3500 MONITOR 3000 - karriere.berenberg.de Management/Monitor/2020/… · 3500 4000 1990 1995 2000...

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1/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor Aktueller Marktkommentar Im zweiwöchentlichen Monitor geben wir Ihnen einen strukturierten Überblick über die aktuelle Kapitalmarktlage und beleuch- ten wichtige Entwicklungen: Performance Positionierung Sentiment Überraschungsindikatoren Konjunktur Währungen Aktien Staatsanleihen & Zentralbanken Unternehmensanleihen Rohstoffe Die Aktienmärkte erweisen sich weiterhin als stabil, trotz katastrophaler Wirt- schaftsdaten und zahlreicher Gewinnwarnungen der Unternehmen. Nicht einmal ein temporär negativer WTI-Ölpreis sorgte für einen nachhaltigen Abverkauf. Die bereits negative Stimmung und die dünne Positionierung der Anleger machen aus unserer Sicht einen starken Einbruch zumindest kurzfristig unwahrscheinlich, sollte nicht etwas vom Markt Unerwartetes passieren. Dazu könnte beispielsweise eine überraschende Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China oder eine zweite, heftige Corona-Infektionswelle gehören. Nach der kräftigen Erholung an den Aktienmärkten über die letzten vier Wochen haben wir unser temporäres Ak- tienübergewicht nun wieder auf neutral zurückgenommen. Das Aufwärtspotenzial dürfte kurzfristig begrenzt sein, während die Risiken immer noch zahlreich sind. Zudem sind Aktien zuletzt aufgrund negativer Gewinnrevisionen und steigender Märkte deutlich teurer geworden. Kurzfristiger Ausblick In den nächsten Tagen treffen sich sowohl die Fed (29.04.), die EZB (30.04.) und die BoE (07.05.) zur monatlichen geldpolitischen Sitzung. Zinsänderungen erwartet der Markt aktuell von keiner der Zentralbanken. Die Unternehmensberichtssaison nimmt deutlich an Fahrt auf. Im STOXX Europe 600 berichten in den kommen- den zwei Wochen rund 35% der Unternehmen nach gewichteter Marktkapitalisie- rung, während es im S&P 500 knapp 60% sind. Konjunkturell bleibt es ebenfalls spannend. Am 29. April wird für die USA und am 30. April für die Eurozone das Q1-Wirtschaftswachstum veröffentlicht. Für die USA erwarten die Ökonomen (Bloomberg-Umfrage) einen Wirtschaftseinbruch von 3,7% (QoQ). Am Donnerstag wird auch der Einkaufsmanagerindex der Indust- rie und des Dienstleistungssektors in China (April) sowie die Arbeitsmarktdaten der Eurozone, Deutschlands und der USA bekannt gegeben. Am Freitag wird dann noch der ISM-Einkaufsmanagerindex der Industrie (April) für die USA publiziert. Fed-, EZB- und BoE-Zentralbank-Meeting steht an. Q1-Wirtschaftswachstum der Eurozone und der USA werden veröffentlicht. Ein gutes Zeichen? Stimmung der US-Privatanleger ist sehr pessimistisch 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 AAII Bull Bear Spread < -25 Pp ohne dass dies der Fall in vorherigen sechs Monaten gewesen war S&P 500 27. April 2020 MONITOR Momentan ist unter US-Privatanlegern der Anteil der Bären um mehr als 25 Prozentpunkte höher als der Anteil der Bullen. Historisch betrachtet war dieser extreme Pessimismus häufig eine gute Kaufgelegenheit für Aktien auf Sicht von 3-6 Monaten – zuletzt im Dezem- ber 2018 und August 2019. Jedoch gab es auch Fehlsignale wie im Dezember 2007. Da entwickelten sich US-Aktien über die nächsten sechs Mo- nate volatil seitwärts, bevor sie im Zuge der Finanzkrise kräftig nachgaben. Erläuterungen siehe Chart oben auf Seite 4. Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 04.01.1990 – 23.04.2020

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1/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor

Aktueller Marktkommentar Im zweiwöchentlichen Monitor geben wir Ihnen einen strukturierten Überblick über die aktuelle Kapitalmarktlage und beleuch-ten wichtige Entwicklungen:

• Performance

• Positionierung

• Sentiment

• Überraschungsindikatoren

• Konjunktur

• Währungen

• Aktien

• Staatsanleihen & Zentralbanken

• Unternehmensanleihen

• Rohstoffe

Die Aktienmärkte erweisen sich weiterhin als stabil, trotz katastrophaler Wirt-

schaftsdaten und zahlreicher Gewinnwarnungen der Unternehmen. Nicht einmal

ein temporär negativer WTI-Ölpreis sorgte für einen nachhaltigen Abverkauf. Die

bereits negative Stimmung und die dünne Positionierung der Anleger machen aus

unserer Sicht einen starken Einbruch zumindest kurzfristig unwahrscheinlich, sollte

nicht etwas vom Markt Unerwartetes passieren. Dazu könnte beispielsweise eine

überraschende Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China oder eine

zweite, heftige Corona-Infektionswelle gehören. Nach der kräftigen Erholung an

den Aktienmärkten über die letzten vier Wochen haben wir unser temporäres Ak-

tienübergewicht nun wieder auf neutral zurückgenommen. Das Aufwärtspotenzial

dürfte kurzfristig begrenzt sein, während die Risiken immer noch zahlreich sind.

Zudem sind Aktien zuletzt aufgrund negativer Gewinnrevisionen und steigender

Märkte deutlich teurer geworden.

Kurzfristiger Ausblick

In den nächsten Tagen treffen sich sowohl die Fed (29.04.), die EZB (30.04.) und

die BoE (07.05.) zur monatlichen geldpolitischen Sitzung. Zinsänderungen erwartet

der Markt aktuell von keiner der Zentralbanken. Die Unternehmensberichtssaison

nimmt deutlich an Fahrt auf. Im STOXX Europe 600 berichten in den kommen-

den zwei Wochen rund 35% der Unternehmen nach gewichteter Marktkapitalisie-

rung, während es im S&P 500 knapp 60% sind.

Konjunkturell bleibt es ebenfalls spannend. Am 29. April wird für die USA und am

30. April für die Eurozone das Q1-Wirtschaftswachstum veröffentlicht. Für die

USA erwarten die Ökonomen (Bloomberg-Umfrage) einen Wirtschaftseinbruch

von 3,7% (QoQ). Am Donnerstag wird auch der Einkaufsmanagerindex der Indust-

rie und des Dienstleistungssektors in China (April) sowie die Arbeitsmarktdaten der

Eurozone, Deutschlands und der USA bekannt gegeben. Am Freitag wird dann

noch der ISM-Einkaufsmanagerindex der Industrie (April) für die USA publiziert.

Fed-, EZB- und BoE-Zentralbank-Meeting steht

an.

Q1-Wirtschaftswachstum der Eurozone und der

USA werden veröffentlicht.

Ein gutes Zeichen? Stimmung der US-Privatanleger ist sehr pessimistisch

0

500

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1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020

AAII Bull Bear Spread < -25 Pp ohne dass dies der Fall in vorherigen sechs Monaten gewesen war S&P 500

2 7 . A p r i l 2 0 2 0 M O N I T O R

• Momentan ist unter US-Privatanlegern

der Anteil der Bären um mehr als 25

Prozentpunkte höher als der Anteil der

Bullen. Historisch betrachtet war dieser

extreme Pessimismus häufig eine gute

Kaufgelegenheit für Aktien auf Sicht

von 3-6 Monaten – zuletzt im Dezem-

ber 2018 und August 2019.

• Jedoch gab es auch Fehlsignale wie im

Dezember 2007. Da entwickelten sich

US-Aktien über die nächsten sechs Mo-

nate volatil seitwärts, bevor sie im Zuge

der Finanzkrise kräftig nachgaben.

Erläuterungen siehe Chart oben auf Seite 4.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 04.01.1990 – 23.04.2020

2/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor

Multi-Asset

Aktien

Anleihen

4W (27.03.20 - 24.04.20) 24.04.19 24.04.18 24.04.17 24.04.16 24.04.15

YTD (31.12.19 - 24.04.20) 24.04.20 24.04.19 24.04.18 24.04.17 24.04.16

Aktien Industrienationen -3,4 16,6 0,4 17,2 -7,6

Gold 39,6 5,2 -7,4 6,9 1,3

Globale Wandelanleihen 2,7 13,0 -0,6 16,4 -8,5

Aktien Emerging Markets -13,9 5,6 7,6 21,8 -21,1

REITs -11,2 25,0 -15,4 4,0 -2,1

Industriemetalle -16,1 -1,7 9,4 18,8 -21,3

Globale Unternehmensanleihen 8,4 11,7 -7,3 5,2 -1,9

Aktien Frontier Markets -14,7 -3,8 8,9 15,9 -16,9

USD/EUR-Wechselkurs 3,1 9,7 -11,2 3,3 -3,1

Globale Staatsanleihen 10,4 8,3 -7,0 1,9 1,4

Eonia -0,4 -0,4 -0,4 -0,4 -0,2

Brent -62,8 14,9 26,6 5,4 -44,7

Aktien Industrienationen: MSCI World; Aktien Emerging Markets: MSCI Emerging Markets; Aktien Frontier Markets: MSCI Frontier Markets; REITs: MSCI World REITs Index;

Globale Staatsanleihen: Bloomberg Barclays Global Agg Treasuries TR; Globale Unternehmensanleihen: Bloomberg Barclays Global Aggregate Credit TR

Globale Wandelanleihen: Bloomberg Barclays Global Convertibles Composite TR; Gold: Gold US Dollar Spot; Brent Rohöl: Bloomberg Brent Crude Subindex TR;

Industriemetalle: Bloomberg Industrial Metals Subindex TR; Eonia: Eonia Capitalizaiton Index; USDEUR: Preis von 1 USD in EUR.

12-Monats-Zeiträume der letzten 5 JahreSeit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD)

12,1

9,6

9,0

7,6

7,5

6,1

6,0

3,8

2,9

2,2

0,0

-17,4

-11,8

17,9

-3,3

-17,5

-17,0

-13,4

2,0

-21,6

3,6

5,6

-0,1

-61,9

4W (27.03.20 - 24.04.20) 24.04.19 24.04.18 24.04.17 24.04.16 24.04.15

YTD (31.12.19 - 24.04.20) 24.04.20 24.04.19 24.04.18 24.04.17 24.04.16

S&P 500 2,3 24,3 0,2 20,0 -2,4

MSCI EM Osteuropa -17,7 20,5 1,2 22,8 -14,4

MSCI USA Small Caps -19,0 17,1 -0,7 24,6 -9,5

Stoxx Europa Small 200 -13,9 2,3 6,5 17,3 -8,0

Stoxx Europa Defensiv -1,4 8,4 1,3 4,6 -11,6

MSCI EM Asien -7,4 5,8 10,4 22,6 -21,8

DAX -16,1 -1,9 0,8 20,1 -12,2

Stoxx Europa 50 -9,4 7,5 -0,6 12,2 -14,5

MSCI Großbritannien -21,7 6,0 2,9 9,7 -15,3

Euro Stoxx 50 -17,7 2,5 0,6 17,4 -13,4

Stoxx Europa Zyklisch -23,6 0,1 4,9 21,0 -15,7

Topix -2,5 -0,6 7,5 14,8 -8,4

S&P 500: S&P 500 TR (US-Aktien); Stoxx Europa 50: Stoxx Europe 50 TR; Euro Stoxx 50: Euro Stoxx 50 TR; Topix: Topix TR (japanische Aktien);

Stoxx Europa Small 200: Stoxx Europe Small 200 TR; MSCI USA Small Caps: MSCI USA Small Caps TR; Stoxx Europa Zyklisch: Stoxx Europe Cyclicals TR;

Stoxx Europa Defensiv: Stoxx Europe Defensives TR; DAX: DAX TR; MSCI Großbritannnien: MSCI UK TR; MSCI EM Asien: MSCI EM Asia TR;

MSCI EM Osteuropa: MSCI EM Eastern Europe TR.

12-Monats-Zeiträume der letzten 5 JahreSeit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD)

15,0

14,0

12,1

10,6

9,6

8,0

7,3

6,2

5,9

3,1

2,9

1,9

-8,0

-29,9

-23,1

-21,2

-11,3

-11,1

-22,0

-16,9

-25,9

-24,7

-27,8

-11,9

4W (27.03.20 - 24.04.20) 24.04.19 24.04.18 24.04.17 24.04.16 24.04.15

YTD (31.12.19 - 24.04.20) 24.04.20 24.04.19 24.04.18 24.04.17 24.04.16

USD Unternehmensanleihen 13,0 16,9 -11,0 6,8 -1,9

USD Hochzinsanleihen -1,5 17,9 -8,8 15,8 -5,8

EUR Hochzinsanleihen -7,5 2,6 3,1 6,2 0,4

Britische Staatsanleihen 14,1 6,1 -5,4 0,0 -5,9

EUR Finanzanleihen -1,7 2,8 1,8 2,5 1,0

US-Staatsanleihen 18,9 14,4 -12,4 3,3 -1,6

EM-Staatsanleihen (lokal) 3,7 6,6 -5,1 8,2 -5,3

EUR Nicht-Finanzanleihen -1,2 3,4 1,1 1,8 0,6

Deutsche Staatsanleihen 3,8 4,8 -1,3 -0,1 -0,1

EM-Staatsanleihen (hart) -7,4 1,2 -0,5 5,7 2,8

EUR Inflationsind. Anleihen -1,2 -0,7 4,1 1,2 -3,1

Italienische Staatsanleihen 5,4 -2,3 4,8 -1,7 1,5

Deutsche Staatsanleihen: Barclays Germany Govt All Bonds TR; Italienische Staatsanleihen: Barclays Italy Govt All Bonds TR; US-Staatsanleihen: Barclays US Treasury TR;

Britische Staatsanl.: Barcl. UK Govt All Bonds TR; EUR Inflationsind. Anl.: Barcl. Euro Govt Inflation-Linked Bond All Maturities TR; EUR Finanzanl.: IBOXX Euro Fin. Overall TR;

EUR Nicht-Finanzanleihen: IBOXX Euro Non-Fin. Overall TR; EUR Hochzinsanleihen: Markit iBoxx EUR Liquid HY TR; USD Unternehmensanl.: iBoxx USD Corporates TR;

USD Hochzinsanl.: IBOXX USD Liquid HY TR; EM-Staatsanl. (hart): Barcl. EM Hard Currency Agg Govt Related TR; EM-Staatsanl. (lokal): Barcl. EM Local Currency Govt TR.

12-Monats-Zeiträume der letzten 5 JahreSeit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD)

9,2

7,4

6,1

3,9

3,4

3,3

2,8

2,6

0,2

-0,5

-1,2

-3,7

5,2

-6,0

-10,3

6,2

-3,9

13,4

-3,3

-3,5

2,5

-11,5

-5,7

-3,2

P E R F O R M A N C E

• Seit Jahresbeginn hat sich Gold von

allen hier betrachteten Anlageklassen

deutlich am besten entwickelt. Es legte

knapp 18% in Euro zu, unterstützt

durch eine Nachfrage nach sicheren Hä-

fen, den niedrigeren Zinsen weltweit

sowie der zunehmenden Staatsverschul-

dung, die zu Inflationssorgen führt.

• Aktien konnten sich in den letzten vier

Wochen erholen, sind aber seit Jahres-

beginn immer noch deutlich im Minus.

• Globale Unternehmensanleihen sind

nun wieder im grünen Bereich seit Jah-

resstart. Gesamtrendite („Total Return“) für ausgewählte Anlageklas-

sen, in Euro und in Prozent, sortiert nach 4-Wochen-

Performance.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 24.04.2015 - 24.04.2020

• Europäische Small Caps gehörten zu

den größten Gewinnern über die letzten

vier Wochen. Seit Jahresbeginn haben

sie jedoch weiterhin den Stoxx Europa

50 underperformt. Dieser Index hat sich

dank seines großen Anteils an Schweizer

Qualitätsaktien mit einem defensiven

Geschäftsmodell in der Coronakrise re-

lativ wacker geschlagen.

• In diesem Jahr hat sich bis dato der S&P

500 am besten entwickelt.

Gesamtrendite (inklusive reinvestierter Dividenden) für

ausgewählte Aktienindizes, in Euro und in Prozent, sortiert

nach 4-Wochen-Performance.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 24.04.2015 - 24.04.2020

• Innerhalb des Anleihesegments konnten

sich Anleihen aus den USA zuletzt am

besten entwickeln, unterstützt durch die

massiven neuen Kaufprogramme der

amerikanischen Zentralbank.

• Hochzinsanleihen konnten sich in den

letzten vier Wochen deutlich erholen,

bleiben aber seit Jahresbeginn im Minus.

• Innerhalb der Staatsanleihen entwickel-

ten sich US-Staatsanleihen bisher in

2020 am besten.

Gesamtrendite (inklusive reinvestierter Kupons) für ausge-

wählte Anleiheindizes, in Euro und in Prozent, sortiert nach

4-Wochen-Performance.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 24.04.2015 - 24.04.2020

3/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor

Spekulative Positionierung

Put-Call-Ratio

ETF-Flüsse

-6

-4

-2

0

2

4

6

Fed F

und

s

US

2J

US

5J

US

10

J

US

30

J

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N

BR

L

CA

D

AU

D

US

D (in

Mrd

. $)

Vor 4 Wochen Aktuell

Anleihen Aktien Rohstoffe Währungen

1,0

1,2

1,4

1,6

1,8

2,0

2,2

2,4

2,6

Jan 2018 Apr 2018 Jul 2018 Okt 2018 Jan 2019 Apr 2019 Jul 2019 Okt 2019 Jan 2020 Apr 20201-Wochen-Durchschnitt 3-Wochen-Durchschnitt Historischer Durchschnitt

S&P 500

0,8

1,1

1,4

1,7

2,0

2,3

2,6

2,9Euro Stoxx 50

-6% -4% -2% 0% 2% 4% 6% 8%

-6,0% -4,0% -2,0% 0,0% 2,0% 4,0% 6,0% 8,0%

Schwellenländer-Aktien

Europäische Aktien

Aktien

US-Aktien

Multi Asset

Japanische Aktien

Anleihen

Eurozone-Anleihen

US-Anleihen

Schwellenländer-Anleihen

Geldmarkt

Rohstoffe

2-Wochen-Durchschnitt 4-Wochen-Durchschnitt Seit Jahresanfang (oben)

P O S I T I O N I E R U N G

• Die spekulativen Investoren haben

zuletzt kurzlaufende US-Anleihen ver-

kauft und langlaufende gekauft. Die Ak-

tienpositionierung wurde tendenziell re-

duziert, vor allem beim S&P 500.

• Die ausgeprägte Netto-Long-Position

bei Öl dürfte das Aufwärtspotenzial be-

grenzen.

Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) veröffent-

licht jeden Freitag den “Commitments of Traders”-Bericht.

Dabei wird zwischen den Positionen von „Non-Commercial“

und „Commercial Traders“ unterschieden. „Non-Commercial

Traders“ gehen rein spekulative Positionen ein. „Commercial

Traders“ sichern zugrundeliegende Geschäfte durch Futures

oder Optionen ab. Der Chart zeigt die historische, normalisier-

te Verteilung in Standardabweichungen und konzentriert sich

auf die Netto-Future-Position (Long-Positionen minus Short-

Positionen) von „Non-Commercial Traders“ und gibt so an, wie

sich spekulative Anleger positioniert haben.

*Gewichtet mit der Duration des jeweiligen Futures.

Quelle: Bloomberg, CFTC, Zeitraum: 21.04.2010 - 21.04.2020

• Das Put/Call-Verhältnis sinkt i.d.R.

während Marktkorrekturen. Dies ge-

schieht aus mehreren Gründen: Anleger

nehmen Gewinne bei Puts mit. Zudem

verkaufen sie Aktien, was den Absiche-

rungsbedarf reduziert. Der Volatilitäts-

anstieg führt dazu, dass Anleger eher

Futures verkaufen, anstatt teurer gewor-

dene Puts zwecks Hedge zu kaufen. Zu-

dem kaufen Anleger Calls als Absiche-

rung ggü. steigenden Märkten, sollten sie

Aktien stark untergewichtet sein.

• Die Put-Call-Ratio gibt das Verhältnis von gehandelten Put-

Optionen (Spekulation auf fallende Kurse) zu Call-Optionen

(Spekulation auf steigende Kurse) über alle Laufzeiten an. Je

höher (niedriger) das Ratio ist, desto vorsichtiger (optimisti-

scher) sind die Marktteilnehmer. Die Daten sind für den S&P

500 seit 20.12.1993 und für den Euro Stoxx 50 seit 24.02.2006

verfügbar.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 20.12.1993 - 24.04.2020

• Edelmetalle, insbesondere Gold-ETFs,

haben letzte Woche starke Zuflüsse ver-

zeichnet. Edelmetall-Vehikel verzeichne-

ten mehr als 2 Mrd USD Zuflüsse, der

neuntgrößte jemals gemessene wöchent-

liche Zufluss.

• Anleger bleiben hingegen skeptisch in

Bezug auf Schwellenländer-Aktien. Die

ETF-Abflüsse gingen zuletzt weiter.

• Die massiven Zuflüsse in Geldmarkt-

ETFs haben sich hingegen jüngst fort-

gesetzt.

Geschätzte ETF-Flüsse in Prozent des verwalteten Vermögens,

sortiert nach dem 2-Wochen-Durchschnitt

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 31.12.2019 - 24.04.2020

4/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor

AAII Markt-Optimisten gegenüber Markt-Pessimisten

Realisierte Volatilitäten

Implizite Volatilitäten

24,9 25,1

50,0

-25,1

34,9

22,4

42,8

-7,9

38,1

31,5 30,4

7,6

-30

-20

-10

0

10

20

30

40

50

60

Bullen Neutral Bären Bull/Bär Spread

Aktuell Vorwoche Historischer Durchschnitt

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65

EUR Staatsanleihen

EUR Unternehmensanleihen

EUR Inflationslinker

G10-Währungen

EUR Hochzinsanleihen

Aktien Schwellenländer

Aktien Industrieländer

Rohstoffe

REITs

Realisierte 60-Tages-Volatilität (annualisiert) 5-Jahres-Durchschnitt

2

4

6

8

10

12

14

16

18

0

50

100

150

200

250

300

350

2015 2016 2017 2018 2019 2020

Aktien (%) Öl (%) Staatsanleihen (Bp) Währungen (%, RS)

S E N T I M E N T

• Die Stimmung der US-Privatanleger hat

sich zuletzt drastisch verschlechtert. Ak-

tuell ist der Anteil der Bären doppelt so

hoch wie der der Bullen. Der Bull-Bär-

Spread ist mit -25Pp extrem negativ.

• Den jüngst begonnenen Bullenmarkt

betrachten viele Anleger angesichts der

noch nicht vollends abschätzbaren

Coronavirus-Folgen mit großer Skepsis.

Die von der American Association of Individual Investors

durchgeführte Sentiment-Umfrage ermittelt den prozentualen

Anteil der jeweiligen Privatanleger, die auf Sicht von sechs

Monaten optimistisch, pessimistisch oder neutral für den US-

Aktienmarkt gestimmt sind. Sie wird seit 1987 durchgeführt.

Die Umfrage wird von Donnerstag bis Mittwoch durchgeführt,

und die Ergebnisse werden jeden Donnerstag veröffentlicht.

Für den Aktienmarkt ist es tendenziell unterstützend, wenn es

einen hohen Anteil an Bären und einen geringen Anteil an

Bullen gibt. Tendenziell negativ ist es hingegen, wenn deut-

lich mehr Optimisten als Pessimisten vorhanden sind.

Quelle: Bloomberg, AAII, Zeitraum: 23.07.1987 - 23.04.2020

• Die realisierte 60-Tagesvolatilität notiert

weiterhin bei allen hier dargestellten An-

lageklassen über ihrem 5-Jahres-

Durchschnitt.

• REITs zeigen sich wegen drohender

Mietausfälle am volatilsten.

• Die Volatilität in Schwellenländer-

Aktien notiert zwar deutlich über ihrem

historischen Durchschnitt, ist verglichen

mit Aktien der Industrieländer aber auf-

fällig niedrig.

Die realisierte Volatilität (in Prozent) misst die Schwankungs-

breite einer Zeitreihe und ist hier definiert als die Stan-

dardabweichung der täglichen Rendite über die letzten 60

Handelstage. Die Volatilität dient häufig als Risikomaß.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 24.04.2015 - 24.04.2020

• Nachdem erstmalig in der Geschichte

negative Preise bei WTI zu beobachten

waren, explodierte die implizite Volatili-

tät bei Öl und erreichte mit über 300 ein

neues Allzeithoch. Mittelfristig ist ein

Abebben von diesen extremen Niveaus

unausweichlich.

• In den übrigen Anlageklassen stabilisier-

ten sich die impliziten Volatilitäten.

• Der Preis von Optionen hängt von der Schwankungsbreite, d.h.

der Volatilität des Basisinstruments ab. Die implizite Volatili-

tät lässt sich entsprechend als Maß für die aktuell am Markt

erwartete Schwankungsbreite des Basiswertes über die

Restlaufzeit der Option interpretieren. Sie ist ein Maß für die

vorherrschende Unsicherheit an den Finanzmärkten. Aktien =

VIX Index, Öl = OVX Index, Staatsanleihen = MOVE Index,

Währungen = CVIX Index

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2015 - 24.04.2020

5/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor

Global

Eurozone & USA

Großbritannien & Japan

-120

-100

-80

-60

-40

-20

0

20

40

60Konjunkturüberraschung

-40

-30

-20

-10

0

10

20

30

2015 2016 2017 2018 2019 2020

Global G10 Schwellenländer

Inflationsüberraschung

-250

-200

-150

-100

-50

0

50

100Konjunkturüberraschung

-60

-40

-20

0

20

40

60

80

2015 2016 2017 2018 2019 2020

Eurozone USA

Inflationsüberraschung

-100

-75

-50

-25

0

25

50

75

100

125Konjunkturüberraschung

-60

-40

-20

0

20

40

2015 2016 2017 2018 2019 2020

Großbritannien Japan

Inflationsüberraschung

Ü B E R R A S C H U N G S I N D I K A T O R E N

• Der Trend von negativen globalen Kon-

junkturüberraschungen hält an. Haupt-

treiber waren die Industrienationen

(G10), aber auch die Schwellenländer

haben jüngst negativ überrascht. In Chi-

na ist die Wirtschaft im Jahresvergleich

mit -6,8% im ersten Quartal stärker als

erwartet geschrumpft und die Einzel-

handelsumsätze sind im März um 15,8%

eingebrochen. Positiv überrascht haben

im Jahresvergleich die März-Daten zur

Industrieproduktion (-1,1%), die Expor-

te (-6,6%) und die Importe (-0,9%).

Siehe Erläuterungen unten.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2015 - 24.04.2020

• Die US-Konjunkturüberraschungen

zeigen eine Wirtschaft im freien Fall an.

Neben dem massiven Einbruch des Ar-

beitsmarkts haben die Einzelhandelsum-

sätze (März), die Industrieproduktion

(März) und der Empire Manufacturing

Index (April) die Konjunkturenttäu-

schungen angeführt.

• In der Eurozone enttäuschten die Kon-

junkturdaten ebenfalls massiv. Die Ein-

kaufsmanagerindizes, insbesondere die

aus der Serviceindustrie, haben deutlich

negativ überrascht. Der ZEW-Indikator

für Deutschland ist im April gestiegen,

während der Ifo-Index gefallen ist.

Siehe Erläuterungen unten.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2015 - 24.04.2020

• In Großbritannien haben jüngst die

Einkaufsmanagerindizes (April) und die

Einzelhandelsumsätze (März) ent-

täuscht.

• In Japan haben Industrieproduktion

(Feb.) und Exporte (-11,7% YoY, März)

negativ überrascht.

Die Citigroup Economic Surprise Indizes sind definiert als

gewichtete historische, normalisierte Datenüberraschungen

(Ist-Releases vs. Bloomberg-Erhebungsmedian) über die

letzten drei Monate. Ein positiver Wert des Index deutet

darauf hin, dass die Wirtschaftsdaten per Saldo den Konsens

übertroffen haben. Die Indizes werden täglich in einem

rollierenden Dreimonatsfenster berechnet. Die Indizes

verwenden eine Zeitzerfallsfunktion, um das begrenzte

Gedächtnis der Märkte zu replizieren, d.h. das Gewicht einer

Datenüberraschung verringert sich über die Zeit.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2015 - 24.04.2020

6/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor

OECD Frühindikator

Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers Index) der Industrie

Gesamtinflation

0%

25%

50%

75%

100%

98

99

100

101

102

1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020

Globaler OECD-Frühindikator Anteil der Länder mit einer monatlichen Verbesserung im OECD-Indikator (RS)

Globaler OECD Frühindikator:• Expansion – über 100 und steigend• Abschwung – über 100, aber fallend• Verlangsamung – unter 100 und fallend• Erholung – unter 100, aber ansteigend

J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N D J F Mrz Apr

Globaler PMI 47,6

USA (ISM) 49,1

Kanada 46,1

Eurozone 44,5 33,6

Deutschland 45,4 34,4

Großbritannien 47,8 32,9

Frankreich 43,2 31,5

Niederlande 50,5

Italien 40,3

Spanien 45,7

Schweden 43,2

Schweiz 43,7

China (offiziell) 52,0

China Caixin 50,1

Japan 44,8 43,7

Südkorea 44,2

Taiwan 50,4

Australien 39,4 22,4

Brasilien 48,4

Mexiko 45,0

Russland 47,5

Indien 51,8

Südafrika 48,1

Kontraktion Wachstum

40 44 46 48 49 50 51 52 54 56 60

2017 2018 2019 2020

Feb Mrz

Aggregation* 2,5 1,9

USA 2,3 1,5

Kanada 2,2 0,9

Eurozone 1,2 0,7

Deutschland 1,7 1,3

Großbritannien 1,7 1,5

Frankreich 1,6 0,8 0,0

Niederlande 1,3 1,1 0,0

Italien 0,2 0,1 0,0

Spanien 0,9 0,1 0,0

Schweden 1,3 0,8 0,0

Schweiz -0,1 -0,5

China 5,2 4,3 0,00,0

Japan 0,4 0,4 0,0

Südkorea 1,1 1,0 0,0

Taiwan -0,2 0,0 0,0

Australien 1,6 1,5 0,0

Brasilien 4,0 3,3 0,0

Mexiko 3,7 3,3 0,0

Russland 2,3 2,5 0,0

Indien 6,6 5,9 0,0

Südafrika 4,6 4,1

Inflation Deflation

9,0 6,0 4,0 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,0 -1,0 -2,0

20192016 2017 20182013 2014 20152010 2011 2012

K O N J U N K T U R

• Der OECD-Frühindikator zeigt mit

einem Wert unter 99 Punkten und mit

fallender Tendenz einen deutlichen

Wirtschaftseinbruch an. Für kein einzi-

ges Land gab es im März eine Verbesse-

rung des Indikators gegenüber dem

Vormonat.

Der OECD Frühindikator setzt sich aus einer Reihe ausgewähl-

ter Wirtschaftsindikatoren zusammen, deren Zusammenset-

zung ein robustes Signal für künftige Wendepunkte liefert. Ein

Wendepunkt signalisiert in der Regel einen Wendepunkt im

Konjunkturzyklus in 6-9 Monaten. Allerdings liegen die

Vorlaufzeiten manchmal außerhalb dieses Bereichs und

Wendepunkte werden nicht immer richtig erkannt.

Quelle: OECD, Bloomberg, Zeitraum: 31.01.1994 - 31.12.2020

• Die Wirtschaftsstimmung in der Euro-

zone ist am Boden. Die April-PMIs fie-

len auf historische Rekordtiefs und zei-

gen somit eine deutliche konjunkturelle

Verschlechterung gegenüber März an.

• Ähnliches gilt für Großbritannien, Japan

und Südkorea.

Der PMI ist ein Gesamtindex, der einen allgemeinen Überblick

über die konjunkturelle Lage in der Industrie ermöglicht. Der

PMI leitet sich aus insgesamt elf Teilindizes ab, die die

jeweilige Veränderung zum Vormonat wiedergeben. Ein Wert

von 50 wird als neutral, ein Wert von über 50 Punkten als ein

Indikator für eine steigende und ein Wert von unter 50

Punkten für eine rückläufige Aktivität in der Industrie im

Vergleich zum Vormonat angesehen. Der Index hat im Durch-

schnitt einen Vorlauf vor der tatsächlichen Industrieprodukti-

on von drei bis sechs Monaten. Basis des PMI ist die Befragung

einer relevanten Auswahl von Einkaufsmanagern nach der

Entwicklung von Kenngrößen wie Auftragseingängen.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 31.01.2017 - 24.04.2020

• In Großbritannien ist die Inflation von

1,7% im Februar auf 1,5% im März ge-

fallen. Im Vergleich zu anderen Regio-

nen in Europa ist die Inflation in Groß-

britannien jedoch weiterhin hoch.

• In Kanada ist die Inflation deutlich

stärker zurückgegangen. Sie viel von

über 2% im Februar auf unter 1% im

März.

Die Messung der Inflation (in %, ggü. Vorjahr) erfolgt anhand

eines Verbraucherpreisindizes, auch Warenkorb genannt. In

diesem Warenkorb sind anteilig alle Güter und Dienstleistun-

gen enthalten, die ein Haushalt im Durchschnitt pro Jahr

erwirbt. * = Gewichtung nach Bruttoinlandsprodukt.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 31.03.2010 - 31.03.2020

7/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor

Entwicklung handelsgewichteter Währungsindizes

Währungsentwicklungen gegenüber dem Euro

EUR/USD-Wechselkurs und Zinsdifferenz 10-jähriger Anleihen

80

85

90

95

100

105

110

Jan 2019 Apr 2019 Jul 2019 Okt 2019 Jan 2020 Apr 2020

EUR USD JPY EM

31.12.2018 = 100

-90

-75

-60

-45

-30

-15

0

15

30

45

60

-30

-25

-20

-15

-10

-5

0

5

10

15

20

US

D

JP

Y

GB

P

CA

D

AU

D

NZ

D

CH

F

NO

K

SE

K

DK

K

CN

Y

INR

IDR

MY

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SG

D

KR

W

TW

D

TH

B

CZ

K

PLN

HU

F

RU

B

TR

Y

ZA

R

BR

L

CL

P

CO

P

MX

N

PE

N

Bitcoin

Rip

ple

Eth

ere

um

Liteco

in

Seit 4 Wochen (vs. Euro) Seit Jahresanfang (vs. Euro)

G10 Asien EMEA LatAm Krypto (RS)

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,00,9

1,0

1,1

1,2

1,3

1,4

2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021

EUR/USD Prognose EUR/USD 10J Zinsdifferenz (inv., RS) Prognose Zinsdiff. (inv., RS)

W Ä H R U N G E N

• Die „Risk-On“-Stimmung an den Ak-

tienmärkten ließ sich am Währungs-

markt nicht beobachten. Der japanische

Yen und der US-Dollar blieben in ihrer

Funktion als sichere Häfen weiter ge-

fragt. Der Euro und Schwellenländer-

Währungen waren die Verlierer der letz-

ten zwei Wochen.

Ein handelsgewichteter Index wird verwendet, um den

effektiven Wert eines Wechselkurses gegenüber einem

Währungskorb zu messen. Die Bedeutung anderer Währungen

hängt vom Anteil des Handels mit dem Land bzw. der Wäh-

rungszone ab.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2019 - 24.04.2020

• Der Euro musste sich in den letzten vier

Wochen gegenüber allen G10- und asia-

tischen Währungen geschlagen geben.

Die stark steigenden Staatsausgaben im

Euroraum müssen durch frisches Geld

der EZB in Form von Anleihekäufen fi-

nanziert werden. Dies belastet den Euro.

• Seit Jahresbeginn konnte die Gemein-

schaftswährung allerdings in der Breite

aufwerten.

Wertentwicklung von ausgewählten Währungen gegenüber

dem Euro, in Prozent.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2020 - 24.04.2020

• Der EUR/USD-Wechselkurs bewegte

sich in den letzten Wochen volatil seit-

wärts. Zuletzt musste die Gemein-

schaftswährung nachgeben und notiert

aktuell unter 1,08. Ein klarer Trend ist

jedoch noch nicht auszumachen.

• Richtungsweisend für den weiteren

Verlauf des Währungspaars dürfte ne-

ben der Geldpolitik auch der Erfolg des

Neustarts der wirtschaftlichen Aktivität

im jeweiligen Währungsraum sein.

• EUR/USD-Wechselkurs und Zinsdifferenz (in Prozentpunkten)

von 10-jährigen US-Staatsanleihen und 10-jährigend Bundesan-

leihen. Die Prognosen wurden von der Berenberg Volkswirt-

schaft erstellt.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2015 - 30.06.2021

8/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor

Sektor- und Styleperformance in Europa

Veränderungen der Konsensus-Gewinnschätzungen

Gewinnwachstum

4W (27.03.20 - 24.04.20) 24.04.19 24.04.18 24.04.17 24.04.16 24.04.15

YTD (31.12.19 - 24.04.20) 24.04.20 24.04.19 24.04.18 24.04.17 24.04.16

Gesundheit 24,5 12,8 -7,3 2,9 -13,9

Informationstechnologie -3,7 17,6 8,2 25,6 -10,1

Grundstoffe -17,8 4,4 11,0 27,4 -18,1

Growth -1,7 10,1 0,9 11,4 -9,5

Basiskonsumgüter -3,0 16,5 -8,5 8,9 -1,0

Energie -39,9 5,0 21,0 14,5 -14,6

Zyklische Konsumgüter -20,2 1,7 4,5 15,8 -15,7

Industrie -19,4 6,9 1,2 22,2 -7,9

Telekommunikation -22,9 -3,8 -3,8 -4,8 -11,4

Value -26,2 0,3 3,0 16,7 -16,7

Versorger 2,3 12,0 3,1 3,5 -9,9

Finanzen -32,9 -6,3 3,9 21,0 -19,8

Zyklische Konsumgüter: MSCI Europe Consumer Discretionary NR; Basiskonsumgüter: MSCI Europe Cons. Staples NR; Energie: MSCI Europe Energy NR;

Finanzen: MSCI Europe Financials NR; Gesundheit: MSCI Europe Health Care NR; Industrie: MSCI Europe Industrials NR; IT: MSCI Europe Inform. Techn. NR;

Grundstoffe: MSCI Europe Materials NR; Telekommunikation: MSCI Europe Telecommunication Services NR; Versorger: MSCI Europe Utilities NR;

Value: MSCI Europe Value NR; Growth: MSCI Europe Growth NR.

12-Monats-Zeiträume der letzten 5 JahreSeit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD)

16,4

11,0

10,4

8,6

8,3

5,8

4,5

2,9

2,8

2,7

-0,1

-4,8

3,0

-10,9

-21,1

-11,6

-8,7

-36,7

-26,7

-27,1

-23,8

-29,4

-13,6

-35,9

-45

-40

-35

-30

-25

-20

-15

-10

-5

0

Schw

elle

nlä

nd

er

We

lt

Ind

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na

tion

en

AP

AC

ex J

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A

Deuts

ch

land

Euro

pa

Late

inam

erik

a

Gro

ßbrita

nn

ien

Euro

zo

ne

1M-Veränderungen … 3M-Veränderungen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate

-40

-30

-20

-10

0

10

20

30

40

Schw

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er

We

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Ind

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AP

AC

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Schw

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US

A

Deuts

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Euro

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Euro

zo

ne

Gro

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Oste

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pa

2020-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %) 2021-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %)

A K T I E N – P E R F O R M A N C E U N D G E W I N N E

• Über die letzten vier Wochen und seit

Jahresanfang haben sich in Europa vor

allem der Technologiesektor sowie die

defensiven Branchen am besten entwi-

ckelt. Growth hat Value bisher in 2020

um beinahe 18Pp geschlagen. Insbeson-

dere der Finanz- und Energiesektor ha-

ben zu der starken Underperformance

von Value beigetragen.

Gesamtrendite europäischer Aktiensektoren und europäischer

Style-Indies, in Euro und in Prozent, sortiert nach 4-Wochen-

Performance. Der Unterschied zwischen Value und Growth

liegt in der Bewertung. Ein Wachstumstitel ist hoch bewertet,

weil von dem Unternehmen ein starkes Wachstum erwartet

wird. Valuetitel haben in der Regel weniger Wachstumsphan-

tasie und sind niedriger bewertet.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 24.04.2015 - 24.04.2020

• Nun sind die Gewinnrevisionen auch

für den defensiven Schweizer Aktien-

markt ins Negative gedreht. Über den

letzten Monat haben die Analysten vor

allem die Schätzungen für Unternehmen

aus der Eurozone und Großbritannien

nach unten angepasst.

• Asiatische Unternehmen kamen bei den

Gewinnrevisionen am glimpflichsten

davon.

1-Monats- und 3-Monats-Veränderungen der Konsensus-

Gewinnschätzungen für die nächsten 12 Monate, in Prozent.

APAC ex Japan = Asien Pazifik ohne Japan

Quelle: FactSet, Stand: 24.04.2020

• Ein negatives Gewinnwachstum für

2020 wird mittlerweile für alle Regionen

außer Asien ex Japan erwartet. Den

stärksten Gewinneinbruch prognosti-

ziert der Konsensus für Osteuropa. Der

stark gefallene Ölpreis dürfte dabei eine

entscheidende Rolle spielen.

• Für 2021 sehen die Analysten eine

stückweise Erholung der Unterneh-

mensgewinne für alle Regionen.

Vom Konsensus erwartetes Kalenderjahr-Gewinnwachstum für

ausgewählte Aktienregionen, gegenüber Vorjahr und in

Prozent. Dabei werden die Gewinnschätzungen der einzelnen

Unternehmen anhand der Indexgewichte hochaggregiert

(„Bottom-Up“). APAC ex Japan = Asien Pazifik ohne Japan

Quelle: FactSet, Stand: 24.04.2020

9/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor

Kontributionsanalyse

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von europäischen und US-Aktien

Historische Verteilung: Kurs-Gewinn- & Kurs-Buchwert-Verhältnis

-40

-20

0

20

40

60

80

2010 2012 2014 2016 2018 2020

EPS (Δ ggü. Vorjahr, %) KGV (Δ ggü. Vorjahr, %) Index-Wertentwicklung (Δ ggü. Vorjahr, %)

S&P 500

-40

-20

0

20

40

60Stoxx Europe 50

8

12

16

20

24

28

1988 1993 1998 2003 2008 2013 2018

S&P 500 Durchschnitt S&P 500 Stoxx 600* Durchschnitt Stoxx 600*

14,4

16,617,0

21,6

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

5

7

9

11

13

15

17

19

21

23

Euro Stoxx50

Stoxx 600 S&P 500 MSCI EM Euro Stoxx50

Stoxx 600 S&P 500 MSCI EM

Min/Max-Spanne Median Vor 4 Wochen Aktuell

KGV-Verteilung seit 01.01.2006 (LS)

KBV-Verteilung seit 01.01.2006 (RS)

A K T I E N - B E W E R T U N G

• Die Kontributionsanalyse zeigt ein-

drucksvoll, dass im Laufe der letzten 12

Monate die Gewinnschätzungen vor al-

lem in Europa stark gefallen sind, wäh-

rend die KGV-Bewertung deutlich ge-

stiegen ist – u.a. aufgrund der gefallenen

Anleiherenditen. Trotz dieser gegenläu-

figen Effekte hat der Stoxx Europa 50

mehr als 12% in diesem Zeitraum verlo-

ren.

Analyse der Treiber der Aktienmarktentwicklung über die

letzten 12 Monate. Dabei wird die Veränderung der Gewinn-

schätzungen sowie die Veränderung der Bewertung (Kurs-

Gewinn-Verhältnisses) berücksichtigt. EPS = earnings per share

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2010 - 24.04.2020

• Im April haben de Analysten die Ge-

winnschätzungen kräftig nach unten an-

gepasst, zeitgleich sind die Aktienmärkte

ordentlich gestiegen. In der Folge sind

die KGVs deutlich gestiegen.

• In den USA haben wir nun das hohe

Bewertungsniveau im Zuge der ange-

kündigten Steuererleichterungen von

Ende 2017 überschritten.

KGV-Bewertung auf Basis der Gewinnschätzungen für die

nächsten zwölf Monate europäischer und US-Aktien sowie der

jeweilige KGV-Durchschnitt seit 1988. *Für den Stoxx 600

wurde die Historie vor 2000 vom MSCI Europa übernommen.

Quelle: Bloomberg, IBES, Zeitraum: 31.12.1987 - 24.04.2020

• Auf KGV-Basis sind nun nach der star-

ken April-Erholung der Aktienmärke al-

le Regionen teurer bewertet als der eige-

ne historische Median seit 2006. Die

USA hat sogar den höchsten Stand in

diesem Zeitraum erreicht.

• Auf KBV-Basis sehen die Bewertungen

etwas freundlicher aus. Aber auch da

sind die USA teuer, verglichen mit der

eigenen Historie und allen andere Regi-

onen.

Historische Verteilung von Bewertungskennziffern für ausge-

wählte Aktienregionen seit 2006. Gezeigt werden neben dem

aktuellen Wert, der Beobachtung vor vier Wochen und dem

historischen Median das Maximum (obere Grenze des grauen

Balkens) sowie Minimum (untere Grenze des grauen Balkens).

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2006 - 24.04.2020

10/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor

Rendite 10-jähriger Staatsanleihen

Steilheit Renditestrukturkurve (10J-2J)

Implizite Leitzinsveränderungen

-1,0

-0,5

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

2015 2016 2017 2018 2019 2020

Deutschland (EUR) Frankreich (EUR) Italien (EUR) Großbritannien (GBP) USA (USD)

IT: 1,84% (+51 Bp)

US: 0,60% (-7 Bp)

GB: 0,29% (-8 Bp)

FR: 0,03% (+8 Bp)

DE: -0,47% (+0 Bp)

-100

-50

0

50

100

150

200

250

300

350

1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020

US Treasury-Steilheit (10J-2J, in Bp) DE Bund-Steilheit (10J-2J, in Bp)

US

DE

10J 2J Spread

0,60% 38 Bp

-0,47% -0,71% 23 Bp

0,22%

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

Apr

20

20

Ju

n 2

02

0

Ju

l 20

20

Sep

20

20

Nov 2

02

0

Dez 2

02

0

Ja

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02

1

Apr

20

20

Ju

n 2

02

0

Ju

l 20

20

Sep

20

20

Okt 2

020

Dez 2

02

0

Ja

n 2

02

1

Ma

i 2

02

0

Ju

n 2

02

0

Aug

20

20

Sep

20

20

Nov 2

02

0

Dez 2

02

0

Feb 2

02

1

Eingepreiste Zinsanhebungen … Zinssenkungen … Zinsschritte vor 4 Wochen

Fed (25bp) EZB (10bp) BoE (25bp)

S T A A T S A N L E I H E N & Z E N T R A L B A N K E N

• Die trüben konjunkturellen Aussichten

und das gestiegene politische Risiko lie-

ßen die Renditen auf 10-jährige italieni-

sche Staatsanleihen auf nahe 2% deut-

lich ansteigen. Das Risiko eines EU-

Austritts ist laut jüngsten Umfragen ge-

stiegen. Nichtsdestotrotz hat S&P das

Investment-Grade-Rating BBB von Ita-

lien bestätigt.

• Sichere Häfen wie US- oder deutsche

Staatsanleihen sahen in den letzten vier

Wochen hingegen sinkende Renditen.

Effektive Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen sowie Verän-

derung in den letzten vier Wochen in Basispunkten (in Klam-

mern).

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2015 - 24.04.2020

• Während sich die Steilheit der deutschen

Renditestrukturkurve über die letzten

zwei Wochen kaum verändert hat, ist

diese bei der US-Renditestrukturkurve

um gute 10 Basispunkte gesunken. Mit

38 Basispunkten ist diese jedoch weiter-

hin merklich von einer Invertierung ent-

fernt.

Die Zinsstrukturkurve unterscheidet zwischen dem so genann-

ten kurzen und dem langen Ende. Der Grund dafür liegt in der

Art, welche Faktoren die Renditen beeinflussen. Zentralban-

ken steuern durch ihre Geldpolitik und die Leitzinsen das

kurze Ende der Kurve. Dagegen wird das lange Ende weniger

durch die Zentralbanken, sondern durch Inflationserwartun-

gen, Angebot, Nachfrage und Risikoprämien beeinflusst.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.1998 - 24.04.2020

• In Zeiten massiver Liquiditätsbereitstel-

lung erwartet der Markt keine weitere

Zinssenkung der Fed in 2020. Die US-

Zentralbankzinsen dürften somit zeitnah

nicht unter 0% fallen. Die Wahrschein-

lichkeit einer Zinsanhebung befindet

sich hingegen bei rund 10%.

• In der Eurozone hält der Markt eine

Zinssenkung auf -0,6% im Juli mit rund

80% für wahrscheinlich.

Derivate auf Geldmarktzinssätzen – wie die Fed Funds Futures

– können verwendet werden, um die vom Markt gepreiste

Änderung (Anzahl der Schritte) des Leitzinses zu ermitteln.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 27.03.2020 - 24.04.2020

11/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor

Risikoaufschläge Finanzwerte und Nicht-Finanzwerte

Risikoaufschläge High-Yield und Schwellenländer

Historische Verteilung der Credit-Spreads (in Bp)

0

50

100

150

200

250

300

350

400

2015 2016 2017 2018 2019 2020

USD Financial EUR Financial USD Non-Financial EUR Non-Financial

USD Fin.: 220 Bp

USD Non-Fin.: 253 Bp

EUR Fin.: 155 Bp

EUR Non-Fin.: 154 Bp

100

300

500

700

900

1100

1300

2015 2016 2017 2018 2019 2020

USD High Yield EUR High Yield EM High Yield (USD) EM High Grade (USD)

USD High Yield: 676 Bp

EUR High Yield: 543 Bp

EM High Yield: 860 Bp

EM High Grade: 325 Bp

0

150

300

450

600

750

900

1.050

1.200

0

50

100

150

200

250

300

350

400

USDFinancial

EURFinancial

USD Non-Financial

EUR Non-Financial

USD HighYield

EUR HighYield

EM HighYield

EM HighGrade

Min/Max Median Vor 4 Wochen Aktuell

RSLS

U N T E R N E H M E N S A N L E I H E N

• In den letzten zwei Wochen sind die

Risikoaufschläge auf Investment-Grade-

Unternehmensanleihen leicht gesunken.

Nach der rasanten Spreadausweitung

und der relativ schnellen Spreadeinen-

gung scheint der Markt somit vorerst ei-

ne Pause einzulegen.

• Bei EUR-Unternehmensanleihen sahen

jüngst insbesondere Nicht-

Finanzanleihen eine Spreadeinengung.

Im Auto- und Freizeitsektor haben sich

die Risikoaufschläge am stärksten ver-

ringert, auch wenn diese sich weiterhin

auf historisch hohen Niveaus befinden.

Erläuterungen siehe mittlere und untere Abbildung.

Quelle: FactSet, Zeitraum: 01.01.2015 - 24.04.2020

• Trotz historisch hoher Kapitalzuflüsse

in Hochzinsanleiheprodukte sind die Ri-

sikoaufschläge in den letzten zwei Wo-

chen nicht wesentlich gesunken. Bei

USD-Hochzinsanleihen sind die Risiko-

aufschläge sogar um etwa 20 Basispunk-

te gestiegen.

• Lediglich Schwellenländer-Hochzins-

anleihen sahen mit rund 40 Basispunk-

ten merklich sinkende Risikoaufschläge.

Wie hoch das mit der Unternehmensanleihe verbundene Risiko

ist, zeigt sich an ihrem Asset Swap Spread (in Bp). Dieser gibt

die Rendite an, die der Emittent zusätzlich zum Swapsatz für

die jeweilige Laufzeit als Ausgleich für sein Bonitätsrisiko

zahlen muss. Siehe weitere Erläuterungen unten.

Quelle: FactSet, Zeitraum: 01.01.2015 - 24.04.2020

• Im Vier-Wochen-Vergleich sind die

Risikoaufschläge in allen Segmenten bis

auf EM-High Grade deutlich gesunken.

Die absolute stärkste Spreadeinengung

sahen USD-Finanzanleihen. Nichtsdes-

totrotz verweilen die Risikoaufschläge

weiterhin deutlich über dem 10-Jahres-

Median.

USD Financial = ICE BofAML US Financial; EUR Financial = ICE

BofAML Euro Financial; USD Non-Financial = ICE BofAML US

Non-Financial; EUR Non-Financial = ICE BofAML Euro Non-

Financial; USD High Yield = ICE BofAML US High Yield; EM High

Yield = ICE BofAML High Yield Emerging Markets Corporate

Plus; EM High Grade = ICE BofAML High Grade Emerging

Markets Corporate Plus. Die hier dargestellten EM-Indizes sind

Hartwährungsanleihen.

Quelle: FactSet, Zeitraum: 24.04.2010 – 24.04.2020

12/13 Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG • Berenberg Märkte - Monitor

Performance Rohstoffe

Rohöl

Gold

-33,1

-26,3

-20,7

-10,8

-4,6

-2,4

1,0

4,3

4,5

4,6

5,0

6,7

6,8

7,4

9,0

-80 -60 -40 -20 0 20 40

WTI Rohöl (US$/bbl)

Gasöl (US$/MT)

Brent Rohöl (US$/bbl)

Palladium (US$/Unze)

Blei (US$/t)

Aluminium (US$/t)

Zink (US$/t)

Silber (US$/Unze)

Gold (US$/Unze)

Zinn (US$/t)

Platin (US$/Unze)

Kupfer (US$/t)

Gold (EUR/Unze)

Erdgas (US$/MMBtu)

Nickel (US$/t)

Seit 4 Wochen Seit Jahresanfang

350

400

450

500

55020

40

60

80

100

Brent Rohöl (USD/Barrel) US-Öllagerbestand (in Tsd. Barrel, invers, RS)

200

500

800

1.100

1.400

1.700

2.000

8

9

10

11

12

13

14

2015 2016 2017 2018 2019 2020

US-Ölproduktion (in Mio. Barrel pro Tag) Anzahl US-Ölbohrlöcher (RS)

80

85

90

95

100

105

-150

-100

-50

0

50

100

150

200

250

2015 2016 2017 2018 2019 2020

US Realzins (invertiert, in Bp) USD handelsgewichtet (invertiert, RS)

40

55

70

85

100

115

1.000

1.150

1.300

1.450

1.600

1.750

Gold (USD pro Unze) Gold ETF-Bestände (Mio. Feinunzen, RS)

R O H S T O F F E

• Auch der Rohstoffsektor profitierte in

der Breite von der „Risk-On“-Bewegung

der letzten Wochen.

• Die Gewinner waren neben Gold auch

Industriemetalle sowie Silber und Platin,

welche ebenfalls vielfach in der Industrie

Anwendung finde.

• Energierohstoffe mussten ein weiteres

Mal einen heftigen Rückschlag verzeich-

nen. WTI hat seit Jahresbeginn über

70% verloren.

Gesamtrendite („Total Return“) von ausgewählten Rohstoffin-

dizes, in Prozent, sortiert nach 4-Wochen-Performance.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2020 - 24.04.2020

• Aufgrund der vielerorts beschlossenen

Verlängerungen der Quarantänemaß-

nahmen ist die Nachfrage bei Rohöl

weiter rückläufig. Die globalen Lagerka-

pazitäten dürften somit trotz Kürzungen

der OPEC+ in den kommenden Wo-

chen vollends ausgeschöpft sein.

• Die erstmals in der Geschichte negati-

ven Preise bei WTI waren allerdings vor

allem durch Verkäufe von ETFs be-

stimmt. Diese mussten ihre Future-

Kontrakte rollen und übten somit er-

heblichen Preisdruck aus.

Eine höhere Ölproduktion und höhere Lagerbestände wirken

tendenziell ölpreisbelastend und umgekehrt. Eine Zunahme

der aktiven Ölbohrlöcher indiziert eine zukünftig höhere

Ölproduktion.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2015 - 24.04.2020

• Gold konnte in den vergangenen Wo-

chen trotz steigender Aktienmärkte und

starkem US-Dollar weiter glänzen. In

Euro gerechnet erreichte es mit 1.609

Euro je Unze sogar ein neues Allzeit-

hoch. Motor der Rally bleiben vor allem

ETF-Investoren.

Der US-Dollar sowie der reale, d. h. inflationsbereinigte

Zinssatz zählen zu den fundamentalen Preisfaktoren des

Goldpreises. Steigende Realzinsen belasten tendenziell den

Goldpreis, während sinkende Realzinsen unterstützend

wirken. Das Gleiche gilt für den US-Dollar. Die Entwicklung

der Gold-ETF-Bestände spiegelt die Nachfrage von Finanzanle-

gern nach Gold wider.

Quelle: Bloomberg, Zeitraum: 01.01.2015 - 24.04.2020

I M P R E S S U M

HERAUSGEBER

Prof. Dr. Bernd Meyer, CFA | Chefstratege Wealth and Asset Management

AUTOREN

Ulrich Urbahn, CFA | Leiter Multi Asset Strategy & Research

Ist fokussiert auf den Multi-Asset-Investmentprozess, die Generierung

von Investmentideen und die Kapitalmarktkommunikation

+49 69 91 30 90-501 | [email protected]

Karsten Schneider, Analyst Multi Asset Strategy & Research

Analysiert Finanzmärkte, unterstützt den Multi-Asset-Investmentprozess und wirkt

bei Kapitalmarktpublikationen mit

+49 69 91 30 90-502 | [email protected]

Ludwig Kemper, Analyst Multi Asset Strategy & Research

Analysiert Finanzmärkte, unterstützt den Multi-Asset-Investmentprozess und wirkt

bei Kapitalmarktpublikationen mit

+49 69 91 30 90-224 | [email protected]

Zur Reihe Berenberg Märkte

gehören folgende Publikationen:

► Monitor

Fokus

Investment Committee

Protokoll

www.berenberg.de/publikationen

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Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung.

Datum: 27. April 2020

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