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50 Jahre Wirtschaftsjunioren Bayreuth: IHK und Handelskremium Bayreuth

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Wirtschaftsjunioren Bayreuth - 50 Jahre - Industrie- und Handelsgremium Bayreuth

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50 Jahre WIRTSCHAFTSJUNIOREN

BAYREUTH

&

INDUSTRIE- UND HANDELSGREMIUM BAYREUTH

Zusammengestellt von

Dr. Hans Kolb IHK für Oberfranken Bayreuth

Bayreuth 2002

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IMPRESSUM

Autor: Dr. Hans Kalb. Mistelbach

Redaktionelle Mitarbeit: AngelikaMaier, Sulzbach-R.

Texterfassung:

Karl-Heinz Opel, l3ayreulh

DL Hans Kolb, Mislelbach lutta Höhn, l3ayreuth Kristina Kolb, MisteJbach

Gestaltung und Layout: Dr. Hans Kalb, Mistelbach Karl-Heinz OpcI, Bayreuth Horst Schultheiß, Zettmciscl Halmes Kolb, Mistelbach

Gesamtherstellung:

Bezugsquelle:

Druckhaus Bayreuth

IHK für Oberfranken Bayrcuth DL Hans Kolb l3ahnhofstraßc 23-27 95444 l3ayreuth TeL: 0921-886-0

Auflage:

Fotos:

1. Auflage 2002, anläßlich des 50jährigcn Bestehens der Rechtschreibung: Wirtschaftsjunioren Bayreuth und des Industrie- und Handclsgremiums Bayreuth

3000 Exemplare

Eine große Zahl der Bildvorla­gen dieses Buches sind Re­produktionen alter Fotos und lassen keine optimale Druck­wiedergabe zu. Für diese Bilder steht der historische Aspekt im Vordergrund.

Aus historischen Gründen wurde für das Gesamtwerk die alte Rechtschreibung gewählt.

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Grußworte

der

Wirtschaftsjunioren Bayreuth

Die Gründung von "Juniorenkreisen" als Vereinigun­gen unternehmerisch tätiger Nachwuchskräfte reicht teilweise bis 1947 zurück. Die Initiatoren wa­ren einige wenige Junioren, die vorausschauend be­strebt waren, sich auf die Übernahme selbstverant­wortlicher, unternehmerischer Funktionen vorzube­reiten. Der Leitgedanke war zunächst, außerhalb der Mauern des eigenen Betriebes die gegenseiti­gen Erfahrungen im gemeinschaftlichen Gespräch auszutauschen, um so Erkenntnisse für die Bewälti­gung der eigenen Aufgaben zu gewinnen. Mit wach­sender Konsolidierung der Verhältnisse erwachte aber das Bedürfnis einer Fühlungnahme mit den Or­ganisationen der Senioren; schon aus Mangel an Zeit, zum Teil auch an finanziellen Mitteln, wurde die Führung der laufenden Geschäfte den Industrie­und Handelskammern oder bezirklichen Verbänden angetragen und von diesen gern übernommen, Im Jahre 1955 schließlich begann das Juniorenreferat des Deutschen Industrie- und Handelstages als ge­meinsame Geschäftsstelle der Juniorenkreise zu ar­beiten. Die Juniorenkreise haben kein Vorbild in der langen Geschichte der Industrie- und Handelskam­mern, Der Umstand der Entstehung alsbald nach Ende des Zweiten Weltkriegs legte vielleicht in den Anfangsjahren die Vermutung nahe, daß es sich um eine vorübergehende, zeitbedingte Erscheinung handelt, doch die Lebendigkeit, mit der sich die Ju­nioren in ihren Kreisen seit einem guten halben Jahrhundert der selbstgestellten Aufgabe anneh­men, verbannt jeden Zweifel an einer Existenzbe­rechtigung. Aus dem wirtschaftlichen Leben sind die Juniorenkreise nicht mehr wegzudenken.

Die vorliegende Chronik soll alle aktiven wie ehema­ligen Mitglieder des Industrie- und HandeIsgremi­ums Bayreuth sowie der Wirtschaftsjunioren in Stadt und Landkreis Bayreuth an ein Stück ihres Le­bens - nämlich an das, welches sie in ehrenamtli­chem Engagement der Industrie- und Handelskam­mer und der Organisation der Wirtschaftsjunioren gewidmet haben - erinnern.

Angelika Maier Präsidentin 2002

Dr, Hans Kolb IHK-Betreuer WJ-Kreis Bayreuth

Die IHK für Oberfranken Bayreuth unterstützt ihre acht Juniorenkreise, darunter auch die Wirtschafts­junioren Bayreuth, von Anbeginn und wo immer dies möglich ist. Umgekehrt ist die Kammer als Selbst­verwaltungseinrichtung der regionalen Wirtschaft auf die Mitarbeit junger Unternehmer und Führungskräf­te aus den Juniorenkreisen angewiesen. Die Wirt­schaftsjunioren bergen ein enormes Potential an En­gagement, Kreativität und Initiative, das für unsere Wirtschaft von großer Bedeutung ist. Sie haben Vor­bildfunktion und übernehmen gesellschaftspoliti­sche Verantwortung. Wirtschaftsjunior zu werden, heißt nicht nur Kontakte zu knüpfen, sondern sich zugleich zu unternehmensübergreifenden Aufgaben der Wirtschaft zu bekennen. Es erstaunt daher nicht, daß viele Mitglieder der Industrie- und HandeIsgre­mien, der Vollversammlung, des Hauptausschusses und des Präsidiums unserer Kammer aus dem Kreis der Wirtschaftsjunioren kommen. Ehrenamtlicher Einsatz muß in jungen Jahren beginnen. Denn auch das "Ehrenamt" muß gelernt sein und braucht die Kenntnis im Umgang mit Menschen und der Öffent­lichkeit. Aus eigener Erfahrung meiner mittlerweile 20jährigen Zusammenarbeit mit Wirtschaftsjunioren kann ich ein solches Engagement nur empfehlen. Immer wieder aufs Neue konnte ich feststellen, daß Wirtschaftsjunioren, die sich als Vorstandsmitglied oder gar als Vorstandssprecher engagiert haben, er­heblich an Persönlichkeit und Statur gewonnen ha­ben, So gesehen kann die Übernahme eines Ehren­amtes durchaus auch zum eigenen Nutzen sein, Die Wirtschaftsjunioren Bayreuth zählen im Verbund der acht Juniorenkreise zu den aktiven, die sich über die Jahre durch eine gute, kontinuierliche Juniorenarbeit ausgezeichnet haben. In verschiedenen Arbeitskrei­sen, ihren Aktivitäten in den Bereichen Schule/Wirt­schaft, Existenzgründung oder Umwelt - um nur ei­nige zu nennen - haben sie Profil und Kompetenz bewiesen. Unvergessen natürlich Höhepunkte wie sie beispielsweise die Organisation der Landeskon­ferenz der Wirtschaftsjunioren Bayern 1998 in Bay­reuth darstellte, Ich wünsche den Wirtschaftsjunio­ren Bayreuth weiterhin alles Gute und viele enga­gierte Mitglieder, die durch ihre Aktivitäten weiterhin für eine lebendige Gemeinschaft nach innen und au­ßen stehen.

Dr. Hans F. Trunzer Stv. IHK-Hauptgeschäftsführer Koordinator und Betreuer der WJ-Oberfranken

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Grußwort

des

Industrie- und Handelsgremiums Bayreuth

50 Jahre im Dienst der örtlichen Wirtschaft

Aus dem 1952 gegründeten Arbeitsausschuß Bay­reuth hervorgegangen, besteht das örtliche Indu­strie- und Handelsgremium heuer 50 Jahre. Zusam­men mit den gleichaltrigen Wirtschaftsjunioren Bay­reuth feiert es diesen runden Geburtstag. Die vorlie­gende gemeinsame "Festschrift" sol/ an solch denk­würdigen Anlaß über das Jahr hinaus nachhaltig er­innern.

Auch wenn unter dem Dach der Industrie- und Han­delskammer in den einzelnen oberfränkischen Teilre­gionen schon frühzeitig Industrie- und HandeIsgre­mien entstanden sind, ist das Bayreuther Gremium doch das jüngste. Denn die Schwestereinrichtungen in Bamberg und Hof wurden bereits 1869 gegründet, die Kammer selbst schon 1843. Trotz ihres engagier­ten Wirkens für die jeweils örtliche Wirtschaft sind sie al/e in ein gemeinsames oberfränkisches "Schicksal" eingebunden.

Regional gewachsen um den früheren Landkreis Pegnitz im Zuge der Gebietsreform Anfang der 70er Jahre, hat sich das Industrie- und Handelsgremium seit 1983 tatkräftig der wirtschaftlichen Verbesse­rung im Raum Bayreuth verschrieben. Im Wettbe­werb der Regionen hat es sich stets für die Siche­rung des Standorts und die Steigerung seiner Le­bensqualität eingesetzt. Dazu zählt vornehmlich der Ausbau der Infrastruktur und hier im Besonderen der verkehrlichen Anbindung und Erschließung. So ist ihm der Regional/uftverkehr über den Verkehrslande­platz Bayreuth-Bindlacher Berg ein ebenso hohes Anliegen gewesen wie die Einbindung des Oberzen­trums in den Schienenpersonenfernverkehr oder Ortsumgehungen im Zuge von Bundes- und Staats­straßen für mehr Verkehrssicherheit und einen zügi­geren Verkehrs fluß.

Daneben hat die Aus- und Weiterbildung für das Gremium herausragende Bedeutung bei der Qualität des Wirtschaftsstandortes Bayreuth. Dies unterstrei­chen die jährliche Ausrichtung von Lehrabschluß­feiern und das umfassende Weiterbildungsangebot

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Rudolf Meyer Vorsitzender

in beiden Bayreuther Bildungszentren. Zur Kontakt­anbahnung zwischen Ausbildungsbetrieben und Lehrstellenbewerbern wird heuer erstmals eine Aus­bildungsmesse zusammen mit den Wirtschaftsjunio­ren und anderen Bildungsträgern durchgeführt.

Auch die Mittelstandsförderung steht auf der Agen­da des Industrie- und Handelsgremiums Bayreuth ganz oben. War es früher die Abgrenzung des Zo­nenrandgebiets und die daraus abgeleitete Unter­stützung kleiner und mittlerer Unternehmen, so äu­ßert es sich heute dezidiert zur Ansiedlung von Bau­märkten und Einzelhandelsgroßprojekten in Blick auf den örtlichen Einzelhandel und eine attraktive Innen­stadt. In Gesprächen mit der Arbeits verwaltung wird darüber hinaus nach Verbesserungsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt gesucht.

Als vehementer Sachwalter der örtlichen Wirt­schaftsinteressen hat das Gremium Bayreuth stets gewerbepolitischen Sachverstand branchenüber­greifend in die kommunalen und regionalen Entwick­lungen eingebracht. Damit wurde es zu einem kom­petenten und gefragten Ansprech- und Verhand­lungspartner für die Verwaltung in Stadt und Land sowie die Institutionen in Staat und Gesellschaft, wenn es um die Stärkung der Wirtschaftskraft unse­res Raumes geht.

Bayreuther Unternehmer haben immer schon eine führende und verdienstvolle Rolle in der Vollver­sammlung und im Präsidium der Kammer übernom­men. Im Rahmen der wirtschaftlichen Selbstverwal­tung werden auch immer wieder Wirtschaftsjunioren in den Gremiumsbeirat nachgewählt und von dort in das "Parlament" der heimischen Wirtschaft. In part­nerschaftlicher Zusammenarbeit vertreten beide ak­tiv und engagiert die unternehmerischen Belange unseres Wirtschaftsraumes. Der Dank gilt allen, die bisher im Beirat des Bayreuther Industrie- und Han­deisgremiums ehrenamtlich tätig waren und sind, um seinen Standort zu sichern und die Region mit Erfolg den Erfordernissen der Zukunft anzupassen.

Diethard Dulleck Geschäftsführer

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1952-2002 50 Jahre

Wirtschaftsjunioren Bayreuth &

Arbeitsausschuß/lndustrie- und Handelsgremium Bayreuth

Hurra - wir leben noch aus: Bayreuth immer wieder - auf und nieder von Matthias Ose und Eberhard Wagner

Das Alte war vergangen, und Bayreuth sollte neu wer­den. Aber was nun? Und wie weiter? Fragen über Fra­gen, Hunger, Trümmer, Tote, Flüchtlinge ... Der Karren "Bayreuth" saß so tief im Dreck wie noch nie. Der Schaden war unermeßlich, und niemand mehr da, den man hätte haftbar machen können.

Also wechselte man zuerst das Geld und, nachdem sich der ärgste Schock gelegt hatte, den Fahrzeugtyp; den alten Karren ließ man stecken und verfaulen und stieg 1948 auf ein neues Gefährt um: einen Rollwa­gen. Der hieß Hans mit Vornamen und war einer der Väter der bayerischen Gemeindeordnung, was man schnell merkte - daran z. B., daß es für Bayreuth wie­der aufwärts, für viele überzählige Stadtbedienstete, deren Stellen eingespart wurden, allerdings zunächst bergab, in die Arbeitslosigkeit ging. Und für die, die bleiben durften, lautete die Dienstanweisung: "Unbe­dingter Grundsatz ist Erledigung am gleichen Tag. Er­ledigen durch Liegenlassen ist ausgeschlossen. Was jeder Privatfirma gelingt, muß der Verwaltung auch gelingen." ...

In den 50er Jahren begannen auch die Bayreuther, am Wirtschaftswunder zu arbeiten. Viele Arbeitsplätze entstanden u. a. auf dem neu ausgewiesenen Indu­striegelände bei St. Georgen. Die "Helft Bayreuth!"­Firma (HB, die mit dem Strichmännchen, das aufge­regt zappelnd in die Luft ging) und eine Radiofirma legten den Grund(ig) für weitere Ansiedlungen. Es floß wieder Geld in die Steuerkasse der Stadt, auch wenn ein Stadtrat damals in einer Sitzung erklärte, der größ­te Feind der Ruhe sei der Rundfunk ....

Januar 1952: Oberfranken in Zahlen

Fläche: Bevölkerung:

Bevölkerungsdichte: Bev.-Wachstum:

Arbeitnehmer:

Exportquote 1951:

Industriegliederung:

7.503 km' 1.114.000 Einwohner (12,2 % Bayerns), darunter 260.000 Heimatvertriebene (das sind 23% der oberfränkischen Ge­samtbevölkerung) 148,7 Einwohner/km' 1939-1951: 38,0 Prozent (Bayern 29,7%, Bund 23,0%) insgesamt 370.600, davon 49.100 Arbeitslose (13,2 %) 7,5% (dies entspricht 180 Millionen DM)

. I: Beschäftigtenanteil 'Gesamt·Umsatzanteil i Exportquote in Prozent ! in Prozent . ,~..JJ~_ ~t,oz_~_~_t.

Textil ~-~- r---- 30 ""j -'~-41 '4,3

Industriezweig

~mik --~+-~~19~-~~-'-.j~- 10 27,5

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22. April 1952: IHK-Ehrenpräsident Erich Köhler verstorben

Am 22. April 1952 verstirbt im 64. Lebensjahr der Di­rektor der Neuen Baumwollen-Spinnerei Bayreuth, Erich Köhler. Er ist der einzige Ehrenpräsident in der über 150jährigen Geschichte der IHK für Oberfran­ken Bayreuth.

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IHK-Präsident Senator Dr. Konrad Pöhner überreichte ihm hierzu am 2. Dezember 1949 an läßlich der fest­lichen Vollversammlung zur Einweihung des nach schweren Bombentreffern wieder erstandenen Kam­mergebäudes in der Bahnhofstraße 29 die Ehrenur­kunde. Anwesend waren u. a. auch der Bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Dr. Hanns Seidel, und der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie­und Handelstages, Dr. Frentzel.

In seiner Festansprache würdigte Präsident Dr. Pöh­ner die Verdienste von Erich Köhler (I HK-Präsident von 1933-1942) mit folgenden Worten:

"Während der Amtszeit des Herrn Präsidenten Erich Köhler versuchte Gauleiter Wächtler, ein wilder, übler und gefährlicher Mann, seinen Einfluß auch in der In­dustrie- und Handelskammer durchzusetzen. Diesen verderblichen Einfluß abzuwehren oder wenigstens in seine Schranken zu weisen, war eine der heikelsten und schwierigsten Aufgaben, denen sich je ein Kam­merpräsident gegenüber sah. Als er sich nicht beugte, mußte Präsident Köhler gehen.

Erich Köhler

In dieser schweren Zeit hat er sich durch seine ständi­ge Abwehrstellung und Abwehrbereitschaft sehr gro­ße und bleibende Verdienste um die oberfränkische Wirtschaft erworben. In gerechter Würdigung dieser Verdienste hat die durch die Vollversammlung reprä­sentierte Industrie- und Handelskammer für Oberfran­ken einmütig den Willen bekundet, den heutigen Tag, an dem die frühere Wirkungsstätte des Herrn Präsi­denten Köhler wieder ihrer Bestimmung übergeben wird, diesen festlichen Tag zum Anlaß zu nehmen, um ihn zum Ehrenpräsidenten unserer Kammer zu ernen­nen.

Sehr geehrter Herr Direktor Köhler, diese Ehrung ist also der geschlossene Willensausdruck der Vollver­sammlung. Und ich bin beauftragt, Ihnen namens der

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hier versammelten Mitglieder, die zum großen Teil noch Ihr Wirken aus eigener Anschauung kennen, den Dank für Ihren damaligen Einsatz auszusprechen."

15. Juli 1952: Vorstandssitzung der IHK in Bayreuth/ Schloß Thiergarten

Nach den einführenden Worten des Präsidenten, Herrn Dr. Pöhner, der vor allem dringend um eine ver­stärkte Mitarbeit aller Kammermitglieder bat und ins­besondere auch auf die Notwendigkeit hinwies, in Zu­kunft die jüngere Generation einzuschalten, sprach der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Herr Dr. Star­ke, über die Öffentlichkeitsarbeit. ... Auch Herr Dr. Starke wies besonders darauf hin, daß gerade die jün­geren Herren in Zukunft zu einer verstärkten Mitarbeit veranlaßt werden müssen.

15. Juli 1952: 10. Sitzung der Vollversammlung der IHK für Obertranken in Bayreuth/Hotel Post

Es war dies die erste Vollversammlung der neuen Le­gislatur-Periode, die nach der konstituierenden Voll­versammlung im April 1952 stattfand. Aus diesem Grund gab der Präsident der Kammer, Senator Dr. Pöhner, einen kurzen Überblick über die bisher gelei­stete Arbeit und eine Vorschau auf die kommenden Aufgaben der Kammer. Senator Dr. Pöhner, der nun seit 7 Jahren als Präsident die Kammer leitet, führte aus, daß die AufgabensteIlungen der Kammer in den Jahren seiner Amtsperiode äußerst vielgestaltig waren und sind. Noch vor 4 Jahren kämpfte die Kammer um Kontingente und Bezugscheine, bis Prof. Dr. Erhard diesen Spuk mit einem mutigen Federstrich beseitig­te. Waren es gestern Rohstoffsorgen, die die Wirt­schaft bestürmten, so sind es heute Absatzschwierig­keiten, die ihr Kummer machen. Waren es früher die unentwegt steigenden Preise, so sind es heute umge­kehrt die sinkenden Preistendenzen, die die betrieb­lichen Dispositionen so schwer machen und ständig neue Risiken aufbürden. Durch diese Vielgestaltigkeit und Beweglichkeit jener Organisationen, die sich mit diesen Problemen befassen müssen. So also gerade auch und in erster Linie bei einer Kammer. In der an­schließenden Diskussion zur Frage der Mitarbeit der Junioren wurde von der Vollversammlung einstimmig die Meinung geäußert, daß die Kammer sich der Mit­arbeit der Junioren annehmen muß.

28. August 1952: 11. Sitzung der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer für Obertran­ken in Bayreuth

... In seinen weiteren Ausführungen erörterte Haupt­geschäftsführer Dr. Starke die von der Kammer be­absichtigte Juniorenarbeit. ...

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September 1952: Erste Kontakte

Anregungen aus Kreisen der oberfränkischen Wirt­schaft und aus Kreisen der Junioren folgend hat der Vorstand der Kammer Bayreuth beschlossen, eine erste Juniorenaussprache in Oberfranken durchzu­führen.

13.-15. November 1952: Erste oberfränkische Juniorentagung im Kurhotel Bad Steben

Zu dieser ersten Tagung waren von der IHK für Oberfranken aus allen oberfränkischen Gremiums­bezirken ca. 50 Teilnehmer eingeladen. Die Tagung, die Herr Professor Dr. Schrewe, Hamburg, leitete, sollte vor allem dazu dienen, mit den Teilnehmern eine Aussprache darüber herbeizuführen, daß volkswirtschaftliche und wirtschaftspolitische Auf­klärung in und außerhalb des Betriebes unbedingt erforderlich ist und inwieweit diese Aufklärungsar­beit durch den Unternehmer, vor allem durch die jüngeren Unternehmer, gefördert werden kann.

Außerdem wurden bei der Tagung noch folgende Referate vorgetragen:

• "Östliche Infiltration und ihre kulturelle Bekämp­fung im Betrieb;

• "Unternehmer gehen zur Schule" - ein amerikani­scher Versuch - seine Anwendungsmöglichkeit in Deutschland;

• "Was bedeutet das Betriebsverfassungsgesetz für Unternehmer und Betrieb".

9. Dezember 1952: Die Kammer gründet den "Arbeitsausschuß Bayreuth"

Zur Wahrnehmung der Gesamtbelange von Indu­strie und Handel des Stadt- und Landkreises Bay­reuth hat die Industrie- und Handelskammer einen

Arbeitsausschuß Bayreuth

gebildet. Der Ausschuß wird sich, so wie in den anderen Stadt- und Landkreisen Oberfrankens die Industrie- und Handelsgremien, mit allen die Wirt­schaft des Stadt- und Landkreises berührenden Fragen befassen, sowie die Kammer auf bezirk­licher Ebene in ihrer Arbeit unterstützen und eine enge Zusammenarbeit mit allen Behörden an­streben.

Der Arbeitsausschuß hat sich in seiner ersten Sitzung am 9.12.1952 konstituiert und zu seinem 1. Vorsitzenden Fabrikbesitzer Dr. Fritz Bayerlein, Bayreuth, und zum 2. Vorsitzenden Kaufmann Heinrich Hensel, Bay­reuth, gewählt.

23.124. Januar 1953: Zweite Juniorentagung in Bad Berneck

Die zweite Zusammenkunft der oberfränkischen Ju­nioren war von über 50 Teilnehmern besucht. Zwei Themen "Die soziale Marktwirtschaft" und "Die Ge­werkschaften" wurden bei dieser Tagung in Form von Kurzreferaten, Streitgesprächen und Diskussio­nen ausführlich besprochen. Am Abend des 23. 1. referierte außerdem Herr Erwin Pfister, Inhaber der Augsburger Waagenfabrik Pfister, über die "Unter­nehmer-Akademie" .

7.-10. und 10.-13. März 1953: Rhetorisch­Psychologischer Lehrgang für die Junioren der Kammer in Bad BerneckiHotel Bube

Unter der Leitung von Herrn Dr. Gerathewohl, Lek­tor für Rhetorik an der Universität München, finden zwei Lehrgänge in Form von Anleitungen und Übun­gen statt. Sie sollen die Teilnehmer in die Verhand­lungstaktik und in die Kunst der freien Rede einfüh­ren.

27. März 1953: Treffen der Junioren-Obleute

Zu einer Vorbesprechung anläßlich der für Mitte April vorgesehenen dritten Junioren-Tagung in Bad Berneck traten die Obleute der einzelnen Junioren­Kreise im Berggasthof Fleckl zusammen.

30. März 1953: Zusammenkunft des Junioren­Arbeitskreises Bayreuth

Die Angehörigen des Arbeitskreises Bayreuth trafen sich im Hotel Post. Werner Fehr, i. Fa. Buchdrucke­rei Emil Mühl, Bayreuth, referierte über das Thema "Die Bedeutung der menschlichen Beziehungen im modernen Unternehmen".

17.118. April 1953: Dritte Juniorentagung in Bad Berneck

Zu der Tagung waren etwa 60 Herren erschienen. Am Nachmittag des 17. April referierte Dr. McLean of Coll, Hilden (Rheinland), über das Thema "Die Partnerschaft im Betriebe". Seinen Ausführungen schloß sich eine rege Diskussion an. - Am 18. April vormittags teilten sich die Tagungsteilnehmer in 3 Gruppen. Die 1. Gruppe unter Leitung Direktor Franz Erich Meußdoerffers, Kulmbach, behandelte das Betriebsverfassungsgesetz, wobei Dr. Schmidt­ner, Oberkotzau, ein einleitendes Referat hielt. Die 2. Gruppe unter Leitung Dr. Tischers, IHK, behan­delte den derzeitigen Stand der KarteIlgesetzge­bung. Herr Wolf Dieter Schmid, Hof, hielt hierzu ein grundlegendes Referat. Die 3. Gruppe behandelte das Thema "Beziehungen zwischen Handel und In-

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dustrie". In grundlegender Weise referierte Herr Eberhard Günther, Hof, vom Standpunkt des Han­dels und Herr Horst Schumann, Schwarzenhammer, vom Standpunkt der Industrie.

Juni 1953: Der Kammer Bayreuth ein dreifaches Hoch

- verfaßt zum Abschluß des "Volkswirtschaftlichen und sozialpolitischen Lehrganges" der Kammer in der "Pulvermühle" in Waischenfeld vom 21. bis 27. Juni 1953 von Josef Grimm, Fa. Heinrich & Co., Handschuhfabrik Waischenfeld -

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Es ist bekannt,

daß Industrie und Handel von Obertranken werden betreut

durch die Industrie- und Handelskammer in Bayreuth.

Hat ein Kaufmann gesclläftlichen Jammer, dann wendet er sich an die Handelskammer.

Dort wird man gehört - man wird beraten

von Spezialisten in allen Sparten;

auch unterstützt im Kampf gegen ein Ungeheuer bekannt unter dem Namen: Finanzamt - Steuer.

Es scheint als wäre die Kammer ein Objekt

das einflößt selbst dem Finanzamt Respekt,

denn die Kammer ist sehr gut beschlagen in allen einschlägigen Steuerfragen.

Das ist für die Mitglieder sehr viel wert

drum preise sich der - der zu ihr gehört.

Man tut auch sehr viel in Sachen "Export", richtet an Vater Staat manch ernstes Wort,

belellrt die Bürokraten, wie kann man dienen,

daß Wirtschaft und auch Staat gewinnen.

Über Transporttarife werden Verhandlungen geführt, weil dies das Grenzland besonders berührt.

Man führt Beschwerden über scillechte Straßen,

die selbst Minister nur langsam fahren lassen.

Wenn aucll der Vater Staat schwer stöhnt ist manche Beschwerde von Erfolg gekrönt.

Man gellt auch mit Energie daran,

Kaolin zu schaffen für das fränkische Porzellan, man versorgt die Industrie mit Kohle,

ist interessiert für Textil, an der Wolle,

fördert den Gablonzer Industrie-Komplex

im Fichtelgebirge bekannt unter "Novex". Selbst an dem Aufstieg im Fremdenverkehr

ist man in Bayreuth interessiert gar sehr,

gibt gute Ratschläge und gute Winke,

damit die fränkische Gastronomie nicht nachhinke.

Man ist in allem a jour und wendig und selbst für Kredite zuständig;

kurzum - man schaltet sich überall ein

wo es geht ums geschäftliche Sein.

Auch am Nachwuchs ist man interessiert, daß neue Kräfte der Industrie zugeführt,

damit der Ruf gerät nicht ins Wanken,

der Oualitätserzeugnisse von Oberfranken.

So gilt es aucll gründlich aufzuklären

wie man sich selbst kann der Dinge erwehren.

Dazu wurden die Lehrgänge eingeführt,

in denen all' diese Fragen berührt, die Themen gründlich behandelt werden

von Wissenschaftlern und prominenten Expel·ten.

Was bedeutet Wirtschaft? und Wirtscllaft im Staat?

Ein wirklich erschöpfend' Referat;

von Funktionen des Handels in der Volkswirtschaft und der darin liegenden, lebendigen Kraft,

vom Thema "das Geld und das Kreditwesen"

wird gründlich berichtet und gelesen,

wie ein Betrieb in der Volkswirtschaft wird geführt,

das Betriebsverfassungsgesetz wird zerniert, Betriebsklima und Sozialpolitik -

Wie löst man dies? Mit Takt und Geschick,

aucll ein Überblick über die Wirtschaftspolitik in der heutigen Zeit und Jahrzehnte zurück.

Dies ist das Rüstzeug, das mitgegeben

den Kursteilnehmern in das Wirtschaftsleben.

Drum sind die Schulungen auch zu begrüßen,

denn immer noch liegt "die Macht im Wissen".

Es wird jedoch nicht nur Wissen gespendet,

denn hat ein Kursus gut geendet

geht durch die Reihen ein Wind - ein frischer, verursacht, veranlaßt durch Doktor Tischer.

Er ist die lebendig-motorische Kraft,

die nach ernster Arbeit Freude schafft.

Und so wird beendet die ernste Zeit mit fröhlicher Geselligkeit

nach fränkischer Art, nach fränkischem Stile

in der alten und neuen Pulvermühle.

Hier fühlt man sich wohl und geborgen, wird gestärkt, ermuntert für die kommenden Sorgen.

Ein Schulbeispiel von Gastronomie hat vorgeführt

Freund Bezold und sich als Beirat nicht blamiert.

Man merkt den Teilnehmern allen an, daß man llier lernen und leben kann,

und wenn sie befriedigt von hier gehen,

dann "Pulvermühle" - auf Wiedersehen.

Doch gilt es noch eines Mannes zu gedenken, dem alle wir unser Vertrauen schenken,

dem Doktor PÖhner, unserm verehrten Präsidenten.

wollen wir beste Grüße senden,

auch Doktor Starke soll nicht vergessen sein,

vvir schließen ihn in unsere Grüße ein, dem verehrten Doktor Tischer danken wir gerührt,

weil er alles so klaglos dUl"chgeführt;

und schließlich bringen zum Gruß wir noch

der I<ammer Bayreuth ein dreifaches Hoch.

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28. Juni 1953: Zusammenkunft der Juniorenkreise der bayerischen Industrie- und Handelskammern

In Regensburg fand eine Zusammenkunft von Ver­tretern der Juniorenkreise der bayerischen Industrie­und Handelskammern statt. Folgende Juniorenkrei­se bzw. Kammern hatten hierzu Vertreter entsandt: Augsburg, Bayreuth, Nürnberg, Passau, Regensburg und Würzburg.

Die Zusammenkunft diente einmal einem allgemei­nen Erfahrungsaustausch der einzelnen Junioren­kreise über die Entwicklung, Form und Arbeitspro­gramm der Kreise und zum anderen einer Ausspra­che über die Wahl eines Vorortes zum DIHT entspre­chend dem Vorschlag der Juniorenzusammenkunft des DIHT am 21. 4. 1953 in Königstein/Taunus.

Die Bildung eines Vorortes der Juniorenkreise für Bayern wurde mit Ausnahme 1 Bejahung und 1 Stimmenthaltung von allen anwesenden Vertretern der Arbeitskreise abgelehnt. Dagegen wurde ein pe­riodischer Erfahrungsaustausch der bayerischen Ju­niorenkreise, bei dem der jeweilige Gastkreis den Vorsitz führen soll, von allen Teilnehmern bejaht.

Juli 1953: Neues über die Bewirtung von auslän­dischen Geschäftsfreunden

Auf Anfrage hat die Bank Deutscher Länder zu die­ser Frage wie folgt Stellung genommen:

Inlandszahlungen inländischer Gastgeber für ihre aus dem Ausland kommenden Gäste sind genehm i­gungsfrei möglich, vorausgesetzt, daß keine geneh­migungsbedürftigen Abreden bestehen. Gemäß Arti­kel I Ziff. 1 h des Mil.-Reg.-Gesetzes Nr. 53 (Neufas­sung) ist jedoch die Aushändigung von deutschen Zahlungsmitteln an diese Gäste nur mit Genehmi­gung zulässig.

1.12. August 1953: Zusammenkunft der Vororte der Juniorenkreise der Bundesrepublik Deutsch­land in Bad Wimpfen/Neckar

Es trafen sich die Vertreter der Vororte der Junioren­kreise folgender Länder: Baden-Württemberg, Bay­ern, Berlin, Hansestädte, Schleswig-Holstein, Hes­sen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rhein­land-Pfalz.

Als Beobachter für Bayern nahmen an der Zu­sammenkunft die Herren Vogel/Augsburg, Fehr/ Oberfranken und Dr. Tischer/iHK Bayreuth teil.

Die Aussprache über den Erfahrungsaustausch zwi­schen den einzelnen Ländern knüpfte an die Zu­sammenkunft der Juniorenkreise in Königstein am 21.4.1953 an. Entsprechend dem dort gefaßten Be­schluß waren inzwischen die Vororte der Junioren-

kreise der einzelnen Länder gebildet worden, mit Ausnahme der Länder Bayern und Niedersachsen.

Die Vertreter der Vorort-Juniorenkreise waren der Auffassung, daß das in Bad Wimpfen zusammenge­tretene Gremium am zweckmäßigsten die Koordina­tion aller Juniorenkreise der Bundesrepublik wahr­nehmen könnte. Es wurde daher angeregt, daß von den in den Ländern Bayern und Niedersachsen täti­gen Juniorenkreisen noch Vororte gewählt werden sollten, die dann bevollmächtigte Vertreter zur näch­sten Zusammenkunft der Vororte entsenden können.

Abschließend waren sich die Vertreter der Junioren­kreise darüber einig, daß für die gemeinsamen Ziele eine dauerhafte Zusammenarbeit zum Nutzen aller Beteiligten für die Zukunft erstrebt werden sollte.

27. September 1953: Zweite Zusammenkunft der Vorsitzenden der Bayerischen Juniorenkreise im Hotel Bube in Bad Berneck

Unter dem Vorsitz des oberfränkischen Juniorenkrei­ses trafen sich in Bad Berneck die Vorsitzenden der bayerischen Juniorenkreise. Der Grund der Zu­sammenkunft war die Tagung der Ländervororte der Juniorenkreise des Bundesgebiets am 1. 8. 1953 in Bad Wimpfen, auf Grund deren die bayerischen Ju­niorenkreise zu beschließen hatten, ob sie sich an dem Arbeitsausschuß der Ländervororte beteiligen. Folgende Juniorenkreise waren in Berneck vertreten: Aschaffenburg, Augsburg, Bayreuth, München, Würzburg. Außerdem nahmen an der Zusammen­kunft teil: Dr. Hölling, IHK Köln und v. Rotberg, DIHT, Bonn.

Die anwesenden Vertreter der bayerischen Junioren­kreise kamen überein, an dem Beschluß der Re­gensburger Zusammenkunft, in Bayern keinen Vor­ort zu bilden, festzuhalten. Für die Beteiligung bei dem Arbeitsausschuß der Ländervororte wurde fol­gender Beschluß einstimmig gefaßt: Die Junioren­kreise Aschaffenburg, Augsburg, Bayreuth, Mün­chen, Würzburg kommen überein, für den Arbeits­ausschuß der Ländervororte zwei ständige Vertreter für Bayern Oe einen aus Süd- und Nordbayern) je­weilig für eine bestimmte Zeitdauer zu wählen. Die Anzahl der Stellvertreter soll entsprechend den ört­lichen Verhältnissen der nord- bzw. südbayerischen Juniorenkreise bestimmt werden. Inwieweit sich die Juniorenkreise Coburg und Regensburg, die nicht vertreten waren, dieser Regelung anschließen, bleibt einer Besprechung mit diesen beiden Juniorenkrei­sen vorbehalten.

Am Nachmittag der Zusammenkunft erstatteten Dr. Hölling, IHK Köln, und Frh. v. Rotberg, DIHT, Bonn, Bericht über den Aufbau und die Arbeit der Junio­renkreise auf Bundesebene. Weiter fand zwischen den anwesenden Vertretern der bayerischen Junio-

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renkreise ein Erfahrungsaustausch über das Arbeits­programm für das Winterhalbjahr 1953/54 statt. Zur Vorbereitung, Organisation und Führung des Vorsit­zes für die nächste Zusammenkunft wurde der Ju­niorenkreis der IHK Würzburg gewählt.

11. bis 18. Oktober 1953: Die oberlränkischen Junioren fuhren nach Paris - Erste Studienreise der oberlränkischen Juniorenkreise

In der Zeit vom 11. bis 18. 10. 1953 unternahmen 32 Mitglieder des Juniorenkreises Oberfranken eine wirtschaftliche Studienreise nach Paris. Die Vorbe­reitung und Ausgestaltung der Fahrt hatte die Kam­mer übernommen.

Die Reiseteilnehmer versammelten sich am Sonn­tag, den 11. 10. 1953, nachmittags bei der Kammer in Bayreuth, um dort die letzten Instruktionen sowohl vom Reiseleiter, als auch von ihren besorgten Ehe­frauen, die überraschenderweise in sehr großer Zahl zum Abschied erschienen waren, in Empfang zu nehmen. Um 15.58 Uhr verließen dann die Teilneh­mer mit einem Sonderwagen der Bundesbahn, der von Bayreuth bis Paris durchlief, die Stadt.

Ohne längeren Aufenthalt kam der Orient-Expreß, dem der Sonderwagen angehängt war, um 8.15 Uhr am Montag früh in Paris-Ost an. Auch der Grenzüber­gang bei Kehl war glatt vonstatten gegangen, ledig­lich beim damaligen Vorsitzenden des Juniorenkrei­ses Oberfranken, Herrn Werner Fehr, Bayreuth wurde überraschenderweise eine Gepäckkontrolle vorge-

Werner Fehr

nommen. Wenn auch Herr Fehr dem Reiseleiter hier­bei eine böse Absicht unterstellte, weil gerade er kontrolliert wurde, so muß hier an dieser Stelle um der Wahrheit willen gesagt werden, daß dies nicht der Fall war, sondern daß es wahrscheinlich daran lag, daß dem geschulten Auge des Zöllners der internationale Typ unseres Vorsitzenden besonders auffiel.

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Volksbanken und Raiffeisenbanken m in Oberfranken

Zwar hatte Petrus bei der Ankunft in Paris zur Ab­kühlung der erwartungsvollen Gemüter etwas Regen geschickt, doch sollte dies niemanden verdrießen. Alle waren froh, nach 16stündiger Fahrt dem nicht gerade als Luxuswagen zu bezeichnenden Waggon der Bundesbahn entrinnen zu können ....

Da die Teilnahme an der Studienfahrt so groß war, wurden in Paris bei den Besichtigungen zwei Grup­pen gebildet. Auf dem Programm standen ein Textil­veredelungsbetrieb, eine elektrotechnische Fabrik, die Porzellan manufaktur Sevres, das Verlagshaus Bottin sowie die Automobilfabrik Renault. Einige Teilnehmer hatten sogar Gelegenheit, eine Moden­schau bei Christian Dior zu besuchen.

23.124. Oktober 1953: 5. Juniorentagung der Indu­strie- und Handelskammer für Oberlranken in Bad Steben

Nach Eröffnung der Tagung (55 Teilnehmer) durch Werner Fehr, Bayreuth, referierte Dr. habil. Hans Mül­ler über das Thema "Verfall und Aufbau der Persön­lichkeit". Am zweiten Tag hielt Herr Dr. Kröber-Keneth nach seiner Begrüßung und Einführung durch Herrn Walter Wolfrum, Bayreuth, der für diesen Tag die Lei­tung der Tagung übernommen hatte, ein Referat über das Thema "Probleme neuzeitlicher Personalpolitik".

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9. Dezember 1953: Zusammenkunft der Obleute in der Pulvermühle

Bei der Zusammenkunft der Obleute der oberfränki­schen Arbeitskreise in der Pulvermühle wurde das Programm für die 6. Juniorentagung am 22./ 23. 1. 1954 festgelegt. Die Tagung findet im Parkho­tel Hof statt. Als Hauptreferat ist ein Vortrag von Pro­fessor Dr. Viktor Jungfer, Hochschule für Wirt­schafts- und Sozialwissenschaft in Nürnberg über das Thema "Wandlungen des Unternehmerbegriffs im 20. Jahrhundert" vorgesehen.

Januar 1954: Nunmehr 300 DM im Auslandsreise­verkehr

Deutsche Reisende dürfen ab dem 1. 1. 1954 neben ihren Reisezahlungsmitteln in ausländischer Währung statt bisher 100 DM nunmehr 300 DM in deutschen Geldsorten aus- und bei der Rückreise einführen.

8. Februar 1954: Erster Gemeinschaftsabend des Arbeitskreises Bayreuth mit den bisherigen Teil­nehmern der Mitarbeiterlehrgänge im Bezirk Bay­reuth

Herr Fehr konnte bei der Eröffnung mit Freude fest­stellen, daß fast alle bisherigen Teilnehmer der Mitar­beiterlehrgänge im Bezirk Bayreuth der Einladung gefolgt waren. Als Diskussionsgrundlage wurden die beiden RKW-Tonfilme "Der Arbeiter und sein Vorge­setzter" und "Individuelle Behandlung des Arbeiters" vorgeführt. An die Vorführung der beiden Filme schloß sich eine sehr rege Diskussion an, die vor al­lem die Frage der zwischenmenschlichen Beziehun­gen und des Betriebsklimas behandelte. Mitarbeiter wie Junioren äußerten den Wunsch auf Fortsetzung solcher Gemeinschaftsabende, aus denen sich nach Ansicht aller Beteiligten sehr fruchtbare und sachli­che Gespräche zwischen Arbeitnehmer und Arbeit­geber entwickeln können.

Februar 1954: Was ist der Juniorenkreis

Nachdem vielfach noch Unklarheit über den Junio­renkreis unserer Kammer besteht, geben wir nach­stehend eine kurze Darstellung der Entwicklung und der Aufgaben des Juniorenkreises (Arbeitskreis jun­ger Wirtschaftler) unserer Kammer.

Auf Anregungen aus Mitgliedskreisen und des Ver­bandes der nordbayerischen Textilindustrie, dessen jüngere Unternehmer sich bereits seit Anfang 1952 zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen hat­ten, hat unsere Kammer im November 1952 junge Unternehmer und leitende Angestellte aus der ober­fränkischen Wirtschaft zu einer ersten Juniorenta­gung nach Bad Steben eingeladen. Die Tagung hat­te den Zweck, die jungen Wirtschaftler Oberfran-

kens, die einmal als Unternehmer einen Betrieb füh­ren sollen oder bereits in einer solchen Stellung tätig sind, mit überfachlichen wirtschafts- und sozialpoli­tischen Problemen vertraut und bekannt zu machen. Die Tagung sollte weiter dazu dienen, die jungen Führungskräfte der Wirtschaft neben ihrer beruf­lichen Tätigkeit vor allem darauf vorzubereiten, ihre Arbeit in einem größeren Zusammenhang zu sehen und sie an die wirtschafts- und sozialpolitischen Ver­antwortungsbereiche der Unternehmerschaft und ih­rer Organisationen heranzuführen.

Bei dieser ersten Zusammenkunft auf oberfränki­scher Ebene, bei der u. a. Professor Dr. Ernst Schre­we von der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft Ham­burg über "Probleme der Wirtschaftspolitik", der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handels­kammer für Oberfranken, Dr. Heinz Starke, über "Probleme und Aufgaben des oberfränkischen Unternehmertums" und der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der nordbayerischen Textilindustrie, Dr. Karl Wolf, über das Betriebsverfassungsgesetz referierten, zeigte es sich sehr deutlich, daß die jun­gen Unternehmer sehr stark an der Erörterung sol­cher Probleme interessiert sind. Die Industrie- und Handelskammer für Oberfranken hat daher auf Grund der in Bad Steben gesammelten Erfahrungen beschlossen, die Juniorenarbeit aufzunehmen und in regelmäßigen Abständen Juniorentagungen durch­zuführen, bei denen in erster Linie überfachliche wirtschafts- und sozialpolitische Themen erörtert und diskutiert werden sollen.

Als weiteres Ergebnis dieser ersten Juniorentagung unserer Kammer in Bad Steben haben sich in den größeren Orten Oberfrankens örtliche Arbeitskreise junger Wirtschaftler gebildet. Diese örtlichen Ar­beitskreise kommen regelmäßig meist in monat­lichen Abständen zusammen und haben es sich zur Aufgabe gestellt, allgemeine, insbesondere aber ört­liche Wirtschaftsprobleme zu erörtern. Weiterhin werden bei diesen monatlichen Zusammenkünften, für die der Referent entweder aus dem Kreise selbst oder durch Vermittlung unserer Kammer gestellt wird, auch von Fall zu Fall Vertreter anderer Berufs­gruppen, z. B. Lehrer, Ärzte usw. oder Vertreter der kommunalen Behörden eingeladen. Diese Zu­sammenkünfte sollen dann dazu dienen, einen en­gen Kontakt und Erfahrungsaustausch zwischen der Wirtschaft und den übrigen Gruppen des Bezirks herzustellen. Auch der Erfahrungsaustausch zwi­schen den einzelnen Wirtschaftszweigen selbst ist ein sehr wertvolles Ergebnis dieser Zusammenkünf­te. Eine bedeutsame sozialpolitische Aufgabe haben sich diese örtlichen Arbeitskreise dadurch gestellt, daß sie mit Mitarbeitern Gemeinschaftsabende "Ar­beitnehmer - Arbeitgeber" durchführen, um so ein direktes Gespräch zwischen beiden herbeizuführen. Entsprechend dem Juniorenkreis der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken gibt es bei den meisten Industrie- und Handelskammern des Bundesgebiets und einigen Fachverbänden solche

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Zusammenschlüsse junger Wirtschaftler. In ihrer Aufgabensteilung und Zielsetzung sind sie im we­sentlichen gleich. In gewissen Zeitabständen erfol­gen von den Sprechern dieser Kreise auf bayeri­scher bzw. Bundes-Ebene Zusammenkünfte zum Erfahrungsaustausch.

16.-26. Mai 1954: Studienfahrt nach England

Ein Bericht von Dr. R. Tischer

Der Juniorenkreis der Industrie- und Handelskam­mer für Oberfranken unternahm seine dritte und bisher größte Studienreise. Die Fahrt, an der 33 Da­men und Herren des Juniorenkreises teilnahmen, ging nach London und Manchester und sollte den Teilnehmern einen Einblick in das wirtschaftliche Leben Englands vermitteln. Vorbereitung und Aus­gestaltung der Fahrt hatte die Industrie- und Han­delskammer übernommen.

Mit einem Sonderschlafwagen verließ man am Sonntag, den 16. Mai, abends Bayreuth und kam am darauffolgenden Tag um 14 Uhr in Ostende an. Die Überfahrt mit dem Schiff von Ostende nach Do­ver dürfte wohl bei einigen Reiseteilnehmern sehr unliebsame Erinnerungen wach rufen. Infolge Windstärke 5 bis 6 war so mancher gezwungen, Neptun seinen Tribut zu zollen.

Nach der Ankunft in London hatten wir sofort Ge­legenheit, mit den englischen Sitten und Gepflogen­heiten Bekanntschaft zu machen. Da wir durch die stürmische Überfahrt verspätet, d. h. nach 22 Uhr im Hotel eintrafen, bekamen wir nichts mehr zu essen. Die Küche unseres Hotels hatte um 22 Uhr geschlos­sen und trotz guter Worte war es nicht möglich, für unsere durch die aufregende Seefahrt strapazierten Mägen etwas Eßbares zu bekommen. Der verfügbare Eßvorrat des Hotels, es war immerhin ein Haus mit 500 Betten, belief sich auf 15 Sandwiches. Nach eini­gen Telefonaten war es dann gelungen, ein in der Nä­he befindliches italienisches Restaurant ausfindig zu machen, das anscheinend als Familienbetrieb nicht an die von der Gewerkschaft vorgeschriebene stren­ge Arbeitszeitordnung gebunden war und uns ein Nachtmahl anrichtete. Ein Unglück kommt aber sei­ten allein - beim Essen mußten wir, als das für einige trotz Windstärke 6 erschütterndste Erlebnis dieses Tages feststellen, daß in England ab 22.30 Uhr kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden darf, und wir hät­ten wirklich ein Gläschen verdient gehabt.

Der erste Tag in London diente dazu, die Stadt als solche etwas kennen zulernen. Die am Abend durchgeführte Stadtrundfahrt vermittelte uns einen gewissen Gesamteindruck über diese 8,5-Millio­nen-Stadt, übrigens d',e größte der Welt. ...

Am zweiten Tag unseres Aufenthalts hatten wir einen Empfang bei der deutschen Botschaft, bei dem uns

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durch ein kurzes Referat ein Gesamtüberblick über die englische Wirtschaft gegeben wurde ....

Der darauffolgende Tag diente zur Besichtigung des Londoner Hafens, dem größten Binnenhafen der Welt. ...

Tags darauf traten wir mit dem Omnibus die Fahrt nach Manchester an. In Bolton besichtigten wir dann die Firma Sir John Holden & Sons, eine Spinnerei mit 150.000 Spindeln .... Am Abend hatten wir in Man­chester Gelegenheit, uns mit einigen Herren des dortigen Juniorenkreises über Arbeit und Ziel der englischen Juniorenkreise zu unterhalten ....

Zusammenfassend kann man feststellen, daß diese Reise uns allen einen sehr interessanten Einblick in das englische Leben und die englische Wirtschaft gebracht hat. Mancher von den Teilnehmern hat viel­leicht auf Grund dieser Reise erst eine endgültige Meinung über England bekommen, viele haben sie vielleicht geändert. Bewundernswert am englischen Volk ist seine große Selbstdisziplin, interessant sein völlig anderer Lebensstil und anerkennenswert die wirtschaftliche Leistung, die darin zum Ausdruck kommt, daß England trotz schwerster Einbußen durch den 2. Weltkrieg auch heute noch der größte Handelsstaat der Welt ist.

August 1954: Nicht zu deutsch denken - Eine Wirt­schaftsglosse

"Hergestellt in Deutschland" schrieb vor vielen Jah­ren einmal ein deutscher Fabrikant in deutscher Sprache auf seine deutschen Kinderspielzeuge, die er in alle Welt exportierte. Nicht lange danach be­kam er von einem afrikanischen Abnehmer einen Brief in Pidgin-Englisch. "Sehr geehrter Herr, Leute hier kaufen nicht mehr Ihre Spielzeug. Wollen deut­sche Spielzeug. Auf deutsche Spielzeug stehen muß aber nicht irgendwelch Hieroglyph, sondern gute alte deutsch 'made in germany·."

Zu deutsch: Deutsch ist eine sehr schöne Sprache, aber man spricht sie nun einmal nicht überall. Und wenn der deutsche Export in fremden Ländern und Erdteilen seine Waren verkaufen oder zunächst auch nur anbieten will, sollte man sich zu orientie­ren versuchen, welche Sprache dort verstanden wird. In vielen Fällen wird es Englisch sein, in man­chen Spanisch oder Französisch und manchmal sogar am besten die Landessprache.

Dem deutschen Außenhandel sind in letzter Zeit vielfach Chancen entgangen, weil selbst große In­dustrieunternehmen ihre Korrespondenz, ihre Pro­spekte, ja, technische Anweisungen in Deutsch ab­faßten und solche bedruckten Blätter munter in ira­kische, japanische, indonesische, afrikanische Pa­pierkörbe wanderten oder sich besserenfalls mona­telang in Schubläden und Aktenschränken zur

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wohlverdienten Ruhe der Unverstandenheit be­gaben.

Wie sagte Bismarck einmal in ganz anderem Zu­sammenhang: "Man denkt nicht besonders deutsch, meine Freunde, wenn man nur deutsch denkt!"

3.14. September 1954: 1. Bayerisches Junioren­treffen in Bad Neustadt

Unter dem Vorsitz des Juniorenkreises der IHK Würzburg trafen sich die Juniorenkreise der bayeri­schen IHKn in Bad Neustadt. An dieser Zusammen­kunft nahmen 40 Vertreter der bayerischen Junio­renkreise teil, davon fünf Vertreter des oberfränki­schen Juniorenkreises.

Nach Begrüßung der Teilnehmer durch Dipl.-Kfm. Pritzl, Juniorenkreis Würzburg, wurde der Antrag des Juniorenkreises Würzburg auf Bildung eines bayerischen Vororts von den Delegierten angenom­men und damit der Juniorenkreis der IHK München auf die Dauer eines Jahres Vorort.

Im Anschluß daran umriß Dr. Dehlinger, München, in einem ausgezeichneten Referat die Aufgaben der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft Bayern e. V.

Am Freitagnachmittag hatte die Firma Siemens zur Besichtigung ihres Elektromotoren- und Haushalts­maschinenwerkes in Bad Neustadt eingeladen. Den Teilnehmern wurde ein guter Einblick in das Stand­ortproblem dieses Werkes gegeben.

Der Samstagvormittag dient dem Erfahrungsaus­tausch der einzelnen Juniorenkreise über ihre Ar­beit in den verschiedensten Teilgebieten der Öffent­lichkeitsarbeit (Schule, Presse, Mitarbeiterlehrgän­ge usw.). Die Zusammenkunft wurde am Samstag­nachmittag abgeschlossen durch ein Referat von Dr. Schrewe, Hamburg, über "Der Junior in der Öf­fentl ichkeitsarbeit".

Zusammenfassend darf festgestellt werden, daß ein Erfahrungsaustausch über ein bestimmtes Tä­tigkeitsgebiet der Juniorenkreise, wie es in Bad Neustadt der Fall war, für alle Juniorenkreise viele wertvolle Anregungen bringt und darüber hinaus dazu beiträgt, daß die Arbeit der einzelnen Junio­renkreise in großen Zügen koordiniert wird.

15.116. Oktober 1954: 8. Juniorentagung in Bad Berneck

Die 8. oberfränkische Juniorentagung, die von rund 60 Teilnehmern besucht war, fand im Kurhotel "Zur Mühle" statt. Nach der Eröffnung der Tagung durch Hans Fleißner, Arbeitskreis Helmbrechts-Münch­berg, referierte Dr. Fritz Arlt, Deutsches Industriein­stitut Köln, über das Thema "Öffentlichkeitsarbeit

der Gewerkschaften". Das Korreferat mit dem The­ma "Die Öffentlichkeit und der Unternehmer" hielt Dr. Gerhard Kleeberg, Bundesvereinigung deut­scher Arbeitgeberverbände Köln. Dr. Starke refe­rierte über aktuelle Fragen der Finanz- und Steuer­reform.

19.-21. Oktober 1954: Drei Tage an Rhein und Ruhr, eine gemeinsame Studienfahrt von Be­triebsräten und Junioren - Ein Bericht von Wer­ner Schmid, Vogtländische Baumwollspinnerei, Hof

Die seitens der IHK durchgeführte Studienfahrt nach Köln-Oberhausen und Bonn hat wohl jedem der über 30 Beteiligten aus dem Kreise der Junio­ren und Betriebsräte bleibende Eindrücke vermittelt und war in dreifacher Hinsicht ein voller Erfolg. Ein­mal hat das mehrtägige Zusammensein zu einer echten Annäherung der Sozialpartner geführt, weil sie auf dem natürlichen Weg des gemeinsamen Er­lebnisses stattfand. Zum anderen war der Blick in das Wirtschaftsleben an Rhein und Ruhr eine wert­volle Einsicht in eine der unseren völlig entgegen­gesetzten Wirtschaftsstruktur mit nur 20-25 v. H. Konsumgüterindustrie, in ganz andere Probleme und Sorgen, denn wir haben gesehen, daß auch dem Bilde des sogenannten goldenen Westens Schatten aufzusetzen sind. Zum letzten war auch Bonn ein Positivum, im Erkennen, wie unsere De­mokratie regiert und unser völkisches- und EinzeI­schicksal geplant und geformt wird.

Der erste Tag war einem Besuch der Glanzstoff­Werke in Köln-Weidenpesch gewidmet, die sich als umfriedeter, großer Komplex heller Fabrik- und Bü­rogebäude inmitten gepflegter Grünanlagen ange­nehm repräsentierten. Das Werk, eine GmbH mit britischer Beteiligung, beschäftigt 2.800 Arbeits­kräfte, darunter aber nur 600 Frauen, mit einem Durchschnittsalter von 30 bis 35 Jahren, so daß das Problem der Überalterung dort nicht besteht. Der Frauenverdienst mit DM 1,26 im Durchschnitt scheint Rücklagen und damit ein frühzeitiges Aus­scheiden bei Verheiratung und Familiengründung zu gestatten. Der Betrieb begrüßt diese natürliche Auslese trotz der damit verbundenen Schwierigkei­ten. Der Durchschnittslohn der Männer liegt bei DM 1,94. Die kontinuierliche Sicherheit, mit der täglich je 25 t Zellwolle und Kunstseide hergestellt werden, bedingt Nacht- und Feiertagszuschläge, wodurch der Durchschnittslohn auf DM 2,- anwachsen kann. Im Schnitt werden 48 Stunden gearbeitet. Die Lohnfindung beruht auf der seit der Währungsre­form betriebenen Arbeitsplatzbewertung mit acht Lohngruppen zwischen DM 1,20, DM 1,88 und den Produktionsprämienverfahren, wie es seit zwei Jah­ren zur Probe läuft. ...

Der nächste Tag fand uns frühmorgens 600 m "un­ter Tag" in einem Bergwerk der Zeche Oberhausen.

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... Die entscheidende Feststellung war, daß es die politisch rote Ruhr, den Gärkessel für Streiks und Aufstände, nicht mehr gibt. ... Wer die schwere Ar­beit unter Tag gesehen hat, muß die gezahlten Löh­ne für vertretbar halten. Sie betragen für sechsein­halb Stunden Schichtarbeit für den jungen Berg­mann im ersten Monat DM 12,58, im zweiten Monat 10 v. H. mehr und steigen weiter an ....

Der Nachmittag brachte den Höhepunkt der Reise mit dem Besuch des Hüttenwerkes "Neue Hoff­nung". Das Unternehmen beschäftigt mit zwei Außenwerken 13.000 Arbeiter, erzielt im Monat ei­nen durchschnittlichen Umsatz von 40 Mio. und verfügt allein in Oberhausen über 240 km Gleisan­lagen auf 400 ha Werksgelände ....

Den Abschluß fand die Reise in Bonn, im Bundes­tag, wo wir die Grenzlanddebatte erlebten und beim Beauftragten Bayerns beim Bund, der uns einen Einblick in die Arbeitsweise des Bundesra­tes gab. Es ist belanglos, ob die bestehenden de­mokratischen Institutionen dem Besucher zusag­ten oder nicht, es bleibt allenfalls der Vorteil, das politische Denken geweckt und aktiviert zu wissen, da wir zweifellos an einer fortschreitenden Interesselosigkeit am politischen Geschehen leiden.

Mit einer Fülle von Eindrücken, aber auch mit man­chen neuen Gedanken für ein besseres Zu­sammenleben der Menschen in den Unternehmun­gen, gewonnen aus den Bildern bei Glanzstoff und in Oberhausen, bin ich zurückgekehrt, Ich glaube, daß sich der Organisator der Fahrt, Dr. Arlt, Köln, und seine Mitarbeiter, ebenso wie die Kammer, kein schöneres Zeugnis ihrer Bemühungen wünschen konnten, als die am Ende feststellbare Gemein­schaft, die unter Absingen des in der Pulvermühle geborenen Frankenwaldliedes den Kölner Bahnhof in Richtung Heimat verließ. Ich bin überzeugt, daß die direkte Methode des Gespräches und Kontak­tes auf derartigen Reisen, wie in der Pulvermühle, ein richtiger Weg ist. Und ich darf solchen Bestre­bungen keinen besseren Gruß widmen, als den der Knappen: Glück auf!

29. November 1954: Zweiter Gemeinschafts­abend des Arbeitskreises Bayreuth mit Lehr­gangsteilnehmern Pulvermühle im Bezirk Bay­reuth

Im Mittelpunkt der Zusammenkunft standen die Be­richte von 2 Fahrtteilnehmern, einem jungen Unter­nehmer und einem Mitarbeiter eines Bayreuther Betriebes, über die gemeinsame wirtschaftskundli­che Studienfahrt ins Rheinland. Die bei den Berich­te wurden durch Lichtbilder von der Studienfahrt ergänzt. In einer daran anschließenden Diskussion wurde das Ergebnis dieser ersten Fahrt gemeinsam erörtert.

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Januar 1955: Münchberger Hilfsaktion der ober­fränkischen Junioren

Die oberfränkischen Junioren haben zwischen dem 12. und 18. 1. 1955 einen Betrag von mehr als 18.000,- DM gesammelt und dem Münchberger Landrat Dr. Erwin Dietel zur Verwendung für die notleidenden ehemaligen Mitarbeiter des dortigen Textilwerkes zur Verfügung gestellt. Diese Nachbar­schaftshilfe für Münchberg gab den Auftakt zu einer Hilfsaktion, in deren Verlauf Geld und Sachspenden erheblichen Umfangs von Wohlfahrtsorganisatio­nen, Unternehmungen und Einzelpersonen gelei­stet wurden.

Die oberfränkischen Junioren haben im Falle Münchberg das Ehrenamt des Nothelfers übernom­men. Der Bundespräsident, der während eines Be­suches in München durch den Präsidenten der Kammer, Senatspräsident Dr. Pöhner, über die Ak­tion unterrichtet wurde, hat dann auch seine beson­dere Freude über diese Initiative der oberfränki­schen Junioren zum Ausdruck gebracht. Verschie­dene Anzeichen sprechen dafür, daß sie vor allem von unmittelbar Betroffenen so verstanden worden sind, wie sie gemeint war: als ein kameradschaft­licher Akt menschlicher Hilfsbereitschaft.

Im Namen des oberfränkischen Juniorenkreises übergab dessen derzeitiger Vorsitzender die Spen­de dem Münchberger Landrat (v. I. n. r.: Bürger­meister Specht, Landrat Dr. Erwin Dietel, Betriebs­rat Strohschein, der Vorsitzende des Juniorenkrei­ses Werner Kölbel und Betriebsrat Kalbskopf)

März 1955: "Quo vadis, Bundesbürokratie?" -Echo der Zeit vom 6. 3.1955

Wer ermessen kann, wie gewaltig hoch in der Rangleiter der Beamtenhierarchie ein Ministerialdi­rektor steht (über ihm gibt es nur noch den Staats­sekretär und den Minister), der kann sich eine un­gefähre Vorstellung machen von der inzwischen er­reichten Ausdehnung der Bundesverwaltung, wenn er folgende Zahlen hört, in denen selbst die höch­sten und seltensten Ränge gleich zu Hunderten vorkommen: Nach der Planstellenübersicht, die

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dem Haushaltsentwurf 1955 beigegeben ist, ver­fügt die Bundesverwaltung heute über nahezu 100 Ministerialdirektoren, über mehr als 400 Ministerial­dirigenten und über mehr als 700 Ministerialräte.

7./8. Oktober 1955: 11. Oberfränkische Junioren­tagung

Diese Tagung fand in Wirsberg im Hotel Post statt. Rektor Adolf Schaller, Naila, referierte über das Thema: "Was ist mit unserer Jugend los? Die Ver­antwortung des Wissenschaftlers um den jungen Menschen in seinem Betrieb". Über "Verkehr als Voraussetzung für eine leistungsfähige Binnen- und Außenhandelswirtschaft" sprach MdB W. M. Rade­macher, Hamburg. Der Juniorenkreis hatte zu die­sem Vortrag Vertreter des Speditions- und Fuhr­unternehmergewerbes und den Verkehrsausschuß der Kammer eingeladen.

November 1955: Schatten über Deutschland -Le Monde vom 21. 11. 1955

Der OEEC-Bericht über die Lage in Deutschland ist optimistischer als die deutschen Stellen selbst. Die Zentral bank hat im Monat August ihren Diskontsatz erhöht. Zweifellos ist die Gefahr einer Inflation nicht so drohend wie in England. Aber das Bundeswirt­schaftsministerium hat bereits einen Vorschlag ge­macht, wie man eine Preissteigerung verhindern könne. Auch die Wiederaufrüstung stellt ein Problem dar, denn so nützlich sie in der Zeit wirtschaftlicher Depression sein kann, so gefährlich ist die in einer Periode der Vollbeschäftigung. So erscheinen also einige beunruhigende Schatten über dem glänzen­den Bild der deutschen Wirtschaft. Dank der Devi­senreserven, dem Budget-Überschuß und der Mög­lichkeit, die Steuern je nach Bedarf zu senken oder zu erhöhen, hat die Regierung genügend Mittel, das Wirtschafts- und Währungsgleichgewicht zu erhal­ten. Nicht zuletzt auch dank der Arbeitsamkeit und Disziplin des deutschen Volkes, die sich leider zu oft mit einem Abenteurergeist vereinigt.

28. Dezember 1955: Obleutebesprechung

In Bayreuth fand eine Besprechung der Obleute der oberfränkischen Arbeitskreise statt, bei der das Ar­beitsprogramm des Juniorenkreises ausgearbeitet wurde. Eingangs berichtete Dr. Tischer über die bayerische Juniorentagung 1955 in Elmau und das geplante Juniorenseminar vom 17.-22. Februar 1956 in Bad Wörishofen.

27./28. Januar 1956: 12. Oberfränkische Junioren­tagung in Bayreuth

Im Schloß Thiergarten bei Bayreuth fand die 12. Oberfränkische Juniorentagung statt. Die Ta­gung hatte mit rund 80 Teilnehmern einen ausge­zeichneten Besuch. Das erste Referat hielt Direktor Georg Grosse, ehemaliger Minister für Handel und Versorgung in Thüringen (1946-1948) über das The­ma "Das freie Unternehmertum in der Sowjetzone -unser künftiges Schicksal?" Im Anschluß an das Referat wurde der aus der Ostzone stammende DEFA-Film "Rat der Götter" vorgeführt und von Dr. Josef Rainer, Deutsches Industrieinstitut Köln, er­läutert.

Der Direktor des Osteuropa-Instituts München, Prof. Dr. Hans Koch, referierte über das Thema "Die Sowjetunion heute". Der Referent, der als Delega­tionsmitglied an der Reise des Bundeskanzlers nach Moskau teilgenommen hatte, verstand es in hervorragender Weise den Junioren ein eindrucks­volles Bild von der politischen und wirtschaftlichen Situation der Sowjetunion aufzuzeigen.

9./10. November 1956: 14. Oberfränkische Junio­rentagung

Die Veranstaltung fand in Bayreuth im Wintergarten des Hotel Post statt. Die Programmpunkte waren: • Vortrag von Dr. Hjalmar Schacht, Düsseldorf über

"Geld und Währung - eine kritische Analyse der derzeitigen Situation"

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• Klavierkonzert mit Vortrag von Konzertpianist Udo Dammert, München, unter dem Motto "Tradition und Fortschritt in der Musik",

• Vortrag von Staatssekretär Dr. Thedieck, Bundes­ministerium für gesamtdeutsche Fragen über "Wirtschaftliche Probleme der Wiedervereinigung".

3. Dezember 1956: Kunst und Wirtschaft

Der Arbeitskreis Bayreuth führte eine Zusammen­kunft durch, bei der das Thema "Kunst und Wirt­schaft" zur Diskussion stand. Für diesen Abend war auch Kunstmaler Caspar Walter Rau, Kulmbach, verpflichtet worden, der über das Thema "Moderne Malerei" referierte und gleichzeitig einige Werke ausstellte.

8. Januar 1957: Obleutesprechung der obertränki­schen Wirtschaftsjunioren

In Bayreuth fand eine Zusammenkunft der Obleute der Arbeitskreise des oberfränkischen Juniorenkrei­se statt. In dieser Sitzung wurden Fragen der Weiterführung der Juniorenarbeit besprochen und d'le Durchführung der 15. Oberfränkischen Junio­rentagung festgelegt.

8.-9. Februar 1957: 15. Oberfränkische Junioren­tagung in Wirsberg

Die Tagung fand in Wirsberg im Hotel Post statt. Auf dem Programm standen die Referate • "Deutschland an der Schwelle der Automation:

Wirtschaftliche und soziale Folgen", Referent Dr. Herbert Groß, Düsseldorf,

• "Wirtschaftspolitische Grundauffasung des DGB", Referent Max Wönner, Vorsitzender des Landes­bezirks Bayern des DGB,

• "Die innen- und außenpolitische Situation der Bundesrepubl'lk", Referent Dr. Starke, MdB, Bay­reuth.

13. März 1957: Vortrag

Im Sitzungssaal der IHK für Oberfranken findet ein Gemeinschaftsabend mit den Teilnehmern der Mit­arbeiterlehrgänge im Bezirk Bayreuth statt. Als Re­ferent spricht Alfred Mozer, Amsterdam, über die "Freiheit und Gebundenheit der Wirtschaft".

1. Januar 1958: Die IHK wird zur Körperschaft des öffentlichen Rechts

Bekanntmachung Die Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth ist auf Grund des Bundesgesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und

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Handelskammern v. 18. 12. 1956 (BGBI. S. 920) mit Wirkung \I. 1. 1. 1958 Körperschaft des öffentlichen Rechts. Damit sind gemäß § 2 des Gesetzes kam­merzugehörig:

• Natürliche Personen (z. B. Einzelkaufleute und Einzelgewerbetreibende),

• Handelsgesellschaften (z. B. oHG, KG), • Andere nicht rechtsfähige Personenmehrheiten

des privaten und öffentlichen Rechts (z. B. Erben­gemeinschaften und Gesellschaften des bürger­lichen Rechts, die ein kleingewerbliches Unter­nehmen betreiben; nicht rechtsfähige bergrechtli­ehe Gewerkschaften),

• Juristische Personen des privaten Rechts (z. B. Aktiengesellschaften, KG auf Aktien, GmbH, Ge­nossenschaften),

• Juristische Personen des öffentliChen Rechts (z. B. Versicherungsanstalten, einige Bankinstitu­te, insbes. aber Sparkassen),

sofern sie zur Gewerbesteuer veranlagt sind und entweder eine gewerbliche Niederlassung oder eine Betriebsstätte oder eine Verkaufsstelle im Bezirk der Industrie- und Handelskammer besitzen. Die Eintra­gung im Handelsregister ist keine Voraussetzung der Kammerzugehörigkeit.

Januar 1958: Die Ausbreitung des Fernsehens

Am 1. Januar 1958 wurden in der Bundesrepublik 1.211.935 angemeldete Fernsehgeräte gezählt. ...

Für das deutsche Fernsehen wäre noch zu sagen, daß die bisherige sprunghafte Entwicklung weitge­hend vom Reiz der Neuheit und dem Drang oder Zwang zum Geltungskonsum bestimmt war. Die weitere Entwicklung wird wesentlich auch von der Gestaltung der Programmqualität abhängig sein. Es darf wohl erwartet werden, daß bei einer Teilneh­merzahl von 1,2 Mill. die Einnahmen aus den Fern­sehgebühren, ohne Subventionen von seiten des Rundfunks, eine bessere und zugkräftigere Pro­grammgestaltung möglich machen dürfen, denn nicht jeder Fernsehteilnehmer oder prospektive Teilnehmer ist auf die Dauer mit bunten Abenden und Quizsendungen zufriedenzustellen.

27. Januar 1958: Vortrag bei den Bayreuther Wirt­schaftsjunioren über "Einkaufsgenossenschaften"

Zu einer geradezu stürmischen Diskussion kam es im Anschluß an das Referat von Dipl.-Kfm. Hackei, Geschäftsführer des Bezirks Oberfranken des Landesverbandes des bayerischen Einzelhandels über "Hat die Einkaufsgenossenschaft eine Zu­kunft?" Der Referent kam auf Grund von statis­tischem Zahlenmaterial zu dem Urteil, daß die Einkaufsgenossenschaften und andere Zusammen­schlüsse des Einzelhandels sich immer mehr aus-

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breiten werden. Sie stärken einerseits durch eine Kostenreduzierung die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe, schränken aber andererseits auch die unternehmerische Freiheit ein. Nicht nur an letz­terem Punkt entzündete sich die lebhafte, den Genossenschaften gegenüber oft kritische Diskus­sion. Vielmehr wurde auch das Problem der Genos­senschaften auf anderer Ebene (vor allem Konsum­genossenschaften) in die Betrachtung einbezogen und die Berechtigung gewisser moderner Ge­nossenschaftsformen sowie vor allem die Zulässig­keit einer Sonderbehandlung der Genossen­schaften auf steuerlichem Gebiet in bezug auf eine freie Wettbewerbswirtschaft unter die Lupe ge­nommen.

7. März 1958: Vortrag bei den Bayreuther Wirtschaftsjunioren über das "Kartellgesetz"

Nachdem zu Beginn des Jahres das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz) in der Bundesrepublik in Kraft getreten ist, wünschte der Arbeitskreis Bayreuth von Dipl.-Volkswirt Hans Heinrich Barnickel, der vom Bundeskartellamt, Berlin, gekommen war, vieles über die Auslegung und Handhabung des Gesetzes durch das Bundes­kartellamt zu erfahren. Obwohl eine mehrstündige Diskussion an das "Marktwirtschaft und KarteIl­politik" genannte Referat angeschlossen werden konnte, blieb doch noch manche Frage ohne Ver­schulden des Redners offen, da selbst das Bundeskartellamt sich z. Z. erst an die teilweise sehr schwierigen Probleme herantastet. Der größte Gewinn des Arbeitsabends mit diesem Thema war also, gesehen zu haben, daß bei der Übertragung des theoretisch so einleuchtenden Antikartell­gedankens auf die wirkliche Wirtschaft neue Schwierigkeiten auftreten, die allen Beteiligten auf lange Zeit hinaus zu schaffen geben werden. Wahr­scheinlich werden auch von der Praxis her manche Anregungen an die theoretischen Grundlagen der wirtschaftspolitischen Konzeption des Ortholibe­ralismus, die unserer sozialen Marktwirtschaft die Prägung geben, herantreten und dort zu einer fruchtbaren Überprüfung der theoretischen Voraus­setzungen führen müssen. Vor allem die Frage, was Wettbewerb in der Wirklichkeit eigentlich sei, wird einer näheren Ergründung, die nicht nur auf der Marktformenlehre beruht, noch bedürfen.

15. April 1958: Ausflug der Bayreuther Wirt­schaftsjunioren in die Fränkische Schweiz

Diese Besichtigungsfahrt führte den Bayreuther Arbeitskreis nach Pegnitz zu einem Besuch bei der Teppichfabrik Hartwig Walter Poser. Es war für die Teilnehmer sehr eindrucksvoll, in den modernen Produktionsanlagen den Werdegang der schmu­cken und kunstvollen Teppiche zu verfolgen und vor allem die modernen mechanischen Teppich-

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webstühle in Tätigkeit kennenzulernen. Anschlie­ßend an diese Betriebsbesichtigung stattete der Juniorenkreis der Schüttersmühle einen Besuch ab, wo zu dieser Zeit die Teilnehmer des 64. Mitarbei­terlehrgangs versammelt waren. In ihren Betriebs­berichten, die an dem Besuchsabend im Programm des Lehrgangs standen, gaben die Mitarbeiter leb­hafte Schilderungen von der Fertigung in ihren Be­trieben. Durch interessierte Fragen der Junioren ge­staltete sich eine rege für beide Teile fruchtbare Aussprache.

8.-12. Mai 1958: Fahrt der oberfränkischen Wirt­schaftsjunioren nach Brüssel

Eine Auslandsfahrt des oberfränkischen Junioren­kreises zum 6. Europäischen Kongreß der Interna­tionalen Juniorenkammer (JCI) in Verbindung mit ei­nem Besuch der Weltausstellung in Brüssel gab der Juniorenarbeit der vergangenen Wochen das Ge­präge. Eine bisher noch nie erreichte Teilnehmer­zahl von 83 Mitgliedern des Juniorenkreises nutzte die Gelegenheit dieser Fahrt, um sich Eindrücke von der internationalen Juniorenarbeit und von der Weltausstellung zu verschaffen.

21. Mai 1958: Vortrag bei den Bayreuther Wirt­schaftsjunioren über "alkoholfreie Getränke"

In Bayreuth gab dem Arbeitskreis Josef Zenkel, aus dem Arbeitskreis Bayreuth, einen sehr lebhaften und anschaulichen Bericht über die alkoholfreie Getränke-Industrie. Viele neue Gesichtspunkte ka­men dabei zur Sprache. So war es wohl den wenig­sten bekannt, auf welch lange geschichtliche Tradi­tion die Herstellung und der Vertrieb von Mineral­wassern zurückblicken können und welchen wirt­schaftlichen Problemen die alkoholfreie Getränkein­dustrie gegenübersteht. Aus seinem eigenen Be­trieb berichtend, konnte Josef Zenkel mit einer Schilderung der Herstellung von Coca-Cola das besondere Interesse der Teilnehmer erwecken, zu­mal er seine Ausführungen mit einem geschickt ge­stalteten Tonfilm "Das offene Fenster" (Coca-Cola­Hersteilung) untermalte.

18. Juni 1958: Vortrag bei den Bayreuther Wirt­schaftsjunioren über "Gleichberechtigung"

Der Arbeitskreis Bayreuth konnte Notar Dr. Geupel gewinnen, über "Das neue Gleichberechtigungsge­setz und seine Auswirkungen" zu referieren. Fragen des Familienrechts und der Gütertrennung wurden insbesondere im Hinblick auf den ab 1. 7. 1958 gel­tenden neuen gesetzlichen Güterstand der soge­nannten Zugewinngemeinschaft behandelt. Das Wesen der Zugewinngemeinschaft ist darin zu se­hen, daß wohl jeder Ehegatte sein eingebrachtes oder während der Ehe erworbenes selbst verwaltet,

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jedoch nur mit Einwilligung des anderen Ehegatten über wesentliche Bestandteile dieses Vermögens verfügen kann. Bei Auflösung der Ehe zu Lebzeiten wird der während der Ehe erworbene Zugewinn zu gleichen Teilen auf die Partner verteilt. Die erbrecht­liehe Lösung des Güterstandes der Zugewinnge­meinschaft sieht eine Erhöhung des gesetzlichen Erbteils des überlebenden Ehegatten um ein Viertel vor. Dr. Geupel führte aus, daß diese Form einer ge­setzlichen Regelung güterrechtlicher Verhältnisse zwischen Eheleuten sehr viele Mängel und gerade für den Unternehmer offene Fragen in sich berge, zu deren Klärung es im Interesse der Rechtssicher­heit zweifellos noch eingehender Ausführungsbe­stimmungen bedürfe. Schon das Wort "Zugewinn­gemeinschaft" sei irreführend und wäre besser durch den Ausdruck "Zugewinnausgleich" zu erset­zen. Dr. Geupel wies insbesondere noch auf die Möglichkeit hin, bis zum 30. 6. 1958 diesen neuen gesetzlichen Güterstand der Zugewinngemein­schaft durch eine einseitige Willenserklärung aus­zuschließen.

12.-13. September 1958: 6. Bayerische Junioren­tagung

Groß war das Interesse, das der oberfränkische Ju­niorenkreis der 6. Bayerischen Juniorentagung ent­gegenbrachte, die, veranstaltet vom Aschaffenbur­ger Juniorenkreis, in Aschaffenburg stattfand. Ab­gesehen von dem gastgebenden Aschaffenburger Kreis waren Oberfrankens Junioren mit dem stärk­sten Kontingent auf der Tagung vertreten.

23. September 1958: Vortrag bei den Bayreuther Wirtschaftsjunioren über die "Sowjetunion"

Die Juniorenarbeitskreise diskutieren zur Zeit bei ih­ren örtlichen Zusammenkünften sehr aktuelle The­men. Die angeschnittenen Probleme bezogen sich auf Brennpunkte des weltpolitischen und weltwirt­schaftlichen Interesses und auf die große geistige Auseinandersetzung unserer Zeit, die durch den Gegensatz westlicher und östlicher Ideologie und durch die verschiedenen Auffassungen von der Wirtschaftsordnung bestimmt ist.

Ein besonderer Gewinn war es in diesem Zu­sammenhang, daß der Arbeitskreis Bayreuth in Fa­brikbesitzer Dr. Fritz Bayerlein einen Referenten ge­winnen konnte, der als Teilnehmer einer Studien­fahrt durch die UdSSR aus eigener Anschauung ei­nen lebhaften Reisebericht über seine dort gewon­nenen Eindrücke geben konnte. Er stellte be­sonders heraus, daß in Sowjetrußland ohne Zweifel bedeutende Fortschritte in der Industrialisierung gemacht werden. Trotzdem darf nicht übersehen werden, daß die sowjetische Planwirtschaft zu er­heblichen Reibungsschwierigkeiten führt. Die Men­schen, mit denen der Redner in Rußland sprechen

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konnte, zeigten sich als auffallend ernst und hu­marlos. Sie machten aber den Eindruck, als ob sie mit ihrem Los im ganzen zufrieden wären, was da­mit zu begründen ist, daß sie recht geringe Bedürf­nisse haben. An Hand verschiedener Güterpreise und Löhne zeigte der Referent auf, daß der Real­lohn in der UdSSR nur etwa einem Fünftel der Hö­he des Reallohns in der Bundesrepublik entspricht und daß die Preise politisch gesteuert sind. Be­drückend ist der Eindruck eines besonderen Flui­dums, das über dem ganzen Land liegt und das aus der dem System eigenen Doppelbödigkeit der menschlichen Haltung erwächst. Man empfindet dies als Besucher, der sowjetische Mensch aber lebt, ohne es bewußt wahrzunehmen.

28. Oktober 1958: Vortrag bei den Bayreuther Wirtschaftsjunioren über den "Gemeinsamen Markt"

Der Bayreuther Arbeitskreis hatte Dr. Dr. K. W. Hae­sele das Thema "Chancen und Gefahren des klei­neren und mittleren Industriebetriebs und des Han­dels im Gemeinsamen Markt" gestellt. Der Referent ging deshalb auf die Frage ein, was die Europäi­sche Wirtschaftsgemeinschaft für den einzelnen bedeute. Er gab zu, daß Investitionsplanungen in Industriebetrieben im Hinblick auf den Gemeinsa-

men Markt schwer seien, da es a) Unsicherheiten im Vertrag gibt, b) eine Unsicherheit dahingehend besteht, ob die Freihandelszone eingeführt wird, und c) ein großer Markt Tendenzen auslösen wird, die sich nicht in Zahlen ausdrücken lassen. Einem Überblick über die geschichtliche Entwicklung des Vertragswerks ließ der Redner eine Behandlung des großen offenen Problems im Vertrag, nämlich der Koordination der Wirtschaftspolitik (vor allem der Währungspolitik) folgen. Er glaubt jedoch, hof­fen zu dürfen, daß die Staaten zu einer gemeinsa­men Wirtschaftspolitik finden werden, da es eine isolierte Krise in der modernen verzahnten Weltwirt­schaft nicht geben kann. Für die exportfähigen In­dustrien dürfte der Gemeinsame Markt keine Um­stellungsschwierigkeiten bieten, da sie ja bereits bei bestehender Zollbelastung konkurrenzfähig sind. Schwierige Situationen könne es nur für Indu­strien geben, die bisher im Schutze eines staat­lichen Protektionismus lebten. Bei der bisher schon sehr hohen Liberalisierung des deutschen Außen­handels sei diese Gefahr für Deutschland jedoch gering. Für die Beurteilung der zukünftigen Lage dürfe man auch nicht vom heutigen Gesamtabsatz ausgehen, da sich die Nachfrage durch Wohl­standssteigerungen allgemein erhöhen wird. Die er­ste Forderung, die der einzelne Unternehmer im Hinblick auf den Gemeinsamen Markt erfüllen muß, ist die nach Rationalisierung. Für den Handel gilt,

I deen und echter Mit Ideen und Pioniergeist bauten die Folgegenerationen die Erfolge des Familiennunternehmens aus. 1961 entstand das Rottolin-Werk. Pioniergeist

1865 legte Julius Rotter den Grund­stein für ein Familiengenerationen­werk. Damals ausgestattet mit königlichen Privilegien, die die Schürfrechte für Erdfarben in der Oberpfalz verliehen. Zugleich grün­dete er eine Farben- und Lackfabrik, die 1881 nach Bayreuth verlegt wurde.

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Die Firma spezialisierte sich auf den aktuellen Werkstoff PVC. Mitte der 90er Jahre wurde die Produkt­palette um elastomermodifizierte polyolefinische und styrolische Werkstoffe sowie um "Thermo­plastische Elastomere" erweitert.

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Das beginnt bei der Entwicklung für die jeweilige Aufgabensteilung und endet mit kompetenter Versand­logistik für Kunden in aller Welt.

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daß sich der Händler eine noch bessere Marktüber­sicht zu verschaffen hat.

14.-15. November 1958: 19. Oberfränkische Juniorentagung

Der Juniorenkreis der Industrie- und Handelskammer hielt in Bad Berneck, Hotel zur Mühle, seine 19. ober­fränkische Juniorentagung ab. Folgende Referate ka­men zum Vortrag:

• Professor Dr. Georg Bergler, Nürnberg: "Der Unter­nehmer - Sklave oder Herr des Marktes (Die Markt­forschung und ihre Möglichkeiten)",

• Professor Dr. Felix Scherke, München: "Geheime Verführer und der Mensch im Markt (Die neuen Er­kenntnisse über die tiefenpsychologische Beein­flussung des Verbrauchers)",

• Volkmar R. Kahlert, München: "Film und Fernsehen im Dienste der Wirtschaftswerbung" mit Vorführung und Diskussion ausgewählter Industrie- und Werbe­filme.

21. November 1958: Autobahn Nenntmannsreuth­Unterbrücklein eröffnet

Ohne besonderes Zeremoniell wurde diese Auto­bahnstrecke (8,6 km lang, 18 Bauwerke, einbahnig)

durch den Leiter des Autobahnamtes Nürnberg, Re­gierungsbaudirektor Paukner, eröffnet und dem Ver­kehr übergeben. Zur Eröffnung dieses ersten Ab­schnittes des neuen künftigen Weges Oberfrankens nach dem Westen hatten sich Vertreter des öffent­lichen Lebens und der Wirtschaft eingefunden.

22. November 1958: Die IHK Bayreuth im neuen Gebäude

In einer Festsitzung der Vollversammlung der Indu­strie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth, wurde das neu erbaute Kammergebäude in Anwe­senheit des bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Hanns Seidel, des bayerischen Staatsministers für Wirtschaft und Verkehr, Dr. Otto Schedl, und zahlrei­cher Ehrengäste aus Verwaltung und Wirtschaft, offi­ziell seiner Bestimmung übergeben.

9. Dezember 1958: Betriebsbesichtigung der Zigarettenfabrik Batberg

Eine interessante Besichtigung führte der Arbeitskreis Bayreuth durch. Für alle Beteiligten war der Einblick in den Fertigungsgang der Zigarettenfabrik Batberg, Bayreuth, ein Erlebnis. Die modernen, fensterlosen und von Raum zu Raum verschiedenen klimatisierten Werkhallen, die peinliche Sauberkeit in der Herstel-

Der Bahnhofsvorplatz in Bayreuth mit dem neuen Kammergebäude (rechts)

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lung der Zigaretten und die neuzeitlichen maschinel­len Anlagen überzeugten so sehr, daß selbst Nicht­raucher im Anschluß an die Besichtigung sich eine Zi­garette entzündeten. Über die Bedeutung des Werkes und die Probleme der Zigarettenindustrie erfolgte ei­ne Aussprache mit Direktor Drache.

16. Januar 1959: Vortrag "Der mittelständische Handel am Scheideweg"

"Der mittelständische Handel am Scheideweg" war das Thema, das Dr. Heinz Lampert, München, in Bay­reuth behandelte. Der Redner wies in diesem Zu­sammenhang auf den Umstand hin, daß der Handel in der dynamischen Entwicklung der Wirtschaft, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzte, nach­hinkte. Vor allem erhöhen allgemeine Wohlstandsstei­gerungen den Umsatz bestimmter Güter nicht im gleichen Maße (z. B. steigert sich der Verbrauch le­bensnotwendiger Güter prozentual weniger als der der Güter des gehobenen Bedarfs). Dadurch nehmen gewisse Zweige des Handels an der wirtschaftlichen Entwicklung nur geringen Anteil. Außerdem hängt der Umsatz vom Standort eines Einzelhandelsbetriebes ab. Einzelhandelsbetriebe sind aber zur Versorgung der Bevölkerung auch in ungünstigen Lagen, die keine Ausweitung erlauben, nötig. An Möglichkeiten für den kleineren Betrieb zeigte der Redner den Zusammen­schluß zu Genossenschaften oder zu freiwilligen Ket­ten auf. Echte Hilfe kann dem Handel auch bei der Be­schaffung von Kapital und Krediten gewährt werden, denn gerade auf die Rationalisierung und die damit verbundene Herabsetzung des Kostenanteils der Handelsspanne wird es im Wettbewerb ankommen.

16. Januar 1959: Gesellschaft zur Förderung von Nachwuchskräften in der bayerischen Wirt­schaft e. V.

In einer ersten Mitgliederversammlung der Gesell­schaft (Träger sind die Arbeitsgemeinschaft der bay­erischen Industrie- und Handelskammern, die Vereini­gung der Arbeitgeberverbände in Bayern und die Volkswirtschaftliche Gesellschaft Bayern e. V.), an der Vertreter der bayerischen Wirtschaft, der Ministerien, Hochschulen und der Presse teilnahmen, wurden von den leitenden Herren grundlegende Ausführungen über die Ziele und den Sinn der Gesellschaft ge­macht, die nachstehend auszugsweise wiedergege­ben werden.

In seiner Begrüßungsansprache sagte der Kuratori­ums-Vorsitzende, Generaldirektor Dr. Otto Meyer, Augsburg, u. a.: "Unsere Sorge ist die planmäßige und zielstrebige Heranbildung eines Nachwuchses für unsere Wirtschaft. Unser Industrie-Nachwuchs soll zu allen Problemen der modernen Lebensgestal­tung in Beziehung gesetzt werden; er muß in den Bil­dungsprozeß so einbezogen werden, daß er selbst zum Träger dieses Bildungsprozesses wird."

Der Vorstand der Gesellschaft, Wilhelm Hübsch, charakterisierte die Aufgabe der Seminare. Wenn es zutrifft, sagte er u. a., "daß die unternehmerische Leistung in der richtigen Vorausschau und im Über­blicken übergeordneter Gesichtspunkte liegt, so muß anerkannt werden, daß die unternehmerische Aufgabe vom Unternehmer ebenso führende Mit­verantwortung für diese Entwicklung erfordert wie für den inneren Betriebsablauf. Jungen Menschen diesen Zusammenhang aufzuzeigen und ihre Ein­sichten in eine neuzeitliche Unternehmensführung zu erweitern, ist die eigentliche Aufgabe der Gesell­schaft und vor allem des Seminars der bayerischen Wirtschaft. Zugleich sollen die Seminarteilnehmer an die praktischen Aufgaben der Unternehmensführung heran geführt werden und sich auch als Persönlich­keiten entwickeln und fortbilden. Es handelt sich also um unternehmerische Bildungsarbeit."

Gegen das weitverbreitete Vorurteil gegen die Ein­satzbereitschaft der jüngeren Generation wandte sich der Seminarleiter Ludwig Alwens: "Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die jüngere Generation durchaus und mit Entschiedenheit zur Stelle ist, sobald sie sich einer in ihrem Umfang und in ihrer Zielsetzung übersehbaren konkreten Aufgabe gegenübersieht."

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildeten die Aus­führungen des regelmäßigen Referenten des Semi­nars, Professor Dr. Martin Lohmann, Freiburg, über grundsätzliche Fragen des Führungsnachwuchses in der Wirtschaft. Zu diesem Vortrag paßte das Motto, mit dem Generaldirektor Dr. Meyer seine Be­grüßungsworte schloß: "Laß dich nicht klüger dün­ken denn die Alten, denn sie haben auch von ihren Vätern gelernt, denn von ihnen kannst du lernen wie du sollst antworten, wo es not ist."

23. Februar 1959: Vortrag "Löhne, Preise und Investitionen"

In Bayreuth fand eine Gemeinschaftsveranstaltung des örtlichen Juniorenkreises mit ehemaligen Teil­nehmern an Mitarbeiterlehrgängen statt. Es sprach Professor Dr. Grunau, Marburg, zu dem heute im­mer noch aktuellen Thema "Löhne, Preise und In­vestitionen". Ausgehend vom Verteilungsproblem arbeitete der Redner klar den Zusammenhang zwischen Lohnbildung und Preisbildung heraus. Je nachdem, von welcher Seite man den Lohn be­trachte, stellt er entweder einen Kostenfaktor oder eine Einkommensgröße dar. Die sich hieraus zwangsläufig ergebenden Spannungen seien durchaus natürlich, nur dürfe man nicht den Ver­such machen, sie durch eine im letzten ohnehin nicht funktionierende expansive Lohnpolitik zu beseitigen. Das Verteilungsproblem könne am besten nur durch die Preisbildung gelöst werden, die ihrerseits auch maßgeblich durch das Verhalten der Verbraucher mitbestimmt werde. Der Redner

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ging dann schließlich noch auf die wechselseitige Verknüpfung von Lohnpolitik und Investitionspolitik, also ganz allgemein gesprochen auf das Verhältnis der Gegenwart zur Zukunft, ein.

2. April 1959: Besuch des Kraftwerkes Arzberg

Der Arbeitskreis Bayreuth besuchte das Dampf­kraftwerk Arzberg der Bayerischen Elektricitäts­Lieferungs-Gesellschaft. Zu Beginn der Besichti­gung informierte ein Einführungsreferat des Be­triebsleiters Dr. Seifert über die Bedeutung, die Aufgaben und den technischen Aufbau des Kraft­werkes, dessen gewaltige Kesselanlagen, Gene­ratoren und Schaltwerke einen großen Eindruck bei den Besuchern hinterließen. Eine interessante Einzelheit war dabei auch die Verwendung des Industriefernsehens, durch das die an verschiede­nen Stellen des Werkes gewonnenen Meßver­hältnisse und sogar das Bild des Rauchabzuges aus den mächtigen Schornsteinen direkt in die Steuerungszentrale übertragen werden. Anschlie­ßend war der Arbeitskreis zu einem Mittagessen in das BELG-Erholungsheim Hohe Heide bei Bischofsgrün eingeladen. In diesem "Haus ohne Schornstein" wird nur elektrisch geheizt und ge­kocht. Die Öfen nützen den billigen Nachtstrom aus und sind so konstruiert, daß sie die Wärme speichern und tagsüber abgeben.

8.-20. April 1959: Reise nach Südfrankreich

Eine Reisegruppe von 23 Mitgliedern des ober­fränkischen Juniorenkreises nahm an einer Stu­dienfahrt nach Südfrankreich teil, die von der Indu­strie- und Handelskammer für Oberfranken in Zusammenarbeit mit dem Cite-Club Universitaire, Paris, vorbereitet war und von der Europäischen Stiftung für internationalen Austausch, Brüssel, gefördert wurde. Das Reiseprogramm war so an­gelegt, daß die Fahrtteilnehmer einen systemati­schen Überblick über die wirtschaftlichen Probleme eines weitausgedehnten Landstriches gewinnen konnten.

25. Mai 1959: Besuch der Landesbildstelle

Einen lebendigen Einblick über die Bedeutung von Film, Bild und Ton in unserer Zeit vermittelte dem Arbeitskreis Bayreuth ein Besuch in der Staatlichen Landesbildstelle Nordbayern in Bayreuth. Die ein­führenden Erklärungen des Leiters der Bildstelle, Direktor Hermann Gruber, standen unter dem Titel "Audiovisuelle Hilfsmittel in Erziehung und Bildung - der Einsatz von Film, Bild und Ton von der Schule bis zur Erwachsenenbildung" und beschäftigten sich mit der nunmehr bereits 25jährigen Tradition der verschiedenen hier gegebenen Aufgaben.

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Oktober 1959: Seminare im neuen Heim

Die volkswirtschaftlichen Seminare der Industrie­und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth, die bisher in der Schüttersmühle stattfanden, werden nun in Unterleinleiter/Fränkische Schweiz durchge­führt. Neues Lehrgangsheim ist das im Leinleitertal gelegene Gästehaus des Gasthauses "Zur alten Post" (Besitzer Hans Knall), das in seiner abge­schiedenen, ruhigen Lage für die Durchführung der Seminare besonders geeignet ist.

13./14. November 1959: 21. Oberfränkische Juniorentagung in Bayreuth

Probleme der Wirtschaft und der Verteidigung Eu­ropas behandelte diese Juniorentagung, die im Sit­zungssaal der Industrie- und Handelskammer statt­fand. Erster Vortragsredner war Oberstleutnant im Generalstab Hans Jacoby, Königswinter, mit dem Thema "Die Verteidigung Europas im Atomzeitalter (Die Verteidigungsstrategie der NATO)". Über das Thema "Gemeinsamer Markt und Freihandelszone - Problem einer europäischen Großraumwirtschaft" referierte Dipl.-Kaufmann Dipl.-Handelslehrer Otto Helmut Eckl.

21. Januar 1960: Betriebsbesichtigung der Grun­dig-Radio-Werke

Eine sehr interessante Betriebsbesichtigung führte die Bayreuther Junioren in die Grundig-Radio-Wer­ke, Bayreuth. In den modern eingerichteten Werk­hallen konnte ein lebendiger Einblick in die Herstel­lung von Tonbandgeräten und Musikschränken ge­wonnen werden. Eine Aussprache mit dem Be­triebsleiter Karl Rheinstädtler bot die Gelegenheit, über betriebswirtschaftliche Fragen des großen Werkes zu diskutieren.

23. Februar 1960: Vortrag über die "Betriebliche Altersversorgung"

Über "Betriebliche Altersversorgung unter wirt­schaftlichen, sozialen und steuerlichen Gesichts­punkten bei Beachtung der neuen Rentengesetzge­bung" sprachen Direktor Berndt von der Banner Lebensversicherung AG und Oberregierungsrat Dr. Kurt Schöffel von der Landesversicherungsanstalt für Ober- und Mittelfranken. Der Weg zu einer zu­sätzlichen Altersversorgung durch die Betriebe, wie Pensionskassen, betriebliche Unterstützungskas­sen, Versorgungszusagen, Höherversicherung in der Sozialversicherung und Versicherungsverträge für Arbeitnehmer, wurden dabei unter den verschie­denen Gesichtspunkten gegeneinander abgewo­gen. Schließlich fand auch die humorvolle, eingän­gige und absolut nicht trockene Darstellung der verwickelten Bestimmungen der gesetzlichen

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Sozialversicherung durch Dr. Schöffel einen sehr aufgeschlossenen Zuhörerkreis.

30. März 1960: Vortrag bei den Bayreuther Wirt­schaftsjunioren über "Wohnungsversorgung"

In einer Gemeinschaftsveranstaltung verschiedener Junioren-Arbeitskreise sprach Dr. Hans M. Müller zu dem Thema "Führt die Freigabe der Mietpreise zu einer besseren Wohnungsversorgung?" D"le heu­tige Situation ist durch das Nebeneinander von Stoppmieten, Mieten des sozialen Wohnungsbaues und der freifinanzierten Wohnungen charakterisiert. Dem Gesetz zum Abbau der Wohnungszwangswirt­schaft liegt der Gedanke zugrunde, auch im Woh­nungssektor einen freien Markt einzuführen. Dage­gen sprach bisher der große Fehlbestand an Woh­nungen. Im Herbst 1959 gab es nur noch 1.250.000 Wohnungssuchende, von denen jedoch fast die Hälfte bereits im Besitz einer Wohnung ist. Der noch verbleibende Fehlbestand an Wohnungen ist rasch zu decken. Das Gesetz sieht eine stufen­weise Freigabe der gebundenen Mieten vor und konstituiert ein soziales Mietrecht. Insgesamt ist zu erwarten, daß die Aufhebung der Wohnungs­zwangswirtschaft zu einem Ausgleich auf dem Wohnungsmarkt führen wird.

26. April 1960: Vortrag bei den Bayreuther Wirt­schaftsjunioren über den "Haushaltsplan der Stadt Bayreuth"

Über den "Haushaltsplan der Stadt Bayreuth" sprach der Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth, Hans Walter Wild. Die Ausführungen über die Fi­nanzprobleme der Stadt Bayreuth standen im Rah­men einer Darstellung der Entwicklung des Staats­gedankens, dessen Wandlungen in den Jahrhun­derten zu der Herausbildung eines öffentlichen Haushalts und zur Erhebung von Steuern führten. Heute setzt die Betrachtung eines Haushalts die Frage voraus, ob die Aufgabe, die einer Verwaltung gestellt ist, ordnungsgemäß erfüllt wird und ob die verbrauchten Mittel der Aufgabe entsprechen oder zu hoch veranschlagt sind. Der Haushaltsplan selbst ordnet die Aufgabenerfüllung des Gemein­wesens. Besonderen Schwierigkeiten in der Finan­zierung sehen sich die Gemeinden gegenüber, die mehr als der Bund und die Länder verschuldet sind, weil sie im großen Ausmaß die Lasten des Wieder­aufbaues zu tragen hatten. Zudem ist die Gewerbe­steuer als Hauptgrundlage der Finanzierung der Gemeinden infolge ihrer konjunkturellen Abhängig­keit nicht günstig. Die Grundsteuer leidet daran, daß ihr zu geringe Einheitswerte zugrunde liegen. Entwürfe, die Gemeinden an Personal- und Körper­schaftssteuern zu beteiligen, sind steckengeblie­ben. Die Finanzierung der Gemeinden ist also weit­gehend auf den Finanzausgleich angewiesen. Be­sonderes Interesse fanden die im Anschluß an die

Darstellung der Haushaltsgrundsätze und der for­malen Aufgliederung des Haushalts besprochenen aktuellen Probleme der Stadt Bayreuth.

Mai 1960: Starke Zunahme der Selbstbedie­nungsläden

Im Jahre 1959 wurden in der Bundesrepublik nach Schätzungen des Kölner Instituts für Selbstbedie­nung vom Lebensmittelhandel über 6.000 neue Selbstbedienungsläden eröffnet. Ihre Gesamtzahl hat sich damit etwa auf 16.000 erhöht, das sind rund 10 v. H. aller Lebensmittel-Läden.

7. Juni 1960: Vortrag bei den Bayreuther Wirt­schaftsjunioren über "Marktmechanismus und Preispolitik"

Das Grundproblem der Preisbildung war Gegen­stand einer Aussprache des Bayreuther Junioren­kreises. Einleitend sprach Professor Dr. Erich Ca­rell, Würzburg, über das Thema "Marktmecha­nismus und Preispolitik. Die Preisbildung der Wirk­lichkeit". Zwischen den extremen Formen der voll­kommenen Konkurrenz und des Monopols liegen die mannigfaltigen Preisbildungsformen der Wirk­lichkeit. Die Bildung eines Markenartikels führt zu der sogenannten Substitutionskonkurrenz und aus der mehr oder weniger großen Zahl der Anbieter er­gibt sich die theoretisch schwer zu fassende Oligo­polpreisbildung. Außerdem kann durch das Vorhan­densein weniger großer und vieler kleiner Anbieter auf einem Markte eine Preisführerschaft entstehen. Auch die in der Praxis oft anzutreffende Preisset­zung als Aufschlag auf die variablen Kosten für fixe Kosten und Gewinn ist nach Auffassung des Red­ners eine auf lange Erfahrung beruhende Übung, die nicht im Widerspruch zur Theorie steht, son­dern die theoretischen Preisgesetze nur in die Pra­xis übersetzt.

21.-25. Juni 1960: Berlin-Fahrt der oberfränki­schen Wirtschaftsjunioren - "Zwischen Hansa­Viertel und Stalin-Allee"

Schon auf der Fahrt nach Berlin traten die politi­schen Spannungen unserer Tage in das Erleben der Teilnehmer, als nämlich wenige Kilometer von den bekannten Orten der oberfränkischen Heimat ent­fernt, beim Zonengrenzübergang Töpen-Juchhöh, die ostzonalen Kontrollen mit der nach außen nicht unfreundlichen, aber hyperbürokratisierten, miß­trauischen und absichernden Akribie polizeistaat­lichen Geistes erfolgten. Nach einer zügigen Fahrt durch die Zone erreichte der Omnibus bei Dreilin­den Westberlin. Ein leichtes Erstaunen der an Kon­trollen fast schon gewohnten Teilnehmer über die schwerelose Abwicklung der Einfahrt nach West­berlin fing der westliche Kontrollbeamte mit der

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gutgemeinten, aber bezeichnenden Redewendung auf: "Sie sind ja jetzt wieder in Deutschland!" Aber waren wir nicht durch Deutschland gefahren in den vergangenen Stunden? - Ist das andere Deutsch­land wirklich schon so ganz anders, daß man es nicht mehr als Deutschland erkennt?

Das pulsierende Leben Westberlins zog die Teilneh­mer gleich in den Bann der Stadt, deren wirtschaft­liche und politische Probleme nicht voneinander zu trennen sind. Über diese besondere Situation Ber­lins erfuhr die Reisegruppe Grundlegendes durch ein Referat, das am zweiten Besichtigungstag von Chefredakteur Franz Kluge im Rahmen einer Vor­tragsveranstaltung in der Industrie- und Handels­kammer zu Berlin gehalten wurde. Durch den Vier­mächtestatus der Stadt Berlin, der einen freien Ver­kehr garantiert, ist Berlin das einzige Loch im Eiser­nen Vorhang. Westberlin ist laut Grundgesetz ein Land der Bundesrepublik, darf aber nach einem Viermächtevorbehalt nicht von Bonn aus regiert werden. Trotzdem bildet es eine Einheit mit West­deutschland: die gleiche Währung stellt die Wirt­schaftseinheit mit Westdeutschland her, durch Ge­setz ist die Finanzeinheit begründet und durch die vertragliche Verzahnung, nach der sich Berlin ver­pflichtet hat, westdeutsche Gesetze mit Berlin­Klausel zu übernehmen, ist auch die Rechtseinheit gewährleistet. Westberlin ist also faktisch ein Land der Bundesrepublik, de jure aber ein Teil der Vier­mächtestadt Groß-Berlin. Die ehemalige deutsche Hauptstadt Berlin war der Sitz von Spitzenverbän­den, Behörden usw. und hatte einen großen Frem­denverkehr. Die Hauptstadtfunktionen bildeten die Hälfte der Existenzgrundlage. Die andere Hälfte der Existenzgrundlage war die Industrie. Nach 1945 entfielen beide existenznotwendigen Funktionen, denn auch die Industrie war vom Kriege zerstört und demontiert. Berlin war eine zum Sterben verur­teilte Stadt. Auch nach dem Wiederaufbau fehlen die Einnahmen aus den Hauptstadtfunktionen. Die Existenz der Stadt basiert also allein auf der Indu­strie. Dabei ist noch zu bedenken, daß Berlin eine ungünstige Bevölkerungsstruktur mit vielen alten Leuten aufweist, die Bevölkerungszahl aber nicht absinken darf, wenn die politische Kraft Westber­lins erhalten bleiben soll. Die Stadt braucht also ei­nen Wanderungsgewinn, der nur zu erwarten ist, wenn in ihr ein westlicher Lebensstandard herrscht. Dies kann die Stadt aus eigener Kraft nicht schaf­fen, d. h. die Bundesrepublik muß aus politischen Gründen ein künstliches, subventionelies Gleichge­wicht herstellen. Zwar ist Westberlin auch heute noch die größte Industriestadt Deutschlands, aber trotzdem ein industriell unterentwickeltes Gebiet. 52,6 v. H. der Westberliner Arbeitnehmer sind in der Gütererzeugung tätig, 47,4 v. H. in Dienstleistungs­betrieben. Das wäre an sich eine gesunde Struktur für eine Hauptstadt, nicht aber für eine Industrie­stadt. Trotzdem ist für Berlin aus politischen Grün­den wichtig, daß es auch als Industriestadt den Charakter einer Hauptstadt nicht verliert. Innerhalb

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der Industrie dominiert in Westberlin die Produk­tionsgüterindustrie, in der über 60 v. H. der indu­striellen Arbeitnehmer beschäftigt sind. Die hervor­ragendsten Branchen sind die Elektroindustrie (29,8-prozentiger Anteil am industriellen Gesamt­umsatz der Stadt), die Nahrungs- und Genußmittel­industrie (17,8 v. H.), die Bekleidungsindustrie (11,7 v. H.) und der Maschinenbau (9,6 v. H.).

Wie ein Leitmotiv durchzogen alle Gespräche -auch die im Rahmen der Betriebsbesichtigungen bei der EFHA-Fleischwarenfabrik GmbH, der Ma­schinen- und Werkzeugfabrik Fritz Werner AG und dem Dynamo-Werk der Siemens-Schuckert-Werke AG geführten - die politischen Probleme der geteil-

Aufruf zur Ferienaklion Berlin Wie in jedem Jahr ruft die Regierung von OtCf­

franken auch heuer wieder die Bevölkerung auf, FerienpläLze für Berliner Kinder bereitzustellen. Regierungspräsident Dr. FrHz Stahlcr schreiht:

"Die unverändert schwierige Lage ßerlins macht es erforderlich, auch im Jahre 1960 minderbemit­telten und erholungsbedürftigen Kindern Berlins Fericnplät7.c in unserem Land zur Verfügung zu stellen. Im Jahre 1959 hat der Regierungsuczirk Oberfranken allein 1424 Freiplätze geschaffen.

Wer nicht in der Lage ist, ein Patenkind für l'tw,l vier \Vochp.n aufnehmen zu können, JUlIHl durch Spenden zur Schaffung von HeimplätzeIl beitragen. Die Kosten für einen solchen I1eimfrcipla{l betra­gen ungefähr 160 Mark, worüber die Kreisvcrw<lJ­tungsbehörden uforderlichenfalls nähere Auskunft erteilen.

Für die Entgeg·cnnahmc von Geldspenden haben Sonderkonten eingerichtet, unter dem Stichwort "FericnhiIfe ßerlin", die Regierungshauptkasse Bay­reuth, die Ihycrische Staatsbank Bayreuth unter dem Konto 1110, die Stadtsparkassc ßayreuth unier dem Konto 500 lind das PostsehccI<amt NürnbcrA" unter dem Konto 1190.

Die Behörden, Verbände, Kirchen und Organisa­tionen werden mit der ge::.amtcn Bevölkerung- Ober­frankens aufgerufen, auch in diesem Jahr die Erholungsaktion flir Berliner Rinder tatl<riiftig- zu unterstiitz('ll.

Ich darf der Hoffnung Ausdrurk g-e\)en, daf\ diese:· AI;:1ion dcr gleich grofk Erfolg- beschieden sPin IlIÖ~i'

wi(' im Vorjahr."

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ten Stadt. Besonders durch die liebevolle persönli­che Betreuung der Reiseteilnehmer durch die Berli­ner Junioren, die sich die Zeit nahmen, mit ihren Gästen durch die Betriebe zu gehen und die Aben­de gemeinsam zu verbringen und außerdem eine gemeinsame Ausflugsfahrt zur Havel veranstalteten und einen wohlausgerichteten Abendempfang im Hotel "Berlin" boten, war es möglich, die Diskussio­nen auch außerhalb der eigentlichen Programm­punkte weiterzuführen. Die Berichte aus der per­sönlichen Erfahrung junger Berliner Unternehmer im Gespräch von Mann zu Mann waren für die Teil­nehmer einprägsamer und bedeutender, als eine noch so gut ausgearbeitete Information anderer Art über Berlin sein könnte. Gefahren und Chancen der westlichen Welt wurden am Beispiel Berlins deut­lich, zumal hier die unmittelbaren optischen Ein­drücke zur Verfügung stehen. Z. B. zeigte die Stadtrundfahrt im Ostsektor die kalten Fassaden totalitären Machtanspruchs, so die byzantinischen Steinquader des sowjetischen Ehrenmals in Trep­tow und die seelenlosen Einheitsfronten der Stalin­allee. Sie zeigt aber auch in Westberlin das neue Hansaviertel, den zu Stein gewordenen Ausdruck individuellen Schaffens und Gestaltens: zwei Wei­ten sozusagen auf einen Blick, räumlich kaum von­einander getrennt, aber geistig grundverschieden. So läßt sich das Erleben der Reiseteilnehmer in dem Satz zusammenfassen: Wer Berlin nicht gese­hen hat, kann die Zeichen unserer Zeit nur halb ver­stehen.

Deut.ches leich 1938

IlundHrepublik 1950

1959

Anteil der Frauen

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Juni 1960: Wer arbeitet?

Mehr als ein Drittel aller Arbeitsplätze in West­deutschland sind heute von Frauen besetzt. Sie sind aus dem modernen Arbeitsleben genau so we­nig wegzudenken wie etwa Maschinen oder Moto­ren, denn im Laufe der Jahre entdeckte man ganz spezielle Frauenarbeiten, die sich längst nicht mehr auf Büro- oder hauswirtschaftliche Tätigkeiten be­schränken. Die Vorherrschaft der Männer drückt sich nur noch in den Millionenzahlen der Beschäf­tigten aus. Denn Frauen nicht zugängliche Berufe sind sehr selten geworden.

12. Juli 1960: Studienfahrt der Wirtschaftsjunio­ren nach Selb und Rehau

Eine besonders große Beteiligung aus den Junio­renkreisen fand eine gemeinsame Studienfahrt der Arbeitskreise Bamberg, Bayreuth und Kulmbach nach Selb und Rehau, wo die Gäste mit dem Ar­beitskreis Selb zusammentrafen. Am Vormittag wurde die Lederfabrik Josef Linhardt besichtigt. Fa­brikbesitzer Rudolf Linhardt zeigte in seinen einlei­tenden Worten den Besuchern die geschichtliche Entwicklung der Lederindustrie in Rehau und die durch die jetzige Grenzsituation bedingten schwie­rigen Probleme dieser Industriegruppe auf. Die an­schließende Werksbesichtigung vermittelte wertvol­le und für die meisten Teilnehmer neue Einblicke in die moderne Ledererzeugung. Nach einem gemein­samen Mittagessen war der Nachmittag der Be­sichtigung der Selber Porzellanfabriken Lorenz Hut­schenreuther und Rosenthai gewidmet, durch die Dr. Rudolf Sies und Direktor Fritz Kolb führten.

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Ein besonderer Genuß, vor allem für die Damen, war die Besichtigung der Musterzimmer, in denen sich die Pracht des weißen Goldes und die Schön­heit und Formen des Dekors den bewundernden Blicken darbieten. Ein geselliger Abend bot die Möglichkeit zur Vertiefung der Kontakte zwischen den Juniorenkreisen, so daß insgesamt gesagt wer­den kann, daß sich der Sinn der Fahrt, das Zu­sammengehörigkeitsgefühl der oberfränkischen Ju­niorenkreise und insgesamt der geschichtlich ge­meinsam gewachsenen oberfränkischen Wirtschaft zu fördern, erfüllte.

7. Dezember 1960: Vortrag

Ernst Mosich aus München referiert vor den Wirt­schaftsjunioren in Bayreuth über "Sinnwidrigkeiten in der Entwicklung der Sozialpolitik und Lohnpolitik".

EIN PÄCKCHEN

MEHR CH"D~ÜBEN"!

17. Januar 1961: Vortrag

Dr. Dr. Leo Gackstetter, Syndikus der IHK für Ober­franken, referiert vor den Wirtschaftsjunioren in Bayreuth "Über die Arbeit der Industrie- und Han­delskammer".

21. Februar 1961: Vortrag

Stadtbaurat Dr. Vollet aus Bayreuth referiert vor den Wirtschaftsjunioren in Bayreuth über "Probleme des modernen Städtebaus".

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7. März 1961: Sitzung des Arbeitsausschusses Bayreuth

Der Arbeitsausschuß Bayreuth besprach unter Lei­tung seines Vorsitzenden, Fabrikbesitzer Dr. Fritz Bayerlein, Bayreuth, auf seiner Sitzung die Frage der bargeldlosen Lohn- und Gehaltszahlung.

Direktor Dr. Karl Wegner i. Fa. F. C. Bayerlein gab in einem einführenden Referat einen umfassenden Überblick über die kaufmännisch-organisatori­schen, juristischen und sozialpolitischen Probleme, die sich aus einer bargeldlosen und monatlichen Lohnvergütung ergeben. Die Aussprache zeigte, daß insbesondere auf seiten der Banken eine große Bereitschaft zur Übernahme der Abwicklung der bargeldlosen Lohnzahlung besteht, innerhalb der Betriebe aber noch eine Reihe psychologischer Hemmnisse überwunden werden muß

20. März 1961: Artikel in der "Frankfurter Allge­meinen Zeitung" über die Jahrestagung der deutschen Wirtschaftsjunioren

"Als die jungen Unternehmer auf ihrer Tagung in Wiesbaden gefragt wurden, ob sie die "zornigen jungen Männer" ihres Standes seien, da war man zunächst etwas ratlos; denn zornig sind diese jun­gen Leute eigentlich nicht. Es ist nicht ihre Art, für oder gegen etwas lärmend auf die Barrikaden zu steigen. Doch es sind offenbar Menschen, die viel über Dinge außerhalb ihrer Betriebe nachdenken und die ein recht unabhängiges und für manchen älteren Unternehmer unorthodoxes Urteil haben. Sie bringen sich selbst damit zuweilen in keine ganz einfache Situation. Ein Unternehmer, der ver­sucht, wirtschaftspolitische und gesellschaftspoliti­sche Fragen unbefangen und ohne Vorurteil zu be­trachten, kann leicht mit den Interessen in Konflikt geraten, die ihm sein Unternehmen diktiert. Die jun­gen Unternehmer haben nun mit erstaunlicher Ein­dringlichkeit bekannt, daß gerade von ihrem Stand das sogenannte allgemeine Wohl vor den Sonderin­teressen rangieren müsse, selbst wenn Nachteile für den einzelnen und seinen Betrieb damit verbun­den seien. Ein solches Bekenntnis verdient ver­merkt zu werden. Es gibt starke andere Kräfte in der Unternehmerschaft, die verkennen, daß sie nur ein Teil des Staates sind, nicht aber sein alleiniger Repräsentant. Sicher ist es gerade umgekehrt: Wer im demokratischen Staat Führungsaufgaben über­nehmen will, muß zunächst beweisen, daß er das Ganze, nicht Teile sieht. Das haben offenbar die jungen Unternehmer begriffen. Sie spüren, daß ihr Stand, der gerade in einer freiheitlichen Ordnung auch zur politischen Führung berufen ist, sich alle Chancen verdirbt, wenn er "große Politik" von der Basis des Interessenstandpunktes aus treiben will. Gewicht haben diese Worte ohne Zweifel. Um so mehr, weil gerade in Wiesbaden nicht im Stil der Zornigen, sondern eher in einer Art der Bedächti-

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gen gesprochen wurde, unter dem Eindruck der Verantwortung, die dem Unternehmer in diesem Staat auferlegt ist."

1 O. April 1961: Vortrag

Prof. Dr. Joachim Grunau aus Marburg referiert vor den Wirtschaftsjunioren in Bayreuth über "Gegen­wartsfragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik, die jeden angehen".

1 O. Mai 1961: Vortrag

Dr. Alois Oberhauser aus München referiert vor den Wirtschaftsjunioren in Bayreuth über "Die konzen­trationsfördernden Bestimmungen im deutschen Steuerrecht" .

29. September - 1. Oktober 1961: 9. Bayerische Juniorentagung in Bayreuth

Die 9. Bayerische Juniorentagung, zu der der Ju­niorenkreis der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken die in den örtlichen bayerischen Ju­niorenkreisen zusammengeschlossenen jungen Unternehmer und unternehmerisch tätigen Nach­wuchskräfte nach Bayreuth eingeladen hatte, be­gann am 29. September 1961 mit einem Empfang in der Industrie- und Handelskammer. Dem Zweck der Tagung entsprechend, den Junioren Gelegen­heit zu geben, mit hervorragenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft zu diskutieren und außerdem im geselligen Kreis Begegnungen und Gespräche zwischen den aus allen Teilen des Landes stammenden Mitgliedern zu vermitteln, fan­den sich die Tagungsteilnehmer an diesem Vor­abend zu einem heiteren fränkischen Bierabend zu­sammen.

Die Arbeitssitzungen der Tagung am 30. September 1961 eröffnete der Obmann des Juniorenkreises Bayreuth, Fritz Baier. Anschließend gab der Präsi­dent der Industrie- und Handelskammer, Dr. Konrad Pöhner, der bereits bei dem Empfang am Vorabend die Gäste als Hausherr begrüßt hatte, seiner lang­jährigen Verbundenheit mit der Juniorenarbeit Aus­druck. Er verwies auf die Anliegen und Impulse, die vor mehr als zehn Jahren zu der Gründung der Kreise geführt haben, und auf den Ausgangspunkt der bayerischen Juniorentagungen: das Zu­sammentreffen von Vertretern bayerischer Junio­renkreise 1953 in Bad Berneck. Das gleichzeitig mit der Tagung stattfindende Jubiläum der Firma Ro­bert Bosch GmbH, die im Kammerbereich einen Betrieb in Bamberg unterhält, gab ihm Anlaß, im Rahmen eines kurzen Unternehmerporträts des Fir­mengründers Robert Bosch das Beispiel einer her­vorragenden Unternehmerpersönlichkeit zu zeich­nen. Die Geschichte der Juniorenarbeit hat gezeigt,

Fritz Baier

daß die unternehmerischen Nachwuchskräfte nicht als "zornige junge Männer" in Opposition zu der vorliegenden Erfahrung der Älteren stehen, sondern immer bestrebt waren, in Zusammenarbeit vor al­lem mit den Kammern, sich für die Bewältigung wirtschaftlicher Führungsaufgaben vorzubereiten. In diesem Sinne wird die Juniorenarbeit auch in der Verantwortung über den Betrieb hinaus für die Zu­kunft ihren Wert behalten.

Änderungen in der Konstellation der Marktdaten bezeichnete Prof. Dr. Rolf Rodenstock, Präsident des Landesverbandes der Bayerischen Industrie, in seinem Referat "Strukturelle Veränderungen im Wirtschaftsleben Bayerns" als grundlegend für die Entwicklung der Wirtschaft. Da sind einmal die exo­genen Marktdaten, wie Steuer-, Sozial- und Wirt­schaftspolitik und hier vor allem die Handelspolitik, die von außen auf die Wirtschaft einwirken. Auf der anderen Seite stehen die endogenen, aus dem Wirtschaftsleben selbst stammenden Änderungen der Marktdaten, wie Wandlungen in den Verbrau­chergewohnheiten, neue Werkstoffe, Erfindungen und als weiteres Beispiel die Erschließung neuer Energiequellen. Zwar hat sich in den letzten zehn Jahren in der bayerischen Wirtschaft eine gewisse Stabilisierung herausgestellt, doch wird die Wirt­schaft durch Veränderungen der Marktdaten immer weiteren Wandlungen unterworfen sein. Während z. B. die Textilbranche noch 1950 mit 17,5 v. H. An­teil am bayerischen Industrieumsatz an der Spitze aller Gruppen lag, ist sie 1960 mit 9,2 v. H. Anteil auf den 3. Platz zurückgefallen. Vom 2. auf den 1. Platz vorgerückt ist dagegen die Elektroindustrie, auf die heute rund 12 v. H. (1950: 7,4) der bayeri­schen Industr'leumsätze entfallen.

Die Tagung klang mit einem "Festlichen Abend" im Jagdschloß Thiergarten und mit einer am 1. Oktober

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folgenden Besichtigung Bayreuther Sehenswürdig­keiten aus. Der Wagner-Enkel Wolfgang Wagner führte die Teilnehmer persönlich durch das Richard­Wagner-Festspielhaus und erläuterte die Besonder­heiten des Baues, der Akustik und der Bayreuther Aufführungen. Außerdem wurden das Markgräfliche Opernhaus und die Eremitage besucht.

29. Januar 1962: Neuer Hauptgeschäftsführer in der IHK

Die Vollversamlung beauftragte Dr. Dr. Leo Gackstet­ter mit der Wahrnehmung der Geschäfte des 1. Syn­dikus der Industrie- und Handelskammer für Ober­franken Bayreuth. Zu seinen ständigen Vertretern wurden Syndikus Dr. Johannes Drache und Syndi­kus Dipl.-Vw. Hanskarl Angerer bestellt.

Dezember 1962: Überall fehlen Arbeitskräfte

Arbeitskräfte sind in der Bundesrepublik Mangelwa­re geworden. Um das bestehende Loch zu stopfen, wirbt die Bundesregierung schon seit Jahren auslän­dische Arbeitnehmer an.

Vielfältig beschäftigte

"Gastarbeiter"

Oktober 1963: Bestes Automobiljahr der Welt

Im besten Automobiljahr der Welt zeigten die deut­schen Werke und ihre Konkurrenz aus Europa den USA im September auf der Vierten Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt ihre neuesten Schöpfungen .... Selbst Fachleute, die seit Jahr­zehnten die Märkte beobachten. können keine schlüssige Begründung dafür geben, weshalb es ge­rade in diesem Jahr zu dieser hohen Autowoge in der Welt kam. Die außergewöhnlich gute Autokon­junktur in den USA und die verbesserte Massen-

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kaufkraft in Frankreich und Italien sind nur einige Er­klärungen für diese "Autowoge". Wichtiger er­scheint, was der Verband der deutschen Automobil­industrie dazu sagt: "Die Entwicklung der vergange­nen Monate könnte zu dem Schluß verleiten, daß al­le früheren Hinweise auf natürliche Grenzen, die der Ausweitung der Automobilproduktion gesetzt sind, auf einer pessimistischen Beurteilung der Lage be­ruhten, und daß auch für die Zukunft mit einer stei­genden Automobilproduktion gerechnet werden kann. Vor einer solchen Einschätzung der Lage muß aber gewarnt werden."

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Juni 1964: Kammerpräsident wird Bayerischer Finanzminister

Der Bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel hat Dr. Konrad Pöhner, seit 1945 Präsident der In­dustrie- und Handelskammer für Oberfranken Bay­reuth, als Nachfolger des zurückgetretenen Staats­ministers der Finanzen, Dr. Rudolf Eberhard, in das umgebildete bayerische Kabinett berufen.

16.117. September 1965: Bundeskonferenz der Juniorenkreise in München

Außer mit örtlichen und regionalen Juniorenproble­men befaßte sich die Juniorenkonferenz eingehen­der mit Fragen des Ost- und Interzonenhandels. Über das Hauptthema "Mit dem Osten Handel trei­ben?" sprach Herr Dr. W. Hipp, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie­und Handelstages.

März 1966: Was ist und was will der Junioren­kreis?

Seit mehr als einem Jahrzehnt besteht in Oberfran­ken ein Juniorenkreis der Industrie- und Handels­kammer. Er hat sich seit seiner Gründung folgende Aufgaben gestellt:

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• unternehmerisches Gedankengut im Sinne unse­rer freiheitlichen Wirtschafts- und Gesellschafts­ordnung zu pflegen,

• aktuelle Probleme unserer Zeit zu diskutieren, • einen Erfahrungsaustausch aus der Sicht aller

Wirtschaftsbereiche durchzuführen, • den Mitgliedern Anregungen für die eigene be­

triebliche Arbeit zu geben.

So wie in Oberfranken treffen sich auch in anderen Kammerbezirken junge Unternehmer und leitende Angestellte in Juniorenkreisen mit der gleichen Ziel­setzung. Mitglieder sind Damen und Herren aus al­len Bereichen der Wirtschaft, vor allem aus Indu­strie, Handel, Verkehr, Banken und Versicherungen, im Alter bis zu 45 Jahren.

Über den Sinn der Juniorenarbeit heißt es in einer Broschüre der Arbeitsgemeinschaft der baye­rischen Industrie- und Handelskammern: "Die Wirtschaft übt heute mehr denn je auf alle Bereiche unseres Lebens entscheidenden Einfluß aus. Hier­aus erwächst jedem Unternehmer und darüber hin­aus jedem Mitarbeiter, der sich freiheitlicher Ord­nung verpflichtet fühlt, eine besondere Verantwor­tung. In dieser Situation ist es notwendig, sich dar­auf zu besinnen, daß die Freiheit weder ein Ge­schenk noch ein Produkt der geschichtlichen Ent­wicklung ist. Die Verantwortung für die Zukunft er­fordert deshalb ein konsequentes Eintreten für un­sere marktwirtschaftliche Ordnung, die Voraus­setzung für jedes unternehmerisches Wirken ist. Für den jungen Unternehmer und die Nachwuchs­kräfte in allen Bereichen unserer Wirtschaft bedeu­tet dies die Verpflichtung, sich für die auf s',e zu­kommenden Aufgaben in Gesellschaft wie Betrieb sorgfältig vorzubereiten. Um ihnen dazu die Mög­lichkeit zu geben, wurden die Juniorenkreise der Industrie- und Handelskammern ins Leben ge­rufen. H

Der Juniorenkreis der Industrie- und Handelskam­mer für Oberfranken ist eine lockere Vereinigung von einzelnen örtlichen Arbeitskreisen. Aktive Ar­beitskreise gibt es z. Z. in Bayreuth, Hof, Kulm­bach, Lichtenfels und Selb.

Wer an der Juniorenarbeit Interesse hat und gerne mitmachen möchte, wird gebeten, sich an die Kam­mer (Dr. Holzschuher, App. 39) oder an die Obleute der einzelnen Arbeitskreise zu wenden. Es sind d',es für Bayreuth

• Otmar Schau pp, Fa. Alfred Schau pp Textilfachgschäft, 8580 Bayreuth, Maxstraße 28, Tel. 4545

• Josef Zenkel, Fa. Georg Zenkel Mineralwasserfabrik, 8580 Bayreuth, Richard-Wagner-Straße 62, Tel. 5332

Februar 1967: DIHT-Test beweist schlechte schulische Vorbildung der Lehrlinge

Die Vermutung, daß es um die schulische Vorbil­dung der Lehrlinge schlecht bestellt sei, ist jetzt zum ersten Male durch sichere Zahlen erhärtet wor­den. Die Zahlen sind das Ergebnis eines Tests, den der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHT) bei 2000 aus der Volksschule entlassenen Jugend­lichen durchgeführt hat, um ihre Kenntnisse in Rechtschreibung und Rechnen beim Eintritt in die betriebliche Lehre festzustellen.

Bei 20 Prozent der Lehrlinge ist die Beherrschung der Rechtschreibung mangelhaft; bei weiteren 17 Prozent kann von Sicherheit in der Rechtschrei­bung nicht die Rede sein. Das Ergebnis im Rech­nen ist noch ungünstiger. Bei 25 Prozent ist die Lei­stung im Rechnen mangelhaft, bei weiteren 25 Pro­zent bestehen erhebliche Lücken. Nicht einbezo­gen in diese Zahlen sind die 19 Prozent aller Volks­schüler, die regelmäßig das Ziel der Volksschule nicht erreichen.

Wirtschaftswachstum jeweils gegenüber dem Vorjahr in %

1964 1965 1966 I. 2. 1. 2. 1. 2.

Januar 1968: Verkauf von Süßwaren durch Tankstellen

In einer Stellungnahme des Bundeswirtschaftsmini­steriums hat dieses die Auffassung vertreten, daß angesichts der Entwicklung der Motorisierung und der ihr dienenden Dienstleistungsgewerbe auch der Verkauf von Süßwaren in kleinen Mengen zum als­baldigen Verzehr als noch im wirtschaftlichen Zu­sammenhang mit den Dienstleistungen des Tank­stellengewerbes stehend angesehen und damit für erlaubnisfrei gemäß § 7 Abs. 2 EHG gehalten wird.

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März 1968: Verbrauchermärkte dringen vor

In der Bundesrepublik gibt es gegenwärtig rund 50 sogenannte Verbrauchermärkte. Weitere 100 sollen bis zum Jahresende eröffnet werden. Der Umsatz­anteil der Verbrauchermärkte, Discounthäuser und Discountmärkte liegt in einigen Ballungsgebieten bereits bei drei bis fünf Prozent.

8. Mai 1968: 125 Jahre Selbstverwaltung der oberfränkischen Wirtschaft

Über 200 Vertreter der oberfränkischen Wirtschaft und Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Le­bens waren der Einladung der Kammer zu einem Festakt im Markgräflichen Opernhaus gefolgt.

Januar 1969: Gedanken zur Jahreswende - von IHK-Präsident Dr. Konrad Pöhner

Mir scheint, das Jahr 1968 sei wie im Flug vergan­gen; als hätten die Wogen vieler Ereignisse uns mit fortgetragen, ohne uns Zeit zur Besinnung zu las­sen. Zwar ist es einer guten und mutigen Politik ge­lungen, die wirtschaftliche Rezession verhältnismä­ßig rasch zu überwinden; jedoch hat vieles andere Geschehen uns in ständiger Bewegung gehalten.

Während in unserem Nachbarland Tschechoslo­wakei der jahrelang gebändigte Drang zur Freiheit nach seinem Ausbruch gewaltsam unterdrückt wurde, drängte in unserer freiheitlichen Bundes­republik eine sich lautstark gebärdende kleine Minderheit mit sinnlosen Provokationen und wirren Vorstellungen auf eine Änderung der bestehenden Ordnung. Daß unsere Arbeiterschaft solchen Parolen nicht gefolgt, sondern im Gegenteil zur Stütze unserer Gesellschaftsordnung geworden ist, kann man nicht hoch genug bewerten.

Ich wünsche zur Jahreswende, daß eine besonne­ne Lohn- und Sozialpolitik sowie eine im Rahmen bleibende Ausgabenwirtschaft die endlich wieder­gewonnene gesunde Finanzbasis nicht zerstören werden.

1. Januar 1970: Hanskarl Angerer neuer IHK­Hauptgeschäftsführer

Dipl.-Vw. Hanskarl Angerer übernimmt als Nachfol­ger des aus Krankheitsgründen ausscheidenden Dr. Dr. Leo Gackstetter das Amt des Hauptgeschäfts­führers der IHK für Oberfranken Bayreuth.

Dipl.-Vw. Hanskarl Angerer ist am 6. Oktober 1922 in Oberkonnersreuth b. Bayreuth geboren, besuchte von 1933-1941 die Oberrealschule in Coburg und machte dort Abitur. Bis 1945 nahm er am 2. Welt­krieg teil, studierte von 1946-1949 an der Universität

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Hanskarl Angerer

Erlangen Staats- und Wirtschaftswissenschaften und erwarb den akademischen Grad eines Diplom­Volkswirtes. Am 1. Januar 1950 trat er bei der IHK Bayreuth als wissenschaftlicher Mitarbeiter ein.

23. Januar 1970: Betriebsbesichtigungen

Zwei außergewöhnlich informative Betriebsbesich­tigungen führte der Bayreuther Juniorenarbeitskreis durch.

Die von der Kammer organisierte Besichtigung führte die 15 Teilnehmer in einem Bus zunächst nach Sulzbach-Rosenberg zur "Eisenwerk-Gesell­schaft Maximilianshütte mbH". Unter der sachkun­digen Führung eines pensionierten ehemaligen Be­triebsleiters besuchten die Herren sämtliche Abtei­lungen von Hütte, Walz- und Röhrenwerk. Die um­fassende Führung ermöglichte es, den Weg des Er­zes vom Hochofenabstich über Thomas-Birne und Walzstraße bis hin zum Endprodukt (u. a. Eisen­bahnschienen) zu verfolgen. Besonders interessant gestaltete sich auch der Besuch des hochmoder­nen Röhrenwerkes. Hier werden im Stoß- und Streckverfahren auf modernen Produktionsstraßen kleine und mittelgroße Stahlrohre hergestellt. Am Ende der über drei Stunden dauernden Betriebsbe­sichtigung stand ein gemeinsames Mittagessen, zu dem die Betriebsleitung eingeladen hatte.

Am Nachmittag erfolgte die zweite Besichtigung. Auf Einladung der "Vereinigte Flußspatgruben GmbH" in Stulln/Nabburg lernten die Herren des Ar­beitskreises die Herstellung von Gasbeton (System Hebel). Es war aufschlußreich zu erfahren, daß das

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Unternehmen diesen verhältnismäßig jungen und modernen Baustoff, dessen überdurchschnittlich wärmedämmende Eigenschaften bekannt sind, nur auf Bestellung und nach den Wünschen seiner Kun­den produziert. Während der anschließenden Kaf­feetafel ergaben sich in der Betriebskantine ange­regte und lebhafte Gespräche mit dem Betriebslei­ter, der es sich nicht nehmen ließ, alle Fragen - und auch solche der Herren "vom Fach" - ausführlich und geduldvoll zu beantworten.

Nach einer Abendbrotpause in Speichersdorf kehr­ten die Teilnehmer in gelöster und fröhlicher Stim­mung nach Bayreuth zurück.

April 1970: Vortra9 über die "Konjunkturlage"

Vor den Mitgliedern der Bayreuther und Lichtenfel­ser Junioren-Arbeitskreise referierte Dr. Lang vom Direktorium der Bayerischen Staatsbank München, über die derzeitige Konjunktursituation in der Bundesrepublik.

Das von Dr. Lang in anschaulicher Weise zu­sammengestellte und vorgetragene Zahlenmaterial ermöglichte seinen Zuhörern einen guten Überblick über den gegenwärtigen Stand der Konjunktur. Aus einer Abwägung der maßgebenden Beurteilungs­faktoren (wie Erzeugerpreise, Lebenshaltungsko­stenindex, Arbeitsmärkte, Auftragseingang und Produktionsauslastung) und ihrem Zusammenwir­ken mit den konjunkturimmanenten Kräften (deutli­ches Absinken der Investitionsgüter bei anhalten­der Konsumgüternachfrage) könne geschlossen werden, daß sich unsere derzeitige hitzige Konjunk­tur in einer typischen Spätphase befindet und daß sich Nachfrage und Angebot etwa gegen Jahres­mitte treffen würden. Mit einer solchen Abschwä­chung der Konjunktur würden im übrigen nicht nur das BMWi, sondern auch zahlreiche Forschungsin­stitute rechnen. Hierfür sei die zu spät erfolgte Auf­wertung zwar mit- aber nicht alleinursächlich, denn auch im Ausland seien Konjunkturabschwächungs­tendenzen bemerkbar.

Das Instrumentarium (Diskont-, Lombard- und Mindestreservenpolitik) der Bundesbank, die ihre Aufgabe als Hüterin der Stabilität sehr ernst nehme, wirke - zumindest bei der noch anhaltenden Konsumgüternachfrage - eher pro- als antizyklisch, da die Erzeuger und Produzenten die höheren Kreditzinsen derzeit noch über die Preise weiterge­ben könnten. Um so mehr bedürfe daher die Stabi­litätspolitik der Bundesbank der Unterstützung durch eine echte antizyklische Fiskalpolitik. Obgleich er die politischen Schwierigkeiten sehe, wäre doch nach Meinung Dr. Langs nach wie vor eine Kaufkraftabschöpfung - im Sinne der Schiller­sehen Vorstellungen - ein dem Stabilitätsgesetz entsprechendes und geeignetes Instrument ge­wesen.

Wenn nun auch der "Preiszug wohl endgültig abge­fahren" sei, da konjunkturpolitisch in der jüngsten Vergangenheit nicht alles so gelaufen sei, wie es hät­te laufen sollen, so sei doch die Chance, zu einer Beruhigung zu kommen, noch nicht verpaßt. Ent­scheidend allerdings sei, daß bei künftigen Maßnah­men behutsam vorgegangen werde, der Verbraucher nicht in eine Preishysterie getrieben werde, was ei­nen zusätzlichen Konsumstoß auslösen könne, d. h. eine langfristige Stabilitätspolitik betrieben werde, und zwar nicht nur durch die Bundesbank, sondern auch durch die öffentlichen Hände, auch wenn "Gas geben leichter sei als bremsen" wegen der damit bei den Betroffenen verbundenen "Schmerzen".

16.-18. April 1970: Junioren-Exkursion in die Rheinpfalz

Eine Exkursion in den rheinpfälzischen Raum unter­nahm eine Gruppe Bayreuther Junioren. Auf dem Programm standen Besichtigungen des Lkw-Werkes der Daimler-Benz-AG, Wörth/Rh., eines weltbekann­ten Sektkellereibetriebes in Neustadt/W. (Carstens) und eines der führenden Weingüter in Bad Dürk­heim.

27, April 1970: Arbeitsausschuß Bayreuth und Junioren informieren sich über Bayreuther Ver­kehrsplanungen

Auf Einladung von Vizepräsident Dr. Fritz Bayerlein, dem Vorsitzenden des Arbeitsausschusses Bay­reuth, sprach Oberstadtbaurat Dr Vollet vor den interessierten Mitgliedern des Arbeitsausschusses und des Bayreuther Juniorenkreises. Er vermittelte seinen Zuhörern einen umfassenden und aufschluß­reichen Überblick über die Verkehrsplanungen der Stadt.

Stadtentwicklung könne sich nicht allein im Pla­nungsbüro abspielen, sondern werde als permanen­ter Prozeß der Verbesserung und Anpassung von den freien personalen und wirtschaftlichen Kräften der Stadt entscheidend mitgetragen. Bereits die Straßenzüge für das Jahr 2000 zu konzipieren sei keine überspannte Forderung, wenn man bedenke, daß ein so weit vorausschauendes Planen schon das Denken der Markgrafen bestimmte. Die Königs-, Markgrafen-, Bindlacher Allee und Brandenburger Straße seien in ihrer geraden und großzügigen Li­nienführung typische Barockbauten, zu deren geo­metrischer Anlage Vizepräsident Dr. Bayerlein einige eigene interessante Beobachtungen mitteilte.

Die Stadt habe aus dem den Nachbarwirtschaftsbe­reich mit umfassenden Flächennutzungs- und Bebau­ungsplan in Zusammenarbeit mit einem bekannten Planungsbüro den geltenden Generalverkehrsplan entwickelt. In ihm sind Verkehrsuntersuchungen ent­halten, die zeigen, daß das Hauptgewicht des nach

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Bayreuth einstrahlenden Verkehrs im Norden liegt (AI­brecht-Dürer- und Brandenburger Straße). Um diese Kopflastigkeit zu beseitigen, sei es dringend erforder­lich, die nördlichen Stadtteile durch schnelle und lei­stungsfähige Straßen mit den anderen - vor allem östlichen und südlichen - Stadtteilen zu verbinden. Dies geschehe einmal durch den sogenannten Stadt­kernring, der nach seinem endgültigen Ausbau eine Länge von 3,8 km aufweisen werde, den Stadtring und ein System von Tangentialstraßen (B 85, Bamber­ger, Nürnberger Straße und Königsallee). Eine soll beispielsweise die von Bamberg in den böhmischen Raum führende "Hohe Straße" - sie ist vor 800 Jahren Anlaß zur Gründung Bayreuths gewesen - in Anbin­dung an die verlängerte Preuschwitzer Straße den aus Richtung Bamberg kommenden Verkehr ins Industrie­gebiet aufnehmen; für Donndorf-Eckersdorf sei eine Umgehungsstraße vorgesehen. Der Verbindung nach Westen (Maintal-Autobahn) sollte eine gleichwertige Verbindung in Richtung Weiden entsprechen, ange­bunden an die BAB-Ausfahrt-Süd, deren neue Pro­jektierung geplant sei. Wegen der Kopflastigkeit der Verkehrseinstrahlung könne der geplante Universi­tätsstandort nur im Süden der Stadt im Bereich von Oberkonnersreuth liegen.

Juli 1970: Betriebsbesichtigung der Bayreuther Wirtschaftsjunioren

"Wasser allein macht noch kein Bad" - Als Wilhelm Busch diese Feststellung traf, konnte er die vielfälti­ge Wunschpalette künftiger Verbrauchergeneratio­nen noch nicht einmal erahnen. Was nach deren Vor­stellungen neben dem immer noch erforderlichen nassen Element zu einem modernen Badezimmer erforderlich ist, erfuhren die Mitglieder des Junioren­arbeitskreises Bayreuth anläßlich ihres Besuches bei der Fa. Haßmann & Co. in Bayreuth.

November 1970: Vortrag bei den Bayreuther Wirtschaftsjunioren über "Kreditgewährung"

Über die "Beurteilungsmaßstäbe der Banken bei der Kreditgewährung" vermittelte Dipl.-Kfm. Helmut Westermann aus Frankfurt, leitender Mitarbeiter in der Kreditabteilung einer deutschen Großbank, ak­tuelle und wertvolle Informationen.

Anhand von Beispielen erläuterte Westermann das Erfordernis "in Liquidität und Rentabilität" zu den­ken". "Unternehmen müssen das harte Streben ha­ben, gewinnträchtige Geschäfte zu machen und für eine hinreichende Zahlungsbereitschaft Sorge zu tragen." Lang- und kurzfristige Finanz- und Erfolgs­planungen, modernes Rechnungs- und Buchfüh­rungswesen sind geeignet, die Vertrauensbasis zwi­schen Banken und Kunden zu stärken. Gleichheit zwischen Aktiv- und Passivfristen, Wirtschaftlichkeit und Zahlungsbereitschaft seien maßgebliche Finan­zierungsgrundsätze.

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März 1971: JCI - was ist das? - von JCI-Vizeprä­sident Wolfgang Kappus/Offenbach

JCI - Junior Chamber International - Internationale Juniorenkammer, viel beredet, oft geschmäht, selten verstanden. Internationaler Debattierclub? Reisebü­ro ehrgeiziger Postenjäger? Ein Zusammenschluß junger Leute mit ähnlichen Interessen und festumris­senen Zielen?

Gestatten Sie mir an dieser Stelle ein paar der oft gestellten Fragen zu beantworten, ein paar der oft ohne Erfahrung hingesprochenen Behauptungen zu entkräften.

Zuerst einige Tatsachen: JCI ist ein Zusammen­schluß junger Leute im Alter von 18 bis 40 Jahren aus 82 Ländern mit über 400.000 Einzelmitgliedern.

Die einzelnen NOMs (National Organization Mem­bers - Nationale Mitglieder) sind unterschiedlich in Größe, Mentalität und Struktur, je nach geographi­scher Position und Entwicklungsstand. Die interna­tionale Vereinigung ist lose gegliedert und wird ent­gegen anderslautenden Meinungen von niemandem dominiert. Ein Minimum gemeinsamer Arbeitsrichtli­nien, ein ständiges Sekretariat in Coral Gables (USA) und ein ausgeklügeltes System internationaler Quer­verbindungen gestatten, wo es gewünscht wird, internationale Kooperation. Soviel Gemeinsamkeit wie nötig, soviel Eigenständigkeit wie möglich.

Die Geschäfte werden ehrenamtlich vom "Board of Directors" geführt. Dieser wird jährlich demokratisch auf dem Weltkongreß (1970 in Dublin) gewählt. An seiner Spitze steht der Weltpräsident. Drei Exekutiv­Vizepräsidenten und 16 Vizepräsidenten helfen ihm bei der Betreuung der nationalen Mitglieder. Äußer­ste Sparsamkeit und beachtliche Opfer der "Funk­tionäre" an Zeit und Geld machen es möglich, mit ei­nem Mitgliedsbeitrag von $ 1,25 pro Mitglied und Jahr auszukommen.

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Müssen wir "da" drin sein? Keiner "muß", jeder "darf". Wenn wir glauben, es uns leisten zu können, abseits zu stehen, wird uns niemand daran hindern, es zu tun. 82 Nationen ohne Deutschland? Möglich ist es, ob es erstrebenswert wäre, wage ich zu be­zweifeln. Was haben wir davon? Wenn wir wollen, können wir auf die Erfahrungen von 82 anderen Ju­niorenorganisationen zurückgreifen, die Dienste eines hervorragend besetzten Sekretariats in Anspruch nehmen, uns seiner Publikationen bedienen, an inter­essanten internationalen Kongressen teilnehmen. Können wir auf internationalen Erfahrungsaustausch, können wir auf ausländische Freunde verzichten? Wo haben wir sonst noch die Möglichkeit, den zukünfti­gen Führungskräften von 82 Nationen im persön­lichen Gespräch unseren Standpunkt klarzumachen?

Wo steht Deutschland innerhalb der Internationalen Juniorenkammer? Obwohl wir eine der stärksten na­tionalen Organisationen besitzen und uns unserer Arbeit wirklich nicht zu schämen brauchen, ist unser Einfluß nicht unserer Bedeutung entsprechend. Da die deutschen Juniorenkreise sich nicht des interna­tional verwendeten Kommissionssystems bedienen, ist es oft schwer, gute Ideen international durchzu­setzen. Es fehlen meist nur die formalen Vorausset­zungen. Bei Abstimmungen zählen die Mitglieder, die internationalen Mitglieder. Auf diesem Gebiet werden wir Jahr für Jahr von mehr Nationen überflü­gelt. Aus der Spitzengruppe sind wir dabei, in die Masse der Einflußschwachen abzusinken. Schade und unnötig.

Was sollen wir tun? Jeder, der Zweifel hat, soll sich die Dinge einmal unvoreingenommen ansehen. Das kostet nichts. Er sollte zu einem internationalen Se­minar oder Kongreß fahren. Wenn er dann glaubt, beruflich oder persönlich etwas dazugelernt zu ha­ben, dann sollte er das bitte weitersagen. Vielleicht wird es dadurch möglich, viele der nicht berechtig­ten Vorurteile abzubauen und einen weiteren JCI­Saulus in einen internationalen Paulus zu verwan­deln. Sicher ist nicht alles Gold, was glänzt, aber wo ist das schon so. Weltorganisationen müssen für alle Mitglieder da sein und deshalb immer Kom­promisse schließen. Das sollten wir nicht verges­sen. Einer der Leitsätze der Internationalen Junio­renkammer heißt: "Learning by doing." Er gilt auch für das Kennenlernen der internationalen Arbeit.

Juli 1971: Kreisreform in Bayern

Zur Stadt Bayreuth kommen die Gemeinden Lain­eck, Oberkonnersreuth und ein Teil von Ober­preuschwitz.

Somit ergeben sich

Einwohner Fläche Bevölkerungsdichte/km' Steuerkraft 1971 absolut

je Einwohner

66.014 44 km' 1.500 16.746 TDM 254 DM

Geplante Neugliederung Bayerns /" in Landkreise und kreisfreie Städte ~ \ (Mai 1971)

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Der Landkreis Bayreuth erhält u. a. den bisherigen Landkreis Pegnitz, Teile der Landkreise Eschen­bach, Kemnath und Kulmbach und verliert Teile an die Stadt Bayreuth und die Landkreise Kulmbach, Lauf und Forchheim.

Einwohner Fläche Bevölkerungsdichte/km' Steuerkraft 1971 absolut

je Einwohner

93.772 1.262 km' 74 10.275 TOM 110 DM

November 1971: Verkürzung des Wehrdienstes

JETZT NUR NOCH 15 MONATE WElffinIENST "Mir L"t das noch Immer zn lang!" - "Um wieviel?" - .. Um 15 Monate!'

März 1972: Vortrag bei den Junioren über "Betriebsprüfungen"

Praktische Erfahrungen bei Betriebsprüfungen stan­den im Mittelpunkt einer Aussprache innerhalb des Bayreuther Juniorenkreises. Ausgehend von der Rechtslage bis zum Erlaß der Betriebsprüfungsord­nung - 1965, gab Steuerberater Dipl.-Kfm. Walter Frank, selbst Mitglied eines Juniorenkreises, einen Überblick über die geltenden Verfahrensvorschriften. In der anschließenden sehr regen Diskussion der Teilnehmer wurde auch darauf hingewiesen, daß um eine zeitliche Verschiebung der Betriebsprüfung nur aus wirklich wichtigen Gründen nachgesucht wer­den kann und daß die Erteilung von Auskünften an den Prüfer nicht durch jeden beliebigen Firmenmit­arbeiter erfolgen sollte.

März 1972: Zu guter Letzt: "Der älteste Beruf der Welt"

Am Stammtisch meint der Mediziner: "Ich habe den ältesten Beruf, weil ein Vorfahr aus Adams Rippe die Eva zurechtschnitt." Da konterte der Architekt:

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"Nein, mein Vorfahr baute aus dem Chaos das Welt­all." - Darauf kichert der Computer-Experte: "Na und, meine Herren, wer schuf denn das Chaos ... ?"

16. März 1972: Einheitliche Juniorensatzung

Die Juniorenkreise bei den bayerischen Industrie­und Handelskammern wollen eine gemeinsame Rahmensatzung entwerfen. Diesen Beschluß faßte die Ständige Bayerische Landeskonferenz der Ju­niorenkreise bei ihrer Sitzung in Röthenbach bei Nürnberg ... ' Die Juniarenreferenten der Kammern Bayreuth, Nürnberg und München wurden beauf­tragt, einen Vergleich der bestehenden Satzungen vorzunehmen und daraus eine bayerische Rahmen­satzung zu entwerfen.

31. März 1972: Der ungeschriebene Brief - aus "Blick durch die Wirtschaft"

Lieber Pa!

Nachdem ich mein 15. Semester Betriebswirtschaft hinter mir habe und leider durch die Prüfung geflo­gen bin, möchte ich Dir mitteilen, daß ich nun doch in absehbarer Zeit in unseren Betrieb komme, um Dich abzulösen. Die Sache mit dem Examen lag natürlich an den reaktionären Mumien in der Prü­fungskommission, die mich tatsächlich fragten, ob die Abschreibungen zu den fixen, proportionalen oder remanenten Kosten gehören. Dabei haben doch schon Marx und Engels festgestellt, daß sie lediglich dazu dienen, die Produktionsmittel in der Hand der Kapitalisten auf Kosten der Werktätigen zu vermehren.

Um so mehr freue ich mich darauf, jetzt bald im Be­trieb den Bewußtwerdungsprozeß an der Basis un­serer 150 Werktätigen forcieren zu können. Ich stei­le es mir so vor, daß ich den Betriebsrat mit einigen klassen bewußten Kollegen aufzufrischen gedenke und ihm in einem systematischen Lernprozeß ver­ständlich machen werde, daß der soziale Klimbim seitens der herrschenden Klassen nur benutzt wur­de, um die werktätigen Massen zu korrumpieren und sie in eine Konsumgesellschaft zu manipulie­ren, die zwangsläufig zu revanchistischen Exzessen mißbraucht wird.

Einige Genossen unserer Zelle haben sich bereit er­klärt, mir in meiner gesellschaftspolitischen Arbeit zu helfen, und Du solltest veranlassen, daß bald ein Haus und einige Prokuristensteilen für sie freige­macht werden. Überhaupt müssen wir einige per­sonalpolitische Änderungen treffen. Als erstes soll­test Du den Buchhalter, diesen Kapitalistenknecht, feuern. Der ist auch schon an die 50. Mit solchen Greisen kann ich nicht arbeiten. Deine Besorgnis, daß während des Umstrukturierungsprozesses die Gewinne vorübergehend zurückgehen könnten,

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stört mich nicht. Wenn wir keine Gewinne machen, brauchen wir auch keine Steuern zu zahlen, die von der die sozialistische Ideologie ohnehin verraten­den Regierung zur Finanzierung ihres Machtappa­rates, einer faschistoiden Armee und einer die frei­heitlichen Kräfte tyrannisierenden Polizei verwendet werden. Einsparungen in der Firma können wir zum Beispiel dadurch erreichen, daß wir die Rechnun­gen der großkapitalistischen Hochburgen, zum Bei­spiel der Chemie- und der Elektrokonzerne, nicht mehr bezahlen, die ihre und damit unsere Gelder nur verwenden, um Giftgas nach Vietnam und Waf­fen nach Guinea zu liefern.

Ich hoffe, durch meine bewußtseinswandelnde Ak­tivität das nachholen zu können, was Deine ver­klemmte Generation nach der Zerschlagung des Faschismus durch die ruhmreichen sowjetischen Armeen versäumt hat. Es lebe die freiheitlich-sozia­listische Gesellschaftsordnung, in der nicht mehr der Mensch den Menschen unterdrückt, sondern umgekehrt.

Gruß Wiethold

(Dieser Brief ist in Wirklichkeit nie geschrieben worden. Aber mancher Unternehmer, der in den letzten Jahrzehnten seine Fir­ma aufgebaut hat, fürchtet insgeheim, daß sein Sohn und Erbe, der jetzt noch studiert und in einer "Roten Zelle" aktiv ist, eines Tages ähnlich schreiben könnte.)

ABSOLVENT DER FRANKFURTER UNI AUF STELLUNGSUCHE ..... und welche Quailfikatioß('n bringen Sie mit!" - "Ich bin perfekt im Eierwerfen. im EWdlla,en '\ion GlllstDrcn und im Einsatz VOll

Sch.aumlosd!.ern ,cKen die Pollzt-I!"

April 1972: Information zur "Vermögensbildung"

Kontroverse Standpunkte und eine lebhafte Diskus­sion kennzeichneten das Podiumsgespräch über Vermögensbildung in Arbeitnehmerhand, zu wei­chem die oberfränkischen Junioren- und volkswirt­schaftlichen Arbeitskreise der Kammer drei Fachleu­te der Bundestagsfraktionen eingeladen hatten: Werner Liebich, Geschäftsführer des Arbeitskreises Arbeit und Sozialpolitik der FDP, Dr. Wilhelm Nölling, MdB vom Arbeitskreis Sozialpolitik der SPD, und Dr. Jürgen Warnke, MdB für die Fraktion der CDU/CSU.

Juli 1972: Vortrag über "Australien"

Australien, von Känguruhs und ehemaligen Sträflin­gen bevölkert und im Sprachgebrauch immer noch als unbekannter Erdteil kursierend - auf diese Kenntnisse beschränkt sich das Wissen vieler Deutscher um diesen sechsten und kleinsten Kon­tinent. Um diesem Zustand abzuhelfen, sendete die australische Botschaft den Leiter ihres Vortrags­dienstes, Wolfgang Pischner, auch zu den Bayreu­ther Wirtschaftsjunioren. Er belegte mit Farbdias und einem vorzüglichen Tonfilm, daß Australien sei­ne traditionelle Rolle als Agrarland längst abge­streift hat und auf bestem Wege ist, als moderner und leistungsfähiger Industriestaat im südostasiati­schen Raum eine führende Rolle zu spielen.

Oktober 1972: Vortrag über "Kontoführungsge­bühren"

Nahezu alle Kreditinstitute sind seit kurzem oder längerem dazu übergegangen, ihre Kunden, seien sie nun Inhaber von Lohn- und Gehaltskonten oder von Girokonten, in einem gewissen Umfang mit Ge­bühren zu belasten. Über das sachliche Für und Wider dieser Praxis diskutierten die Bayreuther Ju­nioren mit Vertretern der in ihrem Kreis vertretenen Banken und Sparkassen.

Aus Gesprächen über die verschiedenen Kostener­mittlungsarten für die Gebühren bei den einzelnen Kreditinstituten ergab sich, daß der Kontoinhaber (statistisch) mit monatlichen Kosten von 1,20 DM je Konto zu rechnen haben werde, wobei nicht auszu­schließen sei, daß sich auch diese "geringen" Ko­sten im Laufe der Zeit nach oben bewegen könn­ten. Ob der (bisher noch kostenlose) Postscheck­dienst für den Normalverbraucher bei dieser "kon­zertierten Aktion" des Kreditgewerbes eine echte Alternative bietet, blieb in der Diskussion dahinge­stellt.

November 1972: Vortrag über "Bilanzanalyse und Bilanzkritik"

Einen Überblick über die zu beachtenden Grund­sätze und die damit zusammenhängenden Fragen gab Horst Nawrath, Vorsitzender des Prüfungsaus­schusses für Bilanzbuchhalter, den Mitgliedern des Juniorenkreises Bayreuth.

Dezember 1972: Juniorengespräch mit den Jungsozialisten

Um die Vorstellungen der Jungsozialisten ging es in einem Informationsgespräch, das der Juniorenkreis Bayreuth mit Juso-Vertretern aus dem Bezirk führ­te. Die faire, ausgewogene und sachliche Diskus­sion verlief bemerkenswert unpolemisch und bot

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den Teilnehmern ausreichend Gelegenheit, ihre Ar­gumentationen aneinander zu messen. Als Hinter­grundm aterial lagen der Ein ladung (radikale) Veröf­fentlichungen, Erklärungen und Thesen der Juso­Bundesspitze bei, die reich lich Diskussionsstoff bo­ten . Wenn auch die Gemeinsamkeiten zahlreich waren , gab es doch einige Bereiche, in denen man "einig ging, daß Einigkeit nicht zu erzielen ist" . Bei­de Teile äußerten sich über Form und Ergebnis des Gespräches positiv - nicht zuletzt darüber, daß es überhaupt zu einem solchen Gespräch kam.

Februar 1973: Das aktuelle Zitat - von Clarence Francis, Vorsitzender des Vorstandes der Gene­ral Foods

"Man kann die Zeit eines Menschen kaufen. Man kann seine körperliche Anwesenheit an einem be­stimmten Arbeitsplatz kaufen. Man kann sogar die Verrichtung einer bestimmten Zahl von Arbeitsbe­wegungen pro Stunde oder pro Tag kaufen. Aber man kann keine Begeisterung kaufen, keine In itiati ­ve und keine Treue. Diese Dinge muß man sich ver­dienen,"

März 1973: Aussprache zum "Lohnfortzahlungs­gesetz"

Ein Erfahrungsaustausch über drei Jahre Praxis in der Lohnfortzahlung war Gegenstand eines Round ­Table-Gesprächs, zu dem der Juniorenkreis Bay­reuth Vertreter der Ärzteschaft und der Kassen ein­geladen hatte. Im Brennpunkt der Diskussion stan­den das Lohnfortzahlungsgesetz von 1970, die Pra­xis des vertrauensärztlichen Dienstes, aber auch die Zweifel mancher Unternehmer an einer "mit all­zu leichter Hand betriebenen Bescheinigungstätig­keit" - kurz: das Krankschreiben.

V. r. n. 1.: O. Schau pp, Juniorenkreis-Vorsitzen­der J. Zenkel und Dr. Schleußner, Vorsitzender der Bezirkskassenärztlichen Verein igung

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M ärz 1973: Junioren informieren sich über Bay­reuths Stadtplanung

Feh lentscheidungen im Städtebau erfo lgen nicht über Nacht, sie haben meist eine längere Vorge­schichte. An ihren Auswirkungen trägt die Allge­meinheit um so schwerer, je weiter die Fehlent­scheidung zurückreicht.

Dafür zu sorgen, daß die Weichen frühzeitig richtig gestellt werden , ist Auftrag des Planers, letztl ich die ri chtige Entscheidung zu treffen , die des Kommu­nalpolitikers. Das Di lemma der Planung, "die in Ge­d anken vorwegnehmen muß, was Wirklichkeit der Zukunft sein soll", demonstrierte Helmut Muchow den Bayreuther Junioren der IHK an drei Denk­modellen.

Im Endzustand gi lt es, im Verdichtungsraum Bay­reuth 120.000 Einwohner zu versorgen, wobei Mu­chow den Universitätszuwachs (8.000 Studenten mit ihrer Kern- und Mantelbevölkerung) auf 25.000 neue Einwohner schätzt. Ohne Universität wäre Bayreuths natürliche Bevölkerungsentwicklung weiterhin rückläuf ig.

Die schlechten Vorfluterverhältn isse im Roten Main (ho her Verschmutzungsgrad unterhalb von Bayreuth und Niedrigwasserstand im Sommer), die eine hö­here Abwasserfracht nicht erlauben , legen es nahe, einen Bevö lkerungszuwachs über die geplanten 120.000 Einwohner hinaus nicht anzustreben. Das Bemühen um eine optimale Flächennutzung muß daher im Vordergrund stehen. Stadt und Landkreis entwickeln seit einiger Zeit zusammen einen neuen Flächennutzungsplan, der noch in diesem Jahr vo r­liegen so ll. Ausgangspunkt wi rd dabei eine bessere Funktionsmischung sein , d. h. eine engere Zuord­nung von Wohn- und Arbeitsstätten. Hierzu gibt es verschiedene Entwicklungsalternativen, die zu ­nächst nur als Denkmodelle der Planer existieren:

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"Streuung", d. h. die weitere Siedlungsentwicklung kristallisiert sich an in der Nähe aber außerhalb Bayreuths liegenden Ansatzpunkten.

"Sternförmige Entwicklung" würde bedeuten, daß die radial auf Bayreuth zulaufenden Verkehrsadern Ausgangspunkt weiterer Bebauung wären.

Nach dem "Modell Süd stadt" würden sich zwi­schen und um Universitätsbereich und Stadtkern neue Siedlungsentwicklungen anbahnen.

Keine dieser Alternativen kann als "reine Lehre" gelten. Den vorhandenen Entwicklungsspielraum wird man nur dann voll ausschöpfen können, wenn man die einzelnen Komponenten zusammen be­trachtet und evtl. deren Vorteile miteinander zu ver­binden sucht.

2. Mai 1973: Bayreuth ans internationale Flug­netz angeschlossen

An diesem Tag startete die erste Linienmaschine des "Bayerischen Flugdienstes" um 8.05 Uhr zu ih­rem Jungfernflug vom Bindlacher Berg nach Frank­furt/Main. Die Linie wird mit zweimotorigen Maschi­nen vom Typ "Twin Otter" (18 Sitze), einem sicheren und komfortablen Flugzeug betrieben.

Juni 1973: Kosten als Fortschrittsmotor

Die Unternehmer des Groß- und Einzelhandels rin­gen um ein neues Selbstverständnis. Herausforde­rungen und Zwang zur Anpassung gehören zum täglichen Geschäft, erklärte Dr. Fritz Benker, Mit­glied der Vollversammlung der Kammer und Mit­glied des Handelsausschusses des DIHT vor den Bayreuther Junioren. Die Erörterung von neuen Konzeptionen, die Entwicklung von Alternativen für die nächsten fünf bis zehn Jahre seien heute wich­tiger denn je.

Der größeren Auswahl in Groß märkten steht gegen­über, daß der Trend in Richtung individuelle Bedie­nung und Betreuung läuft.

Juli 1973: Bayreuth - Eine Ode

Jede Stadt hat ihr Image. Manchmal paßt dieses Image den Bürgern und dem Stadtdirektor nicht, dann werden Broschüren versandt mit dem Motto "XY ist ganz anders". Oder das Image ist gut und angenehm, dann heißt es in den Prospekten "XY ist nicht nur ... ", denn jedes Image muß einseitig sein -irgendein auffälliges Detail wird halt herausgegriffen und tritt in der Meinung des Publikums an die Stei­le des Ganzen. Je mehr dies geschehen ist, desto mehr Mühe hat die Stadt, ihre Vielgestaltigkeit zu beweisen, wenn sie nicht völlig hinter dem für

typisch und kennzeichnend gehaltenen Detail ver­schwinden will.

Bayreuth ist Wagner. Bei vielen Städten ist das Ima­ge durch einen Personen namen gekennzeichnet. Danzig läßt manchen an Grass denken, Dublin an Joyce. Florenz an Dante. Vielleicht kommt einmal eine Zeit, wo der Ortsname Trier sofort die Assozia­tion Karl Marx hervorruft, und wo "Wuppertal" aus­sprechen soviel heißt wie "Friedrich Engels" den­ken. Bei Bayreuth ist diese Festlegung einer Stadt auf eine Person am weitesten fortgeschritten.

Seltsam, wenn man dann hinkommt und feststellt, daß Bayreuth eine Stadt mit ungewöhnlich hohem Industriebesatz und einem riesigen neuen Indu­striegelände ist. Eigentlich hätte man sich denken können, daß eine so große Stadt nicht allein von Ri­chard Wagner leben kann. Eine weitere Überra­schung erlebt der Besucher im Gespräch mit dem Enkel des Meisters. Wolfgang Wagner geriert sich weniger als Hüter des Grals als vielmehr als um­sichtiger Kaufmann, der bei einer Neuinszenierung flink ausrechnet, was die neuen Dekorationen ko­sten werden. Mit Recht ist er stolz darauf, nur den kleineren Teil seiner Einnahmen durch Subventio­nen zu bestreiten.

Ein kurzer Aufenthalt reicht nicht, um das Klischee, das man mitbrachte, durch ein facetten reiches und realistisches Bild zu ersetzen. Er provoziert nur die Frage, weshalb im Bewußtsein der anderen das Ganze durch einen Teil ersetzt wird und wie sich die Betroffenen dazu verhalten sollen. Es gibt ja auch

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Städte, zu denen einem rein gar nichts einfällt, die gar kein Image haben. Sicher, sie haben den Vorteil, nicht einseitig festgelegt zu sein. Schwerer wiegt der Nachteil, daß solche Städte zwar einen Namen haben, aber keine Identität. Nicht selten kommt es vor, das eine Stadt ihre Identität verliert und von der einen zur anderen Gruppe überwechselt. Schnell läßt sich dies durch eine forsche Sanierung er­reichen. Nicht ganz so schnell durch eine unkon­zentrierte Stadtwerbung. Besser ist manchmal ein kurzes Besinnen.

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März 1974: Wirtschaftskriminalität kein Kavaliers­delikt

In hochinteressanten, praxisnahen Ausführungen wurde der Bayreuther Juniorenkreis durch Staatsan­walt Chris Kulla von der Schwerpunkt-Staatsanwalt­schaft Hof mit dem Phänomen der Wirtschaftskrimi­nalität bekannt gemacht. Daß dies mehr als ange­bracht war, beweisen allein schon die seit Jahren zu­nehmenden Wirtschaftsdelikte, die sich schätzungs­weise auf jährlich 30 bis 50 Mrd, DM belaufen dürf­ten, wobei die Dunkelziffer sehr hoch anzusetzen ist.

April 1974: Junioren blickten hinter die Kulissen des Festspielhauses

Den Theaterbetrieb als einen Betrieb besonderer Art zeigte Wolfgang Wagner, organisatorischer Leiter der Bayreuther Festspiele, dem Bayreuther Junio­renkreis in seinem Vortrag "Betriebswirtschaftliehe und organisatorische Probleme des Festspielhau­ses" auf, Bei insgesamt 700 Beschäftigten, während des Jahres allerdings nur 60, ist es freilich offen­sichtlich, daß das "Dienstleistungsunternehmen auf Zeit" streng nach kaufmännischen Gesichtspunkten

zu führen ist. Denn während die Personalkosten 1951 noch bei 46 v, H, lagen, stiegen sie bis zum letzten Jahr auf 79,5 v, H, an, obwohl nur 2,3 v, H, des Personals auf der Bühne eingesetzt sind, Ihre weitere Entwicklung beobachtet Wolfgang Wagner mit Sorge,

Die Eigenerlöse liegen mit 32 v, H, weit über ver­gleichbaren "Kulturbetrieben", Nachdem bis zum 2, Weltkrieg noch ohne Zuschüsse ausgekommen werden konnte, sind diese nunmehr in der mittelfri­stigen Finanzplanung des Landes als Festposten enthalten, Andererseits ist aber auch seitdem der Aufführungsrhythmus mit fast jährlichen Neuinsze­nierungen erheblich intensiviert worden, wozu je­doch das Raumvolumen vergrößert werden mußte, ohne allerdings räumliche Veränderungen zu erlau­ben, Hinzu kommt, daß sich seit Beginn der 60er Jahre die Zeit der Abstraktion stilistisch gewandelt hat, also das Dekorationsvolumen der 30er Jahre nicht mehr zu verwenden war, Weiterhin erzwang die Arbeitsmarktlage seit etwa 1958 zusätzliche Werk­statträume, um kontinuierlich arbeiten zu können, Zu diesem Zweck wurde eine Mehrzweckhalle errichtet, die vollwertige Bühnenproben ermöglicht und kost­spielige Probetage einspart.

Festspielleiter Wolfgang Wagner (r.) begrüßt die Junioren im Festspielhaus

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Auf die Frage einer Verlängerung der Festspieldau­er zur Kostensenkung, die Jungunternehmer zwangsläufig stellen, erklärte Wolfgang Wagner, daß die Festspiele nur von einer bestimmten Dauer sein können. Über die 10 Wochen mit 450-600 sze­nischen und musikalischen Proben hinaus sei eine längere Bindung auch der Künstler nicht möglich. Das Maximum an Spiel dauer sei erreicht, wolle man die "Unarten" des Alltagstheaters vermeiden. Gegenüber der Zeit vor 1938, wo sich 2 Festspiel­jahre mit einem Jahr Pause abwechselten, sei die Produktion heute verdoppelt.

Die anschließende fachkundige Führung durch den Musentempel einschließlich seiner neuerstellten Er­weiterungsbauten ergab hochinteressante architek­tonische Originalitäten. Wer wußte schon, daß es sich 1876 der Baupreise wegen um ein Provisorium gehandelt hat und der Wiederbeginn der Festspiele 1951 nur durch ein Stillhalteabkommen hinsichtlich der baulichen Vorschriften erreicht werden konnte? Oder wem war der gelungene Ersatz des Holzfach­werks durch Betonfachwerk offenkundig?

Vorsitzender Josef Zenkel mußte das aufschlußrei­che Frage- und Antwortspiel der Bayreuther Junio­ren beenden, sonst hätte der immer munterer wer­dende Wolfgang Wagner noch im Dunkeln in seiner mitreißenden Art aus dem künstlerisch-wirtschaft­lichen Nähkästchen geplaudert.

Juli 1974: Junioren der Weltwährungsordnung auf der Spur

Vorsitzender Otmar Schau pp eröffnete die wäh-

die mit ihr erwartete massive Verlagerung der inter­nationalen Zahlungsströme auf sehr dramatische Weise vor Augen geführt hätten, wie labil unsere internationale Währungsordnung in Wahrheit sei. In­soweit könne auch von einer "Ordnung" nicht mehr gesprochen werden, nachdem vom Bretton-Woods­System nichts weiter als ein Torso übriggeblieben sei. Von der D-Mark meinte der Referent, daß sie international ihre feste Position behalten werde und sah auch gegenwärtig keinen Grund, weshalb sie in Bedrängnis geraten sollte.

August 1974: Zehn goldene Gebote für Junioren

1. Gehen Sie überhaupt nicht zu den Versamm­lungen.

2. Wenn Sie schon gehen, kommen Sie zu spät.

3. Sollten Sie ein Treffen besuchen, so kritisie­ren Sie dort vor allem den Vorstand.

4. Übernehmen Sie niemals ein Amt. Es ist viel einfacher, hinten zu sitzen und Kritik zu üben.

5. Wenn Sie in eine Kommission berufen wer­den, gehen Sie nicht zu deren Tagungen. Sollten Sie aber nicht berufen werden, so entrüsten Sie sich darüber.

6. Werden Sie nach Ihrer Meinung gefragt, so antworten Sie, Sie hätten nichts dazu zu sa­gen. Hinterher aber erzählen Sie jedem, wie man es hätte machen müssen.

7. Tun Sie niemals mehr als absolut notwendig.

rungspolitische Veranstaltung des Bayreuther Junio- 8.

Wenn aber andere den Löwenanteil an der Arbeit erledigen, so erklären Sie, die Vereini­gung werde von einer Clique beherrscht. Machen Sie sich nicht die Mühe, Beiträge zu zahlen. Warten Sie mindestens, bis Sie zwei renkreises mit dem Hinweis, der US-Dollar habe bei

einem Kursstand von DM 2,493 seit etwa fünf Mona-ten einen neuen Tiefststand erreicht. Damit fand der Referent des Abends, Dipl.-Vw. Dr. Lang, Direktor

oder drei Mahnungen vom Kassenwart be­kommen haben, das verhütet ja gleichzeitig, daß er arbeitslos wird.

der Zentrale der Bayerischen Vereinsbank, gleich die 9. passende Überleitung zu seinem Thema "Der Verfall

Übernehmen Sie nie Ideen anderer, beste­hen Sie darauf, daß nur Sie recht haben.

der Weltwährungsordnung". Der Referent wies dar-auf hin, daß gerade in jüngster Zeit die "Ölkrise" und

Zah\oClfl)f l$l~,-"",,, 191'5 \1'>ocMI« , ,. , ,

der

Mitte der 70er Jahre befindet sich unsere Volks­wirtschaft mitten im Sturm internationaler Schwierigkeiten.

10.

Denn so viele Intelligente kann es außer Ih­nen ja gar nicht geben. Blockieren Sie rechtzeitig Reformen, Neue­rungen oder ungewöhnliche Vorschläge. Die besten Argumente dabei sind und bleiben "Das haben wir schon immer so gemacht, das haben wir nie so gemacht, da könnte ja jeder kommen!"

24. September 1974: IHK-Präsident Dr. Konrad Pöhner verstirbt

Die oberfränkische Wirtschaft, die Bayerische Staatsregierung, Landtag, Senat und die Stadt Bayreuth, deren Ehrenbürger Dr. Pöhner war, haben sich in einem Trauerakt am 27. September im Mark­gräflichen Opernhaus zu Bayreuth von ihm verab­schiedet.

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Dr. Konrad Pöhner, seit 1945 Präsident der Indus­trie- und Handelskammer für Oberfranken, Unternehmer und Politiker, hat die Industrie- und Handelskammer entscheidend geprägt, der oberfränkischen Wirtschaft wesentliche Impulse gegeben und die Geschicke seiner bayerischen Heimat mitgeprägt. Sein Leben und Wirken stan­den im Dienst der Allgemeinheit.

Oktober 1974: Bayreuther Junioren bei der Post

Die Post in ihrem partnerschaftlichen Verhältnis zur Wirtschaft lernten die Mitglieder des Bayreuther Ju­niorenkreises bei der Besichtigung des Hauptpost­amtes kennen. Postamtmann Hans Pfeifer erläuter­te im Rahmen einer Führung als zuständiger, um keine Antwort verlegener Beratungsbeamter Ein­richtungen und Ablauf des örtlichen Postverkehrs. Der Blick in die Telegrafie verbunden mit dem Hin­weis, daß die Bundesrepublik das beste und am dichtesten ausgebaute Telexnetz der Welt habe, dessen Vorteile immer mehr geschätzt würden, während der Telegrammdienst rückläufig sei, be­endete diesen aufschlußreichen Rundgang durch das 1928 erbaute, zwischenzeitlich aber sichtlich zu stützende Hauptpostgebäude, wofür leider we­der Ausbau- noch Neubaupläne bestehen.

Januar 1975: Vortrag bei den Bayreuther Wirt­schaftsjunioren über "Insolvenzen"

Vor dem Juniorenkreis Bayreuth und geladenen Vertretern aus der Industrie und dem Kreditgewer-

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be sprach der Geschäftsführer des Verbandes der Vereine Creditreform, Dr. Helmut Rödl, zum Pro­blem der Früherkennung von Insolvenzen.

Der zahlreich vertretene Teilnehmerkreis dokumen­tierte das lebhafte Interesse der Wirtschaft an vor­beugenden Maßnahmen, nicht zuletzt im Hinblick auf die rapide Zunahme der Insolvenzen und die bedrohlich gestiegene Anzahl der Nachfolgekon­kurse, die infolge zu enger Bindung an dritte, in Schwierigkeiten geratene Unternehmen eintreten können. Rödl hob hervor, daß er Patentrezepte zur Verhinderung von Insolvenzen nicht bieten könne. Es böten sich aber durchaus Schutzmöglichkeiten für die Wirtschaft durch Beachtung spezifischer In­solvenz-Erkennungszeichen. Er verwies auf eine von Creditreform durchgeführte Untersuchung. Aus ihr geht hervor, daß bestimmte Indizien für eine Insolvenz-Anfälligkeit bestimmter Unternehmen sprechen.

Neben allgemeinen Erkennungszeichen wie Rechtsform, Alter und Branche, nannte Rödl eine Reihe von internen Erkennungsmöglichkeiten wie etwa Kurzarbeit, Investitionsstopp, Stillegungen von Betriebsteilen, die einzeln oder auch summiert auftretend als erste Anzeichen für Zahlungsschwie­rigkeiten verstanden werden könnten. Maßnahmen bei Risikoanzeichen seien abhängig vom Einzelfall sowie von der Intensität der festgestellten Indizien. Pauschalrichtlinien hierfür zu geben, sei jedoch problematisch. Dennoch zeigte Rödl einige interes­sante Hinweise auf, die bei der Überwachung eines laufenden Lieferantenkredits als Kreditschutz im weitesten Sinne verstanden werden können.

April 1975: Rhetorik-Seminar der Bayreuther Wirtschaftsjunioren bei der Hypo-Bank

Die Hypo-Bank Bayreuth veranstaltete zusammen mit dem Juniorenkreis Bayreuth der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken in ihren bankeige­nen Schulungsräumen in der Opernstraße ein eintä­giges Intensiv-Rhetorik-Seminar. Der Kurs wurde durch den Leiter der Ausbildungsabteilung der Bank, Direktor Kutzner, München, unter Benutzung modernster Hilfsmittel wie Videorecorder, Kamera, Tonband und Overhead-Projektor gestaltet und ver­mittelte den Teilnehmern viele interessante und nützliche Kenntnisse.

Mai 1975: Neuer Kammerpräsident

Die neugewählte Vollversammlung der Industrie­und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth wählte ihren langjährigen Vizepräsidenten Franz Meußdoerffer (1952/53 Gründungs-Vorsitzender des Junioren-Arbeitskreises Kulmbach), geschäfts­führender Gesellschafter der Kulmbacher Mönchs­hof-Bräu GmbH, Kulmbach, einstimmig zum neuen

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Franz Meußdoerffer

Kammerpräsidenten. Meußdoerffer, der bereits seit Oktober 1974 die Aufgaben des IHK-Präsidenten wahrnahm, trat damit die Nachfolge des im Sep­tember 1974 verstorbenen ersten Nachkriegspräsi­denten der oberfränkischen Kammer, Dr. Konrad Pöhner, an.

Neu als Vizepräsidenten wurden gewählt:

• Dr. Otto Burkhardt, Komplementär der Fa. Eisen­werk Hensel, Bayreuth, Inh. Dipl.-Ing. Burkhardt, Bayreuth, und

• Werner Fehr, Inh. der Fa. Buchdruckerei Emil Mühl, Bayreuth: Werner Fehr (56) ist der Gründungs-Vorsitzende der Bayreuther Wirtschaftsjunioren. Er studierte in München und Berlin Rechts- und Staatswis­senschaften und übernahm 1940, mit Unterbre­chungen durch Wehrdienst und Gefangenschaft, die Leitung des großelterlichen Unternehmens, der Buchdruckerei Emil Mühl in Bayreuth, deren alleiniger Inhaber er seit 1951 ist. Der Vollver­sammlung der Kammer gehört Werner Fehr be­reits seit 1955 an und war auch bisher in Fach­ausschüssen der Kammer tätig. Auch als Ar­beits- und Handelsrichter hat er in der Vergan­genheit gewirkt.

Juni 1975: Juniorenkreisvorsitzender im Arbeits­auschuß

Der langjährige Vorsitzende des Bayreuther Junio­renkreises, Josef Zenkel, wurde für die Wahlperiode 1975-1978 Mitglied im Arbeitsausschuß Bayreuth

der IHK für Oberfranken. Damit erhielt er über seine Tätigkeit im Rahmen der Jungunternehmer hinaus Gelegenheit, in einem maßgeblichen Gremium der Kammer seinen wirtschaftlichen Sachverstand bei der Lösung oberfränkischer Belange zur Verfügung zu stellen.

Dezember 1975: Arbeitsausschuß Bayreuth tag­te in Hol/feld

Um die wirtschaftlichen Probleme auch der durch die Gebietsreform neu dem Landkreis Bayreuth zu­geordneten Räume kennenzulernen, hielt der Ar­beitsausschuß Bayreuth der Kammer erstmals im Rathaussaal der Stadt Hollfeld eine Sitzung ab.

Im Mittelpunkt der Tagesordnung stand die Erörte­rung wirtschaftlicher, den Hollfelder Raum berühren­der Fragen durch Bürgermeister Besold und Landrat Dr. Kohut. Zuvor unterrichteten Bürgermeister Be­sold und Studiendirektor Hofmann die Ausschußmit­glieder bei einem Rundgang durch die Gesamtschu­le Hollfeld über deren Konzeption einer integrierten Gesamtschule (Hauptschule, Realschule, Gymnasial­zweig), von der es vier Modelle in Bayern gibt. Im 4. Schuljahr befindlich, zählt dieser Gesamtschultyp reinster Form 937 Schüler, die unter Ausklammerung der ersten vier Grundschulklassen bis zur 10. Klasse geführt werden können. Die noch fehlende Oberstu­fe wäre ohne einen Neubau zu realisieren.

Mit diesem speziell auf die ländlichen Verhältnisse zu­geschnittenen Modell wird ein Raum von etwa 11.000 Einwohnern mit vier Grundschulen abgedeckt, wofür ein einziges Gymnasium unzureichend wäre. Selbst behinderte Kinder sind in die Gesamtschule integriert, wobei jede Klasse entsprechend der Begabung der Schüler viermal unterteilt ist. Die Orientierung am Gymnasium zeigt sich darin, daß zu Beginn des 7. Schuljahres Latein und Französisch wahlweise an­geboten werden.

Bei Baukosten von 26,5 Mill. DM ist für 1976 die end­gültige Fertigstellung vorgesehen, nachdem im Vor­jahr die dazugehörige Dreifachturnhalle und das Hal­lenbad vollendet worden waren. Die finanzielle Ab­wicklung wurde von einem Zweckverband, bestehend aus dem Landkreis Bayreuth und den Gemeinden be­sorgt; allein die Stadt Hollfeld hatte einen Aufwand von 1,5 Mill. DM zu tragen. An jährlichen Folgekosten entstehen dem Landkreis Bayreuth 1,4 Mill. DM.

Im Rahmen der wirtschaftsspezifischen, auf den Hollfelder Raum bezogenen Aussprache wies Land­rat Dr. Kohut darauf hin, daß 1971 noch 45 v. H. der Arbeitskräfte des Hollfelder Raumes in der Land­wirtschaft beschäftigt waren. Bis 1980 aber wird trotz einer gegenwärtig konjunkturell bedingten Ver­langsamung ein Rückgang bis auf 25 v. H. ge­schätzt, was 2000 neu zur Verfügung stehende Ar­beitsplätze erfordert. Sollte dies nicht zu realisieren

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sein, würde der negative Pendlersaldo von derzeit 600 noch erheblich zunehmen.

Auch der Rückgang der Geburtenrate um 40-45 v. H. gegenüber früher bereitet Sorge, da die natürliche Auffüllung des Bevölkerungsstandes so nicht mehr erfolge und der Abwanderungstrend in den Groß­raum Nürnberg-Erlangen ungebrochen sei. Chan­cen, ihm entgegenzuwirken, werden im landwirt­schaftlichen Nebenerwerb sowie in einem ausrei­chenden Bauplatzangebot gesehen.

Zur Frage der Einbeziehung Hol/felds ins Zonenrand­gebiet stellte Hauptgeschäftsführer Angerer eindeu­tig fest, daß dies von Nachteil für all die Orte wäre, die jetzt im Zonenrandgebiet liegen, dann aber her­ausfallen würden. Damit jedoch würde das Zonen­randgebiet als Ganzes in Frage gestellt. Man solle in Hol/feld zunächst den Abschluß der Gebietsreform abwarten, zumal es als Schwerpunktort in der Ge­meinschaftsaufgabe mit einer 15 v. H. -Förderung ausgestattet ist. Eine Stärkung der Zentralitätsfunk­tion des Unterzentrums Hollfeld im Dreieck Bay­reuth-Bamberg-Forchheim wurde jedoch al/gemein befürwortet, wozu die Gesamtschule einen geglück­ten Ansatzpunkt bietet.

Dezember 1975: Juniorenkreis Bayreuth unter neuem Vorsitz

Der Juniorenkreis Bayreuth der Industrie- und Han­delskammer für Oberfranken wählte auf seiner Jahresversammlung am 9. Dezember 1975 einen neuen Vorstand. Einstimmig, bei jeweiliger Enthal­tung der Gewählten, bestellte er für die nächsten zwei Jahre Dipl.-Ing. Heinz Döring, Fa. Michael Döring, Hoch- und Tiefbau, Bayreuth, zum ersten

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DerPleiten-Boom häftan

Pleitenhäufigkeit 1975· je 10 000 Unternehmen

Bau

Dienst -l01stungen

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und Dipl.-Ing. Wolfgang Ramming, Fa. Hermann Leupold, Bayreuth, zum zweiten Vorsitzenden.

Damit wurden Josef Zenkel und Otmar Schaupp als bisheriger Vorstand abgelöst, welche seit Mitte der 60er Jahre den Juniorenkreis Bayreuth geführt und sich wegen Erreichen der Altersgrenze von 40 Jah­ren nicht mehr zur Wahl gestellt hatten.

Das Veranstaltungsprogramm für das nächste Jahr sieht neben wirtschafts- und gesellschaftspoliti­schen Vorträgen sowie Betriebsbesichtigungen auch eine Studienfahrt vor, um über den mehr be­triebsbezogenen Erfahrungs- und Gedankenaus­tausch hinaus durch persönliche Kontakte der jun­gen Führungskräfte der Wirtschaft untereinander den geselligen Aspekt zu betonen.

1976 - Neujahrsgruß einer Bezirksfirma

Verehrte Freunde - '75 ist passe. War das der Aufschwung? Oder trat man auf der

Stelle? Die Konjunktur-Apostel ziehen Resümee­

und langsam schwimmen sie davon - die Wohl­standsfelle.

Wohl dem, der noch sein eigen Fell am Leibe hat, er soll's verteidigen mit beiden Ellenbogen,

sonst wird's im nächsten Jahr von Vater Nimmersatt

ihm noch auf kaltem Wege übern Kopf gezogen.

Es wär zwar schön, die vielen abgezogenen Felle den armen Nackten neu zu liefern - im Akkord. Doch lieber nicht; denn 1. bin ich für's Reelle­

und 2. ging das sicher über Ost-Import.

Das ist ja heutzutag in vielen Branchen Mode: wir importieren Ware statt zu produzieren

und schleusen Geld - obwohl wir selbst marode -gutnachbarlich in Länder, d',e uns attackieren.

Hat es noch Sinn, sich aufzuregen? Mein Gott, Walter!

Die große Masse glaubt ja immer noch an Wunder

Man schnürt den Gürtel enger und den Büstenhalter -

und keiner gibt den Richtigen mal Zunder.

Wir brauchen wieder Unternehmer mit Ideen, was helfen Funktionäre an der Klagemauer? Allein mit leeren Reden kann's nicht aufwärts

gehen, nur echte Leistung löst Probleme auf die Dauer.

In diesem Sinn ein endlich besseres neues Jahr: Das wünsch ich Ihnen selbst und Ihrem ganzen

Hause. Mit einem "Prosit" schließ' ich meinen Kommentar.

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März 1976: Vortrag bei den Bayreuther Wirt­schaftsjunioren über die "Universität als wirt­schaftspolitischer Faktor"

1976 werden drei Bauvorhaben der Universität Bayreuth mit einem Volumen von 110 Mill. DM be­gonnen. Diese erfreuliche Mitteilung machte Präsi­dent Klaus Dieter Wolff bei einer Vortragsveranstal­tung des Juniorenkreises Bayreuth. Auch in den weiteren Bauvorhaben der nächsten Jahre, die An­fang des nächsten Jahrzehnts ihren Abschluß fin­den sollen, zeigten sich die wirtschaftliche Bedeu­tung und die strukturpolitischen Auswirkungen der Universität Bayreuth für Gesamtoberfranken. Allein dieses Jahr würden für Bücher 1,6-2,0 Mill. DM ausgegeben.

Zweifellos werde die Nachfrage der Universität an die einzelnen Gewerbezweige deren Waren- und Dienstleistungsangebot verändern. Dazu würde auch die Kaufkraft von etwa 15.000 Personen bei­tragen, die Bayreuth zuwüchsen, wenn die Univer­sität zwischen 1985 und 1990 bei 5.500 Studenten mit 2.000 Arbeitsplätzen - derzeit lediglich 380 - ih­ren Endausbau erreicht habe. Dies bedeute ein Wirtschaftspotential von etwa 7 Mill. DM monatlich.

Dr. Heinz Starke, IHK-Hauptgeschäftsführer von 1950 bis 1961, MdB von 1953 bis 1980, 1961/62 Bundesfinanzminister, MdEP von 1958 bis 1980.

"Derartige wirtschaftliche Anreize gilt es durch die oberfränkische Wirtschaft zu nutzen", schloß Präsi­dent Wolff, nicht ohne den Hinweis, daß solche Chance bisher offensichtlich noch nicht intensiv ge­nug wahrgenommen worden seI. Denn gerade der Sonderbedarf einer naturwissenschaftlich ausge­richteten Universität eröffne flexiblen mittelständi­schen Betrieben ein vorzügliches Betätigungsfeld.

März 1976: Kammer ehrt Dr. Heinz Starke mit festlicher Sitzung - Schöpfer von Grenzlandpoli­tik und Zonenrandförderung

In einer festlichen Sitzung des Präsidiums ehrte die Kammer ihren früheren Hauptgeschäftsführer Bundesminister a. D. Dr. Heinz Starke, MdB, der am 27. Februar 1976 seinen 65. Geburtstag began­gen hatte. Präsident Franz Meußdoerffer machte nach der Begrüßung der Ehrengäste den aufrichti­gen Dank der Kammer für dessen immerwährendes hohes Engagement um die oberfränkische Wirt­schaft zum Leitgedanken seiner Ansprache.

Der bayerische Staatsminister für Wirtschaft und Verkehr, Anton Jaumann, verband seine Glückwün­sche mit der Würdigung einer Persönlichkeit, die sich seit Ende des 2. Weltkrieges in unermüdlichem Wirken in Wirtschaft und Politik großes Vertrauen erworben habe.

Zu den weiteren Gratulanten zählten in Gegenwart von Reg.-Präs. Wolfgang Winkler Oberbürgermei­ster Hans Walter Wild sowie Landrat Dr. Joset Ko­hut.

Der Jubilar dankte für diese festliche Präsidiumssit­zung, die einen der Höhepunkte seiner Geburts­tagsfeiern bedeutet habe.

April 1976: Zitat von Dr. Rüdiger Altmann, stell­vertr. Hauptgeschäftsführer des Deutschen In­dustrie- und Handelstages

"Der heutige Staat gleicht einem kastrierten Kater. Er wird immer dicker, aber was ihm fehlt, ist die Potenz."

Mai 1976: Wechsel in der Geschäftsführung der IHK

Am 1. Mai ist der Syndikus der Kammer, Dipl. -Vw. Josef Leisner, der am 14. April 65 Jahre geworden war, nach über 36jähriger Dienstzeit in den Ruhe­stand getreten.

Dipl.-Vw. Leisner, gebürtiger Oberpfälzer, kam nach dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissen­schaften am 1. März 1940 zur Kammer, wo er zu­nächst im kaufmännischen Bildungswesen tätig war. Nach 7 Jahren Kriegsdienst und -Gefangen-

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schaft kehrte er 1949 in den Kammerdienst zurück, wo er 1951 das Verkehrsreferat und 1968 die Lei­tung der Abteilung Verkehr und Außenwirtschaft übernahm. 1970 wurde er zum Syndikus der Kam­mer bestellt. Er war außerdem Vorsitzender des Prüfungsausschusses für den Güterkraftverkehr.

Sein Nachfolger ist Dipl. -Vw. Diethard Dulleck, der mit Wirkung vom 1. Mai an zum stv. Syndikus der Kammer bestellt und mit der Leitung der neugebil­deten Abteilung "Industrie und Volkswirtschaft" be­auftragt wurde.

Diethard Dulleck

Dulleck, gebürtiger Westpreuße, ist 34 Jahre alt und kam mit seiner Familie nach dem Kriege nach Bay­reuth. Er war nach Wehrdienst und Studium zu­nächst in der Industrie und dann bei der IHK Co­burg, zuletzt als Geschäftsführer tätig. 1974 kam er zur Bayreuther Kammer. Hier war er bisher Referent in der Hauptgeschäftsführung, insbesondere für die Bereiche der Strukturpolitik und für Information.

Oktober 1976: Wirtschaftsjunioren Bayreuth auf Rhein- und Weinreise

Von einer dreitägigen Fahrt nach Mainz, Bingen und Rüdesheim kehrten die Bayreuther Junioren samt Damen mit ebenso nützlichen wie vergnüglichen Eindrücken und vielen Schnappschüssen heim. Auf der Besichtigungsliste standen: die Sektkellerei Kupferberg mit ihren noch aus der Römerzeit stam­menden Lagerkellern; die Firma Racke als ein mo­derner Wein- und Spirituosenbetrieb; das Staats­weingut in Eberbach. Eine Dampferfahrt auf dem Rhein, ein Winzerfest, ein Blick zur Loreley und nicht zuletzt viele, viele Weinproben machten die Reise erinnerungswert.

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Oktober 1976: IHK-Bildungszentrum in Bayreuth eröffnet

Die Bemühungen der oberfränkischen Wirtschaft, für die Fortbildung ihrer Mitarbeiter etwas zu tun, gehen bereits auf das Jahr 1953 zurück. Jetzt, 23 Jahre später, hat sie für diesen Zweck in Bayreuth, am Sitz der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken, ein eigenes Haus für die berufliche Bildungsarbeit errichtet. In Anwesenheit zahlreicher prominenter Ehrengäste, darunter der bayerische Wirtschaftsminister Anton Jaumann, Staatssekretär Karl Herold aus Bonn und der Vizepräsident des Landesarbeitsamtes Nordbayern, August Preckur, wurde das neue Bildungszentrum Ende Oktober in einer festlichen Vollversammlung der IHK offiziell seiner Bestimmung übergeben.

IHK-Präsident Franz Meußdoerffer begründete den Neubau dieses modernen Unterrichtsgebäudes mit dem Bildungsauftrag der Kammer und den struk­turpolitischen Erfordernissen Oberfrankens. Mit dem Bildungszentrum soll, wie Meußdoerffer vor den Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Schule erklärte, die Bildungsarbeit der Kammer "auf eine neue und für die Zukunft tragfähige Grundlage" gestellt werden. Es liege im Interesse der Wirtschaft, ihren Mitarbeitern die neuesten Er­kenntnisse auf wirtschaftlichem, technischem und sozialem Gebiet zu vermitteln.

Die Industrie- und Handelskammern seien besser als viele andere Institutionen dazu imstande, "die Ziele beruflicher Bildungsmaßnahmen zu definieren und diese für die Beteiligten sinnvoll zu machen".

Mit diesen Worten bekräftigte der oberfränkische IHK-Präsident den Standpunkt, die Kammern hät­ten nicht nur einen Bildungsauftrag, sondern auch einen "Bildungsanspruch". Der Rang der deut­schen Wirtschaft unter den Industrienationen recht­fertige diese Auffassung.

Es sei daher abwegig, in der Bildungsarbeit der Kammern nur einen "Vollzug staatlichen Auftrags" und eine "Hilfsfunktion" zu sehen. Gerade das Bil­dungszentrum soll "erneut beweisen, daß die Wirt­schaft durch das Organ ihrer Selbstverwaltung ein eigenständiger Bildungsfaktor hier in Oberfranken ist und zu bleiben gedenkt".

Mit dem neuen Gebäude erfülle die Kammer noch eine weitere Verpflichtung, die sich aus der Struktur des Raumes ergebe, erklärte Präsident Meußdoerf­fer unter Hinweis auf das Bildungsgefälle zu den Ballungsräumen. "Die oberfränkische Wirtschaft kann nur erhalten werden, wenn die Arbeitsplätze durch ständige Modernisierung der Arbeitsmetho­den in den Betrieben konkurrenzfähig bleiben. Das setze Fort- und Weiterbildung voraus. Mit dem Bil­dungszentrum soll dafür die Grundlage geschaffen werden, und zwar im Sinne der Wirtschaft, die "aus

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ihrer Kenntnis des Notwendigen handelt". Fortbil­dungsmöglichkeiten könnten auch der Abwande­rung aus diesem Raum entgegenwirken.

Oktober 1976: Zitat aus der Londoner "Financial Times" zu den wirtschaftlichen Erfolgen der Bundesrepublik Deutschland

"Das Problem ist, daß die Deutschen zu gut sind. Das ständige gute Beispiel macht die anderen krank."

November 1976: Bayreuther Wirtschaftsjunioren besuchen die Hypo-Bank

In "Bankgeheimnisse" eingeweiht wurden die Ju­nioren bei e'lnem Besuch der Hypobank-Filiale in Bayreuth. Anlaß war der Wechsel an der Spitze des Hauses: Dr. Max Leyherr - zuletzt Regensburg -trat die Nachfolge des nach Nürnberg übergewech­selten Direktors Ferdinand Walter (übrigens auch als Mitglied des Juniorenkreises) an.

November 1976: Vortrag bei den Wirtschaftsju­nioren Bayreuth über den "dritten Weg zwischen Markt- und Planwirtschaft"

Unerwartet starkes Echo fand der Juniorenkreis mit einem Vortrag von Prof. Ota Sik, dem früheren stellv. Ministerpräsidenten in der CSSR. Der heute in St. Gallen lehrende Wirtschaftstheoretiker des "Prager Frühlings" legte die Möglichkeit eines "dritten Weges" zwischen Markt- und Planwirtschaft dar. Junioren­Vorsitzender Dipl.-Ing. Heinz Döring zeigte sich er­freut über die "Denkanstöße" der Ausführungen.

Mit Nachdruck verdammte der einstige stellv. Mini­sterpräsident unter Dubcek den staatsmonopolisti­schen Wirtschafts-Bürokratismus östlicher Prägung, dessen Ineffizienz er geradezu der Lächerlichkeit preisgab. Aber auch das "kapitalistische System" birgt nach Ansicht Siks schwerwiegende Funk­tionsfehler.

So sieht er auch für den Westen nicht gerade eine ro­sige Zukunft, sofern nicht mit Hilfe einer "demokra­tisch gelenkten Kombination" von markt- und plan-

Das neue IHK-Bildungszentrum in Bayreuth, Friedrich-von-Schiller-Str. 2

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wirtschaftlichen Elementen Korrekturen an derzeit "unkontrollierbaren" Entwicklungen vorgenommen würden.

In welche Richtung Ota Siks Überlegungen dabei zielen, machte er in einem Interview mit der Hofer "Frankenpost" deutlich. Auf die Frage, woran in sei­nen Augen das westliche System kranke, sagte er:

"Im Westen gibt es zwar einen Markt, der im großen und ganzen funktioniert und die Produktivität insge­samt gewährleistet, aber der Wirtschaftsprozeß als ganzer wird von nichts und niemandem gelenkt. Keiner kann entscheiden, wo es überhaupt hinge­hen soll. Gewerkschaften als Vertreter des Kon­sumkapitals, Unternehmerverbände als Vertreter des Investitionskapitals und der Staat mit seinen sozialen Aufgaben halten sich gegenseitig in Schach. Der Machtkampf dieser drei Gruppen treibt letztlich nur die Inflation voran. Wirtschaftli­che Gesamtaufgaben, Umwelt, Städtebau, Verkehr und dergleichen können nicht mehr angemessen gelöst werden.

Die Gefahr, daß der Staat schließlich alles bürokra­tisch, das heißt unwirksam zu entscheiden ver­sucht, wächst von Jahr zu Jahr. Ihr kann nur ent­gegengewirkt werden, wenn die Interessen der Ge­werkschaften und der Unternehmer zusammenfal­len - das heißt durch Mitbesitz der Arbeiter und An­gestellten an den jeweiligen Firmen, in denen sie arbeiten."

Dezember 1977: Der Bayreuther Juniorenkreis spendet 23 Notrufsäulen

Für eine Riesenüberraschung hat der Juniorenkreis Bayreuth gesorgt: er hat auf einen Schlag 23 Not-

'~' )I~.-" '-". .,

Die bei den Vorsitzenden des Bayreuther Junio­renkreises, Dipl.-Ing. Heinz Döring (Mitte) und Dipl.-Ing. Wolfgang Ramming (rechts) führen dem Vorsitzenden des Aktionskomitees, Alois Voit, eine der 23 gespendeten Notrufsäulen vor.

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rufsäulen gestiftet. Empfänger dieser großzügigen Sachspende ist das Bayreuther Aktionskomitee "Notrufsäulen", das damit seinem Ziel einen großen Schritt näher gerückt ist. Diese 23 Notrufsäulen rei­chen aus, um alle Unfallschwerpunkte im Landkreis - wie es Absicht des Komitees ist - mit diesen "Rettern in der Not" auszustatten.

Mai 1978: Junioren üben sich in Rhetorik

Um sich rednerischen Schliff beizubringen, veran­staltete der Bayreuther Juniorenkreis im Bildungs­zentrum der Kammer ein Rhetorikseminar. Unter der Anleitung von Gerhard Reichei, Forchheim, hat­ten die Teilnehmer Gelegenheit, ihre Beredsamkeit zu testen. Ein Video-Gerät, mit dem die Beiträge aufgezeichnet wurden, gestattete den Teilnehmern die nötige Selbstkontrolle. Wie der Junioren-Vorsit­zende Heinz Döring ankündigte, soll die damit be­gonnene Schulung fortgesetzt werden.

Juni 1978: Wenn Wohltat zur Last wird

Gegen eine Überstrapazierung der Marktwirtschaft durch eine verfehlte "Politik der sozialen Geschen­ke" hat sich vor dem Bayreuther Juniorenkreis der Erlanger Diplom-Volkswirt Gerhard Schatt ge­wandt. In einem gutbesuchten Vortrag im IHK-Bil­dungszentrum betonte Schatt, gerade die sozial Schwächeren müßten gewöhnlich die Sünden einer überzogenen Sozialpolitik ausbaden. Der Referent, der über "Grundfragen unserer Wirtschaftsord­nung" sprach, unterstrich, daß angesichts zuneh­mender Attacken auf das System der sozialen Marktwirtschaft nachdrücklich auf die Fehlentwick­lungen der letzten Jahre hingewiesen werden müs­se. Es sei unredlich, unserem Wirtschaftssystem Schwierigkeiten anzulasten, die von systemwidri­gen Eingriffen verursacht seien.

In Anspielung auf Probleme verschiedener Arbeit­nehmergruppen sagte Schatt, je höher die Schutz­zäune und Begünstigungen für diejenigen seien, die einen Arbeitsplatz haben, um so unüberwindbarer würden die Barrieren für jene, die eine Beschäfti­gung suchen. Auch bei sozialen Leistungen gebe es Grenzen der Finanzierbarkeit und der Wirksam­keit, jenseits derer die vermeintliche Wohltätigkeit in ihr Gegenteil umschlage.

Schatt warnte davor, den Freiheitsraum der Wirt­schaft weiter einzuengen. Unter Hinweis auf Ener­giebereich, Verkehrswesen, Agrarmarkt etc. erklär­te er, bereits 50 Prozent der Preise würden staatlich kontrolliert.

In einem Schlußwort stellte der Bayreuther Junio­renvorsitzende Dipl.-Ing. Heinz Döring fest, Resig­nation sei für Unternehmer nicht angebracht; sie müßten vielmehr alles tun, um den verbliebenen

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Spielraum zu bewahren. Die Überlegenheit unseres Wirtschaftssystems lasse sich dessen Kritikern am besten durch entsprechendes Verhalten der Unter­nehmer vor Augen führen.

Juni 1978: Der Arbeitsausschuß Bayreuth infor­miert über Fördermöglichkeiten

Alles Wissenswerte über öffentliche Finanzie­rungshilfen und die Förderung insbesondere für das Zonenrandgebiet trugen Referenten der Kammer - wie zuvor schon in anderen Städten Oberfrankens - nunmehr auch bei einer Informa­tionsveranstaltung in Bayreuth vor. Senator a. D. Dr. Fritz Bayerlein (Mitte), Vorsitzender des Ar­beitsausschusses Bayreuth der Kammer, konnte dazu in der IHK über hundert Zuhörer aus den Reihen der Bayreuther Wirtschaft begrüßen. Wei­ter aus unserem Bild (von links): Volkswirt Eber­hard Dreyer, Assessor Alfred Hüttel sowie die Syndici Dr. Joachim Kessler und Diethard Dulleck.

Juli 1978: 30 Jahre DM

Zehn zu eins lautete die Formel des 20. Juni 1948; zehn Reichsmark schrumpften durch die Wäh­rungsreform zu einer D-Mark zusammen. Genau umgekehrt, nämlich eins zu zehn, ist die Bilanz

PREISE -lÖHNE- KAUFKRAFT 1948-1978

Preisindex für die Lebenshaltung 1948 -100

nach dreißig Jahren: brachte ein Arbeitnehmer im zweiten Halbjahr 1948 durchschnittlich 160 DM netto im Monat nach Hause, so erhöhte sich sein Verdienst bis 1978 auf 1.585 monatlich. In Preisen von 1948 gerechnet sind das allerdings nur 738 DM Kaufkraft.

November 1978: Junioren-Vorstand wiederge­wählt

Bei der Jahresversammlung des Juniorenkreises Bayreuth wurde der bisherige Vorstand für zwei Jahre wiedergewählt. Der 1. Vorsitzende, Dipl.-Ing. Heinz Döring, und sein Stellvertreter, Dipl.-Ing. Wolfgang Ramming, wurden einstimmig in ihrem Amt bestätigt. Dem Juniorenkreis gehören derzeit 63 Mitglieder an. Wie Döring erklärte, sei der Ver­such, den Mitgliederstand zu "konsolidieren", er­folgreich gewesen.

Januar 1979: Die Leistung unserer Wirtschaft

Das Bruttosozialprodukt, das den Wert aller in ei­nem Jahr erzeugten Güter und geleisteten Dienste beziffert und vom Statistischen Bundesamt aus Tausenden von Einzeldaten errechnet wird, erreich­te 1978 die unvorstellbare Summe von 1,3 Billionen DM. Damit hat sich die wirtschaftliche Gesamtlei­stung gegenüber 1970 nahezu verdoppelt. Dieser enorme Zuwachs überzeichnet allerdings die tat­sächliche Leistungssteigerung der deutschen Wirt­schaft: Inflationsbereinigt verbleibt ein echtes rea­les Wachstum von 24 Prozent.

Die unserer BruUolollalprodukl in Milliarden DM

März 1979: Brüssel rüttelt an der Zonenrandför­derung

Als Verkennung der besonderen Situation des Zo­nenrandgebietes wertet die IHK für Oberfranken den Versuch der EG-Kommission, an der Zonen­randförderung zu rütteln. In einer Stellungnahme hat die Kammer vor allem unter Hinweis auf den politischen Aspekt dieser Fördermaßnahmen und

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ihren daraus resultierenden Sonderstatus den Vor­stoß aus Brüssel nachdrücklich zurückgewiesen .

März 1979: Junioren unterstützen Jugend-Projekt

Ein Sonderprogramm "Jugend für die Jugend", mit dem das Internationale Kulturzentrum Bayreuth ei­nen Modellversuch für das Bundesgebiet starten will , wird vom Juniorenkreis Bayreuth unterstützt. Das Projekt sieht vor, daß arbeitslose Jugendl iche beim Ausbau oder Bau von Spielplätzen und "Akti­vitätszentren" für Spiel, Kunst und Kultu r mitarbei­ten. Das Vorhaben, das auch von der Bundesan­stalt für Arbeit in Nürnberg gefördert wi rd , weist noch eine Finanzlücke auf, bei der die Bayreuther Junioren einspringen wo llen.

Mai 1979: Juniorenausflug ins Kochertal

Der Juniorenkreis Bayreuth besichtigte auf dieser Exkursion die größte Brückenbaustelle Europas im Kochertal bei Geislingen. In einer Höhe von 185 und einer Länge von 1.128 Meter überquert das Bauwerk, mit dem die letzte Lücke der Autobahn Nürnberg - Heilbronn geschlossen wird, das Tal. Noch heuer soll die Strecke für den Verkehr freige­geben werden.

Mai 1979: Landrat Dr. Dietel beim Arbeitsaus­schuß Bayreuth

Man werde sich bemühen, den Belangen der Wirt­schaft Rechnung zu tragen, ohne die Interessen der Gemeinden zu vernachlässigen. Das erklärte der Bay­reuther Landrat Dr. Klaus-Günter Dietel vor dem Ar­beitsausschuß Bayreuth der Kammer auf die Frage, ob in seinem Bereich ab 1980 mit Entlastungen der Wirtschaft bei der Gewerbesteuer zu rechnen sei.

Der Landkreis Bayreuth, der knap 97.000 Einwoh­ner zählt, ist mit seinen 1.300 Quadratkilometern

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der flächengrößte in Oberfranken. Bei der Steuer­kraft liegt er an 8. Stelle der neun oberfränkischen Kreise. Laut Dietel ist er der am niedrigsten ver­schuldete Landkreis in Bayern.

Dietel unterstrich auch die Notwendigkeit einer gu­ten Partnerschaft zwischen Stadt und Land im Interesse des Bayreuther Raumes. Bereits jetzt pro­fitierten beide Teile von diesen Wechselbeziehun­gen erheblich. Über 9.000 Landkreisbewohner ha­ben in Bayreuth ihren Arbeitsplatz. Der ebenfalls anwesende Bayreuther Bürgermeister Franz Überla, Mitglied des Arbeitsausschusses, bestätigte das "sehr gute Klima" der Zusammenarbeit bei wichti­gen gemeinsamen Aufgaben.

In der konstituierenden Sitzung des Arbeitsaus­schusses Bayreuth der Kammer wurden Senator a. D. Dr. Fritz Bayerlein (3. v. r.) als Vorsitzender und Rolf Günther (2. v. I.) und Karl Lang (2. v. r.) als seine beiden Stellvertreter wiedergewählt. Weiter auf dem Bild der Bayreuther Landrat Dr. Klaus­Günter Dietel (3. v. I.), Hauptgeschäftsführer Hans­karl Angerer (r.) und Syndikus Diethard Dulleck (I.).

Juni 1979: Betriebswirtschaft auf neuen Wegen

Mit der Ausrichtung auf die Bedürfnisse der mittel­ständischen Wirtschaft versuche die Universität Bayreuth , in der betriebswirtschaftli chen Forschung und Ausbildung neue Wege zu gehen und ihrem "Regionalauftrag" gerecht zu werden. Das erkl ärte Professor Dr. Peter R. Wossidlo , Dekan des Fach­bereichs Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, in einer sehr gut besuchten Veranstaltung des Ju­niorenkreises Bayreuth.

Juli 1979: Junioren zu Gast im BELG-Kraftwerk

Die Mitglieder des Bayreuther Juniorenkreises stat­teten dem BELG-Kraftwerk in Arzberg, das gerade

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helsa® High-Tech

mit Tradition Die Wirtschaftsgeschichte Oberfrankens lässt sich ohne ihn kaum schreiben: Helmut Sandler, Gründer der Helsa-Werke, hat in Gefrees ein Unternehmen aufgebaut, das sich vom kleinen Hersteller von Schulterpolstern für die Bekleidungsindustrie zum hoch spezialisierten und weltwei t engagierten Zul ie­ferer verschiedener Indus­triebranchen entwickelt hat.

1947 war es, als Sandler in der großväterlichen Watte­fabrik die Idee hatte, bis­lang handgearbeitete SChulterpolster industriell zu fertigen. Die Nähma­schine der Großmutter war das erste Werkzeug , mit drei Mitarbeiterinnen nahm Sandler die Produktion auf. Helsa wurde zur Erfolgs­marke unter den Beklei­dungszutaten-Herstellern.

Und Sandler blickte weiter nach vorne . Lange , bevor

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Es sind die vielen klei­nen Details , die Mode machen. Die helsaform GmbH bevorzugter Partner vieler namhaf­ter Designer und Kon­fektionäre - produziert unsichtbare , aber un· verzichtbare Zutaten , die Mode in Form brin­gen , wie Schulterpols­ter und Ärmelfische .

Begriffe wie Oiversi fizie­rung und Globalisierung zum Umgangston der Wirt­schaft gehörten , baute er die Produktpalette weiter

Firmengründer Helmut Sandler: 1947 begann er die industrielle Produkti­on von Schulterpolstern für die Bekleidungsher­stellung und legte damit den Grundstein tür ein Unternehmen, das bis heute Innovation und Qualität verbindet.

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EI astomermembra nen und e lastomerbe ­schichtete Gewebe für Gaszähler, Mess- und Regeltechnik stellt die helsacomp GmbH her. Hoch spezialis ierte Werkstoffe, die präzi­seste Messungen und Regelungen ermögli­chen.

Der Hauptsitz der Helsa-Werke in Gefrees. Rund 500 Menschen sind hier beschäftigt. Weltweit zählt Helsa an 13 Standorten 1.500 Mitarbeiter.

aus. So machte er die Hel­sa-Kompetenz in hochwer­tigen Faser-Technologien auch für die Automobil­Industrie nutzbar.

Helsa-automotive ist heute der Motor der Helsa­Werke. Dass sich For­schung und Entwicklung bezahlt machen, zeigt bei­spielhaft der "Flächen­expandierte Schüttbettfil­ter" (FES), für den helsa­auto motive 2002 eine An­erkennung im Rahmen des Bayerischen Innovations­preises erhalten hat.

DaimlerChrysler setzt zur Luftreinigung in seinen PKWs auf diesen Filter, fü r den Aktivkohle mit extrem dünnen Kleberfäden ver­sponnen wird. Auch ande­re Hersteller wie Audi, VW und Renault vertrauen auf das Know-how von Helsa.

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Schutz- und Komfort­systeme für Mensch, Industrie und Umwelt entwickelt und produ­ziert die helsatech GmbH. Die Kunden kommen aus den ver­schiedensten Bran­chen - vom Industriebe­trieb über die Medizin bis hin zu kommunalen Entsorgern .

Mit Spezialprodukten sind auch die anderen Sparten von Helsa erfolgreich: hel­sacomp (Membranen und Gewebe) und helsatech (Schutz- und Komfortsyste­me für Mensch, Industrie und Umwelt) , und unter der Marke helsaform werden weltweit namhafte Beklei­dungshersteIler beliefert.

"Helmut Sandler ist ein Vi­sionär", sagt Dr. Peter Ha­gemann , der heute zusam­men mit seiner Ehefrau und Sandler-Tochter Moni­ka die Geschäfte führt .

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Als Partner der Auto­mobil-Industrie ent­wickelt und produziert die helsa-automotive GmbH effektive Filter­systeme. Die Hersteller verlassen sich auf die Helsa-Kompetenz, um die Innenräume ihrer Fahrzeuge von Pollen , Partikeln und Schad­gasen frei zu halten.

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wieder um einen 130-MW-Braunkohlenblock er­weitert wird, einen Besuch ab. Die Junioren nutzten den Rundgang und eine anschließende Diskussion, um sich über Elektrizitätswirtschaft und -versor­gung aus erster Hand zu informieren. Die Bayeri­sche Elektricitäts-Lieferungs-Gesellschaft AG konnte 1978 ihre Stromabgabe gegenüber dem Vorjahr um 9,6 Prozent erhöhen. Ingenieur Anton Robl, der stellvertretende Betriebsleiter in Arzberg, versicherte, man könne den 80er Jahren getrost entgegensehen: in Nordbayern würden weder die Lichter ausgehen, noch werde es zu Engpässen in der Stromversorgung kommen.

September 1979: 30 Jahre Sozialstaat

30 Jahre Sozialpolitik, das heißt: Ständiger Ausbau der sozialen Sicherung für den Bürger. Die Sozial­leistungen stiegen von etwa 20 Milliarden DM in den Anfängen der Bundesrepublik auf mittlerweile über 400 Milliarden DM. Entsprechend wuchsen die Abgaben für die Renten-, Kranken- und Arbeitslo­senversicherung.

30JAHRE SOZIALSTAAT

Monatliche Hochstbellrage Ir! der SonalverSlCherung 1949u 1979

o.ese BeItrage lahlen Arbeilnetvner u Arbeitgeber ~ 11.1 Kaille

IAibeils'oserm:ls~

Februar 1980: Junioren 9reifen "heißes Thema" an

Gäbe es die Aussperrung als Verteidigungswaffe gegen den Streik nicht, so wären die Unternehmer "dem Tarifdiktat der Gewerkschaften bedingungs­los ausgeliefert". Vor dem Bayreuther Juniorenkreis warnte daher der Politikwissenschaftler Professor Dr. jur. Konrad Loew, die Aussperrung zu beseiti­gen. Dies hätte das Ende der Tarifautonomie zur Folge. Loew, der den Lehrstuhl für politische Wis­senschaften an der Universität Bayreuth innehat, warf den Gewerkschaften vor, sie führten die Dis­kussion um die Aussperrung nicht ehrlich. Diese sei weder unmoralisch noch demokratiefeindlich, sie verstoße nicht gegen die Menschenwürde und ha­be auch nichts mit Unternehmerwillkür zu tun. Die Aussperrung sei ein Gegengewicht gegen die be­trächtlichen Machtmittel der Gewerkschaften und habe, wie Loew betonte, in der Bundesrepublik ausnahmslos der Reduzierung überzogener Forde­rungen gedient, die durch Streiks durchgesetzt werden sollten.

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Februar 1980: Juniorenbrief an den Landesbischof

Der Vorstand des Bayreuther Juniorenkreises hat das Thema "Aussperrung" auch in einem Schreiben an den bayerischen Landesbischof D. Johannes Hanselmann zur Sprache gebracht. Auf einer Ta­gung im Rheinland soll der evangelische Sozialethi­ker Professor Brakelmann u. a. erklärt haben, Aus­sperrung, das sei "die tiefe Verachtung der Ehre und Würde des Menschen, eine tiefe moralische Perversion" .

Die Junioren wollen von dem Landesbischof wis­sen, ob eine solche Äußerung wirklich die offizielle Meinung der evangelischen Kirche sei. In Unterneh­mern könnten derartige Behauptungen nur das Ge­fühl erzeugen, "daß wir ungeliebte Kinder der Kir­che sind". Hier sei eine klare Antwort nötig.

März 1980: Bier erhält Haltbarkeitsdatum

Bier wird in Zukunft nach EG-Recht ein Haltbar­keitsdatum haben müssen. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Fred Zander, hat mitgeteilt, die Bundesregierung sehe keine Möglichkeit, bei der bevorstehenden Umsetzung der EG-Kennzeichnungsrichtlinie in na­tionales Recht eine Ausnahme für Bier zu machen.

April 1980: Juniorenspende für Spielplätze

Eine großzügige Spende des Juniorenkreises Bay­reuth konnte jetzt der Initiator und erste Vorsitzen­de des Internationalen Jugend-Kulturzentrums, Herbert Barth, aus den Händen des Junioren-Vor­sitzenden Heinz Döring entgegennehmen. Das Geld, das bei einer Besichtigung der Baustelle im Bayreuther Sportpark übergeben wurde, ist für das Sonderprogramm "Jugend für die Jugend" des Ju­gend-Kulturzentrums bestimmt. Dieses Programm sieht Spielplatzanlagen vor, die Kinder und Heran­wachsende zu handwerklichen Tätigkeiten anregen sollen. Die Spenden des Juniorenkreises, die inzwi­schen 10.000 DM betragen, ermöglichten es, die Vorhaben für Planung und Organisation des Sonderprogramms schon im Februar 1979 aufzu­nehmen.

Mai 1980: Arbeitsausschuß informiert sich über Bayreuths Innenstadtkonzept

Eine städtische Planung könne sich nur dann als "hu­man" bezeichnen, wenn der Fußgänger gleichberech­tigt neben dem Auto berücksichtigt werde. Dieses Ziel werde jetzt in Bayreuth angestrebt, erklärte Dr.­Ing. Hans Vollet, Leiter des Stadtplanungsamtes, vor dem Arbeitsausschuß Bayreuth der Kammer. Als wichtigstes Element der Stadtentwicklung in den zu­rückliegenden Jahres bezeichnete Vollet den Stadt-

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kernring, der auf dem Generalverkehrsplan vom An­fang der sechziger Jahre basiert und inzwischen so gut wie fertiggestellt ist. Damit sei der Zeitpunkt für eine Neuordnung des Verkehrs gekommen, die vor al­lem aus der Sicht der Fußgänger vorgenommen wer­den soll. "Es geht darum, nur den notwendigen Ver­kehr zu belassen und den unnötigen Durchgangsver­kehr völlig fernzuhalten. " Oie goldene Mitte zu finden sei allerdings ein schwieriges Unterfangen.

8. Juni 1980: Autofreier Sonntag

Mit einem freiwilligen Verzicht auf das Auto an die­sem Tag soll in der Bevölkerung das Umweltbe­wußtsein gefördert werden. Diese Aktion geht auf einen Vorschlag der Umweltministerkonferenz der Länder zurück.

30. Juni 1980: Neuer IHK-Präsident gewählt

Die Vollversammlung der Kammer in Bayreuth hat Dr. Otto Burkhardt zum neuen Präsidenten gewählt. Der Bayreuther Unternehmer löst Franz Meußdoerf­fer ab, der dieses Amt seit 1974 innehatte und jetzt aus gesundheitlichen Gründen davon Abschied nahm.

Der neue Kammerpräsident Dr. Otto Burkhardt (Mitte) nimmt die Glückwünsche seines Vorgän­gers Franz Meußdoerffer entgegen. Rechts Hauptgeschäftsführer Hanskarl Angerer.

Oktober 1980: Juniorenkreise umgetauft

Auf der Bundeskonferenz 1980 in Hannover haben die Juniorenkreise der Deutschen Wirtschaft ihren Namen in Wirtschaftsjunioren Deutschland umge­ändert. Die neue Bezeichnung soll vor allem "griffi­ger" als die bisherige sein.

Die Anschrift lautet: Wirtschaftsjunioren Deutsch­land, Adenauerallee 148, 5300 Bann 1

Oktober 1980: Bundestagswahlen

Im neuen Bundestag ist Oberfranken wieder mit zehn Abgeordneten vertreten, je fünf von CSU und SPD. Bis auf einen "Neuling" aus dem Wahlkreis 223 "Bayreuth", Ortwin Lowack, handelt es sich um altvertraute Parlamentarier-Gesichter. Ortwin Lo­wack nimmt damit den Abgeordnetensitz von Dr. Heinz Starke ein, der nicht mehr kandidierte.

Oktober 1980: Neuwahlen bei den Bayreuther Junioren

Die Bayreuther Junioren haben ihren Vorsitzenden Dipl.-Ing. Heinz Döring und seinen Stellvertreter Dipl.-Ing. Wolfgang Ramming einstimmig für weite­re zwei Jahre wiedergewählt. Der Juniorenkreis um­faßt 66 Mitglieder.

Dezember 1980: IHK-Vollversammlung

Bei der Vollversammlung der IHK für Oberfranken Bayreuth unterstrich Kammerpräsident Dr. Otto Burkhardt, der im Juli das Präsidentenamt über­nommen hatte, die Bedeutung der Juniorenarbeit. Nach seiner Ansicht stellen die Zusammenschlüsse von Wirtschaftsjunioren auf Kreisebene eine "wirk­same Ergänzung" der Kammerarbeit in Vollver­sammlung und Gremiumsbeiräten dar.

Über den Erfahrungsaustausch und die Pflege der Geselligkeit hinaus sollten Nachwuchsunternehmer und jüngere leitende Angestellte vor allem "vom Unternehmerstandpunkt her" den Gedanken der sozialen Marktwirtschaft mit Leben erfüllen.

Besonders erfreulich nannte es Burkhardt, daß sich durch die Mitarbeit in den Juniorenkreisen auch ge­eigneter Nachwuchs für die Kammerorganisation qualifiziere.

Zum Beweis dafür, wie wichtig die Kammer die Ju­niorenarbeit nehme, verwies der Präsident auf die Neugründungen im letzten Jahr: Zu den bereits be­stehenden Juniorenkreisen Bamberg, Bayreuth, Forchheim-Ebermannstadt und Lichtenfels-Staffel­stein haben sich drei weitere in Hof, Marktredwitz­Selb und Kulmbach gesellt.

Dezember 1980; Arbeitsausschuß besichtigt Fernmeldeamt

Auf Einladung des Fernmeldeamts besichtigte der Arbeitsausschuß Bayreuth der Kammer unter sei­nem Vorsitzenden Fritz Bayerlein die Hauptvermill­lungsstelle der Post in Bayreuth-St. Johannis, die 160.000 Hauptanschlüsse umfaßt (Zuwachs 1979: + 19.000). Amtsvorsteher Dipl.-Ing. 0110 Meyer hob in seinem Oberblick besonders hervor, daß hier über 100 Ingenieure beschäftigt sind, um der immer

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Ortwin Lowack [email protected]

Telefon: 0921/511600 Fax: 0921/511230

ILOWACK & ILOWACK FriedrichstL 17 95444 Bayreuth

Einer von uns: Ortwin Lowack

Gerhard Lowack [email protected]

http://www.lowack.de [email protected]

Ein kompetenter und erfolgreicher Partner der Oberfränkischen Wirtschaft als Stadtrat in Bayreuth, Bezirks­rat von Oberfranken bis 1982 und Mitglied des Deutschen Bundestags von 1980-1994.

Zusammen mit dem damaligen Regierungspräsidenten Wolfgang Winkler gab er den Anstoß für die Wieder­aufnahme der Planungen und den späteren Bau der Maintal-Autobahn, der Erweiterung der Universität Bay­reuth um die Terrestrische Ökosystemforschung (Bitök), die Materialwissenschaften bis zur Fakultät für an­gewandte Naturwissenschaften, Erhalt und Ausbau der regionalen Wirtschaftsstruktur und Agrarstruktur, so­wie der Sportstättenförderung für zahlreiche oberfränkische Vereine.

Ortwin Lowack (r.) mit Michael Glos MdB (seit 1976), Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag

Eines der größten Archive Deutschlands, das Lastenausgleichsarchiv mit heute mehr als 24 km Aktenbe­ständen zur Kriegs- und Nachkriegsgeschichte kam durch seine politische Arbeit nach Bayreuth. Viele Ein­zelprobleme oberfränkischer Firmen konnten durch seine Hilfe gelöst oder gemildert werden. Der direkte Zugang zur Bayerischen Staats- und der Bundesregierung wurde so für eine optimale Förderkulisse in Ober­franken genutzt.

Ortwin Lowack war bereits über 11 Jahre Staatsanwalt bzw. Rechtsanwalt, bevor er 1980 direkt in den Bundestag gewählt wurde. Wegen seiner Leidenschaft zum Anwaltsberuf, den er auch während der Bundes­tagszeit nicht aufgegeben hatte, betrieb er den Aufbau einer neuen dynamischen Kanzlei im Herzen Bay­reuths, zusammen mit seinem Sohn Gerhard Lowack, mit dem ihn seit nun fast vier Jahren eine Sozietät über Generationen verbindet.

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komplexer werdenden Technik gewachsen zu sein. Die Einführung neuer Dienstleistungen, wie etwa Telefax und Teletex, mache eine weit vorausschau­ende Planung nötig; die Vorbereitung für die Verle­gung einer Femvermittlungsstelle dauere etwa 8 Jahre. Die ausgedehnte Besichtigung, an der auch IHK-Hauptgeschäftsführer Hanskarl Angerer teilnahm, um faßte die Vermittlungsstellen dreier Netzebenen (Orts-, Knoten-, Hauptvermittlung) so­wie die Verstärker- und Übertragungstechnik und die Notstromversorgung. Unter sachkundiger Füh­rung wurden die Systeme und Funktionen der Bau­gruppen erläutert sowie die Verzonung und ZähIim­pulsabgabe im Rahmen des vor einem Jahr einge­führten Nahdienstes in Augenschein genommen.

Der Arbeitsausschuß Bayreuth der Kammer statte­te der Femmelde-Hauptvermittlung in St. Johannis einen Informationsbesuch ab. Anhand eines Mo­dells erläuterte der Amtsvorsteher, Dipl.-Ing. Otto Meyer (ganz links), den Gebäudekomplex.

Februar 1981: Jahrestreffen der Juniorenvor­stände Oberfrankens

Zur Erörterung aktueller Themen der Juniorenarbeit und zu einem umfassenden Erfahrungsaustausch trafen sich im IHK-Bildungszentrum in Bayreuth die Vorstandsmitglieder der sieben von der Kammer betreuten Juniorenkreise. Insgesamt sind in ihnen rund 300 Wirtschaftsjunioren, also Nachwuchs­unternehmer und jüngere leitende Angestellte, zu­sammengeschlossen.

In seinem Willkommensgruß hob IHK-Hauptge­schäftsführer Hanskarl Angerer hervor, wie wichtig die Kammer die Juniorenarbeit nehme. Die gute Zusammenarbeit beweise, daß man auf dem richti­gen Weg sei. Die Wirtschaftsjunioren ermunterte Angerer dazu, sich auch in der Kammerarbeit zu engagieren, auch wenn dies nicht Hauptzweck die­ser Vereinigungen sei. Im Kammerbezirk bestehen Juniorenkreise in Bamberg, Bayreuth, Forchheim­Ebermannstadt, Hof, Kulmbach, Lichtenfels-Staf­feistein und Marktredwitz-Selb.

März 1981: Vortrag bei den Bayreuther Wirt­schaftsjunioren über die "Grenzen der Mitbe­stimmung"

Bisher habe sich die Mitbestimmung in der Bundesrepublik Deutschland nicht als Bremse für den notwendigen wirtschaftlichen Fortschritt erwie­sen. Gegen jede weitere Ausdehnung aber in Rich­tung "Mitbestimmung auf allen Ebenen", wie sie der Deutsche Gewerkschaftsbund anzusteuern scheint, äußerte der Arbeitsrechtier an der Univer­sität Bayreuth, Professor Dr. Wolfgang Gitter, in ei­nem Vortrag vor den Bayreuther Wirtschaftsjunio­ren schwere Bedenken. Die gutbesuchte Veranstal­tung im IHK-Bildungszentrum stand unter dem Thema "Mitbestimmung im Kreuzfeuer". Der Junio­renvorsitzende Dipl.-Ing. Heinz Döring verwies auf die gegenwärtig aktuelle Diskussion und betonte, daß die Mitbestimmungsansprüche, wie sie das neue Grundsatzprogramm des DGB vorsehe, auch kleinere Unternehmer hellhörig machen müßte. Professor Gitter gab in Grundzügen einen Über­blick über die gesetzlichen Mitbestimmungsrege­lungen in der Bundesrepublik, wie sie in den Be­triebsverfassungsgesetzen von 1952 und 1972, im Montan-Mitbestimmungsgesetz (1951), im Mitbe­stimmungs-Ergänzungsgesetz (1956) und im Mit­bestimmungsgesetz von 1976 enthalten sind.

In der Diskussion wurde deutlich, daß die Wirt­schaftsjunioren nichts gegen die Mitbestimmung als ein Modell der Partnerschaft und des sozialen Friedens haben, sie jedoch als Instrument wirt­schaftlicher Systemveränderung ablehnen.

Mai 1981: Vortrag über "Staatsverschuldung"

Politisch-finanzielle Handlungsunfähigkeit hat der Bayreuther Bundestagsabgeordnete Ortwin Lo­wack (CSU) der Bundesregierung vorgeworfen. Vor den Wirtschaftsjunioren in Bayreuth äußerte er die Befürchtung, daß die Bundesrepublik immer tiefer in einen Strudel von Staatsverschuldung, Auslands­defiziten, Preissteigerungen und Arbeitslosigkeit gerät. Lowack forderte, ideologische und bürokrati­sche Hemmnisse zu beseitigen, die dringend not­wendige Investitionen blockieren.

Aus dem Kreis der Junioren wurde angezweifelt, ob sich in Bann überhaupt politische Mehrheiten für unpopuläre Einsparungsmaßnahmen fänden, um die Staatsverschuldung unter Kontrolle zu bringen. Auf die Frage, ob nicht das vielgerühmte soziale Netz langsam unbezahlbar werde, sprach sich Lo­wack jedenfalls für eine strikte Unterbindung von Mißbräuchen im Bereich der Arbeitsverwaltung und der Sozialhilfe aus.

Lowack, selber Mitglied der Wirtschaftsjunioren, ap­pellierte auch an die Unternehmer, mehr Selbstbe­wußtsein an den Tag zu legen. Sie dürften nicht nur

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den Gewerkschaften das Feld überlassen. Aus sei- Oktober 1981: Jahressitzung der oberfränki­nen bisherigen Bonner Erfahrungen wisse er, "wer schen Junioren sich versteckt, gräbt sich selbst das Wasser ab".

Arbeitslosigkeit - von Gipfel zu Gipfel

Arbeitslose in der Bundesrepublik Deutschland (JilhrewurchSCMil tel

1950 bis 1982

! :

Die Schatten auf dem Arbeitsmarkt werden län­ger. Schon jetzt zeichnet sich ab, daß die voraus­gesagte Zahl von 1,25 Millionen Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 1981 erreicht, wenn nicht übertroffen wird.

Juni 1981: Arbeitsausschuß auf Grubenfahrt

Unter Tage ging der Arbeitsausschuß Bayreuth der Kammer. Er besichtigte unter der fachkundigen Füh­rung von Direktor Josef Hartmann, dem Leiter des Bergamts Bayreuth, das seit 1978 wiedereröffnete Si/bereisen-Bergwerk" G/eißinger Fe/s" bei Fichte/­berg. Dieses Besucherbergwerk in 35 Meter Tiefe des Ochsenkopf-Massivs ist das größte unterirdische Ge­steinsmuseum Nordbayerns. Jähr/ich zählt es bis zu 25.000 Besucher. Si/bereisen wird hier seit 40 Jahren nicht mehr abgebaut.

19. September 1981: Junioren als Mäzene

Die Bayreuther Wirtschaftsjunioren beabsichtigen, ei­nen Preis für Schüler zu stiften, der jährlich vergeben werden soll. Gedacht ist dabei an Absolventen wirt­schaftsorientierter Schulen in Bayreuth. Diesen grundsätzlichen Beschluß faßten die Junioren auf ih­rer Jahreshauptversammlung. Nach den Worten des Juniorenvorsitzenden Dipl.-Ing. Heinz Döring, soll da­mit ein Ansporn für Schüler gegeben werden, sich mit wirtschaftlichen Problemen etwas intensiver zu be­schäftigen.

Dem Bayreuther Juniorenkreis gehören derzeit 65 Mitglieder und 32 Gäste an. Für die engagierte Mitar­beit dankte Döring seinem Stellvertreter Dipl.-Ing. Wolfgang Ramming sowie den Beiratsmitgliedern Hannelore Neubing, Dipl.-Ing. Bernd Rüskamp und Konrad Ohla.

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Zum ersten Mal soll im nächsten Jahr ein Oberfrän­kischer Juniorentag sämtliche Wirtschaftsjunioren aus dem Kammerbezirk bei einer gemeinsamen Veranstaltung zusammenführen. Im Prinzip einigten sich darauf die Vorstandsmitglieder, die sich zu ei­ner turnusmäßigen Besprechung im Bildungszen­trum der Kammer trafen.

9.-15. November 1981: JCI-Weltkongreß erst­mals in Deutschland

Dem Juniorenkreis der IHK zu Berlin und den Wirt­schaftsjunioren Deutschland ist es in einer dreijäh­rigen Bewerbungskampagne in der ganzen Welt gelungen, diesen bedeutenden Wirtschaftskongreß zum ersten Mal nach Deutschland zu holen.

November 1981: Arbeitsausschuß informiert sich über "Bildschirmtext"

Einen Vorgeschmack dessen, was der Bildschirm­text eines Tages ins Haus bringen wird, bekamen Mit-glieder des Handels-, des Verkehrs- und des Ar­beitsausschusses Bayreuth der Kammer bei einer gemeinsamen Informationsveranstaltung im IHK-Bil­dungszentrum. Ab 1983 soll dieser neue elektroni­sche Informations- und Kommunikationsdienst der Bundespost schrittweise eingeführt werden.

Dezember 1981: Bücherspende der Wirtschafts­junioren

Die wenigsten Jugendlichen können sich unter dem Begriff "Soziale Marktwirtschaft" etwas vorstellen.

Bücherspende für Bayreuther Schulen: Auf dem Bild (v. I. n. r.) Oberstudiendirektor H. Ebersber­ger vom Wirtschaftsgymnasium, Juniorenvorsit­zender Dipl.-Ing. Heinz Döring, sein Stellvertre­ter Dipl.-Ing. Wolfgang Ramming und Studiendi­rektor G. Gollner von der Fachoberschule.

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Telekom -Niederlassung Bayreuth: Partner für die Telekommunikation

Die Technik Niederlassung Bayreuth der Deutschen Telekom in der Wilhelm·Pitz·Str. 1 in Bayreuth am

Die Technik Niederlassung Bayreuth der Deutschen Telekom ist seit 1955 ein wich­tiger regionaler Arbeitgeber. Ab dem Jahr 2000 ist sie zuständig für das Errichten und Betreiben der Telekommunikations-In­frastruktur in ganz Nordbayern.

Der Arbeitsbereich umfasst im Einzelnen die Regierungsbezirke Obertranken, Untertran­ken, Mittellranken, Oberpfalz und das nördli­che Niederbayern, die im Ganzen eine Fläche von 37700 Quadratkilometerergeben und da­mit größer als Belgien sind.

Insgesamt betreuen hier 2900 Mitarbeiter der Technik Niederlassung Bayreuth zusam· men mit den Service- und Vertriebsnieder­lassungen der Deutschen Telekom 5,7 Millio­nen Einwohner mit 2,8 Millionen Anschlüssen.

Als Basis hierfür unterhält die Niederlas­sung Bayreuth 684 Vermittlungsstellen und betreibt Kabelnetze mit einer Gesamt länge von 133000 Kilometer, das würde rund dreimal um die Erde reichen.

Für die Erschließung neuer Umsatz­bereiche und zur Kapazitätserweiterunq der

bestehenden Netze werden zirka 1 00 Millio­nen Euro pro Jahr investiert.

Das Leistungsangebot reicht von T-Net, T-ISDN, T-DSL, T·lnterconnect, T-ATM, T· Online, T·Dl bis zu Breitbandübertragungs­wegen von 10 Gigabit pro Sekunde.

Die Telekom-Technik Niederlassung Bay­reuth ist damit der kompetente Partner in Sa­chen Telekommunikation für Unternehrnen, Kommunen, Bauherren und Privatleute.

Die Niederlassung trägt auch gesell­schaftliche Verantwortung durch das Mitwir­ken in Umweltzirkeln und eine nachhaltige Unternehrnensführung. Weiterhin werden Sozialanschlüsse, die Telefonseelsorge und das Kindersorgentelefon kostenfrei betrieben. Im Sport unterstützt man die Post- und Telekom-Sportvereine.ln der Kulturwerden das Festival junger Künstler Bayreuth, die Interna­tionale junge Orchesterakademie und der Theatersommer Fränkische Schweizgefördert.

Das Unternehmen ist dem internationa­len Stand entsprechend zertifiziert nach der Qualitätsnorm DIN EN ISO 900 1 und der

Umweltnorm DIN EN ISO 14001. Es forciert auch eine kontinuirliche Unter­

nehmensentwicklung nach dem europäischen Qualitätsmodell EFQM.

Das schafft transpartente Abläufe fürGe­schäftspartner, bürgt für Qualität, entlastet die Umwelt und reduziert die Kosten. So kön­nen die vielschichtigen Kundenwünsche um­fassend ertüllt werden.

Durch die kundenorientierte Organisation mit 6 Bezirksbüros in Bayreuth, Bamberg. Würzburg, Nürnberg, Ansbach und Regens­burg sowie 19 Bauberatungen ist die Telekom­Technik Niederlassung Bayreuth immer in der Nähe und kann den Service leisten, den sich Kunden wünschen. So ist die Deutsche Telekom zu erreichen: • In allen T-Punkten • Über Telefon freecall 080033 01000 • Im Internet unterwww.telekom.de • Für Presseanfragen

Telefon 109 21 )18-11 10 Deutsche T ••••• Telekom • • •

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Hochgelehrte Abhandlungen helfen ihnen da nicht wei ter. Deshalb haben sich die Bayreuther Wirt­schaftsjunioren etwas einfa llen lassen, um Schülern auf witzige und humorvolle Weise Nachhilfe in ökono­mischer Bildung zutei l werden zu lassen. Es gibt da ein ebenso originell gestaltetes wie lustig geschriebe­nes "Aufsatzheft" , in dem Karlehen Schmitz - ein Rheinländer, der früher durch seine Adenauer-Memoi­ren von sich reden gemacht hat - seine unkonventio­nellen Ansichten über die Soziale Marktwirtschaft zu­sammengefaßt hat.

März 1982: Weniger Staat - mehr privat

Fragen der Privatisierung öffentlicher Wirtschaftstä­tigkeit und der Verminderung der Staatsquote wol­len die Bayreuther Wirtschaftsjunioren im laufenden Jahr besonderes Augenmerk schenken. Wie ihr Vorsitzender Dipl.-Ing . Heinz Döring hervorhob, sol l dies auf verschiedene Weise geschehen: durch Vorträge, Diskussion praktischer Modelle, eine Pas­santen-Befragung im Mai und schließ lich durch ei­nen zusammenfassenden Bericht bis zur Jahres­versammlung im September. Das Thema selbst ist keine "Erfindung" des Bayreuther Juniorenkreises; vielmehr haben es die Wirtschaftsjun ioren Deutsch­land als Motto für die Jahresarbeit vorgesch lagen.

14. Mai 1982: Erster Obertränkischer Junioren­tag

Zum ersten Mal fand heuer ein Oberfränkischer Ju­niorentag statt. Ort dieser Premiere war das Kolping­haus in Bayreuth . Das Treffen stand unter dem Leit­thema: "Konflikt der 90er Jahre? - Berufliche Bildung für Oberfrankens Betriebe". Prominentester Referent war Dr. Josef Sting l, Präsident der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg mit dem Thema "Berufliche Bil­dung und Arbeitsmarkt" . Er stell te dem dualen Aus­bildungssystem ein hervorragendes Zeugnis aus und anerkannte "mit großem Respekt" die Leistungen der Wirtschaft in der Berufsausbi ldung der letzten Jahre. Mit einem Empfang des Kammerpräsidenten Dr. Otto Burkhardt ging der Tag zu Ende.

Juli 1982: Junioren stif1en 2.000 DM

Die Bayreuther Wirtschaftsjunioren haben erstmals ihren 1981 gestifteten Preis für Schüler vergeben , der mit einem Betrag von 2.000 DM dotiert ist. Er ging an drei Bayreuther Gymnasiasten, die in einem Aufsatz­wettbewerb als Beste abgeschnitten haben. Bei der Preisvergabe zeigte sich der Juniorenvorsi tzende Heinz Döring vom großen Interesse der Teilnehmer an ökonomischen Fragen besonders beeindruckt.

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1988 und hat ihren Sitz in der Festspielstadt Bayreuth. Zu ihren Klienten zählen überwiegend

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Mitglieder des ersten IH-Gremiums Bayreuth:

• Vorsitzender: Dipl. -Ing. Gerhard Markgraf

• Stellvertreter:

Die Preisträger des Aufsatzwettbewerbs der Bayreuther Wirtschaftsjunioren - von links Mi­chael Gollner, Bernd Glomm und Albrecht Mann - im Gespräch mit dem Juniorenvorsitzenden Heinz Döring.

September 1982: Neuwahlen bei den Junioren

Auf erfolgreiche zwölf Monate konnten die Wirt­schaftsjun ioren Bayreuth auf ihrer Jahreshauptver­sammlung zurückblicken. Wie der einstimmig wiedergewählte Vorsitzende Dipl.- Ing. Heinz Döring erklärte, habe die stetige Aufwärtsentwicklung des Juniorenkreises auch im letzten Jahr angehalten. Vor allem habe die Unternehmernachwuchsorgani­sati on in der Bayreuther Öffentlichkeit weiter an Profil gewinnen können . Der Bayreuther Junioren-

kreis ist mit derzeit 60 Mitgliedern und 17 Gästen • der zahlenstärkste im Bereich der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken.

Döring wurde für weitere zwei Jahre im Amt bestä­tigt. Sein bisheriger Stellvertreter, Dipl.-Ing . Wolf­gang Ramming, zusammen mit Döring seit 1976 an der Spitze des Juniorenkreises, kandidierte nicht • mehr. Sein Nachfolger wurde Dipl.-Ing. Bernd Rüs­kamp.

Januar 1983: Erstmals ein eigenes IH-Gremium für Bayreuth

Auch die Wirtschaft in Stadt und Landkreis Bayreuth verfügt jetzt über ein eigenes "Sprachrohr". Mit der neuen Wahlordnung der Kammer wurde erstmals ein Industrie- und Handelsgremium Bayreuth gebildet, in dem der frühere Arbeitsausschuß Bayreuth und das Gremium Pegnitz zusammen ge faßt wurden. Das Bild, das nach der konstituierenden Sitzung des Gremiumsbeirats entstand, zeigt (von links) Syndikus Diethard Dulleck, der als Geschäftsfüh­rer fungiert, Vorstandsmitglied Rudolf Leonhard, den Vorsitzenden Dipl. -Ing. Gerhard Markgraf, Alt-Senator Dr. Fritz Bayerlein, der als langjähri­ger Vorsitzender des Arbeitsausschusses verab­schiedet wurde, sowie die weiteren Vorstandsmit­glieder Friedrich U. Arnold, Günter Schöbel und HorstPopp.

Friedrich U. Arnold Rudolf Leonhard Horst Papp Günter Schöbel

Aus der Industrie: Friedrich U. Arnold Hans-G. Bachmann Dr. Otto Burkhardt Dipl. -Ing. Heinz Döring Dr. Hans-Robert Düss/er Werner Fehr Willi Kalb Karl Lang Paul G. Langer Dipl. -Ing. Wilfried Laudei Dipl. -Ing. Gerhard Markgraf Ing. Rudolf Meyer Peter K. Oehme Ing. Erich Rüskamp Günter Schöbel Dr. Karl-Heinz Stüper Dr. Wolfgang Wagner

Aus dem Großhandel: Fritz Baier Franz Bettermann Horst Papp Dipl.-Ing. Wolfgang Ramming Josef Zenkel

Aus dem Einzelhandel: Hermann Eichner Christian Hirsch Rudolf Leonhard

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Horst Undinger Ralph Weigend Hans Wiesend

• Aus dem Kredit- und Versicherungsgewerbe: Manfred Albrecht Horst Auernheimer

• Aus dem Gast- und Verkehrsgewerbe: Hans Seuß Alfred Wedlich

• Aus Vermittlungs- und sonst. Dienstlei­stungsgewerbe: Manfred Jahn Helmut Richtberg

• Sonstige Kammerzugehörige: Alfred Lochschmidt IIse Löhr

April 1983: Vortragsveranstaltung der Bayreu­ther Wirtschaftsjunioren

Nur wer aus der Vergangenheit nichts gelernt habe, könne bestreiten, daß das marktwirtschaftliehe Sy­stem dazu fähig sei, unsere wirtschaft lichen Proble-

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me zu lösen. Leider sei die soziale Marktwirtschaft, von der unser heutiger Wohlstand herrühre, in den letzten Jahren durch immer mehr systemfremde Mittel ausgehöhlt worden. Das erklärte Dr. Jäger vom Bayerischen Sparkassen- und Giroverband in München in einem Vortrag vor den Wirtschaftsju­nioren Bayreuth. Jäger, der im einzelnen auf die Or­ganisationsprinzipien der sozialen Marktwirtschaft einging, meinte, daß Ende der 60er Jahre, etwa zum Zeitpunkt der Einführung des Stabi litätsgeset­zes, der Verfall der Marktwirtschaft eingesetzt ha­be. "Vorher hat das System mehr gehalten als ver­sprochen, danach war es umgekehrt".

Vor allem die ständige Zunahme des Staatseinflus­ses auf den Wirtschaftsablauf habe sich verhäng­nisvoll ausgewirkt; ihr sei immer mehr individuelle Entscheidungsfreiheit zum Opfer gefallen. Eine gro­ße Illusion unserer Zeit nannte es der Referent, daß Güter, die der Staat bereitstelle, zum Nulltarif abge­geben werden könnten. Eine allgemeine Anspruchs­inflation habe dazu geführt, daß dies alles nur als Verteilungsproblem angesehen werde. In Wirklich­keit sei nichts umsonst, und alles, was vom Staat komme, müsse auf Heller und Pfennig bezah lt wer­den. So seien vermeint liche staat liche Wohltaten letztl ich zur Plage geworden.

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Der Marketing-Dienstleister "Print-+Mail-Service GmbH": - neues Leben in der "Alten Mühle" in Altenplos .

Man sieht es der ehemaligen "Alten Mühle" in Heinersreuth-Altenplos im Rotmaintal von aussen nicht an, welch engagierter, agiler und innovativer Werbe-Dienstleister für Adressierung und Versand dort seit 7 Jahren aufgebaut wu rde.

Der Druck- und Versand-Dienstleister "Print-+Mail­Service" wurde im Herbst 1995 durch Fri tz Höhn im früheren el terlichen Anwesen gegründet.

Er brachte eine 22-jährige Erfahrung in der Drucksachenproduktion (Zeitung , Buch­produktion, Werbeagentur und Marketing­sachbearbeiter) und im Katalogversand mit. Berufliche Stationen waren dabei Bayreuth, Bindlach und Frankfurt/M.

Von Beginn an übernahm die umfangreichen EDV-spezifischen Arbeiten unter demselben Dach die Firma seines Bruders "Konrad Höhn - EDV-Beratung", der das "EDV­Handwerk" von der Pike auf bei einem großen Bayreuther Beton- und Fertig­teilewerk erlernt halle.

Mit mehreren pes sowie dem IBM-System AS/400 können u.a. auch dank selbstentwickelter Software Aufgaben bei der Adresserfassung , -Selektion, -Verwaltung, Aussortierung von Doppel­adressen (Dublellenabgleich), Vorsortierung zur Portooptimierung, etc., gelöst werden.

Fünf leistungsfähige Laserdrucker und eine "lnkJet"­Anlage können sowohl einseitig als auch doppelseitig personalisieren Von der Postkarte (DIN A6) bis zum doppelten Briefbogenformat (DIN A3), von Papier­stärken von 70 glm' bis 170 glm' können laserfähige Papiere verarbeitet werde n.

Ein schnel ler Farb-Laserdrucker wi rd noch im Herbst 2002 erprobt. Die im Hause installierte Post-Software garantiert eine optimale Ausnutzung der möglichen Porto-Ermäßigungen.

Bis zu 60.000 Adressierungen können so pro Arbeitstag real isiert werden."Wir sind ganz bewußt nicht auf die Lösung mit nur einem "Groß-Drucker" gegangen erklärt Fritz Höhn, "bei den uns

vorgegebenen engen Terminen arbeiten wir so beim Ausfall eines Druckers immer noch mit 75-80% Druckkapazität weiter und können so den Auftrag noch fristgerecht aussenden".

Natürlich sind die für die wei tere Auftragsbearbeitung notwendigen Geräte sinnvoll auf die Tageskapazität abgestimmt:

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Das sechs-köpfige langjäh rige Stamm-Team stellt an den vier Falzmasch inen, den vier Kuvertiermaschinen verschiedener Formate sowie zwei Freistemplern das Mollo des Lellershop-Betriebes sicher:

"Absolute Termintreue!"

Diese Zuverlässigkeit wird von den Kunden honoriert. So kann der Altenploser Betrieb auf eine breite Stammkundschaft bauen.

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Mai 1983: Die neueste Meldung der Post

Losgelöst von der Telefonschnur sollen Postkunden von 1984 an innerhalb ihres Wohn- und Geschäfts­bereiches telefonieren können. Die Benutzer dieses "schnurlosen Telefons" können dann den Hörer mit sich herum tragen und von jeder Stelle der Wohnung oder des Büros aus ungehindert spre­chen, weil eine Funkverbindung die Anschluß­schnur zwischen Hörer und Apparat ersetzt.

September 1983: Zum zweiten Mal Schüler­Preis vergeben

Bei der diesjährigen Ausschreibung des Preises ha­ben die Wirtschaftsjunioren wieder auf das leicht abgewandelte Jahresthema ihrer Bundesorgani­sation "Können wir uns diesen Staat noch leisten?" zurückgegriffen. Der erste Preis wurde Peter Engel­brecht (Fachoberschule, 12. Klasse) und der zweite Bernd Glomm (Graf-Münster-Gymnasium) zu­erkannt. Für weitere vier Aufsätze gab es als An­erkennung ein Buchgeschenk.

Oktober 1983: Junioren diskutieren Bayreuther Innenstadtkonzept

Die zukünftige Gestaltung des Bayreuther Markt­platzes ist zur Zeit ein Thema, das in der Stadt die Gemüter erhitzt. Alles lassen, wie es ist, oder den Kraftverkehr ganz oder teilweise aussperren - je nach Interessenlage werden die Argumente ins Feld geführt. Die Wirtschaftsjunioren luden hierzu als Referenten Professor Rolf Monheim von der Universität Bayreuth ein. Monheim, der aus seiner Option für einen möglichst großflächigen Fuß­gängerbereich in der Innenstadt keinen Hehl mach­te, folgerte aus allem, die Planungen dürften nicht nur unter kommerziellen Aspekten erfolgen, sondern müßten auch die Interessen qualifizierter Minderheiten berücksichtigen. Solche Zonen seien für das städtische Leben "Herzschrittmacher", und Bayreuth habe einen solchen "bitter nötig". Bei betroffenen Geschäftsleuten, die ebenso einge­laden waren, stieß Monheim auf heftigen Wider­spruch. Wenn die Innenstadt für den Verkehr dicht­gemacht werde, gingen dort die Lichter aus.

Oktober 1983: Jahreshauptversammlung der Bayreuther Junioren

Auf der Versammlung, bei der keine Neuwahlen anstanden, wurde beschlossen, das sogenannte Iwalewa-Haus, eine Einrichtung der Universität, mit 5.000 DM zu unterstützen, wobei dem Vorstand gleichzeitig eine Verpflichtungsermächtigung für einen weiteren Betrag in dieser Höhe eingeräumt wurde. Wie Vorsitzender Döring meinte, solle mit

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dieser Hilfe "ein Zeichen gesetzt" werden, um die­sen Ort der Begegnung mit der Kultur Afrikas und der Dritten Welt am Leben zu erhalten.

Abschließend wies Döring darauf hin, daß in­zwischen eine Reihe von Mitgliedern aktiv in Or­ganen der Industrie- und Handelskammer mit­wirken. So gehören zwei der Vollversammlung und sieben dem Industrie- und Handelsgremium Bayreuth an. Außerdem seien mehrere in IHK­Ausschüssen tätig.

November 1983: Juniorenumfrage bringt Lehr­stellen

Eine Liste mit einer größeren Anzahl noch freier Lehrstellen übergab der Vorsitzende der Bayreuther Wirtschaftsjunioren, Heinz Döring, an Berufsberater H. Ulrich vom Arbeitsamt Bayreuth. Diese Aufstel­lung war das Ergebnis einer Junioren-Umfrage bei Firmen im Raum Bayreuth. Wie Döring sagte, hof­fen die Junioren, damit einen Beitrag gegen die Ju­gendarbeitslosigkeit geleistet zu haben.

Januar 1984: Treffen der oberfränkischen Juniorenvorsitzenden

Zur Begrüßung versicherte Kammerpräsident Dr. Otto Burkhardt in Anwesenheit von Hauptge­schäftsführer Hanskarl Angerer, daß die Kammer die Tätigkeit des Unternehmernachwuchses mit Interesse und Sympathie verfolge. Deswegen wür­den diese Bestrebungen auch im Rahmen des Möglichen gefördert.

In einer anschließenden lebhaften Debatte über außeroberfränkische Treffen zeigte sich, daß über die Teilnahme an überregionalen Veranstaltungen und deren Sinn keine einhellige Meinung herrscht. Die Motivation dafür sei unter den Mitgliedern nicht besonders groß, wurde erklärt. "Unsere Hausauf­gaben gehen vor." Demgegenüber verteidigten Klaus Blank (Ebermannstadt) und Christian Hein­rich Sandler jun. (Schwarzenbach/Saale) landes­weite Aktivitäten. Nur so könnten die Wirtschafts­junioren auch über ihren Heimatbereich hinaus Ge­hör finden. Auch Syndikus Dr. Joachim Kessler, der die Sitzung leitete und bei der Kammer für die Juniorenarbeit zuständig ist, warnte vor einer "Schrebergarten-Mentalität". Sie wäre das Ende je­der überregionalen Beachtung der Wirtschafts­junioren.

Juli 1984: Wieder Schüler-Preis der Junioren

Bei dieser Ausschreibung des Preises hatten die Wirtschaftsjunioren den von vielen kaum bemerk­ten "zweiten Lohn" zum Anlaß genommen, das Thema "Soziallasten ohne Grenzen? Bedroht der

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soziale Rechtsstaat die Existenz unserer Unternehmer?" bearbeiten zu lassen. Ausgezeichnet wurden Martin Adler von der Fachober­schule und Udo Klingenberg vom Wirtschaftsgymnasium.

Oktober 1984: Landessitzung der Kreisvorstände der Bayeri­schen Wirtschaftsjunioren in Banz

Das Bild zeigt die Mitglieder des Landesvorstandes: In der vorde­ren Reihe (2. v. 1.) der neue Landesvorsitzende für 1985/86, Chri­stian Heinrich Sandler jun. aus Schwarzenbach/Saale, und sein Vorgänger Günther Zimlich (2. v. r.) aus Aschaffenburg, dessen Amtszeit mit diesem Jahr abläuft. Ganz rechts Syndikus Dr. Hans F. Trunzer, der ab 1985 neben seinen Aufgaben in der IHK Bay­reuth die bayerischen Wirtschaftsjunioren als Landesgeschäfts­führer betreut.

Dezember 1984: Silberplakette für Bayreuther Unternehmer

Beim diesjährigen Bundeswettbewerb "Industrie und Handwerk im Städtebau" wurde auch die Bayreuther Firma Hermann Leupold

11 GmbH ausgezeich­net. Für die archi­tektonische Gestal­tung ihres Neubaus auf dem Bayreuther Industriegelände wurde der Groß­handelsfirma eine silberne Plakette zugesprochen. Das Bild zeigt den Firmeninhaber Wolfgang Ram­ming, wie er bei der Preisverlei­hung in Bochum aus den Händen von Bundeswoh­nungsbauminister Oscar Schneider (r.) die Plakette und eine Urkunde entgegennimmt.

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Dezember 1984: Neuwahlen bei den Junioren

Mit einem neuen Vorstand haben die Wirtschaftsju ­nioren Bayreuth das Jahr 1985 begonnen. Anstelle von Dipl. - Ing. Heinz Döring ist dessen bisheriger Stellvertreter, Dipl.-Ing. Bernd Rüskamp, an die Spitze dieses Juniorenkreises getreten, dem 63 Mitgl ieder angehören. Zu seinem Stellvertreter wur­de Helmut Raithel gewählt.

Döring, der neun Jahre Vorstandstätigkeit hinter sich hat, wurde für seine Verd ienste zum Ehrenvorsitzen­den, seine beiden Vorgänger Wol fgang Ramming und Josef Zenkel zu Ehrenmitgliedern ernannt. Gleichzei­tig überreichte Bernd Rüskamp an Heinz Döring eine Urkunde über seine Aufnahme in den Kreis der Se­natoren von Jaycee Internat ional , der weltwei ten Dachorganisation der Wirtschaftsjunioren.

Neuer Vorstand bei den Wirtschaftsjunioren Bay­reuth: Bernd Rüskamp (1.) wurde als Nachfolger von Heinz Döring (Mitte) zum neuen Vorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter wurde Helmut Raithel.

Februar 1985: Treffen der oberfränkischen Juniorenvorsitzenden

Hauptthema des Treffens war d ie überregionale Mitarbeit der Wirtschaftsjunioren. Das Bild entstand während der Sitzung im IHK-Bildungszentrum. Rechts (stehend) Syndikus Dr. Hans F. Trunzer, der bei der Kammer für die Juniorenarbeit zuständig ist.

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Oktober 1985: Juniorenspende für Vogelschutz

Daß sich auch Leute der Wirtschaft den Sinn für ei­ne gesunde Umwelt bewahrt haben und es dabei nicht mit verbalen Bekundungen bewenden lassen, haben jetzt die Bayreuther Wirtschaftsjunioren ge­zeigt. Durch eine großzügige Spende haben sie es der Kreisgruppe Bayreuth des Landesbundes für Vogelschutz ermöglicht, im südöst lichen Landkreis ein über zwei Hektar großes Gelände zu erwerben, das einen idealen Lebensraum für Vögel, Schmet­terlinge und Insekten darstellt. Die Bayreuther Vo­gelschützer waren vor allem von dem persönlichen Engagement beeindruckt, das die Wirtschaftsjunio­ren an den Tag legten. Das Gelände, das jetzt vor einer möglichen Zerstörung bewahrt werden kann, ist eine ehemalige Weiheranlage, auf deren feuch­ten Flächen sich die unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen angesiedelt haben. Das Bild zeigt den Juniorenvorsitzenden Bernd Rüskamp, seinen Vorgänger Heinz Döring und den 2. Vorsitzenden H. Raithel (v. r.) mit Vertre­tern des Vogelschutzbundes bei einer Besichti­gung im neuerworbenen Biotop.

Januar 1986: Treffen der oberfränkischen Junio­renvorsitzenden

Eine gute und konstruktive Arbeit der Wirtschaftsju­nioren sei nur möglich, wenn deren Verhältnis zur sie betreuenden Industrie- und Handelskammer harmonisch sei. Das erklärte der Landesvorsi tzen­de der bayerischen Wirtschaftsjunioren, Dr. Christi­an Heinrich Sandler aus Schwarzen bach/Saale, auf der bereits zur festen Einrichtung gewordenen Zu­sammenkunft der Vorstandsmitglieder der acht Ju­niorenkreise im Kammerbezirk, die jeweils im Janu­ar bei der Kammer stattfindet.

An Kammerpräsident Dr. Otto Burkhardt und Hauptgeschäftsführer Hanskarl Angerer richtete Sandler Dankesworte für die vielseitige Unterstüt­zung der Kammer, d ie damit eine engagierte Junio­renarbeit ermögliche. Den acht Juniorenkreisen im Kammerbezirk gehören rund 350 Mitglieder an ....

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Zu der inzwischen schon Tradition gewordenen Zusammenkunft am Jahresbeginn bei der Kammer trafen sich wieder Vorstandsmitglieder der acht Juniorenkreise des Kammerbezirks mit Präsident Dr. Otto Burkhardt, Hauptgeschäftsführer Hanskarl Angerer sowie den Juniorenbetreuern (von rechts) : Helmut H. Raithel (Bayreuth), Hans Jürgen Päsler (Kulm bach), Georg Weidig (Bayreuth), Hans-Karl Gräder (Forchheim-Ebermannstadt), Syndikus Dr. Joachim Kessler, Manfred Keidel (Lich­tenfels-Staffelstein), Horst Peter Müller (Bamberg), Peter Eberl (Lichtenfels-Staffelstein), Junioren­Landesvorsitzender Dr. Christian H. Sandler, Thomas Heiniein (Hof), Dr. Burkhardt, Klaus Haas (Marktredwitz-Selb), Bärbel Hick (Hof), Kurt Kränzle (Marktredwitz-Selb), Dipl. -Vw. Angerer, Konrad Schmidling (Marktredwitz-Selb), Syndikus Dr. Hans F. Trunzer, Landesgeschäftsführer der Wirt­schaftsjunioren, Syndikus Dr. August Dufner und Dipl. - Ing. (FH) Udo Raps (IHK).

Zur Frage einer stärkeren Beteiligung in den Kam­mergremien gab es ledig lich geteilte Auffassungen über den Weg dahin. So wurde die Anregung. etwa einen Sprecher der oberfränkischen Junioren als Gast in die Vo llversammlung zu entsenden, als nicht sehr g lückl ich bezeichnet , da er dann ohne Stimmrecht und somit kein vollwertiges Mitg lied wäre.

Hauptgeschäftsführer Angerer empfahl den Junio­ren, den ganz normalen Weg zu gehen und sich an den Wah len zu den Industrie- und Handelsgremien zu beteiligen. Damit biete sich die Chance. in die ört lichen Gremien und gegebenenfal ls in der zweiten Stufe auch in die Vol lversammlung ein­zurücken, dann aber nicht als M itg lied "zweiter Klasse".

Burkhardt erinnerte daran, daß derzeit drei Mit ­g lieder der Vollversammlung , zehn in IHK-Gremien und 15 in den Fachausschüssen der IHK aus den Reihen der Junioren kommen.

Januar 1986: Niedrigster Preisanstieg seit 16 Jahren

Im abgelaufenen Jahr stiegen die Preise in der Bu ndesrepublik um 2.2 Prozent. Das war d ie nie­drigste Rate seit 16 Jahren .... Jedes Prozent weni­ger Inflation bewahrt vor einem entsprechenden Verlust an Kaufkraft.

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zur Stabilität Anstieg der Preise für die l ebenshaltung in Prozent

März 1986: Erstmals " Führungsseminar" der Wirtschaftsjunioren Bayern

Einhell ig positive Resonanz fand ein "Führungsse­minar" , das der Landesvorstand der Wirtschaftsju­nioren Bayern in dieser Art zum ersten Mal durch­führte. Zweck der Veranstaltung war es, mit der praktischen Juniorenarbeit und ihren immer wieder­kehrenden Problemen vertraut zu machen.

Eingeladen waren zu dem Seminar alle Kreisvor­standsmitg lieder und aktiven Wirtschaftsjunioren. 30 Teilnehmer aus ganz Bayern konnte der Organi­sator, Landesvorstandsmitglied Harald Gerlach, aus Regensburg in Beilngries begrüßen .

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Es ist vorgesehen, derartige "Führungsseminare" in Zukunft regelmäßig durchzuführen.

März 1986: Der Öl preis-Sturz entlastet die Kassen

Das Geschenk der Benzinpreis DM je liter :.,,-·cT'·'-:-"'·c-···-·'fi'7;,,-"'-F.'-c~,-c'i1.4.9i+''-''':

7. April 1986: Betriebsbesichtigung der Bayreu­ther Wirtschaftsjunioren bei der KSB in Pegnitz

Beeindruckt von ihrem Betriebsbesuch bei der Fa. Klein, Schanzlin & Becker (KSB) in Pegnitz waren die Bayreuther Wirtschaftsjunioren. Mit seinen rund 2.300 Mitarbeitern gehört der Betrieb zu den gro­ßen in Oberfranken. Er nimmt innerhalb der Gesell­schaft, die noch an drei anderen Standorten in Deutschland tätig ist (Sitz des Unternehmens ist Frankenthai in der Pfalz), einen hervorragenden Platz ein.

Wie Direktor Friedrich U. Arnold den Wirtschaftsju­nioren erläuterte, werden im Werk Pegnitz vor allem Pumpen und Armaturen hergestellt, die zu fast 50 Prozent in alle Welt exportiert werden. Mit Anlagen zur Rauchgasentschwefelung steht die Umwelt­technik dabei heute im Vordergrund. Nach Anga­ben der Vertreter der Werksleitung entfallen bei­spielsweise bei Pumpen für Kernkraftwerke bis zu 80 Prozent des HerstellungsaufwandS auf Kosten für die Kontrolle, die höchsten Sicherheitsanforde­rungen genügen muß.

Die Betriebsergebnisse der Jahre 1984 und 1985 bezeichnete Arnold als durchaus zufriedenstellend. Er zeigte sich auch für 1986 optimistisch. In der Be­triebsstätte Pegnitz seien seit 1982 rund 45 Millio­nen DM investiert worden. Der Umzug des Werks Nürnberg nach Pegnitz ist inzwischen vollzogen. Etwa 100 Beschäftigte hätten bei dieser Verlage­rung das Unternehmen verlassen.

In seinem Dank an die Gastgeber hob der Vorsit­zende der Wirtschaftsjunioren Bayreuth, Dipl.-Ing.

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Bernd Rüskamp, besonders die Offenheit hervor, mit der die Fragen der Besucher von den Mitglie­dern der Werksleitung beantwortet wurden.

Juni 1986: Bayreuther Wirtschaftsjunioren in der Backstube

Bei einer Besichtigung der Großbäckerei Schatz in Forkendorf konnten sich die Wirtschaftsjunioren Bayreuth davon überzeugen, daß das Brot und die frischen Brötchen hier nicht anders hergestellt wer­den als bei jedem anderen Bäcker auch. Die mo­derne Ausstattung mit Maschinen zum Kneten des Teiges und zum Formen der Backwaren sowie Backöfen nach neuestem Stand erlauben eine gro­ße Produktion, ohne daß der Bäckermeister über­flüssig geworden wäre. Die breite Palette von Back­waren, durch die sich das deutsche Bäckerhand­werk besonders auszeichnet, verlangt auch hier den Fachmann. Bei der Einladung zum "zweiten Frühstück" wurde die gesamte Breite des Angebots sichtbar: Vom Brot über Brötchen aller Art, Salz­stangen, Laugenstangen bis hin zum Kleingebäck und zur Torte war alles aufgeboten.

Dezember 1986: Neuwahlen bei den Junioren

In seinem Amt bestätigt wurde der bisherige Vorsit­zende der Wirtschaftsjunioren Bayreuth, Dipl.-Ing. Bernd Rüskamp (r.), auf der Jahresversammlung des Juniorenkreises. Als sein Stellvertreter wurde Georg Weidig neu gewählt. Er trat die Nachfolge von Helmuth Raithel an. Auch für 1987 ist wieder eine Reihe attraktiver Veranstaltungen geplant. Ver­stärkt wollen sich die Bayreuther Wirtschaftsjunio­ren der Zusammenarbeit mit den Schulen widmen, um den künftigen Berufs- und Studienanfängern mit Informationen aus der Wirtschaftspraxis zur Seite zu stehen.

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Januar 1987: Treffen der oberfränkischen Junioren­vorsitzenden

Bei den Kammerwahlen Ende 1986 hat sich der Wirtschaftsjunioren-Anteil an den Sitzen in den neu gewählten Beiräten der zehn Industrie- und Handelsgremien im Kammerbezirk mehr als ver­doppelt. Von den insgesamt 247 Beiratsmitgliedern stellen die Junioren jetzt 25.

Sandler, der bis Ende 1986 Landesvorsitzender in Bayern war, dankte der Kammer noch einmal für ih­re hervorragende Unterstützung der Arbeit des Landesverbandes während seiner Amtszeit. Vor al­lem auch Syndikus Dr. Hans F. Trunzer, Landesge­schäftsführer in diesen zwei Jahren, habe wesent­lich zur erfolgreichen Arbeit beigetragen.

November 1987: Jahresversammlung der Junio­ren

Die Wirtschaftsjunioren wollen im nächsten Jahr die Mitgliederwerbung verstärken. Derzeit zählt der Ju­niorenkreis 30 Mitglieder. Im Oktober wurde ein Ar­beitskreis "Schule" ins Leben gerufen, über den die Zusammenarbeit mit Lehrern und Schulen verstärkt werden soll. Die Vorstände Dipl.-Ing. Bernd Rüs­kamp und Georg Weidig wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Januar 1988: Jahrestagung der oberfränkischen Juniorenvorsitzenden

Bei dieser Zusammenkunft forderte Präsident Chri­stian Heinrich Sandler dazu auf, nach Wegen zu su­chen, wie die Fähigkeiten der Wirtschaftsjunioren noch besser für die Kammer genutzt werden kön­nen. Nach Ansicht Sandlers wäre es eine Vergeu­dung, wenn das "kreative Potential" in den Reihen dieses Unternehmernachwuchses brachläge.

1. Juli 1988: Neuer IHK-Hauptgeschäftsführer

An diesem Tag hat der neue Hauptgeschäftsführer der Kammer, Dr. Helmuth Jungbauer, sein Amt an­getreten. Nach dem Abitur studierte er Volkswirt­schaftslehre und Sozialwissenschaften an den Uni­versitäten Würzburg und München. Danach war er an der Universität Würzburg Assistent bei dem be­kannten Volkswirtschaftler Professor Dr. Erich Ca­rell. 1971 trat er in den bayerischen Staatsdienst und war zuletzt Ud. Ministerialrat im Bayerischen Wirtschaftsministerium.

10. Juni 1988: Hohe Auszeichnung für Syndikus Dr. Hans F. Trunzer

In Würdigung seines außergewöhnlichen Engage­ments für die Wirtschaftsjunioren Deutschland wur­de Kammer-Syndikus Dr. Hans F. Trunzer zum Se-

nator ernannt. Nadel und Ernennungsurkunde der Weltorganisation wurden ihm anläßlich der Landes­konferenz der Wirtschaftsjunioren Bayern in Ingol­stadt von der Landesvorsitzenden Monika Schwar­zenbeck überreicht. In seiner Laudatio hob Dr. Chri­stian H. Sandler, Bundesvorstandsmitglied der Wirtschaftsjunioren, hervor, daß Dr. Trunzer sich in seiner Zuständigkeit für die Juniorenarbeit bei der IHK für Oberfranken Bayreuth und vor allem als Landesgeschäftsführer der Wirtschaftsjunioren Bayern in den Jahren 1985 und 1986 bleibende Verdienste erworben habe.

Februar 1989: Jahrestagung der oberfränki­schen Juniorenvorstände

In diesem Jahr steht die Projektarbeit der oberfrän­kischen Kreise ganz im Zeichen des bundesweiten Jahresthemas "Europa '92 - Mehr Markt, mehr Wettbewerb". In eigenen Veranstaltungen wollen die Wirtschaftsjunioren ihre Mitglieder mit den Chancen und Problemen des europäischen Binnenmarktes vertraut machen.

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Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit bildet, wie schon in den letzten Jahren, das Thema Umwelt­schutz. Auf Grund der großen Nachfrage nach dem von den Wirtschaftsjunioren erst jüngst herausge­gebenen "Umwelt-Handbuch", eine Informations­und Handlungsgrundlage gerade für Klein- und Mittelbetriebe der Wirtschaft, aber auch für andere Institutionen und umweltbewußte Bürger, wird be­reits an eine Neuauflage gedacht.

Syndikus Dr. Hans F. Trunzer, der die Tagung leitete, forderte die oberfränkischen Kreise auf, noch mehr Verbindungen mit Wirtschaftsjunioren im benach­barten Ausland zu knüpfen. Verstärkte Kontakte zu jungen Unternehmern aus anderen Ländern der EG seien im Hinblick auf den europäischen Binnen­markt gerade für unsere Region von besonderer Bedeutung.

Sommer 1989: Der Eiserne Vorhang zerfällt

Ab in den Westen

In den 40 Jahren seit Gründung der DDR ist es dem Regime offenbar nicht gelungen, die Bevölkerung von der Richtigkeit des sozialistischen Weges zu überzeugen. Das zeigt die Entwicklung der letzten Zeit klar und deutlich. Wie groß die Unzufriedenheit tatsächlich ist, wurde sichtbar, als Tausende die Öffnung der ungarischen Westgrenze als Chance zur Flucht nutzten.

Februar 1990: Vorstandstagung der oberfränki­schen Wirtschaftsjunioren

Mit der Öffnung der Grenzen zur DDR und zur CSSR bietet sich auch den Wirtschaftsjun·loren ein weites Feld für Aktivitäten. Auf der jährlichen Zu­sammenkunft der Vorstandsmitglieder der acht Ju­niorenkreise im Bezirk der IHK für Oberfranken for­derte Kammerpräsident Christian Heinrich Sandler die jungen Unternehmer und Führungskräfte dazu auf, Kontakte nach "drüben" herzustellen. Dies sei eine historische Gelegenheit, die nicht verpaßt wer­den dürfe.

Wie sich zeigte, haben die oberfränkischen Junio­ren, vor allern in grenznahen Bereichen, längst auf

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die neue innerdeutsche Situation reagiert. Über persönliche Kontakte und Gründungen von Junio­renkreisen in der DDR will man praktische Hilfe beim Aufbau einer marktwirtschaftlichen Ordnung in der DDR leisten.

Februar 1990: Bayreuther Wirtschaftsjunioren gründen Kreis in Rudolstadt

Zwischen RudolstadtlThüringen und Bayreuth ist eine Städtepartnerschaft verabredet worden. Des­halb legen die Bayreuther Wirtschaftsjunioren Wert auf engere Kontakte zu dortigen Gewerbetreiben­den. Jetzt reiste eine Delegation unter Leitung des Juniorenvorsitzenden Georg Weidig in die DDR­Stadt, um einen Juniorenkreis nach bundesdeut­schem Vorbild aus der Taufe zu heben. Den jungen Selbständigen in der DDR soll auf diese Weise ge­holfen werden, mit den wirtschaftlichen Neuerun­gen, die sie erwarten, besser fertig zu werden. Ne­ben Weidig erläuterte der ebenfalls mitgereiste IHK­Syndikus Dr. Hans F. Trunzer Organisation, Aufga­ben und Ziele der Wirtschaftsjunioren. Dabei unter­strich er die Bedeutung wirtschaftlicher Freiheit als fundamentale Voraussetzung für eine funktionieren­de soziale Marktwirtschaft.

Gründungsversammlung der Wirtschaftsjunio­ren Rudolstadt. Auf dem Bild gibt IHK-Syndikus Dr. Hans F. Trunzer (stehend) Erläuterungen. Rechts vor ihm der Bayreuther Juniorenvorsit­zende Georg Weidig.

Juli 1990: Bundesweite Umfrage der Wirt­schaftsjunioren zur deutschen Einheit

An der Umfrageaktion beteiligten sich auch die Wirtschaftsjunioren Bayreuth, wobei allein hier eine gesonderte Erfassung der Meinung von DDR-Bür­gern erfolgte. Dabei wurden vor allem im Hinblick auf künftige Entwicklungen und die vorrangig zu er­greifenden Maßnahmen gravierende Unterschiede zur Meinung der Bundesbürger deutlich (während im übrigen die Aussagen der Bayreuther Bevölke­rung von denen im übrigen Bundesgebiet nicht all­zu sehr abweichen).

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HÖRTIG rohrpost > Air Tube Transport Systems >

Im Zeital ter elektronischer Kommunikation erscheint der Transport via Rohrpost antiquiert. Doch nur auf den ersten Bl ick: Als innerbetriebliches Transportmittel haben sich die Produ kte aus Bayreuth längst wel twei t bewährt. In zweiter Generation führt Dipl.- Ing . Martin Hörtig das Bayreuther Traditionsunternehmen, das erst kürzlich sein 35-jähriges Bestehen feiern konnte. Hörtig rohrpost wurde Anfang des Jahres die Auszeichnung "TOP 100 - Der innovative Mittelstand in Deutschland" ve rliehen. Eine Würdigung der Innovationskraft und auch der ko nsequ ente n Kundenorien tierung des mittel ständischen Unternehmens aus Oberfranken, das weltwei t zu den Marktführern im Bereich der Rohrpostanlagen gehört.

Oe,. inno . O vat""e ,.,. e IJts chi ' itt e/stane!

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Mit dem Urmodell der Rohrpost von 1865 in Berlin haben die heutigen Anlagen allerdings nur noch wenig gemeinsam. Was geblieben ist, ist das Antriebsprinzip. Die heute "Carrier" genannten Transportbehälter können Lasten mit bis zu 50 Kilogramm Gewicht, einem Durchmesser von bis zu 500 Milimetern und einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Metern pro Sekunde transportieren. Befördert werden können dabei grundsätzlich alle Gegenstände: Aktenordner, Chargenproben in der Industrie, Blutproben, Medikamente, Frachtdokumente und vieles mehr. Die Systeme von Hörtig rohrpost eignen sich für den Einsatz in den unterschied lichsten Branchen: so zählen Krankenhäuser, Apotheken , Supermärkte, aber auch Unternehmen wie der Logistiker TNT und der Automobilhersteller BMW, der eine Rohrpostanlage in der Fertigungsstraße des neuen Siebener einsetzt, zu den Kunden von Hörtig rohrpost. Wie zukunftsträchtig das Prinzip Rohrpost ist, zeigt ein Verbundforschungsprojekt der Ruhr-Universität Bochum. Unter dem Namen "Cargo Cap" beschäftigen sich die Wissenschaftler in enger Zusammenarbeit mit Hörtig rohrpost mit der Entwicklung eines unterirdischen Röhrensystems für Stückgut. Mit ihm könnten mittelfristig ganze Europaletten unterhalb des Ruhrgebietes transportiert werden.

Die Rohrpost ist zwar alt, aber noch lange nicht veraltetl

Oben links Sende- und Empfangsstation, Nennweite 132 mm

Unten links Sende- und Empfangsstation "Jumbo", Nennweite 315 mm

Unten rechts Zigaretten- und

Geldrohrpost "Smoky1hek",

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.rohrpost.de Sophian-Kolb-Str. 4 0-95448 Bayreuth 'lIr + 49-921 -78949-0 ~+49-921-78949-99 e-Moil: [email protected]

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Im Vordergrund der Hoffnungen, die die DDR-Bür­ger - laut Befragung in Bayreuth - mit der Vereini­gung der beiden Staaten verknüpfen, steht eine schnellere Anhebung des Wohlstandes in der DDR. In diesem Punkt sind ihre Erwartungen mit 60% hö­her gespannt als die der Bundesbürger mit 47%. Dabei erwartet nur jeder fünfte DDR-Bürger (in der Bundesrepublik jeder vierte), daß hierbei ein neues Wirtschaftswunder hilft.

Während bei uns eher negative Folgen in den Be­reichen Wohnungsmarkt und Steuerbelastung be­fürchtet werden, rangieren bei den Befragten aus der DDR Arbeitsmarktprobleme mit Abstand an der Spitze (70%), gefolgt von Preiserhöhungen - Be­fürchtungen, die sich zwischenzeitlich zunehmend bestätigt haben. Eine Verbesserung der Situation erhofft man sich bei ihnen vor allem von einer ver­stärkten Zusammenarbeit westdeutscher Unter­nehmen mit Betrieben in der DDR (93%).

Deutliche Unterschiede ergeben sich hinsichtlich des Zeitraums, der nach Meinung der Befragten er­forderlich sein wird, um das wirtschaftliche und so­ziale Gefälle einzuebnen. Während für rund zwei Drittel der DDR-Bürger dies spätestens nach sechs Jahren erwartet wird, halten deutlich weniger als die Hälfte der Bundesbürger diesen Zeitraum für ausreichend.

Januar 1991: Frachthilfen eingestellt

Laut Bekanntmachungen des Bundeswirtschafts­ministeriums vom 19. Dezember 1990 und 4. Janu­ar 1991 sind die Bundesfrachthilferichtlinien und die Richtlinien zur Umwegfrachthilfe "Straße" sowie "Schiene" ersatzlos aufgehoben worden. Damit entfallen ab 1. Januar 1991 die Frachthilfen für Empfangs- und Versandgüter im Zonenrandgebiet, die Frachthilfe für Ostbayern, die Empfangsfracht­hilfe Kohle, die Frachthilfe Tettau sowie die Um­weg-Frachthilfe.

Februar 1991: Junioren bei OB-Direktion

Aus erster Hand informierten sich die Wirtschaftsju­nioren Bayreuth und Mitglieder des Unternehmer­clubs Franken an läßlich eines Besuchs der Bundesbahndirektion Nürnberg. Ihnen stand Chri­stof Bohn, Koordinator für grenzüberschreitenden Verkehr, Rede und Antwort zu den Planungen der Deutschen Bundesbahn im Bereich Nordbayern. Im Vordergrund stand dabei die An- und Einbindung Bayreuths in das künftige Schienennetz Gesamt­deutschlands im Rahmen des sogenannten Ver­kehrskonzepts 2000. Bohn versicherte, daß eine "Diskriminierung" der Stadt nicht in der Absicht der Bundesbahn läge. Es seien historische Entwicklun­gen, die heute die Einbindung Bayreuths erschwe­ren. Als völlig indiskutabel wurde von den Junioren

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die derzeitige Anbindung Bayreuths an den Kno­tenpunkt Nürnberg, von der Verbindung nach Nor­den ganz zu schweigen, bezeichnet. Um sich ein eigenes Bild zu machen, erfolgte die Fahrt nach Nürnberg natürlich mit der Deutschen Bundesbahn. Dabei waren Hin- und Rückfahrt mit jeweils einem Umsteigen in Pegnitz verbunden, wobei allein die Fahrt nach Nürnberg inclusive einer sechsminüti­gen Verspätung 1 Stunde und 21 Minuten bean­spruchte.

März 1991: Noch nie so viele Beschäftigte

Eine Folge der hervorragenden Wirtschaftssituation im Jahr 1990 in Oberfranken: Noch nie gab es hier so viele Beschäftigte. Ende Juni 1990 waren insge­samt 394.718 sozialversicherungspflichtig Beschäf­tigte ausgewiesen. Das sind 16.912 oder 4,5 Pro­zent mehr als ein Jahr zuvor. Seit Mitte der siebzi­ger Jahre stieg die Zahl der Beschäftigten somit um rund 50.000.

März 1991: Vorstandssitzung der oberfränki­schen WirtschaftSjunioren

Breiten Raum nahmen auf dieser Tagung die Erör­terungen zum Junioren-Landesthema '91 ein: "Mehr Mut zu mehr Markt in Ost und West". Hier ist beabsichtigt, die eher theoretische Aufforderung mit einem konkreten Projekt zu beantworten, an dem sich möglichst viele oberfränkische Junioren­kreise beteiligen sollen.

Juli 1991: Erste Junioren-Kontakte ins Egerland

Im Bergmannshaus in Falkenau/Sokolov fand das erste offizielle Treffen von Wirtschaftsjunioren aus Oberfranken mit Jungunternehmern der eS FR aus dem Raum Karlsbad, Falkenau und Eger statt.

August 1991: Junioren fahren nach Böhmen

Der tiefgreifende Wandel in der eSFR eröffnet gera­de für das unmittelbar im Westen angrenzende Oberfranken ganz neue Perspektiven. Auf politi­scher, kommunaler und nicht zuletzt auch wirt­schaftlicher Ebene sind die beiderseitigen Bemü­hungen darauf ausgerichtet, an die früheren Ver­flechtungen anzuknüpfen. Die unmittelbar benach­barte eSFR, speziell West-Böhmen, ist den ober­fränkischen Wirtschaftsjunioren immer eine Reise wert. Bei einer Fahrt in das Braunkohlegebiet von Falkenau/Sokolov zeigten sich die Bayreuther Wirt­schaftsjunioren besonders beeindruckt von den ge­waltigen Erdbewegungen, die notwendig sind, um die Kohle im Tagebau zu gewinnen. Da sehr nahe der Stadt abgebaut wird, mußten im Laufe der letzten Jahrzehnte Dörfer und ganze Vororte um-

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75

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gesiedelt werden, um eine weitere Ausbeutung der Vorräte zu ermöglichen. Dabei sind exakte Vorgaben einzuhalten, da tief unter dem Abbaugebiet wichtige Wasseradern für die weltbekannten böhmischen Bä­der verlaufen. Den Gästen aus Bayreuth wurde ver­deutlicht, daß der Tagebau trotz der Umweltbela­stungen - die im übrigen bei weitem noch nicht mit den katastrophalen Zuständen in Nordböhmen um Brüx/Most vergleichbar seien - noch über Jahre "zentraler Lebensnerv" der gesamten Region und deshalb unverzichtbar sei. Wie Vertreter der Tage­baugrube Jifi und der Stadt Falkenau erklärten, sei man bemüht, mit Hilfe ausländischer Investoren neueste Technologien ins Land zu holen. Als Maß­stab für die Emissionsverminderung im Kraftwerks­bereich gilt dabei das Kraftwerk Arzberg der Ener­gieversorgung Oberfranken, dessen Standard mittel­fristig angestrebt wird.

Weitere Stationen der Reise waren eine Brikettfa­brik in der Nähe von Falkenau, die im Jahr mehrere hunderttausend Tonnen Briketts herstellt, und eine Exportbierbrauerei in Eger. Die Bayreuther Junioren bekamen deutlich zu spüren, wie sehr in der CSFR nach der politischen Wende auch die Wirtschaft in Bewegung gekommen sei.

Februar 1992: Vorstandssitzung der oberfränki­schen Wirtschaft junioren

Hauptgeschäftsführer Dr. Helmuth Jungbauer gab einen Überblick über die wirtschaftliche Situation Oberfrankens und die Schwerpunkte der Kam­merarbeit. Dabei würdigte er auch das Wirken der Wirtschaftsjunioren, die mit neuen Ideen bereit seien, sich für die Marktwirtschaft zu engagieren.

Im Blick auf die Schwerpunkte der Arbeit der Lan­desorganisation verwies der anwesende WJ-Lan­desvorsitzende Peter Glas auf die Vorbereitung des Jahresthemas "Der Mensch - Träger der Zukunft" sowie auf die Intensivierung der Beziehungen zu den osteuropäischen Ländern, insbesondere zur CSFR. Eine solche Zusammenarbeit befürwortete auch IHK-Vizepräsident Peter Scherdei, der die oberfränkischen Junioren dazu ermunterte, die Chancen der "neuen geopolitischen Situation" zu nutzen.

Mai 1992: Bundessieger aus Bayreuth

"Wirtschaftswissen im Wettbewerb" - unter diesem Motto testeten auch heuer die Wirtschaftsjunioren Deutschland in einem bundesweiten Schülerquiz die Kenntnisse junger Leute. Einen Riesenerfolg konnte dabei der 16jährige Alexander Bär aus Mi­stelbach als Vertreter des Wirtschaftswissenschaft­lichen Gymnasiums verbuchen. Er belegte bei der Regionalausscheidung den ersten Platz und ging bei der Bundesentscheidung in Detmold als zweiter

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Sieger hervor. "Ein solches Ergebnis ist in Bayreuth bisher einmalig" freute sich der Vorsitzende des Ar­beitskreises "Schule und Wirtschaft" der Bayreut­her Wirtschaftsjunioren, Karl Fleischer.

September 1992: Junioren spenden für Iwalewa­Haus

Die Verdienste des Iwalewa-Hauses - Zentrum vor allem afrikanischer Kulturarbeit - würdigten die Wirtschaftsjunioren Bayreuth, als sie der Einrich­tung 5.000 DM spendeten. Das der Universität an­gegliederte Haus - der Lehrstuhl für Afrikanologie ist einmalig in Deutschland - bemühe sich stets, Verständnis für oft schwer zugängliche Kulturen zu wecken, betonten der Vorsitzende der Bayreuther

Wirtschaftsjunioren Georg Weidig (Mitte) und sein Stellvertreter Fritz Steiner (links) bei der Spenden­übergabe an den Leiter des Instituts, Dr. Ulli Beier. Sie fügten hinzu, daß das Iwalewa-Haus durch sei­ne Arbeit die Kulturlandschaft in der Region außer­gewöhnlich belebe und dazu beitrage, Toleranz gegenüber fremden Völkern zu schaffen.

November 1992: Das Ende des Wachstums

Rückblick auf ein Jahrzehnt Wachstum

Wirtschaftswachstum in den alten

Sundesländern (reales Bruttoso2ialprodukt)

in%

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Herzlichen Glückwunsch an die

Wirtschaftsjunioren Bayreuth und an das

Industrie- und Handelsgremium für

50 Jahre erfolgreiches Wirken

von Ing. F. T. Steiner oHG

Inh. F. Steiner und Uwe Kappel - gegr. 1930-

Versicherung

Im ersten Halbjahr wird die Wirtschaftsleistung in den alten Bundesländern schrumpfen - so sagen es die Wirtschaftsforschungsinstitute voraus. Damit geht ein Jahrzehnt ununterbrochenen Wirtschafts­wachstums zu Ende.

7. April 1993: Festakt zum Gedenken an den Gründungstag der Kammer

Mit einem Festakt im Markgräflichen Opernhaus in Bayreuth feierte die IHK für Oberfranken ihr 150-jähriges Bestehen. Sie beging das Jubiläum am gleichen Tag, dem 7. April , an dem im Jahr 1843 der bayeri sche König Ludwig I. die Errichtung der Kammer genehmigt hatte. In Anwesenheit von über 400 Gästen würdigten der bayerische Finanz­minister Dr. Georg von Waldenfels und der Präsident des Deutschen Industrie- und HandeIs­tages (DIHT), Hans Peter Stihl, die Bedeutung der oberfränkischen Industrie- und Handelskammer.

IHK-Präsident Christian Heinrich Sandler betonte, mit der Feier werde einer Institution Reverenz er­wiesen, die seit anderthal b Jahrhunderten ent­scheidend zur erfolgreichen wirtschaftlichen Ent­wicklung Oberfrankens beigetragen habe.

Vorsorge Vermögen , AHianz@)

September 1993: Wirtschaftsjunioren Bayreuth besichtigen Solar-Wasserstoffprojekt

Beeindruckt vom neu esten Stand der Technik kehr­ten die Wirtschaftsjunioren Bayreuth von einem Be­such der Solar-Wasserstoffanlage in Neunburg vorm Wald zurück. Auf Einladung der Energiever­sorgung Oberfranken AG hatten die jungen Unter­nehmer das Pilotprojekt in der Oberpfalz, das einzi­ge dieser Art in Deutschland, besichtigt.

Die Solar-Wasserstoff-Bayern GmbH wurde 1986 von ihren Gesellschaftern Bayernwerk, BMW, DASA, lin­de und Siemens gegründet. Das in dieser Größenord­nung einmalige Demonstrationsprojekt in Neunburg vorm Wald untersucht die für ein Solar-Wasserstoff­System nötigen Abläufe in ihrem Zusammenwirken unter mitteleuropäischen Bedingungen.

Die Erfahrungen aus diesem Projekt sollen wichtige Hinweise zu möglichen Optimierungen und weitere Entwicklungsanstöße für Lieferanten geben. Solar­zellen wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um, mit der in einem Elektrolyse-Prozeß Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt wi rd. Die gespeicherten Gase stehen dann unabhängig vom Angebot der Sonne als Energiequelle zur Ver-

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S.E.P GROGER - COMPETENCE CENTER FOR IT-BUSINESS

Firmengeschichte - seit 1985

1985 - Die Erfolgsgeschichte der Fi rma S .E .P GROGER

begann 1985 als 3-Mann-Unternehmen in Bayreuth, mit dem damaligen Hauptsitz im Gut Geigenreuth .

In dieser Zeit begann der Einzug der Mir krocomputertechnolo­gie in die Wirtschaft. Das Hauptbetätigungsfeld schloss bereits in dieser Zeit die heute noch präsenten Wirtschaftszweige -Entwicklung kundenspezi fischer Software, technische Applika­t ionen und Dienstleistung - ein.

1986 - hatte S.E .P GF!ÖGER bereits einen Namen im Bereich CAM - computerunterstützte Steuerung der kau fmännischen Vorgänge bei der Fertigung . S.E.P GRÖGER festigte seine Kernkompetenz in den Bereichen Individualprogrammierung, betriebswirtschaftliehe Softwarelösungen und Produktions­Planungs- und -Steueru ngssystemen.

1987 - wurden die Aktiv itäten in die Räume der Bismarck­st raße verlagert. Ein wichtiger Headpoint war in dieser Zeit die Zusammenarbeit mit der Firma Medi, welche für ihre Produkti­on eine Produktions-Steuerung benötigte, die die Fertigung mit der kaufmännischen Abteilung verknüpfte. Damit wurden auch die Weichen für das Softwareunternehmen gestellt . Die jahre­lange kooperative Zusammenarbeit mit Medi zeigt auch einmal mehr, wie wichtig das permanente Engagement im IT-Sektor als Vorraussetzung für wirtschaftlichen Aufschwung ist .

1989 - auf Grund ständig steigender An forderungen der Firma Medi wurde der Firmensitz von S.E .P GRÖGER ins Gebäude bei Medi verlegt.

2002 - stand die Verlagerung des Firmensitzes in die neuen Räuml ichkeiten der Weiherstraße an . Mit den bisherigen Räu­men ist S.E.P GRÖGER an die Kapazitätsgrenzen gestoßen, die für die notwendige Expansion eine grundlegende struktu­re lle Veränderung erforderten.

Heute - umfasst das Team von S.E .P GRÖGER 30 Mitarbei­ter, die in den Kerngebieten tätig sind - Jeder Spezial ist seines Faches .

Nicht Produkte - Sondern Gesamtlösungen

OAGI'ITEC

Durch intensiven Einsatz konnte im Laufe der letzten 18 Jahren durch S.E,P GRÖGER der neue Business-Standard "DRGRTEC ERP BUSINess SUITe" hergestellt werden . Beginnend mit der Stammdatenverwaltung, Faktura, Warenwirtschaft, Mana­gement und Statistik bis zur FIBU . Durch Erweiterungen, wie

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u.a. CRM (Kundenbindung und Kontaktpflege), können noch weitere Bereiche abgedeckt werden.

ORGATEC von S.E .P GRÖGER bi ldet das Pendant zu SAP in Walldorf . Der wesentliche Vorteil gegenüber SAP ist die sehr kurze Ein führungsphase, die dynamische Verbindung aller Geschäftsbereiche, sowie natürl ich der Preis . Der Verbund der kaufmännischen und technischen Abteilung gewähr leistet eine durchgängige Lösung, gerade im Zusammenhang m it der Lager- und Warenwirtschaft.

ORGATEC als Standard produkt u.a. fü r die Branchen Handel, Großhandel, Produktion und Dienstleistung einsetzbar . Neben dem Standard stehen mehrere Branchenpakete bereit, mit der die Lücken spezieller Brachen geschlossen wurden .

Ein elementarer Bestandteil ORGATEC's ist die mögliche Erweiterung durch Individualprogrammierungen. Diese betri fft insbesondere die Technikunterstützung fü r den Produktions­und Qualitätssicherungsbereich. Sie sind mit der kaufmänn i­schen Anwendung eng zusammengeschlossen .

Vernetzungstechnik und EDV-Administration S.E.P GRÖGEA entwickelt für das jeweil ige Unternehmen zusammen mi t diesem eine EDV-Gesamtlösung, bestehend aus Computer-Systemen, Vernetzungstechnik und EDV­Administration.

Ana lysen und Schu lungen Die Unternehmensgesamtlösung wi rd durch bewährte Analyse­verfahren gemeinsam mit dem jeweiligen Unternehmen entwi­ckelt. Bereits vor der Einführung werden die Mitarbeiter auf die effjziente Gesamtlösung eingeschworen . Durch intensive Ein­schulungen wi rd eine erfolgreiche Integration ermöglicht. Im nachfolgenden Zeitra um kümmert sich S.E .P GROGER in festgelegten Abständen um eine stetige Nachsorge. Das Ziel ist ein Maximum an Wir tschaftlichkeit des Kundenunternehmens zu erreichen.

Zukunft Die Kontinuität der S.E.P GROGER als Famil ienunternehmen ist gewährleistet. Durch die Unterstützung von Ehegattin Ro­semarie Gröger und der beiden Söhne Ingo und Markus Gröger ist die Zukunft von S.E.P GROGER auf einem soliden Funda ­ment gebaut .

Das gleiche gilt auch für die Zukunftsträchtigkeit der Software. Hier hat S.E .P GROGER besonderen Wert auf die Betriebssys­tem- und Rechnerunabhängigkeit se iner Produkte und Dienstleistungen gelegt.

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fügung . Die Anlage in Neunburg vorm Wald versteht sich als erster Schritt in der Erprobung dieser Solar­wasserstoff-Technologie.

Auf kritische Fragen bei der ansch ließenden Dis­kussion zeigte sich schnell, daß diese Strom art bei Preisen von derzeit 2 DM/ kWh kaum wettbewerbs­fähig sein kann. Selbst bei einer Halbierung dieses Preises in den nächsten zehn Jahren wäre diese Art des Sonnenstromes immer noch mehr als fünfmal so teuer w ie normaler Strom aus dem Netz. Auch wenn der Einsatz von Photovoltaik-Modulen auf den ersten Blick eine Alternative zu herkömmlichen Kraftwerken sein könnte , zeigt eine wirtschaftliche Betrachtung, daß man es hier vorerst noch mit "Zu­kunftsmusik" zu tun hat.

September 1993: Neuer Regionalsprecher der Wirtschaftsjunioren aus Bayreuth

Der neue Regionalsprecher der Wirtschaftsjunioren Oberfranken ist Diplom-Kaufmann Heinrich Witt­mann aus Bayreuth. Er w urde von den ober­fränkischen Juniorenkreisen einstimmig dazu beru­fen und damit gleichzeitig zum Vertreter Ober­frankens im bayerischen Landesvorstand der Unternehmensnachw uchs-Organisation für 1994/ 95 gewählt. Der 34jährige löst Thomas Figge aus

'f

Heinrich Wittmann

Hof ab, der diese Funktion mehrere Jahre inne­hatte.

Wittmann ist seit Anfang 1993 Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Bayreuth, bei denen er seit 1988 M itglied ist. Nach dem Studium der Betriebs­wirtschaftslehre in seiner Heimatstadt bis 1985 trat er in den elterlichen Einzelhandelsbetrieb als OHG­Gesellschafter ein . Zusätzlich hat er 1990 eine

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eigene Beratungsfirma mit dem Schwerpunkt Wa­ren wirtschaft und Kostenrechnung gegründet und eine erste Niederlassung in Leipzig eröffnet. Nebenberuflich ist Wittmann seit 1987 Dozent beim Bildungszentrum des Bayerischen Handels und Mitglied im Prüfungsausschuß der Kammer für Handelsfachwirte.

Oktober 1993: Wirtschaftsjunioren auf Informa­tionstour in Westböhmen

Über den aktuel len Stand der Privatisierung und die gegenwärtige Neuordnung der tschechischen Wirt­schaft informierte sich eine Gruppe von Wirt­schaftsjunioren aus ganz Oberfranken bei einem Besuch in Westböhmen. Dr. Hans Kolb von der IHK hatte zusammen mit dem Direktor der Kreiswirt­schaftskammer Sokolov, Dipl.- Ing. Jan Bilek, diese Fahrt zusammengestellt.

November 1993: Oberbürgermeister Or. Mronz zu Gast bei den Wirtschaftsjunioren

Zu ihrem trad itionellen "Kamingespräch" im Schloßhotel Thiergarten hatten die Wirtschaftsju­nioren Bayreuth heuer den Oberbürgermeister der Stadt zu Gast. Dr. Dieter Mronz stand den zah lreich erschienenen Mitg liedern Rede und Antwort. Nach

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einem Überblick über die wirtschaftliche Entw ick­lung der Stadt , bei dem Mronz insbesondere auf die in der laufenden Amtsperiode erreichten Ziele einging, kam es zu einem lebhaften Meinungsaus­tausch. Im Mittelpunkt standen die Fragen zur städtischen Verkehrssituation, zur Privatisierung und der Erschließung von Gewerbeflächen.

M ärz 1994: Jahrestagung der oberlränk ischen WJ-Vorstandsmitglieder in der IHK Bayreuth

Bei der al ljährlichen Aussprache über die Junioren­arbeit im Kammerbezirk war eine verstärkte Mitg lie­derwerbung eines der zentralen Gesprächsthemen. An dem Meinungsaustausch nahmen auch Haupt­geschäftsführer Dr. Helmuth Jungbauer und die "Juniorenbetreuer" der Kammer teil.

Jungbauer hob in seiner Begrüßung die Bedeutung der Juniorenarbeit für die Kammer in Bayreuth her­vor. Daß diese "Nachwuchsarbeit" in den vergan ­genen Jahren eine spürbare Belebung erfuhr, sei vor allem der Verdienst von Syndikus Dr. Hans F. Trunzer, der bei der Kammer für d ie Wirtschafts­junioren zuständig ist. Am Beispiel des bei der Tagung anwesenden IHK-Vizepräsidenten Peter Eberl veranschaulichte Jungbauer, wie erfolgreich "der Einstieg in die Kammerarbeit über die Wirt­schaftsjunioren" sein kann. Eberl, bis vor wenigen Jahren beim Juniorenkreis Lichtenfels/Staffelstein an führender Stelle aktiv, "lei tet heute", so der Hauptgeschäftsführer, "die Kammer im engsten Entscheidungsgremium mit".

Zur derzeitigen wirtschaftlichen Lage stellte Dr. Jungbauer fest, daß das Jahr 1993 sehr schwierig gewesen sei, Oberfranken sich jedoch in manchen Bereichen besser behauptet habe als die anderen Regierungsbezirke Bayerns. Besonders günstig ha­be der Dienstleistungsbereich abgeschnitten . Von "positiven Impulsen" sprach der Hauptgeschäfts­führer im Blick auf den Ausbau der Autobahn A9 und die Errichtung der geplanten Fachhochschule Hof.

Mai 1994: Bundessieger aus Bayreuth

Der bundesweit Beste kommt aus Bayreuth: Bern­hard Goldhammer gewann Anfang Mai in Berlin den Bundesentscheid beim Schülerquiz der Wirt­schaftsjunioren "Wirtschaftswissen im Wettbe­werb" . Der 15jährige Gymnasiast hatte sich mit sei ­nem ersten Platz beim Kreiswettbewerb für das Fi ­nale qualifiziert.

Dieses Schülerquiz wird alljährlich von den Wirt­schaftsjunioren Deutschland ausgelobt. In d iesem Jahr stellten die Wirtschaftsjunioren auf Kreisebene Fragen nach dem Industriestandort Deutschland. Wie heißt das größte Industrieunternehmen? Wie

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hoch ist der für 1995 geplante Solidaritäts­zuschlag?

Juni 1994: Schülerzeitungs-Redakteure zur Han­nover-Messe

Jeweils zwei Redakteure der Schülerzeitungen von Wirtschaftsgymnasium und Städtischer Wirt­schaftsschule in Bayreuth konnten auf Einladung der Bayreuther Wirtschaftsjunioren eine Informa­tionsreise zur diesjährigen Hannover-Messe unter­nehmen. Die Bayreuther Wirtschaftsjunioren betei­ligen sich damit erstmals an dieser bundesweiten Veranstaltung ihrer Organisation.

In einem bunten Programm mit Diskussionsrunden, Messebesuchen und natürlich besonders in Ge­sprächen mit Ausstellern aus dem Bayreuther Raum wurde den Jugendlichen ein umfangreicher Einblick in das Ausstellungsgeschehen ermöglicht. Die Organisation lag einmal mehr in den bewährten Händen von Karl Fleischer, der den Arbeitskreis Schule-Wirtschaft des Bayreuther Juniorenkreises leitet.

Dr. Bodo Schultheiß

1. September 1994: Neuer IHK-Hauptgeschäfts­führer

Dr. rer. pol. Bodo Schultheiß tritt die Nachfolge von Dr. Helmuth Jungbauer als Hauptgeschäftsführer der IHK für Oberfranken an. Dr. Jungbauer wech­selt nach Bamberg, wo er in die Geschäftsführung des Verlagshauses "Fränkischer Tag" eintritt.

Oktober 1994: Neuer Vorstand bei den Bayreuther Wirtschaftsjunioren

Zu ihrer Jahresmitgliederversammlung hatten die Wirtschaftsjunioren Bayreuth ins Schloßhotel Thier­garten eingeladen. Eingangs der gut besuchten Veranstaltung, an der auch die ehemaligen Mit­glieder Heinz Döring und Bernd Rüskamp teilnah­men, ließ Vorsitzender Heinrich Wittmann die Akti­vitäten des Kreises im vergangenen Jahr Revue passieren.

Ausführlich berichtete Wittmann, der zugleich Re­gionalsprecher der Wirtschaftsjunioren Oberfran­ken und als dieser Mitglied im Landesvorstand Bayern ist, von den Aktivitäten auf Bundes- und Landesebene. In seinem Resümee verhehlte er nicht, daß das Engagement der Mitglieder der Wirt­schaftsjunioren Bayreuth noch verbesserungswür­dig sei.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Jahresmitglieder­versammlung stand turnusgemäß die Wahl eines neuen Vorstandes. Einstimmig gewählt wurden Eike Dölschner (erster Vorsi tzender) und Thomas Baier (stellvertretender Vorsi tzender), die den Wirt­schaftsjunioren Bayreuth mit Beginn des neuen Jahres vorstehen werden .

Der neue Vorstand wi rd künftig von einem Projekt­team unterstützt, dessen Mitglieder für einzelne, bereits geplante Veranstaltungen die Organisation übernehmen werden.

Des weiteren konnten die Wirtschaftsjunioren Bay­reuth im Rahmen ihrer Jahresmitgliederversamm­lung drei neue Mitglieder begrüßen. Ausgeschie­den, wegen Überschreitung der Altersgrenze, ist Karl Fleischer. Als langjähriger Leiter der Projekt­gruppe Schule/Wirtschaft hat sich Fleischer außer­ordentliche Verd ienste erworben. Nach einem 1. und einem 2. Platz im Schülerquiz "Wirtschafts­wissen im Wettbewerb", stellte Bayreuth 1994 er­neut den Bundessieger. Damit dürften die Wirt­schaftsjunioren Bayreuth der erfolgrei chste Kreis in diesem bundesweiten Wettbewerb sein.

Abschließend dankte Kammersyndikus Dr. Hans F. Trunzer den scheidenden Vorstandsmitgliedern Heinrich Wittmann und Axel Unterberger für vor­bildliches Engagement. Er stellte zugleich den er­folgreichen Einsatz von Herrn Fleischer heraus.

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Siemens -Partner für Oberfranken • Die Zweigniederlassung Bayreuth setzt auf Zusammenarbeit in der Region.

Karl Fleischer, Sprecher der Sie­mens Zweign iederlassung Bay­reuth ist seit 1989 Mitg lied der Wirtschaftsjunioren Bayreuth. Das Engagement galt von Anfang an

Als Global Player ist Siemens in nahezu allen Ländern der Erde präsent. Mit über 450.000 Mitar­beitern weltweit und einem Um­satzvolumen von 82 Mrd . Euro ge-

Niederlassungsleiter Karl Fleischer vor dem Bayreuther Firmensitz

dem Bereich "Schule und Wirt­schaft". Die regionalen Aktivitä­ten, z. B. mit dem jährlichen Quiz in Schulen "WirtschaftsWissen im Wettbewerb" und anschließend den mehrmaligen Topplatzierun­gen im Bundesentscheid , mach­ten den WJ-Kreis Bayreuth be­kannt und zum gefragten Partner. Besonders wichtig ist der nach­haltige Aufbau eines tragfäh igen Netzwerkes zwischen Schule und Wirtschaft und Wirtschaft unter­einander, wozu die WJ eine her­vorragende Plattform bilden. Der Netzwerkgedanke gilt gleichfalls auch für das globale wie regionale Geschäft von Siemens.

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hört das Unternehmen zu den Top Ten in der Elektro-Branche. Wäh­rend ein Großteil der 100.000 bay­erischen "Siemensianeru in den Ballungsräumen Augsburg, Mün­chen, Nürnberg und Regensburg Forschung, Entwicklung und Pro­duktion vorantreiben, betreuen etwa 8.000 Vertriebsmitarbeiter die Kun­den und Partner in den Regionen.

Die Zweigniederlassung Bayreuth und die Region Oberfranken

Die Zweigniederlassung Bayreuth der Siemens AG ist ein Dienstlei-

ster mit 110 Mitarbeitern, die je­weils zur Hälfte für Service und für vertriebliche Aufgaben aktiv sind.

Serviceschwerpunkte sind Tele­kommunikationsanlagen, pe 's, Straßenverkehrstechnik mit Am­pelanlagen oder Medizinische Ge­räte in Arztpraxen und Kranken ­häusern.

Die vertrieblichen Aufgaben er­strecken sich auf die in der Re­gion relevanten Themenschwer­punkte. Dabei ist in der Zweig­niederlassung nahezu das ge­samte Portfolio der Siemens AG vertreten. Mit kleinen beweg­lichen Einheiten sind die Ver­triebsbereiche mittelständisch strukturiert und optimal auf die Partner in der Region eingestellt.

Über die breite Marktabdeckung ist Siemens der Region sehr stark verbunden. Im abgelaufe­nen Geschäftsjahr 2002 konnte ein Umsatz von 170 Mio Euro er­zielt werden. Mit unserer Präsenz und Kompetenz vor Ort und da­mit kurzen Wegen, begleiten wir unsere Kunden bereits heute sehr erfolgreich. Unser Ziel heißt profitables Wachstum.

Den Markt in Oberfranken zeich­net ein guter Branchen-Mix und eine sehr g leichmäßige Vertei ­lung der Beschäftigten- und Um­satzanteile aus. Dass in Ober­franken viele Weltmarktführer und Trendsetter (hidden cham­pions) tätig sind , ist leider in der Öffentlichkeit noch viel zu wenig bekannt . Dies muss im Hinblick auf eine Zukunftsorientierung und auch Zukunftssicherung der Region viel stärker herausgestellt werden.

Wichtig sind innovative und rich ­tungsweisende Produkte und Lö­sungen, die auch auf dem Welt­markt akzeptiert sind und die Rol le des Trendsetters ermög­lichen. Aber nicht allein markt­konforme Produkte, sondern im­mer mehr intelligente Lösungen in einem sehr komplexen Umfeld können in der Regel nur gemein­sam gesucht und erarbeitet wer­den. Wesentlich dabei ist das

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gegenseit ige Vertrauen, ergänzt durch hohe technologische Kom­petenz und entsprechende Flexi­b ilität über ku rze Wege, wie sie d urch die reg ionale Präsenz ge­währleistet w ird.

Mit der Gründung eines Kompe­tenzzent rums fü r Glas, Keramik, Steine und Erden Ende 2001 bauen wir Stärken weiter aus und bringen sie fü r den reg ionalen Markt nutzbringend im Sinne ei­ner Wertschöpfung für die Re­gion ein. Angedacht sind bereits wei tere Ausprägungen wie bei­spielsweise fü r Textil und Kunst­stoff .

Gesellschaftliches Engage­ment in Oberfranken:

Doch wirtschaftl icher Erfo lg allein ist nicht alles. M it einem Ge­schäft von 170 Mio Euro sind wi r auch über unsere Mitarbeiter ein integraler Bestandteil dieser Re-

gion und t ragen als Mitg lied die­ser Gesel lschaft wie wir meinen, auch entsprechende gesell­schaftliche Verantwortung.

Mit zwei Schulpartnerschaften in Oberfranken, dem Graf-Münster­Gymnasium in Bayreuth und der Staatlichen Realschule in Scheß­li tz bei Bamberg wollen wir den konst ruktiven Austausch zwi­schen Schülern , Lehrern , Eltern und Wi rtschaft vorantreiben. Be­sonderes Anliegen sind hier d ie sogenannten Schlüsselquali f ika­t ionen, d ie in der modernen Ar­beitswelt zunehmend zum B il ­dungsstandard gehören.

Desgleichen wird der regelmäß i­ge Dialog mit den Fach- und Hochschulen wie beispielsweise der Technikerschule in Hof, den Fachhochschulen in Coburg und Hof sowie den Universitäten in Bamberg und Bayreuth gepflegt. Hier geht es um entsprechende Rahmenbedingungen fü r For-

schung und Lehre, eine mög­lichst praxisorient ierte Ausbil­dung und natürlich auch um d ie Rekrutierung von qual ifiziertem Fachpersonal.

Im Rahmen von Kultursponso­ring unterstützen wi r die Stud io­bühne Bayreuth mit ihrem eher örtlichen Charakter, den Theater­sammer Fränkische Schweiz in Hollfeld mit dem Ziel einer Eta­bl ierung in der Region Fränki ­sche Schweiz und in enger Part­nerschaft das Festival Junger Künst ler in Bayreuth. Hier kom­men Tugenden zum Einsatz, d ie auch unser U nterneh men von je her fördert : Jugendliches Enga­gement, mult ikulturelle Zu ­sammenarbeit und ein Leis­tungsanspruch , der von der ent­sprechenden Leistungsbereit­schaft der Teilnehmer stets voll eingelöst wird.

Karl Fleischer.

Gemeinsam stark für Mittelstand und Industrie in Oberfranken. ~tJ:el<!

Ob Anlagensteuerung für große Fertigungsstraßen. High-Tech-Geräte

für Textilmaschinen, Datennetze für globale Unternehmen oder Diagnose­geräte für Afztpraxen und Kliniken: Mit unserem einzigartigen Spektrum aus allen Gebieten der Elektrotechnik und Elektronik bieten wir optimale lösungen für unsere Partner in Oberfranken und darüber hinaus.

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Page 85: 50jahre-wj-bayreuth

April 1995: Leitartikel von Hauptgeschäftsführer Dr. Bodo Schultheiß zum Thema "Ehrenamtli­ches Engagement"

"Für die Industrie- und Handelskammer für Ober­franken erbringen Tausende von ehrenamtlich Täti­gen immense Leistungen, deren Wert sich in den Mitgliedsbeiträgen nicht spürbar niederschlägt. In der Debatte über Pflichtmitgliedschaft und Finan­zierung der Kammern wird allzu leicht vergessen, diesen Sachverhalt angemessen zu würdigen. Schließlich basiert auf diesem breiten Fundament ehrenamtlichen Engagements die gesamte Selbst­verwaltungsorganisation der Wirtschaft.

Unsere Industrie- und Handelskammer lebt wie alle Kammern in starkem Maße von der bereitwilligen und uneigennützigen Mitarbeit von Personen der Region. Die Mitarbeit im Industrie- und HandeIsgre­mium, in der Vollversammlung, im Präsidium und Hauptausschuß, im Fachausschuß oder auch im Wirtschaftsjuniorenkreis der Industrie- und Han­delskammer ist freiwillig und ohne Vergütung. Das ehrenamtliche Engagement, das die Kammer wie ein Gerüst durchzieht und trägt, berechtigt sie in besonderem Maße als Stimme der Wirtschaft zu fungieren.

Die Vollversammlung ist das höchste Entschei­dungsgremium der Industrie- und Handelskammer. Sie bildet mit ihren insgesamt 85, aus der Mitte der Gremiumsbeiräte entsandten und weiteren zuge­wählten Mitgliedern, das "Parlament der Wirt­schaft" unserer Region.

Die Ergebnisse der jüngsten Kammerwahlen haben das hohe Engagement der oberfränkischen Unter­nehmer für dieses bedeutsame Ehrenamt zum Ausdruck gebracht. Gut ein Drittel der Vollver­sammlungsmitglieder ist neu in diesem Amt. Sie

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widmen erstmals einen nicht unerheblichen Teil ih­rer Zeit und Kraft den Gesamtinteressen des ober­fränkischen Wirtschaftsraumes. Beachtlich gestie­gen ist auch der Anteil der engagierten Untern eh­merinnen, die jetzt etwa 10 Prozent der Vollver­sammlungsmitglieder stellen.

Was der nachrückenden Unternehmergeneration noch bevorsteht, haben die vielen, aus ihren Ehren­ämtern ausgeschiedenen Unternehmer bereits ge­leistet: Mehrere Jahre, teilweise sogar mehrere Jahrzehnte, haben sie zusätzlich zur Führung ihres eigenen Betriebes oder zur Ausübung ihres Berufes weitere Verantwortung und Belastung auf sich ge­nommen. Dieses ehrenamtliche Wirken für die Fort­entwicklung der oberfränkischen Wirtschaft ist an­gesichts der heute weit verbreiteten Egoismen be­sonders anerkennenswert. Hinzu kommt, daß in ei­ner überwiegend mittelständisch strukturierten Wirtschaft der Unternehmer in Oberfranken auch persönlich stark in Anspruch genommen wird. Ja, darüber hinaus sogar in die Pflicht genommen wird, wie jetzt z. B. durch die Initiative der Spitzenver­bände der Wirtschaft zur Schaffung von mehr Aus­bildungsplätzen.

In Oberfranken ist die hohe Bereitschaft, sich für die Aufgaben der Industrie- und Handelskammer zur Verfügung zu stellen, mit nüchternen Zahlen zu belegen. Wer ist sich schon bewußt, daß neben den 260 Gremiumsbeiräten und 85 Vollversammlungs­mitgliedern auch 5.800 Prüfer und stellvertretende Prüfer in etwa 500 Prüfungsausschüssen für die kaufmännische und gewerbliche Berufsausbildung ehrenamtlich tätig sind?

Ehrenamtliches Engagement ist in unserer Zeit durchaus keine Selbstverständlichkeit mehr. Man ist heute nicht mehr so leicht bereit, Verantwortung für mehr als nur die direkten eigenen Belange zu

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übernehmen. Auch unternehmerische Verantwor­tung sollte weitergefaßt werden als nur bis an die eigene Werksgrenze. Erfolge und Mißerfolge der heimischen Wirtschaft mit zu verantworten, erfor­dert Format, Entschiedenheit und Stehvermögen: Eigenschaften, in denen man sich üben kann. Mit den Wirtschaftsjunioren-Kreisen hat Oberfrankens Wirtschaft solch einen engagierten Nachwuchs, der sich in der Selbstverwaltungsorganisation der Wirt­schaft sachkundig und effizient betätigt und sie le­bend ig hält."

Mai 1995: WJ Bayreuth kürten Spitzenkandida­ten im Wirtschaftsquiz

Über eine gute Resonanz konnten sich die Bayreu­ther Wirtschaftsjunioren beim aktuellen "Wirt­schaftsquiz" freuen. Die Fragen drehten sich um das Schwerpunktthema "Innovation heute - Erfolg morgen". Die Wirtschaftsjunioren Deutschland ha­ben, wie in den Vorjahren auch, bundesweit dieses Schülerquiz organisiert. Im Wirtschaftsjuniorenkreis Bayreuth haben insgesamt 526 Schüler teilgenom­men. Jetzt wurde der Kreissieger, der für den Raum Bayreuth ins Rennen gehen wird, ermittelt.

An diesem Wirtschaftsquiz haben sich Schüler der neunten und zehnten Klassen an Haupt-, Real­und Gesamtschulen, berufsbildenden Schulen und Gymnasien beteiligt. Unter der Aufsicht der Mitglie­der des Arbeitskreises der WJ Bayreuth, Karl Flei­scher, Georg Weidig, Uwe Rooseboom und Arbeits­kreisleiter Udo Hacker, wurde der Kreissieger durch einen Test ermittelt. Souveräner Sieger wurde Udo

Die Wirtschaftsjunioren Bayreuth, vertreten durch Karl Fleischer, Uwe Rooseboom und Ge­org Weidig (obere Reihe: links, Mitte und rechts) konnten den Gewinnern ihres Schülerquiz zu ih­rem Wissen gratulieren. Udo Kolb (ganz rechts) ist der Gesamtsieger und darf zur Bundesaus­scheidung nach Saarbrücken fahren.

Kolb vom Graf-Münster-Gymnasium. Den zweiten Platz erreichte Sonja Seidler von der Gesamtschule Hollfeld. Auf den dritten Platz kam Frank Hartl von der Privaten Wirtschaftsschule.

Juli 1995: WJ Bayreuth gründen Arbeitskreis Ri­sikokapital

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Allein 84 Prozent der Ablehnungsgründe der Banken bei Existenzgründungen konzentrieren sich auf einen Aspekt: zu wenig Eigenkapital. An zweiter Stelle: keine ausreichenden Sicherheiten. Und dennoch gibt es eine Chance für innovative, zukunftsorien­tierte Existenzgründer, auch wenn deren Eigenkapi­taldecke dünn ist. Risikokapital heißt das Zauber­wort. Die Wirtschaftsjunioren Bayreuth beschäfti­gen sich derzeit intensiv mit Risikokapital und grün­deten zu diesem Thema einen Arbeitskreis.

Oktober 1995: Hoffen auf Strom aus der Sonne

Die Wirtschaftsjunioren Bayreuth befaßten sich bei einem Besuch der Energieversorgung Oberfranken (EVO) vor allem mit der Zukunftstechnologie Solar­energie. An der Fassade der neuen Netzleitstelle der EVO in Bayreuth ist eine 90 Quadratmeter gro­ße Photovoltaik-Anlage angebracht, die 7.000 Kilo­watt-Stunden, was dem Energiebedarf von zwei Haushalten entspricht, erzeugen soll.

Dezember 1995: Neuwahlen bei den Bayreuther Junioren

Bei der Jahreshauptversammlung der Wirtschafts­junioren Bayreuth wurde als Thema für das kom­mende Jahr "Innovation heute - Erfolg morgen" festgelegt. Passend zu diesem Thema sind die Bayreuther Junioren seit Januar auch im Internet vertreten. Bei den Vorstandswahlen wurde Präsi­dent Dipl.-Ing. Eike Dölschner wiedergewählt. Ihn unterstützt jetzt als Vizepräsident Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Kfm. Gerhard Deyerling, der die Aufgaben sei­nes Vorgängers Thomas Baier übernommen hat. Die Bayreuther Junioren treffen sich regelmäßig am ersten Mittwoch in der Gaststätte "Jo-Jo".

März 1996: Jahrestreffen der oberfränkischen WJ-Vorstände

Bei dieser Zusammenkunft machte Kammerpräsi­dent Dr. Wolfgang Wagner deutlich, daß man von ei­nem Unternehmer mehr erwarte als wirtschaftlichen Erfolg: "Jeder Unternehmer muß bereit sein, einen Teil seiner Zeit für die Öffentlichkeit zu opfern." Die oberfränkischen Junioren, die in acht Kreisen orga­nisiert sind und rund 350 Mitglieder haben, lobte Wagner für ihr Engagement. Sie seien ein wichtiges Nachwuchsreservoir für das Ehrenamt der Kammer,

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ohne das eine erfolgreiche Arbeit im Interesse der gewerblichen Wirtschaft nicht möglich sei.

März 1996: "Telemarketing"

Jeder wirtschaftlich Tätige kennt das Problem: Ständig hält einen das Telefon vom konzentrierten Arbeiten ab. Die Wirtschaftsjunioren Bayreuth lie­ßen sich von der Leiterin Telemarketing bei Sie­mens, Cornelia Pilny, deshalb die neu esten Trai­ningsmethoden für ein erfolgreiches Telefonieren vorführen. Der Großkonzern schult seine Mitarbei­ter schon lange in der Kunst, das Telefon möglichst zeit- und kostensparend einzusetzen und mit seiner Hilfe auch komplexe Entscheidungen durchzuset­zen. Ein Geheimnis des Erfolgs ist natürlich auch "die richtige Stimme" am Telefon, die entscheidend für den gegenseitigen Eindruck ist. Cornelia Pilny empfiehlt dazu ein sehr einfaches Mittel: Vor dem Abnehmen an etwas Angenehmes denken. Die Wirtschaftsjunioren Bayreuth nahmen von diesem Vortrag die Erkenntnis mit, daß selbst so etwas Selbstverständliches wie Telefonieren mit Training erheblich optimiert werden kann.

April 1996: "Regenerative Energien"

Vor den Wirtschaftsjunioren Bayreuth referierte Ewald Weg mann von der Energieversorgung Ober­franken (EVO) über die Nutzung regenerativer Ener­gien in Haushalt und Gewerbe. Wegmann unter­strich in seinem Vortrag die steigende Bedeutung dieser Energiegewinnung, vor allem wenn man be­rücksichtigt, daß Europa nur 9 Prozent der WeItbe­völkerung stelle, aber 20 Prozent der Energie ver­brauche. Der Spezialist der EVO unterrichtete die Zuhörer über die derzeitigen Techniken aus Sonne, Wind, Wasserkraft oder Biogas Energie zu gewin­nen. Besonders für mittelständische Unternehmen empfahl Wegmann die Nutzung der Sonnenenergie über Sonnenkollektoren oder Wärmepumpen.

Mai 1996: Junioren besuchen "ihr" Biotop

Den Segen ihrer guten Tat konnten die Wirtschafts­junioren Bayreuth beim Ausflug in ein von ihnen maßgeblich finanziertes Biotop im südöstlichen Landkreis Bayreuth genießen. Mit einer munteren Schar von Kindern ließen sich die Junioren durch das zwei Hektar große Gelände führen, das als Rückzugsraum für viele bedrohte Tierarten dient.

September 1996: Wirtschaftsjunioren in Böhmen

Unter Leitung des Bayreuther IHK-Juniorenbetreu­ers Dr. Hans Kolb besuchten Oberfrankens Wirt­schaftsjunioren das böhmische Bäderdreieck. Ne­ben kulturellen Stops (Kaiserburg in Elbogen/Loket,

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Kirchenkonzert in Falkenau/Sokolov) zeigten insbe­sondere die Betriebsbesichtigungen bei der Ziga­rettenfabrik BAT in Marienbad/Marianske Lazne und der Großbäckerei KLS in Klemensdorf/Klimen­tov die dynamische wirtschaftliche Entwicklung dieser Nachbarregion.

Oktober 1996: Junioren tür Existenzgründer aktiv

Prominente Gäste konnte der Arbeitskreis "Existenzgründung/Risikokapital" der Wirtschafts­junioren Bayreuth in der Stadtrandgemeinde Hum­meltal begrüßen. Über 70 interessierte Besucher konnten von Horst Friedrich, MdB, Dr. Karl-Heinz Groß, Referatsleiter für Existenzgründungen im Bundeswirtschaftsministerium, und Hartmut Ko­schyk, MdB, Tips und geldwerte Informationen für junge Unternehmer erfahren. Auch eine Besich­tigung des neuen Gewerbegebiets in Hummeltal mit Bürgermeister Richard Müller stand auf dem Programm.

November 1996: IHK-Präsidium zu Gast beim IHG Bayreuth

Eine bunte Palette von Themen wurde bei dem Ge­spräch des IHK-Präsidiums mit Kommunalpolitikem aus der Stadt und dem Landkreis Bayreuth ange­sprochen. Eingeladen dazu hatte das Bayreuther In­dustrie- und Handelsgremium.

Deutliche Kritik übte IHK-Präsident Dr. Wolfgang Wagner an der Zuverlässigkeit der Fluglinie Bay­reuth-Frankfurt. Er schilderte eine Vielzahl negativer Erfahrungen, die er bereits selbst machen mußte. Der Bayreuther Oberbürgermeister Dr. Dieter Mronz räumte Schwierigkeiten mit der Zuverlässigkeit in den Schlechtwettermonaten ein. Schon seit Jahren existiere der Wille, die Anflugbedingungen zu ver­bessern. Gleichzeitig appellierte der Kommunalpo­Ntiker an die Veranstaltungsteilnehmer, gemeinsam für den Bestand der Fluglinie einzutreten. "Erst nach deren Verlust würde man die tatsächliche Be­deutung dieser Verkehrsverbindung erkennen", ar­gumentierte Dr. Mronz. Oie Zukunft des Verkehrs­landeplatzes Bindlacher Berg brachte er dabei auf einen kurzen Nenner: "Solange die Stadt zahlt, ist alles ok. Es kann aber die Stunde kommen, in der wir Hilfe brauchen. "

Dezember 1996: Neuer Juniorenvorstand

Gerhard Deyerling wurde bei der Jahreshauptver­sammlung der Wirtschaftsjunioren Bayreuth zum neuen Vorsitzenden gewählt. Vizepräsident ist UI­rich Seiler. Der scheidende Vorsitzende Eike Döl­schner blickte auf ein erfolgreiches Jahr zurück, in dem die Mitgliederzahl um 10 Prozent und die Teil-

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nehmerzahlen an den Veranstaltungen um 30 Pro­zent gestiegen sind.

V. I. n. r.: Eike Dölschner, Gerhard Deyerling, Ulrich Seiler und Axel Unterberger.

März 1997: Jahrestreffen der WJ Oberfranken

"In einer Zeit der unternehmerischen Einzelkämpfer sind die Junioren eine gute Gemeinschaft, die ihre Interessen gut vertreten ", sagte IHK-Hauptge­schäftsführer Dr. Bodo Schultheiß in seinen Begrü­ßungsworten . Im weiteren Verlauf stellten der Lan­desvorsitzende der Junioren, Werner Zahel, und der Sprecher der oberfränkischen Juniorenkreise, Wi lhelm Wasikowski, die Schwerpunkte ihrer kü nf­tigen Tätigke it vor.

16. April 1997: Vortrag über "Scientology"

Eike Dölschner von den Wirtschaftsjunioren Bay­reuth organisierte in der Stadthalle Bayreuth einen Vortrag über Scientology. Als Referentin konnten die Junioren Jeanette Schweitzer gewinnen, die selbst jahrelang Mitglied bei Scientology war und heute Vorsitzende des "Vereins für die Interessen terrorisierter Mitmenschen" ist.

April 1997: Kamingespräch der Bayreuther Wirt­schaftsjunioren

Zum diesem Kamingespräch luden sich die Bayeu­ther Wirtschaftsjunioren Kammerpräsident Dr. Wolf­gang Wagner ein. Wagner, der sich neben seiner Tätigkeit als Chef des Bad Bernecker Unterneh­mens Frenzelit stark für die Belange der Wirtschaft einsetzt , fordert von al len Unternehmern, einen Teil ihrer Zeit für die Allgemeinheit zu opfern. Den Wirt­schaftsjunioren mochte sich Wagner nicht "als er­ster Unternehmer Oberfrankens" präsentieren, son­dern als "Sprachrohr der regionalen Wirtschaft".

November 1997: Neuer Regionalsprecher aus Bayreuth

Zum neuen Regionalsprecher der Wirtschaftsjunio­ren Oberfranken wurde Gerhard Deyerling , kauf­männischer Leiter der GEWOG in Bayreuth , ge-

Gerhard Deyerling

wählt. Die oberfränkischen Juniorenkreise wähl ten ihn in den Landesvorstand der Wirtschaftsjunioren für das Jahr 1998. Deyerling löst damit Wi lhelm Wasikowski von den Wirtschaftsjunioren Lichten­fel s in diesen Funktionen ab. Der neue Regional­sprecher gehört den Bayreuther Wirtschaftsjunioren seit 1987 an, war 1996 deren Vizepräsident und ist in diesem Jahr zum Präsidenten gewählt worden.

Januar 1998: Bayreuther Wirtschaftsjunioren mit neuer Vorstandschaft

V. I. n. r.: Präsident Ulrich Seiler, Past-Präsident Eike Dölschner, Regionalsprecher der WJ Ober­franken Gerhard Deyerling und Vizepräsident Reto Nydegger.

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Bei den Vorstandswah len der Wirtschaftsjunioren Bayreuth wurde Ulrich Seiler zum neuen Präsiden­ten gewählt. Als Vizepräsident fungiert Reto Nydeg­ger, Past-Präsident ist Eike Dölschner und für die Finanzen ist Wolfgang Dollhopf zuständig.

März 1998: Jahrestreffen der WJ Oberfranken

Bei diesem Treffen der Kreissprecher warb IHK­Hauptgeschäftsführer Dr. Bodo Schultheiß für ein En­gagement der jungen Unternehmer und Führungs­kräfte im Ehrenamt der Kammer. "Die Juniorenkreise waren für die IHK schon immer die wichtigste Quelle für aktive Mitglieder der Vollversammlung und viele, die dort heute eine tragende Rolle spielen , waren frü­her bei den Wirtschaftsjunioren höchst aktiv". Der Landesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Bayern, Jürgen Schlag, der zu dem Treffen nach Bayreuth ge­kommen war, forderte die Oberfranken auf, verstärkt landesweite Treffen zu besuchen und so Kontakte zu knüpfen. Einen breiten Raum nahmen Diskussionen ein , wie moderne Telekommunikationsmedien für die Zusammenarbeit der Junioren zu nutzen seien. Ger­hard Deyerling, Regionalsprecher der oberfränkischen Wirtschaftsjunioren, empfahl die Einrichtung von E­Mail zur schnellen und kostengünstigen gegenseiti­gen Information. Auch die Einrichtung eines eigenen Internetangebotes ist für viele der oberfränkischen Wirtschaftsjunioren nur eine Frage der Zeit.

April 1998: Rollentausch mit Politikern

Schon seit Jahren arbeitet Deutschland daran, Poli ­tiker in die Wirtschaft zu bringen und den "Know­how-Transfer" zwischen Wirtschaft und Pol itik zu stärken. Reto Nydegger von den Bayreuther Wirt­schaftsjunioren verbrachte im Rahmen dieser Kam­pagne drei Tage mit dem Bundestagsabgeordneten Hartmut Koschyk in Bonn und blickte hinter die Ku­lissen der Bundesrepublik. Sein Eindruck: "Der Bundestag ist ein Dienstleistungsbetrieb und voll auf Bürgerfreundlichkeit abgestimmt". Das Lob gi lt um so mehr, da Nydegger Schweizer ist , und die Durchsetzung des Bürgerwillens in direkter Form kennt. Im Sommer w ird der Abgeordnete Koschyk dann drei Tage lang in Nydeggers Firma BEN Inge­nieursgesellschaft ein Praktikum absolvieren und sich umfassend mit Problemen der Abfal lwirtschaft auseinandersetzen können.

Juni 1998: Landeskonferenz der Wirtschaftsju­nioren Bayern in der Wagnerstadt Bayreuth

"Mitverantwortung für die Zukunft" lautete das Motto dieser Landeskonferenz der Bayerischen Wirtschafts­junioren, zu der sich knapp 600 Wirtschaftsjunioren aus ganz Bayern trafen. Als kreativen Ort für die Ge­spräche, Workshops und Diskussionen rund um das Konferenzthema hat das Organisationsteam der Wirt-

Entstanden aus dem EDV­Sysremhaus eCK Thomas Suerz und Srephan Eckerr GdbR wurde 1999 die BCK­Systeme Darenrechnik GmbH gegründet.

Als Einen Vater des Erfolges kann man Stephan Eckert betrachten. der als Unter­nehmer das Profil und die Philosophie der BCK-Systeme Datentechnik entscheidend prägt.

seiner Mitarbeiter. Zu Themen wie "Kommunikation" oder "Change Management" vermittelt Stephc'ln Eckert eigene Erfahrungen auch In Form von Workshops.

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Ganz dem Thema "Daten­HIghway" geWidmet konnte sich das Unternehmen vom Stare weg erfolgreich auf dem Markt etablieren und blickt In den zurückliegenden GeSChäftsjahren auf ein überdurchschnittliches Wachstum zurück.

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schaftsjunioren Bayreuth das Cineplaza - ein moder­nes Kinozentrum - im Herzen Bayreuths gewählt.

Zur Vorbereitung der Landeskonferenz und zum charmanten Empfang beim "Check-in" hatte die IHK den Wirtschaftsjunioren Elke Scheller aus dem Chefsekretariat "ausgeborgt".

Zum Auftakt der Konferenz fand ein Presse­gespräch mit dem Thema "Zukunft der Arbeit " statt. Der Landesvorsitzende Jürgen Schlag refe­rierte über die Zukunftsszenarien der Arbeitswelt und die Verpfl ichtung. sich den Herausforderungen zu stellen und manches neu zu überdenken. Das Bildungssystem in Deutsch land muß entsprechend angepaßt werden und es muß vor allem verhindert werden. daß weiterhin nicht zukunftsfäh ige Arbeits­plätze gefördert werden. Nur so kann der Struktur­wandel von der Industriegesel lschaft zu r Informa­tionsgesellschaft gel ingen.

In einer Reihe von Workshops konnten die Konferenz­teilnehmer das Thema vert iefen und sich über "Zu­kunft der beruflichen Bildung", "Telearbeit als Chance für den Arbeitsmarkt" und "Telelearning - Weiterbil­dung Onl ine" informieren. "Mitverantwortung für d ie Zukunft" wurde auch im Arbeitskreis Umwelt demon­striert, in dem sich die Teilnehmer mit der Agenda 21 auseinandersetzten.

Sehr positive Resonanz rief der externe Workshop hervor: "Gemeinsam sind wir stark - Veränderungen in Bet rieb und Partnerschaft ausgewogen gestal­ten", sowie eine Reihe von Betriebsbesicht igungen, die innovat ive Mittelstandskonzepte aufzeigten. Man konnte einen Blick hinter die Kulissen des Weltklas­se-Hotels Pflaums Post hotel Pegnitz PPP werfen, ein Recyc lingunternehmen oder eine Papierfabrik und ein Niedrigenergiehaus besichtigen. Den Fest­vortrag am Samstagvormittag hielt Josef Schmidt vom gleichnamigen Schmidt-Colleg zum Thema "Die Führungspersönlichkeit der Zukunft braucht mentale Fitneß" .

Doch nicht nur wirtschaftliche Themen standen auf dem Programm. Sowohl das historische Bayreuth als auch die umgebende Fränkische Schweiz luden zur Erkundung ein. Für das abend liche Rahmenpro­gramm hatten sich die Veranstal ter besondere Schmankerl ausgedacht. Die "Come-Together-Party"

fand im Deutschen Dampflok-Museum in Neuen­markt-Wirsberg statt, zu dem die Konferenztei lneh­mer gemeinschaft lich per Zug gebracht wurden. Das gesel lschaftliche Highlight war ohne Zweifel der Sommernachtsbal l im Neuen Schloß der Eremitage. Im Freien sitzend konnten die Gäste die ku linari­schen Spezialitäten bei t raumhafter Ku lisse genie­ßen und sich über d ie Ergebn isse der Workshops vom Tage informieren lassen.

Dies stellte auch einen würdevollen Rahmen für die Verleihung der JCI-Senatorenwürde an das langjährig verdiente Juniorenmitgl ied und den Organisator die­ses Abends, Heinrich Wittmann aus Bayreuth, dar.

Heinrich Wittmann aus Bayreuth wurde für sein langjähriges Engagement mit der JCI-Senatoren­würde ausgezeichnet. Er steht jetzt in der ersten Reihe der erfolgreichen Wirtschaftsjunioren Oberfrankens.

Das Konferenzteam scheint auch einen "guten Draht" zum Wettergott aufgebaut zu haben. Erst als die Höhepunkte incl. Feuerwerk vorüber waren, setzte gegen Mitternacht ein Nieseiregen ein, der aber d ie Junioren nicht vom Weiterfeiern in der Disco abh ielt. Nach der gelungenen Konferenz wur­den am Sonntag, beim Absch iedsbrunch, die mitge­reisten Kinder wieder in Empfang genommen, die sich das Wochenende mit Betreuung in Pottenstein vergnügt hatten. Symbolisch wurde sch ließlich die "Konferenz-WJ-Flagge" an die Wirtschaftsjun ioren aus Würzburg übergeben , d ie die LAKO 1999 aus­richten werden.

Auch die Kinder kamen nicht zu kurz. Für sie gab es ein spezielles Programm.

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März 1999: Wirtschaftsjunioren Oberfranken: nFocus on Europe"

Zu ihrer alljährlichen Aussprache über die Arbeit der Wirtschaftsjunioren (WJ) kamen die Sprecher der oberfränkischen WJ-Kreise in der IHK Bayreuth zusammen. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Bodo Schultheiß informierte zunächst über die aktuelle wirtschaftliche Lage im Kammerbezirk. "Bei den Unternehmern herrscht ein gedämpfter Opti­mismus", so Dr. Schultheiß. Gestützt auf die erneut gestiegene Exportquote sei das Jahr 1998 ein gutes Jahr für die oberfränkische Wirtschaft gewesen. Doch heute blickten die Unternehmer eher skeptisch in die Zukunft, was nicht zuletzt an der unstetigen Steuerpolitik der neuen Bundesregierung liege.

Die Landesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren, Sa­bine Keitel, erläuterte das Jahresthema der bayeri­schen Wirtschaftsjunioren. Mit dem Motto "Focus on Europe" wolle man in den Unternehmen und in der Bevölkerung mehr Sensibilität für das neue euro­päische Umfeld schaffen. Dazu passe, daß die dies­jährige europäische WJ-Konferenz im deutschen Berlin stattfinde. Sie forderte die oberfränkischen Wirtschaftsjunioren zudem auf, Ortstermine in Schu­len zu vereinbaren, um auch bei den Schülern Ver­ständnis für die Wirtschaft zu schaffen.

Die Bayreutherin Angelika Maier, Mitglied im WJ­Landesvorstand, betonte, daß sich die Wirtschafts­junioren als Ergänzung zur Arbeit der Kammer ver­stehen. Das gelte auch für den Bereich Existenz­gründung und Sicherung der Unternehmensnachfol­ge. Hier wollen die Wirtschaftsjunioren durch die Einführung von Gründerstammtischen Netzwerke für ein erfolgreiches Coaching aufbauen. Der IHK dank­te Angelika Maier für die stets gute und vertrauens­volle Zusammenarbeit. Donat Sammer aus Hof, neu­er Regionalsprecher der oberfränkischen Wirt­schaftsjunioren, erläuterte seine Vorstellungen über die Arbeit der kommenden beiden Jahre. Vor allem sollen die Kontakte zwischen den WJ-Kreisen inten­siviert werden, um den Erfahrungsaustausch zu ver­bessern.

Mai 1999: Wirtschaftsjunioren Bayreuth und Hof beim Regierungspräsidenten

Wirtschaftsjunioren aus Bayreuth und Hof haben zusammen mit dem stv. IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Trunzer Regierungspräsident Hans Angerer be­sucht. Themenschwerpunkte des Gesprächs waren zum einen die Verkehrsinfrastruktur in Oberfranken und insbesondere der Straßen- und Autobahnbau im Raum Bayreuth-Hof, der den jungen Führungs­kräften besonders am Herzen liegt. Übereinstim­mend wurde festgestellt, daß kurze Wege im Sinne schneller Erreichbarkeit und guter Anbindung ein entscheidender Standortfaktor für die Wirtschaft sind. Positiv beurteilt wurde der Neubau der Auto-

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bahn A93 Hof-Weiden-Regensburg, die eine wichti­ge Entlastung für die oberfränkischen Verkehrswe­ge im Fichtelgebirge bringen wird.

Zum anderen wurde über die staatlichen Leistun­gen zur beruflichen Eingliederung Schwerbehinder­ter diskutiert. Es stellte sich heraus, daß diese oft­mals nur wenig bekannt sind. Übereinstimmend wurde betont, daß Schwerbehinderte aufgrund ih­rer Behinderung nicht vom Berufs- und Erwerbsle­ben ausgeschlossen sein dürfen. Private und öf­fentliche Arbeitgeber müssen ihren Beitrag dazu leisten. Schließlich wurde der gegenseitige Gedan­kenaustausch intensiv dazu genutzt, die gegensei­tigen Erfahrungen im Umgang miteinander darzu­stellen und Möglichkeiten zur Optimierung zu su­chen.

Juli 1999: Landeskonferenz der Wirtschaftsju­nioren in Würzburg

Die größte Delegation aus Oberfranken stellte bei der diesjährigen Landeskonferenz der Wirtschafts­junioren in Würzburg der WJ-Kreis aus Bayreuth. Unter der Leitung des stv. Hauptgeschäftsführers und WJ-Senators Dr. Hans F. Trunzer, des Kreisbe­treuers Dr. Hans Kolb sowie des Präsidenten des WJ-Kreises Bayreuth, Reto Nydegger, wurden die Kontakte insbesondere unter den fränkischen Wirt­schaftsjunioren gepflegt und vertieft.

10. Juli 1999: Tod von Dr. Schultheiß

Plötzlich und unerwartet verstarb am 10. Juli 1999 Dr. Bodo Schultheiß, Hauptgeschäftsführer der IHK für Oberfranken Bayreuth. Bei der traditionellen Pressewanderung mit Vertretern der oberfrän­kischen Medien, Mitgliedern des IHK-Präsidiums und der Kammerverwaltung in der Fränkischen Schweiz erlitt Dr. Schultheiß einen Herzinfarkt.

Januar 2000: EU-Kommissar Verheugen bei IHK-Neujahrsempfang

"Wir werden nicht zulassen, daß Oberfranken im Rahmen der Erweiterung durch unfaire Wettbe­werbsbedingungen in die Knie gezwungen wird", betonte der für die EU-Erweiterung zuständige EU­Kommissar Günter Verheugen, anläßlich des IHK­Neujahrsempfangs. Überraschend kam die In­formation Verheugens, die EU-Kommission stehe der Möglichkeit eines Sonderfördergebietes offen gegenüber. Er habe mit seinem Kollegen, dem EU­Kommissar für Regionalpolitik, bereits entspre­chende Gespräche geführt und einen gemein­samen Besuch in Oberfranken geplant. Damit könnte eine der Grundforderungen der Wirt­schaftskammern an der Beitrittsgrenze in Erfüllung gehen.

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Reto Nydegger ist Geschäftsführer der BEN Umwelt GmbH. Im Jahr 1999 war er Präsident der Wirtschaftsju n ioren Bayreuth. Mit ihm sprach Manuel Jenne.

Herr Nydegger, können Sie kurz die Dienstleistungen Ihres Ingenieur­unternehmens beschreiben?

Wenn zum Beispiel heute jemand beim Abbruch eines Gebäudes vor der Frage steht, welche schadstoffbelasteten Baustoffe anfallen werden und wie dafür die Anforderungen für Abfuhr und Verwertung sind, wendet er sich oft an uns. Wir kennen di e Ansprüche der Fachbehörden und die gesetzl ichen Auflagen. Dank lückenloser Dokumentation der Entsorgungswege und unserer guten Kontakte zu den Behörden bringen wir Licht in das Dunkel und sorgen für die notwendige Transparenz. Dabei behalten wir natürlich das technisch Machbare und ökologisch sowie ökonomisch Sinnvolle vol l und ganz im Auge. Als erfahrene Bauingenieure haben wir gelernt, uns auf kosteneffektive Lösungen in allen unseren Bereichen zu spezialisieren.

Wer kann Ihre Dienstleistungen in Anspruch nehmen?

Wir arbeiten immer lösungsorientiert. Das heißt, jeder, der uns eine Aufgabe aus unserem Tätigkeitsbereich ste l lt, kann mit einer kompetenten Lösung rechnen. Das Spektrum der Auftraggeber reicht von Kommunen und Landkreisen über die Beratung und Betreuung von Unternehmen unterschiedlicher Branchen bis hin zu Privathaushalten. Entsprechend vielfältig sind auch unsere Projekte, aber gerade im gewerblichen Bereich stellen sich den Unternehmen Aufgaben, zu deren Lösung wir beitragen können.

Was ist dabei das Besondere an der BEN Umwelr GmbH?

Die BEN Umwelt GmbH ist in der Hand der drei gleichberechtigten Partner Martin Brühl, Hans-Peter Erhard und Reto Nydegger. Der Auftraggeber wird also immer direkt vom Inhaber selbst betreut, wir sind persönlich und vor Ort für unsere Kunden da. Davon profitieren unsere Auftraggeber.

Herr Nydegger wir danken Ihnen für das informative Gespräch.

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Die Bayreuther Wirtschaftsjunioren (v. r.) Ulrich Seiler, Reto Nydegger, Heinrich Wittmann und aus Hof Donat Sammer (I.)

Februar 2000: Juniorenbetrieb mit Öko-Audit

Die Habla-Chemie GmbH aus Mistelbach hat jetzt die Urkunde über das Öko-Audit überreicht bekom­men. Dr. Hans F. Trunzer von der IHK bestätigte Fir­menchef Reinhold Habla (r.), Mitglied des Wirt­schaftsjuniorenkreises Bayreuth, Vorbi ldfunktion beim Umweltschutz. Das Unternehmen beschäftigt sich vor allem mit Reinigungs- und Desinfektions­systemen für die Lebensmittelindustrie und be­sonders für die Getränkehersteller. Weil das emp­findliche Genußmittel Bier auch international hohen deutschen Qualitätsstandards entsprechen soll, verfügt Habla über Exportrepräsentanzen in Pilsen, Bukarest und Shanghai.

1. März 2000: Dipl.-Ing. Joachim Hunger neuer IHK-Hauptgeschäftsführer

Bei einer außerordentli chen Sitzung bestellten die Mitg lieder der Voll versammlung den 42jährigen Di­plom-Ingenieur und Betriebswirtschaftier Joachim Hunger als neuen IHK-Chef. Der frisch bestellte

IHK-Manager erklärte direkt nach der Vollversamm­lung: " Ich freue mich auf die neue Aufgabe. Die Ar­beit für die mittelständisch geprägte Wirtschaft der Region ist eine große Herausforderung, der ich mich gerne stel le."

Viel Glück zum Start wünschten dem neuen IHK-Hauptgeschäftsführer, Joachim Hunger, Kammerpräsident Dr. Wolfgang Wagner (2. v. r.) und die Vizepräsidenten Werner Rupp (r.), Peter Scherdei (2. v. 1.) und Peter Eberl (1.) .

28. Juni 2000: Neues IHK-Bildungszentrum " Kö­nigshof" feierlich eröffnet

Die IHK für Oberfranken hat in Qualifikation inve­stiert und das ehemalige Hotel Königshof in Bay­reuth zu einem modernen Bildungszentrum umge­baut. Der Schwerpunkt des neuen Bildungszen­trums in Bayreuth liegt in der IT-Qualifizierung. Ins­gesamt sind jetzt 125 vernetzte EDV-Einzelplätze für die Schulung in moderner Bürokommunikation, für Kurse und Seminare im IT-Anwender- und IT­Professional-Bereich eingerichtet.

Nach 22 Monaten Bauzeit fand die feierl iche Eröff­nung mit Staatsminister Dr. Otto Wiesheu statt. IHK-Vizepräsident Peter Scherdei ging in seiner Be­grüßung auf die Bedeutung der Qualifikation für die Unternehmen in Oberfranken ein.

November 2000: Ulrich Seiler neuer Regional­sprecher

Zum neuen Regionalsprecher der Wirtschaftsjunio­ren Oberfranken für das Jahr 2001 wurde Ulrich Seiler, Architekt, Firma: Architekten Stiefler + Sei ler, Bayreuth, gewählt. Er ist zugleich Mitglied im Lan­desvorstand der Wirtschaftsjunioren Bayern. Der neue Regionalsprecher gehört den Bayreuther Wirt­schaftsjunioren seit 1995 an, war 1997 Vizepräsi­dent und 1998 Präsident der Wirtschaftsjunioren Bayreuth und ist seit 1999 Past-Präsident.

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Ulrich Seiler

Januar 2001: EG-Öko-Audit für Spedition Wedlich

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Die Bayreuther Spedition Wed lich mit Standorten in Bayreuth und Bamberg hat als erstes Unternehmen der Branche das Gesamtunternehmen nach dem EG-Öko-Audit zertifizieren lassen. Das Bi ld zeigt mehrere Generationen des Familienunternehmens mit den Ehrengästen (v. 1.) IHK-Umweltschutzrefe­rent Horst Ramming, stv. Hauptgeschäftsführer Dr. Hans F. Trunzer und Bayreuths OB Dr. Dieter Mronz. Christian Wedlich (6. v. 1.) ist Mitglied im Wirt­schaftsjuniorenkreis Bayreuth und gehört dem DIHT-Fachausschuß Berufsausbildung an.

März 2001: Jahrestreffen der WJ Oberfranken

Bei dieser Jahresversammlung der oberfränkischen Wirtschaftsjunioren-Kreise in der IHK standen ne­ben den Berichten des Hauptgeschäftsführers Joa­chim Hunger und den Kreisvorsitzenden die Verga­be der Preise für besonders erfolgreiche Aktivitäten auf dem Programm.

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Als beste Projekte wurden u. a. die Ausrichtung der 30-Jahr-Feier durch den Bamberger Kreis und die Aktion Riga desselben Kreises sowie die hervorra­gende Homepage des Bayreuther Kreises gewür­digt.

April 2001: Bayerische Außenwirtschaftsreferen­ten verabschieden Diethard Dulleck

Im Rahmen einer Sitzung der bayerischen Außen­w irtschaftsreferenten in Bayreuth nutzte Helgo AI­berts , stv. Hauptgeschäftsführer der IHK für Mün­chen und Oberbayern, auch die Gelegenheit , sich beim ehemaligen Bayreuther Außenwirtschafts-Ab­teilungsleiter Diethard Dulleck für die langjährige gute Zusammenarbeit zu bedanken. Er überreichte Herrn Dulleck, der als dienstältestes Mitglied die­ses Kreises nach der organisatorischen Neustruk­turierung der IHK Bayreuth seit 1. Januar den Be­reich Außenwirtschaft an seinen Nachfolger Dr. Hans Kolb übergeben hat, einen Bayern-Zinnteller. Herr Dulleck leitet nun in der Kammer den Fachbe­reich "Standort".

Mai 2001: WJ-Regionalsprecher zum "Prakti­kum" im Bundestag

Nach der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfrak­ti on kam es auch zu einem Treffen mit dem Bayeri­schen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber. Das Foto zeigt MdB Hartmut Koschyk, Ulrich Sei ler, Mi­nisterpräsident Dr. Stoiber und den CSU-General­sekretär Dr. Thomas Goppel (v. r.) im Gespräch vor dem Reichstagsgebäude

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Sanierung Kammergebäude der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth 2001 /2002

Die fndustrle- und Handelskammer lud im Frühjahr 2001 mehrere Architekturbüros ein, anhand eines Planungsgutachtens zu erarbeIten, wie das Kommergeböude der IHK fn Bayreuth saniert und in ein modemes Bürogebäude umgeboutwerden könnte.

Das Architekturbüro stiefler + seifer überzeugte mit seinen Lösungsvorschlägen und wurde mit der weiteren Ausführungsplanung beauHragt.

Das Gesamtkonzept der Architekten sieht nicht nur die Modernisierung und den Einsatz einer sogenannten "intelligenten" Fassade zur lüftung und Kühlung des Gebäudes vor, sondern auch die kompleHe Neugestaltung der Innenräume. Ein größeres Foyer sowie eine zusätzliche Tiefgaragenebene im Unfergeschoß sind Ergänzungsbausteine, die

im Zuge der geplanten Bau­maßnahme sinnvoll zu realisieren sind. In zukünftigen

1 Bauabschnitten ist die Gestaltung des

Innenhofs mit einer Porkpalette und attraktiven begrünten Freibereichen vorgesehen. Die BürofJächen können durch eine Aufstockung des Kammergeböudes mit einem Penthousegeschoss erweitert werden.

Das "intelligente" Fassadenkonzepl ist das wichtigste Element des im Jahr 2002 auszuführenden ersten Bauabschnittes. Die Ostfassade zum Bahnhof erhält eine "Zweite Haut Fassade" aus Sicherheitsglas. Diese vorgehängte Glashaut ermöglicht die natürliche Lüftung der Büroräume bei

gleichzeitiger Verbesserung des Schallschufzes zurBahnhofstraße.

Die während der Sommermonate auftretende vormittägliche Erwärmung der Büroräume auf der Ostseite des Gebäudes wird durch die Zuführung kühler Luft aus dem westlich gelegenen Innenhof gemildert.

Die "Zweite Hauf' ermöglicht es, die Büroräume während der Nacht mit einem bis zu acht­fachen Luftwechsel pro Stunde zu lüften und somit die vorhandenen SpeiChermassen in Boden, Decken und Möbeln zu aktivieren. Diese natürliche Kühlung wurde in einer thermischen Simulationsrechnung nachgewiesen.

Die Luftschicht hinter der Glashaut wird im Winter durch die Sonneneinstrahlung erwärmt. Diese erwärmte Frischluft steht den Räumen zur Belüftung zur Verfügung. Dadurch werden die Lüftungswärmeverluste des Gebäude minimiert.

Die Fassade zur Bahnhofstraße nimmt die Proportionen der benachbarten Gebäude in seinen Fensterformaten auf. Die Skelettbau­weise der bestehenden Konstruktion ist durch die Gliederung der Bauteile der Fassade oblesbar. Durch die Transparenz der Fassade entsteht ein modernes eigenständiges Gebäude, dos im Dialog mit den umgebenden modernen und historischen Ge­bäuden steht.

Die Umbaumaßnahme bot die Gelegenheit, im bestehenden Untergeschoß zusätzliche Stellplätze zu schaffen. In einem zukünftigen Bouabschnitt kann der bisher im wesentlichen als Parkplatz genutzte Innenhof mit einer neuen Hofebene geschlossen werden.

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Auf dieser neuen Ebene entsteht ein repräsentativer Platz mit Brunnen, Bäumen und direktem Eingang in das Foyer und den Kommersaal.

Die bisherigen monostrukturierten Büro­formen werden durch transparent gestaltete Büroer lebnisräume ersetzt. Diese modernen

Bürowelten sind geprägt durch Kommunikation sowie offene Service- und Informations­bereiche. Gleichermaßen werden Rückzugs­und Beratungsräume mit Diskretion geschaffen.

Auf diese Weise wurde ein modernes Dienst­leistungscenter geplant, in dem Mitarbeiter und Kunden aufeinander zugehen und in optimaler Weise zusammenarbeiten können.

Insgesamt wurde die Realis ierung des ganzheitlichen

Entwurfskonzeptes nur dank der intensiven Zusammenarbeit zwischen Bauherr, Nutzern, Architekten und Fochingenieuren möglich.

Das Ergebnis ist eine moderne, den Anforderungen von heute gerecht werdende Architektur.

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Unter den 170 Wirtschaftsjunioren, die drei Tage in Berlin den Abgeordnetenalltag erlebten, war auch der Regionalsprecher Oberfranken, Ulrich Seiler, aus Bayreuth. Er nahm an Sitzungen der Bundes­tagsausschüsse für Innenpolitik sowie für Kultur und Medien, denen Koschyk angehört, und an ei­ner Sitzung der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion tei l.

Juni 2001: WJ-Bundesvorsitzender referiert über "Afrika"

Zu einem Vortrag unter dem Motto "Was können wi r von Afrika lernen" hatten die Wirtschaftsjunio­ren Bayreuth in die Räume der Universität Bayreuth eingeladen. Auf Vermittlung von Angelika Maier

(3. v. 1.), Mitglied des Bayerischen WJ-Landesvor­standes, konnte hierzu als fachkund iger Referent der letztjähige WJ-Bundesvorsitzende Franz Preis (2. v. r.) gewonnen werden.

Juli 2001: IHK schafft IT-Selbstlernzentren in Oberfran ken

Die IHK für Oberfranken Bayreuth ergänzt ihre Onli­ne-Weiterbi ldung um einen weiteren Baustein: das Projekt "Selbstlernzent ren " . In acht Standorten in Oberfranken werden IT-Selbstlernzentren errichtet. Damit bietet die IHK EDV-Nutzern die Möglichkeit, an bereitgestellten Bildsch irmarbeitsplätzen Grund­und Aufbauquali f ikationen zu erwerben.

29. September 2001: Bayreuther Wirtschaftsju­nioren feiern 50 Jahre

Zu einem Sektempfang mit anschließendem Fränki­schen Schmankerlbuffet hatten die Bayreuther Wirt­schaftsjunioren an läßlich ihres 50jähriges Bestehens in den Festsaal des "Oskar" am Bayreuther Markt­platz alle aktiven und ehemaligen Mitglieder und Freunde aus den benachbarten Kreisen eingeladen . Nach den Grußworten des WJ-Landesvorsitzenden Thomas Emmerling und einem launigen Rückblick des Kreis-Mitbegründers Fritz Baier ließ IHK-Haupt ­geschäftsführer Joachim Hunger die 50 Jahre der Bayreuther Wirtschaftsjunioren mit all ihren Höhe­punkten (und auch einigen Tiefpunkten) Revue pas­sieren. Als sich zum Ende der Veranstaltung schon

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weit nach Mitternacht der "harte Kern" noch zu ei­nem Abschlußtrunk an der Bar einfand, konnten (v. I. n. r.) Heiko Müller/Präsident der WJ-Bayreuth, Ste­fan EckertN izepräsident der WJ-Bayreuth, Fried­helm Schwender, Ulrich Sei ler/Sprecher der WJ­Oberfranken und Dieter Scholl entspannt und fröh­lich auf einen gelungenen Abend anstoßen.

Oktober 2001: Ulrich Seiler wieder Regional­sprecher

Ulrich Seiler w urde für ein weiteres Jahr als Regio­nalsprecher der Wirtschaftsjunioren Oberfranken im Amt bestätigt. Er ist und bleibt zug leich Mitgl ied im Landesvorstand der Wirtschaftsjunioren Bayern.

Dezember 2001: Hohe Auszeichnung für zwei Bayreuther Junioren

In ihrer Antrittsrede im Rahmen der Jahreshaupt­versammlung betonte die neue Präsidentin Angeli ­ka Maier, daß im kommenden Jahr das Augenmerk verstärkt auf die Belange des eigenen Kreises ge­legt wird und man sich um die Gewinnung von Neumitgliedern kümmern w ird. Um eine qualifizier­te Sacharbeit leisten zu können, ist es auch nötig, daß das Mitgliederpotential wächst , so daß auch die Bildung von Arbei tskreisen möglich ist. Die Bay­reuther Wirtschaftsjunioren gehen verstärkt der Aufgabe nach, die Interessen der jungen Unterneh­mer zu fördern und zu stärken - getreu dem Motto "Back to the Roots".

Der Aufbruch wurde damit vollzogen, daß zwei Ju­nioren, Georg Weidig und Eike Dölschner, die we­sentlich zur Entwicklung des Kreises beigetragen haben, mit der Juniorennadel in Gold ausgezeichnet wurden. Ein Zeichen des Dankes, aber auch ein Zei­chen, daß sich ehrenamtliches Engagement lohnt.

Februar 2002: Jahres-Treffen der oberfränki­schen Wirtschaftsjunioren

Beim traditionellen Jahrestreffen der Wirtschaftsju­nioren in der IHK in Bayreuth zeigte sich Hauptge-

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50 Jahre Münch-Druck

Bayreuth

Glanzleistungen beim Drucken

Wenn es beim Druck auf höchste Qualität und Brillanz ankommt, dann sicherlich bei Postkarten und Kalen ­dern, denn hier kauft der Kunde mit dem Auge und wi ll keine Abstriche an der Qualität machen. Der deutsche Primus beim Kartendruck kommt aus Oberfranken - das Familienunternehmen Münch-Druck in Bayreuth.

Das "Erfolgsrezept" bei Münch-Druck ist Farbbrillanz und höchste Qualität. Die "Köche" (v. 1.) Hermann, Sabine und Anton Baierlein.

Gründer Hermann Baierlein, in seiner Zunft als "King of Cards" bekannt, hat das mittelständische Unterneh­men vom kleinen Drei-Mann-Betrieb bis zum respektablen 62-Mitarbeiter- lndustrieunternehmen aufgebaut. Diese Firma hat heute einen Löwenanteil am Kunst-, Glückwunsch- und Ansichtskartenmarkt in Deutschland. Drei große Offset-Druckmaschinen produzieren die schier unglaubliche Anzahl von ca. 150 Millionen Karten pro Jahr.

Die Karten werden nach Kundenwunsch aufwendig "vered elt", bekommen dann eine Superhochglanzlackie­rung, werden mit einem Goldeindruck versehen und auch variantenreich gestanzt. Dafür besitzt Münch-Druck einen beeindruckenden Maschinenpark an weiterverarbeitenden Maschinen, darunter auch einige wahre Ve­teranen, die mit Zuverlässigkeit und Präzision ihre Aufgaben erledigen.

Mit so viel Erfo lg in einem der anspruchvollsten Segmente des Druckmarktes kann man natürlich viele Kunden beeindrucken, aber Münch-Druck stellt auch viele Akzidenzen , von Katalogen über Kalender bis zu Firmen­prospekten her. Eine Sonderstellung nimmt der Druck von Steueretiketten für die Zigarettenindustrie ein, der unter strenger Aufsicht der Zollbehörden steht.

Die Druckqualität der Fi rma Münch wird durch ein umfangreiches Serviceangebot ergänzt, das von Grafik, Satz und Lithographie bis zu einem eigenen Fotostudio reicht. Ungewöhnlich auch das große Papierlager, um die Kundenwünsche auch unabhängig von den Lieferterminen des Papierhandels ständig erfüllen zu können. "Unsere Kunden schätzen vor allem die schnelle Auftragsabwicklung auch bei höchsten Qualitätsanforderun­gen", so Sabine Baierlein , die als geschäftsführende Gesellschafterin das Tagesgeschäft des Familienunter­nehmens steuert.

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schäftsführer Joachim Hunger äußerst zufrieden mit den Aktivitäten der Kronacher Junioren, d ie im Sommer die Landeskonferenz für Bayern bei sich ausrichten. "Es ist für unsere Reg ion gut, wenn jun­ge Führungskräfte aus ganz Bayern in unsere Re­gion kommen und sich ein richt iges Bi ld über Ober­franken machen."

Der Hauptgeschäftsführer rief d ie Junioren außer­dem dazu auf, sich an den anstehenden Wahlen bei der IH K im Frühjah r 2003 zu beteil igen. Sie so llten sich auch selbst zur Wahl stel len und dazu ihre Gre­miumsvorsitzenden baldmöglichst verständigen. Der Landesvorsitzende Pat rick Sieg ier versprach allen neuen Wirtschaftsjunioren, daß sie m it dem Beit ritt d ie richtige Entscheid ung getroffen haben: "Hier kann man Erfahrungen machen, d ie nicht mit Geld aufzuwiegen sind ." Er dankte der IHK fü r d ie Unterstützung bei der Einrichtung einer festen Lan­desgeschäftsstelle der Wirtschaftsjunioren Bayern . Die Mitgliedskreise sollen auch für d ie verstärkte Nutzung des Intern et-Angebots der Junioren wer­ben. Mit der Termi ndatenbank könnte man sich ei­nen guten Eindruck über die gesamten Veranstal­tungen der Wirtschaftsjunioren in ganz Bayern ver­schaffen.

März 2002: IHK Bayreuth erste Wirtschaftskam­mer mit DIN EN ISO 9001 :2000

Die Indust rie- und Handelskammer fü r Oberfranken Bayreuth hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt und nun rascher als gedacht erreicht: als erste Wirt­schafts kammer bundesweit und woh l auch welt­wei t hat sich d ie komplette IHK erfo lgreich einer Zertif izierung nach der international gült igen Quali ­tätsnorm DIN EN ISO 9001 :2000 unterzogen. Un­gewöhnlich ist vor allem die Breite des Geltungsbe­reichs.

Stolz auf die erfolgreiche Zertifizierung: Haupt­geschäftsführer Joachim Hunger (vorne r.), Qua­litäts-Managementbeauftragter Herbert Nägel (vorne 1.) und die Qualitätsbeauftragten.

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Mai 2002: Bayreuther Wirtschaftsjunioren grün­den WJ-Kreis in Kasachstan

Auf Init iat ive des Kammer-J uniorenbeauftragten für den Kreis Bayreuth , Dr. Hans Kolb, reisten die Bay­reuther Junioren Angelika Maier, Heiko Müller und Christ ian Wed lich, begleitet von den Senatoren Wolfgang Ramming, Heinz Döring und Heinrich Wittmann nach Almaty im fern en Kasachstan, um dort jungen Unternehmern die Arbeit der Wirt ­schaftsjunioren vorzustellen. Bereits im Vorfeld wa­ren m it Unterstützung der Eheleute Erhard und Ta­mara Willumeit d ie Grundlagen zu einer Junioren­Kreisgründung gelegt worden, die dann am 26. Mai 2002 auch vollzogen wurde. Überrascht und erfreut

Offizielle Unterzeichnung der Gründungsurkun­de (v. I. n. r.): Senator Heinz Döring und Präsi­dentin Angelika Maier aus Bayreuth und aus Almaty Präsidentin Anna Pjatibratova und Ge­schäftsführerin Tamara Willumeit.

zeigten sich alle Tei lnehmer sowohl von der Schön­heit Al matys und der umgebenden Landschaft (un­end liche Steppe mit faszin ierenden Canyons im Nord en und über 5.000 m hohe Hochgebirgsgipfel m it ewigem Schnee direkt angrenzend im Süden) als auch von der Freundlichkeit und Aufgesch los­senheit der dortigen Bevölkerung .

Wirtschaftsjunioren weltweit: Ein Wiedersehen feierten nach 18 Jahren in Kasachstan die Sena­toren (v. I. n. r.) G. Z imlich, H. Döring und W. Ramming.

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LivingLogic AG - Internet- und Software­Dienstleistungen aus Oberfranken

LIVINGLOGIC NEW MEDIA S DLUTIDNS

Anfang 2000 als kleine Aktiengesellschaft gegründet, als eine webbasierte Integrationsplattform für die ein­kann die LivingLogic AG heute bereits auf eine fache Einbindung von bereits vorhandenen Weban­

erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. So zählen wendungen und zum Aufbau von zentralen Unter­bereits 8 der 50 größten Arbeitgeber Oberfrankens zu nehmensportalen genutzt werden. ih ren Kunden. Gegenwärtig beschäftigt LivingLogic 15 Ziel aller Projekte ist eine auf die jeweil igen Mitarbeiter. Die LivingLogic AG hat von Anfang an mit Kundenanforderungen maßgeschneiderte Lösung.

Gewinn gearbeitet und seine Produktentwicklung aus Voraussetzung dafür sind neben unterschiedlichen den Erlösen des operativen Geschäfts bestritten . Kompetenzen in der Informations- und Kommunika-

Im Zentrum der Dienstleistungen von Living- tionstechnik ein breites Spektrum an Branchenkennt­Logic steht XIST4C, das selbstentwickelte Content- nissen. Dr. Kastner-Maresch, Vorstand der Living­management-System (CMS) mit seinen zahlreichen Logic AG, betont, dass Know-how für Kostenrechnung

Modulen. XIST 4C integriert die unterschied lichsten und Warenwirtschaft bei LivingLogic ebenso vor­Daten , Informationen und Webanwendungen einer handen ist wie für speicherprogrammierbare Steuer­Firma und stellt sie je nach Anforderung und ungen und Computer Aided Design (CAD). "Für Zugriffsrechten den Mitarbeitern zu r Verfügung . Mit unsere Kunden bedeutet das: Wir sprechen ihre

dem CMS können Webseiten für das Internet Sprache und kennen die Anforderungen unter­genauso wie für das Intranet von Mitarbeitern der schied lichster Firmen und Einrichtungen aus eigener Fachabteilungen einfach erstellt und gepflegt werden. praktischer Erfahrung."

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Im Frühjahr 2002 wurde der Internetauftritt der Firma Ein ganz spezielles Angebot des LivingLogic-medi Bayreuth auf der Basis von XIST4C neu ge- Teams sind "Feuerwehr-Einsätze" bei Fremdpro­staltet (vgl. www.medi.de). medi ist einer der wel tweit jekten. "Normalerweise wird davon ausgegangen,

führenden Produzenten und Vertreiber medizinischer dass es für Außenstehende sehr schwierig ist, die Hilfsmittel. Ein weiterer Kunde ist die Firma IREKS in Struktur fremder Projekte innerhalb kürzester Zeit zu Kulmbach. Unter www. ireks.com finden Sie zum einen durchschauen und Schwierigkeiten zu erkennen und mehrsprachige Websites für die Kunden der zu beseitigen", so Dr. Kastner-Maresch. "Im Umfeld gesamten Firmengruppe, die weltweit über 70 Länder von Orade-Datenbanken und Enterprise-Java haben

beliefert, zum anderen spezifische Sites für einzelne wir jedoch genau die Spezialisten, denen das gelingt." Länder in der jeweiligen Landessprache. Unter anderem ist gegenwärtig auch eine russische Site in Das Fazit: Die LivingLogic AG verbindet die Kompe­Arbeit. Weitere Referenzprojekte sind die Portale tenzen eines Software-Dienstleisters und Produkt­www.gruenderportal.de und www.bayreuth.de. Das herstellers mit dem Angebot einer innovativen Inter­

Enterprise Contentmanagement-System XIST4C kann net-Agentur auf ideale Art und Weise.

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Page 103: 50jahre-wj-bayreuth

Die nun anstehende Arbeit beim Aufbau des Junio­renkreises in Almaty erfolgt im Moment auf dem E­Mail -Weg und durch Telefonate. Das hohe Engage­ment der neuen kasachischen Freunde dürfte wohl garantieren , daß dieses Projekt letztendlich auch von bleibendem Erfolg gekrönt sein wird.

Modernste Einkaufszentren und malerische Ba­sare, die keine Wünsche offen lassen, laden zum Einkaufen ein.

Juni 2002: Senatorenwürde für Axel Unterberger

Im Rahmen der diesjährigen Landeskonferenz der Bayerischen Wirtschaftsjunioren in Kronach wurde Axel Unterberger die Senatorenwürde der Jel , der Weltorganisation der Wirtschaftsjunioren, verliehen.

Die WIrtschaftsjunioren Bayreuth bedanken sich an dieser Stelle nochmals

herzlich bei Herrn Karl-Helnz Opel,

der durch sein groBes Engagement und seine langjährige Erfahrung Im

Anzelgengeschlft die Finanzierung und Erstellung dieses Jubillumsbandes

erst ermöglichte.

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Axel Unterberger ist seit 1982 Mitglied der WJ Bay­reuth , von 1993 bis 1995 gehörte er dem Präsidium an. 1997 bis 1998 Konferenzdirektor Landeskonfe­renz 1998 der WJ Bayern in Bayreuth , Mitbegrün­der Tw inning Burgenland. Er vertrat die WJ auf zahlreichen internationalen, Landes- und Bundes­konferenzen.

Juli 2002: "Focus Money" bewertet den Wirt­schaftsstandort Bayreuth positiv

Gute Nachricht über den Wirtschaftsstandort Bay­reuth vermeldet Oberbürgermeister Dr. Dieter Mronz: Beim Vergleichstest der Zeitschrift "Focus Money" ist die Stadt unter insgesamt 440 kreis­freien Städten und Landkreisen in ganz Deutsch­land im vordersten Viertel gelandet und belegt ei­nen beachtlichen 63. Platz. Damit schneidet die Stadt Bayreuth im oberfränkischen Vergleich am besten ab.

Der Test von "Focus Money" basiert auf Fakten über wirtschaftliche Zukunftsperspektiven sowie ei­ner aktuellen Bestandsaufnahme. Auf der Grundla­ge der fünf Kriterien Arbeitsmarkt , Investitionen, neue Stellen, Wertschöpfung und Zuwanderung wurden die 440 kreisfreien Städte und Landkreise bewertet. Von 1 00 möglichen Punkten erreichte die Stadt Bayreuth 70 und rangiert damit nicht nur vor allen oberfränkischen Nachbarstädten , sondern auch vor so renommierten Standorten wie Karlsru­he, Düsseldorf oder Frankfurt. Unter den 25 kreis­freien Städten Bayerns liegen in der Rangliste nur vier Städte vor Bayreuth.

28. September 2002: Erste Bayreuther Aus­bildungsmesse

Bei dieser ersten Ausbildungsmesse, die in der Bindlacher Bärenhalle stattfand, präsentierten 75 Firmen und Verbände ihr Ausbildungsangebot.

Organisator Dieter Scholl (2. v. r.), WJ-Vizeprä­sident Helmut Schmitz (Mitte) und Dr. Hans Kolb (2. v. 1.) konnten bei rund 3.000 Besuchern mit der Veranstaltung sehr zufrieden sein.

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Oktober 2002: Neue Kammerwahlen stehen bevor

Kammer,--_

~~"bJ 0 Am 24. Ja nuar

Mitmachen \ zählt!

\

Dem Bayreuther Industrie- und Handelsgremium ge­hören die IHK-zugehörigen Unternehmen aus der Stadt und dem Landkreis Bayreuth an. 15 Vertreter der Indust rie, 3 des Großhandels, 6 des Einzelhan­dels, 4 für Banken und Versicherungen, 3 aus dem Gastgewerbe, 1 aus der Verkehrsbranche sowie 7

Im nördlichen Teil des Kammergebietes ist die Maschinenfabrik W. Paul Müller, Gefrees ansässig. Dort hat der Maschinen- und Anlagenbau eine langjährige Tradition. Das 1913 ursprüngl ich von G. Albert Müller in Plauen gegründete Familienunternehmen produziert seit 1947 in Gefrees.

Das Unternehmen zählt mittlerweile mit über 80 Mitarbeitern zu den größten mittelständischen Pressenherstellern in Deutschland und beliefert zu 70 Prozent die Automobilzulieferindustrie. Die Exportquote beträgt ca 60 Prozent.

Seit dem Jahr 2000 werden die Geschäfte erfolgreich in der 4. Generation von Dipl. - Ing . Heiko Müller geführt.

wir schaffen Innovationen

aus den Dienstleistungen bilden die Vielfalt der Mei­nungen im Gremiumsbezirk ab. Die Zusammenset­zung orientiert sich an der örtlichen Wirtschaftsstruk­tur und ist von Region zu Region in Oberfranken ver­schieden. Der derzeitige Vorsitzende des Industrie­und Handelsgremiums Bayreuth, Rudolf Meyer, blickt zurück auf eine erfolgreiche Amtszeit: "Das Bayreu­ther Industrie- und Handelsgremium konnte in den letzten Jahren mit seinen Vorschlägen und Anregun­gen viele positive Akzente bei Politik und Verwaltung setzen. Es wird konstruktiv zusammengearbeitet und auch wenn nicht alles durchgesetzt werden konnte, sind wir mit unserer Arbeit zufrieden . Ich würde mir wünschen, daß die Wah lbeteiligung an der Kammer­wahl 2003 höher als bei früheren Wahlen dieser Art ist. Hier in Bayreuth können wir nur mit dem Engage­ment der Industrie wirklich zufrieden sein. Das Ver­kehrsgewerbe, den Handel und besonders die Klein­gewerbetreibenden wollen wir besonders motivieren; hier sind Bewerbungen und ehrenamtliches Engage­ment besonders wi llkommen."

Oktober 2002: Ein Resümee - von Angelika Mai­er, Präsidentin der Wirtschaftsjunioren Bayreuth

Rückbl ickend auf das Jahr 2002 konnte die Kreisfe­stigung sicherl ich gut vollzogen werden - nicht weni­ger als 8 Neuaufnahmen in den vergangenen neun Monaten sprechen hier für sich. Schade, daß die

w. paul müller maschinenfabrik gmbh + co.kg

Plauenerstr. 2-4, 95482 Gefrees Tel.: 09254790, Fax: 09254 7943

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Page 105: 50jahre-wj-bayreuth

Personal- und

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Dipl.-Klm. Dieter Scholl, Erlanger Straße 24, 95444 Bayreuth Tel. 0921 - 5 07 57 78, Fax 0921 - 507 57 74 www.d-s-consult.de.e-mail inIO@d-$-consul!.de

Amtszeit in Bayreuth schon zu Ende geht - es war auch für mich persönlich ein sehr stark entwicklungs­förderndes Jahr, die Junioren in Bayreuth zu leiten.

Wenn ich auch in 2003 die Aufgabe im Bayerischen Landesvorsitz innehaben werde, so bin ich auch Past-Präsidentin in Bayreuth und meinem Heimat­kreis jedenfalls verbunden.

Ich wünsche den Junioren Bayreuths alles Gute für die kommenden Jahre und danke all denen, die vor mir/vor uns hier große Aufbauarbeit geleistet ha­ben.

Ein besonderer Dank gilt unserem Junioren-Kam­merbeauftragten Dr. Hans Kolb, der dieses Buch zu den 50 Jahren Wirtschaftsjunioren und HandeIsgre­mium fast im Alleingang erarbeitet hat. Danke auch für das Engagement mit und um uns!

Oktober 2002: Ein Blick nach vorn - von Helmut Schmitz, Vizepräsident der Wirtschaftsjunioren Bayreuth

Die "ersten" 50 Jahre der "Wirtschaftsjunioren Bay­reuth" enden mit Angelika Maiers Präsidentschaft. Die nächsten 50 Jahre wollen wir nach vorheriger Rückschau voller Elan angehen. Ausdruck dieses Elans dürfte mitunter die Tatsache sein, daß unsere gegenwärtige Präsidentin Angelika Maier im Jahr 2003 den Landesvorsitz der Wirtschaftsjunioren Bayern übernimmt. Mit ihrem Team, zu dem die Bayreuther Wirtschaftsjunioren Reto Nydegger und Stephan Eckert gehören werden, wird sie landes­und bundesweit in unserem Verband Bayreuther Impulse geben. Dabei empfinden w ir Bayreuther Wirtschaftsjunioren es als angenehme Pflicht, un­sere Bayreuther Landesvorsitzende durch Rat und Tat sowie gute Kreisarbeit vor Ort zu unterstützen.

50 Jahre Wirtschaftsjunioren Bayreuth ist für uns Bayreuther Junioren Erbe, Verpflichtung und zu­gleich Auftrag . Spätestens nach Studium der Sei-

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Ihr Nutzen: Professionelles Know-how

• Personalentwicklung und Seminare

• Organisationsentwicklung

• Innovationsprozesse

• Executive Search

• Benchmarking

• Unternehmensorganisation

• Unternehmensfinanzierung/öffentl . Fördermittel

• Strategische Unternehmensführung Ganzheitliche und umsetzungsorientierte Beratungs­

und Schulungsleistungen durch interdisziplinäre Koop·

eration mit fachspezialisierten Netzwerkpartnern

ten dieses Buches erkennt man, welch reichhalti­ges Erbe die Vorstandschaft der Wirtschaftsjunio­ren Bayreuth im Jahr 2003 antritt. Dieses reichhalti­ge Erbe beinhaltet aber auch die Verpflichtung , w ie in der Vergangenheit den Arbeitsschwerpunkt auf Werte, Inhalte und qualifizierte Sacharbeit zu legen , damit der Bayreuther Kreis nicht nur prosperiert, sondern auch seiner Funktion als Interessensver­tretung der Jungunternehmerschaft gerecht wird. Wir haben den Auftrag, zum einen unseren Mitglie­dern und Fördermitgliedern ein umfangreiches Ver­anstaltungsprogramm und zahlreiche Gestaltungs­möglichkeiten zu bieten. Zum anderen haben w ir als Spiegelbild der gewerblichen Wirtschaft in und um Bayreuth im Rahmen der uns obliegenden Ver­antwortung den Auftrag , Position zu beziehen, Al­ternativen zu entwickeln und vor Ort Wirtschafts­und Gesellschaftspolitik mitzugestalten.

"WANDEL AUS TRADITION"

Unter d iesem Motto könnte die Arbeit der Wirt­schaftsjunioren Bayreuth im Jahr 2003 stehen.

Der stete Wandel ist bei Gesellschaft , Politik und Wirtschaft Tradition geworden. Allzu oft werden ra­dikale Veränderungen vorgenommen, die nach kur­zer Zeit sich schon überdauert haben. Die bloße Negation des Bisherigen ist ein schlechtes Funda­ment zur Schaffung des Neuen. Nachhaltig und dauerhaft ist Wandel , wenn er innovativ, konstruktiv und kritisch aus der kulturellen, historischen und wirtschaftlichen Tradition neu entwickelt wird.

Veränderung ist allgegenwärtig: Die gesellschaft­lichen und wirtschaftlichen Rahmenbed ingungen sind einem steten Wandel unterworfen, der über­dies durch Gesetzesänderungen, Globalisierung und Digitalisierung ein immer höheres Tempo an­nimmt. Veränderungen ergreifen Wirtschaftsunter­nehmen jeder Branche und Größe, junge ebenso w ie etablierte. Auch diese werden heute schneller fusioniert oder verkauft, als daß die wirtschaftlichen Folgen dieser Transaktionen tatsächlich überblickt

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FISCHER & FUNKE Gesellschaft für Personaldienstleistungen mbH

Wir stellen uns vor:

Im April 1999 nahm FISCHER & FUNKE die Geschäftstätigkeit in Coburg auf. Die Führungskräfte verfügen über jahrzehntelange Erfahrung . Dieses war auch die richtige Basis, um den Geschäftsaufbau fachlich kompetent voranzutreiben. Schon im August des gleichen Jahres wurde die zweite Niederlassung in Bayreuth eröffnet. Ein knappes Jahr später, nämlich im Juli 2000 nahm die Niederlassung Saalfeld ihre Tätigkeit auf und im April 2001 konnte die Niederlassung in Chemnitz eröffnet werden.

Unser Slogan "Wir sind da für Sie !" macht deutlich, dass es die erste und wichtigste Aufgabe ist, für die Kunden und Mitarbeiter da zu sein: Für den Kunden unterstützend in der Abwicklung von Aufträgen , bei der Überbrückung von Kapazitätsengpässen, als Urlaubsvertretung , bei überhöhtem Krankenstand usw., für die Mitarbeiter zur Absicherung ihrer Arbeitsplätze, zur Schaffung von Möglichkeiten der Übernahme beim Kunden oder auch als allgemeiner Ansprechpartner.

Die LeistungspaleIte erstreckt sich von der Arbeitnehmerüberlassung über die Personalvermittlung, Abwicklung von Outsourcing Projekten , Personalberatung bis hin zu Personaldienstleistun­gen jeder Art. In jeder der einzelnen Niederlassungen werden Sie von Mitarbeitern mit hohem fa ch lichem Know-How betreut.

Die Strategie, vorwiegend im Umkreis von max. 80 km der Niederlassungen als Partner da zu sein, erwies sich als richtig. So konnten durch die regionale Nähe vie le namhafte Kunden und zuverlässige Mitarbeiter gewonnen werden, mit denen eine gute Zusammenarbeit und dadurch eine gute Partnerschaft besteht. Geschäftsführer: W. Funke und B. Fischer

Die Mitarbeiter von FISCHER & FUNKE kommen aus den versch iedensten Berufen und Branchen. Die Kundschaft kann aus einer Palette von über 60 Berufen bzw. 400 Mitarbeitern Personal ordern. Auf diese Weise können die Kunden mit wenig Aufwand die Kapazitäts- und Auftragsschwankungen optimal ausgleichen.

Die Zeitarbeit ist heute ein nicht mehr wegzudenken-der Wirtschaftszweig und die Branche wird sich deshalb in den nächsten Jahren überdurchschnittlich entwickeln. In Deutschland hat sich die Zahl der Zeitarbeitnehmer in den vergangenen Jahren zwischen 1999 und 2001 verdoppelt, liegt aber mit ca. 1 % der arbeitenden Bevölkerung immer noch weit unter dem Durchschnitt der europäischen Nachbarländer; dort ist der Anteil im Schnitt bei 3% angesiedelt, z.B. in den Niederlanden sogar 3,6% und in Großbritannien bei knapp über 4%. Es wird sicher noch einige Jahre dauern, bis auch bei uns der europäische Standard erreicht ist.

Diese positiven Tendenzen werden dazu führen , dass FISCHER & FUNKE das Niederlassungsnetz weiter ausbauen wird . In den nächsten zwei Jahren sind weitere Neueröffnungen geplant. Die Strategie der regiona len Nähe zur Kundschaft soll weiter ausgebaut werden um die Marktanteile zu vergrößern , die Arbeitsplätze abzusichern und der regionale Partner zu sein.

Sie finden uns in: ~ 95444 Bayreuth: Munckerstraße 12a, ~ 0921 /76445-0 ~ -24 ~ 09113 Chemnitz: Leipziger Straße 48, Carre 12, ~ 0371/33516-0 ~ -24 ~ 96450 Coburg: Goethestraße 4, ~ 09561/7424-0 ~ -24 ~ 07318 Saalfeld: Saalstraße 48, ~ 03671/4615-0 ~ -24 Gemeinsame Homepage: www.fischerundfunke.de E-Mail : info@fischerundfunke .de

105

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werden können. Die Veränderungen der Arbeitswelt vor dem Hintergrund einer immer schnelleren Zu­nahme des verfügbaren Wissens sind heute so tief­greifend, daß der Einzelne durch lebenslanges Ler­nen sich immer kurzfristiger auf neue Erkenntnisse einstel len und diese umsetzen muß.

Im Kreis Bayreuth sind wi r nicht nur mit dieser all­gemeinen Erscheinung in Gesellschaft und Wirt­schaftsleben konfrontiert. Vielmehr kommt mit der EU-Osterweiterung eine Veränderung auf uns zu, die ganz erhebliche Einschnitte im Wirtschaftsleben der Region Bayreuth wie auch in ihrem Erschei­nungsbild zur Folge haben wird. Aber: Diese jetzt anstehenden Veränderungen bedeuten neben nicht zu unterschätzenden Risiken auch ganz erhebliche neue Chancen, die es nun wahrzunehmen gi lt. Re­aktives Handeln und passives Beobachten sind nicht angezeigt. Wir müssen die Veränderungen ak­tiv mitgestalten und Strategien für unsere Unter­nehmen entwickeln. Wir wollen am Prozeß des Wandels teilnehmen. Bei den bevorstehenden Auf­gaben setzt hier unsere Tätigkeit als Wirtschaftsju­nioren ein:

Für einen erfolgreichen Wandel brauchen wir Men­schen, die leistungsfähig sind, Leistungsbereitschaft zeigen und mit Kreativität Neues entwickeln und vor­antreiben. Dies erfordert ein nicht zu vernachlässi­gendes Maß an guter (Aus-)Bildung. Daher werden wir im kommenden Jahr wieder federführend bei der Bayreuther Ausbildungsmesse und dem Projekt .. Wirtschaftswissen im Wettbewerb" mitwirken.

Der nachhaltige Wandel erfordert eine gesellschaft­liche Verantwortung im Alltagsleben und eine sozi­ale Kompetenz des Einzelnen. Daher werden wir uns im Rahmen eines Vortragsabends mit Werten auseinander setzen.

Zur Förderung der Information und des branchen­übergreifenden Austausches werden Betriebsbe­sichtigungen bei dem Kompetenzzentrum Neue Materialien Nordbayern und der Kunststoffverarbei­tungsfirma STEWO stattfinden.

106

Schwerpunktmäßig werden wi r uns auch mit der EU-Osterwei terung beschäftigen. So konnten kom­petente Referenten zu den Themen "EU-Osterweite­rung und Managementstrategien" sowie "Möglich­keiten von Geschäften mit den GUS-Staaten" ge­wonnen werden. Bei einem Kamingespräch wird ein Europaparlamentarier zu Fragen der EU-Osterweite­rung Stellung nehmen. Gemeinsam mit dem Kompe­tenzzentrum Neue Materialien Nordbayern ist beab­sichtigt, einen Bayreuther Wirtschaftstag mit mehre­ren Vorträgen und Diskussionsforen durchzuführen, bei dem u.a. die EU-Osterweiterung, Existenzsiche­rung/ -Gründung, Unternehmensstrategien und Unter­nehmensbesteuerung behandelt werden.

Gelegenheit zur Weiterbildung und zum Gedanken­austausch bestehen erneut bei den vierteljährlichen Themenstammtischen. Zu den Themen "Unterneh­mensnachfolge" und "Arbeitsrecht" konnten eben­falls bereits Referenten gewonnen werden.

Ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit ist auch der Er­fahrungsaustausch mit unseren Fördermitgliedern. Viele von Ihnen kennen die Situation der jüngeren Unternehmer und Führungskräfte aus eigener An­schauung und sind gerne bereit, die jüngeren Mit­glieder an ihren Erfahrungen unkompliziert und auf informel lem Weg teilhaben zu lassen. Nicht zuletzt haben wir unserem langjährigen IHK-Betreuer, Herrn Dr. Hans Kolb, zu danken, der dieses Buch maßgeb­lich erstellte und uns immer mit Rat und Tat zur Sei­te steht, sowie Herrn Karl-Heinz Opel von der Wer­bemittlung Opel, der sich zusammen mit Dr. Kolb um die Finanzierung dieses Buches kümmerte.

Es ist also ein gutes Rüstzeug vorhanden, um die anstehenden Veränderungen aktiv mitzugestalten . Es kommt auf den Einzelnen an, was wi r daraus machen . Wir dürfen alle herzlich einladen, dieses Rüstzeug anzupacken und gemeinsam mit uns die Ziele der Wirtschaftsjunioren zu verfolgen. Nur so können wir alle die Chancen nutzen, die sich jetzt b ieten. Erforderlich ist also ein Wandel aus Tradi ­tion. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme unserer Mitglieder und interessierten Freunde an unseren Veranstaltungen.

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Präsidentin

Präsidium der

Wirtschaftsjunioren Bayreuth 2002

Vizepräsident Helmut Schmitz Angelika K. Maier

(activa-Steuerberatung, Su lzbach-Rosenberg) (Kanzlei Rosenschon, Sperber & Koll. , Bayreuth)

Past-Präsident Heiko Müller

(Maschinenlabrik W. Paul Müller, Gelrees)

Schatzmeister Wollgang Dollhopf

(Sparkasse Bayreuth)

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Präsidenten Senatoren der

Wirtschaftsjunioren Bayreuth der

Wirtschaftsjunioren Bayreuth

1952-1957 Werner Fehr

1958-1965 Fritz Baier

1966-1975 Josef Zenkel

1976-1984 Heinz Döring

1985-1988 Bernd Rüskamp

1989-1992 Georg Weidig

1993-1994 Heinrich Wittmann

1995-1996 Eike Dölschner

1997 Gerhard Deyerling

1998 Ulrich Seiler

1999 Reto Nydegger

2000-2001 Heiko Müller

2002 Angelika K. Maier

Wolf9ang Ramming (1982)

Heinz Döring (1984)

Dr. Hans F. Trunzer (1988)

Heinrich Wittmann (1998)

Axel Unterberger (2002)

Träger der Goldenen Ehrennadel der

Wirtschaftsjunioren Bayreuth

IHK-Betreuer

Georg Weidig Eike Dölschner

Ehrenpräsident der

Wirtschaftsjunioren Bayreuth

Heinz Döring

Ehrenmitglieder der

Wirtschaftsjunioren Bayreuth

Wolfgang Ramming Josef Zenkel

der Wirtschaftsjunioren Bayreuth

Dr. Hans Kolb

IHK für Oberfranken Bayreuth Bahnhofstraße 23-27

0-95444 Bayreuth Tel.: 0921/886-158

E-Mail: [email protected]

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Mitglieder der

Wirtschaftsjunioren Bayreuth Stand: Oktober 2002

Thomas Baier

Stephan Bechert

Dieter-Johann Bücherl

Wolfgang Dollhopf

Stephan Eckert

Peter Eichmüller

Hans-Peter Erhard

Reinhold Habla

Wolfgang Hauenstein

Ulrich Heine

Martin Hörtig

Manuel Jenne

Wolf-Christian Küspert

Christoph Landes

Angelika Maier

Heiko Müller

Reto Nydegger

Oliver Paulik

Michael Peukert

Uwe Scheder

Helmut Schmitz

Ulrich Seiler

Dirk Stephan

Ralph Weber

Christian Wedlich

Andreas Weich

HeimoWolf

Werner Zambelli

Fördermitglieder der

Wirtschaftsjunioren Bayreuth Stand : Oktober 2002

S &

Jürgen Bessel

Jean Bilsheim

Gerhard Deyerling

Eike Dölschner

Karl Fleischer

Dr. Matthias Fleischmann

Dr. Hans Kolb

Bernhard Prechtl

Dieter Scholl

Friedhelm Schwender

Fritz Steiner

Axel Unterberger

Georg Weidig

Heinrich Wittmann

Wirtschaftsjunioren Bayreuth

109

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110

Vorsitzende des

Arbeitsausschusses Bavreuth/ Industrie- und Handelsgremiums

Bayreuth

1952-1982 Dr. Fritz Bayerlein

(Arbeitsausschuß Bayreuth)

Industrie- und Handelsgremium Bayreuth

Geschäftsführer des

1983-1990 Gerhard Markgraf

(ab 1983: IHG)

1991-1994 Industrie- und Handelsgremiums

Bayreuth Dr. Wolfgang Wagner

1995-2002 Rudolf Meyer

1983-2002 Diethard Dulfeck

Industrie - und Handelsgremium Bavreuth 1999-2002

Horst Auernheimer

Peter Bannert

Jean Bilsheim

Bruno Böhnlein

Dr. Herbert Conrad

Heinz Döring

Franz Elfer

Dr. Laurent Fischer

Karl Fleischer

Jörg Herrmann

Erwin Holzbeierlein

Dr. Jamshid Hosseinpour

Heino van Kampen

Manfred Kastner

Prof. Dr. Siegfried Kling

Karin Kolbe

Franz Kopetz

Dietbert Loher

Vorsitzender Rudolf Meyer

SteIfvertreter Dr. Klaus Bayerlein

Bernd Benker Alexander Burkhardt

Mitglieder

Jeff MaiseI

Rainer Markgraf

Michael Molf

Heiko Mülfer

Fritz Nützel

Andreas Pflaum

Johann Konrad Puchtler

Mathias Rehm

Jürgen Rotter

Hans-Jürgen Sack

Dietmar Sattran

Siegmund Schiminski

Wolfgang Schläger

Udo Schmidt-Steingraeber

Dr. Wolfgang Wagner

Christian Wedlich

Dr. Michael Weihermülfer

Page 112: 50jahre-wj-bayreuth

Die Wirtschaftsjunioren Bayreuth sagen

DANKE

• allen Unternehmern, die durch eine Anzeige und/oder ein Porträt ihrer Firma die Herausgabe dieser Jubi­läumsbroschüre erst ermöglicht haben. Sie stellten damit einmal mehr ihre Verbundenheit mit der IHK für Oberfranken Bayreuth, dem Industrie- und Handelsgremium Bayreuth sowie den Wirtschaftsjunioren aus Stadt und Landkreis Bayreuth augenfällig unter Beweis .

• auch all den Unternehmern und Privatpersonen, die die Herausgabe dieser Jubiläumsbroschüre durch eine Spende finanziell förderten :

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Dr. Hans Kolb

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Postfach 100910 95409 Bayreuth

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Unterstützen Sie die Kandidatinnen und Kandidaten, die die Herausgabe dieser Jubiläumsbroschüre unterstützt haben.

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Page 113: 50jahre-wj-bayreuth

Verlag.

DruC~Y"fsi~ie .... Druc

D ru c ky'iH ar b e itu ng

Neue Medien ··· · ·r·--··---·····

". .~ w" 0 •• _ • .:_ ..........

Innovativer Mediendienstleister

in der Region Das Druckhaus Bayreuth ist mit seinen 150 Mitarbeitern ei· ner der innovativsten Medien­dienstleiter in der Region. Das vollstufige Unternehmen (also von der Satzdienstleistung über den Druck bis hin zur Weiterverarbeitung und zum Versand) erbringt umfassende Mediendienstleitungen, druckt im Bog en · und Rollenoffset, verarbeitet und adressiert so­wohl für lokale Zeitungsverla· ge als auch für Kunden aus ganz Europa.

Das Unternehmen hat sich nach seinen Anfängen im Zei­tungsgeschäft (Zulieferung lür regionale Zeitungsve rl age) in­zwischen zu einem überregio-

Beratung:

Im Rahmen einer wirt· schaftl ichen Produkt· gestaltung bieten wir Beratung für die Ge· staltung , eine schnelle und flexible Umset· zung und eine kosten· günstige Kommunika· tion .

112

nalen Dienstleister mit breit ge­fächertem Angebot rund um das Druckprodukt entwickelt. Von der Beratung für die Um· setzung von Katalogen und Zeitschriften bis hin zur Logi­stik wird ein breites Spektrum geboten. Somit lässt sich für jegliche Anforderungen eine optimale und vor allem wirt­schaftliche Lösung finden. Im Zentrum des Unternehmens steht die Druckerei mit Ma­schinen für den Bogenoffset, den Rollenoffset und den Zei· tungsdruck. Auf einer Rollen ­offsetmaschine werden bei­spielsweise bis zu 800000 Pros· pekte mit einem Umfang von 16 Seiten pro Schicht gefertigt. Gedruckt wird in optimaler

Digitale Vorstufe:

Kundendaten können unter Auswahl opti· mal er Datenquellen verwendet werden. Wir stehen für eine frühze itige Dualitäts· sicherung, zertifizierte Kontrollabläufe, höch· ste Au sgabequalität und kürzeste Durch· laufzeiten.

Qualität und mit kürzesten Durchlaufzeiten, oft unter 24 Stunden. Der Druck ist wiede­rum auf eine perfekte Daten­vorbere itung angewiesen. Eine umfassende Logistikkette im Anschluß an den Druck macht die erreichte Druckleistung auch für den Kunden wertvoll.

Die neueste Entwicklung im Haus ist die Umsetzung der fre­quenzmodulierten Rasterung auch im Rollenoffsetdruck. Diese neue Rastertechnik er­möglicht eine sehr fein detail­lierte Bilddarstellung und bie· tet eine Druckqualität, die sich von der Qualität eines Fotoab­zuges kaum unterscheiden lässt. Das Druckhaus Bayreuth ist derzeit eine von drei Druckereien europaweit, die diese Rastertechnik mit einer Rasterpunktgrösse von nur 10 Mikrometern im Bogenoffset einsetzt und zudem die erste Druckerei weltweit, die diesen Feinraster im Rollenoffset ge­testet und erfolg reich umge· setzt hat. Nur eine ständige technische

Druck:

Wir bieten ein breites Spektrum an Druck· verfah ren, die eine w irtschaftliche Pro· duktion garantieren. Die Produktion ver· läuft kostenoptimal, da die Gesamtauflagen in veschiedene Ausga· ben gesplittet werden. Die Werbung erfolgt zie lgerichtet durch Rationa lisierung.

Weiterentwicklung und ebenso eine gezielte, kundenorientierte Entwicklungsarbeit machen derartige Leistungen möglich. In Verbindung dazu ist eine starke Prozessorientierung und Abläufe innerhalb des Unter· nehmens, die der ständigen Kontrolle des Qualitätsma­nagements unterliegen, Vor­aussetzu ng. So zum Beispiel bietet das Druckhaus Bayreuth seinen Kunden zur Abstim­mung ihrer Druckprodukte die Möglichkeit des "virtua l proof" und des "remote proof". Im Gegensatz zum "virtual proof", die Kontrolle am Bildschirm oh· ne materiellen Ausdruck, hat der Kunde beim "remote proof" die Möglichkeit, über eine räumliche Entfernung auf Da­teien zuzugreifen und online seine Druckprodukte zu kon­tro ll ieren und abzustimmen. Oie Änderungen können so am Telefon diskutiert oder auch per ehat ausgetauscht wer· den. Dies ermöglicht dem Kun­den Änderungen bis zwei Stun­den vor Druckbeginn, also höchste Aktualität.

Verarbeitung:

Wir liefern personali· sierte Produkte. Da s Feedback wird durch Antwortpostkarten er· höht.

Die Regiona lisierung erfolgt durch Ergän· zung mit Bei lagen.

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Wirtschaftsjunioren Bayreuth