39 ARVO PÄRT EIN KOMPONISTENPORTRÄT · Fratres Version für Solo-Violine, Streichorchester und...

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39 ARVO PÄRT EIN KOMPONISTENPORTRÄT FREITAG, 12. SEPTEMBER 2014 . 20:00 ALTE KELTER FELLBACH SWR VOKALENSEMBLE STUTTGART STUTTGARTER KAMMERORCHESTER RISTO JOOST

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39 ARVO PÄRTEIN KOMPONISTENPORTRÄT

FREITAG, 12. S E P T E M B E R 2014 . 20:00ALTE KELTER FELLBACH

SWR VOKALENSEMBLE STUT TGARTSTUT TGARTER KAMMERORCHESTERRISTO JOOST

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INHALT

PROGRAMM 3

EINFÜHRUNG

›TINTINNABULI — FLUCHT IN DIE FREIWILL IGE ARMUT‹

ZU DEN WERKEN VON ARVO PÄRT 4

GESANGSTEXTE 12

KÜNSTLERBIOGRAPHIEN

SWR VOKALENSEMBLE STUT TGART 18

STUT TGARTER KAMMERORCHESTER 20

RISTO JOOST 23

FÖRDERKREIS BACHAKADEMIE 24

. Konzerteinführung 19:15 . Holger Schneider

. Konzertdauer etwa 1 ¾ Stunde

. Eine Pause

. In Kooperation mit der Stadt Fellbach und dem Europäischen Kultursommer Fellbach.

. Das Konzert wird vom SWR aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt gesendet.

Eine Veranstaltung der Internationalen Bachakademie Stu:gart . Johann-Sebastian-Bach-Pla; . 70178 Stu:gart . www.musikfest.de . Tel. 0711 61 921-0

REDAKTION . Dr. Christiane Plank-Baldauf . Der Text von Dr. Harald Hodeige ist ein Originalbeitrag für dieses Heft . GESTALTUNG & SATZ vjp . DRUCK OKzin Scheufele . Änderungen vorbehalten.

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ARVO PÄRT * 1935

. Orient & Occident für Streichorchester

. Magnificat a cappella

. Adam's Lament für gemischten Chor und Streichorchester

PAUSE

. Fratres Version für Solo-Violine, Streichorchester und Schlagzeug In memoriam Eduard Tubin. Te Deum für 3 Chöre, präpariertes Klavier, Streichorchester und Tonband

SWR VOKALENSEMBLE STUT TGART

STUT TGARTER KAMMERORCHESTER

RISTO JOOST

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achdem Arvo Pärt seine musikalische Laufbahn als Außenseiter begonnen ha:e, fand er Ende der 1970er Jahre zu einer auf der Basis von Dreiklängen und me-lodischen Linien gebauten, meditativ wirkenden Musik, deren Struktur auf das Äußerste reduziert ist: »Ich habe entdeckt«, so der Komponist, »dass es genügt, wenn eine einzige Note wundervoll gespielt wird. Diese eine Note, oder ein leiser Schlag, oder ein Moment der Stille, beruhi-gen mich.« In seinem Aufsa; Tintinnabuli — Flucht in die freiwillige Armut« nannte Pärt selbst diesen Stil »Tintin-nabuli«, nach dem lateinischen Wort für Glöckchen. Wie Mönche auf ihrem spirituellen Weg ihren Reichtum zurücklassen, habe er sich in die »nackte Einstimmigkeit« gere:et, nur das Notwendigste besi;end: »allein den Dreiklang«. Die Folge dieser bewussten Reduktion führte zwangsläufig zu einer starken Konzentration des Klang-materials. »Musik«, so Pärt, »muss durch sich selbst existie-

»Tintinnabuli – Flucht in die freiwillige Armut«ZU DEN WERKEN VON ARVO PÄRT

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ren […]. Das Geheimnis muss da sein, unabhängig von jedem Instrument. […] Der höchste Wert der Musik liegt jenseits ihrer Klangfarbe.« Dass sich der Komponist angesichts seines großen Publikumszuspruchs — seine fast aus-nahmslos positiv rezensierte Debüt-CD Tabula rasa von 1984 wurde nicht nur in FachzeitschriIen, sondern auch in wirtschaIsorientierten Tageszeitungen wie dem Han-delsbla: oder in Frauenmagazinen (Cosmopolitan) zum Kauf empfohlen — bald dem Vorwurf ausgese;t sah, eine von der Kritik unterstellte Sehnsucht nach Schön-klang zu bedienen, mag kaum überraschen. »Pärts Erfolg«, heißt es etwa in Ma:hias Spors 1993 erschiene-nem Aufsa; Mit »freiwilliger Armut« Geld verdienen, »liegt darin, dass seine Musik einen einprägsamen und als aktuell empfundenen ›Sound‹ hat, der mit Pärts ›Image‹ ein Ganzes ergibt.« Dass diese und andere Zweifel an Pärts künst-lerischer Integrität unangebracht sind, mag bereits die Tatsache belegen, dass der seit vielen Jahren in Ber-lin lebende Komponist mit österreichischem Pass, der mit seiner Familie am 18. Januar 1980 aufgrund zuneh-mender Repressionen der sowjetischen Kulturbehörden seine Heimat verlassen ha:e, selbst von seinem Erfolg überrascht wurde — einem Erfolg, dem er sich bis heu-te einem Einsiedler gleich so gut es geht en;ieht.

Bis heute bilden in Pärts »Tintinnabuli«-Werken diato-nisch fortschreitende Tonleitern und Dreiklänge die Grundlage eines auf den Gegensä;en von Bewegung und Stillstand beruhenden Komponierens. Dabei liegt in seiner Konzentration auf Vokalwerke — Stücke, die entweder ausschließlich für Stimmen oder für Stimmen mit Instrumenten geschrieben sind — eine der vielen Parallelen zu der Musik des Vorbarock. Doch ganz an-ders als in der Vokalpolyphonie der Renaissance sind bei Pärts »Tintinnabuli«-Technik sowohl die lineare mu-sikalische Bewegung als auch die vertikale Schichtung zu Akkorden Funktionen ein und desselben technischen Prozesses, der zwar von Werk zu Werk variiert, sich jedoch immer nachweisen lässt. Grundsä;lich lassen sich in seinen nach 1976 entstandenen Partituren zwei Arten von melodischen Linien erkennen — eine, die

»Tintinnabuli – Flucht in die freiwillige Armut«ZU DEN WERKEN VON ARVO PÄRT

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sich schri:weise um einen Zentralton herum bewegt, und eine, die auf den Tonhöhen eines Dur- oder Moll-dreiklangs fortschreitet. Beide Linien stehen in enger Beziehung zueinander, da die Melodiestimme immer die Tonhöhe der Dreiklangs- oder »Tintinnabuli«-Stimme bestimmt. In einem Interview mit Helga de la Mo:e-Haber im Jahr 1998 sagte der Komponist auf die Frage, ob man die Linie und den umgebenden Dreiklang als Einheit verstehen müsse: »Ja, das ist so. Es handelt sich nicht um Harmonie im herkömmlichen Sinne und es ist viel-leicht auch keine richtige Polyphonie. Es ist etwas ganz ande-res. Das ist so, als ob man sagen würde 1 + 1 = 1.«

Mit der bewussten Konzentration der harmonischen Vielfalt auf einen einzigen Dreiklang verlässt Pärt das System der Stufen oder harmonischen Funktionen mit-samt ihren changierenden Schwebezuständen und be-schränkt sich auf das, was selbst noch in den größten Entfernungen vom Grundton, in der spätromantischen Harmonik von Wagner bis Mahler, Reger und dem frühen Schönberg ihr Ausgangspunkt und Ziel ist: die Tonika. Diese Bezeichnung ist jedoch unwirksam, ja un-sinnig, da durch den Wegfall von Dominante, Subdomi-nante und der Stufenharmonik im »Tintinnabuli«-Stil der Grunddreiklang aufgehört hat, eine im Sinn der traditi-onellen Tonalität wirksame Tonika zu sein. Insofern hat sich die »Tintinnabuli-Stimme« vom traditionellen Kontext gelöst und ist zu einer eigenständigen KraI geworden.

Der Verlauf der Melodiestimme, deren Tonvorrat Pärt innerhalb eines Werkes meist aus der gleichen Ton-leiter gewinnt, wird in der Regel vom Text bestimmt, allerdings nicht im Sinne einer dramatischen Textaus-deutung oder subjektiven Interpretation. Vielmehr leitet der Komponist den Verlauf der Melodiestimme syste-matisch aus dem Sprachkörper ab, nach Kriterien wie der Silbenanzahl (die Längen der einzelnen Worte bestimmen die Ausdehnung der Skalen-Ausschni:e), dem Gewicht und der Position der Silben innerhalb ei-nes Wortes sowie der Stellung des einzelnen Wortes innerhalb des Sa;ganzen. Auch in Orient & Occident für

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Streichorchester, das als AuIragskomposition der Berli-ner Festwochen entstand und am 30. September 2000 in Berlin von Saulius Sondeckis und dem Litauischen Kammerorchester uraufgeführt wurde, dient ein Text — das kirchenslawische Credo — als struktureller Hinter-grund der Musik. Es ist einer der wenigen liturgischen Texte, die sowohl in der römisch-katholischen als auch in der russisch-orthodoxen Kirche verwendet werden, und tatsächlich ging es Pärt hierbei um einen Brückenschlag zwischen den Kulturen, um ein interkulturelles Friedens- und Versöhnungszeichen. Die musikalische Grundidee ist eine einstimmige Melodielinie, die das Werk — mal deutlich hörbar als Orchesterunisono, mal versteckt in einem Akkord — durchzieht. Dabei treDen regelmäßig kleine, kontrastierende Motivabschni:e, die sich wech-selweise aus den einzelnen Worten des zugrundelie-genden Textes ergeben, aufeinander, wobei dennoch der Eindruck eines sanIen Fließens der Musik entsteht.

Immer wieder hat Pärt seine musikalischen Ausdrucks-formen in Texten der römischen Liturgie gefunden, ob-gleich seine ästhetische Sensibilität eindeutig durch die östliche Spiritualität geprägt ist. Noch im Jahr der Emi-gration schrieb er das leidenschaIliche Werk De profun-dis (1980). Weitere markante Beispiele sind, neben dem Te Deum (1985/1992) und dem Miserere für Chor und Streichorchester (1989), auch das Magnificat von 1989, das im AuIrag des Deutschen Musikrats entstand und vom Berliner Staats- und Domchor am 24. Mai 1990 in Stu:gart uraufgeführt wurde — ein unmi:elbar eingän-giges und fassliches Werk, das mit seinem Wechsel von Solo- und Tu:ipassagen eine überaus spirituelle Aura verbreitet. Dabei liegt dem Magnificat, »vielleicht das erste Stück, das von der monolithischen Bauweise der frühes-ten ›Tintinnabuli‹-Werke abweicht« (Paul Hillier), das ural-te Gestaltungsprinzip von Ruf und Antwort zugrunde.

Adam’s Lament für Chor und Orchester entstand als AuIragswerk im Namen der Kulturhauptstädte Istanbul und Tallinn und wurde anlässlich einer Ehrung Arvo Pärts für sein Lebenswerk durch den türkischen

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Staatspräsidenten Abdullah Gül und den estnischen Präsidenten Toomas Hendrik Ilves in der Hagia Eirene am 7. Juni 2010 im Rahmen des 38. Internationalen Mu-sikfestivals in Istanbul uraufgeführt. Das Werk basiert auf einem Text des Heiligen Siluan von Athos, dessen SchriIen Pärt bereits 1991 zu Siluans Song inspiriert ha:en, einen Gesang ohne Worte für Streichorchester. Adam’s Lament liegt nun ein Text zugrunde, in dem Siluan den Schmerz Adams über die Vertreibung aus dem Paradies und die verlorene Zuwendung Go:es beklagt, wobei sich die Struktur des Textes bis ins Detail in der Kom-position wiederfindet. Pärt widmete seine Komposition Archimandrit Sophrony, dem Schüler und Biographen Siluans, der die SchriIen des Mönchs in den 1950er Jahren veröDentlichte. »Während ich das Stück komponier-te«, so Pärt, »wollte ich so nahe wie möglich bei Siluans Wor-ten bleiben und, so weit ich es vermochte, mich ihnen über-lassen, sie vollkommen verinnerlichen.« Und weiter: »Der Name Adam ist ein Sammelbegriff, der sowohl die gesamte Menschheit als auch jedes Individuum meint, unabhängig von Zeit, Epoche, sozialer Schicht und Konfession. Man könnte sagen, wir alle, die wir sein Erbe in uns tragen, sind dieser Adam, der schon seit Jahrtausenden auf der Erde leidet und klagt. Unser Urvater Adam selbst hat die menschliche Tragö-die vorausgesehen und als seine persönliche Schuld erlebt. Er hat alle Kataklysmen [erdgeschichtliche Katastrophen] der Menschheit durchlitten bis zur tiefsten Verzweiflung.«

Fratres, ein 1977 ursprünglich dreistimmig konzipiertes Werk, das an keine konkrete Klangfarbe gekoppelt war, gehört zu Pärts am häufigsten gespielten Stü-cken, das heute in nicht weniger als 14 verschiedenen Bese;ungen existiert, die von Duo- bis hin zu Streich-orchester-Fassungen mit Solisten reichen. In der 1992 komponierten Version für Violine, Streichorchester und Schlagzeug verbindet Pärt Elemente von Duokonstella-tionen mit denen der größeren Bese;ungen: Zu Beginn erklingen schnell ausgeführte gebrochene Akkorde der Solovioline, bevor ein Bordun der Violoncelli und Bässe einse;t, der von einem zweitaktigen Schema von Trommel und Klangstäben gegliedert wird. Über F

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diesem Orgelpunkt spielen die Violinen wiederholt Fi-guren aus Dreiklangs-Querständen in weiter Lage, die von der Solo-Violine zunehmend umspielt und akzen-tuiert werden. Obwohl sich die thematische Substanz nur langsam und geringfügig verändert, nimmt so die Intensität der Musik allmählich zu. Erst gegen Ende des Stücks ist die Dynamik dann wieder rückläufig, bis die fernen Klänge des Schlagzeugs ebenso wie der endlos erscheinende Bordun verklingen.

Das 1985/1986 entstandene Te Deum für drei Chö-re, präpariertes Klavier und Streichorchester, welches Pärt 1992 einer Revision unterzog, basiert auf einem Wechsel von homophonen und polyphonen Passagen, zu dem vom Tonband eine Bordunquinte eingespielt wird — ein tiefer Beglei:on, dessen Tonhöhe im Verlauf eines Melodieabschni:s stets unverändert bleibt. In dem harmonisch zwischen d-Moll- und D-Dur-Klängen changierenden Werk treten drei Chöre in einen Wech-selgesang: Ein Damen- und ein Herrenchor exponie-ren jeweils homophon die gregorianisch anmutenden Gesangslinien, während ein dri:er gemischter Chor in polyphonen Abschni:en hinzutri:. Wie die antiphonale Anlage spiegelt auch das Notenbild Pärts intensive Auseinanderse;ung mit der Gregorianik, da in der Par-titur dieses Dank-, Lob- und Preisgesangs wie in der modernen gregorianischen Notation die Notenköpfe ohne Hälse notiert sind und Phrasierungsbögen rhyth-misch-melodische Einheiten anzeigen; zudem werden manche Töne auf gleicher Tonhöhe wiederholt, die so an den Rezitationston innerhalb eines Psalmtons den-ken lassen. »Der gregorianische Gesang«, so der Kompo-nist, »hat mir gezeigt, dass hinter der Kunst, zwei, drei Noten zu kombinieren, ein kosmisches Geheimnis verborgen liegt. Das ist etwas, das die Zwölftonkomponisten nicht gewusst haben. Die sterile Demokratie unter den Noten hat in uns jedes lebendige Gefühl erstickt. Vor zwanzig, dreißig Jahren war es für einen Komponisten, der in der seriellen Technik geschult worden war, fast unmöglich, etwas zu schaffen, das nicht diesen starren Regeln unterlag.«

HARALD HODEIGE

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ARVO PÄRT›MAGNIFIKAT‹

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MAGNIFICAT

Lukas 1, 46 – 55

Magnificat anima mea Dominum,et exsultavit spiritus meusin Deo salutari meo.Quia respexit humilitatem ancillae suae.

Ecce enim ex hoc beatam me dicentomnes generationes.

Quia fecit mihi magna,qui potens est,et sanctum nomen eius.Et misericordia eiusa progenie in progeniestimentibus eum.

Fecit potentiam in brachio suo,dispersit superbos mente cordis sui.

Deposuit potentes de sedeet exaltavit humiles.

Esurientes implevit bonis et divitesdimisit inanes.

Suscepit Israel puerum suum,recordatus misericordiae suae.Sicut locutus est ad patres nostros,Abraham et semini eiusin saecula.

13 . MUSIKFESTUT TGART 2014 . W W W.MUSIKFEST.DE

Meine Seele preist die Größe des Herrn,und mein Geist jubelt über Gott,meinen Retter.Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.

Siehe, von nun an preisen mich seligalle Geschlechter.

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,und sein Name ist heilig.Er erbarmt sichvon Geschlecht zu Geschlechtüber alle, die ihn fürchten.

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.

Er stürzt die Mächtigen vom Thronund erhöht die Niedrigen.

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gabenund lässt die Reichen leer ausgehen.

Er nimmt sich seines Knechtes Israel anund denkt an sein Erbarmen,das er unseren Vätern verheißen hat,Abraham und seinen Nachkommenauf ewig.

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ADAM’S LAMENT

Adam, der Vater der Menschheit, kannte im Paradies die Seligkeit der Liebe Go:es, und deshalb li: er bi:er, als ihn die Sünde aus dem Paradies vertrieb und er die Liebe und den Frieden Go:es verloren ha:e. Die ganze Wüste war erfüllt von seinen Klagen, und seine Seele quälte der Gedanke : »Meinen geliebten Herrn habe ich gekränkt.«

Nicht so sehr nach dem Paradies und seiner Schönheit verlangte ihn, er trauerte um den Verlust der Liebe Go:es, die die Seele unablässig zu Go: hinzieht. So wie Adam empfindet jede Seele, die Go: im Heiligen Geist erkannt, aber die Gnade wieder verloren hat. Krank und traurig ist die Seele, wenn sie den geliebten Herrn betrübt hat.

Adam weinte bi:erlich. Die Erde erfreute ihn nicht mehr, und sein Ruf klang durch die Wüste:

»Meine Seele sehnt sich nach dem Herrn, und unter Tränen suche ich ihn. Wie sollt´ ich den Herrn nicht suchen? Fröh-lich war meine Seele bei ihm und in Frieden, und der Feind hatte keinen Teil an mir. Jetzt aber gewann der Geist der Bosheit Macht über mich, schwankend ward meine Seele, bedrängt von ihm. Darum sehnt sie sich nach dem Herrn, bis zum Tode sehnt sie sich. Zu Gott drängt mich mein Geist, nichts auf Erden erfreut mich mehr, und nichts kann meine Seele trösten. Schauen will ich den Herrn und an ihm mich sättigen. Ich kann ihn nicht vergessen und rufe in der Fülle des Leids: »Gott, mein Gott, erbarme dich meiner, erbarme dich deines gefallenen Geschöpfs!«

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So klagte Adam. Die Tränen rannen über sein Gesicht, sie ne;ten die Erde zu seinen Füßen; die ganze Wüste hörte sein Stöhnen, die Vögel verstummten vor Leid. Aller Friede wich von der Erde, und seiner Sünde wegen war die Liebe verloren.

Unfasslich war sein Schmerz, als er Abel erschlagen sah durch seinen Bruder Kain. Seine Seele li:, und weinend rief er: »Aus mir werden Völker hervorgehen und sich vermehren, aber sie werden in Feindschaft leben, und einander töten«.

Tief wie das Meer war sein Schmerz, und nur der kann ihn verstehen, dessen Seele den Herrn erkannt hat und weiß, wie er uns liebt.

Auch ich habe die Gnade verloren, und mit Adam rufe ich: »Sei barmherzig mit mir, Herr. Gib mir den Geist der Demut und der Liebe.«

Heiliger Siluan von Athos

Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Universal Edition A.G., (UE 34740). Wien, 2010.

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TE DEUM

Te Deum laudamus. Te Dominum confitemur.Te aeternum patrem omnis terra veneratur.Tibi omnes Angeli, tibi caeli et universae potestates.Tibi cherubim et seraphim incessabili voce proclamant:Sanctus, Sanctus,Sanctus Dominus Deus Sabaoth.Pleni sunt caeli et terra maiestatis gloriae tuae.

Te gloriosus Apostolorum chorus.Te prophetarum laudabilis numerus.Te martyrum candidatus laudat exercitus.Te per orbem terrarum sancta confitetur Ecclesia:Patrem immensae maiestatis.Venerandum tuum verum, et unicum Filium:Sanctum quoque Paraclitum Spiritum.

Tu Rex gloriae, Christe.Tu Patris sempiternus es Filius.Tu ad liberandum suscepturus hominem, non horruisti Virginis uterum.Tu devicto mortis aculeo, aperuisti credentibus regna caelorum.

Tu ad dexteram Dei sedes, in gloria Patris.Iudex crederis esse venturus.Te ergo quaesumus, tuis famulis subveni, quos pretioso sanguine redemisti.Aeterna fac cum sanctis tuis in gloria numerari.

Salvum fac populum tuum Domine, et benedic haereditati tuae.Et rege eos, et extolle illos usque in aeternum.Per singulos dies, benedicimus te.Et laudamus nomen tuum in saeculum, et in saeculum saeculi.Dignare Domine, die isto sine peccato nos custodire.

Miserere nostri, Domine, miserere nostri.Fiat misericordia tua Domine, super nos, quemadmodum speravimus in te.In te, Domine, speravi: non confundar in aeternum.

Hymnus Ambrosianus, 4. Jahrhundert nach ChristusÜbersetzung von Romano Guardini, 1950

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17 . MUSIKFESTUT TGART 2014 . W W W.MUSIKFEST.DE

Dich, Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir.Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Erdenrund.Dir rufen die Engel alle, dir Himmel und Mächte insgesamt,die Kerubim dir und die Serafim mit niemals endender Stimme zu:Heilig, heilig, heilig der Herr, der Gott der Scharen!Voll sind Himmel und Erde von deiner hohen Herrlichkeit.

Dich preist der glorreiche Chor der Apostel;dich der Propheten lobwürdige Zahl;dich der Märtyrer leuchtendes Heer;dich preist über das Erdenrund die heilige Kirche;dich, den Vater unermessbarer Majestät;deinen wahren und einzigen Sohn;und den Heiligen Fürsprecher Geist;

Du König der Herrlichkeit, Christus.Du bist des Vaters allewiger Sohn.Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht, bist Mensch geworden, den Menschen zu befreien. Du hast bezwungen des Todes Stachel und denen, die glauben, die Reiche der Himmel aufgetan.

Du sitzest zur Rechten Gottes in deines Vaters Herrlichkeit.Als Richter, so glauben wir, kehrst du einst wieder.Dich bitten wir denn, komm deinen Dienern zu Hilfe, die du erlöst mit kostbarem Blut.In der ewigen Herrlichkeit zähle uns deinen Heiligen zu.

Rette dein Volk, o Herr, und segne dein Erbe;und führe sie und erhebe sie bis in Ewigkeit.An jedem Tag benedeien wir dichund loben in Ewigkeit deinen Namen, ja, in der ewigen Ewigkeit.In Gnaden wollest du, Herr, an diesem Tag uns ohne Schuld bewahren.

Erbarme dich unser, o Herr, erbarme dich unser.Lass über uns dein Erbarmen geschehn, wie wir gehofft auf dich.Auf dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt. In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.

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Musikalischer Forschergeist, Experimentierlust, stilisti-sche Bandbreite und sängerische Perfektion – das sind die Markenzeichen des SWR VOKALENSEMBLES STUT T­

GART . Seit vielen Jahren zählt es zu den internationa-len Spi;enensembles der zeitgenössischen Musik und hat im Lauf seiner über 65-jährigen Geschichte mehr UrauDührungen gesungen als jeder andere Chor. Di-rigenten, Komponisten und Veranstalter schä;en die musikalische Intelligenz der Chormitglieder, ihre Profes-sionalität im Umgang mit den Schwierigkeiten zeitge-nössischer Partituren und ihre konstruktive ODenheit für die Utopien der Gegenwart. Neben der Neuen Musik widmet sich das SWR Vokalensemble Stu:gart den anspruchsvollen Chorwerken älterer Epochen — ins-besondere der Romantik und der klassischen Moderne. Die Chefdirigenten Marinus Voorberg, Klaus-Martin Ziegler und Rupert Huber haben das SWR Vokalen-semble Stu:gart in der Vergangenheit entscheidend geprägt. Schon Voorberg, aber insbesondere Huber formten den typischen Klang des SWR Vokalensembles Stu:gart, geprägt von schlanker, gerader Stimmgebung und ebenso großer artikulatorischer wie intonatorischer Perfektion. Viele der mehr als 200 UrauDührungen, die in der Chronologie des SWR Vokalensembles Stu:-gart verzeichnet sind, hat Huber dirigiert. Seit 2003 ist

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SWR VOKALENSEMBLE STUT TGART

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Marcus Creed künstlerischer Leiter. Seine Interpretatio-nen vereinen Stilsicherheit, Klangschönheit, technische Souveränität und musikalische Lebendigkeit. Auf den internationalen Konzertpodien und bei den renommier-ten Musikfestivals im In- und Ausland ist das SWR Vo-kalensemble ein regelmäßiger Gast. Seine Konzertpro-gramme werden für den Rundfunk aufgenommen und viele erscheinen anschließend als CD. Internationale Schallpla:enpreise bestätigen die Qualität dieser Ein-spielungen, darunter der Preis der Deutschen Schall-pla:enkritik, der Echo-Klassik-Preis, der Diapason d’Or und der Grand Prix du Disque.

SOPRAN

Barbara van den Boom . Kirsten Drope . Dorothea Jakob* . Joanna Klisowska* . Andrea Lehment* . Wakako Nakaso . Anne:e RuoD . Eva-Maria Schappé

ALT

Ulrike Becker . Sabine Czinczel . Katharina Georg* . Judith Hilger . Ulrike Koch . Sandra Stahlheber* . Wiebke Wighardt . Ute Wille

TENOR

Frank Bossert . Johannes Kaleschke . Herbert Klein . Rüdiger Linn . Hubert Mayer . Julius Pfeifer . Andreas Weller* . Alexander Yudenkov

BASS

Bernhard Hartmann . Reiner Holthaus . Achim Jäckel . Burkhard Mayer* . Torsten Müller . Philip Niederberger . Mikhail Nikiforov . Mikhail Shashkov

* als Gast

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Das im Jahr 1945 gegründete STUT TGARTER KAMMER­

ORCHESTER erwarb sich seinen ausgezeichneten Ruf bereits unter seinem Gründer und langjährigen Leiter Karl Münchinger und zählt bis heute zu den renom-miertesten Kammerorchestern weltweit. Dennis Russell Davies erweiterte von 1995 bis 2006 als Chefdirigent das Repertoire insbesondere um Werke des 20. Jahrhun-derts und ist dem Orchester als Ehrendirigent weiterhin verbunden. Seit der Saison 2013/14 ist Ma:hias Foremny Chefdirigent des Orchesters. Zahlreiche international bekannte Solisten konzertieren mit dem Ensemble. Zu diesen zählen unter anderem Daniel Hope, Fazil Say, Renaud und Gautier Capuçon, Hélène Grimaud und Emmanuel Pahud. Das Stu:garter Kammerorchester nimmt seine Aufgabe als musikalischer BotschaIer durch eine weltweite Gastspieltätigkeit wahr. So trat das Or-chester zule;t in Indien und Südamerika, in der Schweiz und in Spanien auf. Erste Schallpla:enaufnahmen ge-hen bereits auf das Jahr 1949 zurück. Zule;t erschie-nen nun 2014 eine Aufnahme von Carl Philipp Emma-nuel Bachs Hamburger Sinfonien (hänsslerCLASSIC), sowie eine Einspielung der Chopin-Klavierkonzerte mit Olga Scheps (Sony). Das Stu:garter Kammerorchester wird gefördert vom Land Baden-Wür:emberg, der Stadt Stu:gart und der Robert Bosch GmbH.

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STUT TGARTER KAMMERORCHESTER

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VIOLINE I

Jiri Nemecek . Wolfgang Kussmaul . Piotr Szabat . Lesia Ponomarova . Anna Rokicka

VIOLINE I I

Klaus von Niswandt . Malgorzata Keitel . Adriana Coines . Onur Kestel

BRATSCHEN

Lonn Akahoshi . Anne:e Hartmann . Sally Clarke . Emanuel Wieck

VIOLONCELLI

György Bognar . Nikolaus von Bülow . Ulrike Eickenbusch

KONTRABASS

Renger Woelderink . Lars Jakob

KLAVIER

Thomas Egler

SCHLAGZEUG

Gregor Daszko

21 . MUSIKFESTUT TGART 2014 . W W W.MUSIKFEST.DE

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RISTO JOOST

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RISTO JOOST wurde 1980 geboren und studierte Ge-sang, Chorleitung und Dirigieren an der Estnischen Musik- und Theaterakademie in Tallinn sowie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2008 schloss er sein Studium am Royal College of Mu-sic in Stockholm bei Jorma Panula ab. 1999 gründete er den Kammerchor Voces Musicales, dessen Chefdi-rigent er bis 2011 war. 2007 gab Risto Joost sein Debüt an der Estonian National Opera mit Erkki-Sven Tüürs Oper Wallenberg, seit 2009 ist er ständiger Dirigent die-ses Hauses. Von 2008 bis 2011 war er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter der Tallinn Sinfonie:a. Als gefrag-ter Gastdirigent arbeitet er mit renommierte Orchestern (u. a. MDR Sinfonieorchester, Norrlands Opera Or-chestra, Swedish Chamber Orchestra, Tallinn Baroque Orchestra und Lithuanian Chamber Orchestra) und Chören (u. a. R IAS Kammerchor, MDR Rundfunkchor, Schwedischer Rundfunkchor, Ars Nova Copenhagen und State Choir Latvia) zusammen. Darüber hinaus hat Risto Joost mehr als fünfzig Werke estnischer Kompo-nisten wie Toivo Tulev, Timo Steiner, Ülo Krigul, Helena Tulve uraufgeführt und ist regelmäßig zu Gast beim Fes-tival Estonian Music Days und NY YD Festival in Tallinn. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so wurde er 2011 mit dem Young Cultural Figure Award der KulturstiIung des estnischen Präsidenten ausgezeichnet.

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Wenn es die Internationale Bachakademie Stu:gart nicht schon gäbe, hä:e man sie genau so erfinden müs-sen … denn sie ist einzigartig in ihrer Vielfalt, in ihrem Zusammenwirken von Musik- und Wortveranstaltungen.

Damit die Bachakademie auch künIig kreativ, in-haltsreich und hochkarätig arbeiten kann, braucht sie Unterstü;ung vieler Menschen, die sich dazu aufge-rufen fühlen, das Mo:o »Bewährtes erhalten, Neues gestalten« zu unterstü;en.

MITGLIEDER . haben Vorkaufsrecht bei der Karten-und Abonnement bestellung . erhalten das Studium Generale der Bachwoche sowie den Musikfestpass des Musikfestu:gart zu ermäßigtem Preis . haben kostenlosen Zutri: zu den »Musikalischen Salons« . genießen jährlich ein exklusives Sonderkonzert . nehmen an Kulturreisen zu auswärtigen Konzerten der Bachakademie teil . erhalten die ZeitschriI »Forum Bachakademie« direkt nach Hause.

Sie können Mitglied als Einzelperson, Ehepaar, Familie (Eltern/Großeltern mit Kindern/Enkeln) oder Firma zu unterschiedlichen Spendenhöhen werden.

FÖRDERKREIS

INTERNATIONALE BACHAKADEMIE STUT TGART

Kontakt: Rosemarie TrautmannJohann-Sebastian-Bach-Pla; . 70178 Stu:gartTelefon: 0711 61 921 [email protected]

Für die Musik – vom Freund zum Förderer

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