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39 www.kba.com Aus dem Inhalt KBA Editorial 2 Bogenoffset GDZ setzt auf Rapida 106 3 China: Verpackungsriese wechselt ins Großformat 4 Italien: Tipolitografica und Lucaprint Group mit Rapida 106 6 KBA Internet-TV 9 Format Werk: Schreibhefte für Europa 12 hs-Druck mit Rapida 106 auf Wachstumskurs 13 Verpackungen für die Welt 14 Projekt „Low Migration Press“ 16 RS 106: mehr Leistung im Bogen 19 Thailand: Rapida 105 produziert edle Verpackungen 20 Rapida 162: mehr Flexibilität 21 Argentinien: Grafica Argentina und Scolnik investieren 22 Uruguay: zweite Rapida 105 für Imprimex 24 Interpack und KBA gemeinsam erfolgreich 25 KBA-Großformat in Fernost 28 UK: KBA-Service und Support 29 UV-Trocknungssysteme 30 Rollenoffset C48 SG: gelungene Premiere bei Em. de Jong in den Niederlanden 32 C16 demnächst in Frankreich 34 Dritte Compacta 215 bei CTP Printers in Johannesburg 35 Zeitungsdruck 100. Commander CT-Druckturm für Malmö 36 Cortina überzeugt bei MittMedia in Schweden 37 KBA MaintainSoft 38 Energieeffizenz: viele Facetten 39 UV- und Kennzeichnungstechnik alphaJET: eine Erfolgsgeschichte 40 Premiere der Genius 52UV in Japan 41 Australien: Genius 52UV leistet Umweltbeitrag 42 In Kürze 43 2|2011 PRODUKTE|PRAXIS|PERSPEKTIVEN CLassic-Variante mit H-Druckeinheiten ergänzt erfolgreiche CompacT-Plattform Neue Commander CL zur IFRA Expo 2011 M it einem nur 6 m hohen Druck- turm hat KBA eine kompaktere Rotation in klassischer Achterturm- bauweise entwickelt, die der in- ternationalen Fachöffentlichkeit auf der Zeitungsmesse IFRA Expo Mitte Oktober in Wien vorgestellt wird. Die Maschine der mittleren Leistungsklasse mit nicht auseinan- der fahrbaren, nur 2,75 m hohen H-Druckeinheiten ist in verschie- denen Automatisierungsstufen lie- ferbar und deckt technisch die Anforderungen einer breiten Ziel- gruppe ab. Neben dem standard- mäßig vorgesehenen manuellen Plattenwechsel kann die Comman- der CL zur Rüstzeitverkürzung optional mit Plattenwechselhalb- bzw. -vollautomaten ausgestattet werden. Ein späteres Upgrade ist problemlos möglich. Durch die in- telligente Modulbauweise wird ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhält- nis erreicht. Die mit MLC-Steuerungstech- nik ausgerüstete Commander CL gewährleistet durch praxisorien- tierte Bausteine wie variable Bahn- breiten und Heißlufttrockner einen hochflexiblen Zeitungs- und Semi- commercialdruck. Automatisierte Walzenschlösser KBA RollerTronic zur Regelung des optimalen Wal- zenanpressdruckes vom Leitstand aus sind Standard. Wie die High- end-Anlage Commander CT verfügt die Classic-Version über modernste Farbwerktechnik mit drei Auftrag- walzen für den qualitativ hochwer- tigen Druck. Die Commander CL ist optional mit vielen weiteren Features der am Weltmarkt sehr erfolgreichen CompacT-Maschinen der Commander CT- und Cortina- Baureihen lieferbar. Dazu zählen die schnelle Voreinstellung über KBA PressNet und die Ein-Knopf- Bedienung über KBA EasyStart und KBA EasyStop. Das pragmatische und wirt- schaftliche Konzept der neuen KBA Commander CL überzeugte bereits zwei renommierte süddeutsche Zeitungshäuser, die vor einigen Wochen zwei Anlagen mit insge- samt acht Drucktürmen in Auftrag gaben. Mehr zur neuen Commander CL in der nächsten Ausgabe. Mit der Commander CL führt KBA eine kompaktere Rotation in klassischer Achterturmbauweise mit H-Druckeinheiten in den Markt ein

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Report 39 | 2011 1

39www.kba.com

Aus dem Inhalt

KBAEditorial 2

BogenoffsetGDZ setzt auf Rapida 106 3China: Verpackungsriese wechselt ins Großformat 4Italien: Tipolitografica und Lucaprint Group mit Rapida 106 6KBA Internet-TV 9Format Werk: Schreibhefte für Europa 12hs-Druck mit Rapida 106 auf Wachstumskurs 13Verpackungen für die Welt 14Projekt „Low Migration Press“ 16RS 106: mehr Leistung im Bogen 19Thailand: Rapida 105 produziert edle Verpackungen 20Rapida 162: mehr Flexibilität 21Argentinien: Grafica Argentina und Scolnik investieren 22Uruguay: zweite Rapida 105 für Imprimex 24Interpack und KBA gemeinsam erfolgreich 25KBA-Großformat in Fernost 28UK: KBA-Service und Support 29UV-Trocknungssysteme 30

RollenoffsetC48 SG: gelungene Premiere bei Em. de Jong in den Niederlanden 32C16 demnächst in Frankreich 34Dritte Compacta 215 bei CTP Printers in Johannesburg 35

Zeitungsdruck100. Commander CT-Druckturm für Malmö 36Cortina überzeugt bei MittMedia in Schweden 37 KBA MaintainSoft 38Energieeffizenz: viele Facetten 39

UV- und KennzeichnungstechnikalphaJET: eine Erfolgsgeschichte 40Premiere der Genius 52UV in Japan 41Australien: Genius 52UV leistet Umweltbeitrag 42

In Kürze 43

2 | 2 0 1 1 P R O D U K T E | P R A X I S | P E R S P E K T I V E N

CLassic-Variante mit H-Druckeinheiten ergänzt erfolgreiche CompacT-Plattform

Neue Commander CL zur IFRA Expo 2011

M it einem nur 6 m hohen Druck-turm hat KBA eine kompaktere

Rotation in klassischer Achterturm-bauweise entwickelt, die der in-ternationalen Fachöffentlichkeit auf der Zeitungsmesse IFRA Expo Mitte Oktober in Wien vorgestellt wird. Die Maschine der mittleren Leistungsklasse mit nicht auseinan-der fahrbaren, nur 2,75 m hohen H-Druckeinheiten ist in verschie-denen Automatisierungsstufen lie- ferbar und deckt technisch die Anforderungen einer breiten Ziel-gruppe ab. Neben dem standard-mäßig vorgesehenen manuellen Plattenwechsel kann die Comman-der CL zur Rüstzeitverkürzung optional mit Plattenwechselhalb- bzw. -vollautomaten ausgestattet

werden. Ein späteres Upgrade ist problemlos möglich. Durch die in-telligente Modulbauweise wird ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhält-nis erreicht. Die mit MLC-Steuerungstech-nik ausgerüstete Commander CL gewährleistet durch praxisorien-tierte Bausteine wie variable Bahn-breiten und Heißlufttrockner einen hochflexiblen Zeitungs- und Semi-commercialdruck. Automatisierte Walzenschlösser KBA RollerTronic zur Regelung des optimalen Wal-zenanpressdruckes vom Leitstand aus sind Standard. Wie die High-end-Anlage Commander CT verfügt die Classic-Version über modernste Farbwerktechnik mit drei Auftrag-walzen für den qualitativ hochwer-

tigen Druck. Die Commander CL ist optional mit vielen weiteren Features der am Weltmarkt sehr erfolgreichen CompacT-Maschinen der Commander CT- und Cortina-Baureihen lieferbar. Dazu zählen die schnelle Voreinstellung über KBA PressNet und die Ein-Knopf-Bedienung über KBA EasyStart und KBA EasyStop. Das pragmatische und wirt-schaftliche Konzept der neuen KBA Commander CL überzeugte bereits zwei renommierte süddeutsche Zeitungshäuser, die vor einigen Wochen zwei Anlagen mit insge-samt acht Drucktürmen in Auftrag gaben. Mehr zur neuen Commander CL in der nächsten Ausgabe.

Mit der Commander CL führt KBA eine kompaktere Rotation in klassischer Achterturmbauweise mit H-Druckeinheiten in den Markt ein

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Report 39 | 20112

Editorial

Finanzmarktturbulenzen schaden der Realwirtschaft

Auch Print braucht verlässliche RahmenbedingungenVerehrte Kunden und Freunde unseres Hauses,

drei Jahre nach der Insolvenz der amerikanischen Lehman-Bank, die allge-mein als Startpunkt der anschließenden globalen Finanz- und Wirtschafts-krise gilt, sorgen die durch die Staatsschuldenkrise in Europa und den USA ausgelösten Turbulenzen an den Börsen erneut für Beunruhigung bei Investoren und Konsumenten. Zunehmend wächst das Unbehagen, dass die von Gerüchten und Spekulationen getriebenen Finanzmärkte und nicht die politischen Entscheidungsträger über unser aller Wohl be-stimmen. Die wachsende Dominanz virtueller anstelle realer Werte ist kein ge-sunder Zustand. Sie erschwert unternehmerisches Planen und Handeln in der sog. Realwirtschaft und gefährdet auf Dauer unser westliches Wirt-schafts- und Gesellschaftssystem. Koordiniertes und konsequentes poli-tisches Handeln über Ländergrenzen hinweg tut hier dringend Not. Mit zusätzlichen Staatsschulden eilig geschnürte Milliarden-Programme zur vorübergehenden Stabilisierung spekulativer Märkte werden die Schul-denproblematik und ihre negativen Folgen eher vergrößern, aber nicht lösen. Im Prinzip gelten für öffentliche und private Haushalte die gleichen Regeln: Man kann nicht mit kurzsichtigem Blick auf Wählerstimmen kon-tinuierlich mehr Geld ausgeben als man einnimmt. Die Realität holt auch führende Wirtschaftsmächte ein. Die USA liefern dafür ein Lehrbeispiel. Die Schuldenkrise, die zurückhaltende Kreditvergabe in China, die Katastrophenfolgen in Japan und die Konflikte in Nordafrika und im Mitt-leren Osten bremsen in einigen Regionen das Geschäft mit Gedrucktem und den Absatz von Druckmaschinen. Dennoch konnte KBA in den ers-ten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahr den Auftragseingang leicht auf 683 Mio. Euro und den Umsatz um fast 8 Prozent auf knapp 510 Mio. Euro steigern. Das Vorsteuerergebnis war zur Geschäftsjahresmit-te mit –11,0 Mio. Euro zwar noch negativ, aber um 50 Prozent besser als vor zwölf Monaten. Für die zweite Jahreshälfte erwarten wir im Kon-zern höhere Umsätze und die Rückkehr zu schwarzen Ergebniszahlen.

Für das Gesamtjahr plant der Vorstand eine Umsatzsteigerung auf ca. 1,2 Mrd. Euro und eine moderate Verbesserung des bei KBA als einzigem unter den führenden Druckmaschinenbauern schon in 2009 und 2010 positiven Vorsteuerergebnisses. Auch außerhalb der schon länger wachstumsstarken Schwellenländer China, Brasilien oder Türkei spüren wir seit einigen Monaten die deutlich gestiegene Investitionstätigkeit der Verpackungsdrucker. Beispiele dafür finden Sie auch in dieser Ausgabe unserer Kundenzeitschrift. Im Verpa-ckungsdruck ist KBA mit den Rapidas im Mittel- und Großformat inter-national seit Langem die erste Adresse. Aber auch im Akzidenz-, Bücher-, Blech- und Sicherheitsdruck gab es in den letzten Monaten erfreuliche Bestellungen aus vielen Ländern. Im klassischen KBA-Segment Zeitungs-druck konzentriert sich die Nachfrage derzeit auf Europa. Bei den Neu-investitionen punktete KBA als internationaler Marktführer zuletzt vor allem mit der innovativen Kompaktrotation Commander CT. Die wasser-los druckende Schwestermaschine KBA Cortina feierte als Hybridanlage für die Coldset-/Heatset-Produktion vor einigen Monaten ebenfalls eine weitere erfolgreiche Premiere in Schweden. Als nächstes steht die Inbe-triebnahme der großen Cortina-Anlage bei Gulf News in Dubai mit vier Heißlufttrocknern an. Neben unseren vielfältigen Marktaktivitäten bereiten wir uns inten-siv auf das Branchenereignis des nächsten Jahres vor. Zur drupa im Mai 2012 in Düsseldorf wird KBA neue und weiterentwickelte Produkte und Verfahren für viele Anwendungen aus unserem breiten Sortiment vorstel-len. Einige sind bereits erfolgreich im Testbetrieb. Unter den Neuheiten wird im 195. Jahr unserer Geschichte erstmals eine von KBA produzier-te Inkjet-Digitaldruckmaschine sein. Wir stellen uns diesen technischen Herausforderungen, um Print im Wettbewerb der Medien flexibler, wirt-schaftlicher, edler, effizienter und nachhaltiger zu machen und freuen uns schon heute auf Ihren Besuch auf dem großen KBA-Messestand.

Ihr Helge Hansen

Helge Hansen, Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG

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Report 39 | 2011 3

GDZ AG setzt auf KBA-Technologie

Rapida 106-Zehnfarbenmaschine seit August in Aktion

Die für ihre hohen Qualitäts-

ansprüche bekannte Schweiz

entwickelt sich im Akzidenz-

druck zu einem wichtigen

Referenzmarkt für die High-

tech-Mittelformatmaschine

Rapida 106.

E rst vor wenigen Monaten ist bei der Jordi AG in Belp (Bern) eine Achtfarben-Rapida 106

mit Lackturm und Wendung in Pro-duktion gegangen. Bei der Ast & Fi-scher AG in Wabern (Bern) produ-zieren zwei Fünffarbenmaschinen mit Lackturm und Auslageverlän-gerung, eine davon brandneu. Die aus der Kooperation der Neidhart + Schön Group, Druckerei Feldegg und Bühler Druck neu entstandene Comprinta AG (Zürich) hat Anfang 2010 gleich zwei High-End-Ma-schinen, eine Achtfarben-Wende-maschine mit Lackturm und eine Sechsfarben-Anlage mit Lackaus-

stattung und Wendung nach dem zweiten Druckwerk, in Betrieb genommen. Seit dem 1. August 2011 produziert auch bei der tradi-tionsreichen GDZ AG (Zürich) eine Zehnfarbenmaschine Rapida 106 mit Bogenwendung für den 5 über 5-Druck. Die jüngste Investition stellt einen wichtigen Meilenstein für die künftige strategische Ausrich-tung bei der GDZ AG dar. Urs Zieri, Technischer Leiter des Unterneh-mens: „Ursprünglich war geplant, unsere ältere Rollenoffsetmaschine durch eine neue, moderne 16-Sei-ten-Maschine zu ersetzen. Die

Veränderungen im Akzidenzmarkt haben uns jedoch zum Umdenken veranlasst. Der Preisverfall für Rol-lenoffsetaufträge hat sich in den letzten Jahren massiv verschärft. Die Konkurrenz, insbesondere aus dem grenznahen Ausland, wird im-mer aggressiver. Um diesem Wan-del gerecht zu werden, kamen wir zum Schluss, uns neben den vor-handenen Akzidenzdruckaufträgen vermehrt in Richtung Spezialitäten und Mehrwert zu bewegen. Paral-lel dazu sehen wir bei den Druck-aufträgen einen deutlichen Trend: die Auflagen sinken, die einzelnen Aufträge werden komplexer. Nach

Klaus SchmidtRückfragen: [email protected] Druckerteam von GDZ mit dem KBA-Instruktor Roman Lohse (l.) vor der neuen Rapida 106-Zehnfarbenanlage

einer gründlichen Unternehmens-analyse wurde die Entscheidung für eine leistungsfähige Zehnfar-ben-Bogenoffsetmaschine aus dem Hause Koenig & Bauer gefällt. Das eröffnet uns neue und interessante Perspektiven.“

Spitzentechnik für ehrgeizige ZieleZum umfangreichen Automatisie-rungspaket der neuen Rapida 106 bei GDZ gehören der wellenlose DriveTronic-Anleger, die ziehmar-kenfreie Anlage DriveTronic SIS, ein Zusatzpaket für den Dünndruck ab 40 g/m², Plattenzylinder-Einzel-antriebstechnik DriveTronic SPC für den simultanen Druckplatten-wechsel innerhalb einer Minute, das automatische Vorregister Drive-Tronic Plate Ident, das spektrale und densitometrische Farbmess- und Regelsystem DensiTronic pro-fessional, LogoTronic professional für die Vorstufenanbindung, Auf-tragsabwicklung und -verwaltung, das Inlinefarbmess- und -regelsys-tem QualiTronic Color Control, die AirTronic-Auslage mit einem leistungsstarken Venturi-Bogen-führungssystem und eine zentrale Farbversorgung Betz ColorTrans.

Eine Partnerschaft mit Biss: Peter J. Rickenmann (l.), Geschäftsführer Print Assist, und Urs Zieri, Leiter Technik GDZ/Mitglied der Geschäftsleitung, mit dem Modell der Zehnfarben-Rapida 106

Vor der Produktionsaufnahme der Hightech-Anlage von KBA hat GDZ progressiv bei bestehenden und potenziellen Kunden mit einer originellen Plakat-Aktion geworben

Bogenoffset | Schweiz

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Report 39 | 20114

Verpackungsdruck | China

Fünffarben-Rapida 162 bei Lihua Color Printing in Kunshan

Verpackungsriese wechselt mit KBA ins GroßformatDer chinesische Verpackungsriese Lihua Color Printing (Kunshan) Co. Ltd. ist mit einer Fünffarbenmaschine KBA

Rapida 162 erfolgreich ins Großformat eingestiegen. Es ist bereits die sechste KBA-Bogenoffsetmaschine für den

Top-Kunden in der Industriestadt Kunshan. Dieser Wechsel ins Großformat unterstreicht einen Trend im Reich

der Mitte. So hat KBA als Marktführer 2010 mehr als 30 Rapida-Jumbos an chinesische Kunden ausgeliefert.

Auswahl der Produktvielfalt bei Lihua Color Printing

Z uvor hatte Lihua Color Prin-ting seit dem Jahr 2000 in fünf Mittelformatmaschinen

der Baureihen Rapida 104 und 105 investiert und sich mit die-ser leistungsstarken Flotte eine hervorragende Position unter den chinesischen Verpackungsdruckern gesichert.

Steiler Aufstieg mit Rapida-FlotteDas Unternehmen ist ein Muster- beispiel für den rasanten Auf-schwung der chinesischen Druck-industrie. 1996 mit einem Start-kapital von fünf Millionen USD in der Zone für wirtschaftliche und technische Entwicklung von Kunshan gegründet, legte Lihua ein rasantes Wachstum zu einem der größten Verpackungsdrucker des Landes hin. Man investierte frühzeitig in Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung in moderne westliche Technologien und schuf damit die Voraussetzungen für hohe Produktqualität und der stei-genden Nachfrage entsprechende Kapazitäten. Schon 2007 reichte der Platz nicht mehr und Lihua zog in ein neues, mit 140.000 m2 zehn-mal so großes Firmengelände um.

Verpackungsdruck boomtDie Zahl der Beschäftigten stieg angesichts der jährlichen Wachs-tumsraten von 15 bis 20 Prozent auf mehr als 1.300. Auch für die nächsten Jahre peilt das Manage-ment trotz wachsender Konkur-renz deutliche Zugewinne an. Im Herbst 2011 soll in Sui Ning City (Sichuan) ein rein auf den Verpa-ckungsdruck ausgerichtetes Zweig-werk bezogen werden, das weitere 1.000 Arbeitsplätze schafft. Lihua Color Printing hat die vier Produktionsbereiche Verpa-ckungen, Etiketten, Bedienungs-anleitungen und Kartonagen/Faltschachteln. Mit einem weiter steigenden Anteil von derzeit 50 Prozent bilden Verpackungen das Hauptgeschäftsfeld. Speziell im Bereich Computer/Elektronik hat sich Lihua Color Printing einen sehr hohen Marktanteil gesichert und produziert für internationale Marken wie Sony, Toshiba, Panaso-nic, Hewlett-Packard und Acer. Fast die gesamte Produktion geht in den Export.

Die Rapida 162-5 ist die erste Großformatmaschine bei Lihua. Vor der Neuinvestition v.l.n.r.: Fabrikdirektor Zhengqing Liu, Chief Operation Officer Jetson Chai und Huang Nanbiao, KBA-Verkaufsleiter Ost-China

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Report 39 | 2011 5

Lihua-Fabrikdirektor Zhengqing Liu und Chief Operation Officer Jetson Chai schätzen den engen Kontakt mit KBA und der für die Region zuständigen Niederlassung KBA Printing Machinery Shanghai: „Nicht nur wir sind nach der lang-jährigen Erfahrung von der Leis-tung, Qualität und Zuverlässigkeit der Rapidas überzeugt. Auch un-sere Kunden fordern zunehmend den Einsatz der KBA-Maschinen, um verlässliche Garantien für Qua-litätsstandards und Lieferzeiten zu haben. Wir schätzen an KBA die Innovationskraft, Geschwindigkeit, das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Produktqualität und die Service-

große Computer- und Elektronik-Verpackungen in einem Durchlauf herstellen zu können. Auch die Qualitätsüberwachung ist dank des hohen Automatisierungsgrades der Rapidas komfortabler und effizien-ter geworden.“

Großformat mit Inline-Veredelung im Trend„Die Wachstumsraten im Verpa-ckungsdruck machen eine Neuori-entierung und Weiterentwicklung erforderlich. Um auch den Bereich der Luxus-Verpackungen schnell und effizient bedienen zu können, werden wir künftig verstärkt auf das Großformat setzen und die Maschinen auch mit Komponenten zur Inline-Veredelung ausstatten. Mit seinen unzähligen Installati-onen ist KBA auf diesem Gebiet bestens aufgestellt und spielt auch eine wichtige Rolle bei unseren Planungen für unser neues Werk in Sui Ning City, das wir im Herbst 2011 beziehen werden.“

Gerhard [email protected]

Dank der intensiven Schulung durch KBA waren die Drucker bei Lihua schnell mit der neuen Großformatmaschine vertraut

Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Lihua Color Printing und KBA begann im Jahr 2000 mit einer Fünffarben-Rapida 104

kompetenz. Es ist wichtig, in Zei-ten ständiger Marktveränderungen einen erfahrenen Partner zu ha-ben, der für wachsende Anforde-rungen überzeugende technische Lösungen parat hat und uns in der täglichen Praxis mit Rat und Tat zur Seite steht.“

Alleinstellungsmerkmale des Marktführers nutzenDiese Gründe waren für Lihua Co-lor Printing auch ausschlaggebend

beim Einstieg ins Großformat. Chief Operation Officer Jetson Chai: „KBA ist Marktführer in die-sem Segment und verfügt über das notwendige Know-how und lange Erfahrung. Die in dieser Format-klasse sprunghaft gestiegenen In-stallationszahlen in China kommen nicht von ungefähr. Es gibt Allein-stellungsmerkmale, mit denen man der Konkurrenz voraus ist. Mit der neuen Großformatmaschine sind wir in der Lage, auch sehr

Vier Rapida 105-Anlagen in Vier-, Fünf- und Sechsfarbenkonfiguration drucken seit Jahren in den Produktionshallen von Lihua Color Printing

Lihua Color Printing beschäftigt derzeit etwa 1.300 Mitarbeiter. Nach dem Bezug des neuen Werkes in Sui Ning City (Sichuan) werden es noch 1.000 mehr sein

Aufgrund des rasanten Umsatzwachstums ist Lihua Color Printing in Kunshan 2007 auf ein 140.000 m2 großes Firmengelände am Yangcheng Lake umgezogen

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Bogenoffset | Italien

Plastikdruck mit der Rapida 106

Tipolitografica CS setzt auf innovative ProdukteBeim langjährigen KBA-Anwender Tipolitografica CS im italienischen Padua ging Ende 2010 eine Mittelformatmaschine Rapida 106 mit UV-Paket für den

Plastikdruck in Betrieb. Tipolitografica ist in Italien schon lange Marktführer im Foliendruck und belegt auch weltweit eine vordere Position. Im Werk in der

Via Perù werden Bankkarten, Spielzeugfiguren, Telefonkarten, Dosen, Lentikulardrucke und Akzidenzen hergestellt.

Firmenchef Sergio Cecchin ge-rät ins Schwärmen, wenn er die Unternehmensgeschichte

erzählt: „Am Anfang stand die Be-geisterung von zwei Menschen, die etwas Eigenes aufbauen woll-ten. 1981 übernahm ich zusam-men mit einem Partner ein schon bestehendes Unternehmen – da-mals ein kleiner Handwerksbetrieb mit zwei Einfarbenmaschinen im Format 35 x 50.“

Stärken eines FamilienbetriebesSpäter zahlte Cecchin seinen Ge-schäftspartner aus und beteiligte seine beiden Söhne Alessandro und Federico am Unternehmen. Heute kümmert sich Federico um die Verwaltung, während Alessand-ro für den kaufmännischen Bereich zuständig ist. Ihr Vater betreut mit großem Engagement die Bereiche Technik und Produktion. Auch Ehe-frau Irose Cecchin arbeitet in dem Familienbetrieb mit, der inzwi-schen 37 Beschäftigte zählt. Die

Einfarbenmaschinen von damals wurden zunächst durch Vierfarben-maschinen und dann weiteren mit noch höherer Farbigkeit ersetzt, alle von KBA. Jahr für Jahr verzeich-

nete Tipolitografica CS steigende Umsatzzahlen. Federico Cecchin: „Tipolitogra-fica CS basiert auf einem Geschäfts-modell, das für den Nordosten Itali-

ens typisch ist. Wir haben uns den Markterfordernissen angepasst und expandiert, ohne den Charak-ter als Familienbetrieb aufzugeben. Das ist eine unserer Stärken.“ Der

Die KBA Rapida 106 bei der Abnahme (v.l.n.r.): Sergio Cecchin, Graziano Mion von KBA-Italia, Marco Greggio und Lorenzo Gardin von Tipolitografica CS und Pietro Randazzo von KBA-Italia

Interessante Website: www.tipocs.com

Federico (l.), Sergio und Irose Cecchin vor der neuen Rapida 106 mit Sonderausstattung für den Plastikdruck

Der 2010 an Sergio Cecchin verliehene “La Gondola”-Preis (oben) und das innovative “Printpad” (unten). Dieser immerwährende Terminkalender wurde dieses Jahr von Tipoli-tografica CS vorgestellt und will Ideen für die Druckbranche liefern

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entscheidende Durchbruch kam mit der Spezialisierung auf den Kunststoff- und PVC-Druck. Sergio Cecchin erinnert sich: „Wir hatten den Mut, unser Unternehmen von traditionellen Offsetprodukten auf diese Nischenproduktion umzu-stellen. Dieser Entschluss wurde belohnt. Das lag auch daran, dass wir zu einer Zeit anfingen, als Kunststoffe noch im Siebdruck bedruckt wurden. Wir nutzten als einziger Betrieb das Offsetverfah-ren. Heute herrscht auch dort Kon-kurrenz, aber durch unsere Erfah-rung sind unsere Produkte in der Regel hochwertiger.“ Mit KBA bestand von Anfang an eine Beziehung, die durch Zu-sammenarbeit und Partnerschaft geprägt war. „Sowohl KBA-Italia als auch das Mutterhaus in Deutsch-land haben uns gut betreut und bei der Entwicklung der UV-Technolo-gie unterstützt. Beide Unterneh-men waren uns bei allen Investi-tionen ein verlässlicher Partner“, freut sich Sergio Cecchin.

Manuela [email protected]

Doppellack für noch edlere EffekteDie jüngste Investition von Tipoli-tografica CS ist eine Sechsfarben-Rapida 106 mit Doppellack-Ausstat-tung, Trockenturm und dreifacher Auslageverlängerung. Neben der Ausstattung für den Druck mit UV-Farben, auf Kunststoffen und besonders dicken Materialien verfügt die Maschine über FAPC-Plattenwechselvollautomaten und DensiTronic professional zur Farb-dichtemessung und -regelung. „Wir haben ein Upgrade unseres Maschinenparks beschlossen, da wir als Spitzenunternehmen in die-sem Marktsegment immer auf die neuesten Drucktechnologien set-zen“, fügt Federico Cecchin hinzu. „Wir wollen mit einer optimalen Nutzung unserer Ressourcen ei-nen höheren Umsatz erzielen. Ne-ben Italien sitzen unsere Kunden hauptsächlich in den Niederlan-den, Deutschland und Frankreich.“ Vor fünf Jahren lancierte Tipo-litografica CS Werbeaktionen, um das Unternehmen und seine Mög-

Preisgekrönte IdeenNach einem weiteren Kalender zur Fußball-WM in Südafrika folg-te 2011 das Printpad. Der Name weckt Assoziationen mit dem iPad, dem es in Format und Layout äh-nelt. Im Kern handelt es sich um einen immerwährenden Termin-kalender, der neue Ideen für die Druckbranche liefern will. Federi-co Cecchin: „Bei diesen Projekten beziehen wir neben externen Gra-fikbüros auch gerne unsere Liefe-ranten mit ein. Sie sind unsere Partner, unsere Pluspunkte, ob es nun um Rohstoffe geht oder, wie bei KBA, um Technologie.“ 2010 wurde Sergio Cecchin der „La Gondola“-Preis verliehen. Er geht an Betriebe, die sich durch Innovation und besondere Anwen-dungen ausgezeichnet haben oder Vorbildcharakter innerhalb ihrer Branche besitzen.

lichkeiten bekannter zu machen. „Zuerst haben wir Werbeseiten in der Fachpresse geschaltet. Dann ka-men Kalender. Diese waren damals bei vielen Firmen für die Eigen- werbung und als Marketinginstru-ment sehr beliebt.“ Stolz legt die Familie Cecchin ein paar Beispiele vor: den Fotokalender von 2006, den Life Season-Kalender über die einzelnen Lebensabschnitte von der Geburt bis zum Alter. Das noch vor Tim Burtons Film in Koopera-tion mit einem südafrikanischen Grafikbüro entstandene kleine Meisterwerk „Alice im Wunder-land“. Auf zwölf handgefertigten Tafeln wird darin Alices Erzählung in modernem Gewand dargestellt, wobei jede Tafel eine andere Tech-nik – Hybrid-, UV-, Flock-, Reser-vedruck – verwendet. Im Jahr 2009 setzte die Druckerei auf die Würfelform und entwickelte zu-sammen mit Küchenchef und Erfin-der Moreno Cedroni die Serie der „chinesischen Schachteln“, alle auf PVC gedruckt.

Für ehrgeizige Expansionspläne im Verpackungsdruck

Lucaprint Group modernisiert Werk in Pordenone mit Rapida 106Als Teil ihres Innovationsprozesses hat die Lucaprint Group kürzlich

eine neue KBA Rapida 106 beim Tochterunternehmen Sa.Ge.Print

in Pordenone installiert. Seit mehr als 50 Jahren ist die Gruppe im

Verpackungsdruck tätig. Sie gehört in diesem Marktsegment zu den

führenden Druckereien Italiens und erzielt mit 120 Mitarbeitern einen

Umsatz von rund 17 Millionen Euro.

Die Lucaprint Group ist seit über 50 Jahren im Verpackungsdruck tätig. Das renommierte Unternehmen zählt berühmte Marken zu seinen Kunden. Hier der Vorstandsvorsitzende Dr. Alberto Luca mit Beispielen aus der vielfältigen Produktpalette

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Report 39 | 20118

Bogenoffset | Italien

Die norditalienische Lucaprint Group unterhält in den Re-gionen Venetien und Friaul-

Julisch Venetien drei Betriebsstät-ten – Lucaprint, Sa.Ge.Print und WorkUp. Unter einem gemeinsa-men Dach decken sie alle Etappen vom Entwurf über den Druck bis hin zur Weiterverarbeitung und zum Versand der Verpackung ab. Obwohl der Verpackungsmarkt auch von der Wirtschaftskrise nicht verschont blieb, hat die Lucaprint Group eine positive Entwicklung verzeichnet. Seit 2010 will sie auch im Ausland expandieren. Bis zu 30 Prozent der Produktion soll zukünftig exportiert werden – nach Frankreich und Nordeuro-pa sowie baldmöglichst auch nach Brasilien und Indien. Die Lucaprint Group fertigt Faltschachteln und Kartonagen aus Vollkarton, aus kaschiertem Karton, mit spezieller Ausstattung, Schaufenster- und Bodendisplays, Kataloge, Broschüren, Ordner, Verlagsprodukte und Bücher, sie betreut Internetprojekte und bie-tet einen Komplettservice an. Ihre Kunden stammen aus der Lebens-mittel- und Kosmetikindustrie, der Pharmazie sowie der optischen In-dustrie. Lucaprint mit Sitz in Pianezze ist hauptsächlich im großformati-gen Verpackungsdruck tätig. Im Werk produziert eine Rapida 162a mit sechs Druckwerken und Lack-turm sowie eine weitere großfor-matige KBA-Maschine. Die in Por-denone ansässige Sa.Ge.Print ist auf die Fertigung von kleinformati-gen Faltschachteln und Kartonagen spezialisiert und auf den Druck hochwertiger Akzidenzprodukte.

Umfangreiche Zertifizierungen„Wir sind einer der großen Verpa-ckungsdruckkonzerne Italiens, und unser Hauptziel ist stets Qualität gewesen“, betont Dr. Alberto Luca, Vorstandsvorsitzender der Gruppe. „Wir wollen das Qualitätsniveau unserer Produkte hoch halten und jederzeit in der Lage sein, die kon-tinuierlich wechselnden Markter-fordernisse zu befriedigen.“ Deshalb auch die umfangreiche Liste an Zertifizierungen. „Wir hal-ten sie für äußerst wichtig. Denken Sie nur an die Lebensmittelsicher-heit“, merkt Dr. Luca an. „Die Zer-

tifizierung nach EN ISO 9001 ha-ben wir Mitte der 1990er-Jahre als eines der ersten Unternehmen un-serer Branche bekommen.“ 2008 erhielt Lucaprint die Umweltzerti-

Manuela [email protected]

Das Werk in Pordenone wurde komplett modernisiert. Zur neuen Ausstattung gehört auch die Rapida 106, eine Sechsfarbenmaschine mit Lackturm, Auslageverlängerung und Ausrüstung für den Kartondruck

Interessante Website: www.lucaprintgroup.com

Dr. Alberto Luca (l.), Vorstandsvorsitzender der Lucaprint Group, und Giuseppe Augiero, Vorstandsmitglied von Sa.Ge.Print, sind mit der neuen Rapida 106 sehr zufrieden

fizierung EN ISO 14001:2004. Ein Jahr später wird sie als erstes Un-ternehmen Italiens im Rahmen der Lebensmittelsicherheit nach EN 15593 zertifiziert, einer wichtigen

internationalen Norm zum „Hygie-nemanagement bei der Herstellung von Lebensmittelverpackungen“. Die jüngste Zertifizierung ist die EN ISO 22000 im Jahr 2010. Das Werk in Pordenone wurde kürzlich komplett modernisiert. Zur neuen Ausstattung gehört auch die Rapida 106, eine Sechsfarben-maschine mit Lackturm, Auslage-verlängerung und Ausrüstung für den Kartondruck.

Partnerschaft mit KBA seit 15 JahrenGiuseppe Augiero, Vorstandsmit-glied von Sa.Ge.Print: „Wir wollen unsere Qualitätsstandards stetig verbessern. Dies geht nur mit mo-derner Technik. Die Rapida 106 ist Teil der Automatisierungsstrategie in unserem Werk, in dem die ge-samte Produktion vom Warenein-gang über die Auftragsverwaltung bis hin zur Lagerhaltung, automa-tisch übers Web verwaltet wird.“ Als die Entscheidung für diese Investition anstand, wurden unter-schiedliche Hersteller angefragt, doch angesichts der äußerst posi-tiven Erfahrung mit der bei Luca-print installierten Rapida 162a fiel die Wahl erneut auf KBA. „Wir sind mit der KBA-Technologie zufrieden. Die Zusammenarbeit begann vor über 15 Jahren, als wir die erste Anlage im 142er-Format gekauft haben. Deshalb wollten wir die Partnerschaft mit KBA fortsetzen; es ist eine Frage des Vertrauens. Wir sind froh über diese Entschei-dung.“

(V.l.n.r.) Silverio Valent, Giuseppe Augiero (Vorstandsmitglied), Claudia Versolato (Leiterin Verkauf), Carmelo Raineri (Leiter Marketing), Eros Mazzer (Management und Drucker von Sa.Ge.Print) vor der neuen Rapida 106

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Report 39 | 2011 9

Bogenoffset | Internet

KBA Internet-TV: Online unterstützt Print

Interaktive Druckdemos live übers InternetWie kann man einem Interessenten

trotz großer räumlicher Entfernung

eine Druckdemonstration ohne eine

zeit- und kostenaufwendige Reise

anbieten? Was ist, wenn ein Kunde

keine Zeit hat, sich eine moderne

Rapida im Radebeuler Democenter,

beim Anwender oder bei einer der

Vertriebsgesellschaften anzusehen?

Kein Problem. Mit KBA Internet-TV

steht nun eine zeitgemäße Lösung zur

Verfügung: Eine Druckdemonstration

im sächsischen KBA-Kundenzentrum

kann live auf den Computer des Inter-

essenten übertragen werden und die-

ser hat die Möglichkeit, auf den Ablauf

Einfluss zu nehmen.

Dafür wird modernste Techno-logie verwendet. Signale von Videokameras und Tontech-

nik direkt an der Druckmaschine werden über einen Video-Encoder in das Netzwerk eingespeist. Der Encoder bereitet die Bild- und Ton-daten der Druckdemonstration auf und liefert einen Livestream. Der interessierte Kunde loggt sich über einen Webbrowser auf den KBA In-ternet-TV-Server ein und kann den Livestream dann direkt von seiner Druckerei aus verfolgen.

Eindruck fast wie vor OrtDie Maschinen im KBA-Kundenzen-trum werden so präsentiert, dass der Zuschauer den Eindruck hat, er sei vor Ort. Diese moderne Prä-sentationsform kann bei Kunden-gesprächen, Fachveranstaltungen oder Messen eingesetzt werden und der Beobachter aus der Ferne kann direkt mit dem Moderator an der Druckmaschine kommunizie-ren, Fragen stellen oder Wünsche bezüglich des Demoablaufes und der Kameraeinstellungen an der Maschine äußern.

In den vergangenen Mona-ten war die Live-Übertragung von Druckdemonstrationen schon er-folgreich im Einsatz. Im Frühjahr verfolgten Lehrer und Studenten der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien die Demonstration mehrerer Auf-tragswechsel an einer Rapida 75E. Später sahen Entscheider des Nie-derösterreichischen Pressehauses aus St. Pölten die Live-Demonst-ration an einer Zehnfarben-Rapida 106 am Firmensitz von KBA-Möd-ling. Vier Aufträge wurden produ-

ziert. Dietmar Dörfler, Abteilungs-leiter Zeitung- und Bogenoffset beim Niederösterreichischen Pres-sehaus, äußerte sich beeindruckt: „KBA überrascht immer wieder mit Weltpremieren. Wir sind von die-ser Art der Präsentation begeistert. Rüsten, Produktion, Bogenlauf und Qualitätsprüfung – letztendlich alle für uns relevanten Parameter – konnten von uns über das Internet sehr genau verfolgt und bewertet werden.“ Die Internet-Übertragung der Rüst- und Produktionsvorgänge,

Martin Dä[email protected]

Wolfram Zehnle, Leiter des KBA-Kunden-zentrums, präsentiert die Zehnfarben-Rapida 106 im KBA-Democenter

des fliegenden Jobwechsels oder der Arbeitsweise der Inline-Farbre-gelung mit QualiTronic Color Con-trol ergänzt die Präsentation tech-nischer und kommerzieller Inhalte beim Kunden um realitätsnahe Bil-der aus der Produktion in sehr effi-zienter und kostenorientierter Wei-se und ist ein innovatives Beispiel für die sinnvolle Nutzung der On-line-Medien zugunsten von Print. Live-Demos per KBA Internet-TV sind in allen Ländern mit aus-reichender Internet-Versorgung möglich.

Fachleute des Niederösterreichischen Pressehauses verfolgen die Präsentation im KBA-Werk Radebeul per KBA Internet-TV bei KBA-Mödling in der Nähe von Wien

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Report 39 | 201110

Bogenoffset | Verpackungsdruck

Fachveranstaltung in Radebeul mit interessanten Innovationen

„Performance is the key“ in der FaltschachtelproduktionAm 5. April folgten knapp 300 Druckfachleute aus 16 Ländern der Einladung von KBA, Smurfit Kappa Carton und Epple

Druckfarben zur Fachveranstaltung „Performance is the key“ nach Radebeul. Im Mittelpunkt der Vorträge und Druckde-

monstrationen standen verfahrens- und verarbeitungstechnische Neuheiten bei der Faltschachtelproduktion für Food-

und Non-Food-Produkte. Dabei wurde das Zusammenspiel von Faltschachtelkarton, Druckfarben, Druck, Veredelung und

Logistik detailliert beleuchtet.

Z u Beginn stellte Steffen A. Rapp, Sales Director von Smurfit Kappa Carton, die

Recyclingkarton-Qualitäten Mul-tiprint und Twin Coat als High-Performance-Produkte für die Faltschachtelproduktion vor. Beide Materialien stoßen hinsichtlich ih-rer Oberflächenbeschaffenheit und Performance im Druck in die GC-Region vor. Sie bieten u. a. einen sehr hohen Weißgrad, eine gute Opazität, ein optimales Wegschlag-verhalten, eine glatte Oberfläche und einen hohen Glanz. Beim Druck überzeugen sie durch eine nur minimale Verunreinigung der Gummitücher durch Strich- oder Schnittkantenstaub sowie sehr gute Lagenfestigkeit. Dadurch sind die Reinigungsintervalle sehr lang und die Leistungsfähigkeit der Druckmaschine kann optimal aus-genutzt werden.

Neuer Recycling-Karton von Smurfit Kappa schont RessourcenRecycling-Karton ist ein ressour-censchonendes, nachhaltiges Pro-dukt, da er einerseits aus nach-wachsenden Rohstoffen hergestellt und andererseits der Faserstoff mehrfach genutzt wird. Zudem ist bei der Herstellung im Vergleich zu Frischfaser-Karton wesentlich weniger Energie erforderlich. Der Recycling-Karton ist für alle Pro-duktbereiche einsetzbar, auch für Lebensmittel-Verpackungen und damit ist er eine wirtschaftliche Alternative zu Frischfaser-Bedruck-stoffen. Dipl.-Chem. Antje Kersten aus dem Fachgebiet Papierfabrikation und mechanische Verfahrenstech-nik der TU Darmstadt sprach über die Bestimmung, Bewertung und Möglichkeiten zur Reduzierung von Mineralölen in Lebensmittel-verpackungen. Untersuchungen haben ergeben, dass in Karton ver-packte Lebensmittel Spuren von Mineralölen enthalten können, über deren konkrete Gefährdung für den Verbraucher noch keine ge-sicherten Erkenntnisse vorliegen. Diese Mineralöl-Spuren können u. a. auch aus mineralölhaltigen Far-ben stammen, mit denen die Kar-tonverpackungen bedruckt wurden oder aus Recyclingkarton mit einem hohen Anteil an Zeitungsaltpapier. Anhand der Zusammensetzung von

Offsetdruckfarben erläuterte Antje Kersten die Herkunft der Mineral-öle in den unterschiedlichen Off-set-Druckprozessen in Abhängig-keit von der Zusammensetzung der jeweiligen Druckfarben. Auf den Seiten 16-18 dieser Report-Ausgabe können Sie mehr darüber erfahren, was an der Druckmaschine getan werden kann, um die Migration von Mineralölen zu reduzieren.

Geruchs- und migrationsunbedenkli-che Druckfarben von Epple und KBAIng. Matteo Piller, Produktmana-ger Verpackungsdruckfarben von Epple Druckfarben, stellte die migrationsunbedenklichen Druck-farbenserien BoFood MU bzw. die für Rapida-Maschinen optimierte

und innerhalb der PressConsum-Verbrauchsmittelserie verfügbaren SensPrint MU vor. Bis zu den heutigen migrati-onsunbedenklichen Farbserien gab es mehrere Entwicklungsschritte. Den Startpunkt setzten geruchar-me Farben (GA-Serie): Sie verfügen über sehr gute organoleptische Ei-genschaften, ein minimiertes Swel-lingpotenzial, sind mineralölfrei und drucktechnisch optimiert. Mit diesen Eigenschaften werden sie für sensorisch anspruchsvolle Ver-packungen im Non-Food-Bereich, für Sekundärverpackungen im Le-bensmittelbereich, als Primärver-packungen mit funktioneller Bar-riere sowie als Primärverpackung nach Freigabe durch ein unabhän-

giges Institut empfohlen. Die Wei-terentwicklung sind Low-Migration Druckfarben wie die CareFood MAW-Serie. Diese erfüllen bereits alle rechtlichen Anforderungen in Europa und eignen sich damit für Verpackungen von Lebensmitteln im Direktkontakt. Als derzeitiges non plus ultra der Druckfarben für Lebensmittelverpackungen wur-den – bisher ausschließlich von Epple – migrationsunbedenkliche Farben entwickelt. Die BoFood MU- und die SensPrint MU-Farb-serien enthalten unbedenkliche Lebensmittel oder Lebensmittel-zusatzstoffe als einzige potenziell migrierende Bestandteile. Das gleiche Bindemittel gewährleistet ein schnelles Wegschlagen der Far-

Rund 300 Druckfachleute trafen sich zur Verpackungs-Fachveranstaltung „Performance is the key“ mit KBA, Epple und Smurfit Kappa Carton in Rade-beul. Das Foto zeigt Dirk Winkler, Bereichsleiter Drucktechnik bei KBA, bei der Vorstellung der Tests und Produktentwicklungen vor dem Einstieg von KBA in das Verbrauchsmaterial-Geschäft

Zum Anfassen: An speziell vorbereiteten Mustern konnten die Teilnehmer die einzelnen Lagen der Recyclingkarton-Qualitäten selbst analysieren

Rege Diskussion zwischen Fachpublikum und Referenten: Auch Wilfried Grieger von Walter Grieger Offsetdruck aus Nettetal nutzte die Gelegenheit für Detailfragen

Matteo Piller, Produktmanager Verpackungs-druckfarben bei Epple Druckfarben, erläuterte die Entwicklungsschritte bis hin zu den heuti-gen migrationsunbedenklichen Druckfarben

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Report 39 | 2011 11

be und eine sehr gute Verdruck-barkeit. Die BoFood MU- und die SensPrint MU-Farbserien erfüllen damit alle derzeitigen und für die Zukunft absehbaren rechtlichen Vorgaben und Anforderungen des Lebensmittelmarktes. Performance und Wirtschaft-lichkeit im Verpackungsdruck wa-ren das Thema des Vortrages von Jürgen Veil, Leiter Marketing und Produktmanagement Bogenoffset-maschinen bei KBA. Er präsen-tierte dabei zwei Schwerpunkte – Konzepte zur Rüstzeitsenkung für den Verpackungsdruck an der Rapida 106 im weit verbreiteten Mittelformat sowie Neuheiten im großformatigen Bogenoffset. Bei den DriveTronic-Kompo-nenten im Mittelformat bietet schon die ziehmarkenfreie Anlage (Sensoric Infeed System) viele Vor-teile für den Verpackungsdruck: Sie arbeitet einstellungs- sowie markierungsfrei und reduziert so die Rüstzeiten. Sie lässt eine Streuung bis +/- 7 mm und da-durch viel mehr als jedes andere Ziehsystem zu. Das reduziert die Stopperanfälligkeit deutlich. Und es gibt keine Vorderkantenfehler mehr, da die Bogen nicht seitlich gezogen werden und damit nicht

mehr verreißen. Der simultane Druckplattenwechsel DriveTronic SPC beschleunigt den Rüstprozess durch den Plattenwechsel in „Null“ Minuten, denn weitere Rüstprozes-se laufen parallel. DriveTronic Plate Ident sorgt dabei für maximale Pro-zesssicherheit: durch die Plattener-kennung beim Wechselprozess, durch die Vorregister-Einstellung, durch eine Plausibilitätskontrolle zwischen Druckauftrag und Platte.

Mehr Produktivität und Wirtschaft-lichkeit durch simultane RüstprozesseMit CleanTronic Synchro ermög-licht KBA an den Rapidas im Mit-tel- und Großformat das parallele Waschen von Druck-, Gummizylin-dern und Walzen – an der Rapida 106 mit SPC-Einzelantriebstechnik sogar parallel zum Plattenwechsel. Letzteres führt zu einer weiteren Rüstzeitverkürzung um knapp 30 Prozent. Das synchrone Waschen von Gummi- und Druckzylinder bzw. das schnellere Waschen der Gummizylinder erfolgt im Groß-format mit zwei Waschbalken: dadurch wird wertvolle Druckzeit gewonnen. Im Großformat dauert der komplette Plattenwechselprozess inklusive der Nullstellung der

Register ca. 2,5 Minuten. Der automatisierte Lackplattenwech-sel an den Rapidas ist wesentlich schneller als bei vergleichbaren Maschinen. Farbkastenfolien be-schleunigen die Reinigungszeit bei Farbwechseln immens. Einen wertvollen Umweltbeitrag leistet das besonders energieeffiziente Trocknersystem VariDryBLUE. Durch die Rückführung ungesättigter Heißluft reduzieren sich Heizleis-tung und Abluftvolumen. Neben geringeren Kosten entsteht eine deutlich bessere CO2-Bilanz. Mit Nonstop-Automatiken an Anleger und Auslage sowie automatischen Logistik-Systemen werden die Ra-pidas zu hoch effizienten Verpa-ckungsdruckmaschinen. Dies ist aber in der Branche bekannt.

Zwei Stunden hoch effiziente VerpackungsproduktionNach der Theorie folgte die Pra-xis. Die Fachbesucher konnten im Kundenzentrum das perfekte Zusammenspiel von Materialien und Druckmaschinen der drei be-teiligten Firmen live verfolgen. Auf einer höher gesetzten und mit automatisierter Stapellogistik

ausgestatteten Rapida 106 wurde ein Veranstaltungsplakat auf dem GT-Karton Twin Coat 350 g/m² produziert. Anschließend wurde die Maschine schnell auf eine Süß-waren-Faltschachtelverpackung mit den vier Skalenfarben, Gold und Dispersionslack umgestellt. Eine knappe Stunde lang liefen 18.000 Bogen von sieben Paletten mit ho-her Geschwindigkeit und automa-tischen Stapelwechseln durch die Maschine. Dieser Ablauf wiederholte sich im Großformat. Die Rapida 142 druckte zuerst ein Plakat und dann in der Farbbelegung Euroskala mit Sonderfarbe grün und Dispersions-lack eine Tiefkühlverpackung auf einem 400 g/m²-GD2-Karton Mul-tiprint. Auch hier kamen neben Nonstop-Systemen Logistikkompo-nenten für den Bedruckstofftrans-port zum Einsatz. Insgesamt stan-den für eine Produktionsstunde zwölf Stapel mit 15.000 Bogen zur Verfügung. Auf beiden Maschinen wurde die migrationsunbedenk-liche Verpackungsdruckfarbserie SensPrint MU eingesetzt.

Martin Dä[email protected]

Jürgen Veil erläuterte die Prozessabläufe bei der Produktion einer Lebensmittelverpackung mit Multiprint

Auch an der Auslage wurden die Stapel vollautomatisch gewechselt. Wolfram Zehnle, Leiter des Kundenzentrums, moderierte die Druckdemonstration

Nonstop-Stapelwechsel mit Twin Coat an der Rapida 106 bei 18.000 Bogen/h

Auch im Großformat begeisterten die Nonstop-Stapelwechsel bei 15.000 Bogen/h die Druckfachleute

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Report 39 | 201112

Bogenoffset | Spezialitäten

KBA Rapida 106 bei Format Werk in Gunskirchen, Oberösterreich

Schreibhefte für EuropaKurz vor 9 Uhr werden knapp 50 Schüler am Eingang von Format Werk in Empfang genommen. In den nächsten

Stunden erleben sie die Fabrik, die einen Großteil ihrer Schulhefte und Schreibblöcke produziert. Sie lassen sich

von gewaltigen Maschinen, darunter seit kurzem auch eine Rapida 106, in den Bann ziehen. Sie malen und basteln

gemeinsam. Für Format Werk ist dies Normalität, denn alljährlich besuchen 3.500 Kinder den Betrieb.

Format Werk ist der größte Her-steller von Papierwaren für Schule und Büro in Österreich.

12.700 Tonnen Schreibwaren, da-runter 35 Mio. Schulhefte verlas-sen jährlich die Fertigungsbänder in Gunskirchen. 60 Prozent der Produktion gehen in den Export: Hauptabnehmerländer sind die Schweiz, Skandinavien, die Bene-lux-Staaten und Deutschland. Die organisatorische Herausforderung liegt in der Produktvielfalt. In Ös-terreich hat ein Standard-Schulheft 20 Blatt und eine blaue Liniatur, in Deutschland sind es 16 Blatt mit grauer Liniatur. Es gibt Standard- und Zwischenformate und große Warengruppen neben Kleinstauf-lagen. Das Produktionsportfolio bei Format Werk beinhaltet 600 Artikel der Eigenmarken, 1.700 im Private Label-Geschäft sowie noch einmal rund 2.000 Kalender.

Perfekte OrganisationDie Kompetenz von Format Werk besteht darin, trotz dieser Vielfalt schlank und hoch automatisiert zu produzieren. Im Klartext heißt das: ununterbrochenes Rüsten, Wech-seln der Formate, der Liniaturen, der Eckengestaltung, Papierqualitä-ten und, und, und. 10.000 m² umfasst die Produk-tionsfläche inklusive Fertigwaren-lager. Beeindruckend ist die Logis-tik. Fahrerlose Transportsysteme bringen Papierrollen, wenden auf engstem Raum und holen geschnit-tene und konfektionierte Fertig-produkte wieder ab. Kein einziger Mitarbeiter und kein Gabelstapler sind in diesem ausgeklügelten Ma-terialfluss zu sehen.

Schneller Jobwechsel und exakte QualitätDie einzige Bogenoffsetmaschi-ne im Betrieb ist eine hoch auto-matisierte Rapida 106 mit zieh-markenfreier Anlage DriveTronic SIS, simultanem Plattenwechsel DriveTronic SPC und vielen an-deren Features für den schnellen Jobwechsel. Sie produziert fast ausschließlich Umschläge für die Schul- und Büroartikel. „Techno-logisch war sie für uns ein Quan-tensprung“, kommentiert Thomas Riemer, geschäftsführender Gesell-schafter des Unternehmens, die Investition. Im vergangenen Jahr

reicht von ca. 70 g/m² bis 300 g/m². Wichtig war für Format Werk die Inline-Farbregelung. Liegen fünf unterschiedliche Schreibblocks im Verkaufsregal nebeneinander, darf es optisch keine Unterschiede geben. Mit QualiTronic Color Con-trol können Farbschwankungen vermieden werden. Entsprechend sind die Reklamationsquoten deut-lich gesunken.

Fast durchgängig ist die Inline-Lackierung der Umschläge. Dies erfordert häufige Wechsel der Lackplatten. Auch hier punktet die Rapida 106 mit ihrem halbautoma-tischen Lackplattenwechsel in ma-ximal zwei Minuten.

Umweltorientierte ProduktionDie Zahl der Öko-Labels für die Produkte von Format Werk ist riesig und je nach Land unter-schiedlich – vom Österreichischen Umweltzeichen über den Blauen Engel, den Nordic Swan, FSC- und PEFC-Zertifizierung bis hin zur klimaneutralen Druckproduktion. Rund 25 Prozent der Gesamtpro-duktion werden nach dem Cli- matePartner-Prozess klimaneutral produziert. Trotz digitaler Medien und Lesegeräte ist die Herstellung von Papierwaren ein Wachstums-markt. Der Umsatz bei Format Werk ist von 14 Mio. Euro im Jahr 2000 auf heute über 22 Mio. Euro gestiegen.

Martin Dä[email protected]

Interessante Website: www.formatwerk.com

Schüler der 4. Klasse von der Rosenschule aus Attnang-Puchheim „belagern“ die KBA Rapida 106

hat sie im Zweischichtbetrieb rund 20 Mio. Drucke absolviert. Der Rüstanteil lag über 25 Prozent. Die vorherige Bogenoffsetmaschine brauchte dafür drei Schichten. Für die Umschläge von 36.000 Schreibblöcken im Format DIN A6 sind gerade einmal 1.000 Druckbo-gen erforderlich, für 1 Mio. Schul-hefte dagegen stattliche 250.000 Bogen. Die Bedruckstoff-Palette

Geschäftsführender Gesellschafter Thomas Riemer (r.) und Geschäftsführer Christian Moser erlebten mit der Rapida 106 einen Quanten-sprung im Bogenoffset

Das regelmäßig renovierte und erweiterte Werk im oberösterreichischen Gunskirchen präsentiert sich mit einer modernen und gepflegten Optik

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Report 39 | 2011 13

Bogenoffset | Österreich

Auch in Oberösterreich produziert der Rüstzeitweltmeister

hs-Druck mit Zehn-farben-Rapida 106 auf WachstumskursVor 17 Jahren wurde hs-Druck im oberösterreichischen Hohenzell bei Ried als

4-Mann-Unternehmen gegründet und ist mittlerweile zu einem stattlichen

Druckbetrieb mit über 60 Mitarbeitern gewachsen. Ende Januar nahmen die

beiden Geschäftsführer Helmut Hörmanseder und Herbert Seidl ihre erste

Rapida 106 in Betrieb. Die Zehnfarbenmaschine für die 5 über 5-Produktion mit

umfassender Automatisierung verfügt über alles, was den Rüstzeitweltmeister

auszeichnet.

V on Beginn an produziert hs-Druck alles von der Vi-sitenkarte bis zum umfang-

reichen Katalog. Hauptstandbein sind Drucksachen für die Touris-musindustrie. Mit dem ausge-gründeten Lettershop reicht das Angebot heute bis zum individu-ellen Prospektversand für Hotels und Tourismusverbände. 20 bis 30.000 Sendungen werden täglich für die Kunden des Unternehmens versandt. Daneben übernimmt hs-Druck für seine Auftraggeber logistische Aufgaben. Allein das Fertigwarenlager umfasst 350 Pa-lettenstellplätze.

Egal welche Auflage – schnell muss es gehenAls Helmut Hörmanseder und Herbert Seidl eine neue Druck-maschine für die wirtschaftliche

Produktion vieler kleiner, aber auch großer Aufträge von 500 bis 50.000 Bogen suchten, schlug die Stunde des Rüstzeitweltmeisters Rapida 106. Eine Zehnfarben sollte es sein, um das jeweils fünfte Werk für Drucklack, Sonderfarben in der Katalogproduktion oder für Perfo-rierungen nutzen zu können. An-sonsten war alles, was die Jobwech-sel beschleunigt, entscheidend. So zum Beispiel DriveTronic SPC für den simultanen Plattenwechsel parallel zum Waschen. „Der Plat-tenzylinderdirektantrieb revolutio-niert den Bogenoffset“, freut sich Helmut Hörmanseder. „Die zehn Druckplatten an der Rapida 106 sind schneller gewechselt als fünf Druckplatten an unserer anderen Mittelformatmaschine.“ Der flie-gende Jobwechsel soll später beim Druck von Betriebsanleitungen die Prozesse weiter optimieren. Dabei handelt es sich um Produkte mit rund 160 Seiten mit Auflagen um die 3.000 Exemplare. Besonders schätzen gelernt haben die Druckfachleute auch die ziehmarkenfreie Anlage: „Wir hat-ten immer mal wieder Probleme mit der Kennzeichnung der Zieh-marke beim zweiten Druckgang und höheren Farbdichten“, erklärt Herbert Seidl. „Die sind mit der ziehmarkenfreien Anlage ausge-standen.“ Während bisher an zwei Mit-telformatmaschinen in drei Schich-ten gearbeitet wurde, übernimmt

jetzt die Rapida 106 den Hauptteil der Produktion. Mit dem Wegfall der früher permanent erforderli-chen Wochenendproduktion redu-zieren sich die Personalkosten. Das wirkt sich positiv auf die Druck-kosten aus. Daneben verbleibt für das stark saisonale Geschäft in der Tourismusbranche eine Reserve-schicht.

Rapida 106 schafft ReserveschichtVon Ende Januar bis Mitte Juni pro-duzierte die Rapida 106 über 10 Mio. Druckbogen bzw. knapp 400 Aufträge mit 550 Druckformen. Durch die Inline-Qualitätsregelung mit QualiTronic professional ist der Zuschuss deutlich gesunken. Besonders bei Folgeformen wer-den oft weniger als 200 Bogen benötigt. Für das Einrichten eines Schön- und Widerdruck-Auftrages ist nicht mehr Zeit erforderlich als für den gleichen Vorgang an der Schöndruckmaschine. Hier zeigt sich die Leistungsexplosion der modernen Hightech-Anlage Rapida 106. Zur ökologischen Druckpro-duktion trägt das alkoholreduzierte Drucken bei. Bisher wurde der IPA-Anteil im Feuchtmittel von 8 auf 3,5 Prozent gesenkt. Die Rapida 106 kann aber auch ganz „ohne“ betrieben werden. Die Verbannung der Alkohol-Emissionen aus dem Drucksaal erhöht zusätzlich die ohnehin sehr gute Akzeptanz der Maschine bei den Mitarbeitern.

Komplettleistungen für den TourismusHelmut Hörmanseder und Herbert Seidl bieten mit ihrem Team Kom-plettleistungen für ihre Auftragge-ber von der Drucksachenkonzep-tion über Fotografie, Gestaltung, Marketing bis hin zum Postversand mit Portooptimierung und Perso-nalisierung im Digitaldruck. Dabei arbeiten sie mit Partnern aus Salz-burg zusammen. So kann hs-Druck als Universalanbieter auftreten und bessere Margen als im reinen Druckgeschäft erzielen. Drucksa-chen für den Tourismus sind noch ein Wachstumsmarkt. So stiegen 2010 die Umsätze in diesem Marktsegment zweistellig. Davon profitierte auch hs-Druck.

Interessante Website: www.hs-druck.at

Martin Dä[email protected]

Der 1998 erstellte Firmensitz von hs-Druck in Hohenzell bei Ried wurde bereits dreimal ausgebaut und erweitert

Die beiden Geschäftsführer Helmut Hörmanseder (r.) und Herbert Seidl begutachten einen 4/4-farbig bedruckten Bogen aus ihrer neuen KBA Rapida 106

15.000 Bogen/h im Wendebetrieb sind für Drucker Andreas Strasser kein Hexenwerk. Dank Inline-Qualitätsregelung bleibt immer noch Zeit für den Abtransport eines bedruckten Stapels

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Report 39 | 201114

Bogenoffset | Deutschland

RHIEM Druck in Voerde vertraut auf modernste KBA-Technologie

Verpackungen für die ganze WeltVerpackungen haben mehr denn je eine wesentliche Bedeutung für den Erfolg eines Produktes. Die Vielzahl gleichartiger

Produkte erfordert am Point-of-Sale (PoS) eine Verpackung, die auffällt und ein positives Image vermittelt. Dies wiederum

verlangt vom produzierenden Unternehmen und den Mitarbeitern hohes Problembewusstsein und eine entsprechende

Sachkompetenz. Über beides verfügt die in diesem Marktsegment erfolgreich tätige RHIEM Unternehmensgruppe in

Voerde. Sie beschäftigt in Deutschland 480 Mitarbeiter und arbeitet international mit einer Vielzahl spezialisierter Partner

zusammen.

Über die drei Tochterfirmen RHIEM Druck, RHIEM Inter-media und RHIEM Services

bietet man den Kunden eine Rund-um-Betreuung von der Konzeption und Beratung über modernste Pre-press-, Druck-, Veredelungs- und Weiterverarbeitungssysteme bis hin zum Inventory Management, Warehousing samt zugehöriger Logistik sowie zahlreichen weite-

ren Dienstleistungen. Dabei setzt RHIEM nicht nur auf das Bedru-cken von Papier, Pappe und Kar-ton. Man verfügt zusätzlich über Tiefziehanlagen, produziert Well-pappen, kaschiert sie und stellt die Blister für die gleichnamigen Ver-packungen her. Rund 80 Mitarbeiter sind bei RHIEM Druck tätig. Das vielfach zertifizierte Unternehmen (DIN

ISO 9001:2008, FSC, PEFC, Fogra-Zert) wurde von Franz Rhiem ge-gründet und widmete sich von An-fang an dem Verpackungssegment. Die beiden Söhne Dr. Stefan Rhiem und Franz Rhiem entwickelten den Betrieb zum Fulfillment-Anbieter weiter. Heute, 21 Jahre später, agiert das Untenehmen inhaber-geführt als weltweit tätiger Dienst-leister. RHIEM Druck produziert

Verpackungen aller Art, einschließ-lich Blisterverpackungen und Well-pappkartonagen. Hinzu kommen Akzidenzen, Werbematerialien, Broschüren und Marketingunterla-gen.

Flexibel und innovativNeben dem Druck ist man auch in der Weiterverarbeitung sehr inno-vativ. Maschinen zum Cellophanie-ren, Kaschieren, Fenster kleben, Blister- und Kartonverarbeitung, Stanzen und Klebemaschinen für Faltschachteln bestimmen das Bild. Die Faltschachtelklebemaschinen verfügen über eine Sondereinrich-tung zum Aufspenden von Heiß-leim mit Silikonbandabdeckung und Aufreißfäden. Über allem steht das Ziel, die Verpackung nicht nur als Produktschutz, son-

Die RHIEM-Gruppe – ein Dienstleister für alle Anforderungen

RHIEM, 1958 als Druckerei gegrün-det, ist heute ein inhabergeführter Fulfillment-Dienstleister mit Sitz im nordrhein-westfälischen Voer-de und Unternehmensstrukturen in Nordamerika, Asien und Europa. Die RHIEM-Gruppe besteht aus den Bereichen: RHIEM Druck, RHIEM Services, RHIEM Intermedia, RHIEM Distribution Systems und PPS So-lutions. Mit 480 Mitarbeitern ist RHIEM in den Bereichen Project En-gineering, Druck-Produktion, Blister-Produktion, CD/DVD-Produktion, Media-on-Demand, Fulfillment, Lo-gistik, Reverse-Logistic, Marketing-Support und E-Commerce tätig. Zum Leistungsspektrum gehören Planung, Organisation, Beschaffung, Druck, Veredelung, Verpackung, Lagerung, Kommissionierung und Versand. So wird den Kunden die Möglichkeit ge-boten, ihre Produkte weltweit erfolg-reich verkaufen zu können. RHIEM sieht sich als Berater und Umsetzer spezifischer Kundenlösungen. RHIEM unterstützt seine Kunden von der Idee über die Prozessdefinition bis zur erfolgreichen Implementierung.

Überzeugt von KBA und den beiden neuen Rapida 106-Anlagen (v.r.): Ulrich Treiber, Director Business Development & Sales, Drucker Martin Storm, Dirk Nondorf, Geschäftsführer RHIEM Druck, und Jürgen Fischenich, Leiter der KBA-Niederlassung Nordwest

Blick in den Drucksaal bei RHIEM Druck in Voerde. Die beiden neuen KBA Rapida 106 haben drei ältere Maschinen ersetzt und sind dennoch produktiver

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Report 39 | 2011 15

dern auch als Werbeträger für die Kunden zu verstehen. Das sind im Wesentlichen größere Industrie-unternehmen aus den Bereichen IT, HealthCare, Pharma, Food und Consumerprodukte. Entsprechend hoch sind auch die Ansprüche an den Druck. La-ckieren und Veredeln gehören zum Standard. Geschäftsführer Dirk Nondorf bringt es auf den Punkt: „Im Wesentlichen erfüllen wir die Wünsche der Kunden. Das heißt, wir produzieren alles, um eine Verpackung und somit das Produkt erfolgreich zu platzieren – und das inhouse.“ Dr. Peter Lorenzi, Geschäftsführer RHIEM Services,

führt weiter aus: „Wir planen und erarbeiten umsetzbare Lösungen, die nach Maß auf die Forderungen der Kunden zugeschnitten sind und unterstützen sie von der ers-ten Idee bis zur erfolgreichen Im-plementierung.“

Modernste DruckmaschinentechnologieNeben gängiger Hard- und Soft-ware in der Vorstufe setzt RHIEM auf die Erpa CAD-Software zur Verpackungsentwicklung und -kon-struktion im 2-D-Bereich sowie auf SolidWorks für die 3-D-Konstruk-tion. Über das Prinergy-Workflow-System gelangen die Produktions-

Michael [email protected]

Interessante Website: www.rhiem.com

Mittels Tiefziehanlagen produziert RHIEM Druck auch eigene Blisterverpackungen, die von den Kunden zunehmend gefordert werden, um ihre Produkte ansprechend zu präsentieren. Im Bild eine Maschine, auf der Werkzeuge für die Blisterproduktion hergestellt werden

daten an die beiden CTP-Belichter für das 3b-Format. Parallel entste-hen die für die Maschinenvorein-stellung benötigten CIP4-Daten. Dirk Nondorf: „Neben der wesent-lich schnelleren Einrichtung der Druckmaschinen benötigen wir so bis zu 50 Prozent weniger Makula-turbogen und die Wiederholbarkeit der Aufträge hat sich mit CIP4 im-mens verbessert. Die Druckmaschi-nen sind mit Inline-Messsystemen ausgestattet. So können wir unse-rem hohen Anspruch an Qualität, Schnelligkeit und Flexibilität in der Produktion gerecht werden.“ Diesen Anspruch unterstützen die beiden neuen Bogenoffset-maschinen KBA Rapida 106: eine Fünffarbenmaschine mit ziehmar-kenfreier Anlage DriveTronic SIS, FAPC-Plattenwechsel-Vollauto -maten, Kartonausstattung sowie Inline-Farbversorgung und eine Siebenfarben mit ziehmarkenfrei-er Anlage, FAPC-Plattenwechsel-Vollautomaten, Kartonausstattung und Inline-Farbversorgung sowie Zusatzpaket für Folien- und Plastik-druck. Beide Maschinen verfügen über LogoTronic professional und wurden im Oktober 2010 instal-liert. Sie drucken bis zu 18.000 Bogen/h und verarbeiten Bedruck-stoffe von 0,06 mm bis 1,2 mm Stärke. Dadurch sind sie sehr fle-xibel einsetzbar. Die Zahl der Farb-werke macht es möglich, in einem Durchgang neben den gängigen Skalenfarben auch Sonderfarben sowie Gold und Silber zu drucken. Dank der zahlreichen Zusatzoptio-nen wie Lack- oder UV-Einrichtung steht der High-End-Inline-Verede-lung nichts im Wege. Weitere

Vorteile in puncto Produktivität, Bedienung und Wirtschaftlichkeit bietet die Rapida 106 durch ihre sehr effizient arbeitenden Wasch-systeme, das mögliche Stillsetzen nicht benötigter Farbwerke, den automatisierten Lackplattenwech-sel und die Leitstand gesteuerte Lackversorgung. Damit reduzieren sich die Einrichtezeiten je nach Aufwand um 40 bis 60 Prozent. RHIEM Druck hat dadurch die Möglichkeit, immer kleinere, aber sehr unterschiedliche Aufträge wirtschaftlich zu produzieren.

Die richtige EntscheidungRHIEM Druck hatte bereits Anfang 2004 in eine gebrauchte Fünf-farbenmaschine Rapida 105 mit Lackwerk investiert und diese mit UV-Technologie ausgerüstet. Für die steigenden Anforderungen im Verpackungsbereich sollte die UV- und Hybrid-Lackierung Qualitäts- und Zeitvorteile bringen. Man war von der KBA-Technologie überzeugt und investierte deshalb in zwei weitere Rapidas der neuesten Ge-neration. Die beiden neuen Rapida 106-Anlagen ersetzten drei vor-handene Maschinen. So hatte das Unternehmen die Möglichkeit, am Energieeffizienzförderprogramm teilzunehmen. Das Ergebnis: ge-ringere Kosten, schnellere Pro-duktion, modernste Druck- und Inline-Veredelungstechnik und eine wesentlich höhere Flexibilität hinsichtlich der Kundenwünsche. Nach mehr als einem halben Jahr Produktionseinsatz ist Ge-schäftsführer Dirk Nondorf von der Investition in die KBA-Technologie überzeugt: „Vor unserer Investition waren wir im Werk in Radebeul und haben dort eine ganze Reihe von Tests gefahren. In der tägli-chen Produktion zeigt sich nun, dass sich diese tatsächlich in die Praxis umsetzen lassen. Bereits drei Tage nach der Inbetriebnahme der Maschinen wussten wir, das Richtige gekauft zu haben. Bei KBA haben wir das Gefühl, individuell wahrgenommen zu werden. Wir haben Maschinen bekommen, die tatsächlich für uns und unsere An-forderungen gebaut wurden.“

Bereits nach wenigen Bogen ist die Maschine in Farbe und liefert beste Druckergebnisse, wie Michael von Minden in der Prepress-Abteilung bei der Kontrolle zufrieden feststellt

Drucker Martin Storm, Geschäftsführer Dirk Nondorf und Ulrich Treiber, Director Business Development (v.l.), am Leitstand der KBA Rapida 106

Blick in einen Teil der großen Druckweiterverarbeitung, in der auch die Faltschachtelklebemaschi-nen mit effektiven Zusatzeinrichtungen wie dem Aufspenden von Heißleim mit Silikonbandab-deckung und Aufreißfäden ausgestattet sind

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Report 39 | 201116

Bogenoffset | Verfahrenstechnik

KBA-Projekt „Low Migration Press“

Minimale Migration – nicht nur eine Frage von Farbe und LackIn der Diskussion über den migrationsarmen Verpackungsdruck wird oft übersehen, dass die unerwünschte Kontamination von Packstoff und Packgut viele

Ursachen haben kann. Um die Food- und Pharma-Faltschachtelproduzenten bei der Umsetzung ihrer hohen Anforderungen noch besser unterstützen zu

können, strebt KBA emissionsarme Druckmaschinen an und bezieht den gesamten Materialfluss mit in die Diskussion ein.

Migration im Verpackungs-druck ist das Übergehen unerwünschter Substanzen

aus dem Produktionsprozess auf die Packstoffoberflächen, was das Eindringen dieser Substanzen in das Packgut begünstigt. Bei sensib-len Packgütern wie Lebens-, Ge-nuss- und Arzneimitteln sind uner-wünschte Substanzen alle Stoffe, die die Gesundheit des Verbrau-chers und/oder den Geschmack bzw. Geruch des Packgutes beein-flussen. Das Tückische ist, dass viele der migrierenden Stoffe für den Drucker unsichtbar sind oder erst nach Tagen oder Wochen zu migrieren beginnen. Die Rede ist hier also nicht von offensichtlichen Qualitätsmängeln wie dem Ablie-gen der Druckfarbe im Auslagesta-pel der Druckmaschine oder dem Abschmieren beim Flachstanzen der Faltschachtelzuschnitte.

MigrationsartenDerartige Stoffe können auf ver-schiedene Art migrieren:• Sie dringen in den Packstoffein (Penetration) und können ihn sogar durchdringen (Permeation), sodass sie auf der unbedruckten Rückseite wieder hervortreten.• SiediffundierenimStapelaus

der Farb- oder Lackschicht oder dem Kartonstrich heraus und la-gern sich auf der unbedruckten Rückseite des darüberliegenden Bogens ab (Abklatsch).• Sie verflüchtigen sich durchÜberschreiten des Siedepunkts (Gasphasen- oder Dampfdruck-Migration) schon bei Raumtem-peratur oder erst recht bei hoher Stapeltemperatur, was vor allem bei den verbliebenen Druckfarben-Mineralölen in den Recyclingfa-sern des Faltschachtelkartons vor-kommt.• Sie werden durch die raum-oder mikroklimatischen Bedingun-gen ausgeschwitzt (Kondensations-extraktion) und schlagen sich auf beiden Bogenoberflächen nieder (Rekondensation).• Sie werden direkt übertragendurch mechanischen Kontakt des Druckbogens mit verschmutz-ten Maschinenteilen oder durch Druckpuder-Berieselung, Farbne-bel und VOC-Dämpfe (Emissio-nen).• Sie werden durch Reste mi-grierfreudiger Farben oder Addi-tive auf ungenügend gereinigten Walzen wirksam oder gelangen in Form des in die Farbe emulgierten IPA-Anteils auf den Packstoff (Ver-

schleppung), um dort auf andere Art weiter zu migrieren.• Sie werden durch mangelndeHygiene des Maschinenpersonals in den Prozess eingetragen (Ein-schleppung). Die Migrationsgefahr ist umso höher,• je niedriger die Viskosität derSubstanzen ist, z. B. IPA, Reini-gungsmittel;• je kürzer die Molekülkettensind – 24 Kohlenstoffatome (C24) gelten als Obergrenze für migrati-onsfreudige Kohlenwasserstoffe, Mineralöle in Druckfarben liegen aber oft unter C24;• je weniger verzweigt die Mo-leküle sind, weshalb die Spaltpro-dukte einiger UV-Fotoinitiatoren bedenklich sind. In jedem Fall ist zu verhindern, dass die unbedruckte Rückseite, also die spätere Verpackungsinnen-seite, kontaminiert wird. Solange die Faltschachtel nur die Sekundär- oder Transportverpackung ist und das sensible Packgut durch eine Primärverpackung mit zuverlässi-ger Barrierewirkung geschützt wird (z. B. Pharma-Blisterverpackungen, Flaschen, Ampullen usw.), kann die Migration eventuell ignoriert werden. Oftmals sind aber primäre

Folienverpackungen für diese Sub-stanzen durchlässig, sodass auch die Umverpackung migrationsfrei sein muss.

Hauptquelle FaltschachtelkartonBislang wurde hauptsächlich über Druckfarben und Lacke als Migrati-onsquelle diskutiert. Die Anforde-rungen richteten sich demzufolge zuerst an die Farbenhersteller, mi-grationsarme, d. h. vor allem mine-ralölfreie Produkte zu entwickeln. Eine letztjährige Studie von Dr. Koni Grob (Kantonales Labor Zürich) identifiziert jedoch nicht

Eine mit dem BG-Label „Emission geprüft“ zertifizierte Rapida-Verpackungsdruckmaschine als „Low Migration Press“: PW – Paletten aus der Waschanlage; PU – farbnebelfreie und IPA-reduzierbare Druck-einheit mit verschleppungsfreier Bogenführung und effizienten Waschtechnologien; VD – VariDry-Zwischendecktrockner und -Endtrockner, bei UV-Einsatz mit Ozon-Absaugung; C – kontaminationsfreier Lackauftrag; ECS – Emission Clean System; RP – reduzierter Pudereinsatz

Für das migrationsunbedenkliche Drucken hält KBA PressConsum u. a. einen geeigneten Feuchtmittelzusatz zur IPA-Reduzierung und die Farbenserie SensPrint bereit

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Report 39 | 2011 17

Farben und Lacke als Hauptquelle. Packstoffe mit hohem Recyclingfa-seranteil sind viermal häufiger für die Migration verantwortlich! Grob bescheinigt allen Faltschachtelkar-tons mit Recyclingbestandteilen (GD-, GT-, GC-Qualitäten) das min-destens zehnfache Überschreiten des Richtwerts von 0,6 mg pro kg Lebensmittel für Mineralöle mit gesättigten Kohlenwasserstoffket-ten (MOSH), der Schnitt liegt bei bedenklichen 338 mg/kg! Die als Krebserreger in Verdacht stehen-den Mineralöle mit Kohlenwas-serstoffringen (MOAH) werden durchschnittlich mit 97 mg/kg nachgewiesen! Aber auch die Art des Packguts kann die Migration begünstigen. Trockene Lebensmittel, z. B. Reis, Mehl und Salz, saugen aus ihrer Umgebung nicht nur Feuchtig-keit, sondern auch unerwünschte Stoffe auf. Solche Lebensmittel in Faltschachtel-Primärverpackungen anzubieten ist umso riskanter, je länger die Packungen gelagert wer-den, warnt Grob. Es ist also nicht nur eine An-gelegenheit der Farbenlieferanten, diesem Problem zu begegnen, sondern auch der Kartonherstel-ler und somit der Markenartikler und Printbuyer, die sich über Al-ternativen bei der Packstoffaus-wahl Gedanken machen müssten. Faltschachtelkarton-Verbunde mit Barriereschichten oder geringe-rem Recyclingfaseranteil, am bes-ten aber Frischfaserkartons wären wünschenswert. Der Haken: Sol-che Kartons sind teurer, genau wie migrationsarme Farben mehr kos-ten.

Auch Druckereien in der PflichtUm weitere Kontaminationsmög-lichkeiten auszuschließen, muss auch das Druckerei- und Maschi-nenpersonal über sämtliche Mi-grationsquellen informiert sein. Schon die persönliche Hygiene ist wichtig, wenn Faltschachtelkarton für Food- und Pharmaprodukte angefasst wird. Saubere Hände bzw. frische Gummihandschuhe und Lappen sind unerlässlich bei der Maschinenreinigung, um kei-ne Reste ungeeigneter Farben und Chemikalien einzutragen. Wurde vor der Food-Verpackung eine nor-male Faltschachtel mit anderen Farben gedruckt, muss der Dru-cker besonders gründlich waschen, damit keine Verschleppung stattfin-den kann. Gängige Praxis ist, dass saubere Kleidung für Personal und sterile Schutzkleidung und anti-bakterielle Handwaschlotionen für Drucksaalgäste verfügbar ist. Fuß-böden, Wände und Deckenstruk-turen sollten nach häuslichen Maß-stäben sauber gehalten werden.

Faltschachtelkarton muss in sauberen, klimatisierten Räumen gelagert werden, getrennt von VOC-Flüssigkeiten. Nach dem Druck sind die Stapel abzudecken. Bei der Weiterverarbeitung gelten natürlich dieselben hohen Sau-berkeitsanforderungen. Stoffe aus Faltschachtel-Leimen dürfen eben-falls nicht migrieren. Und beim An-liefern des Kartons wie auch beim Abholen der Faltschachteln darf erwartet werden, dass die Trans-portbedingungen untadelig sind. Gelangen Dieselabgase aus LKWs in Lagerräume, müssen sie abge-saugt werden. Unbedenklicher Frischfaserkarton nützt nichts, wenn er von schmutzigen Paletten herunter verdruckt wird. Deshalb empfiehlt sich vor Ort der Einsatz einer Palettenwaschanlage, wo-bei sich Kunststoffpaletten besser als Holzpaletten reinigen lassen. Kunststoffpaletten sind zwar teu-rer, rechnen sich aber auch wegen ihrer längeren Lebensdauer. Außer-dem ist mit den jeweiligen Farb-,

Lack-, Additiv- und Waschmittel-lieferanten zu klären, ob migrati-onsarme und VOC-freie Produkte verfügbar sind. „Auf Pflanzenölba-sis“ heißt nicht, dass das Produkt bedenkenlos eingesetzt werden kann. Sogar bestimmte Pigmente können sich gefährlich auswirken. Und eine IPA-Reduzierung ist nur dann hilfreich, wenn sie durch die Feuchtwerkkonstruktion oder un-bedenkliche Ersatzstoffe erreicht werden kann. Bei UV-Farben und -Lacken sollte gefragt werden, ob die verwendeten Harze und somit die eingesetzten Fotoninitiatoren und ihre Spaltprodukte unbedenk-lich sind. Druckpuder ist für Food und Pharma extrem zu minimie-ren. Eine Dokumentation hilft, Ma-terialien im Sinne der Migrations-reduzierung zu ersetzen und den Materialfluss zu optimieren. In die Prüfung einzubeziehen ist eben-falls die Trocknertechnik, denn feuchte oder nicht durchgehärtete Schichten von Farben und Lacken können immer noch Substanzen freisetzen. Dazu gehört auch si-cherzustellen, dass die Absaugan-lagen die erforderliche Leistung bringen.

Sieben Schritte zur „Low Migration Press“Weil die Materialauswahl nur einen Teil des Problems löst und KBA sei-ne Kunden bei der Umstellung auf migrationsarme Produktion nicht alleine lassen möchte, hat KBA das Projekt „Low Migration Press“ mit dem Entwicklungsziel der emissi-onsgeprüften und migrationsunbe-denklichen Faltschachtelprodukti-

Offene Gebinde sind in der Lackversorgung an der KBA Rapida tabu. Beispielsweise mit Syste-men von Harris & Bruno lässt sich migrations-armer Lack kontaminationsfrei konditionieren, fördern und wechseln

Hygiene schließt die Paletten ein: Links eine Waschanlage von Limex, die auch Holzpaletten reinigt, rechts gestapelte Kunststoffpaletten von Schoeller Arca in einer Förderanlage von Kettner in einem Lebensmittelbetrieb. Die Auswahl an Lösungen ist riesig

Die zweistufige KBA-Bypass-Filterung reinigt den Feuchtmittel-Kreislauf auch von Partikeln unerwünschter Substanzen

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Report 39 | 201118

Bogenoffset | Verfahrenstechnik

on gestartet. Hierbei werden die konkreten Produktionsbedingun-gen systematisch analysiert und angepasst. Schritt 1: Auswahl geeigneter Verbrauchsmaterialien gemäß der PressConsum-Empfehlung (siehe KBA Report Nr. 38). KBA bietet seit Kurzem unter dem Namen PressConsum hochwertige Far-benserien, Feuchtmittel und wei-tere Verbrauchsmaterialien für den Bogenoffset an. PressConsum zielt einerseits auf optimale Produkti-onssicherheit, Qualität und Pro-duktivität. Andererseits sind auch Farben und Feuchtmittelzusätze erhältlich, die die Forderung nach möglichst niedriger Emission und Migration erfüllen. So entspricht die PressConsum-Farbenserie Sens- Print der migrationsunbedenk-lichen Epple-Serie BoFood MU, deren Bindemittel quasi selbst Le-bensmittelqualität aufweist und so in direkten Kontakt mit dem verpackten Lebensmittel kommen dürfte. Schritt 2: Umstellen der Druckmaschine auf gering flüch-tiges, nicht toxisches H1-Hydrau-liköl. H1 wird bekanntlich für die Schmierung aller Maschinen in der Lebensmittel- und Pharma-Indus-trie eingesetzt. Schritt 3: Auswahl eines oder zweier Referenz-Frischfaserkar-tons. Damit sollen Alternativen zu den migrationsbedenklichen Kar-tons mit Recyclingfasern genutzt werden.

Dieter [email protected]

Schritt 4: Emissionsprüfung der Druckmaschine mit den ausgewähl-ten Verbrauchsmaterialien durch die Berufsgenossenschaft: flüchtige organische Verbindungen (VOCs: IPA sowie Kohlenwasserstoffe aus Reinigungsmitteln, Ölen, Farben und Lacken), Farbnebel, Ozon (Absaugung an UV-Strahlern vor-geschrieben), Druckpuder, Lärm. Auf ein gültiges BG-Zertifikat „Emission geprüft“ verweisen können derzeit die KBA-Bogen-offsetmaschinen Rapida 74 in der Ausstattungsvariante „ökologische Druckmaschine“ (die Eco-Features wurden auch im Nachfolgemodell Rapida 75E umgesetzt), Rapida 105, 106 und 130 bis 162a (geprüft an Ra142-6+L) sowie die wasserlos druckende KBA-MetroPrint Genius 52UV. Das „Low Emission Design“ der Rapida-Serie beruht u. a. auf folgenden Features:• DasAbsaugsystemECS–Emis-sion Clean System, das bereits seit 2005 angeboten wird, saugt Puder und Papierstaub aus der Auslage ab.• Die Feuchtwerke realisierenden IPA-reduzierten bzw. -freien Druck sowohl durch unbedenk-liche IPA-Ersatzstoffe als auch durch Konstruktionsmerkmale. KBA bietet seit vielen Jahren ein zuverlässiges Lösungspaket für die-se umweltfreundliche Technologie an. Außerdem hält eine kompakte zweistufige Bypass-Filterung im Feuchtmittelkreislauf grobe und feine Partikel zurück, wobei die

Feinfilter regelmäßig auszutau-schen sind.• Das Farbwerk ist so gestaltet,dass selbst bei UV-Farben kein Farbnebel auftritt.• Die automatischen Waschein-richtungen arbeiten effizient und emissionssicher. KBA CleanTronic Synchro ermöglicht das simultane Waschen des Gummituches mit zwei Waschbalken.• DerWirkungsgraddesvonKBAentwickelten Trockners VariDry ist der hohen Produktionsgeschwin-digkeit angepasst. Die weiterentwi-ckelte Version VariDryBLUE nutzt die bereits aufgeheizte Luft in einem zusätzlichen Modul und senkt da-durch das benötigte Luftvolumen und den Energiebedarf des Heizre-gisters.• Die Geräte zur Lackkonditio-nierung und -versorgung wählt KBA auch unter dem Aspekt der saube-ren und dichten Lackförderung aus. Offene Gebinde sind tabu. Schritt 5: Migrationsuntersu-chungen mit anschließender Zer-tifizierung durch anerkannte und unabhängige Institute. Schritt 6: Erstellen eines Leit-fadens „Low Migration Printing“. Schritt 7: Umstellen auf die „Low Migration Press“ beim An-wender durch den Service KBA PressAccess.

ParadigmenwechselFrüher wurden die Verpackungen sensorisch ausschließlich nach ih-ren organoleptischen Eigenschaf-

ten, voran dem Geruch beurteilt. Robinsontest, Olfaktometer und einige Normen unterstützen das, aber oft gab es ein Tauziehen um Grenzwerte in Ermangelung an geruchsarmen Farben und Lacken. Heute kann von einem breiten Problembewusstsein gesprochen werden, was auch das mehr emo-tionale als weniger sachliche Pub-lizieren von Kontaminationsfällen in den Medien befördert hat. Die Zahl der geruchs- und migrations-armen sowie VOC-freien Produkte ist gewachsen, auch die Mess- und Testmethoden wurden verfeinert. Leider wird auf den verschiede-nen Kontinenten das Migrations-problem noch immer sehr unter-schiedlich behandelt. Nach wie vor aber fehlen Mi-grationsgesetze und -richtlinien für Kartonverpackungen. In Anbe-tracht des künftig weiter wachsen-den Bedarfs an Verpackungen und des Bezugs von Verbrauchsmateri-alien aus aller Welt, also auch aus unkontrollierter, nicht zurückver-folgbarer Herkunft, müssen bei den Importeuren und ggf. in den Verpackungsdruckereien Kontroll-verfahren etabliert werden. Der-zeitige EU-Direktiven betreffen nur den direkten Kontakt der Le-bensmittel mit Beschichtungen und Kunststoffen (1935/2004/EC, 2002/72/EC). Ansätze ist die EU-Richtlinie 2023/2006, die fast wie ein Leitfaden auf den Kontakt mit Druckfarben eingeht, sowie die EuPIA-Richtlinie 2010, das Lebens-mittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB 9/2005) bleibt dagegen zu allgemein. Benötigt werden eine konkrete Klassifizierungsliste ver-botener Stoffe und Komponenten mit Grenzwerten bzw. Toleranzen sowie geeignete Testmethoden unter Verwendung von Lebensmit-telsimulanten, die den Substanzen kurz- wie auch langzeitig ausge-setzt werden müssten. Das „Low Migration Printing“ wird an Bedeu-tung gewinnen und sich zum Wett-bewerbsfaktor entwickeln. Aber es ist mit Zusatzkosten verbunden.

Die Rapida 142 ist nicht nur marktführend in ihrer Formatklasse, sondern besitzt stellver-tretend für das Rapida-Großformat auch das BG-Zertifikat „Emission geprüpft“ – eine der Voraussetzungen für die „Low Migration Press“

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Report 39 | 2011 19

Bogenoffset | Technik

Mehr Leistung im Bogen durch Rollenanleger auch bei kritischen Materialien

RS 106 schafft Produktionsreserven

Rollenschneider werden schon lange

an Bogenoffsetmaschinen eingesetzt.

Bringt Rollenware beim Bedruckstoff-

Einkauf doch eine Kostenersparnis

von zehn bis 20 Prozent. Besonders

Akzidenzbetriebe, die nur wenige

unterschiedliche Materialien einset-

zen, nutzen diesen wirtschaftlichen

Vorteil. Aber es gibt noch weit mehr

Argumente, die für den Einsatz des

Rollenschneiders RS 106 im Mittelfor-

mat sprechen.

Bei Jobs außerhalb der DIN-Formate kommt zum günsti-geren Einkaufspreis für den

Bedruckstoff häufig eine effektive Papierersparnis hinzu. Denn es müssen keine teureren Sonder-formate bestellt werden bzw. es bleibt kein Verschnitt bei der Nut-zung von Standardformaten. Die Abschnittlänge lässt sich in der Bo-genlänge millimetergenau an den jeweiligen Druckauftrag anpassen. Das bedeutet zwei bis zehn Pro-zent Papiereinsparung zuzüglich zum günstigeren Einkaufspreis. In Einzelfällen kann sie sogar noch hö-her liegen (s. Tabelle). Und es kann sofort losgehen. Denn eventuelle Wartezeiten auf die Lieferung von Sonderformaten gibt es nicht. Im Zweischichtbetrieb lassen sich bei Akzidenzbetrieben mit Schön- und Widerdruck-Maschinen jährliche Einsparungen bei den Papierkosten von 200.000 Euro erzielen.

Mehr Leistung im Akzidenzdruck ...Der RS 106 ist ein Nonstop-Anle-ger für leichte Grammaturen. Ma-schinenstopps zum Stapelwechsel sind nicht mehr erforderlich. Die Maschine muss nur noch zum Waschen angehalten werden. Einfacher ist zudem die Lagerhal-tung von Rollenware. Die Rollen sind stapelbar und für klimatische Veränderungen deutlich weniger sensibel als Bogenware. Uner-

wünschte Effekte wie Tellern oder Randwelligkeit treten nicht auf. Sind im Betrieb Rotationen mit entsprechender Bahnbreite im Ein-satz, lassen sich Restrollen oft an den Bogenmaschinen verarbeiten.

... bei Etiketten, leichtem Karton und In-Mold-FolienNoch mehr kann der Einsparungs-effekt bei der Etiketten- oder Faltschachtelproduktion zu Buche schlagen. Denn hier sind die Be-druckstoffe oft teurer. Der RS 106 eignet sich auch für komplexe Sub-strate wie Folien, metallbeschichte-te oder Dünndruckpapiere. Durch die Deaktivierung des Saugkopfes kommt es bei sensiblen Materiali-en nicht zu Doppel- oder Schräg-bogen in der Anlage. Die Folge – mehr Produktionssicherheit und weniger Maschinenstopps. Bei der Papierproduktion sind mit dem Rollenschneider ca. fünf Prozent, bei Folien und beschichteten Ma-terialien sogar bis zu 25 Prozent Leistungssteigerung möglich. Die Druckproduktion ist effektiver und die kontinuierlichere Produktion spart in der Regel auch Makulatur. Manche dieser anspruchsvollen Be-druckstoffe lassen sich als Rollen-ware auch leichter beschaffen als entsprechende Bogenware. Im Kundenzentrum von KBA wurden auf einer neuen Rapida 106- Bogenoffsetmaschine mit einem vor-geschalteten RS 106-Rollenschnei-

der schon häufiger Dünndruck- und Etikettenpapiere, leichter Kar-ton mit 300 g/m² sowie In-Mold-Folien (IMF mit 50, 60 und 70 µm Stärke) mit Leistungen von 18.000 Bogen/h (45 g/m² Dünndruck) bzw. 15.000 Bogen/h (In-Mould 70 µm) verarbeitet. Das gleiche Dünn-druckmaterial wäre als Bogenware mit 12.000 bis 15.000 Bogen/h ge-laufen. Auch bei der In-Mold-Folie ergab sich eine Leistungssteige-rung um 20 Prozent.

Hohe FlexibilitätTrotz Rollenschneider bleibt die Bogenoffsetmaschine sehr flexibel. Die zusätzliche Investition in den RS 106 amortisiert sich schnell und Bogenware lässt sich zusätzlich wie bisher verarbeiten. Dazu wird der Rollenständer einfach in die Park-position gefahren. Die Umrüstzei-ten von Rollen- auf Bogenverarbei-tung bzw. zurück sind inklusive

Formatverstellung und komplettem Auftragswechsel mit fünf Minuten sehr kurz und schlagen gegenüber einem reinen Jobwechsel kaum zu Buche. Der Rollenwechsel selbst ist vom Zeitfaktor ebenfalls fast mit einem Stapelwechsel vergleichbar. Immerhin befindet sich auf einer Rolle so viel Material wie auf zwei bis drei Papierstapeln. Während der Produktion von der Rolle kann der Papierstapel im Anleger bleiben. Natürlich ist ein Rollenschnei-der nicht für alle Unternehmen interessant. Die jeweilige Auftrags-struktur bestimmt den Nutzen und die Wirtschaftlichkeit. Der RS 106 ist im Mittelformat für die Rapida 105 und 106 verfügbar. Im Groß-format stehen für die Rapida 130, 142, 162 bzw. sogar für die Rapida 185 ebenfalls Rolle-Bogen-Einrich-tungen zur Verfügung.

Martin Dä[email protected]

Produktion mit Rollenware an einer Rapida 106 im KBA-Kundenzentrum Radebeul

Mehrbedarf an Bogen- gegenüber RollenwareMehrbedarf an Bogen- gegenüber Rollenware für die Produktion eines Prospekts im For-mat 209 x 250 mm

Mehrverschnitt Mehrverschnitt + Mehrpreis

100 %

80 %

60 %

40 %

20 %

0 % 63 x 88 cm 65 x 92 cm 70 x 100 cm

Bogenformat, Lagerware

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Report 39 | 201120

Bogenoffset | Thailand

Siebenfarben-Rapida 105 bei CPT in Bangkok

Edle Verpackungen − inline produziertDie Voraussetzungen für die Produktion hochwertiger Verpackungen mit edlen

Lackeffekten hat das Druckunternehmen Continental Packaging Thailand (CPT)

in Bangkok geschaffen. Im Januar 2011 ging dort eine in dieser langen Konfigu-

Die 15.000 Bogen/h schnelle Maschine verarbeitet Be-druckstoffe bis 600 g/m2 und

trägt den auch in Asien wachsen-den Anforderungen an verkaufs-fördernden Verpackungen Rech-nung. Neben der Erhöhung der Produktivität und Qualität erlaubt die Rapida 105 eine deutliche Er-weiterung der Produktpalette. Die Verwendung von UV-Farben und -Lacken in Verbindung mit IR-/TL- und UV-Hochleistungstrocknern ermöglicht im Inline-Prozess ganz neue Gestaltungsvarianten. Der da-mit verbundene Mehrwert spielte bei der Investitionsentscheidung eine entscheidende Rolle.

Schnelle und eindeutige EntscheidungManit Kamolsuwan, Generaldi-rektor von CPT: „Die Investition in die Rapida 105 war eine ein-deutige Entscheidung, die dank des kompetenten Projektmanage-ments von KBA Asia Pacific und der thailändischen KBA-Vertretung Intergraphics Co. Ltd. in nur sechs Monaten verwirklicht wurde. Wir setzen praktisch seit den ersten Jahren unseres Bestehens KBA-Bogenoffsetmaschinen ein. Dies waren zwar meist Secondhand-An-

lagen, diese haben aber dennoch maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen. Es ist gut zu wissen, mit KBA einen innovativen Partner für den Verpackungsdruck an der Seite zu haben. Wir haben uns von der Einfarbenmaschine über Vier-,

Fünf- und Sechsfarbenanlagen bis zur neuen Siebenfarbenmaschine mit Inline-Veredelung nach oben gearbeitet. Die Neue deckt alle Produktionserfordernisse ab. Die Inbetriebnahme und die Schulung unseres Personals verliefen profes-sionell.“ Continental Packaging Thailand wurde 1946 als Familienbetrieb – damals unter dem Namen Niyom Chang Packaging – im Chinatown-Distrikt von Bangkok gegründet. Das schnell wachsende Unterneh-men spezialisierte sich frühzeitig auf den Verpackungsdruck und erhöhte sukzessive seine Kapazität und Mitarbeiterzahl. Der Umzug auf ein größeres Betriebsgelände an der Bangna-Trad Road ermöglich-te weiteres Wachstum.

Komplettservice mit Testmärkten Heute zählt CPT mit über 1.000 Mitarbeitern zu den größten Ver-packungsdruckern in Thailand und bietet seinen nationalen und inter-nationalen Kunden ein breites Pro-dukt- und Dienstleistungsspektrum an. Eine eigene Design-Abteilung berät die Auftraggeber von der Ma-terialauswahl bis hin zur Umset-zung kostensparender und attrakti-ver Verpackungslösungen.

Rund 75 Prozent der Kunden kommen aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, aber auch im Non-Food- und Haushaltswaren-bereich ist CPT erfolgreich tätig. Neben Verpackungen werden Eti-ketten und kreative Produktumhül-lungen produziert. Die direkte Ex-portquote liegt bei ca. 20 Prozent, die indirekte bei 40 Prozent. Mit vielen Kunden, für die Testmärkte erprobt und komplette Produktein-führungen begleitet werden, beste-hen langfristige Lieferverträge.

Preis diktiert die StrategieWährend das Geschäft im Food- und Beverage-Bereich zweistellige Wachstumsraten aufweist, stag-nieren andere Marktsegmente und erfordern neue Ideen und Marke-tingstrategien. Manit Kamolsuwan: „Der Verpackungsmarkt ist interna-tional hart umkämpft. Neben Krea-tivität und absolutem Qualitätsden-ken sind Kostenorientierung und flexible Lieferzeiten unabdingbar. Wir werden unsere Effizienz weiter verbessern und KBA wird uns auf diesem Weg ein wichtiger Partner sein.“

Gerhard [email protected]

Interessante Website: www.cptthai.com

ration für Thailand noch eher ungewöhnliche Siebenfarbenanlage der in Asien

stark vertretenen Mittelformat-Baureihe KBA Rapida 105 mit Lackturm, doppel-

ter Auslageverlängerung, Karton- und Hybridausstattung in Produktion.

Mit exklusiven Verpackungslösungen hat sich Continental erfolgreich auf den nationalen und internationalen Märkten etabliert

Mit der neuen KBA Rapida 105-7+L CX hat Continental seinen Maschinenpark auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Im Bild (v.l.) CPT-Managing Director Manit Kamolsuwan, Stefan Segger, Managing Director KBA Asia Pacific, und Jessada T. Suwan, KBA-Vertretung Intergraphics

Das Firmengelände an der Bangna-Trad Road in Bangkok

Managing Director Manit Kamolsuwan ist stolz auf die zahlreichen Auszeichnungen des Unter-nehmens in seiner fast 65-jährigen Historie

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Report 39 | 2011 21

Bogenoffset | USA

Motivating Graphics in Texas expandiert mit Rapida 162

Mehr Flexibilität für wachsende AnforderungenMotivating Graphics, ein global agierendes Druckunternehmen aus Ft. Worth im US-Bundesstaat Texas, nahm vor einigen Monaten eine neue Sechsfarben-

Rapida 162 in Betrieb. Es ist bereits die dritte KBA-Maschine im Unternehmen, das sowohl im Bogen- als auch Rollendruck arbeitet. Motivating produziert

Verpackungen und andere Drucksachen für den Hightech-Kommunikationsmarkt in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie für China und Europa.

Wir waren sehr froh, diese neue Druckmaschine in Betrieb nehmen zu kön-

nen“, freut sich Ray Glenn Clark, Geschäftsführer des Unterneh-mens. „Sie erweitert unsere Palet-te an Automatisierungstechnolo-gien. Dies bedeutet für uns höhere Flexibilität, kürzere Drucklaufzei-ten, weniger Makulatur und mehr Effektivität. So können wir unsere Kunden auf einem hohen Niveau beliefern und in neue Märkte ex-pandieren.“ Clark hat sich speziell über die neuen technologischen Lösungen an der Maschine gefreut: „Meine Söhne und ich haben QualiTronic Color Control auf der drupa 2008 gesehen und wir waren von der Leistung des Systems sofort faszi-niert. Wir verstehen es als großen Entwicklungssprung bei der Qua-litätsüberwachung und sehen es als sehr bedienfreundlich an. Wir wollten QualiTronic Color Control unbedingt an unserer neuen Ma-

schine haben – wie viele andere Automatisierungsbausteine auch.“

Zukunftsmarkt VerpackungObwohl Motivating Graphics heu-te im Bogen- und im Rollengeschäft präsent ist, sieht Clark das Haupt-wachstum im Bogendruck: „Für uns ist der Verpackungsdruck ein Zukunftsmarkt. Bedienungsanlei-tungen und viele weitere Druck-sachen können ebenfalls leicht auf den Bogenmaschinen produziert werden. Die Automatisierung der neuen Rapida gibt uns die Flexibi-lität, schnell von Verpackungs- auf Akzidenzaufträge zu wechseln.“ Eine andere wichtige Erfolgs-komponente bei Motivating ist das Umweltbewusstsein. Das Unter-nehmen überprüft permanent alle Produktionsaktivitäten und defi-niert Umweltziele, um interne und externe Emissionen soweit wie möglich zu eliminieren. In einer Leitlinie für das Umweltmanage-ment werden diese festgeschrie-

ben. „In den vergangenen Jahren haben unsere Kunden immer auf-wendigere Verpackungen kreiert“, sagt Clark. „Sie suchen nach neuen Bedruckstoffen und fragen nach umweltfreundlichen Optionen. Wir liefern ihnen einen Mehrwert, wenn wir Ihnen eine ökologische Produktion anbieten. Unsere neue Rapida 162 produziert schneller, mit weniger Makulatur und kür-zeren Rüstzeiten. Dies nützt der Umwelt und ist damit sowohl für uns als auch für unsere Kunden wichtig.“

Starkes AuslandsgeschäftBei Motivating Graphics produzie-ren neben der neuen Rapida 162 zwei weitere KBA-Bogenmaschi-nen: eine fünf Jahre alte Rapida 105 mit zehn Farbwerken und Bo-genwendung und eine 2010 in Be-trieb genommene Achtfarben-Ra-pida 142, ebenfalls mit Wendung. Daneben hat das Unternehmen zwei Rollendruckanlagen.

Clark und sein Management-Team haben das 1976 gegründete Unternehmen auf künftige ökono-mische Anforderungen und neue Geschäftsfelder ausgerichtet. Motivating Graphics verfügt über drei weitere Produktionsstätten in Zentral- und Südamerika: zwei in Guadalajara, Mexiko, und eine in Brasilien. „Unser Auslandsgeschäft ist sehr stark, während es im In-landsgeschäft in den vergangenen Jahren etwas verhaltener lief. Aber wir sehen allmählich eine Belebung in den USA“, schätzt der Geschäfts-führer die aktuelle Lage ein. Drei Generationen der Clark-Familie ha-ben die Firma in den vergangenen 30 Jahren geführt. Seit 1996 führt Ray Glenn Clark jr. die Geschäfte, seine beiden Söhne Chris und Tim stehen ihm als Stellvertreter zur Seite. Motivating Graphics ist heu-te auf über 900 Beschäftigte welt-weit gewachsen.

Eric [email protected]

Interessante Website: www.motivatingraphics.com

(V.l.n.r.) Ray G. Clark, Geschäftsführer von Motivating Graphics, mit seinen Söhnen Tim und Chris vor der neuen Rapida 162

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Report 39 | 201122

Bogenoffset | Investitionen

Von der Messepremiere in Buenos Aires erfolgreich in die Praxis

Grafica Argentina bereitet Weg für KBA Rapida 75Auf der Fachmesse Argentina Grafica in Buenos Aires im Oktober vergangenen Jahres war sie oft dicht umlagert. Wenige

Monate später hat sie in Argentinien beachtliche Markterfolge vorzuweisen. Die Rede ist von der B2-Maschine KBA Rapida

75. Eine Woche nach Messeende ging sie beim ersten Kunden Grafica Argentina in Produktion. Inzwischen haben weitere

Druckereien in der argentinischen Hauptstadt, in den Provinzen Santa Fe, Cordoba und San Juan sowie in Montevideo

großes Interesse für den Platz- und Energiesparweltmeister bekundet.

Während Grafica Argen-tina die etwas weniger automatisierte C-Version

(Commercial) in Vierfarben-Kon-figuration installiert hat, interes-sieren sich Dot Press S.A., Logro Producciones S.A., Zampetti S.A., Palero Impresores und Lagomarzi-no S.A. für Vier- und Fünffarben-maschinen der E-Klasse (E steht für Economy und Ecology) mit und ohne Lackwerk. Nach dem sich die im vergangenen Jahr zur IPEX erst-mals vorgestellte Halbformatanlage zunächst in Brasilien etabliert hat, setzt sich der positive Trend nun auch in Argentinien und Uruguay fort. Die Rapida 75C deckt als Zwei-, Vier- und Fünffarbenma-schine ohne Lackturm vor allem die Bedürfnisse von kleineren Druckereien mit eingeschränk-ten Platzverhältnissen ab. Mit ei-ner Maximalgeschwindigkeit von 13.000 Bogen/h und dem bedie-nungsfreundlichen Touchscreen-Display an der Auslage verzichtet sie aus Kostengründen auf nicht bei allen Anwendern erforderliche Automatisierungskomponenten. Die E-Klasse der Rapida 75 hat dagegen eine optionale Druckleis-tung von 16.000 Bogen/h, einen KBA ErgoTronic-Leitstand, einen automatisierten Plattenwechsel und viele weitere Ausstattungs-merkmale für weniger manuellen Bedienaufwand und schnelle Um-stellzeiten beim Auftragswechsel. Sie kann für Bedruckstoffe bis 0,8 mm Stärke eingesetzt werden. Der argentinische Erstanwen-der Grafica Argentina ist eine 1996 gegründete Akzidenzdruckerei in Munro (Provinz Buenos Aires).

Dort hat die Rapida 75C die Qua-lität, das Produktionsspektrum und die Lieferzeiten des Unternehmens verbessert. Neben dem Akzidenz-druck (Prospekte, Flyer, Broschü-ren etc.) will Grafica Argentina künftig auch die Segmente Verpa-ckungs- und Verlagsdruck (Bücher und Magazine) bedienen und wei-ter wachsen.

Überzeugende PerformanceFirmenchef Pablo Annoni, hat den inzwischen 20 Mitarbeiter um-fassenden Betrieb zu einem en-gagierten Druckdienstleister für Industrie, Handel und die Kom-munikationsbranche entwickelt. Er ist mit seiner Rapida 75C hoch zufrieden: „Das Maschinenkonzept und das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis haben uns spontan über-zeugt. Die 13.000 Bogen/h schnel-le Rapida 75C ist nach mehreren Gebrauchtmaschinen unsere erste Neuinvestition. Sie hatte einen guten Start und in den ersten acht Monaten acht Millionen Bogen gedruckt. Unsere Erwartungen ha-ben sich erfüllt. Wir können nun mehr Aufträge in besserer Qualität produzieren.“

Gerhard [email protected]

Interessante Website: www.graficargentina.com.ar

Die Akzidenzdruckerei Grafica Argentina in Munro (Provinz Buenos Aires) wurde erst 1996 gegründet

V.r.n.l.: Alberto Tiberio von der KBA-Vertretung Electrografica, Pablo Annoni, der Chef von Grafica Argentina, und Jonathan Tiberio von Electrografica vor der neuen KBA Rapida 75C

Pablo Annoni schätzt besonders den Bedienkomfort seiner Rapida 75C

Der schnelle Auftragswechsel trägt zu kurzen Lieferzeiten bei

Skyline von Buenos Aires vom Puerto Madero aus

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Report 39 | 2011 23

Bogenoffset | Argentinien

Argentinien: Neue Sechsfarben-Rapida 105 bei Scolnik in Santa Fe

KBA als Begleiter auf dem Weg an die SpitzeDie Verpackungsdruckerei Talleres Graficos Scolnik S.A. in der argentinischen Provinzhauptstadt Santa Fe hat mit

einer KBA Rapida 105-6 CX mit Lackturm in die Modernisierung ihrer Produktionskapazitäten investiert. Der seit

mehr als 75 Jahren bestehende Familienbetrieb ist einer der ältesten KBA-Stammkunden in Argentinien und pro-

duziert seit Einführung des Offsetdrucks in den 60er-Jahren hauptsächlich mit Bogenmaschinen aus Radebeul.

Zuletzt hatte Scolnik 1997 eine Sechsfarben-Rapida 104 mit Inline-Lackierung bestellt. Nach 279 Millionen ge-

druckten Bogen erhielt diese nun Verstärkung.

Seit vier Generationen im VerpackungsdruckJaime Scolnik, Abraham Scolnik, der heutige Inhaber Roberto und dessen Sohn Roberto Bruno Scol-nik, stellvertretender Präsident, ha-ben das Unternehmen gegründet und durch die Spezialisierung auf den Kartonverpackungsdruck als Marktführer in Argentinien positi-oniert. Die Region am Parana-Fluss lebt primär von der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie, auf- grund dessen konnte die Familie Scolnik den Betrieb als leistungs-starken Komplett-Dienstleister für Lebensmittelverpackungen ausrich- ten. Ein moderner Maschinenpark mit den beiden Mittelformat-Rapi-das von KBA im Zentrum und eine flexible Weiterverarbeitung an zwei Produktionsstandorten mit zusam-men 6.500 m² Fläche sind die Basis für die Erledigung anspruchsvoller Druckaufträge auf unterschied-lichsten Materialien. Rund 440 Ton- nen mit Grammaturen zwischen 260 und 450 g/m² werden monat-lich verdruckt. Mit regelmäßigen Investitio-nen ist es der Unternehmerfamilie gelungen, den wachsenden Quali-täts- und Leistungsansprüchen des Marktes gerecht zu werden. Der exzellente Service, den Talleres Graficos Scolnik mit 65 Mitarbei-tern seinen Auftraggebern bietet, hat sich schnell über die Provinz hinaus herumgesprochen.

40 Jahre Maschinen aus RadebeulRoberto Scolnik: „Schon bald nach der Einführung des Offsetverfah-rens im Jahre 1965 haben wir mit Bogenmaschinen aus Radebeul die Grundlagen für den heutigen Er-folg gelegt. Die Druckqualität und Leistung der Planeta-Maschinen war schon zu dieser Zeit in Argen-tinien ein Begriff. Von zwei Zwei-farben-Variant-P24 über eine 1993 installierte Sechsfarben-Super Vari-ant bis hin zur 1997 angelaufenen KBA Rapida 104-6 mit Inline-La-ckierung und IR-Trocknung haben wir ständig von den technischen Verbesserungen profitiert, die Pla-neta und KBA auf den Markt ge-bracht haben. Dies gilt auch für die neue Sechsfarben-Rapida 105.“ Die durch die gestiegene Auto-matisierung stark verkürzten Rüst-

zeiten, die hohe Produktivität und Bedruckstoffflexibilität und die vie-len Varianten der Produktverede-lung sieht Roberto Scolnik als be-sondere Stärken der Rapidas. „Es war an der Zeit, unsere Produktion auf den modernsten Stand zu brin-

gen. Dass unsere aktuelle Neu-investition wieder das KBA-Logo tragen würde, war klar. Unsere Jahrzehnte währenden positiven Erfahrungen mit den Rapidas so-wie die gute Betreuung durch die Vertretung Dekaprint SA setzen

Gerhard [email protected]

die langjährige Partnerschaft fort. Die Maschine ist sehr gut angelau-fen und hat bereits fünf Millionen Bogen in ausgezeichneter Qualität produziert.“

Die beiden Mittelformat-Rapidas sind das Herzstück der Produktion

Roberto Klöckner (KBA-Vertretung Dekaprint), Roberto Scolnik, sein Sohn Roberto Bruno und Scolnik-Finanzchef Roberto M. Gammarci (v.l.) vor der neuen Rapida 105

Maschinenführer an der Auslage der Rapida

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Report 39 | 201124

Bogenoffset | Uruguay

Zweite Rapida 105 für Imprimex in Montevideo

Doppelte Power für wachsende MärkteNur zwei Jahre nachdem die erste KBA-Bogenoffsetmaschine in Uruguay bei einem Open House präsentiert wurde, hat Imprimex S.A. Industria Grafica in

Montevideo die zweite Rapida 105 in Betrieb genommen. Die Fünffarbenmaschine mit Lackturm, Plattenwechselhalbautomaten und Kartonausstattung

weist mit KBA DensiTronic professional einen etwas höheren Automatisierungsgrad auf als die annähernd baugleiche Vierfarbenmaschine. Sie unterstützt

Imprimex bei der Erschließung wachsender Märkte in den südamerikanischen Ländern.

Der von den Rey Lottermoser-Brüdern erfolgreich geführte, 1978 gegründete Familienbe-

trieb zählt zu den größten Drucke-reien des Landes. Das 1995 nach dem Umzug vom Stadtzentrum bezogene 8.700 m² große Firmen-gelände bietet Platz für weitere In-vestitionen, die man bei Imprimex bereits fest im Visier hat. Bereits die erste Rapida 105 hatte neben Qualitätsverbesserungen zu einer deutlichen Kapazitätserweiterung geführt und den Umsatz auf inzwi-schen 14 Millionen USD gestei-gert. Mit der zweiten soll dieser Trend fortgesetzt werden.

Mit drei Geschäftsfeldern erfolgreichDas Unternehmen mit heute 205 Beschäftigten bedient die Ge-schäftsfelder Verpackungsdruck, Akzidenzdruck und die Etiketten-produktion, wobei Verpackungen mit einem Anteil von 45 Prozent dominieren. 33 Prozent der Pro-duktion sind Akzidenzen und 22 Prozent Etiketten. Imprimex druckt für die Le-bensmittel- und Getränkeindust-

rie, Verlage und Werbeagenturen und produziert Publikationen für Ministerien. Etwa zehn Prozent der Produktion werden vor allem nach Argentinien, Brasilien, Hon-duras, Paraguay und Puerto Rico exportiert. Mit einem Umschlag von 150 Tonnen Papier sowie 400 Tonnen Kartonagen und Mikrowel-le im Monat hat das Unternehmen ein beträchtliches Produktionsvo-lumen erreicht. Die Produktion unterliegt einer strengen Quali-tätskontrolle. Zertifizierungen und zahlreiche Auszeichnungen zufrie-dener Kunden dokumentieren die hohen Standards bei Imprimex.

Spontane EntscheidungRegelmäßige Investitionen in Vor-stufe, Druck und Weiterverarbei-tung haben die Produktion auf ein internationales Niveau gebracht. Dabei hat Horacio Rey Lottermo-ser seinen Wechsel von deutschen, italienischen und japanischen Her-stellern zu KBA nicht bereut. Kurz vor der drupa 2008 war er einer KBA-Einladung nach Deutschland gefolgt: Die Eindrücke im KBA-

Kundenzentrum haben ihn über-zeugt und zwei Monate später zur Investition in die Vierfarben-Rapida 105 geführt. Horacio Rey Lottermoser: „Da wir sehr unterschiedliche Produk-te herstellen und die Materialien Karton und Papier häufig wechseln, war es uns wichtig zu sehen, was KBA hinsichtlich Automatisierung, Rüstzeiten, Bedruckstoffflexibilität und Qualitätskontrolle zu bieten hat. Die Maximalgeschwindigkeit der Maschinen war eher zweitran-gig, da unsere Aufträge hauptsäch-lich im Bereich zwischen 5.000 und 6.000 Bogen liegen. Wir dru-cken durchschnittlich mit 12.000 bis 13.000 Bogen/h.“

Positive Rundum-Bewertung„Von Bedeutung waren auch Ser-vice, Training, Ersatzteilversorgung und Wartung. Wir waren in allen Punkten überzeugt und haben seit dem Anlauf der ersten Rapida 105 rundum positive Erfahrungen ge-macht. Die Maschine arbeitet seit Anfang 2009 nach einer zügigen Inbetriebnahme sehr produktiv.

So haben wir uns schnell entschie-den, eine weitere ältere Maschine durch eine zweite Rapida 105 in Fünffarben-Version zu ersetzen.“ Horacio Rey Lottermoser: „Wir sind sehr glücklich über unsere Entscheidung. Das Rapida-Duo läuft im Mehrschichtbetrieb rund um die Uhr und hat uns neben der Kapazitätserhöhung beachtliche Qualitätssteigerungen und enorme Rüstzeitverkürzungen gebracht. Zu gegebener Zeit wollen wir mit einer Rapida 106 einen weiteren Produktivitätssprung vollziehen.“

Gerhard [email protected]

Interessante Website: www.imprimex.com.uy

Vorbildlicher Service: Imprimex-Direktor Horacio Rey Lottermoser und Produktionsleiter Martin Rey Cabrera mit Roberto Klöckner von der auch für Uruguay zuständigen KBA-Vertretung Dekaprint

Die neue Fünffarbenmaschine weist mit DensiTronic professional einen höheren Automatisierungsgrad auf

Mit Verpackungen, Akzidenzen und Etiketten haben Imprimex-Direktor Horacio Rey Lottermoser und Produktionsleiter Martin Rey Cabrera das Unternehmen in Uruguay und weiteren südamerikanischen Ländern erfolgreich etabliert

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Report 39 | 2011 25

Verpackungsdruck | Südamerika

Größter Bogenoffsetkunde in Südamerika investiert in weitere moderne Rapida 142

Interpack und KBA – seit Jahr-zehnten gemeinsam erfolgreich

Firmenjubiläen werden oft groß ge-

feiert. Besonders Erfolgsstories. Nicht

so bei der 1950 von Herman Zupan

gegründeten Grupo HZ in der argenti-

nischen Hauptstadt Buenos Aires, die

zu den führenden Verpackungsdru-

ckern Lateinamerikas gehört. Der äl-

teste und größte KBA-Bogenkunde in

Südamerika lässt lieber Taten für sich

selbst sprechen, die ihm Stütze und

Motor im Markt sind. Das Unterneh-

men pflegt seit über 55 Jahren eine

enge Partnerschaft mit KBA Radebeul

bzw. der Vorgängerfirma Planeta-

Druckmaschinenwerke.

Bei der Interpack S.A., dem Stammunternehmen des HZ-Konzerns, ist zum 60-jährigen

Bestehen 2010 eine Sechsfarben-Rapida 142 mit Lackturm in Pro-duktion gegangen. Die hochauto-matisierte Großformatanlage wird zusammen mit einer baugleichen Schwestermaschine aus dem Jahr 2007 am Produktionsstandort Villa Luzuriaga für die Faltschachtelpro-duktion eingesetzt. Sie verstärkt so die KBA-Flotte, die Grupo HZ in Argentinien, Brasilien und Chile besitzt, und die aktuell aus zehn Mittel- und Großformatmaschinen besteht. Vollautomatischer Plattenwech- sel, Maschinenerhöhung, doppel-te Auslageverlängerung und CX-Kartonausstattung, das Qualitäts-managementsystem DensiTronic professional und automatisierte Stapellogistik sind nur einige Aus-stattungs-Highlights der Hochleis-tungsmaschine. Es handelt sich be-reits um die siebte KBA-Installation bei Interpack seit der Übernahme

von Planeta durch Koenig & Bauer. Auch die Schwestergesellschaften von Interpack in der Grupo HZ produzieren erfolgreich mit KBA-Maschinen.

Dank Flexibilität und Integration schnellere Reaktionsfähigkeit im Kerngeschäft FaltschachtelnInterpack mit den beiden Produk-tionsstandorten in Lomas del Mi-rador und Villa Luzuriaga (Umland Buenos Aires) gehört zusammen mit Farmografica (Stadt Buenos Aires), Innovapack (Sao Paulo) und Selecta Envases (Santiago de Chi-le) zum Geschäftsbereich Dünn-karton-Faltschachteln der Grupo HZ. Die fünf Standorte haben ihre Kapazitäten gebündelt und den Konzern zur Nummer zwei der la-teinamerikanischen Faltschachtel-Produzenten werden lassen.

Verpackungen in allen VariantenDaneben ist die Grupo HZ auch mit Wellpappe-Verpackungen und -Dis-plays, Selbstklebeetiketten, flexi-ble Verpackungen und Multipacks sehr erfolgreich. Joint Ventures wie z. B. mit Tetra Pak unterstreichen die Marktposition des vielfach aus-gezeichneten Unternehmens, das zur International Packaging Group (IPG) gehört. Der Konzern verfügt außerdem über eigene Papier- und Kartonagen-Fabriken mit Technolo-gien für effizientes Recycling.

Der Konzern beschäftigt ak-tuell ca. 1.500 Mitarbeiter, davon 450 an den Interpack-Standorten in Buenos Aires. Der bemerkens-werte Kartonagen- und Wellpappe-Verbrauch von über 2.500 Tonnen im Monat ist beeindruckend. Die Unternehmen der Grupo HZ sind nach ISO 9000 zertifiziert und produzieren nach internationalen Qualitäts-, Hygiene- und Sicher-heitsstandards.

Mehr Kapazitäten für wachsenden MarktMit mehreren Varimat-, Varitrend- und Rapida 105-Installationen kon-zentriert sich Konzernchef Herman Zupan seit vier Jahren auf die KBA-Großformatbaureihe Rapida 142. Er hat dafür gute Gründe: „Un-sere Modernisierungspläne und das Wachstum des Verpackungs-marktes in Argentinien haben Ka-pazitäts- und Formatanpassungen unabdingbar gemacht. Wir wollen Effizienz und Produktivität perma-nent verbessern. Qualitätssteige-rungen, kürzere Lieferzeiten und neue Produktkreationen erfordern einen modernen Maschinenpark, der alle Kundenwünsche abdeckt.“

Weiterentwicklung auf hohem NiveauSeit Planeta-Zeiten sind die Maschi-nen aus Radebeul für Herman Zu-pan ein Inbegriff für Qualität und Prozessflexibilität: „Die Maschinen

waren für den Kartonagen- und Wellpappe-Druck schon immer prä-destiniert. Sie wurden im Laufe der Jahre permanent weiterentwickelt und haben bei Produktionsleis-tung, Rüstzeiten, Automatisierung, Qualitätsmanagement und Wirt-schaftlichkeit ein Niveau erreicht, das uns auf unserem Erfolgsweg sehr geholfen hat. Die werksseitige Unterstützung bei Projektierung, Inbetriebnahme und Training so-wie der Vor-Ort-Service durch die Vertretung Dekaprint haben in all den Jahren eine Vertrauensbasis geschaffen, die wir auch in Zukunft nutzen wollen. KBA ist unser Part-ner für den Verpackungsdruck, mit dem wir alle Markterfordernisse abdecken können.“

Gerhard [email protected]

Interessante Website: www.interpack.com.ar

Die neue Rapida 142 am Produktionsstand-ort Villa Luzuriaga ist die leistungsstärkste Maschine der zehn Anlagen umfassenden KBA-Flotte bei der Grupo HZ. Im Bild Interpack-Geschäftsführer Alejandro Spitzner (r.) mit Diego Klöckner

Durch die über 55-jährige Partnerschaft mit KBA bzw. früher Planeta ist Interpack zum größten Bogenoffsetkunden in Südamerika geworden. Im Bild Firmengründer Herman Zupan

Am Interpack-Stammsitz in Lomas del Mirador drucken zwei KBA Rapida 105-Mittelformat-maschinen

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Report 39 | 201126

Bogenoffset | Asien

In Malaysia, Thailand und vielen anderen Ländern

Auch gebrauchte Rapidas in Fernost sehr gefragtSolide konstruierte und robust gebaute Druckmaschinen wie die Rapidas haben eine lange Lebensdauer, die wirt-

schaftlich eigentlich nur durch den technischen Fortschritt im Bereich der Automatisierung und die damit verbun-

denen Produktivitätszuwächse begrenzt wird. Dafür steht das Qualitätssiegel „Made in Germany by KBA“. Dies

erkennen auch immer mehr Druckbetriebe in Fernost und nutzen das in der jüngsten Wirtschaftskrise deutlich

gewachsene Angebot gut erhaltener Rapida-Gebrauchtmaschinen bei ihren Investitionen. Dabei ist die in Asien

beliebte Rapida 105 im Mittelformat besonders gefragt.

Nachfolgend stellen wir drei von vielen Beispielen in der Region Asien-Pazifik vor:

Rapida 105 für PPH Group in PenangIm Werk Kulim der PPH Group (Public Packages Holdings) im malaysischen Penang wurde eine gebrauchte Rapida 105-Fünffarben-maschine mit Lackiereinrichtung installiert. Damit ist KBA der Ein-stieg beim größten Verpackungs- und Display-Hersteller Malaysias gelungen. In der Vergangenheit hat PPH ausschließlich mit Groß- und Mittelformatmaschinen anderer Hersteller produziert. Neben der Technik überzeugten die Bera-tungs- und Servicequalität von KBA Asia Pacific in Kuala Lumpur und die schnelle Installation und In-betriebnahme der Rapida die PPH-Verantwortlichen. PPH wurde 1976 gegründet und ist heute in Malaysia Markt-führer bei kreativen Verpackungs- und Displaylösungen. In mehreren Produktionsstätten in Penang und Kulim arbeiten inzwischen weit über 1.000 Beschäftigte. Für die Kunden der Bereiche Corrugated und Offset werden ständig neue Designs kreiert. Die mit vielen Auszeichnungen prämierten PPH-Kollektionen sind weit über die Grenzen Malaysias hinaus bekannt. Mit Niederlassungen und Verkaufs-büros ist PPH inzwischen auch in Singapur, Indonesien und Thailand präsent. Ricky Tan Soo Huat, Managing Director von PPH, hat sich aus mehreren Gründen für die Rapida 105 entschieden: „Wir wollten eine leistungsstarke, robuste und zuver-lässige Maschine, die eine breite Bedruckstoffpalette problemlos meistern kann. Wir beobachten den internationalen Maschinen-markt ständig. KBA hat sich in den letzten Jahren bei der Anzahl der Installationen in Malaysia und bei der Beratungs- und Service-Qualität enorm gesteigert und ist deshalb heute eine attraktive Opti-on bei Neu- und Gebrauchtmaschi-nen.“ Auch Operation Manager Al-vin Lau ist von der bisherigen Zu-sammenarbeit sehr angetan: „Die Rapida ist wie geplant nach dem Chinese New Year angelaufen und

vermittelt uns neben überzeugen-den Leistungsdaten die notwen-dige Produktionssicherheit. Das Druckertraining war professionell. KBA hat bei uns eine Visitenkarte abgegeben, an die wir uns bei künf-tigen Projekten gerne erinnern werden.“

Modernisierung mit gebrauchter Rapida 105 bei Prelude Printing in Johor BahruDass man mit der Anschaffung be-reits anderswo gelaufener Maschi-nen erfolgreich sein kann, beweist Prelude Printing & Packaging in Jo-

hor Bahru im Süden Malaysias. Das 1989 gegründete Unternehmen mit 150 Mitarbeitern hat vor we-nigen Monaten seinen Maschinen-park um eine Fünffarben-Rapida 105 mit Lackwerk erweitert. Koh Ann Tat, der CEO von Pre-lude, ist studierter Banker und ach-tete bei Investitionen besonders auf die Kosten. Das eingesparte Kapital steckt er lieber in die Pro-duktentwicklung. „Unsere Variante von ‚schlanker Produktion‘ kann nur aufgehen, wenn zum Maschi-nenlieferanten ein enges Vertrau-ensverhältnis besteht und man sich

sicher sein kann, dass die Maschine in Top-Zustand ist und kein techni-sches Risiko darstellt“, beschreibt Koh Ann Tat seine Philosophie. „Unsere erste KBA-Maschine war ein Glücksgriff, denn die Anlage war nur wenige Millionen Druck-bogen gelaufen und befand sich praktisch im Neuzustand. Wenn neben der Technik auch noch der Service stimmt, kann man rundum zufrieden sein. Beides traf hier zu. Die erstklassigen Servicekräfte von KBA Asia Pacific haben die Anlage zügig installiert und in Betrieb ge-nommen.“

PPH Group in Penang

PPH Printing & Packaging in Penang ist in Malaysia mit mehreren Produktionsstätten Marktführer für kreative Verpackungen und Displays

Erfolgreicher Einstieg: KBA-Ver-kaufsleiter Ooi Kee Eng; Managing Director Stefan Segger von KBA Asia Pacific; Ricky Tan Soo Huat, Managing Director von PPH Printing & Packaging (Penang), und KBA-Verkaufsleiter Rex Teng (v.l.n.r.)

Stefan Segger, KBA Asia Pacific, PPH-Operations Manager Alvin Lau und KBA-Verkaufsleiter Rex Teng vor der ersten KBA-Maschine bei PPH (v.l.n.r.)

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Report 39 | 2011 27

Auch mit der Performance ist Koh Ann Tat sehr zufrieden: „Die Maschine produziert 14 Stunden täglich im Zweischichtbetrieb und hat auch dank ihrer höheren Geschwindigkeit und Automati-sierung für einen großen Produk-tivitätsschub gesorgt. Sie kommt für Verpackungen und Akzidenzen zum Einsatz und bringt uns bei Rüst- und Lieferzeiten deutliche Vorteile. Nachdem der Euro zu-letzt gegenüber dem malaysischen Ringgit deutlich verloren hat, wer-den Importe für uns günstiger. Wir werden die Wechselkursentwick-lung im Auge behalten und beim nächsten Mal gegebenenfalls in eine Neumaschine investieren.“ Prelude Printing & Packaging verfügt neben dem Stammsitz in Malaysia über Verkaufsbüros in Singapur und Indonesien. Zu den Kunden gehören namhafte Global Player aus dem Elektronik-Sektor, für die man Bedienungsanlei-tungen, Garantiezertifikate oder Promotion-Drucksachen herstellt. Die Relation Verpackung/Akzidenz liegt bei etwa 70:30 Prozent. 70 bis 80 Prozent der Produkte ge-hen in den Export. Prelude ist Komplettanbieter mit Rundum-Service vom Design über Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung bis zum Versand. Die Produktpalette umfasst Verpackungen, Displays, Geschenkboxen, Werbeprospekte und Geschäftsberichte, aber auch Etiketten für Nahrungsmittel und Getränke.

Doppelinvestition bei Thaweewat Press in BangkokWenn ein Unternehmen binnen kurzer Zeit eine mehr als 30-pro-zentige Umsatzsteigerung erzielt, muss dies gute Gründe haben. Bei der thailändischen Druckerei Tha-weewat Press beschleunigte die Doppelinvestition in zwei KBA Ra-pidas den Wachstumskurs. Eine in gutem Zustand erworbene Fünffar-ben-Rapida 105 und eine seit Ende 2010 laufende Rapida 74-Fünffar-ben mit Lack haben Produktivität und Qualität deutlich gesteigert.

Das vor rund 45 Jahren in der thailändischen Hauptstadt gegrün-dete Druckunternehmen mit 100 Beschäftigten produziert zu 70 Prozent im Akzidenzdruck ein brei-tes Portfolio für Industrie- und Han-delskunden im Großraum Bangkok. Hewlett-Packard, LG, Toshiba sind bekannte Namen unter den Auf-traggebern. Als zweites Standbein hat Thaweewat unter dem Namen TW Interpack vor einiger Zeit er-folgreich den Verpackungsdruck integriert. Fünf Prozent der Druck-erzeugnisse werden exportiert,

Gerhard [email protected]

u. a. nach Deutschland, Italien und Spanien. Der Maschinenpark bestand bislang aus zwei mittel-formatigen Zweifarben- und drei Fünffarbenmaschinen eines ande-ren Herstellers und bedurfte einer Modernisierung. Firmenchef Chaitawat Anuchit-worawong hatte auf Fachmessen in Südostasien und auf der letzten drupa spontan Gefallen an den KBA Rapidas gefunden. Die thailändi-sche KBA-Vertretung Intergraphics vermittelte ihm zunächst eine Ra-pida 105-5 und wenig später eine kleinformatige Rapida 74-Fünffar-benmaschine mit Lackturm. Beide Maschinen waren in gutem Zu-stand und konnten schnell instal-liert werden. Chaitawat Anuchitworawong: „Die Investitionen haben sich ge-lohnt. Wir konnten bei Produktqua-lität und -vielfalt deutlich zulegen und unsere Rüst- und Lieferzeiten entscheidend senken. Heute sind die beiden Rapidas nicht mehr wegzudenken. Nach der Schulung durch die KBA-Instruktoren waren unsere Drucker fit im Umgang mit den Maschinen. Der gute Kontakt zur Vertretung gibt uns die not-wendige Sicherheit bei Service und Wartung.“

Prelude Printing in Johor Bahru

Als studierter Banker schaut Prelude-CEO Koh Ann Tat besonders auf die Investitionskosten

(V.l.n.r.) Stefan Segger, Mana-ging Director KBA Asia Pacific, KBA-Verkaufsdirektor Charles Ang und Prelude-CEO Koh Ann Tat vor der gut angelaufenen KBA Rapida 105 universal

Prelude in Johor Bahru zählt zu den wichtigsten Verpackungs-druckern im Süden Malaysias

Thaweewat Press in Bangkok

Mit zwei gebrauchten KBA Rapidas konnte Thaweewat Press in Bangkok seine Performance deutlich verbessern

Die gut erhaltene Rapida 105 machte bei Thaweewat Press den Anfang beim Modernisierungsprogramm

Kurz darauf folgte die Fünffarbenmaschine Rapida 74 mit Lackwerk. Das Foto zeigt (v.l.n.r.) Jesada T. Suwan von der KBA-Vertretung Intergraphics, Managing Director Stefan Segger von KBA Asia Pacific und Thaweewat-Chef Chaitawat Anuchitworawong vor der im Dezember 2010 in Produktion gegangenen Rapida 74

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Report 39 | 201128

Bücherdruck | Malaysia

KBA-Großformat in Fernost immer populärer

Hightech-Rapida 142 für Tien Wah PressNur wenige Wochen nach dem Produktionsstart der Supergroßformatanlage Rapida 185 bei Linocraft Printers in Malaysia, hat KBA Asia Pacific

mit der in Singapur ansässigen Tien Wah Press Pte Ltd (TWP) einen Vertrag über eine hoch automatisierte Fünffarben-Rapida 142 mit Lackturm

unterzeichnet. Inzwischen ist der Rapida-Jumbo am malaysischen Standort TWP Shd Bhd in Johor Bahru in Produktion gegangen.

T ien Wah Press gehört zur japa-nischen Dai Nippon Printing Group. Der Standort Johor

Bahru, mit mehr als 1.000 Mitar-beitern, besteht seit etwa 20 Jah-ren und ist zu rund 90 Prozent auf die Produktion von Kinderbüchern und Publikationen für den Buch-handel spezialisiert. Die übrigen zehn Prozent sind Verpackungen und andere Druckprodukte für den lokalen Markt.

TWP – ein Begriff im internationalen BücherdruckTWP Pte Ltd ist seit 75 Jahren international bekannt für die Pro-duktion exklusiver Bücher. Zu den Kunden zählen namhafte Verlage in aller Welt. 95 Prozent der Pro-duktion gehen in den Export. Ne-ben den Produktionsstandorten in Singapur und Malaysia, befinden sich Verkaufsbüros in New York, San Francisco, London, Paris und Sydney. TWP-Generaldirektor Yoichi Sanada: „Die Rapidas sind echte Hightech-Maschinen mit hoher Automatisierung und überzeugen-den Leistungsdaten. KBA hat eine große Erfahrung in diesem Markt-segment und verfügt weltweit über sehr viele interessante Referenzen. Wir haben in der Projektierungs-phase ein Team nach Deutschland geschickt, um den Markt und die aktuellen technischen Entwicklun-

gen zu sondieren. Danach fiel die Entscheidung eindeutig für KBA.“ Auch die in Malaysia in das Projekt involvierten TWP-Manager, wie die für die Bereiche Vorstufe/Druck und Engineering zuständi-

gen Ong See Kok und Wesley Ho geben sich zuversichtlich: „Wir hat-ten bislang keine Erfahrungswerte mit KBA-Maschinen. Was die Kol-legen in Deutschland präsentiert bekamen und was wir in unserer

Nachbarschaft bei Linocraft Prin-ters sehen konnten, war aber sehr überzeugend und vertrauenswür-dig. Wir erwarten, dass der After-Sales-Service von KBA Asia Pacific in Malaysia genauso hervorragend ist wie die Technik, sodass gute Chancen für eine enge Partner-schaft in der Zukunft bestehen.“

Umfassende AusstattungDie Fünffarben-KBA Rapida 142 für TWP erhält einen Lackturm, FAPC-Plattenwechselautomaten, VariDry IR-/TL-Trockner, doppelte Auslageverlängerung und eine Maschinenerhöhung um 420 mm. Sie wird zusätzlich ausgerüstet mit einem CX-Kartonpaket, ErgoTronic ACR-Autoregister, KBA LogoTronic-Datenmanagement sowie Densi-Tronic professional und Quali-Tronic Color Control professional zur Inline-Qualitätssteuerung und -überwachung. Ein weiteres High-light ist die vollautomatische Sta-pellogistik. Neben den Serviceleistungen bei Inbetriebnahme und Schulung wurde bei KBA ein Service-Kom-plettpaket geordert, das sich über mehrere Jahre erstreckt und den TWP-Druckern künftig den profes-sionellen Umgang mit den Rapidas erleichtert.

Gerhard [email protected]

Die beiden TWP-Manager Ong See Kok und Wesley Ho, Stefan Segger, Managing Director KBA Asia Pacific, und Verkaufsdirektor Charles Ang von KBA Asia Pacific (v.l.n.r.)

Tien Wah Press (TWP) mit Hauptsitz in Singapur, Mitglied der japanischen Dai Nippon Printing Group, ist ein bekannter Name im internationalen Bücherdruck

Seit der Firmengründung von TWP Pte Ltd vor 75 Jahren gehen die exklusiven Buchproduktionen von Singapur in alle Welt

Die Region Asia-Pacific ist für KBA inzwischen ein herausragender Markt. Das Marina Bay Sands Resort ist das neue Wahrzeichen in Singapur

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Report 39 | 2011 29

Bogenoffset | Service

UK: Herausragende Montage begeistert Granite Communications

Service und Support von KBA werden hoch gelobtVon der mustergültigen Lieferung, Installation und Inbetriebnahme einer gebrauchten Achtfarbenmaschine Rapida 105 mit Bogenwendung für den 4 über

4-Druck innerhalb von nur sechs Wochen zeigte sich Granite Communications aus dem englischen Southend begeistert. Der von KBA (UK) geleistete Support

und Service hinterließ einen bleibenden Eindruck.

Marvin Paul, Betriebsleiter von Granite Communica-tions: „Die Vereinbarung

zur Nutzung unserer bisherigen Maschine lief ab und wir mussten sehr schnell eine Austauschmaschi-ne finden. Wir sprachen mit KBA und dort wurde alles getan, um schnellstmöglich für uns eine gut erhaltene Gebrauchtmaschine in Betrieb zu bekommen. Ein Team von britischen und deutschen Technikern montierte die Neue in Rekordzeit. Aber ebenso bedeu-tend ist der herausragende Support und Service nach Inbetriebnahme der Maschine. Wir hatten für die ersten zwei Monate einen Trainer, der unseren Druckern beibrachte, die Maschine vom ersten Tag an sicher zu bedienen. Während es normalerweise ein paar Monate dauert, bis eine Neumontage voll in Produktion ist, konnten wir sehr

zeitig loslegen. Das war entschei-dend, denn der Wettbewerb ent-scheidet und jede Minute zählt.“

Hohe ProduktivitätGenauso wie vom Service und den Technikern profitiert Granite Com-munications von der Hotline: „Wir müssen sicher sein, dass wir sieben Tage pro Woche 24 Stunden pro-duzieren können“, sagt Paul. „Es wäre schlecht, wenn wir mitten in der Nacht ein Problem an der Ma-schine hätten und niemand wäre erreichbar. In so einem Fall ist es wichtig, dass minutenschnell und nicht erst nach Stunden geholfen werden kann. Wir sind sehr zufrie-den mit dem Backup und dem Sup-port von KBA. Das Unternehmen liefert eine perfekte Installation und hält seine Versprechen. Nach unserer Erfahrung unterstützt kein anderer Hersteller seine Installatio-

nen in dieser Weise. Wir finden es außerdem wichtig, die Maschine mit den richtigen Consumables zu betreiben. Auch diese stellt KBA bereit und sichert so eine hohe Druckqualität vom ersten Tag an.“

Anspruchsvolle DruckauftraggeberDie Rapida 105 hilft Granite Com-munications makellose Drucksa-chen an seine Kunden auszulie-fern. Zu denen zählen bedeutende Aktiengesellschaften und Werbe-unternehmen. Beispielsweise hat Paramount dem nach ISO 12647-2 zertifizierten Druckunternehmen Farbwerte vorgegeben, die nur mit DensiTronic professional sicher in der Produktion erreicht werden konnten. DensiTronic professio-nal misst sowohl die Farbdichten als auch spektrale Werte in den Messstreifen sowie an jedem be-

Catherine [email protected]

Betriebsleiter Marvin Paul von Granite Communications vor der Rapida 105-Wendemaschine

liebigen Punkt auf dem Bogen. Die integrierte Farbregelung trägt zur Makulaturreduzierung bei und ra-tionalisiert den gesamten Produkti-onsablauf. Die durchschnittlichen Auflagenhöhen betragen 3.000 Bo-gen – dabei sorgt DensiTronic pro-fessional perfekt für eine einheitli-che und durchgängige Qualität. Weitere Features wie Platten-wechsel-Vollautomaten und auto-matische Wascheinrichtungen sor-gen für schnelle Jobwechsel und die Maximierung der effektiven Fortdruckzeit. Paul fasst zusammen: „KBA (UK) lieferte uns eine Qualitäts-Druckmaschine mit der passenden Ausstattung im erforderlichen Zeit-fenster und hat damit unsere Er-wartungen mehr als erfüllt.“

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Report 39 | 201130

1

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Bogenoffset | Technologie

Aufbau und Wirkungsweise von UV-Trocknungssystemen

UV-LED-Trockner für viele Anwendungen noch nicht reifDen Einsatz als Strahlungsquelle in UV-Trocknungssystemen für Bogenoffsetmaschinen dominieren derzeit

klar Quecksilber-Mitteldruck-Strahler. Darüber hinaus werden zunehmend UV-LED-Systeme thematisiert und in

geringer Zahl, vor allem für Sonderanwendungen eingesetzt.

Konventionelle UV-Trocknungs- systeme bestehen im Allgemei-nen aus mehreren UV-Modu-

len, die in Zwischentrocknern, in Trockenwerken und im Endtrock-ner verbaut werden können.

Konventionelle UV-TrocknungBild 1 zeigt das gegenwärtige UV-Modul von KBA im Aufbau. Der steckbare UV-Strahler emittiert entsprechend seiner Ausführung ein definiertes Strahlungsspekt-rum. Angesteuert werden kann dieser mit konventionellen oder elektronischen Vorschaltgeräten. Gekühlt wird der UV-Strahler über die gesamte Länge durch eine Luftabsaugung mit Abluftbohrun-gen. Die emittierte Strahlung tritt radialsymmetrisch aus. Sie wird anteilig direkt sowie über einen dichroitischen Reflektor indirekt auf den Bedruckstoff geleitet. Der vom Reflektor und vom Gehäuse-profil absorbierte Anteil der Strah-lung wird als Wärmestrom an das Kühlwasser weiter gegeben und über den Medienstecker aus dem UV-Modul geleitet. Ein Shutter ver-schließt das UV-Modul im Betriebs-modus „stand by“. Zur Montage in der Bogenoffsetmaschine verfügt das Gehäuseprofil des UV-Moduls über eine mechanische Führung.

Große Unterschiede bei UV-StrahlernUV-Strahler emittieren neben UV-Strahlung auch vom Menschen sichtbare Strahlung (Licht: von 380 bis 780 nm) und Infrarot-Strah-lung. Von der elektrischen Wirk-leistung werden etwa 30 Prozent in UV-Strahlung, etwa 18 Prozent in Licht und etwa 12 Prozent in Infrarot-Strahlung umgewandelt. Die verbleibenden 40 Prozent ge-hen verloren. Die Temperatur auf dem Bedruckstoff durch Absorpti-on steigt nicht nur durch Infrarot-Strahlung, sondern auch durch UV-Strahlung und Licht! Das Spektrum eines Quecksil-ber-Mitteldruck-Strahlers (Hg) ist im Bild 2 von 200 bis 450 nm darge-stellt. Als Vergleich sind zusätzlich mit Eisen (Fe) und Gallium (Ga) dotierte Quecksilber-Mitteldruck-Strahler relativ angeführt. Bezeich-net werden diese als dotierte UV-Strahler. Dabei findet der mit Gallium dotierte UV-Strahler vor allem bei Deckweiß Anwendung.

Beim Einsatz sogenannter ozonfreier UV-Strahler wird die Ozonbildung vermieden, da ein spezielles Glasrohr die kurzwellige UV-Strahlung absorbiert. Dadurch kann die UV-Bestrahlungsstärke des ozonfreien Strahlers gegenüber ei-nem konventionellen UV-Strahler bis auf 70 Prozent sinken. Damit sinkt der Wirkungsgrad des UV-Strahlers erheblich und entspre-chend mehr Wärme muss von des-sen Glasrohr abgeführt werden. Für einen hohen Wirkungs-grad, eine lange Nutzungsdauer bei hoher Bestrahlungsstärke sowie

kurze Zünd- und Einbrennzeiten ist eine hohe Qualität des UV-Strah-lers notwendig. Die KBA-UV-Strahler werden diesem Anspruch durch klar defi-nierte Anforderungen an die Werk-stoffqualität, die Fertigung des Glasrohrs und der Elektroden so-wie an die Zusammensetzung der Füllgase gerecht. Mit den von KBA entwickelten und gefertigten UV-Strahlern kann gegenüber billigen UV-Strahlern über die Betriebsdau-er eine deutlich bessere Härtung von UV-Farben und -Lacken erzielt werden.

Durch den Einbrand von Puder in das Glasrohr kann die Bestrah-lungsstärke auf unter 50 Prozent gegenüber einem neuwertigen Glasrohr sinken. Es ist daher rat-sam, das Leuchtmittel entspre-chend der Betriebsvorschriften zu reinigen bzw. nicht verwendete UV-Module beim Einsatz von Puder aus der Maschine zu entnehmen.

Aktuelle Trends für die UV-HärtungDerzeit befinden sich hochreaktive Farben in der Erprobung und in der Vermarktung. Bei diesen sollen durch hochreaktive und mehr Foto-initiatoren weniger UV-Strahlung bzw. sogar weniger UV-Module für das gleiche Härtungsergebnis not-wendig sein. Anhand von Druck-tests wird KBA demnächst quanti-fizieren, welche Einsparungen an UV-Strahlung den erhöhten Kosten der teureren UV-Farbe gegenüber stehen. Dabei ist zu beachten, dass konventionelle UV-Farben und UV-Lacke für die Härtung die gesamte UV-Strahlung nutzen. Wird ein ozonfreier UV-Strahler verwendet, steht durch die Absorption der kurzwelligen Strahlung durch den UV-Strahler weniger UV-Strahlung

BIld 1:UV-Modul von KBA

1 UV-Strahler

2 dichroitischer Reflektor

3 Medienstecker

4 Abluftbohrungen

5 Shutter

6 Gehäuseprofil

Bild 2: Teilbereich des elektromagnetischen Spektrums diverser UV-Strahler

Hg-UV-StrahlerFe-UV-StrahlerGa-UV-Strahler

Wellenlänge [nm]200 250 300 350 450

Best

rahl

ungs

stär

ke [W

/m²]

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Report 39 | 2011 31

für die Härtung zur Verfügung. Die hochreaktiven UV-Farben und UV-Lacke müssten damit beim Einsatz mit ozonfreien UV-Strahlern noch reaktiver sein, um diesen Nachteil wieder auszugleichen.

UV-LED-TrockungBei UV-LED-Modulen werden kei-ne konventionellen Quecksilber-Mitteldruckstrahler, sondern UV-Strahlung und Licht emittierende Halbleiterdioden (UV-LED) einge-setzt. Eine LED ist eine Halbleiter-Lumineszenzdiode, die in Durch-lassrichtung betrieben wird. Der Halbleiter der Diode besteht aus ei-ner Verbindung der Elemente Galli-um, Arsen und Phosphor. Legt man an die Diode eine Spannung an, so sendet die Diode Strahlung aus. Der Grundaufbau eines UV-LED-Moduls ist in Bild 3 dargestellt. Analog zu konventionellen UV-Modulen können UV-LED-Module mit mechanischem Einschub aus-geführt werden. Angeordnet sind die UV-LED an der Unterseite des Moduls: Durch eine Glasscheibe können sie vor Verschmutzung und mechanischen Einwirkungen geschützt werden. Die Fokussie-rung der Strahlung kann entweder mit einer Optik direkt am Halblei-terchip oder über separate Reflek-toren erfolgen. Wichtig für die Lebensdauer der UV-LED ist eine gute Wärme-abfuhr. Dafür ist entsprechend Bild 3 eine Wasserkühlung mit Was-serkupplungen am UV-LED-Modul vorhanden. Da leistungsstarke UV- LED beim Einsatz in Bogenoffset-maschinen nur über einen maxi-malen Wirkungsgrad von etwa 20 Prozent verfügen, müssen etwa 80 Prozent der zugeführten elek-trischen Wirkleistung durch die Wasserkühlung abgeführt werden. Am Markt erhältliche UV-LED sind sehr empfindlich gegenüber hohen Temperaturen. Im Gegensatz zu konventionellen UV-Modulen ist ein Kaltwassersatz für eine hohe Gebrauchsdauer zwingend not-wendig. Theoretisch emittiert eine UV-LED nur eine Wellenlänge. Dies wird als monochromatische Strah-lung bezeichnet. Praktisch handelt es sich aber um einen Wellenlän-genbereich. Bild 4 zeigt das Mess-ergebnis eines UV-LED-Moduls mit

einer mittleren Wellenlänge von etwa 385 nm. Für den Einsatz von UV-LED-Trocknern in Bogenoffsetmaschi-nen sprechen geringe Serviceinter-walle für den Wechsel der UV-LED (15.000 bis 30.000 Stunden) und die Quecksilberfreiheit. Aktuell verbraucht ein UV-LED-Modul bei gleicher nutzbarer Strahlungsleis-tung gegenüber einem konventio-nellen UV-Modul im Dauerbetrieb aber etwa 50 Prozent mehr Ener-gie. Das UV-LED-Modul kann dage-gen getaktet und in der Formatbrei-te angepasst werden. Des Weiteren

können die UV-LED einfach an und ausgeschaltet werden. Somit entfällt der Betriebsmodus „stand by“. Diese Vorteile können den wesentlich schlechteren Wirkungs-grad aber nicht kompensieren. Ein weiterer Nachteil ist der hohe Preis eines UV-LED-Trocknungssystems gegenüber einem konventionellen System. Dieser beträgt ein Vielfa-ches.

Wirkungsweise der UV-FarbtrocknungDie Trocknung bzw. Härtung von UV-Farben erfolgt durch radikali-sche Polymerisation. Zum Start die-

ser Reaktion wird ein Radikal benö-tigt, das durch die Spaltung eines Photoinitiators entsteht. Der Pho-toinitiator ist ein Molekühl mit ei-nem spezifischen Absorptionsspek-trum für die UV-Strahlung, das sich von Photoinitiator zu Photoinitiator unterscheidet. Um den Photoinitia-tor zu spalten, muss genügend UV-Strahlung vorhanden sein und die-se auch zum Absorptionsspektrum des Photoinitiators passen. Optimal ist, wenn das Emissionsmaximum des UV-Strahlers und das Absorp-tionsmaximum des Photoinitia-tors zusammen liegen. Wenn die eingestrahlte UV-Dosis ausreicht, kann in dieser Konstellation die Farbe sicher getrocknet werden. Beim Einsatz eines klassischen UV-Strahlers fallen oft mehrere Emis-sionsmaxima des Leuchtmittels mit der Absorptionskurve des Photoin-itiators zusammen. Dies bietet die Möglichkeit, das Emissionsspekt-rum des UV-Strahlers optimal aus-zunutzen und genügend UV-Dosis für die Spaltung des Photoinitiators aufzubringen. Am Beispiel des Absorptions-spektrums des Photoinitiators Ir-gacure 651 (Bild 5) erkennt man, dass dieser im Bereich von 300 nm bis 380 nm mit einem Maximum bei 350 nm absorbiert. Verwen-det man klassische Leuchtmittel zur Spaltung des Photoinitiators, werden mehrere Emissionsbanden genutzt. Zusätzlich liegt das Ma-ximum des Absorptionsspektrums nahe einem Maximum des Emissi-onsspektrums des Leuchtmittels. Bei UV-LED sucht man einen Photoinitiator, dessen Absorpti-onsmaximum genau auf die Wel-lenlänge des LED abgestimmt ist. Reserven in Form von weiteren Emissionsmaxima der Strahlungs-quelle wie bei einem klassischen UV-Modul sind nicht vorhanden. Deshalb muss die Formulierung der Farben sehr genau sein, um eine gleichzeitige Oberflächen- und Tiefenhärtung zu realisieren. Ist der Photoinitiator nicht exakt abgestimmt oder die UV-LED liefert nicht genügend Strahlung, polyme-risiert die Farbe nicht vollständig. Aktuelle LED-UV-Farben sind für viele Druckanwendungen noch nicht zu gebrauchen.

Dr. Maik Walter, Dr. Sascha Fä[email protected] / [email protected]

Strahlungsfläche (UV-LED hinter Glasscheibe)

Bild 4: Beispielhaftes Spektrum eines UV-LED-Moduls

Bild 5: Absorptionsspektrum von Irgacure 651 (Quelle Ciba)

Bild 3: UV-LED-Modul

Wellenlänge [nm]200 250 300 350 450400 600

Best

rahl

ungs

stär

ke [W

/m²]

UV-LED-Modul 385 nm

UV-Strahlung Licht

200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 500

0,1 %

0,01 %

0,001 %

Konzentration von IRGACURE 651

Extinktion2

1,5

1

0,5

0

Wellenlänge [nm]

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Report 39 | 201132

Gelungene Premiere bei Em. de Jong in den Niederlanden

KBA C48 SG: Flexibilität und Performance mit liegenden SeitenEm. de Jong in Baarle-Nassau setzte bei seinen jüngsten Investitionen wieder auf KBA-Rollenoffsettechnik neuester Generation. Der große niederländische

Rollenoffsetdrucker hat vor einigen Monaten als erster Anwender die neu entwickelte und umfangreich automatisierte C48 SG für maximal 48 DIN-A4-

Seiten im liegenden Format in Produktion genommen. Die bei einer maximalen Bahnbreite von 2.060 mm bis zu 60.000 Zyl. U/h schnelle Anlage ist auf hohe

Produktionsflexibilität und schnelle Auftragswechsel ausgelegt und bestätigt in der Praxis die ambitionierten Vorgaben.

Baarle-Nassau, der Standort der Koninklijke Drukkerij Em. de Jong BV, liegt im Grenzgebiet

zu Belgien, eine halbe Autostunde von Eindhoven entfernt. Das 1906 gegründete Familienunternehmen gehört mit seinen 390 Mitarbei-tern dank permanenter Investitio-nen und auf Effizienz getrimmter Prozesse zu den großen und dy-namisch wachsenden Rollenoffset-Druckereien in Europa mit starker Spezialisierung auf Werbedrucksa-chen für den Einzelhandel. Im Bei-lagensegment ist Em. de Jong seit Mitte der 1990er-Jahre aktiv. Da-mals startete man mit koppelbaren 16-Seiten-Maschinen der Baureihe KBA Compacta 215. Heute prägen Handelsbeilagen stark die Auftrags-struktur.

Großer Maschinenpark für individuelle WünscheDa kaum ein Marktsegment so vielfältig ist wie der Einzelhandel, verfügt Em. de Jong über einen

sehr umfangreichen Maschinen-park. Nur so können individuelle Kundenanforderungen möglichst schnell und kostenorientiert be-dient werden. In einem Interview mit der Fachzeitschrift Deutscher Drucker erklärte der Technische Direktor Dr. Roel de Weerd: „Vor zehn Jah-ren war alles noch anders. Da gab es viel mehr Geradeaus-Produktio-nen. Jetzt will der Kunde so flexibel bleiben, um auch kurzfristig sein Produkt ändern zu können. Also brauchen wir einen Maschinen-park, der alle diese Produktionen fahren kann.“ Die bunte Mischung aus Cold-set- und Heatset-Rotationen von acht bis 80 Seiten wird fast aus-schließlich vom KBA-Blau geprägt.

Vor der aktuellen Neuinvestition in die C48 SG hatte KBA vor vier Jahren die zweite 32-Seiten-Anlage Compacta 408 und eine 24-Sei-ten-Maschine Compacta 318 im Doppelpack geliefert. Dazwischen folgte eine 72-Seiten-Anlage eines anderen Herstellers.

Tempo, schnelle Jobwechsel und WirtschaftlichkeitDie bei de Jong installierte KBA C48 SG hat einen Zylinderumfang von 890 mm. Die Papierversorgung erfolgt automatisiert über das Pa-pierrollentransportsystem Patras A. Dieses hält bis zu sechs Rollen vor und übergibt diese ohne ma-nuelle Eingriffe an den Pastomat CL-Rollenwechsler. Wie die im letzten KBA Report vorgestellte

Die Belegschaft von Em. de Jong ist nach abgeschlossener Inbetriebnahme sichtlich begeistert von der neuen C48 SG

Roel de Weerd, Technischer Direktor bei Em. de Jong, hat in seinem Unternehmen keine Auslas-tungsprobleme. Er ist die treibende Kraft hinter dem Expansionskurs und den zahlreichen Investitionen der letzten Jahre

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Report 39 | 2011 33

neue 16-Seiten-Rolle C16 verfügt die C48 SG in den vier Doppel-druckeinheiten über die von KBA eingeführte Minigap-Technologie und über automatisierte und paten- tierte RollerTronic-Walzenschlös-ser. Letztere bringen deutliche Ein-sparungen bei Energieverbrauch und Wartung.

Klaus [email protected]

Highlights der C48 SG in Kürze:

• 60.000Zyl.U/hfürhoheProduktivitätundWirtschaftlichkeit• Minigap-TechnologiezurReduzierungdesnichtdruckendenStreifens• automatischerPlattenwechselinca.2MinutenunabhängigvonderPlattenzahl• automatisierteWalzenschlösserKBARollerTronicfürgeringeWartung• optimierteFilmfarbwerkefürexakten,gleichmäßigenFarbauftrag• Hochleistungs-RollenwechslerKBAPastomatCL• integriertePapierlogistikKBAPatrasM(manuell)oderKBAPatrasA(automatisiert)• automatischumstellbarerP5-Falzapparat• bedienerfreundlicheErgonomie• automatischeVoreinstellungüberKBALogoTronic• optionaleJDF-ProzessintegrationüberKBALogoTronic• AuftragsverwaltungüberKBALogoTronic

Mit der C48 SG hat KBA Plattenwechselvollautomaten nun auch bei Doppelumfang-Akzidenz-maschinen eingeführt. Diese erlau-ben den Wechsel der über 1,8 m² großen Druckplatten innerhalb von gut zwei Minuten. Der Rüstzeit- und Makulaturminimierung dient ebenfalls das Programm KBA Easy-

Tronic für das standardisierte An- und Herunterfahren der Maschi-ne per Knopfdruck. Register- und Dichteregelungen von QuadTech, ein Ecoset-Heißlufttrockner und eine Ketteneinziehvorrichtung mit Zughilfe im Überbau zum Führen der Einzelstränge komplettieren die gut ausgestattete Anlage.

Viele ProduktvariantenDer Überbau erlaubt die Verar-beitung von maximal sechs Strän-gen und in Kombination mit zwei Trichtern und zwei KBA-Strang-heftern eine außergewöhnliche Produktvielfalt. Zur Produktions-flexibilität trägt auch der P5-Punk-turfalzapparat mit Lagenhefter und zwei Querfalzauslagen bei. Als gro-ßer Akzidenzdrucker braucht Em. de Jong diese Variabilität, um die Werbeaktivitäten seiner Kunden mit unterschiedlichsten Druckpro-dukten in allen möglichen Forma-ten und Falzvarianten unterstützen zu können und sich so auf einem stark umkämpften Markt zu profi-lieren. Nur wer in diesem Geschäft auch nicht alltägliche Aufträge zeit-nah, weitgehend automatisiert und damit kostenorientiert abwickeln kann, wird aus dem derzeitigen Strukturwandel in der Branche gestärkt hervorgehen. Natürlich gehört dazu auch ein zeitgemäßes Produktions-Management. Dabei hilft KBA LogoTronic professional. Das System verarbeitet alle auf-tragsrelevanten Voreinstelldaten, erfasst die Maschinen- und Be-triebsdaten, legt die Auftragsdaten ab, vernetzt alle KBA-Maschinen und fungiert so als modernes MIS-Tool.

Keine AuslastungsproblemeWenige Wochen nach Anlauf der neuen C48 SG bilanzierte Roel de Weerd: „Unsere produktivsten An-lagen sind die C318 und die C48 SG.“ Die 24-Seiten-Maschine – die über drei Trichter verfügt – läuft mit 80.000 Umdrehungen pro Stunde meist am Anschlag. Und auch die neue 48-Seiten-Anlage C48 SG ist auf gutem Weg, ihre Maximalge-schwindigkeit von 60.000 U/h dau-erhaft zu erreichen. Das ist auch nötig: de Jong ist nach Aussage von Roel de Weerd „voll ausgelastet“. Die Haupt-Produktionslinien dru-cken 24 Stunden an sieben Tagen pro Woche. Wartungs- und Reini-gungsschichten sind eher rar. Die nächste Investition zur Erhöhung der Kapazität dürfte demnach nicht allzu lange auf sich warten lassen.

Rollenoffset | Neue Produkte

Die Wendestangen erlauben in Verbindung mit dem P5-Greiferfalzapparat sowie Strang- und Lagenheftapparaten eine hohe Produktflexibilität

Der automatische Wechsel aller Druckplatten an der neuen C48 SG dauert nur gut zwei Minuten

Die neue 48-Seiten-Rotation KBA C48 SG (SG = Short Grain) ist wie die im November 2010 bei Schaffrath vorgestellte neue 16-Seiten-Anlage C16 für schnelle Jobwechsel weitgehend automatisiert

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Report 39 | 201134

Rollenoffset | Technik

Auch Corlet Roto investiert in die neue 16-Seiten-Rolle

Makeready Queen demnächst in FrankreichIm November 2010 beeindruckte die 16-Seiten-Akzidenzrolle KBA C16 beim

Erstanwender Schaffrath in Geldern die Fachwelt mit ihren ungewöhnlichen

kurzen Jobwechselzeiten. So ging es auch den Akzidenzdruckern aus aller Welt,

die im Anschluss die Makeready Queen in dieser Maschinenklasse beim

C orlet Roto ist hauptsächlich im Bogendruckgeschäft tätig, hat aber am Rollendruckstandort

Ambrières-les-Vallées schon vor zehn Jahren eine Compacta 215 in-stalliert. Die bestellte C16 ersetzt eine ältere Wettbewerbsanlage.

Intelligente Software spart Zeit und GeldDie C16 ist auf die aktuelle Situa-tion am Akzidenzmarkt mit immer kleineren Auflagen, kurzen Lie-ferzeiten und preislich hart um-kämpften Aufträgen ausgerichtet. Durch ihre hohe Automatisierung mit dem parallelen automatischen

Plattenwechsel an allen Druckstel-len innerhalb einer Minute, das Produktions-Managementsystem KBA LogoTronic mit der integrier-ten EasyTronic für standardisiertes zeit- und makulaturoptimiertes Anhalten und Anfahren ermög-licht die mit einer Geschwindigkeit bis 65.000 Zylinderumdrehungen pro Stunde schnelle Anlage quasi per Knopfdruck ungewohnt kurze Rüstzeiten.

Marc [email protected]

renommierten Zeitschriftendrucker in Nordrhein-Westfalen besichtigten. Die

überzeugende Performance trägt Früchte. Nach dem Niederösterreichischen

Pressehaus (NÖP) in St. Pölten entschied sich auch Corlet Roto in Westfrankreich

für die C16.

Vertragsunterzeichnung für die neue KBA C16 bei Corlet Roto in Ambrières-les-Vallées. Hintere Reihe v.l.n.r.: Hubert Kistner, Projekt-manager Akzidenz KBA; Pascal Bazin, Gene-raldirektor Corlet Roto; Frédéric Duquenne, Verkaufsleiter KBA-France; David Dereuddre, Betriebsleiter Corlet Roto. Vordere Reihe v.l.n.r.: Kai Trapp, Vertriebsdirektor KBA; Jean-Luc Corlet, Präsident Corlet Roto, und Reiner Dluschek, Vertriebsleiter KBA

In der Regel vergehen vom letzten guten Exemplar des vor-herigen bis zum ersten guten des neuen Jobs bei einem reinen Sig-naturwechsel gerade einmal drei Minuten. Wird neben der Signatur zusätzlich das Papier (Grammatur oder Rollenbreite) gewechselt, liegt die Jobwechselzeit bei nur etwa fünf Minuten. Noch vor Kur-zem waren solche Auftragswechsel an einer Akzidenzrolle undenkbar.

Hinzu kommt die sehr geringe Ma-kulatur von zumeist nur wenigen Hundert Exemplaren. Bei vielen Auflagenwechseln zahlen sich die-se Stärken der C16 aus.

Bis zu 50 Jobs täglichFachkundige Beobachter stau-nen immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit die neue 16-Seiten-Rolle täglich 40 bis 50 Jobs meistert. Sogar bei kleinen Auflagen ist es möglich, die C16 schnell von der bewusst mit 6.000 Zyl. U/h sehr niedrig gehaltenen Einrichtegeschwindigkeit ohne ma-nuelle Eingriffe auf die Maximalge-schwindigkeit von 65.000 Zyl. U/h hochzufahren. „Mit Worten ist das nicht zu erklären, dass müssen Sie gesehen haben“, kommentierte ein begeisterter Interessent seine Ein-drücke in Geldern.

So sieht die neue KBA C16 für Corlet Roto in Frankreich aus

Auszug aus der KBA LogoTronic SpeedWatch über mehrere Stunden: Die Produktionssollkurven zeigen, dass jeder Auftrag mit kürzester Rüstzeit und maximaler Fortdruckgeschwindigkeit produziert wurde

Aufzeichnung eines typischen Rüstvorgangs mit der LogoTronic SpeedWatch: Ein kompletter Auftragswechsel innerhalb von ca. fünf Minuten setzt im Akzidenz-Rollenoffset neue Maßstäbe über die 16-Seiten-Klasse hinaus

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Report 39 | 2011 35

Rollenoffset | Südafrika

Dritte Compacta 215 bei CTP Printers in Johannesburg

Erfolg ist kein GeheimnisBei CTP Printers Johannesburg ist vor Kurzem bereits die dritte Compacta 215 in Produktion gegangen. Mit der er-

neuten Installation der seit 1997 weltweit erfolgreichen 16-Seiten-Maschine findet die langjährige Partnerschaft

zwischen KBA und Caxton & CTP ihre Fortsetzung. Diese kam auch an anderen Standorten der renommierten süd-

afrikanischen Verlags- und Mediengruppe im Akzidenz- und Zeitungsdruck zum Tragen.

C TP Printers in Isando gehört zur Gruppe Caxton & CTP Publishers & Printers Limited,

einem der größten Verlags- und Druckproduzenten in Südafri-ka. Die Gruppe beschäftigt rund 5.500 Mitarbeiter. Die Newspaper Division umfasst zahlreiche Titel, die in Metropolen des Landes so-wie in fast allen Provinzen Südaf-rikas gedruckt werden. Mit den Geschäftsbereichen Publishing, Printing, Book Printing, Stationery, Packaging, Labels und Inks ist das 1902 in Pretoria gegründete Un-ternehmen eine bedeutende Grö-ße innerhalb der Druckindustrie des Landes. Die Magazin- und Commercial-Sparte, zu der auch CTP Printers Johannesburg gehört, produziert in Johannesburg, Kapstadt und Dur-ban und gilt bei den in Druck und Weiterverarbeitung eingesetzten Technologien als Trendsetter. An dem 30.000 m² großen Caxton & CTP-Standort mit 178 Mitarbeitern unweit des OR Tambo International Airport von Johannes-burg werden seit 1996 KBA-Druck-maschinen eingesetzt. Nach zwei 16-Seiten-Anlagen Compacta 214 folgten 1998 und 1999 die ersten beiden Compacta 215-Rotationen.

13 Jahre positive ErfahrungCTP Printers Johannesburg mit Ma-naging Director Wally Blumberg an der Spitze hatte damals schnell das überzeugende Leistungspotenzial der modernen Compacta 215 er-kannt und sich gleich zweimal für die 16-Seiten-Rolle entschieden. Brian Bain, Produktionsdirektor CTP Printers: „Die KBA Compac-tas 215 haben sich bei allen drei Projekten bewährt und viel zu unserem heutigen Leistungsstand beigetragen. Auch die dritte Com-pacta 215 ist binnen kürzester Zeit und ohne Probleme in Produktion gegangen. Die hohe Leistung und Flexibilität der Maschinen und An-lagen haben KBA zu einem wichti-gen Partner werden lassen. Hohe Anerkennung verdient auch der Service.“ Press Room Manager Si-mon Bagnall ergänzt: „Wir haben mit den Compactas 215 in all den Jahren sehr viele positive Erfah-rungswerte sammeln können. Die Maschinen überzeugen mit ihrem Speed und einer großen Anzahl an

realisierbaren Falzvarianten. Wir können sie bei Long- und Short-Runs im Commercial- und Maga-zindruck sehr effizient einsetzen.“ Nach einem erfolgreichen Pro-duktlebenszyklus von 14 Jahren wird die Compacta 215 durch die neue, für den anhaltenden Trend zu kleineren Auflagen konzipierte 16-Seiten-Rolle C16 ersetzt. Brian

Gerhard [email protected]

Interessante Website: www.caxton.co.za

Die 55.000 Zyl. U/h schnelle Compacta 215 wird bei CTP Printers Johannesburg als Allround-Talent sehr geschätzt

V.l.n.r.: Grant Anderson von der KBA-Vertretung Thunderbolt Solutions, Produktionsdirektor Brian Bain und Press Room Manager Simon Bagnall vor der neuen Compacta 215

Bain: „Wir haben die Markteinfüh-rung der C16 im vergangenen Jahr mit großem Interesse verfolgt und sind überzeugt, damit eine inter-essante Option für die Zukunft zu haben. Erfolg ist kein Geheimnis, wenn man den richtigen Partner gefunden hat.“

Der vollautomatisch umstellbare F3-Falzappa-rat zeichnet sich durch eine hohe Produktions-flexibilität aus

CTP Printers Johannesburg in Isando ist seit 1987 der wichtigste Produktionsstandort von Caxton & CTP für den Magazin- und Commer-cialdruck

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Report 39 | 201136

Zeitungsdruck | Schweden

Bold Printing Group investiert erneut in kompakte KBA-Zeitungstechnik

100. CT-Druckturm für MalmöNach der Bestellung einer Commander CT Anfang des Jahres (siehe dazu KBA Report Nr. 38, S. 42 f.) hat die zur

schwedischen Bonnier-Mediengruppe gehörende Bold Printing Group nur zwei Monate später eine zweite

96-Seiten-Rotationslinie gleichen Typs bei Koenig & Bauer bestellt. Die mit sechs Rollenwechslern, sechs 4/2-Ach-

tertürmen, einem Klappenfalzwerk und automatisierter Papierlogistik ausgestattete Commander CT wird beim

Tochterunternehmen Bold/Sydsvenskan Tryck AB in Malmö installiert.

M it diesem Auftrag hat KBA in Europa und Nordamerika 21 Commander CT-Anlagen

mit 105 doppelt- und dreifachbrei-ten Drucktürmen verkauft, einige davon mit Trocknern für den Semi-commercialdruck. Eine Besonder-heit der Anlage für Malmö sind die nur mit der KBA-Kompaktbauweise realisierbaren 16er-Türme, die die Länge der Rotationslinie bei einer mit einer konventionellen Achter-turm- oder Satellitenmaschine ver-gleichbaren Höhe erheblich verkür-zen. Die Maschinenlinie wird 2012 in die vorhandene Rotationshalle eingebracht und in den 1990er-Jahren gelieferte Maschinen eines anderen Herstellers ersetzen. Leif Wiklund, Managing Direc-tor der Bold Printing Group und Chairman of the Board der Bold/Sydsvenskan Tryck: „Nach intensi-ver Evaluierung hatten wir uns An-fang des Jahres entschieden, unsere Großdruckerei DNEX Tryckeriet in Kista bei Stockholm mit moderner KBA Commander CT-Technologie

auszustatten. Aufgrund der vielen Vorteile der Commander CT lag es auf der Hand, auch bei der Moder-nisierung unseres Druckstandortes in Malmö auf diese Maschine zu setzen.“

Galanter TechnologiewechselBjörn Ridhammar, Managing Direc-tor der Bold/Sydsvenskan Tryck, fügt hinzu: „Für uns kam nur eine Lösung in Frage, bei der wir den Technologiewechsel im vorhande-nen Gebäude ohne größere Bau-maßnahmen und ohne gravieren-de Einschränkung der Produktion vornehmen können. Die kompakte Commander CT erlaubt das Aufei-

nandersetzen von zwei Achtertür-men zum rund 10 m hohen 16er-Turm. Mit dieser Konfiguration ist der sukzessive Austausch der älte-ren Anlagen durch neue sehr viel einfacher möglich. Wir freuen uns auch schon auf den hohen Automa-tisierungsgrad der CT, mit dem wir deutlich schneller und effizienter arbeiten können.“

Weitgehend automatisierte DrucktechnikDie neue Anlage mit einer Ab-schnittlänge von 560 mm und ei-ner maximalen Papierbahnbreite von 1.590 mm kann in Doppelpro-duktion pro Stunde bis zu 90.000

vierfarbige Zeitungen drucken. Die automatische Beschickung der sechs Pastomat-Rollenwechsler er-folgt über eine integrierte Papierlo-gistik mit KBA Patras A. Die sechs in der Mitte für Wartungsarbeiten auseinander fahrbaren Drucktür-me sind bei allen wesentlichen Funktionen automatisiert. Neben der möglichen automatischen Umstellung auf unterschiedliche Seitenumfänge erweitern die Zu-satzmodule zum Heften, Leimen und für den dritten Falz die mög-liche Produktvielfalt. Bedient wird die Commander CT über zwei KBA ErgoTronic-Leitstände mit Produk-tionsplanungs- und Voreinstell-system sowie KBA EasyStart und EasyStop für das makulatur- und zeitschonende Hochfahren und Ab-rüsten. Ein Proof-System ist eben-falls vorgesehen.

Stark bei Print und elektronischen MedienNeben TV, Radio, Kino, Internet, Musik- und Filmproduktion sind Druckprodukte ein wesentliches Standbein des in Europa, Russland und den USA operierenden Me-dienunternehmens Bonnier. Die Print-Aktivitäten umfassen Bücher, Zeitschriften, Tageszeitungen und Wirtschaftspublikationen. Auf der neuen Rotation sollen die Tageszei-tung Sydsvenskan, die Teilausgabe Kvällsposten der überregionalen Expressen, die Gratiszeitung Metro und weitere Regionaltitel gedruckt werden. Dazu kommen zahlreiche Fremdprodukte.

Klaus [email protected]

Nach der Vertragsunterzeichnung in Malmö Anfang März (v.l.n.r.): KBA-Vertriebsleiter Ulf Funke; Anna Drougge, Manager Strategic Procurement, Bold Printing Group; Leif Wiklund, Managing Director Bold Printing Group und Chairman of the Board Bold/Sydsvenskan Tryck; KBA-Vertriebsdirektor Jochen Schwab; Håkan Rundén, Direktor KBA Nordic Schweden; Björn Ridhammar, Mana-ging Director Bold/Sydsvenskan Tryck

Auf der neuen Rotation sollen die Tages-zeitung Sydsvenskan, die Teilausgabe Kvällsposten der überregionalen Expres-sen, die Gratiszeitung Metro und weitere Regionaltitel gedruckt werden

Die Commander CT-Anlage für Bold/Sydsvenskan Tryck in Malmö mit zwei nur bei KBA-Kompaktanlagen möglichen 16er-Türmen (links)

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Report 39 | 2011 37

Zeitungsdruck | Schweden

KBA Cortina-Hybridanlage für Coldset und Heatset überzeugt bei MittMedia

Umweltfreundliche Top-QualitätMit hochkarätigen Sonderdrucken zeigte die ohne Wasser druckende Cortina Ende Mai in Sundsvall bei der offiziellen

Einweihung des erweiterten Druckzentrums der zur viertgrößten schwedischen Zeitungsgruppe gehörenden MittMedia

Print ihre Stärken. Mit ihrer hervorragenden Druckqualität, Umweltfreundlichkeit, der äußerst geringen Makulatur und

dem besonders schnellen Auftragswechsel begeisterte die mit einem Heatset-Trockner ausgestattete Maschine die

Kunden und Ehrengäste des Medienhauses.

In Dänemark, Deutschland, Bel-gien, den Niederlanden, Frank-reich und der Schweiz hat der

wasserlose Zeitungsdruck mit der Cortina schon länger Einzug gehal-ten. In Finnland ging im Mai 2010 bei Botnia Print in Kokkola die erste 4/1-Rotation dieses Maschi-nentyps in Betrieb. Nun baut mit MittMedia Print auch ein schwe-discher Zeitungsdrucker auf die Cortina, um sich mit Coldset- und Heatsetdruck in sehr guter Quali-tät am Markt erfolgreich zu diffe-renzieren.

Differenzierung mit Alleinstellungsmerkmalen„Neben den qualitativen und wirt-schaftlichen Vorteilen und den kurzen Rüstzeiten bietet die KBA Cortina entscheidende Alleinstel-lungsmerkmale gegenüber Anlagen mit klassischen Farbwerken“, er-läutert Managing Director Jan An-dersson von MittMedia Print. „Der im Nassoffset zwischen Coldset und Heatset übliche zeitintensive Farbwechsel entfällt. Zudem ist die KBA Cortina für häufig wechseln-de Bahnbreiten und Bedruckstoffe prädestiniert und ermöglicht un-terschiedliche Formate auf unter-schiedlichen Bedruckstoffen mit bisher nicht denkbaren kurzen Jobwechselzeiten für eine breite Produktpalette von Zeitungen über Werbebeilagen bis zu Sonderpubli-kationen und Zeitschriften.“ Jan Andersson fügt hinzu: „Durch die Reproduzierbarkeit bis zum 70er- und FM-Raster sowie das hohe Maß an Wiederholbarkeit wird der Abstimmungsaufwand auf ein Minimum reduziert. Mit

der hervorragenden Öko-Bilanz der Maschine können wir bei um-weltsensiblen Druckauftraggebern punkten: Und unsere Mitarbeiter freuen sich über deutlich weniger Reinigungsaufwand und ein ange-nehmes Arbeitsklima.“ Die Inbetriebnahme und Ab-nahme der Anlage in Sundsvall verlief problemlos innerhalb weni-

ger Wochen. Neben einem Heatset-Trockner besteht sie aus zwei Rol-lenwechslern KBA Pastomat, zwei kompakten Achtertürmen und einem KF 3-Falzwerk. Die Umstel-lung der maximalen Bahnbreite von 1.590 mm auf andere Papierbahn-breiten wie z. B. 1.260 mm für die Magazinproduktion ist komplett automatisiert. Die Drucker haben sich schnell an die Neue gewöhnt und schätzen deren Vorteile.

Mehr Potenzial durch breitere ProduktpaletteZur Mediengruppe MittMedia För-valtnings mit Hauptsitz in Gävle ge-hören 17 Regionalzeitungen in der Mitte und im Norden Schwedens mit einer täglichen Gesamtauflage von 280.000 Exemplaren. Neben den eigenen Zeitungstiteln und dazugehörigen Online-Angeboten ist MittMedia auch in der Distribu-tion, im Lohndruck und im Radio-geschäft tätig. Die Tochtergesell-schaft MittMedia Print druckt an sieben Standorten. Im nordschwe-

dischen Sundsvall werden seit der Cortina-Inbetriebnahme neben den Tageszeitungen Sundsvalls Tidning und Dagbladet verstärkt Beilagen und Magazine auf gestrichenen Pa-pieren im Heatset produziert. Jan Andersson: „Mit dieser Hightech-Kompaktanlage für den hochqualitativen Zeitungs-Coldset- und Heatset-Druck haben wir un-ser Druckspektrum deutlich erwei-tert. Von sehr kleinen Teilauflagen bis zu einer Größenordnung von rund 300.000 Exemplaren können wir eine breite Palette schnell und wirtschaftlich drucken und auf vielfältige Weise inline veredeln. In unserer ebenfalls modernisierten Weiterverarbeitung können wir Tabloidprodukte bis zu 128 Seiten zusammentragen. Die KBA Cortina ist für uns die ideale Maschine, um neben dem Zeitungsdruck an der hohen Nachfrage nach Heatset-Pro-dukten zu partizipieren und unsere Kapazitäten gut auszulasten.“

Klaus [email protected]

Neben den Tageszeitungen Sundsvalls Tidning und Dagbladet werden zahlreiche Heatsetprodukte auf der KBA Cortina gedruckt

Bedienerfreundlich und wartungsarm: Die Drucker in Sundsvall schätzen die Anwendervorteile der innovativen Kompaktrotation KBA Cortina

Die Cortina-Rotation bei MittMedia Print im nordschwedischen Sundsvall ist die 18. Anlage dieses im umweltfreundlichen wasserlosen Offsetverfahren druckenden Maschinentyps

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Report 39 | 201138

Zeitungsdruck | Service

KBA MaintainSoft

Software-Tool für die perfekte Maschinenwartung

Der hohe Automatisierungsgrad mo-

derner Druckmaschinen erfordert eine

professionelle Planung und Durchfüh-

rung der erforderlichen Wartungsar-

beiten. KBA MaintainSoft für Rollen-

Druckanlagen ist dafür ein effizientes

Software-Werkzeug.

KBA MaintainSoft kennt sämtli-che empfohlenen Instandhal-tungsmaßnahmen der jewei-

ligen Maschine und hilft bei der Planung, Umsetzung und Doku-mentation aller erforderlichen Tä-tigkeiten. Der für die Anlagenwar-tung Verantwortliche behält stets den Überblick über durchgeführte, fällige und zukünftige Wartungs-aufgaben und kann so produkti-onsfreie Zeiten optimal planen und ausnutzen.

Maßgeschneidert für den schnellen EinsatzDas System ist eine Turn-Key-Lö-sung mit einer Schnittstelle zur Ma-schine. Die Wartungsanforderun-gen sind exakt auf die tatsächliche Maschinennutzung abgestimmt. Über- bzw. Unterwartung wird da-

durch vermieden. Die Daten Ihrer KBA-Maschinenkonfiguration mit Wartungsvorschriften, Arbeitplä-nen, Bedienungs- und Wartungsan-leitungen sind hinterlegt. Weitere Produktionsanlagen und Gebäude-einrichtungen können einbezogen

Thomas [email protected]

Programm-Übersicht KBA MaintainSoft

und die notwendigen Daten selbst oder auf Wunsch auch durch qua-lifiziertes KBA-Personal eingepflegt werden. Eine ausführliche Einführung und Schulung der mit Wartungs-aufgaben betrauten Mitarbeiter

und das schon bei Lieferung indi-viduell vorbereitete System erlau-ben den sofortigen produktiven Einsatz. KBA MaintainSoft hilft mit minimierten Instandhaltungskos-ten, Ausfälle und Reparaturen zu vermeiden und die Verfügbarkeit Ihrer Maschinen und Anlagen zu erhöhen. Erweiterte Versionen von KBA MaintainSoft beinhalten Walzen-, Gummituch- und Lagerverwaltung sowie die durchgängige Bestellab-wicklung. Auch hier wird das Sys-tem schon vorher soweit wie mög-lich für den Einsatz vorbereitet. Bei der Lagerverwaltung sind z. B. die Ersatzteil-Stammdaten der Maschi-ne bereits enthalten.

Bildschirmmaske für den individuellen Wartungsplan

Vorstufe WeiterverarbeitungDruckmaschine(n) Gebäude

StammdatenAnlageverwaltungZählerverwaltung

Kostenstellen

WartungenArbeitspläne

StörcodesSchadenscodes

LieferantenErsatzteile

Bestelldaten

Wartung/Inspektion Lager/Bestellwesen

Reporting

WartungsaufträgeReparaturaufträge

Wartungsplan

Schnittstelle ZählerSchnittstelle Störmeldungen

Ersatzteil-/LagerverwaltungLagerbewegungen

AnfragenBestellungen

SchichtberichtAnlagenlebenslaufWartungsnachweis

SchwachstellenanalyseKosten

MateriallisteLagerbestand

Lagerwert

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Report 39 | 2011 39

Zeitungsdruck | Wirtschaftlichkeit

Wenn es um Neuinvestitionen im Zeitungsdruck geht, rückt unter Kosten- und Umweltgesichtspunkten auch das Thema

Energieeffizienz immer stärker in den Vordergrund. Dabei werden – bewusst oder unbewusst – zuweilen Äpfel und Birnen

miteinander verglichen.

Um falschen Behauptungen Fakten gegenüber zu stellen, wurde von einem unabhän-

gigen Beratungsunternehmen für eine real existierende Zeitungsdru-ckerei in Deutschland eine Ener-giekostenrechnung durchgeführt und anschließend um weitere Kos-tenfaktoren ergänzt. Dabei wur-de eine doppeltbreite, wasserlos druckende 32-Seiten-Anlage KBA Cortina (4 Drucktürme, 2 Falzap-parate) mit einer Nassoffset-Kom-paktmaschine Commander CT und einer 9-Zylinder-Satellitenrotation gleicher Konfiguration verglichen. Die Untersuchung erfolgte einmal auf Maschinenebene und einmal unter Einbeziehung der für den Be-trieb und die Raumluft notwendi-gen Versorgungs- und Haustechnik. Vergleiche ohne Versorgungstechnik hinkenDabei zeigte sich, dass die Energie-effizienz und -kosten der Cortina nur unter Einbeziehung der Haus-technik betriebswirtschaftlich rich-tig bewertet werden können. Der Vergleich der Motoren-Anschluss-werte ergibt keine aussagekräftige Bilanz. Der Grund: Im Gegensatz zu den beiden Nassoffsetmaschi-nen gibt die für den wasserlosen Offsetprozess exakt temperierte Cortina kaum Wärme an die Um-welt ab. Überschüssige Wärme kann im geschlossenen Kreislauf aber mit relativ geringem Aufwand für die Klimatisierung der Gebäu-de oder Warmwasser genutzt und so der Investitions-, Strom- und Wartungsaufwand im Bereich der Haustechnik deutlich reduziert werden. Dies ist längst Praxis. Bei den Jahresenergiekosten auf Maschinenebene, ohne Haus-technik für die Raumluft und die Versorgungstechnik für die Ma-schine, rangiert die wasserlos dru-ckende KBA Cortina gut 30 Prozent über der Commander CT und etwa 9 Prozent über der Satellitenanla-ge. Die Ursache liegt verfahrensbe-dingt im Farbwerk mit Kammerra-kel und Rasterwalze. Unter Berücksichtigung der im Nass-Offset und im Wasserlos-Off-set für die jeweilige Maschine und die Raumklimatisierung in sehr unterschiedlichen Dimensionen notwendigen Versorgungstechnik kommt ein Gesamtkostenvergleich

(inklusive Kapitalkosten für die Investitionen) zu anderen Ergeb-nissen: Die Jahresgesamtkosten für die Versorgungsmedien für eine 32-seitige Cortina liegen demnach 28 Prozent unter der 9er-Satelliten-maschine und 13 Prozent über der Schwestermaschine Commander CT (s. Grafik 1). Das Investitionsvo-lumen für die erforderliche Haus-technik ist bei der Commander CT etwa 30 Prozent niedriger als bei der 32-Seiten-Satellitenmaschine. Die Cortina liegt im Vergleich dazu sogar nur etwa halb so hoch (s. Grafik 2). Berücksichtigt man zusätzlich die geringeren Kosten für Personal, Wasser, Makulatur, Wartung, Reinigung usw., so liegt die ohne Feuchtwerke und ohne Farbnebel arbeitende Cortina bei der Gesamtbetrachtung noch deut-

licher unter der Satellitenmaschine und nahe bei der Commander CT. Aussagen, dass die mit Ausnah-me des Falzapparates getriebefreie Commander CT mehr Energie ver-brauchen soll als eine vergleichs-weise automatisierte Satellitenma-schine anderen Fabrikats bedürfen keines Kommentars. Denn es ist ein Grundprinzip der Physik, dass mehr zu bewegende Massen auch mehr Strom verbrauchen. Zudem wirkt die große Bahnumschlingung beim Satelliten wie eine Bremse.

Cortina-Anwender kennen kein EnergieproblemKein Wunder, dass die auch im Nassoffset erfahrenen Cortina-Anwender eher verwundert re-agieren, wenn man sie auf den an-geblichen „Energiefresser“ Cortina

anspricht. Einer verweist auf das hervorragende Abschneiden gegen-über Nassoffset-Betrieben im Ener-gievergleich des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm), ein anderer auf erhebliche Einsparun-gen beim Gasverbrauch und beim benötigten Druckluftvolumen und ein dritter mit einem kompletten Energieeffizienzkonzept auf die mangelnde Substanz mancher Be-trachtungen. Wirtschaftlich schei-nen die Cortina-Betriebe mit ihrer Entscheidung für den wasserlosen Offset nach wie vor zufrieden zu sein. Das positive Qualitäts- und Umweltimage der Cortina sichert ihnen ein Zusatzgeschäft mit ex-ternen Aufträgen aus dem In- und Ausland.

Klaus [email protected]

Links: Beim Thema Ener-gieeffizienz punktet die KBA Cortina durch enorme Einsparungen bei der Haus- und Versorgungstechnik

Rechts: Die kompakte Com-mander CT verbraucht deutlich weniger Ener-gie als vergleichbare Satelliten-Maschinen

Grafik 1: Jahresgesamtkosten für die Versorgungsmedien im Vergleich Grafik 2: Investitionsvolumen für die Versorgungstechnik im Vergleich

Energieeffizienz hat viele FacettenNicht Äpfel mit Birnen vergleichen

0%

20%

40%

60%

80%

100%

120%

140%

+ 28 %

- 13 %

Satellit Cortina Commander CT0%

20%

40%

60%

80%

100%

120%

Satellit CortinaCommander CT

- 30 %- 50 %

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Report 39 | 201140

Kennzeichnungstechnik | Historie

Eine Erfolgsgeschichte in der Kennzeichnungstechnik

25 Jahre Tintenstrahldrucker alphaJET von KBA-Metronic1986 hatte KBA-Metronic den ersten frei programmierbaren Tintenstrahldrucker alphaJET entwickelt, um

berührungslos alphanumerische Zeichen, EAN-Codes und Logos auf Produkte und Verpackungen aufzubrin-

gen. Den Impuls für die Entwicklung eines frei programmierbaren Kennzeichnungssystems gab damals die

Einführung der allgemeinen Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel in der EU und die zunehmende Ratio-

nalisierung der Warenwirtschaftssysteme. Die Neuentwicklung war ein Kennzeichnungssystem mit Conti-

nuous-InkJet (CIJ) Technologie, das Druckklischees überflüssig machte und variable Texte schreiben konnte.

Flexibel einsetzbare CIJ-TechnologieAlle CIJ-Drucker arbeiten nach dem gleichen Prinzip. Tinte wird mit Hochdruck in die Düsenkam-mer des Druckkopfes gepumpt. Ein Piezokristall moduliert die Tinte in der Düsenkammer, so dass ein in Wellenbergen und Wellentä-lern geformter Tintenstrahl die Düse verlässt. Unmittelbar bevor die Wellentäler abreißen, werden die zum Schreiben verwendeten Tintentropfen elektrisch geladen. Unterschiedlichste Materialien mit ebenen oder unebenen Oberflä-chen können so berührungslos ge-kennzeichnet werden. Nicht benö-tigte Tropfen fliegen ungeladen in das Fangrohr und werden dort mit Unterdruck in den Tintenkreislauf zurückgesaugt.

Nahezu emissionsfreiDie durch den Unterdruck mit angesaugte, mit Lösungsmittel versetzte Luft wird über einen Filter gereinigt und der integrier-ten Lösungsmittelrückgewinnung zugeführt. Der hier kondensierte Lösungsmittelanteil wird in den

Vorratsbehälter zurückgeleitet und reduziert somit den Lösungsmittel-verbrauch auf ein absolutes Mini-mum. Das Resultat ist ein nahezu emissionsfreies Gerät. Der Aufbau der einzelnen ge-druckten Zeichen erfolgt über di-verse Punktmatrizen die beliebig kombinierbar sind. Die vertikale Anordnung von Tintenpunkten aneinander gereiht erzeugt Schrift-zeichen, Buchstaben, Zahlen und Grafiken. Die Höhe des Druckbil-des ist für die Druckgeschwindig-keit maßgebend. Die Zeichenbreite wird über einen Drehimpulsgeber konstant gehalten. Die Zeichen-höhe wird durch den Abstand zwischen dem Druckkopf und der zu bedruckenden Oberfläche be-stimmt.

Der Kunde bestimmt die RichtungIn den zurückliegenden 25 Jahren sind die Kundenanforderungen an industrielle Kennzeichnungssyste- me angesichts der notwendigen Kompatibilität zu den immer schnel- ler und komplexer werdenden Pro-duktionslinien ständig gewachsen.

Dies betrifft die Hard- und Soft-ware, aber auch die Flexibilität und Druckqualität für ein absatz- förderndes Produkt- und Verpa-ckungsdesign. Die sukzessive Wei-terentwicklung vom ersten alpha- JET A zum alphaJET evo der neues-ten Generation von KBA-Metronic basiert auf langer Erfahrung, in-tensiven Kundenkontakten, vielen Tausend Geräteinstallationen in unterschiedlichsten Branchen, ei-nem gewachsenen Know-how und der Bereitschaft zur Innovation.

Die neue alphaJET-GenerationDas spiegelt sich in der neuen Generation des alphaJET evo mit modularen Konfigurationen und abgeleiteten Varianten. Die Ausle-gung der Drucker bezüglich Schrift-font, Zeilendruck, Geschwindigkeit und Software werden explizit auf die Kundenwünsche abgestimmt. Es gibt sehr leistungsfähige Model-le für komplexe oder ganz spezielle Anwendungen und reduzierte Va-rianten ohne unnötige Komponen-ten. Der Kunde wählt den für sei-ne Zwecke am besten geeigneten

Drucker und kann sicher sein, dass alle Komponenten aufeinander abgestimmt und in der Praxis ge-prüft sind. Die Vielzahl heute ver-fügbarer pigmentierter und nicht pigmentierter Tinten in verschie-denen Farben und Zusammenset-zungen sorgt für die gewünschte Haftung.

Iris [email protected]

Die drei wesentlichen aktuellen Baureihen haben folgende Eigen-schaften:

alphaJET evo:• 48Pixelvertikalmit Einstrahl-Technologie• schwenk-undabnehmbares Display• intelligenteSoftwarefürkom- plexe Anlagen und Aufgaben• umfangreichesGrafikprogramm

alphaJET into:• wirtschaftlichinderAnschaf- fung und im Verbrauch• 1-bis5-zeiligesDruckbild (5x5 Matrix)• fürStandardanwendungen in der Industrie

alphaJET tempo:• Druckgeschwindigkeit bis zu 3.500 Zeichen/Sek. (rd. 11 m/Sekunde) mit Normzeichenbreite 2,5 mm• Druckbildbiszu24Pixel vertikal

Die drei Funktionseinheiten des alphaJET – Terminal, Control Unit und Print Unit – waren schon immer in einem soliden Edelstahlgehäuse mit innovativem Design integriert

Die Heimat von KBA-Metronic, mit Entwick-lung, Produktion, Vertrieb und Service, ist im unterfränkischen Veitshöchheim

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Report 39 | 2011 41

UV-Offsetdruck | Japan

Unternehmerisches Handeln inmitten der Krise

Premiere der Genius 52UV in JapanDie Welt bewundert, mit welcher Disziplin die Menschen in Japan, die über sie hereingebrochene Katastrophen-

kette, meistern. Von Hysterie kann jedenfalls keine Rede sein. Eher von verantwortungsbewusstem Handeln.

Das heißt auch, Antworten zu geben, wie künftige Generationen Ihren Wohlstand beibehalten können. In schwie-

rigen Zeiten ist es besonders wichtig, dass Unternehmen mit gutem Beispiel vorangehen. Ein solches Unterneh-

men ist z. B. die Druckerei Anri Machinery Co., Ltd. aus Osaka, Japan.

Anri ist in Japan ein Vorreiter für den Einsatz umweltscho-nender Technik und sorgt nun

mit der ersten wasserlosen Genius 52UV auf dem japanischen Insel-staat für nachhaltige Druckprozes-se. Nicht nur das allgemeine Druck-portfolio soll erweitert werden, sondern vielmehr das reichhaltige Angebot an nicht saugenden Kunst-stoffen, wie beispielsweise PVC, PC, PS, ABS und PP. Dabei ist das Unternehmen stets bestrebt, seine Kunden auf höchstem Qualitätsni-veau zu bedienen und dabei der Umwelt gerecht zu werden. Neue Qualitätsstandards im Druckpro-zess sollen gesetzt werden, sowie die Steigerung bei der Umweltver-antwortung und Nachhaltigkeit im Dienste für den Kunden.

Warum zum aktuellen Zeitpunkt?„Einen richtigen oder falschen In-vestitionszeitpunkt gibt es nicht, wenn sich ein Land im Ausnahme-zustand befindet. Der Blick sollte immer in die Zukunft gehen. Be-sonders jetzt ist es wichtig, ökolo-gische Sichtweisen bei Neuinves-titionen zu haben und somit das Geschäft von morgen zu sichern“, erläutert Herr Nonoshita, Präsident von Anri Machinery Co., Ltd. Die japanische Druckerei aus Osaka kennt die Vorteile der Geni-us 52UV genau: Wie keine andere Kleinformatmaschine liefert sie schon nach nur zehn Vorlaufbogen ein verkaufbares Resultat. Farblich entspricht es den in der Druck-vorstufe angelegten Vorgaben und bleibt dank einer Farbwerktempe-rierung während des gesamten Auf-lagendrucks stabil. Das Stellen von Farbzonen wie an einer konven-tionellen Offsetmaschine entfällt komplett, da die fünf Kurzfarbwer-ke keine Zonenschrauben besitzen. Eine Anilox-Rasterwalze sorgt für die konstante Farbführung. Was-ser und Isopropylalkohol werden dazu nicht gebraucht. Vielmehr übernehmen silikonbeschichtete Druckplatten die perfekte Auftei-lung von druckenden und nicht druckenden Bildstellen. Das Ergeb-nis sind gestochen scharfe Bilder, die mit feinsten Rastern (120 L/cm

oder frequenzmoduliert) wieder-gegeben werden. Aufgrund des wegfallenden Feuchtwerks können bestechende Farbergebnisse erzielt werden. Letztendlich ausschlaggebend für den Kauf der Genius 52UV wa-ren auch die erstellten vielfältigen Druckmuster, sowie der Besuch im Werk der KBA-MetroPrint in Un-terfranken. Die darauf folgenden Besuche bei Genius 52UV-Anwen-dern überzeugten vollständig.

Antonio [email protected]

Bestätigung des Geschäftes auf der Print China in Dongguan: Anri Machinery Co., Ltd. erfreut über ihre neue Investition

Genial einfach – die Genius 52UV von KBA-MetroPrint

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Report 39 | 201142

UV-Offsetdruck | Australien

Einfach, grün und innovativ:

Die Genius 52UV leistet ihren Umweltbeitrag in AustralienAustralien – faszinierend und einzigartig zugleich und mit einer Gesamtfläche von rund 7,7 Millionen Quadrat-

kilometer der sechstgrößte Staat der Erde. Ein Kontinent auf dem zahlreiche exotische Tier- und Pflanzenarten

beheimatet sind. Wo sonst, könnte das Thema Klima- und Naturschutz eine so wichtige Rolle spielen.

A uch in der industriellen Druckproduktion ist die CO2-Reduzierung ein zentrales

Thema auf dem grünen Kontinent und veranlasst viele Druckerei-en zum Umdenken. So auch die im Jahre 1996 gegründete Firma IBS Design Resources in Nerang, Queensland unweit von der Metro-pole Brisbane entfernt. Vor Kurzem wurde hier die zweite wasserlose Genius 52UV von KBA-MetroPrint in Betrieb genommen. Sie ermög-licht nicht nur eine Erweiterung des Produktportfolios sondern leis-tet zusätzlich einen bedeutenden Umweltbeitrag. Für das 18-Mann-Unterneh-men IBS war klar, dass die Genius 52UV für neue Geschäftsideen im Offsetdruck prädestiniert ist. Sie

Antonio [email protected]

Interessante Website: www.ibscards.com.au

Scott Siganto (l.), Geschäftsführer IBS Design Resources, bei der Übernahme der Genius 52UV zusammen mit Jack Malki von Jet Technologies (offizielle Vertretung der KBA-MetroPrint AG in Australien)

sollen dem Unternehmen ermög-lichen, in Märkte vorzudringen, in denen sich die Konkurrenz schwer tut.

Öko-Offsetdruck in exzellenter Qualität?Zum einen druckt die Genius 52UV mit UV-Farben, die gleich nach dem Druck im Auslagesegment der Druckmaschine aushärten. Zum anderen benötigt diese innovative Offsetmaschine im B3-Format kein Wasser und keine Wasserzusatz-stoffe wie Isopropylalkohol und sonstige umweltbelastende Stabili-satoren. Somit produziert die Geni-us 52UV in exzellenter Offsetqua-lität besonders umweltfreundlich. IBS will sein Angebot an Busi-nessprodukten für Büro und Alltag erweitern und legt deshalb sehr viel Wert auf möglichst große Flexi-bilität bei den eingesetzten Mate-rialstärken und den wirtschaftlich möglichen Jobgrößen. „Wir möch-ten unseren Kunden alles aus einer Hand liefern und dabei wirtschaft-lich und leistungsstark bleiben. Bei der Genius 52UV haben wir die Möglichkeit, sehr schnell auf die verschiedenen Marktsituationen zu reagieren und ohne größeren Aufwand selbst kleinste Jobgrößen preisgünstig und mit beinahe kon-kurrenzloser Materialflexibilität anzubieten“, unterstreicht Scott Siganto, Geschäftsführer von IBS Design Resources.

Fast konkurrenzlose MaterialflexibilitätDurch den wasserlosen Druck-prozess in Verbindung mit den Kurzfarbwerken der Genius 52UV fallen im Gegensatz zum konven-tionellen Offsetdruck nur wenige Anlaufbogen (Makulaturen) an. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein 80-Gramm-Papier oder ein Karton bzw. Plastik in der Stärke 0,8 mm verarbeitet wird. „Wir suchten ein attraktives Drucksystem, welches Zeit, Geld und vor allem Ressourcen einspart und dabei keine Kompromisse in Sachen Qualität des Druckergeb-nisses zulässt“, weiß Scott Siganto und fügt stolz hinzu „und mit der Genius 52UV haben wir solch ein System auch gefunden.“

Vor wenigen Tagen wurde die zweite wasserlose Genius 52UV in Betrieb genommen und sorgt ab sofort nicht nur für eine Erweiterung des Produktportfolios, sondern leistet noch zusätzlich einen wesentlichen Beitrag zum Thema Umweltfreundlichkeit

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Report 39 | 2011 43

In Kürze

KBA-Fluthilfe für Marshall & Bruce in Nashville

Knapp einen Meter hoch stand das Wasser im Mai vorigen Jahres im

Drucksaal von Marshall & Bruce, einem 145 Jahre alten Druckun-ternehmen in Nashville/Tennessee (USA). Chip Smith, Präsident des Akzidenz- und Verpackungsunter-nehmens ging bis dahin davon aus, sein Betrieb befinde sich trotz der Nähe zum Cumberland River an ei-nem sicheren Standort. Dann trat dieser nach einer langen Regenpe-riode doch über die Ufer, obwohl der Regen schon aufgehört hatte.

Einer der Beschäftigten stellte ge-gen Mitternacht noch den Strom ab. Das war die Rettung für das Druckunternehmen. Als die Flut zurückging, be-gann das große Aufräumen. Zwei Monate dauerte es, bis der Betrieb wieder lief. KBA half mit einem Team von Mechanikern und Elekt-rikern, die die Maschine in sieben Wochen wieder in Gang brachten. „Sie kamen in einer schwierigen Situation und hatten eine großarti-ge Einstellung, uns zu helfen. Ich

bin überzeugt, wir wären ohne die konzentrierte Arbeit und der um-sichtigen Hilfe von KBA noch lange nicht wieder dort, wo wir heute sind“, freut sich Smith. Neben der Siebenfarben-Rapida 105 mit Lackturm, Bogenwendung und Kar-tonausstattung waren Plattenbe-lichter, Computerausrüstung und weitere Anlagen in der Weiterver-arbeitung vom eindringenden Was-ser betroffen. Der Schaden bezog sich aber nicht nur auf die techni-sche Ausrüstung, sondern auch auf

Als wäre nichts gewesen: Marshall & Bruce kann auf der Rapida 105 wieder produzieren

vorrätiges Papier und Fertigproduk-te. Alles in allem ein Schaden von 2 Mio. US-Dollar. Bis die Rapida 105 wieder an-lief, arbeitete Marshall & Bruce als Printbroker. Das erlaubte es, die Kunden weiter zu betreuen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Als die Druckerei wieder produ-zierte, fühlten sich Smith und sein Team wie kleine Sieger gegen die Naturkatastrophe: „Als die Rapida nach der Flut das erste Mal anlief, haben wir gefeiert!“

So sah die Rapida 105 bei Marshall & Bruce aus, nachdem das Wasser, das fast in Galeriehöhe im Drucksaal stand, zurückgegangen war

Weitere Rapida 142 für Malnove Inc. in Florida

Im Frühjahr dieses Jahres nahm Malnove Inc., einer der größten

unabhängigen Faltschachtelher-steller der USA, in seinem Werk in Jacksonville/Florida eine neue Siebenfarben-Rapida 142 mit Lack-turm und Auslageverlängerung in Betrieb. „Bei uns ging bereits 1997 die erste großformatige Rapida der USA in Produktion“, erinnert sich Paul Malnove, Präsident des Un-ternehmens. „Von da an haben wir auf eine einheitliche Maschinen-plattform in allen unseren Werken gesetzt. Der Vorteil für unsere Kun-den ist, wir können jeden Karton, jeden Auftrag in jedem Werk, an jeder Maschine mit der gleichen hohen Druckqualität produzieren. Die Rapida 142 unterstützt seit-dem unsere Strategie.“

Die neue Rapida 142 bringt mehr Dynamik und Leistung in das Werk Jacksonville. Sie ist mit vie-len Automatisierungsbausteinen ausgerüstet, die die Rüstzeiten deutlich senken, die Produktivität steigern und die Druckqualität weiter optimieren. Darunter sind FAPC-Plattenwechselautomaten und DensiTronic professional für die Online-Qualitätsregelung. Da-neben ist die neue Maschine für die UV-Inline-Veredelung ausgestat-tet. „Eine wachsende Marktchance für Malnove“, meint Chris Travis, Direktor Technologie von KBA North America. Malnove wurde 1948 gegrün-det. Unter dem Motto „Malnove Packaging Solutions“ gestaltet, produziert und konfektioniert das Unternehmen hochqualitative Kar-

tonverpackungen. Heute gehören drei Werke in Omaha, Nebraska, Jacksonville, Florida und Clearfield, Utah zur Verpackungsgruppe.

Seit einigen Monaten produziert bei Malnove in Jacksonville eine neue Rapida 142. Mit der Siebenfarbenmaschine setzt das amerikani-sche Unternehmen die Vereinheitlichung des Maschinenparks fort und sorgt durch mehr Automatisierung für höhere Wirtschaftlichkeit

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Report 39 | 201144

In Kürze

KBA-Trio beim chinesischen Verpackungsdrucker Jiangsu Zhongcai Printing komplett

Das Trio ist komplett: Beim chi-nesischen Verpackungsdrucker

Jiangsu Zhongcai Printing Co., Ltd. in Danyang City ist Ende 2010 eine Siebenfarben-Rapida 105 mit Lackturm in Produktion gegangen. Die UV-Maschine wird für den Druck von Luxusverpackungen eingesetzt. Sie ergänzt zwei Sechs- und Fünffarbenmaschinen von KBA im Mittel- und Großformat, die seit 2003 bzw. 2002 produzieren. Jiangsu Zhongcai Printing wur-de 1994 gegründet und zählt zu-sammen mit Shanghai Jiacai Prin-ting zur tnp-Gruppe (The National Press), einem auf den hochwerti-gen Verpackungsdruck spezialisier-ten Unternehmensverbund. Neben sieben Offsetmaschinen setzt die Gruppe in zwei großen Produkti-onsstätten mit ca. 1.000 Beschäf-tigten auch mehrere Flexo- und Tiefdruckmaschinen ein. Auf dem 150.000 m² großen Firmengelände in Danyang stehen heute mehr als 86.000 m² Produktionsfläche zur Verfügung. Das ISO 9001:2001 und ISO 14001:2004 zertifizierte Unter-nehmen wird erfolgreich von den beiden Brüdern Jiao Xiao Lin und Jiao Xiao Ping geführt. Der Umsatz betrug zuletzt rund 50 Millionen Euro und wird in den nächsten Jah-ren weiter deutlich steigen. Neben

der Qualität liegt ein Hauptfokus auf umweltkonformen Herstel-lungsverfahren. General Manager Jiao Xiao Ping: „Wir haben zahlreiche lang-fristige Lieferverträge mit nati-onalen und internationalen Top-Firmen aus den Industriebereichen Tabakwaren, Elektronikprodukte, Lebensmittel und Getränke sowie Medizin und Haushaltswaren. Kun-

dennamen wie Panasonic, Siemens, Motorola, Philips, McDonald, KFC, Colgate oder Castel unterstreichen unser Leistungsvermögen. Unsere Kunden entwickeln mit uns stän-dig noch attraktivere Verpackungs-lösungen. Dabei spielt auch die eingesetzte Technik eine entschei-dende Rolle für den Geschäftser-folg. Jiao Xiao Ping: „Dass wir uns im vergangenen Jahr nach einer

Die Rapida 105-7+L-UV ist bereits die dritte KBA-Maschine bei Jiangsu Zhongcai. Deputy General Manager Jianping Bao, General Manager Jiao Xiao Ping und KBA-Verkaufsleiter Huang Nanbiao (v.l.) vor der neuen Anlage

Shanghai Guichao: Tags und Etiketten für die Haute Couture-Szene

Neben den stark gefragten KBA Rapidas im Mittel- und Groß-

format findet auch die Rapida 75 im B2-Format in China zunehmend überzeugte Anwender. Ein Beispiel im Großraum Shanghai ist die 2004 gegründete Druckerei Shanghai Guichao Fashion Accessories. Sie bedient mit der Rapida 75 die internationale Modebranche. Mit seinen ca. 80 Mitarbeitern hat sich der Betrieb mit großem Erfolg auf die Produktion von so-genannten Tags für renommierte Modemarken spezialisiert. Die Hinweisschilder und -etiketten für Preis, Größe, Produktbeschaffen-heit und Herstellerinformationen werden in einer beeindruckenden Vielfalt auf unterschiedlichsten Bedruckstoffen hergestellt. Rund

90 Prozent der Auftraggeber sit-zen in Europa, darunter vor allem renommierte Labels in Italien und Spanien. Doch auch Kunden in den

USA, Japan und China werden in-zwischen mit den Qualitätsproduk-ten von Shanghai Guichao Fashion Accessories versorgt.

Tang Gui Chao: „Die KBA-Maschine bietet uns enorme Vorteile und die Chance zum weiteren Ausbau unseres Kundenservice.“

längeren Investitionspause erneut für eine KBA Rapida entschieden haben, kommt nicht von ungefähr. KBA hat sich in den letzten Jahren am besten entwickelt. Dies gilt bei den technischen Innovationen, bei der Leistung und beim After-Sales-Service. Wir schätzen die Koopera-tion und haben ein offenes Ohr für Neuentwicklungen, die uns weiter bringen.“

Firmenchef Tang Gui Chao hatte sich vor seiner Entscheidung für die Rapida 75 am Markt genau umgesehen: „Als wir unser Pro-jekt 2009 begonnen haben, gab es noch wenige Rapida 75-Anlagen in China, doch wir sehen uns in der Richtigkeit unserer Entscheidung bestätigt. Qualität, Produktivität und Produktvielfalt konnten mit der Neuen erheblich gesteigert werden. Von März bis August ist bei uns Hochkonjunktur. Wir konn-ten die Kapazitätssteigerung gut gebrauchen und haben die tägliche Laufzeit von acht auf zwölf Stun-den erhöht.“

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Report 39 | 2011 45

In Kürze

„Halbformat“-Rapidas in der Schweiz im Kommen

A uch in der Schweiz werden die modernen Halbformat-Maschi-

nen von KBA immer populärer. Dies ist neben der Qualität nicht zuletzt dem energie- und platzsparenden Maschinenkonzept zu verdanken, das dem Bedürfnis vieler KMUs entspricht. Die Wohler-Druck AG aus Spreitenbach unweit von Zürich hat sich im Zuge ihrer Zu-kunftsstrategie mitsamt Neubau für eine Fünffarben-Rapida 75E (530 × 750 mm) mit Lackturm, Auslageverlängerung und einem bis heute einmalig hohen Automati-onsgrad entschieden. Eine weitere Fünffarben-Rapida 75E geht an die Gutenberg Druck AG in Lachen am oberen Zürichsee. Beide Dru-ckereien haben den Ruf, besonders innovativ zu sein. Ebenfalls bemer-kenswert ist die Bestellung einer Rapida 66 (480 x 660 mm) durch das 120 Jahre alte Familienunter-nehmen Druckerei Steckborn Louis Keller AG. Hier hat man sich für eine umstellbare Vierfar-ben Rapida 66-4 SW entschieden. Dies ist für den High-Tech-Markt Schweiz ein wichtiges Signal, denn nicht immer ist eine „echte“ Halb-format-Maschine notwendig, um in einem hart umkämpften Markt mit hohen Qualitätsansprüchen zu bestehen. Die Rapida 75E in Fünffarben-Konfiguration mit Lackierwerk bei der Wohler-Druck AG soll mit dem QualiTronic Color Control In-linefarbmess- und Regelsystem in Kombination mit einem spektralen und densitometrischen Farbmess- und Kontrollsystem ausgestattet werden. Ergänzt wurden diese Sys-teme mit dem ErgoTronic ACR für die automatische Registerstellung. Die Maschine kann Bedruckstoffe von 0,04 bis 0,8 mm bei einer ma-ximalen Druckleistung von 16.000 Bogen/h verarbeiten. Das Kammer-rakel-Lackwerk verfügt über einen halbautomatischen Lackplatten-wechsel und ein automatisches Lackversorgungs- und Reinigungs-system. Ebenfalls im Paket enthal-ten ist LogoTronic professional – ein Server mit zentraler Datenbank (Auftragsliste, PressWatch, Speed-

Watch, Reports, VisuTable, Stapel-karte, Stammdaten) und Schnitt-stellen zur Branchen-Software.

Schnörkellosigkeit überzeugtDie Maschine der Gutenberg Druck AG ist ähnlich konfiguriert: im Bereich des Farbmess- und Re-gelsystems setzt man auf die Inte-gration in die bereits bestehende InkZone-Applikation von Digital In-formation. Ein wichtiger Faktor für die Kaufentscheidung war die kom-pakte Bauweise der Rapida 75E. Geschäftsführer Andreas Grüter: „Wir schauten uns die im Markt angebotenen Maschinen genau an und mussten erkennen, dass auch die Platzverhältnisse im Drucksaal eine entscheidende Rolle spielten.

Die kompakte KBA Rapida 75E kann optimal in unsere Räumlichkeiten integriert werden. Auffallend beim Vergleich war auch der wesentlich geringere Energiebedarf der Rapida 75E. Die Entscheidung war nicht einfach, denn wir waren mit den bestehenden Maschinen und der Betreuung durchaus zufrieden. Print Assist und KBA haben uns jedoch sehr kompetent beraten und uns in technischer Hinsicht neugierig gemacht. Ein Besuch im Radebeuler Werk überzeugte uns

vollends. Die KBA Rapida 75E ist eine gelungene Kombination aus Schnörkellosigkeit, sinnvoller Au-tomation und hoher Leistungsfä-higkeit, verbunden mit modernster Drucktechnik.“ Martin Keller von der Steck-born Louis Keller AG zu seiner Entscheidung für die Rapida 66-4 SW2: „Die KBA Rapida 66 ist eine Allroundmaschine. Sie bietet ein äusserst attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis und ein höchstmögli-ches Maß an Flexibilität. Der Grafi-Control-Leitstand, das Farb- und Regelsystem DensiTronic, die Ein-bindung in den Vorstufen-Workflow mittels CIP-3/JDF-Schnittstelle, der halbautomatische Plattenwechsel und die automatische Gummituch-waschanlage erlauben eine schnel-le Umrüstung. Mit dem A2-Format deckt die Maschine in optimaler Weise ca. 80 Prozent des 50/70-Be-reiches ab.“ Nachdem sich die Schweizer KBA-Tochter Print Assist AG in Höri bei Zürich sehr erfolgreich im Schweizer Groß- und Mittelformat-Markt positionieren konnte, ist es ihr mit den interessanten Alterna-tiven Rapida 75E und Rapida 66 auch im Halbformat gelungen, die Marktposition zu stärken.

Zufrieden mit der neue Rapida 66 ist der Inhaber der Druckerei Steckborn, Martin Keller

Von links: Arnold Kessler, Gutenberg Druck, Peter J. Rickenmann, Print Assist, Andreas Grüter, Gutenberg Druck, und Sascha Fischer, Koenig & Bauer

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Report 39 | 201146

In Kürze

Hochwertige Semicommercials mit neuer KBA Comet

Beim langjährigen KBA-Kunden Oceano im brasilianischen Ca-

jamar bei São Paulo ist vor einigen Monaten eine KBA Comet mit Heat-set-Ausstattung für den Druck von Tabloidprodukten, Schulbüchern und Zeitschriften in Produktion gegangen. Bei einer Open House-

Veranstaltung Anfang März, zu der Oceano gemeinsam mit der brasi-lianischen KBA-Vertretung Delta- graf Representações Comerciais eingeladen hatte, wurde auf der Rotation eine qualitativ anspruchs-volle Zeitschrift im Heatset auf 65 g/m²-Papier produziert.

Hercilio de Lourenzi, Eigentü-mer der zur Grupo Escala gehören-den Druckerei, bezeichnete seine jüngste Investition in diese Comet und eine baugleiche Schwesterma-schine am Standort Criciúma im Süden Brasiliens als Fortführung der 1997 begonnenen engen Part-

Luiz Cesar Dutra, Geschäftsführer Deltagraf Representações Comerciais, Hercilio de Lourenzi, Eigentümer Editora Escala, Claudia Santos, Finanzdirektorin Oceano, KBA-Vertriebsdirektor Kai Trapp, Marcos Salles, Druckereileiter Oceano, und KBA-Vertriebsleiter Fernando Ramos (v.l.n.r.) während der Open House-Veranstaltung in Cajamar

nerschaft mit KBA. Damals begann die Kooperation mit einer 16-Sei-ten-Akzidenzrotation Compacta 215, der im Laufe der Jahre drei weitere Maschinen dieser Baurei-he sowie zwei 48-Seiten-Maschi-nen KBA Compacta 618 und meh-rere KBA-Bogenmaschinen folgten. Die für beide Seiten erfolgreiche Zusammenarbeit drückt sich im be-eindruckenden Wachstumskurs bei Oceano aus. KBA-Vertriebsdirektor Kai Trapp bedankte sich und nannte die bei-den Comets eine perfekte Ergän-zung des bei Oceano eingesetz-ten Maschinenportfolios für die kostengünstige, hochwertige und umweltbewusste Produktion von Büchern, Werbebeilagen und Ma-gazinen. Die an Oceano gelieferten Comet-Anlagen mit jeweils einem Achterturm, einem KF 3-Klappen-falzwerk und einem Heißlufttrock-ner haben einen Zylinderumfang von 1.156 mm, eine maximale Bahnbreite von 1.000 mm und eine maximale Produktionsleistung von 75.000 Expl./h.

Comet im australischen Hobart ein Highlight der SWUG 2011

Im eine Flugstunde südlich von Melbourne gelegenen Hobart

fand Ende März 2011 die 25. Jahreskonferenz der Single Width Users Group (SWUG) statt. Ihr gehören australische und neusee-ländische Zeitungsdrucker mit ein-fachbreiten Druckmaschinen an. Etwa 220 Teilnehmer informierten sich im Wrest Point Konferenz-Cen-ter über Trends und Neuigkeiten in der Zeitungsproduktion. Der traditionelle Druckerei-besuch zum SWUG-Jahrestreffen fand im Druckzentrum Davies Brothers im Glenorchy Technopark nördlich von Hobart statt. Bei der zum australischen Medienkonzern News Limited gehörenden Dru-ckerei produziert eine KBA Comet

mit sechs Drucktürmen und einem Doppelfalzapparat KF 3 neben der lokalen Zeitung The Mercury und dem Sunday Tasmanian u. a. Teil-auflagen des Australian und der Herald-Sun. Bob Lockley, Chief Executive Web Printing von Fairfax Media und langjähriger Präsident der SWUG: „Das im Mai 2009 eröffnete Druckzentrum war ein lohnendes Ziel, da wir eine der modernsten Zeitungsinstallationen in Australien in Produktion sehen konnten.“

Experten aus 41 Druckereien aus der Region Australasia besichtigten die wellenlose KBA Comet-Rotation (im Bild) bei Davies Brothers in Hobart

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Report 39 | 2011 47

In Kürze

Ecuador’s Staatspräsident bei Editogran S.A. in Ecuador

Anfang April besichtigte der ecu-adorianische Staatspräsident

Rafael Correa die hochmodernen Produktionsstätten der beiden landesweiten Tageszeitungen El Te-légrafo und PP El Verdadero in Gua-yaquil, der größten Stadt Ecuadors. An diesem Standort des staatlichen Unternehmens Editores Gráficos Nacionales (Editogran S.A.) pro-duziert seit einigen Monaten eine Zeitungsrotation KBA Colora. Der Regierungschef machte sich beim Rundgang mit Edwin Ul-loa, dem Direktor der Tageszeitung El Telégrafo, sowie Medienberater José Orús und Druckereileiter Mi-chael Hanisch ein Bild vom Druck-

zentrum mit der neuen KBA Colo-ra. „Bei aller inhaltlichen Qualität von El Telégrafo gab es auf techni-scher Seite Probleme mit der alten Rotation. Jetzt verfügt Editogran S.A. über eine neue Druckerei,

eine hochmoderne Druckmaschine und ist technisch auf Weltniveau“, stellte Correa bei der anschließen-den Pressekonferenz fest. Mit der neuen Rotation wurden die Druckzeiten und Produktions-

Der ecuadorianische Staatspräsident Rafael Correa (Mitte), bei seinem Rundgang durch die neuen Produktionsanlagen von Editogran S.A.

kosten deutlich gesenkt. Die An-lage ist mit zwei Rollenwechslern Pastomat C, manueller Rollenbe-schickung, zwei voll ausgebauten Achtertürmen, zwei Wendeein-richtungen und einem Klappen-falzwerk KF 5 ausgestattet. Auto-matisierungsmodule wie Farb- und Schnittregisterregelungen ermög- lichen eine hohe Druckqualität. Auf dem gut 30.000 m² großen Gelände der ältesten Tageszeitung Ecuadors sind Produktion, Lager und Versand untergebracht. Insge-samt 310 Mitarbeiter sind bei Edi-togran S.A. mit der Herausgabe der beiden Tageszeitungen El Telégrafo und PP El Verdadero beschäftigt.

Doppelpremiere für Rapida 75E bei Pro-Print in Südafrika

Nach vielen Installationen in Eu-ropa, Asien und Lateinamerika

haben vor einigen Monaten auch in Südafrika bei Pro-Print (Pty) Ltd in Congella bei Durban kurz hintereinander zwei Rapida 75E-Anlagen für eine Doppel-Premiere gesorgt. Das nach dem Slogan „Professionals in Print“ arbeitende und mit vielen Auszeichnungen de-korierte Unternehmen hat sich in der 47-jährigen Firmengeschichte

erstmals für eine KBA-Bogenoffset-maschine entschieden. Pro-Print ist u. a. auf hochwertige Pharma-Verpackungen spezialisiert und setzte bisher 16 Maschinen eines japanischen Herstellers ein. Inhaber Barry Roberts führt das 1964 von seinen Eltern Ernest und Doreen Roberts gegründete Un-ternehmen in zweiter Generation. Seine Eltern hatten vor über 40 Jahren den Print-Bereich von Allen

Hanburys, heute bekannt als Glaxo Smithkline, übernommen. 2010 erzielte Pro-Print mit 160 Mitar-beitern einen Umsatz von über 11 Millionen Euro. Mit den beiden neuen KBA Rapida 75E hat man sich in puncto Wirtschaftlichkeit und Umweltorientierung neu posi-tioniert. Zum Kundenkreis gehören internationale Pharma-Hersteller, Werbeagenturen und viele andere Unternehmen.

Interessante Website: www.proprint.co.za

V.l.n.r.: Barry Roberts, seine Tochter Yvette Roberts und Greg Young von der KBA-Vertretung Thunderbolt Solutions freuen sich über die gelungene Doppel-Premiere der beiden KBA Rapida 75E-Anlagen

Mit der Rapida 75E hat sich Pro-Print für den Energiespar-Champion im B2-Format mit auf 16.000 Bogen/h gesteigerter Fort- druckgeschwindigkeit und auf 0,8 mm erweiterter Bedruck-stoffstärke entschieden. Barry Roberts: „Es mag in der Branche viele überraschen, dass wir als Komori-Stammkunde einen neuen Maschinenlieferanten ins Boot ge-holt haben. Doch die auf der IPEX 2010 getroffene Entscheidung für die beiden Rapida 75E basiert auf Fakten. Dabei haben der minimier-te Platzbedarf, Ausstattungsdetails und die Servicequalität der südaf-rikanischen KBA-Vertretung Thun-derbolt Solutions eine bedeutende Rolle gespielt. Die beiden Vier- und Fünffarben-Rapidas 75E mit automatisiertem Plattenwechsel, Gummituchwascheinrichtungen und ErgoTronic-Leitständen zeich-nen sich durch hervorragende Rüstzeit- und Energieverbrauchs-werte aus. Sie produzieren zudem äußerst zuverlässig und der mögli-che Druck ohne Alkohol verbessert die Umweltbilanz zusätzlich.“

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Report 39 | 201148

In Kürze

Erfolgreiche Interpack für KBA-Metronic

E ine beeindruckende Publikums-resonanz, sehr gute Gespräche

und eine Reihe von Verkaufsab-schlüssen waren das Ergebnis des Auftritts von KBA-Metronic auf der Interpack 2011. Als weltweit

bedeutendste Messe der Verpa-ckungsbranche ist die Interpack seit vielen Jahren Pflichtveranstal-tung für KBA-Metronic als Sys-temanbieter im Bereich der indus-triellen Kennzeichnung. Mit 2.700

Das Interesse an den innovativen Kennzeichnungssystemen von KBA-Metronic war groß

KBA-Metronic auf der CosmeticBusiness in München

D ie alljährlich in München statt-findende CosmeticBusiness ist

die einzige Fachmesse der Kosme-tik-Zulieferindustrie in Deutsch-land mit wachsenden Aussteller- und Besucherzahlen. Unternehmen aus den unterschiedlichsten Berei-chen der Kosmetikindustrie sind als Aussteller mit ihren Produkten und Dienstleistungen präsent: Produktentwickler, Hersteller von

kosmetischen Produkten, Maschi-nen für Produktion und Abfüllung, Verpackungen aller Art, Designer, Lohnverpacker, Entwickler, etc. „Was Rang und Namen hat, traf sich auf der CosmeticBusiness 2011. Man spürt hier besonders die Lebendigkeit und Dynamik der Kosmetikbranche“, meint Frank Richter, Inhaber von Cosmetic-Business. Und so umfasst die Her-

Die udaFORMAXX für die flexible und präzise Verpackungskennzeichnung kann mit allen gängigen Kennzeichnungsgeräten ergänzt werden

Ausstellern aus 60 Nationen und 19 restlos belegten Düsseldorfer Messehallen war die Interpack 2011 eine der erfolgreichsten Ver-anstaltungen in der 53-jährigen Geschichte.

kunftsliste der Fachbesucher die internationalen Big Player der Bran-che genauso wie viele mittelständi-sche und kleinere Unternehmen. Für KBA-Metronic bot die Ver-anstaltung eine geeignete Platt-form für die Präsentation optisch ansprechender Kennzeichnungs-lösungen für hochwertige Kosme-tikverpackungen in verschiedenen Losgrößen und Formaten. Die uda-FORMAXX als Stand-alone-Verein-

zelungsanlage ermöglicht beispiels-weise Lohnverpackern, kleine bis mittlere Auflagen von Faltschach-teln und Zuschnitten sehr schnell umzustellen und individuell zu markieren. Der Tintenstrahldru-cker alphaJET evo mit einer gro-ßen Auswahl an Tinten (z. B. UV-sichtbare Tinte) ist ideal für die Produktkennzeichnung, denn er bietet u. a. die Möglichkeit True-TypeFonts zu schreiben.

Im Mittelpunkt der Präsenta-tion von KBA-Metronic standen Neu- und Weiterentwicklungen der Kennzeichnungstechnologie. So wurde die Vereinzelungsanlage udaFORMAXX als Nachfolger der UDA-150 S, die neuen Heißprä-ger hpdSYSTEM mit Schutzart bis zu IP 54, neueste Laser-Kennzeich-nungstechnik, das inzwischen viel-diskutierte System zur Kennzeich-nung laseraktivierbarer Etiketten und die neueste Generation der Tintenstrahldrucker-Erfolgsreihe alphaJET in verschiedenen Varian-ten vorgestellt. Erstmals informierten auch Fachleute der Muttergesellschaft Koenig & Bauer AG auf dem Stand von KBA-Metronic über aktuel-le Techniken und Verfahren im Hochleistungs-Bogenoffset für den Verpackungsdruck.

Groß ist die Auswahl bei Kosmetikverpackungen

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Report 39 | 2011 49

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Schaffrath: KBA Rapida 106 ergänzt KBA C16

Nach der Inbetriebnahme der neu entwickelten 16-Seiten-Akzi-

denzrolle KBA C16 im vergangenen Jahr produziert beim Druck- und Medienunternehmen Schaffrath in Geldern seit April dieses Jahres auch eine Hochleistungs-Mittelfor-matmaschine Rapida 106. Schaffrath hat sich auf die Her-stellung von Fach- und Publikums-zeitschriften, Informationsschrif-ten für Verbände und Kataloge spezialisiert. Effiziente Prozesse und modernste Technik garantie-ren die wirtschaftliche Produktion dieser Medien. Jahr für Jahr wer-den etwa 25.500 t Papier verdruckt sowie 45 Mio. Klebebindungen, 55 Mio. Heftungen und 55 Mio. Ad-ressierungen ausgeführt. Mit der neuen KBA Rapida 106-Fünffarbenanlage druckt im Bogenbereich erstmals eine Ma-schine mit Lackturm. Sie produ-ziert vor allem Umschläge, Einhef-ter, Postkarten, Sonderdrucke und vieles mehr für Rollen-Produkte. Bei Zeitschriften-Aufträgen wird häufig auf Lack verzichtet. Die neue Maschine soll aber auch für andere Geschäftsfelder einsetzbar

sein. Deshalb hat man sich neben dem Lackturm auch für ein Aus-stattungspaket für den Kartonagen-druck entschieden. Bei Druckleistung, Farbmess- und Regeltechnik sowie Automa-tisierung konnte die Rapida 106 besonders punkten. Die Inline-

Farbregelung mit QualiTronic Color Control trägt deutlich zur Makulaturreduzierung bei. Durch eine automatische Farbversorgung, Nonstop-Lösungen, ziehmarken-freie Anlage DriveTronic SIS, mo-torisch verstellbare Saugwalze, LogoTronic-Vernetzung und die

Inline-Farbregelung kann die Ma-schinenbesetzung ohne Abstriche bei Druckleistung und Qualität op-timiert werden. Für die Rapida 106 errechnet sich unter den Bedingungen bei Schaffrath ein Amortisationszeit-raum von 3,5 Jahren. „Das ist ein recht kurzer Zeitraum für Investi-tionsgüter“, meint Geschäftsführer Dirk Devers. Nach knapp drei Mo-naten Produktion standen 6,1 Mio. Drucke auf dem Zähler. Das sind auf das Jahr hochgerechnet ca. 25 Mio. Bogen. „Der Bogenbereich ist durch die Rapida 106 stark gewach-sen“, freut sich Devers. Klar, dass die Rapida 106 alko-holfrei produziert. Bei Schaffrath kommen IPA-free Fountain Soluti-on Feuchtmittelzusätze aus dem KBA PressConsum-Angebot zum Einsatz.

Rudolf Sturme, Technischer Leiter des Schaffrath-Druckzentrums, und Drucker Ulrich Stelzer (r.) sind mit ihrer neuen KBA Rapida 106 sehr zufrieden

Interessante Website: www.schaffrath.de

Druckerei Kliewer: Schnell & innovativ mit Digital- und Offsetdruck

Zum Konzept der Druckerei Kliewer in Siegburg nahe Bonn

gehören Komplettlösungen aus ei-ner Hand. Geschäftsführer Miros-law Eichberger, der das Unterneh-men im Herbst 2009 übernahm, produziert am liebsten alles im eigenen Haus. Dieses Geschäfts-modell setzt aktuelle Technik vor-aus, um schnell und wirtschaftlich produzieren zu können. Bei der Druckerei Kliewer mit ihren 32 Mitarbeitern produzie-ren drei Offsetanlagen und eine Digitaldruckmaschine fast neben-einander. Miroslaw Eichberger: „Beide Bereiche gehören zusam-men. Häufig setzen wir für ein Produkt Offset- und Digitaldruck ein. So können auf der HP Indigo Press 3050 Umschläge personali-siert und die Inhalte auf einer der beiden Halbformatmaschinen pro-duziert werden. Jeder Job gehorcht seinen eigenen Prinzipien.“ Durch ein einheitliches Color Manage-

ment für alle Maschinen können die Aufträge jederzeit getauscht werden. Seit Herbst 2009 gehört eine Rapida 75-Fünffarben mit Lack-turm und Auslageverlängerung zum Maschinenpark. Fast 35 Mio. Bogen hatte sie bis Anfang August bedruckt. Mit Druckleistungen von 12.000 Bogen/h (Maximalleis-

tung 15.000 Bogen/h) wird im Un-ternehmen kalkuliert. Das sind bis zu 200.000 bedruckte Bogen täg-lich. Deswegen wirbt die Druckerei Kliewer mit dem Slogan: „Schnell & innovativ wie die Formel 1“. Mi-roslaw Eichberger schätzt an der Rapida 75, dass sie schnell in Farbe kommt, mit hoher Stabilität pro-duziert und einen punktscharfen

Ausdruck hat. Dementsprechend gehen alle Aufträge mit Vollflächen und hoher Farbbelegung automa-tisch auf die Rapida. Zu den Kunden gehören über-wiegend Werbeagenturen, Firmen und private Kunden aus dem Groß-raum Köln/Bonn und aus anderen Ballungszentren wie Hamburg oder Frankfurt am Main. Die Auslastung des zweischichtig produzierenden Druckbetriebes funktioniert ohne Außendienst. Miroslaw Eichber-ger und Seniorchef Klaus-Dieter Kliewer betreuen die Kunden selbst. Sie können bei Kliewer alles – auch Adressverwaltung, Perso-nalisierung, Portooptimierung und Versand – aus einer Hand erhalten.

Mit der Rapida 75 hat die Druckerei Kliewer eine hochproduktive B2-Maschine im Drucksaal

Interessante Website: www.druckerei-kliewer.de

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In Kürze

InterTech Technology Award 2011 für KBA Flying JobChange

Für die Weltneuheit Fliegender Jobwechsel (Flying JobChange)

in der Rapida 106-Mittelformatma-schine erhielt KBA den diesjähri-gen InterTechTM Technology Award der Printing Industries of America. Anlässlich einer Gala am 11. Sep-tember im Rahmen der diesjäh-rigen Fachmesse Graph Expo in Chicago wurde der Preis feierlich übergeben.

Für den Fliegenden Jobwechsel an der KBA Rapida 106 erhält KBA den diesjährigen InterTech Technology Award

Interessante Website: www.printing.org

„Wir sind sehr erfreut, diesen renommierten Preis der Printing Industries of America erneut zu be-kommen“, freut sich Mark Hischar, President und Managing Director von KBA North America. „Flying JobChange gibt dem Markt einen signifikanten technologischen Im-puls. Der fliegende Auftragswech-sel bringt Jobwechselzeiten wie sie bisher nur aus dem Digitaldruck bekannt sind in den Bogenoffset – ohne Abstriche bei Druckqualität, Bedruckstoff-Spektrum und Druck-leistung.“ Beim Fliegenden Jobwechsel werden die Druckplatten an nicht benötigten Werken bei laufender Druckproduktion ohne Maschi-nenstopp gewechselt. Durch das

Nach der Supergroßformatmaschine Rapida 205, der kleinformatigen Genius 52UV und der ziehmarkenfreien Anlage DriveTronic SIS wurde jetzt Flying JobChange mit dem begehrten InterTech Technology Award der Printing Industries of America ausgezeichnet

Ausgliedern der produzierenden und das Eingliedern der bisher still-stehenden Druckwerke erfolgt ein Jobwechsel ohne Maschinenstopp. Diese Form der Produktion ist beispielsweise für den Druck von Bedienungsanleitungen oder wech-selnder Fremdspracheneindrucke in mehrsprachige Werke interes-sant. Eine ganze Reihe von Druckbe-trieben in Europa setzt die prämier-te Technologie bereits erfolgreich ein. Erstanwender war im Jahr 2009 AZ Druck und Datentechnik in Kempten/Allgäu.

Roadshow Route 75 in Brasilien und Peru

Die in Deutschland erfolgreiche Roadshow Route 75 zur Halb-

formatmaschine Rapida 75 fand kürzlich in Brasilien und Peru ihre Fortsetzung. Ende Juni startete die Tour in der brasilianischen Metro-pole Sao Paulo. Dort produziert bei der Verpackungsdruckerei Grafi-jor Embalagens seit fünf Monaten eine Rapida 75 mit vier Farbwerken und Lackturm. Eigentümer Sebas-tião J. Freitas erläuterte den rund 90 Teilnehmern die Geschichte seines Unternehmens und seine Entscheidungsgründe für die Ra-pida 75. Robson Pádua von Global Sistemas Gráficos, der brasiliani-schen Vertriebsgesellschaft für das Kleinformat, stellte sein Un-ternehmen mit über 20 Vertriebs- und Servicemitarbeitern vor. KBA-Druckinstrukteur Benjamin Nelles

produzierte anschließend drei Jobs auf Papier und Karton. Wolfram Zehnle, Leiter des KBA-Kunden-zentrums, erläuterte die Inline-Lackiereffekte. Nach Sao Paulo folgte ein weiteres Open-House bei Ordem

Rosa Cruz in Curitiba. Das Un-ternehmen produziert mit einer Vierfarben-Rapida 66. Mehr als 50 Druckfachleute aus 20 Betrieben informierten sich über die kleinste Rapida im Format 48,5 x 66 cm. Auch hier erläuterten Benjamin

Nelles und Wolfram Zehnle das Leistungspotenzial der Rapida 66 und die technischen Highlights der Rapida 75E. Die tolle Atmosphäre veranlasste viele Teilnehmer lange im Unternehmen zu verweilen. Letzte Station war die Dru-ckerei Forma e Imagen in der peruanischen Hauptstadt Lima. Rund 20 Interessenten von bedeu-tenden Druckbetrieben rund um Lima verfolgten die professionell vorbereitete Präsentation der Fünf-farben-Rapida 75 mit Lack. Dabei wurden die Vorteile der Maschine wie anwenderorientierte Automa-tisierung bei geringem Platz- und Energiebedarf herausgestellt.

Offen wie bei KBA üblich: Nach der Präsenta-tion bei Grafijor Embalagens bestand für alle Fachbesucher die seltene Möglichkeit auch mal direkt in die Rapida 75 hineinzusehen

In den vergangenen sechs Jah-ren wurde KBA bereits dreimal mit diesem begehrten Preis der ameri-kanischen Druckindustrie geehrt: 2005 für die neue Rapida 205 als formatgrößte Druckmaschine der Welt, 2006 für die wasserlos produzierende Genius 52UV und 2007 für die ziehmarkenfreie Anla-ge DriveTronic SIS, ebenfalls an der Rapida 106-Bogenoffsetmaschine.

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Report 39 | 2011 51

In Kürze

IMPRESSUM

Reportist die Kundenzeitschrift derUnternehmensgruppeKoenig & Bauer (KBA):

Koenig & Bauer AG, WürzburgFriedrich-Koenig-Straße 497080 Würzburg DeutschlandTelefon: 0931/909-4336Telefax: 0931/909-4101www.kba.comE-Mail: [email protected]

Koenig & Bauer AG, RadebeulFriedrich-List-Straße 4701445 Radebeul DeutschlandTelefon: 0351/833-2580Telefax: 0351/833-1001www.kba.comE-Mail: [email protected]

KBA-MetroPrint AGBenzstraße 1197209 VeitshöchheimDeutschlandTelefon: 0931/9085-0Telefax: 0931/9085-100www.kba-metroprint.comE-Mail: [email protected]

KBA-Metronic GmbHBenzstraße 1197209 VeitshöchheimDeutschlandTelefon: 0931/9085-0Telefax: 0931/9085-100www.kba-metronic.comE-Mail: [email protected]

Herausgeber:Unternehmensgruppe Koenig & Bauer

Verantwortlich für den Inhalt:Klaus Schmidt, Direktor Kommunikationder KBA-Gruppe, Würzburg

Layout:Pia Vogel, VOGELSOLUTIONS.COM

Printed in the Federal Republic of Germany

Formel 1-Lauf für italienische Kunden

M itte Juli informierten sich 50 Druckfachleute aus Italien

im KBA-Kundenzentrum über den neuesten Stand der Automatisie-rung und Qualitätsüberwachung im Bogenoffset. Dabei stand der Rüstzeitweltmeister Rapida 106 im Mittelpunkt. Auf einer Zehnfarben-Rapida 106 mit Plattenzylinder-Einzel-antrieben DriveTronic SPC und Bogenwendung für die 5 über 5- Produktion wurden vier anspruchs-volle Aufträge mit insgesamt acht Formen im Schön- und Wider-druck produziert. Die Vorführung begann mit einem Kochbuch, das auf Bilderdruck matt mit 135 g/m² produziert wurde. Der schnelle Plattenwechsel für die einzelnen Signaturen erfolgte simultan und parallel zum Waschen/Rüsten. Bei den Folgeaufträgen wech-selten die Drucker zusätzlich das Material und das Format. Produ-ziert wurde auf Bilderdruck mit 70 g/m², 80 g/m² und 400 g/m². Den Abschluss bildete der flie-gende Jobwechsel, genauer vier Sprachwechsel in Folge für einen vierfarbigen Katalog. Dabei wurden parallel zum Fortdruck die Platten für Sprache und Tiefe abwechselnd im jeweils ausgegliederten Werk

4 und 5 getauscht und die betref-fende, benötigte Druckstelle dann elektronisch wieder eingegliedert. Passend zum Veranstaltungsmotto „Boxenstopp ade!“ präsentierte die im Mai 2011 gekürte Miss Viertel-meile vom Eurospeedway Lausitz die Druckbogen. Und es bestand die Möglichkeit, direkt vom Hal-lentor aus mit Gokarts auf einem kleinen Slalom-Parcours die eigene Geschicklichkeit zu testen – mit oder ohne Boxenstopp. Die zweite Demonstration galt der Inline-Veredelung. Zunächst

lief auf der Sechsfarben-Rapida 106 ein Beipackzettel mit 60 g/m²-Offsetpapier vom Rolle-Bogen-An-leger RS 106. Nach der Umstellung auf die Bogenproduktion standen Matt-Glanz-Effekte mit partiel-lem Auftrag von Öldrucklack und anschließender Dispersions-Hoch-glanzlackierung im Vordergrund. Es folgte eine vollflächig glanzla-ckierte Überraschungsform mit Bildern aus Dresden und Radebeul und vom Open House sowie zum Abschluss eine Stollenverpackung auf GT1-Karton.

Formel 1-Feeling am Leitstand der Sechsfarben-Rapida 106 bei 18.000 Bogen/h

Ein Höhepunkt: Etikettendruck mit der Rolle-Bogen-Einrichtung RS 106

Flying JobChange an der Rapida 106 macht Boxenstopps überflüssig. Dennoch nahmen die Besucher gerne die druckfrischen Bogen von Michaela, der Miss Viertelmeile vom Eurospeed-way Lausitz, entgegen

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Zur drupa 2008 präsentierte KBA den Rüstzeitweltmeister Rapida 106 mit Plattenzylinder-Einzelantrieben DriveTronic SPC, 15 vollständigen Jobwechseln und dem Druck von 15 x 500 Gutbogen innerhalb einerStunde. Zur IPEX 2010 setzte die Rapida 106 mit KBA Flying JobChange,dem im Bogenoffset weltweit einzigartigen fliegenden Auftragswechsel,noch einen drauf.

Diese überragende Performance ist nur mit einer umfassenden Automa-tisierung wie oben beschrieben zu erreichen.

Ihre herausragende Technologie und Einsatzflexibilität machen dieRapida 106 zum Flagg schiff im Mittelformat. Sie ermöglicht bis zu 60%Rüstzeitverkürzung gegenüber vielen anderen Maschinen dieser Format-klasse. Überzeugen Sie sich persönlich bei uns im Kundenzentrum.

KBA.

R.63

3.d

LogoTronic professional – Managementsystem mit JDF/JMF-Schnittstelle, zentraler Farbdatenbank, Links zu DensiTronic und QualiTronic

DensiTronic professional – kombiniertes Dichte- und Farbmesssystem mit dynamischer Farbregelung

DensiTronic PDF – Bogenscanner zur Inhaltskontrolle vom gedruckten Bogen zumOriginal-PDF

QualiTronic – Inline-Bogeninspektionssystem (bei Wendemaschinen für Bogenvorder- und Rückseite)

QualiTronic Color Control – Inline-Farbdichtemessung und -regelung

QualiTronic professional – Inline-Bogeninspektion mit Farbdichtemessung und -regelung

DriveTronic Plate Ident – optische Plattenerkennung: ersetzt Passstiftkontrolle,Vorregister, Plausibilitätskontrolle via Data-Matrix-Code

ErgoTronic ACR – Automatisches Einpassen von Seiten-, Umfangs- und Diagonalregister

ErgoTronic – Schnellstart-Funktion, Farbeinlaufprogramme, Jobspeicher, Jobwechsel

FAPC – vollautomatischer DruckplattenwechselDriveTronic SPC – simultaner Plattenwechsel mitPlattenzylinder-Einzelantrieben, parallele WaschprozesseEinstrang-Farbführung – schnelle Reaktionszeiten, geringer WartungsaufwandCleanTronic Synchro – simultanes Waschen vonGummizylinder, Druckzylinder, WalzenCleanTronic Multi – Mehrmedien-Waschkreislaufsystem fürwechselnden Waschmitteleinsatz (UV/konventionell)

Automatisierter Lackformwechsel (SAPC)

VariDry-HochleistungstrocknerIR/TL und UV, einfacher Kassettenwechselder Zwischentrockner-Positionen

AirTronic-AuslageMultiventuri-Bogenführung

Automatische Saugringpositionierung (ASP)Fernverstellung der Saugringe in der Auslage

Bogenwendung – vollautomatische Umstellung vom Leitstand aus

DriveTronic SIS – Anlage- Ziehmarkenfreies AnlagesystemDriveTronic – Infeed- Ferneinstellung von Anlage

und DeckmarkenhöheDriveTronic Feeder – wellenloser Anleger- Vier unabhängige Antriebe für alle

Bewegungsfunktionen – komplett presetfähig

Koenig & Bauer AG, BogenoffsetmaschinenFon 0351 833-0, [email protected], www.kba.com

KBA Bogenoffsettechnologie

KBA Rapida 106 SPC.Das Flaggschiff im Mittelformat.

Rapida 106 SPC_nurfuerReport_d,e,i,f,s:Layout 1 04.08.2011 9:48 Uhr Seite 1