear, simple, and unlaboured, with a masterly vigour and boldness which none but a painter like him could have transferred to stone`" (Abbey 341). - Das Werk erschien in insgesamt 3 Varianten: "... tinted linthographs in paper wrappers, proof plates in a portfolio and coloured lithographs, mounted in a portfolio" (Blackmer). - Es fehlen 2 Blatt "Subskribenten-Verzeichnis". - Titel mit hs. Namen. Teils etw. wasserrandig. Durchgehend fleckig, vereinzelt im weißen Rand stark fleckig.

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48. (Rumpf, Johann Daniel Friedrich): Geschichte und Beschreibung des Kaffees, Thees und Zuckers nebst aller bis jetzt bekannt gewordener deutschen Stellvertreter dieser Gewächse. Berlin, Oehmigke, 1800. 2 Bll., 170 S. 2 kolorierte Kupfertafeln. 8°. Kart. der Zeit mit Rückenschild (bestoßen und berieben). Bestell Nr.: 11716 480,00 € Zweite Ausgabe dieses erstmals 1799 erschienen Werkes mit dem zweiten Titelblatt "Deutschlands Goldgrube, oder durch welche inländische Erzeugnisse kann der fremde Kaffee, Thee und Zucker möglichst ersetzt werden? Und was ist insbesondere von der Zuckerbereitung aus Runkelrüben und Ahornbäumen zu erwarten? Neue vermehrte Auflage". - Klassisches Werk des wohl bedeutendsten deutschen Vetreters der sogenannten Ahornzuckers über die Bereitung von Kaffe, Tee und Zucker aus deutschen Gewächsen. Der Autor sieht den Genuss des Kaffees grundsätzlich kritisch, doch kann er nach Behandlung der verschiedensten Ersatzmöglichkeiten (Roggen, Kastanien, Eicheln usw.) den Kaffee aus der Kichererbse bzw. der Wurzel der Zichorie empfehlen. Als Ersatz zur Teepflanze werden die auch heute beliebten Aufgüsse aus Melisse, Pfefferminze, Hagebutte, Salbei usw. behandelt. Das wichtigste Kapitel ist aber jenes über den Zucker. Hier werden die verschiedensten Arten der Gewinnung behandelt. Das Hauptaugenmerk wird aber auf den Vergleich des Rübenzuckers und des Ahornzuckers gelegt, wobei der Autor eindeutig für den zweiteren Partei ergreift: "Selbst der beste Erfolg der Zuckerbereitung aus Mangold, kann nie das leisten, was wir vom Ahorn zu erwarten haben ... Möchten doch die edlen Patrioten, die thätigen Beförderer dieser guten Sache die Seeligkeit des Lohnes vorempfinden, den ihnen am Altar des Vaterlandes, einst die Nachwelt bringen wird! In solchen Zeiten fand man es auch süß, fürs Vaterland zu sterben!". - Die Tafeln zeigen die Rübe bzw. das Ahorn. - Fleckig, etw. gebräunt und teils wasserrandig.

49. Sannazaro [hier Sanazaro], (Jacopo): Del parto della vergine libri tre. Tradotti in versi Toscani da Giovanni Giolito de Ferrari. Venedig, Giolito, 1583. 74 nn. Bll. mit Titelholzschnitt, 3 ganzseitigen ganzseitigen Textholzschnitten und typographischen Zierleisten um jede Seite. Gr.-8°. Pgmt der Zeit mit hs. Rückentitel. Best. Nr. 11724 350,00 € Erste italienische Ausgabe dieses Hauptwerks des Jacopo Sannazaro. - Adams S 332. - Das die Geburt Jesu durch die Jungfau Maria beschreibende Gedicht erschien erstmals 1526 auf Latein. Die vorliegende erste Übersetzung besorgte der Buchhändler und Verleger Giovanni Giolito aus Venedig, der ebenfalls der Verleger des Buches ist. - Jacopo Sannazaro schrieb in Italienisch und auch auf Latein. Das vorliegende Werk ""De partu Virginis" begründet seinen Ruhm in der neulateinischen Literatur. Das in der Tradition der Bibelepik stehende und durch intensive Vergil-Rezeption gekennzeichnetes Kleinepos, das aus nicht mehr als 1500 Versen besteht und an dem er doch mehr als zwanzig Jahre gearbeitet hatte, wurde von seinen Zeitgenossen als Exzellenzstück religiöser Dichtung gesehen. - Titel mit hs. Besitzvermerk und seitlich beschnitten (etw. Bildverlust). Blatt 2 unten gestempelt. Leicht gebräunt und fleckig.

50. Scharnhorst, G(erhard Johann) D. von: Über die Wirkung des Feuergewehrs. Für die Königl. Preußischen Kriegs-Schulen. Berlin, Nauck, 1813. 2 Bll., 112 S. 2 mehrfach gefalt. Kupfertafeln. 8°. Mod. Pp. Bestell Nr.: 11499 580,00 € Erste Ausgabe dieser klassischen Monographie über die militärische Verwendung von Gewehren, Geschützen und Feuerwaffen im allgemeinen. - Gerhard Johann David von Scharnhorst (1755 - 1813) wurde bereits mit 23 Jahren zum Offizier befördert und erlebte so die Genugtuung, als Lehrer an die Kriegsschule des Regiments berufen zu werden, aus dem sein Vater als Quartiermeister ausgeschieden war. Bereits jetzt wurde seine Begabung als analytischer Kritiker der bestehenden Militärverfassung deutlich erkennbar. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit entstand zunächst das 1787 erschienene "Handbuch für Officiere in den anwendbaren Theilen der Kriegswissenschaften". 1793 folgte das "Militärische Taschenbuch zum Gebrauch im Felde". Im selben Jahr erhielt Scharnhorst seine erste Kriegsverwendung als Stabskapitän beim Kommandanten der Festung Menin in den Niederlanden. In der Folge gründete er die fortschrittliche "Militärische Gesellschaft zu Berlin", der auch renommierte Gelehrte angehörten. Die zwischen 1802 und 1805 publizierten Denkwürdigkeiten der Militärischen Gesellschaft bieten ein eindrucksvolles Zeugnis über Umfang und Intensität reformorientierter Bemühungen in

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der preuß. Armee vor 1806. Zur gleichen Zeit wurde Gerhard von Scharnhorst zum Direktor der offiziösen "Lehranstalt für junge Offiziere in den Militärwissenschaften" ernannt. In seinen Vorlesungen -- zu seinen Hörern zählte zeitweise auch Clausewitz -- suchte er aus einer umfassenden Schilderung vergangener Kriege Folgerungen für die Zukunft zu entwickeln. Damit wurde er zu einem der Schöpfer der applikatorischen Methode in der Kriegsgeschichtsschreibung. 1807 wurde er zum Generalmajor und wenig später zum Vorsitzenden der Militärreorganisationskommission ernannt. Nach der Niederlage Napoleons in Rußland 1813 wurde Scharnhorst zum Generalleutnant befördert und trat als Generalquartiermeister an die Öffentlichkeit. - Titel gestempelt. Etw. fleckig. Unaufgeschnitten bzw. unbeschnitten. Teils etw. gebräunt. Vorderer Buchinnendeckle mit hs. Nummer.

51. Schweiz - Erinnerungen an den Vierwaldstättersee. - Souvenir du lac des quatres cantons. - Souvenir of the lake of the four cantons. Basel, Krüsi, o. J. (um 1870). 1 Bl. (Titel). 80 Tafeln in Stahlstich. Quer-4°. OLwd. (etw. bestoßen und beschabt, Kapitell mit kl. Einrissen). Bestell Nr.: 10980 1200,00 € Erste Ausgabe. - Die äußerst malerischen Tafeln sind zumeist von Kaspar Ulrich Huber nach eigenen Zeichnungen in Stahl gestochen und zeigen Ansichten und Souvenirblätter aus der Umgebung des Vierwaldstättersees wie z. B. Altdorf, Andermatt, Bürglen, Einsiedeln, Küssnacht, Luzern, Sachseln, Sarnen, Schwyz, Stanz, Zug usw. - Durchgehend etw. gebräunt und fleckig.

52. Seiz, Johann Christian: Die Türken, eine Krieger-Nation, wie sie entstanden, ein großes Reich in drei Welttheilen durch Gewalt der Waffen gegründet und bis auf unsere Zeit tapfer behauptet haben, nebst Beschreibung ihrer Länder und Erzählung jetziger Kriegsthaten. Budapest, Heckenast, 1854. VIII, 335 S. 8°. HLwd. der Zeit (restauriert, leicht bestoßen). Bestell Nr.: 10936 380,00 € Erste Ausgabe, selten. - Unter dem Eindruck des Krimkrieg verfasste Schrift über Geschichte, Geographie und die militärischen Verhältnisse des Osmanischen Reiches. Das Werk ist in drei Teile gegliedert. Der erste behandelt die Geschichte des Osmanischen Reichs, unter der Wiedergabe zahlreicher bösartiger Anekdoten über die diversen Herrscher. Der zweite Teil behandelt die Geographie des Reichs, darunter auch ein Kapitel über die Kurden. der ausführliche dritte Teil behandelt die Vorgeschichte und die Anfänge des Krimkrieges. Der Autor ist den Türken gegenüber durchwegs negativ eingestellt, anerkennt aber deren militärische Leistungen. Er kritisiert vorallem die Politik der europäischen Großmächte: "Denn wie kann man länger geduldig zuschauen, das daß christliche Europa von Fremdlingen gehaßt und verachtet werde, weil sich seine Bewohner zur Lehre des Evangelium bekennen? Wie kann man ruhig bleiben, daß die Türken theils auf eigenem Antrieb, theils von anderen gehetzt und dazu aufgefordert, so oft den Frieden stören und alle Heiligthümer der Menschheit mit Füßen treten? - Die europäische Kabinette haben darüber eine andere Ansicht, sie wollen die Türkei nicht untergehen lassen, damit das Gleichgewicht in Europa nicht gestört werde, alle sprechen den Wunsch aus, das osmanische Reich möglichst gestärkt und gekräftigt zu sehen" (Vorrede). - Gebräunt und fleckig. Vereinzelt kl. Randläsuren. Titel gestempelt und mit hs. Nummer. Vorsatz mit hinterlegtem Eckabriss und hs. Text.

53. Taube, Friedrich Wilhelm von: Historische und geographische Beschreibung des Königreiches Slavonien und des Herzogthumes Syrmien, sowol nach ihrer natürlichen Beschaffenheit, als auch nach ihrer itzigen Verfassung und neuen Einrichtung in kirchlichen, bürgerlichen und militarischen Dingen. 3 in 1 Bd. Leipzig, (ohne Drucker), 1777 - 1778. 6 Bll., 99, 104 S., 6 Bll., 128 S., 1 Bl. 8°. HLdr. der Zeit mit Rückenschild (etw. beschabt und bestoßen). Bestell Nr.: 10614 1400,00 € Erste Ausgabe dieser nach dem Werk von Baltazar A. Krcelic (Balthasar Adam Kercselich) zweiten Beschreibung von Slawonien, selten. - ADB XXXVII, 420 ff.: "Als im Jahr 1776 der Hofcommercienrath aufgehoben wurde, erhielt Friedrich Wilhelm von Taube den Auftrag, sich nach Karlowitz zu begeben, wo er als Actuar der Synode der griechisch nicht unirten Bischöfe beizuwohnen hatte, bei welcher die Abstellung vieler im Laufe der Zeit eingerissener Uebelstände, sowie die Abfassung eines ganz neuen `Regulamentes` durchgesetzt wurde, welches die Kraft eines Landesgesetzes erhielt. Nach Wien zurückgekehrt, legte er die Wahrnehmungen, die er während seiner Reise gemacht hatte, in einem neuen Werke, einer historischen und geographischen Beschreibung des Königreichs Slavonien nieder". - Das Werk ist die erste auf Deutsch verfasste wissenschaftliche Beschreibung von

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Ostkroatien (Slawonien und Syrmien). Im ersten Teil behandelt der Autor neben der allgemeinen Geographie ausführlich die Landwirtschaft, Biologie und Geologie des Landes, darunter Kapitel über die warmen Bäder, die Bärenjagd, die Bienenzucht, den Seidenbau, die Fischzucht, das Geflügel. Dazu kommen noch volkskundliche und ethnologische Betrachtungen sowie über die Verhältnisse der Kirche. Der zweite Teil beschäftigt sich mit Kultur, Wirtschaft, Verwaltung und Geschichte von Slawonien. Der interessante dritte Teil enthält nun die topographische Beschreibung der einzelnen Landstriche sowie der wichtigsten Ortschaften, darunter eine zweiseitige Beschreibung von Vukovar. - Vorsatz mit gestempelter Nummer. Etw. gebräunt und fleckig.

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Nr. 14 – Abhandlung in der Tradition von J. Tennhard / Nr. 40

Nr. 29 –Interessante Geschichte der

Abhandlung in der Tradition von J. Tennhard / Nr. 40 –Der Vater der kroatischen Literatur

Interessante Geschichte der Mongolen / Nr. 53 –Das zweite Buch über Slawonien

Der Vater der kroatischen Literatur

Das zweite Buch über Slawonien

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Nr. 35 – Radierung von K. Kollwitz / Nr. 11

Nr. 16 – Zeichnung von Hans Erni

Radierung von K. Kollwitz / Nr. 11 – Widmung von J. Cocteau

Widmung von J. Cocteau