3 c itfd |r ift öer deutpchen fltd jitek ten fä...

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43. Jahrgang. Hannover, den 28. Juni 1939. Heft 13. Itentfrhi» ftniihiiftf 3citfd|rift öer deutpchen fltdjitektenfäliiffc Herausgeber: Curt R. Vincent}. — GeTcbäftsbaus: Fjan«over, Hm Sdriffgraben 41 . (Alle Rechte Vorbehalten.) V o m G e iste deutscher B au ku n st. Zum 70 . Geburtstage von Prof. Schultze-Naum burg am 10 . J u n i. Uefindet sich ein Volksleben in Harmonie, so muß diese 33^-' Harmonie auch sichtbar werden. Besonders in den Bauten eines Landes muß sie in Erscheinung treten, denn aus ihnen kann man deutlich die Struktur des geistigen und gesellschaft- lichen Lebens ablesen. Ein Volkswesen befindet sich in Har- monie, wenn eine große rassenmäßig gebundene Idee besteht, der das ganze Volk lebt.“ Diese Worte standen in einem Leit- artikel der „Deutschen Bauhütte“ von Professor D r.-Ing. Schultze- Naumburg im Juli 1933. Aber auch schon im Jahre 1923 hatte Prof. Dr. Schultze-Naumburg einen Beitrag in der „Deutschen Bauhütte“ veröffentlicht, in dem u. a. die Fragen gestellt wurde: „Haben wir denn keine Brennpunkte des politischen, m ilitä- rischen, wissenschaftlichen und sozial-öffentlichen Lebens ? Haben w ir denn keine Rathäuser, Kasernen, Waffenplätze, Universitäten, Schulen, Markthallen, Brücken usw. ? Wo bleibt die große Form, die sie zusammenfaßt, die den Monumenten den Platz anweist, die gliedert, verteilt, aneinanderreiht, die durch Füllkörper trennt, Durchblicke schafft, den Blick auf das Wesent- liche führt und die Fülle der Einzel-Abteilungen zum Organis - mus zusammenschließt ?“ Diese Fragen, die im Ablauf eines Jahrzehnts der heute Siebzigjährige an die Zeit stellte, sind heute in Taten beant- wortet worden, wie sie damals nur wenigen aus der Zunft der Bauleute in hohen Wunschträumen vorschwebten. W ir sehen die Bauten des Dritten Reiches in Harmonie und Großartigkeit vor uns erstehen, Bauten der Repräsentation, aber auch Bauten, in denen die Technik gleichsam als Symbol der fortreißenden Idee des Nationalsozialismus auftritt. Nur großen Zeitaltern gelang diese Vereinigung der technischen Zweckmäßigkeit mit der einfach-großen Linie der Schönheit. Die machtvollen Bogen der Viadukte der Reichsautobahnen spannen sich in romantischer Kühnheit. Aber nicht nur die großen Werke sind es, sondern auch das Rasthaus für den Fernfahrer, das sich hineinschiebt in die Landschaft, das Siedlungshaus, das mit geringen Mitteln zwar auf jeden äußeren Schein verzichtet, ohne doch gemütlich die Harmonie der Natur zu zerstören. Alles das sind Erfüllungen, die nicht ohne kämpferischen Einsatz möglich waren. Das Wort vom kämpferischen Einsatz wird heute etwas reichlich angewandt. Die Masse verbindet nur zu leicht damit den in geschlossener Formation Marschierenden. Man muß aber bedenken, daß, ehe eine Formation aufgestellt werden kann, die Rufer zum Sammeln notwendig sind. Diese geistigen Vorbereiter aller Revolutionen koniitgn nicht andere als Einzel- kämpfer sein. Es gehörte aber dazu ein unbedingter Wille und ein unendlicher Glaube. Als Schultze-Naumburg im Jahre 1897 die ersten Bände seiner Kulturarbeiten herausbrachte, setzte er sich zum Ziel, die bis da kunstgeschichtlich noch unbeachtete schlichte bürger- liche Baukunst bis um 1800, die noch nicht auf ihre lebendige Bedeutung hin geprüft worden war, den üblichen Häusern des 19. Jahrhunderts gegenüberzustellen. Er tat dies aber nicht in einer schulmeisterlichen Weise, sondern er suchte den Leser geistig zu führen durch eigenes Vergleichen und Werten des Ausdrucks ■vererschiedenen Hausarten; das Urteil sollte er selbst bilden. Immer wieder griff Schultze-Naumburg zur Feder, um den deutschen Menschen die Augen für das deutsche Bauen zu öffnen. Blicken wir heute zurück, so wissen w ir, welche geistigen Kämpfe und welcher Glaube hier notwendig waren, um nicht müde zu werden. Man war ja international, und als gar in einer Zeit des jämmerlichsten geistigen Verfalles Schultze- Naumburg klar und offen für die Bedeutung der nordischen Rasse in der Kunstgestaltung eintrat und die Bilder jener „M o - dernen“, die heute in den Ausstellungen für entartete Kunst gezeigt werden, als das hinstellte, was sie waren, nämlich grauen- hafte Machwerke degenerierter Kretins, da mußte er sich ge- fallen lassen, als hoffnungslos veraltet und verkalkt zu gelten. Versnobte und semitische Architekten zementierten orientalische Wohnmaschinen zusammen und erhielten dafür fürstliche Hono- rare. Wenn die „Deutsche Bauhütte“ damals immer wieder Männern wie Schultze-Naumburg ihre Spalten öffnete, wenn wir, durch Schultze-Naumburgs Werk beeinflußt, damals in un - serer Schriftleitung den Kam pf aufnahmen gegen die Schein- Architektur, die „Jammerstock-Siedlung“, die marxistischen Ar - beiterkasernen, so waren wir uns bewußt, daß auch die „Deutsche Bauhütte“ so wenig wie Schultze-Naumburg „modern“ waren. Unkompliziert stellte Schultze-Naumburg einfache bürgerliche Häuser einer gepflegten Hauskultur in Landschaft oder Wohn- zeile. Ob es sich nun um das breit hingelagerte Landhaus in Rendsbach in Bayern handelte oder jenes bürgerliche Haus in Merseburg, das an die gepflegte Hauskultur der Goethe-Zeit erinnerte, seine Häuser zeigten zwar jedes sein eigenes, aber deutsches Gesicht. Wer auch das repräsentative Schloß Alten- dorf (1905) mit der symmetrischen Ordnung und dem Zusam- menfassen in ein Haupt-Motiv heute sieht und daran denkt, daß dieses in einer Zeit geschaffen wurde, als in Deutsch- land sich der Jugendstil verschnörkelte, weiß, wie recht es ist, Schultze-Naumburg als geistigen Vorkämpfer der Bauten des Dritten Reiches zu betrachten. Es war nach der ganzen Gesinnung Schultze-Naumburgs selbstverständlich, daß er schon früh zu Adolf Hitler stoßen mußte, dem Manne, der nicht nur der Baumeister des deutschen Staates ist, sondern der auch die Baukunst in den Dienst dieses neuen Staates stellte. Daß unter Schultze-Naumburgs Führung das ehemalig rote Bauhaus, das in der „Deutschen Bauhütte“ so scharf wie von keiner anderen Zeitschrift bekämpft wurde, zu einer nationalsozialistischen Kunsterziehungsstätte umgestaltet wurde, haben sich jene verflossenen Größen, die nun im Neu- yorker Ghetto hocken, auch niemals träumen lassen. Ein reiches Leben liegt hinter dem Siebzigjährigen, dem unermüdlichen Hüter der deutschen Baukunst, der weiter wirkt als Lehrer und Erzieher. Sein lebhafter Geist, seine scharfe Beobachtungsgabe, seine Begeisterungsfähigkeit und sein starker Glaube an die Zukunft des deutschen Volkes und des deutschen Bauens haben ihn an jene Stelle gestellt, an der er seine reichen Erfahrungen weitergeben kann. W ir grüßen den Siebzigjährigen und wünschen ihm das Aufhorchen jener kunstbegeisterten Jugend, die zum deutschen Bauen zu führen, er berufen ist. Dr. L. V.

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  • 4 3 . J a h r g a n g . H a n n o v e r , d e n 28. J u n i 1939. H e f t 13 .

    Itentfrhi» ftniihiiftf3 c i t f d | r i f t ö e r d e u t p c h e n f l t d j i t e k t e n f ä l i i f f c

    Herausgeber: Curt R. V incent}. — GeTcbäftsbaus: Fjan«over, Hm Sdriffgraben 4 1 .

    (Alle Rechte Vorbehalten.)

    V o m G e i s t e d e u t s c h e r B a u k u n s t .

    Z u m 7 0 . G e b u r t s t a g e v o n P r o f . S c h u l t z e - N a u m b u r g a m 1 0 . J u n i .

    U e f in d e t s ich e in V o lk s le b e n in H a r m o n ie , so m u ß diese 3 3 ^ - ' H a r m o n ie a u c h s ic h tb a r w e rd e n . B eso nd ers in d e n B a u te n eines L a n d e s m u ß sie in E rs c h e in u n g tre te n , d e n n aus ih n e n k a n n m a n d e u tl ic h d ie S tr u k tu r des g e is tig e n u n d g e se llsch a ftlic h e n L e b e n s ab lese n . E in V o lk s w e s e n b e fin d e t s ich in H a r m o n ie , w e n n e in e g ro ß e ra s s e n m ä ß ig g e b u n d e n e Id e e b es te h t, d e r das ganze V o lk le b t .“ D ie s e W o r te s ta n d e n in e in e m L e i t a r tik e l d e r „ D e u ts c h e n B a u h ü t te “ v o n P ro fes so r D r . - I n g . S c h u ltz e - N a u m b u r g im J u li 1 9 3 3 . A b e r au ch schon im Jahre 1923 h a tte P ro f. D r . S c h u ltz e -N a u m b u rg e in e n B e itra g in d e r „ D e u ts c h e n B a u h ü tte “ v e rö ffe n tlic h t, in d e m u . a. d ie F ra g e n g e s te llt w u rd e : „ H a b e n w ir d e n n k e in e B re n n p u n k te des p o lit is c h e n , m il i tä risch en , w is s e n s c h a ftlic h e n u n d s o z ia l-ö ffe n tlic h e n L e b e n s ? H a b e n w ir d e n n k e in e R a th ä u s e r , K a s e rn e n , W a ffe n p lä tz e , U n iv e rs itä te n , S c h u le n , M a r k th a l le n , B rü c k e n u s w . ? W o b le ib t die große F o r m , d ie sie z u s a m m e n fa ß t, d ie d e n M o n u m e n te n den P latz an w e is t, d ie g lie d e r t , v e r te i l t , a n e in a n d e rre ih t , d ie d u rc h F ü llk ö rp e r t r e n n t , D u r c h b lic k e s c h a fft, d e n B lic k a u f das W e s e n tlic h e fü h r t u n d d ie F ü l le d e r E in z e l-A b te i lu n g e n z u m O rg a n is m us zu s a m m e n s c h lie ß t ?“

    D iese F ra g e n , d ie im A b la u f eines J a h rze h n ts d e r h e u te S ieb z ig jäh rig e an d ie Z e i t s te llte , s in d h e u te in T a te n b e a n tw o rte t w o rd e n , w ie sie d a m a ls n u r w e n ig e n aus d e r Z u n f t d e r B au leu te in h o h e n W u n s c h trä u m e n v o rs c h w e b te n . W ir sehen die B au ten des D r i t t e n R e ic h es in H a r m o n ie u n d G ro ß a r t ig k e it v o r uns e rs te h e n , B a u te n d e r R e p rä s e n ta tio n , a b e r au ch B a u te n , in d e n en d ie T e c h n ik g le ic h s a m als S y m b o l d e r fo r t re iß e n d e n Id e e des N a tio n a ls o z ia lis m u s a u f t r i t t . N u r g ro ß e n Z e ita l te r n gelang diese V e r e in ig u n g d e r te c h n is c h e n Z w e c k m ä ß ig k e it m it d e r e in fa c h -g ro ß e n L in ie d e r S c h ö n h e it. D ie m a c h tv o lle n B og en d e r V ia d u k te d e r R e ic h s a u to b a h n e n s p an n en sich in ro m a n tis c h e r K ü h n h e it . A b e r n ic h t n u r d ie g ro ß e n W e r k e s in d es, s o n d e rn au ch das R asth au s fü r d e n F e r n fa h r e r , das sich h in e in s c h ie b t in d ie L a n d s c h a ft, das S ie d lu n g s h a u s , das m i t g e r in g e n M i t t e ln z w a r a u f je d e n ä u ß e re n S c h e in v e rz ic h te t , o h n e d o ch g e m ü tlic h d ie H a rm o n ie d e r N a t u r z u z e rs tö re n . A lle s das s in d E r fü llu n g e n , d ie n ic h t o h ne k ä m p fe r is c h e n E in s a tz m ö g lic h w a re n .

    D a s W o r t v o m k ä m p fe r is c h e n E in s a tz w ir d h e u te etw as re ic h lic h a n g e w a n d t. D ie M a s s e v e rb in d e t n u r z u le ic h t d a m it d e n in gesch lossener F o rm a t io n M a rs c h ie re n d e n . M a n m u ß ab er b e d en ken , d a ß , eh e e in e F o rm a t io n a u fg e s te llt w e rd e n k a n n , d ie R u fe r z u m S a m m e ln n o tw e n d ig s in d . D ie s e g e is tig en V o rb e re ite r a lle r R e v o lu t io n e n k o n iitg n n ic h t a n d e re als E in z e lk ä m p fe r sein. E s g e h ö rte a b e r d a z u e in u n b e d in g te r W i l le u n d e in u n e n d lic h e r G la u b e .

    A ls S c h u ltz e -N a u m b u rg im J a h re 1 8 9 7 d ie e rs te n B än d e se in er K u ltu r a r b e ite n h e ra u s b ra c h te , se tz te e r s ich z u m Z ie l , d ie b is da k u n s tg e s c h ic h tlic h n o c h u n b e a c h te te s c h lic h te b ü rg e r lic h e B a u k u n s t b is u m 1 8 0 0 , d ie n o c h n ic h t a u f ih re le b e n d ig e B e d e u tu n g h in g e p r ü ft w o rd e n w a r , d e n ü b lic h e n H ä u s e rn des 19. J a h rh u n d e rts g e g e n ü b e rz u s te lle n . E r ta t d ies a b e r n ic h t in e in e r s c h u lm e is te r lic h e n W e is e , s o n d e rn e r su chte d e n L e s e r ge is tig z u fü h r e n d u rc h e ig en es V e r g le ic h e n u n d W e r te n des A u s d ru c k s ■ verersch iedenen H a u s a r te n ; das U r t e i l so llte e r se lbst b ild e n .

    Im m e r w ie d e r g r i f f S c h u ltz e -N a u m b u rg z u r F e d e r , u m d e n d e u ts ch e n M e n s c h e n d ie A u g e n fü r das d e u ts ch e B a u e n z u ö ffn e n . B lic k e n w ir h e u te z u rü c k , so w issen w ir , w e lc h e g e is tig e n K ä m p fe u n d w e lc h e r G la u b e h ie r n o tw e n d ig w a re n , u m n ic h t m ü d e z u w e rd e n . M a n w a r ja in te rn a t io n a l, u n d als g a r in e in e r Z e i t des jä m m e rlic h s te n g e is tig e n V e r fa lle s S c h u ltz e - N a u m b u r g k la r u n d o ffe n fü r d ie B e d e u tu n g d e r n o rd is c h e n Rasse in d e r K u n s tg e s ta ltu n g e in tr a t u n d d ie B ild e r je n e r „ M o d e rn e n “ , d ie h e u te in d e n A u s s te llu n g e n fü r e n ta r te te K u n s t g e ze ig t w e rd e n , als das h in s te llte , was sie w a re n , n ä m lic h g ra u e n h a fte M a c h w e rk e d e g e n e r ie r te r K re t in s , da m u ß te e r s ich gefa lle n lassen, als h o ffn u n g s lo s v e ra lte t u n d v e rk a lk t z u g e lte n . V e rs n o b te u n d sem itisch e A rc h ite k te n z e m e n tie r te n o r ie n ta lis c h e W o h n m a s c h in e n zu s a m m e n u n d e rh ie lte n d a fü r fü rs t lic h e H o n o ra re . W e n n d ie „ D e u ts c h e B a u h ü t te “ d am als im m e r w ie d e r M ä n n e r n w ie S c h u ltz e -N a u m b u rg ih re S p a lte n ö ffn e te , w e n n w ir , d u rc h S c h u ltz e -N a u m b u rg s W e r k b e e in f lu ß t, d a m a ls in u n serer S c h r if t le itu n g d e n K a m p f a u fn a h m e n gegen d ie S c h e in - A rc h ite k tu r , d ie „ J a m m e rs to c k -S ie d lu n g “ , d ie m a rx is tis c h e n A r b e ite rk a s e rn e n , so w a re n w ir uns b e w u ß t, daß au c h d ie „ D e u ts c h e B a u h ü tte “ so w e n ig w ie S c h u ltz e -N a u m b u rg „ m o d e r n “ w a re n . U n k o m p liz ie r t s te llte S c h u ltz e -N a u m b u rg e in fa c h e b ü rg e r lic h e H ä u s e r e in e r g e p fle g te n H a u s k u ltu r in L a n d s c h a ft o d e r W o h n - z e ile . O b es sich n u n u m das b r e it h in g e la g e rte L a n d h a u s in R e n d s b a c h in B a y e rn h a n d e lte o d e r jenes b ü rg e r lic h e H a u s in M e rs e b u rg , das an d ie g e p fle g te H a u s k u ltu r d e r G o e th e -Z e it e r in n e r te , seine H ä u s e r z e ig te n z w a r jedes se in e ig en es , a b e r d eutsches G e s ic h t. W e r au ch das re p rä s e n ta tiv e S c h lo ß A l te n d o r f (1 9 0 5 ) m it d e r s y m m e tr is c h e n O rd n u n g u n d d e m Z u s a m m en fasse n in e in H a u p t - M o t iv h e u te s ie h t u n d d a ra n d e n k t , d aß dieses in e in e r Z e it g e sch affen w u rd e , als in D e u ts c h la n d sich d e r J u g e n d s til v e rs c h n ö rk e lte , w e iß , w ie re c h t es is t , S c h u ltz e -N a u m b u rg als g e is tig en V o r k ä m p fe r d e r B a u te n des D r i t t e n R e ic h es z u b e tra c h te n .

    E s w a r n a ch d e r g a n ze n G e s in n u n g S c h u ltz e -N a u m b u rg s s e lb s tv e rs tä n d lic h , daß er schon f r ü h z u A d o lf H i t l e r s to ß e n m u ß te , d e m M a n n e , d e r n ic h t n u r d e r B a u m e is te r des d e u ts c h e n S taates is t , s o n d e rn d e r au ch d ie B a u k u n s t in d e n D ie n s t d ieses n e u e n S taates s te llte . D a ß u n te r S c h u ltz e -N a u m b u rg s F ü h r u n g das e h e m a lig ro te B au h au s , das in d e r „ D e u ts c h e n B a u h ü t te “ so s c h a rf w ie v o n k e in e r a n d e re n Z e its c h r if t b e k ä m p ft w u rd e , z u e in e r n a tio n a ls o z ia lis tis c h e n K u n s te rz ie h u n g s s tä t te u m g e s ta lte t w u rd e , h a b e n sich jen e ve rflo ss en e n G r ö ß e n , d ie n u n im N e u y o rk e r G h e tto h o c k e n , au c h n ie m a ls t r ä u m e n lassen . E in re ic h e s L e b e n lie g t h in te r d e m S ie b z ig jä h r ig e n , d e m u n e r m ü d lic h e n H ü t e r d e r d e u ts c h e n B a u k u n s t, d e r w e i te r w ir k t als L e h r e r u n d E rz ie h e r . S e in le b h a fte r G e is t, se ine sc h arfe B e o b a c h tu n g s g a b e , seine B e g e is te ru n g s fä h ig k e it u n d se in s ta rk e r G la u b e a n d ie Z u k u n f t des d e u ts c h e n V o lk e s u n d des d e u ts c h e n B a u e n s h a b e n ih n an jen e S te lle g e s te llt, a n d e r e r se ine re ic h e n E r fa h r u n g e n w e ite rg e b e n k a n n . W i r g rü ß e n d e n S ie b z ig jä h r ig e n u n d w ü n s c h e n ih m das A u fh o r c h e n je n e r k u n s tb e g e is te r te n J u g e n d , d ie z u m d e u ts c h e n B a u e n z u fü h r e n , e r b e ru fe n is t .

    D r . L . V .

  • 1 7 2D E U T S C H E B A U H Ü T T E 193g

    D i e 1 9 B a u s t o f f k o n t i n g e n t s t r ä g e r u n d d i e B a u g e n e h m i g u n g e n .

    Die R ies en b au a u fg ab en fü r 1939 4° setzen alle B e te ilig te n vo r

    d ie A u fg a b e d e r s tärksten E in s a tzb e re its c h a ft. D iese F jn sä tz b e re its c h a ft is t ke ine F rag e des g e sch äftlich en E rtrag es oder V e rd ie n s ts te ig e ru n g des e in ze ln en , ganz g le ich , ob B e tn e b s tu n r o d e r G e fo lg s m a n n . E s ka n n n a tü r lic h n ic h t au sble iben , da b e te ilig te G ro ß b a u g e w e rb e an A u s d eh n u n g z u n im m t, u n d es ist v e rs tä n d lic h , w en n der fre ie A rc h ite k t sich ü b er d ie E n tw ic k lu n g G e d a n k e n m a c h t. W ie aus den A u s fü h ru n g e n vo n D r . lo d t ) h e rv o rg e h t, sind aber V o rso rg e n g e tro ffe n , daß das G ro ß b au g e w erb e schärfer als je k o n tro llie r t w ird .

    B ei e in em G esam tu m satz vo n ru n d 13 M il l ia r d e n R M . w ü rd e n sich auch be i H e ra u s g re ife n n u r d e r g rö ß ten B au vo rh a b e n von 1 M il l io n R M . U m s a tz 1 3 0 0 0 E in z e lp rü fu n g e n e rg e b en . E in e gerechte B e u rte ilu n g dieser P rü fu n g e n w u rd e eine z e n tra le P rü fu n g s in s tan z vo n e in em groß en U m fa n g e no tw en d ig m a c h e n . A u f d ie D a u e r gesehen fü h r t d ie e ingeschränkte Z u w eisu n g des M a te r ia ls u n d die B e te ilig u n g d e r g roß en K o n tin g e n ts trä g e r u n d B a u h e rre n an der V e ra n tw o rtu n g zu einem w irk u n g s v o lle re n u n d gerechteren E rfo lg . D iese R eg e lu n g hat im a llg em ein en schon im ersten H a lb ja h r 1939 ergeben , daß n ic h t d rin g lic h e B au vo rh a b en n ic h t m e h r an lau fen . Bis zu e inem A u s k lin g e n d e r noch aus den Jahren 1937 u n d 1938 ü b erh än g e n d en B au vo rh a b en geht a llerd ing s auch fü r das Jahr 1939 der U m fa n g der u n b e d in g t d r i n g l i c h e n B au vo rh a b en noch üb er d ie L e is tu n g s fä h ig k e it der B a u w irts c h a ft h inau s. D as ist n ich t z u v e rm e id e n ; da e in g ro ß er T e i l der B au vo rh a b en ü b er eine R e ih e vo n Jahren lä u ft un d ganze R e ih e n u n d K e tte n von B auvo rh ab e n vo n e in an d er abhängig sind .

    D e r W o h n u n g s fe h lb e d a rf w ird u m 1 % M il l io n e n geschätzt; 1938 h a b en w ir n u r 2 7 0 0 0 0 bauen kö n n en . U m so w ic h tig e r is t es, daß n u n m e h r eine gewisse O rd n u n g der M a te r ia lz u te ilu n g e in g e fü h rt w o rd e n ist, die sich nach der W ic h tig k e it der B au vo rh ab e n r ic h te t. D r . T o d t , d e r G en e ra lb e v o llm ä c h tig te fü r die R eg e lu n g d e r B a u w irts c h a ft ha t d a ra u f h ingew iesen , daß n u n m e h r je d e r B a u h e rr seine K o n t i n g e n t s s c h e i n e fü r alle Baustoffe v o n d e r g l e ic h e n S t e l l e b e k o m m t. D a d u rc h w ir d n ic h t n u r v ie l un n ö tig e A rb e it e rsp art — b isher m u ß te der B a u h e rr sich an versch ieden en S te llen un d n ic h t zu g le ich er Z e it d ie K o n tin g e n ts scheine besorgen — , sondern es w erd e n auch fabrikatorisch e Engpässe b eseitig t, u n d d ie L e is tu n g der B a u w irts c h a ft w ird d a d u rc h geste igert w e rd e n kö nn en . Jedoch w ird es be i diesen M a ß n a h m e n n ic h t b le ib e n . G e n e ra ld ire k to r V o g le r hat vorige W o c h e in D o r tm u n d e rk lä rt, daß die F r e i z ü g i g k e i t in der B a u w irts c h a ft dem n äch st ganz au fgehoben w e rd e n m üsse. E n tscheid en d ab er is t be i d iesem ganzen F ra g e n k o m p le x , daß a u f a lle F ä lle d ie L e is tu n g geste igert w ird , daß w ir tro tz V o llb eschäftig u n g im m e r noch m e h r an P ro d u k tio n s v o lu m e n erre ichen. D ie T e c h n ik kann h ie r im m e r noch v ie le R eserven fre ilegen . W ir e r in n e rn n u r d a ra n , daß es b e im Z e m e n t m ö g lich w a r, die P ro d u k tio n noch u m 2 M i l l . T o n n e n im Jahre z u ste igern , obw ohl w ir schon im v o rig en Jahre d ach ten , daß die Z e m e n tin d u s tr ie an d e r G re n ze ih re r L e is tu n g s fä h ig k e it an gekom m en sei.

    Z u r O rd n u n g d e r M a te r ia lz u te ilu n g sind d ie B auvorhaben e in g e te ilt a u f 19 große K o n tin g e n ts trä g e r. D e r w ich tig s te h iervon is t das O b e r k o m m a n d o d e r W e h r m a c h t m it den im In te r esse unserer P o lit ik n o tw e n d ig e n A n la g en des H eeres , der L u f t w affe u n d d e r K rie g s m a rin e . W ie sehr es gerade be i diesem B a u h e rrn d a ra u f a n k o m m e n k a n n , d ie B au vo rh a b en k u rz fris tig d u rc h z u fü h re n , h a t d e r W e s tw a ll gezeig t.

    N ic h t m in d e r w ic h tig sind d ie g ro ß en In d u s trie a n la g e n , die im R a h m e n des V ie rjah res p la n es zu e rric h te n sind . H ie r sind zu n e n n e n :

    d ie R e ic h s w e r k e A . - G . f ü r E r z b e r g b a u u n d E is e n - w V l, t e n » H e r m a n n G ö r i n g “ m it H ü t te n , S tah lw erken u n d W a lzw e rk e n in B raun sch w eig u n d in L in z ,

    £e.m er die u m fa n g re ic h e n B a u vo rh a b en d e r R e ic h s s t e l le t u r \V i r t s c h a f t s a u s b a u m it H o c h o fe n a n la g e n , W a lzw e rke n K u p fe rg e w in n u n g s s tä tte n , B le i- u n d Z in kg ew in n u n g s an la g en B u n a - un d Z e llw o lle fa b r ik e n , T re ib s to ffa n la g e n , W e rk ze u g m asch in en fab riken u s w .; i^zeug

    die B au vo rh ab en der W irts c h a fts g ru p p e B erg b au u n d der R eichsg ru pp e E n e rg ie w irts c h a ft. Z u d ieser G ru p p e gehört w e ite r die V o l k s w a g e n f a b r i k F a lle rs le b e n , de re n E rz fu g m s

    , i r h ‘ ,r I n der neuesten Nummer der Zeitschrift „Der Vieriahresnlan“ v » , * f r . «cht Geneialinspektor Todt der r ? 'eroflent-einen aufschlußreichen A?^kel über die Regdun» fes B anw ef3^ ^ 50113'1- obenstehende Ausführungen entnahmen. e&elun8 des Bauwesens, dem wir

    a u c h als b e d e u te n d e r E x p o r ta r t ik e l u n d d a m it D e v isen b rin g er vo m nächs ten Jah re ab e in e R o lle s p ie le n w ir d .

    D e r R e ic h s m in is te r fü r E r n ä h r u n g u n d L a n d w i r t s c h a f t n im m t g le ic h fa lls d ie B a u w ir ts c h a ft s ta rk in A nspruch m it M a ß n a h m e n , d ie k e in e s fa lls v o n g e r in g e re r B e d e u tu n g sind als d ie b e id e n v o rg e n a n n te n G r u p p e n . G e tre id e s ilo s , Wasserv e rso rg u n g sa n la g en , D e ic h - u n d D a m m b a u te n , K lä ra n la g e n und M e lio r a t io n e n sind d ie B a u v o rh a b e n im g ro ß e n . D a n e b e n vers c h lin g t d e r ganze l a n d w i r t s c h a f t l i c h e B e t r i e b im großen u n d k le in e n re g e lm ä ß ig u n d la u fe n d e in e n e rh e b lic h e n Prozentsatz u n s e re r B a u s to ffe , d ie ih m f ü r U n t e r h a l t u n d E rn eu eru n g d e r la n d w ir ts c h a ftlic h e n A n la g e n z u g e te ilt w e rd e n m üssen. D ie L a n d w ir ts c h a ft b ra u c h t au c h in g ro ß e m U m fa n g W oh nun gsb au .

    E in w e ite re s G e b ie t , das d ie B a u w ir ts c h a ft s tark in A nsp ru ch n im m t, is t das V e rk e h rs w e s e n . D e r A u s b a u unserer E i s e n b a h n e n u n d d e r S c h i f f a h r t s w e g e v e r la n g t unaufsch ie- b a r e ine S erie vo n G ro ß b a u m a ß n a h m e n .

    D a ß die R e ic h s a u to b a h n e n v o n b e s o n d e re r p o litis c h e r Bed e u tu n g g e w o rd e n s in d , h a t das v e rg a n g e n e J a h r g e ze ig t, als beim A n s c h lu ß d e r O s t m a r k , des S u d e t e n l a n d e s u n d bei der E rr ic h tu n g des P r o t e k t o r a t e s B ö h m e n u n d M ä h r e n die z u m T e i l v o rz e it ig fe r iig g e m a c h te n S tre c k e n g a n z w esentlich zu d e m re ib u n g s lo s en A n tra n s p o r t d e r T r u p p e n b e itru g e n .

    E i n s c h r ä n k u n g d e r l a n g f r i s t i g e n P a r t e i b a u t e n .

    I n d e r R e ih e d e r g rö ß e re n B a u h e r re n u n d K o n tin g en ts trä g e r s teh t d a n n n o ch d ie N S D A P . S ie h a t s ich f ü r alle langfr is t ig e n B a u v o rh a b e n w e itg e h e n d E in s c h rä n k u n g auferlegt. A d o lf -H it le r -S c h u le n , M ü t t e r - u n d S ä u g lin g s h e im e d e r N S V . u n d e in e R e ih e ä h n lic h e r B a u v o rh a b e n s in d je d o c h M a ß n a h m e n , d ie d ie P a rte i fü r ih re e rz ie h e r is c h e n u n d s o z ia le n A u fg a b e n , besonders b e i d e r s ta rk e n In d u s tr ia l is ie ru n g u n seres Landes, d r in g e n d b ra u c h t.

    A ls K o n tin g e n ts trä g e r fü r a lle e i n z e l n e n B a u h e r r e n , P r i v a t l e u t e , G e s e l l s c h a f t e n , K ö rp e rs c h a f te n u n d ö f f e n t l i c h e V e r w a l t u n g e n , t r i t t d e r R e ic h s a rb e its m in is te r au f. M i t d e n ih m z u g e te ilte n B a u s to ffa n te ile n s in d a lle W o h n u n g s - un d S ie d lu n g s b a u te n , g e w e rb lic h e u n d in d u s tr ie lle A n la g e n , d ie n icht d e m V ie r ja h re s p la n u n d d e r R e ic h s s te lle f ü r W irts c h a fts a u s b a u z u g e te ilt s in d , a lle H o c h - u n d T ie fb a u t e n d e r G e m e i n d e n , w ie S c h u l h ä u s e r , K r a n k e n h ä u s e r , V e r w a l t u n g s g e b ä u d e u s w ., d u rc h z u fü h re n . D e r u m fa n g re ic h s te T e i l d ieses K o n tin gents is t d e r deu tsche W o h n u n g s b a u . E s is t a u c h h ie r w ieder ke ine p r iv a te F ra g e , ob W o h n u n g e n g e b a u t w e rd e n o d e r n icht. D ie E rh a ltu n g des B e v ö lk e ru n g s zu w a c h s e s is t d ie w ichtigste p o litis c h e A u fg a b e a u f lan g e S ic h t. A u s re ic h e n d e r W o h n u n g s b a u is t d ie w ic h tig s te V o ra u s s e tzu n g h ie r fü r .

    I n den o b ig e n A u s fü h ru n g e n w u rd e n o h n e A n s p ru c h a u f V o lls tä n d ig k e it B a u v o rh a b e n a u fg e z ä h lt, d ie m i t z w in g e n d e r po litis ch e r N o tw e n d ig k e it e rr ic h te t w e rd e n m ü ss en .

    1 0 b is 1 4 P r o z . K u l t u r b a u t e n .

    E s e n ts p ric h t d em g e n ia le n W i l le n u n seres F ü h r e r s , daß der A u rb a u des D r i t t e n R e ic h es a b e r n ic h t n u r in d ie s e r m aterie llen . W eise v o r sich g e h t, s o n d ern d a ß n e b e n d iesen m a te r ie l l bes t im m te n Z w e c k b a u te n k u ltu re l le B a u m a ß n a h m e n d u rc h g e fü h rt w e rd e n W ie g e fä h rlic h e in e E n tw ic k lu n g o h n e diese R ücksicht a u f d ie k u ltu re lle n B e lan g e w e rd e n k a n n , h a b e n w ir b e im E n t-

    üUn Seren w es td e u ts c h e n In d u s tr ie g e b ie te s k e n n e n g e le rn t. c reu /iftif11 B ä u v o rh a b e n s in d a b e r n ic h t n u r e in G egen-I ,L m genc ule an ß e ro rd e n tlic h u m fa n g re ic h e n m a te rie llen p : t '• er F ü h r e r h a t o f t g e n u g d a v o n g e s p ro c h e n , w elchen fe T s In r i ^ ?n z u a lle n Z e ite n ¿ e r G e s c h ic h te be-W f f t w ird in t a - Tsc.he V o lk u n d d a rü b e r h in a u s d ie ganze taeeelänrlp h ^ vr Ja h re n d ie b a u te n des F ü h r e r s im P a rte i- a n d e r e r e N e u g e s ta ltu n g B e r lin s u n d M ü n c h e n s und W e lt an erken n e er ,d te a ŝ d le h ö c h s te n B a u s c h ö p fu n g e n d e r d e n u r e ig e n « p r f p i -. aE e r g e ra d e d iese B a u te n , d ie ih r E n ts teh en aufeeschoben ^ . des. F ü h r e r s v e rd a n k e n , k ö n n e n n icht

    Person Unseres Führers “ * MCht ZU tr£nnen Sind VOn dCr

    und ^inSdeiW o K tp 1 ̂ BTaii m a ß n a h m e n n e h m e n im Ja h re 1939 " p T J I f^ n d e n Ja h re n d e n b e s c h e id e n e n U m fa n g von in Anspruch nSeres ^sam ten , sonst m a te r ie l le n B auschaffens.

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    Aufnahme: Hansa-Lufibild Nr• 14074 — Freigegeben vom RLM.Flugbild von Solingen. Die Weißumrandung bezeichnet die Stelle des neuen Adolf-Hitler-Platz es.

    E in e N e u b a u -P la n u n g , w ie sie in ih re r Z u s a m m e n fa s s u n g fü r ein e P ro v in z s ta d t u n g e m e in se lten v o rk o m m t, is t d e r S ta d t

    S o lin g en g e lu n g e n . D ie s e b e rü h m te S ta d t d e r K lin g e n , d ie ü b e r den g an zen E r d b a l l v e rb re ite t s in d , w i l l e in e T r ia s d e r S ta d ta rc h ite k tu r fü r e in e n gesch lossenen P la n schaffen , dessen V o ra u s setzun gen v o n g ro ß e r K ü h n h e it ze u g e n . D a h a n d e lt es s ich u m d e n N e u b a u e in es g ro ß e n T h e a te r -G e b ä u d e s , das in se iner te ch n isch en A u fg a b e n lö s u n g u n d k ü n s tle r is c h e n K o m p o s it io n eine beso n d ere L e is tu n g d a rs te llt . D a z u k o m m t d ie A n la g e eines neuen R a th au sb a u es m it e in e r b e so n d e rs e rre c h n e te n Z e n tr a l- V e rw a ltu n g u n te r d e m G e s ic h ts p u n k te g rö ß te r W ir ts c h a f t l ic h k e it. Z u m d r it t e n so ll e in e M u s ik h a lle g e b a u t w e rd e n , d ie z u gle ich fü r g rö ß e re u n d k le in e re m u s ik a lis c h e V e ra n s ta ltu n g R ä u m e b ie te t. Im g a n ze n also e in g roß es K u ltu r -P r o g r a m m fü r e ine S tad t. D as B e s o n d e re lie g t d a r in , daß h ie r e in großes K u l t u r -

    Z e n tr u m z u s a m m e n m it dem V e r w a ltu n g s z e n tr u m p la tz - u n d b e b a u u n g s m ä ß ig in V e r b in d u n g g e b ra c h t w ir d . E s h a n d e lt s ich u m d ie B e b a u u n g des A d o lf -H it le r -P la tz e s . D a s S ta d tb a u a m t h a t n a c h la n g e n V o r a r b e ite n H e r r n P ro fe s s o r F a h re n k a m p v o n D ü s s e ld o r f b e ru fe n , u m m it ih m zu s a m m e n e in e s tä d te b a u lic h e L ö s u n g z u sch affen . D ie M o d e l le d ieser d re ifa c h e n A n la g e ze ig en e in e v ö llig n e u a rtig e A u f te ilu n g d e r P la tz v e rh ä ltn is s e , d ie je d e m e in z e ln e n T e i le se ine a rc h ite k to n is c h e B e d e u tu n g , ab e r au ch seine s tä d te b ild lic h e M itb e te i l ig u n g in n e rh a lb d e r gro ß s tä d tisch en S t r a ß e n -u n d V e r k e h rs l in ie n lassen. Im p o n ie r e n d u n d an a n tik e B a u g e d a n k e n e r in n e r n d , n im m t d e r g ro ß e T h e a t e r - P alas t m it d e r ru h ig e n F r o n t d ie M i t t e e in u n d e rm ö g l ic h t d e n s ä m tlic h e n P lä tz e n k ü n s tle r is c h e G rü n a n la g e n , d ie d e m g a n ze n B a u p la n seine e ig en e a rc h ite k tu ra le W ü r d e u n g e s tö rt lassen.

    Gert:

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    Aufnahme-. Oskar Söhn-

    M u s i k h a l l e , S t a d t t h e a t e r u n d R a t h a u s v o n S o l i n g e n . E n t w u r f : P r o f . E m i l F a h r e n k a m p , D ü s s e l d o r f .

  • 1 7 4u c . u i n c o í i u n u 1 l ü 193g

    G e n e s u n g s h e i m i n M a r q u a r t s t e i n .

    D as G en esu ng she im in M a rq u a r ts te in lie g t a u f e in e m gegen N o rd e n und W e s te n d u rc h W a ld g esch ützten , so nn igen W iese n hang, der nach S ü d en u n d O sten e in en schönen B lic k in die B erge e rm ö g lic h t. D as H e im hat P la tz fü r 120 P erso n en un d d ien t in erster L in ie z u r A u fn a h m e vo n A rb e ite rn u n d B eam te n der R eichsb ahn - u n d R e ic h sp o stverw a ltu n g . In d em H a u s e sind H e ilb e h a n d lu n g e n versch ieden er A r t m ö g lic h , z . B . M o o r - , Sole- u n d e lektrische B ä d e r; auch sind E in r ic h tu n g e n fü r M assage, B estrah lu ng , D ia th e rm ie u n d H e ilg y m n a s tik , pn eu m atisch e K a m m e rn , e in In h a la to r iu m u n d e in S c h w im m b a d vo rh and en .

    D as G eb äu d e hat in A np assung an das G e lä n d e im G ru n d r iß eine nach S ü d en ko nkave F o rm , w o d u rc h n e b en anderen V o rte ile n vo r a lle m der e in er au sgezeichneten B eso nn un g fast a lle r R ä u m e tro tz zw e ib ü n d ig e r B auw eise e rre ic h t w u rd e . K e n n ze ichn end fü r d ie V e r te ilu n g der ve rsc h ie d en artig e n R äu m e ist, daß alle b e tr ie b s w ic h tig e n R a u m g ru p p e n an den H au p te in g an g und das H a u p ttre p p e n h a u s angeschlossen sind. Im ü b rig en verte ilen sich d ie w ic h tig s te n R ä u m e fo lg e n d e rm aß en : Im U n te r -

    geschoß lie g en d ie B ä d e r, K ü c h e n , V o r ra ts - u n d H e izu n g srä u m e die W ä sc h ere i u n d e in e K e g e lb a h n ; im E rd g e s c h o ß nach Süden d ie A u fe n th a lts rä u m e fü r d ie G e n e s u n g su ch en d en Insassen des H e im e s , nach N o r d e n N e b e n rä u m e , im O s tflü g e l ärztliche R ä u m e ; im ersten u n d z w e ite n O b e rg e s c h o ß 60 E in z e l- und 20 D o p p e lz im m e r , s ä m tlic h m it f l ie ß e n d e m W asser ausges ta tte t, un d S c h w e s te rn rä u m e ; im D a c h g e s c h o ß P erso n a l- und B e su ch sz im m er. D e r T u r m b a u e rg a b sich in ganz natürlicher W eise aus d e m B e d ü rfn is n a ch e in ig e n R ä u m e n m it größerer T ie fe , u n d zw a r s in d d a r in u n te rg e b ra c h t im U n te rg e s c h o ß das S c h w im m b a d , im E rd g e s c h o ß d e r G y m n a s t ik ra u m , im ersten O b erg escho ß e in R a u m fü r b e so n d e re Z w e c k e , im zweiten O b erg escho ß eine K a p e lle . M i t d e n Z im m e r n sind 14 Liege- b a lko ne v e rb u n d e n ; v o r d e m H a u s e l ie g t a u ß e rd e m nach Süden eine große T e rra s s e , d ie e b e n fa lls fü r L ie g e z w e c k e geeignet ist, u n d sc h lie ß lich is t n o ch am W a ld ra n d e in e L ie g e h a lle fü r 30 Personen vo rh an d en . A m E in g a n g z u m G ru n d s tü c k b e fin d e t sich an der A u ffa h rts s tra ß e e in N e b e n g e b ä u d e m i t d re i W ohnungen ,

    K ra ftw ’ag e n h a lle u n d R ä u m e n fü r gärtn e ris c h e Z w e c k e .

    B a u h e r r u n d E ig e n tü m e r des Heimes is t d ie A rb e ite rp e n s io n s k a s s e I I in Rosenh e im . E n t w u r f u n d B a u le itu n g lagen auf G r u n d des E rg e b n is s e s eines u n te r den A rc h ite k te n d e r R e ic h s b a h n - u n d Postverw a ltu n g au s g e s c h rie b e n e n W ettb e w e rb e s in d e n H ä n d e n des R e ic h s b a h n ra te s , jetzigen R e ic h s b a h n o b e rra te s L im p e r t in Augsburg ( je tz t N ü r n b e r g ) . B e i d e r äu ß eren G es ta ltu n g h a t s ich d e r A rc h ite k t m it Recht d e r „ n e u e n S a c h lic h k e it“ e n th a lte n . E r war v ie lm e h r m it b e s te m E r fo lg e bestreb t, ein H a u s z u sc h affen , das s ich v o r a llem der h e rr lic h e n L a n d s c h a ft h a rm o n is c h einfügt, w o b e i so w o h l d ie E rs c h e in u n g s fo rm eines B au ern h a u se s , als a u c h e ines H o te ls und eines K ra n k e n h a u s e s v e rm ie d e n werden m u ß te . D ie In n e n rä u m e s in d d u rc h den A rc h ite k te n in a lle n E in z e lh e ite n m it beso n d ere r L ie b e a u s g e b ild e t.

    D r . - I n g . G u t .

    Speisesaal mit Harmonikatrennwand, links

    T 'B ir Z ' Z AWkh“ ’H°h m rtin Birke silbergrau, Wände grün I innb, pompejanischrot. Linoleum

    Wand graugrün, Linoleum Vr^^eJ en we‘ß m,t grünen Streifen, un, Linoleum grau und grün kariert (Fliesenlinoleum).

  • 1 7 5

    Aufnahme: Hugo Haug, Unterwössen.Gesamtansicht von Süden.

    5 Aufnahmen: Riegmann, München.

    Der stufenweise Aufbau entspricht der natürlichen Geländebewegung. Der runde Turm hat als bindendes Glied der verschiedenen Gebäudehöhen sowohl hinsichtlich der Formengebung als auch in konstruktiver Hinsicht durch Aufnahme der vorderen Dachausmittelung des Arztflügels und der linksseitigen Balkonterrassen seine Berechtigung in Anlehnung an den Gebirgs- charakter der Umgebung.

    D a s G e n e s u n g s h e i m f ü r A r b e i t e r u n d B e a m t e d e r R e i c h s b a h n u n d R e i c h s p o s t i n M a r q u a r t s t e i n .D as E rg e b n is eines W ettbew erbes.

  • D E U T S C H E B A U H Ü T T E 19391 7 6

    F r ä n k i s c h e K i r c h e n b u r g e n .

    n i e S icherung der K u ltb a u te n ist u ra lt , schon die H a u p t- h ' gottheiten der R ö m er w aren k a p ito lin isch e in g e b au t, u n d die A kro p o lis -H e ilig tü m e r der A th e n e r sind b e k a n n t. M a n beachte auch, daß schon dam als S chu tzh äuser im befestigten T em p elg eb ie t lagen, ja daß die T e m p e l selbst m eist an der H in terse ite w o h lve rw a h rte S cha tzräum e h a tte n . „ E s w ar alles

    schon einm al d a .“

    D ie M e th o d e der sog. K irc h e n b u rg e n g rü n d e t in dem U rb ra u c h aus dem 8. Ja h rh u n d e rt, d ie bo n ifaz isch „c h ris tlic h gem achten G eb iete gegen die „ fre ie n “ Volksgenossen zu schützen. D as w ar geradezu V o rs c h rif t , denn der P apst Z a ch a ria s (u m 750) hatte angeordnet, daß auch B ischofssitze u m fe s tig te P lä tze sein m ußten . S päter w u rd e das anders. D a ha n d e lte es sich nicht stets um die g le ichen G rü n d u n g su rs ach en . D e r M au ersch u tz selbst k le in er D ö r fe r w ar im „ R it t e r “ -Z e ita lte r n ah ezu M a n ie gew orden. V ie lfa c h sind die K irc h e n b u rg e n n ichts als Ersatz der w e itläu fig eren D o rfu m m a u e ru n g . M a n dachte sich die Sache so: W ir d ’s ernst u m V ie h - u n d sonstigen R a u b , dann ü b erläß t m an die H ü t te n , m it denen n ic h t v ie l an zu fang en , sich selbst u n d flü ch te t m it V ie h u n d b ew eg lich e m G u t von W e rt in den K irc h h o f, dessen U m m a u e ru n g sog. G a d e n m it V o rra ts kam m ern h a tte , in die m an alles in N o tu n te rk u n ft brachte. D iese G ad en d ien ten aber auch als Zeh n tsch eu n en . D e n Z e h n t hatte en tw ed er der P faff, der ih n etappenw eise in G e ld um setzte, ein K lo s te r oder e in V o ig t.

    T a g e s o rd n u n g , so z w is c h e n W ü r z b u r g u n d A n s b a c h u n d über S c h w e in fu r t h inau s (s iehe A b b ild u n g e n ) . In fo lg e d e s s e n waren vo n W ü rz b u rg bis ins M a rk tb r e it is c h e a lle K ir c h h ö fe befestigt, als e in s tw e ilig e U n te r k u n f t g e g en V e r s c h le p p u n g , bis d ie staat

    lic h e R itte rs c h a ft z u r G e g e n w e h r k a m . D ie A u s lö su n g der V e rs c h le p p te n w a r e in e te u re S ach e.

    O f t w a re n die K irc h e n b u rg e n , w ie schon im Bauernkrie g , re in e R e n o m m a g e . G e ra d e d ie schönsten Kirchh o fsb e fe s tig u n g en s in d z u r V e r te id ig u n g n ie etwas nütze gew esen. D ie G a d e n sc h e in en au c h m a n c h m a l verpachtet gewesen zu se in , z . B . in T h u n g e n s h e im b e i Würzburg. W o es b e rg a u f u n d -a b an d e r B e rg h ö h e g in g , scheinen die G a d e n als E rn te u n te rb r in g u n g g e d ie n t z u h a b e n , damit die K ü h e n ic h t a u f d e n h o lp r ig e n S tra ß e n b e rg a u f die Beine brach en .

    D ie W e h rg a d e n h a tte n also, z u m a l m it te n im inneren Q 0 S 5 M A N N S D 0 R F M A D E R S C H E D E l F r ie d e n s g e b ie t, w o h l m e is t la n d w ir ts c h a ft l ic h e G em ein -

    sch aftsb ed eu tu n g . A u c h d ie E n g e d e r A n s ie d lu n g e n machte das S ch eu n en w esen sc h w er. T ü r m e s in d da o f t n u r Be-

    D iese K irc h e n b u rg e n -B e fe s tig u n g s m a u e re i beschäftig te in unc ̂ d ie n te n als L a g e rb ö d e n ,arb e its fre ien Z e ite n m a l die W e rk m ä n n e r. D ie M a u e r w ar e i- B ru ch s te in e k u n te rb u n te s te r A r t h o lte m a n in den be-gentlich nichts anderes als die äußere E in fassu ng fü r kle ine tre ffe n d e n G e b ie te n (T r ia s ) e in fa c h aus d e m B o d e n u n d ver- u n d kle inste S ich erh eitssch up pen und S cheuern , d ie von den dazu von den G e m e in d e n b erechtig ten B au ern vo n sich aus angelegt w u rd en , um in der Z e it der U e b e rfä lle u n d N a c h b a rschaftsräubereien die g e fäh rd eten V o rrä te aus dem D o r fe und den H ö fe n au fzuh eb en . D as geht aus e in ig en a lten U rk u n d e n hervor, die auch g le ich ze itig bew eisen, w ie e ife rsü c h tig jed er seine R echte w a h rte . M a n baute auch n ich t selten he im licherw e ise und zankte sich dann vo r dem B ischof. I n e in em S chiedsspruch zw ischen F u ld a u n d W ü rz b u rg aus dem Jahre 1343 w ird bes tim m t, daß d ie befes tig ten K irc h h ö fe zu N o rd h e im v. d. R h (u nd sieben w e ite ren O rte n ) den be iden H e r re n u n d ih re n arm en L e u te n g le ich m äßig offen stehen so llen . E in e K u n d s c h a ft über die b u rg g rä flich N ü rn b e rg is c h e n G erechtsam e in K le in la n g h e im vom Jahre 1 4 1 6 en th ä lt fo lgendes: „ I t e m d e r K irc h h o v e zu C le in la n k h e im ist unseren o b g e m eld eten H e r re n und seiner A m p tle u t offen S loß , und e in ig lich e K irc h n e r sol e in em yden A m p tm a n unseres gn ed igen H e r rn zu C aste l zu den H e ilig e n sweren, zu gew arten an desselben unseres H e r re n s ta tt.“

    D o r t , w o das geistliche H e rz o g tu m stets b e feh d e t gegen die ansbachischen H o h e n zo lle rn , d ie H e n n e b e rg e r , stieß , w aren b in fa lle , die der po litischen M a u la u fre iß e re i g a lten , an der

    Klein-Langheim.

    Nenzenheim.

  • 1 7 7

    m au erte sie, w ie sie g e fu n d e n w e rd e n , z u s a m m e n m it s c h la m p ig em F a c h w e rk . N a c h d e m B a u e rn k r ie g w u rd e n au c h d ie T e i l - ab brüch e v o n R it te rb u r g e n fü r d ie D o r fb a u te n v e rw e n d e t, daher das G e m is c h v o n H a u - u n d B ru c h s te in d e r v e rs c h ie densten A r t .

    A lle s , w as ic h je a u f frä n k is c h e n K irc h h o fs b e fe s t ig u n g e n a n tra f, is t d e m H o c h b a u b e s ta n d n a c h M a c h w e r k aus d e r Z e it nach d e m B a u e rn k r ie g (o f t e rs t n a c h d e m 3 0 jä h r ig e n ) ; m an c h e sch lech th in b ä u e r lic h e K o p ie des G a n n e rb e n -B u rg w e s e n s . M e i stens w ir d je d e r , d e r an e in e m G a d e te il In te re s s e h a tte , ih n a u f eigene G e fa h r in s ta n d g e h a lte n h a b e n . E r n a h m d a n n , w as er fa n d , u n d m a c h te a lles se lb st, d a h e r d e r P fu s c h .

    So also sah es m i t d e m G a d e n re c h t e in e r so lch en k le in e n F lie h b u rg aus, u n d d ie G a d e n w a re n n a tü r l ic h au ch d a n ac h . A u f den k le in e n e le n d e n W a g e n w u rd e n in d e n A b e n d - o d er

    Sperrfeld b. Königshofen.

    M o rg e n s tu n d e n g e ra u b te S te in e a b g e s c h le p p t, G e r ö l l v o n e in e m B ache, u n d so h a tte n d ie G a d e n b a u te c h n is c h m e is t e in ebenso verdächtiges A u s s e h e n w ie das sc h lec h te F a c h w e rk aus „ g e k la u te n “ B a lk e n . D e r G r u n d r iß z e ig t w o h l z u w e ile n , daß e in e g u te , solide A n la g e g e m e in t w a r , a b e r w e r k o n tr o l l ie r te d e n n diese A rb e ite n ? D a s k a m b e i d ie s e n V o r ra ts - u n d Z u flu c h ts b u c h te n gar n ic h t d a ra u f an , sie b e s ta n d e n aus e in e m K e l le r u n d e in e m O b erg esc h o ß . D ie G a d e n a u fb a u te n w e rd e n h ä u fig e rn e u e r t , aber sie v e r lu m p e n a u c h eb en so h ä u fig . E b e n s o w e n ig w ie in jen er Z e it v o n e in e m s c h ö n en d e u ts c h e n D o r f g e s p ro c h e n w e rd e n ka n n , so se lten is t es m i t d e r K ir c h e n b u r g . D ie v ie le n a rm e n L e u te h a tte n ja n ie ü b e r d ie n äch s te U m g e b u n g h in au sg e seh en , sie w a re n u n k lu g u n d h a tte n b a u te c h n is c h k e in U rte ils v e rm ö g e n .

    O ft lag en d ie K ir c h e m i t d e m K ir c h h o f im M a in g e b ie t h ö h e r als d ie D ö r fe r , so d a ß au c h d ie R e ttu n g v o n F u t te r u n d V ie h b e i v o rh a n d e n e r U e b e rs c h w e m m u n g — in m e in e r H e im a t A lltagssach e — in F ra g e k a m . D ie g e fä h r lic h e Z e it d a u e rt m a n c h

    m al w o c h e n la n g .

    In d e n frä n k is c h e n K a lk s te in g e b ie te n k a n n je d e r z w e ite M a n n m a u e rn , o f t , w ie m a n s ie h t, z u m T e i l T ro c k e n m a u e rw e rk . P fla s te ru n g in n e r h a lb d e r H ö fe z e ig t, daß es sich u m s tän d ig e n

    B e is p ie le w ie H e u s tr e u in d e r R h ö n (das m a n im V o r b e i fa h re n m it d e r B a h n sehr schön sehen k a n n ) z e ig e n , w ie B a c h , das is t G ra b e n , u n d D o r fu m m a u e ru n g zu s a m m e n m it d e r K ir c h e g e n u tz t w u rd e n , u m S ic h e rh e it z u sc h affen . A l t -H e n n e b e r g is c h u n d b is c h ö f lic h -w ü rz b u rg is c h e in g e m is c h te s G e b ie t , in d e m z u m B e r u f des b u rg an säss ig e n M in d e ra d e ls d ie B u s c h k le p p e re i g e h ö rte .

    Hüttenheim b. Marktbreit.

    W a g e n v e rk e h r h a n d e lt, w o b e i d e r „ K lo s te r k e l le r “ d ie Z e h n t e ig e n s c h a ft b e s tä tig t.

    D ie A u ß e n a n s ic h te n d e r U m w e h r u n g e n b e s tä tig e n in v ie le n F ä lle n au ch d e n W e rd e g a n g . So e rk e n n t m a n n o c h in K le in - L a n g h e im g u t d ie u rs p rü n g lic h e W e h r fä h ig k e it , v o n d e r d ie n u tz b a u a rtig e n A u fs a tz u n g e n sich d e u tl ic h u n d n ic h ts w e n ig e r als w e h rfä h ig a b h eb en , g le ic h d e n F e n s te rd u rc h b rü c h e n in s fes te G e m ä u e r .

    I n W ü lfe rs h a u s e n v e rs c h m ilz t d ie U m m a u e r u n g in s D o r f - u m h e g u n g s w e s e n , das m e is t n u r d e m A n p r a l l v o n E in b ru c h s v e rs u c h e n gew ach sen w a r , d ie u n te rb lie b e n , w e n n n ic h t R a u b u n d F lu c h t rasch z u e r le d ig e n w a re n . E in v e r lo t te r te r B ü r g le in - b e s itze r w a r o f t m it e in e m S o n n ta g s b ra te n z u fr ie d e n , d e r sich in d ie W o c h e v e r lä n g e rn lie ß .

    Hüttenheim b. Marktbreit.

  • D E U T S C H E B A U H Ü T T E 19391 7 8

    So entstehen Bauprozesse!r A ie Deutsche B a u h ü tte “ b e m ü h t sich schon seit Jahren,D Bauprozesse zu ve rh ü te n . Sie hat es sich insbesondere zu r Aufgabe gem acht, B au stre itig ke iten vo n u n n ö tig e n K o m p likationen zu befre ien und die am B au B e te ilig te n zu schulen, daß e inm al gem achte F e h le r n ic h t d u rc h w e ite re F e h le r um vieles verg rö ßert un d ih re Lage u n g e m e in ve rsc h le ch te rt w ird . D ie Bauprozesse, die h ier g esch ildert w u rd e n , h a tte n an sich schon so w irken m üssen, daß die a lten F e h le r n ic h t m e h r gem acht werden. D ie Praxis ze ig t jedoch ein anderes E rg eb n is . Im m e r kom m en noch B au s tre itig ke iten v o r, bei denen sich sam thche am Bau B ete ilig ten — angefangen vo m B a u h e rrn bis h in u n te r zum P o lie r — u n d sogar A u ß en s teh en d e , sog. „S ach vers tä n d ig e , raufen un d eine ve rfah ren e Sache noch tie fe r v e rfa h re n . W a ru m w o h P D as ist die typ ische A n g st vo r der V e ra n tw o r tu n g . W en n der erste F e h le r gem acht is t, ha t der V e ra n tw o rtlic h e n ich t den M u t, restlos die K o n seq u en zen zu z ieh en . E r ve rsu ch t die Sache zu versch le iern , zu seinen G u n s te n zu schieben, k la re A b m a c h u n gen w erden geflissentlich v e rm ie d e n , bis sc h lie ß lich die Sache ü b erhau pt n ich t m eh r v o rw ä rts k o m m t u n d sich z u m Schluß technische un d rech tlich e F e h le r in U n m assen o ffen baren , dann aber ist d ie K lag e groß . D a ru m soll h ie r nochm als m it a ller E in d rin g lic h k e it a u f das falsche u n d ric h tig e V erh a lten bei B au stre itig ke iten h ingew iesen w erd e n .

    D i e P a r t e i e n :B au h err, U n te rn e h m e r, A rc h ite k t (B a u le ite r ), Baustoff

    lie fe ran t u n d der „S ach vers tä n d ig e“ , das sind rege lm äß ig die Personen der H a n d lu n g . D e r B a u h e rr v e r tr it t den S tan d p u n kt, daß er der „ H e r r “ des G an zen sei u n d fü r sein gutes G e ld gute A rb e it verlangen könne. U n d zw a r w ill er die „g u te A rb e it“ n ich t n u r vo m U n te rn e h m e r, sondern auch vo m B au le ite r sehen. D e r U n te rn e h m e r steht a u f der an deren S e ite : er ha t — das kann ih m n ich t v e rü b e lt w erd en — das B estreben , m öglichst vie l am A u ftra g zu ve rd ienen , m öglichst ren tab e l zu arbeiten . E r hä lt sich allenfa lls an das Le is tu ng sverze ichn is u n d an die im Kostenanschlag eingesetzten Preise, u n d h in s ic h tlich der B au ausfüh ru ng selbst verschanzt er sich le ic h t h in te r dem B aule ite r . D ie s e r aber schw ingt das Z e p te r eines „ T re u h ä n d e rs des B a u h e rrn “ . D e r B au le ite r fü h lt sich n ic h t als „ B a u h e rr“ , sondern als B au fach m an n . E r fa ß t seine A u fg ab e m eist so au f, daß er zusam m en m it dem U n te rn e h m e r e in en B au auftrag gu t ausfü h re n soll. In der N a tu r der D in g e lie g t es, daß der baule itende A rc h ite k t v ie l m eh r zu m U n te rn e h m e r ne ig t als zu m B au herrn ; denn rege lm äßig w ird ja der B a u h e rr n u r e in en B au vergeben, so daß er m it d iesem auch n u r e in m a l Zusam m enarb eiten m uß. D e r U n te rn e h m e r aber w ird in geschäftlichen D in g e n noch oft seinen W eg kreu zen , so daß es ohne w eiteres zu verstehen ist, w enn die S te llu n g des T re u h ä n d e rs ve rw is ch t w ird . S chließlich ko m m en noch der B au s to fflie fe ran t u n d der sachverständige A rc h ite k t a u f die B ü h n e des B au stre its . D e r L ie fe ra n t w ird zu nächst dem U n te rn e h m e r — seinem A b n e h m e r — die Stange ha lten , sow eit es n u r eben m ö g lich is t, u n d im ü b rig en w ird er stets a u f d ie G ü te seiner B austoffe ve rw e isen . D e r „sach- verständige D r i t t e “ sp ie lt le id e r sehr häufig e ine selten u n g lückliche R o lle . H a n d e lt es sich u m e in en A rc h ite k te n aus dem selben O r t , also u m einen K o n k u rre n te n des bau le iten den A rc h ite k te n oder des B au u n te rn eh m e rs , so ka n n eine gewisse V o re in g en o m m e n h e it n ic h t ausgeschlossen w e rd e n . D a n n ist noch zu beachten , daß der „S a c h v e rs tä n d ig e “ rege lm äß ig von e in er P arte i — also en tw ed er vo m B a u h e rrn od er vo m U n te r n eh m er a lle in ausgesucht w ird (an das B ew eissicherungsver- tah ren denken d ie w en ig s ten !) u n d sich auch dadu rch eine gewisse P a rte ilic h k e it n ic h t v e rm e id e n lä ß t.

    W ie m a n es n i c h t m a c h e n s o l l !

    , D e r J ' ,e 4 bau w a r bere its ta p e z ie rt, als sich K alkschäden an den W anden ze ig ten . Nässe schlug d u rc h , d ie T a p e te fiel ab, der P u tz b röckelte usw . D e r U n te rn e h m e r kam zunächst a u f den rich tig e n W e g . E r beste llte seinen K a lk lie fe ra n te n und besichtig te m it ih m die S chäden , d ie a u f 4 5 0 — 500 R M geschätzt w u rd en . D e r U n te rn e h m e r w a r auch z u r kostenlosen ? ” c l' lg u n § 4 er M a n g e l b e re it, da ih m d e r K a lk lie fe ra n t den fu s F r i " r W,[ llgSV rSeLZen w o llte - D e r B a u h e rr aber schlug der' n u Cün U nd b e m ä n gelte im V e r la u f!der V erh an d lu n g e n auch noch andere A rb e ite n . D a ra u fh in u n tern ah m der U n te rn e h m e r ü b e rh a u p t n ich ts m e h r . A u c h dersteUunpnHe, M teik t b u m m e rte sich n ic h t m e h r u m die A b - vdllht f J t. M a n £ eL D a m it g e rie t das ganze V e r fa h re n a u f eine

    ig falsche B ahn. D e r U n te rn e h m e r w u ß te n ic h t, w oran erw a r’ S h " 1 ® au h errn v e rh ie lt es sich n ic h t anders. D ie Folge w ar, daß der S tre it u m die K a lk sch äd e n n ic h t geschlichtetwurde™ n * '1 anderen S tre itp u n k te n v e rm e n g t u n d verschärft ni *,- ?s, ko nn te v e rm ied en w erd e n , w en n die B ete ilig ten

    C dle fo l8 enden F e h le r begangen h ä tte n : Z u n ä ch s t ist es

    n a tü r lic h A u fg ab e des b a u le ite n d e n A rc h ite k te n , zw ischen dem R a u h e rrn u n d dem U n te r n e h m e r z u v e r m it te ln . S ch ließ lich ist er doch der sachvers tän d ig e B e ra te r des B a u h e r rn . S eine Aufgabe w a r es, d ie M ä n g e lrü g e des B a u h e r rn g e n au z u begrenzen . Er ka n n als S a c h v e rs tä n d ig e r A u fk lä r u n g ü b e r d e n U m fa n g und die U rs a c h e n der M ä n g e l g e b en u n d d e n B a u h e r rn d a d u rc h zu einer v e rn ü n ftig e n u n d d e r S ach lag e e n ts p re c h e n d e n S te llungnahm e b e s tim m en . W as h a t h ie r d e r B a u le ite r g e ta n ? N ic h ts ! Er lie ß die s tre iten d en P a r te ie n m it ih re m S tr e it a lle in . E r war w e d e r dem B a u h e rrn n o c h d e m U n te r n e h m e r e in B e ra te r. U nd w o ra n m ag das ge leg en h a b e n ? E s g ib t n u r e in e w irk lic h einleu ch ten d e E rk lä ru n g : d e r A rc h ite k t fü rc h te te , in den Streit h in e in g ezo g e n u n d fü r d ie W ie d e rg u tm a c h u n g d e r S chäden vom B a u h e rrn z u r V e ra n tw o r tu n g g e zo g en z u w e rd e n . D ie Angst vo r der V e ra n tw o r tu n g a ls o !

    F e s t s t e l l u n g v o n B a u m ä n g e l n d u r c h d e n B a u h e r r n ?

    D ie Sache v e r l ie f d a n n , w ie sie n ic h t an d ers v e rla u fe n konnte: d e r B a u h e rr b ean s tan d ete e in e R e ih e v o n A rb e ite n , teils zu R e c h t, te ils zu U n r e c h t . D a s k a m a b e r n ic h t so genau darauf an ; denn der b a u le ite n d e A rc h ite k t k ü m m e r te s ich ja n ic h t m ehr u m die Sache, d e r U n te rn e h m e r w a r d e n A n g r if fe n gewisserm a ß e n schutzlos p re is g eg eb en , u n d d e r B a u h e r r ko n n te infolge se iner V o re in g e n o m m e n h e it u n d s e in e r S te llu n g als N ic h t- B a u fa c h m a n n das G a n ze n ic h t r ic h t ig ü b e rs e h e n . So kam es, daß d e r B a u h e rr A rb e ite n b e a n s ta n d e te , d ie ü b e rh a u p t nicht vo m U n te rn e h m e r a u s g e fü h rt w a re n b z w . d ie im Leistungsve rze ich n is u n d im K o s te n a n s c h la g ü b e r h a u p t n ic h t vorgesehen w a re n . D ie A n s c h lu ß a rb e ite n an d ie K a n a lis a t io n , d ie von der S ta d t au s zu fü h re n w a re n , w u rd e n als n ic h t o rd n u n g s m ä ß ig dem a rm e n U n te rn e h m e r z u r L a s t g e s c h rie b e n . M i t e in e m B rief le h n te d e r U n te rn e h m e r d ie V e r a n tw o r tu n g d a fü r ab , un ternahm ab er sonst n ich ts , u m d ie Sache e n d g ü lt ig z u b e re in ig e n . Dem B a u h e rrn stand ab er au ch k e in s a c h v e rs tä n d ig e r R a t z u r Seite — sein b a u le ite n d e r A rc h ite k t k ü m m e r te s ich n ic h t m e h r um die Sache — , so daß er sich v e ra n la ß t sah, e in fa c h e in e n „S achve rs tä n d ig e n “ m it d e r F e s ts te llu n g d e r M ä n g e l z u beauftragen. D as w ar n u n das U n g lü c k lic h s te , was e r tu n k o n n te .

    D e r S a c h v e r s t ä n d i g e b e i d e r B a u m ä n g e l f e s t s t e l l u n g .

    D ie „ D e u ts c h e B a u h ü t te “ h a t z u d ie s e m P u n k t be re its eine längere A b h a n d lu n g g e b ra c h t (v g l. S a c h v e rs tä n d ig e n le is tu n g — „ B a u h ü t te “ 1938 , S. 282 , 300 , 319 ) . D o r t is t in sb e so n d ere ausgefü h r t , was u n te r e in e r S a c h v e rs tä n d ig e n le is tu n g z u verstehen ist u n d w ie e in r ich tig e s u n d b ra u c h b a re s G u ta c h te n aussehen soll. E)as G e g e n te il w u rd e h ie r g e m a c h t: das „ G u ta c h te n “ um faßt eine Seite u n d steht u n te r d e m M o t to „ d ie A r b e ite n s in d n ich t, wie es fü r e in solches H a u s sein so llte , d u rc h g e fü h r t“ . W a s soll wohl de r R ic h te r m it d iesem G u ta c h te n b e g in n e n . E r w e iß nichts ü b e r d ie U rs a c h e n , ü b e r d ie V o ra u s s e h b a rk e it d e r M ä n g e l usw. E r w e iß vo r a llem auch n ic h t, vo n w e m d ie A r b e ite n ausgeführt w o rd e n sind b z w . w e r sie v e ra n tw o r t lic h a u s z u fü h re n hatte. W e n n d ah er das „ G u ta c h te n “ a u s fü h r t „ . . . S t a r k e Setzrisse in d e r W a n d . . . “ , so ist d e r R ic h te r u m k e in e S p u r k lü g e r gew o rd e n . W as h e iß t „ S e tz r is s e “ . D a s s in d d o ch R isse , d ie — so m u ß der R ic h te r das v e rs teh e n — b e i je d e m B a u in fo lg e des „ S e tz e n s “ des Baues en ts te h e n . W a r u m , so w ir d e r fragen, soll das dem U n te rn e h m e r z u r L a s t g e le g t w e r d e n ? A b e r noch u n v e rs tä n d lic h e r is t es, w e n n d e r „ S a c h v e rs tä n d ig e “ ausführt, „ . . .S c h lö s s e r s ind z . T . d u rc h bessere e rs e tz t, A n s tr ic h nach- gestrich en w o rd e n . . . “ . D a s is t d o ch k e in e g u ta c h tl ic h e A eu ße- ru n g . L)as G a n ze is t v ie lm e h r d e r beste B e w e is fü r d ie eingangs au tgeste llte B e h a u p tu n g , daß es a u ß e ro rd e n tl ic h g e fä h rlic h ist, vo n e in er oe ite aus e in e n „ S a c h v e rs tä n d ig e n “ z u b eauftragen , es sei d en n , daß es sich u m e in e n e in w a n d fr e ie n w ir k lic h u n p a rte iisc h en S ach vers tä n d ig en h a n d e lt , d e r e in G u ta c h te n an- er lg t, das den in d e r „ D e u ts c h e n B a u h ü t te “ a. a. O . w ie d e r

    gegebenen A n fo rd e ru n g e n e n ts p r ic h t. A lle s a n d e re is t wertlos u n d ze ig t w ie im v o rlie g e n d e n F a ll n u r fo lg e n d e s E rg e b n is :

    wprri?„le St,ri l t 5 U nHte - s' n d nacb w ' e v o r u n g e k lä r t , a lle M ä n g e l U n te rn rh du rc h e in a n d e rg e w o rfe n , u n d fü r a lles w ir d der l ä g e T A n s PFu c h g e n o m m e n . D ie re c h tlic h e G ru n d sondere J L d xTfU u u e w ir d ü b e rh a u p t n ic h t g e p r ü ft , insbe- s e i t ie u L d e r M a N a.4hbesuse ru n g s a n s p rü c h e (A n s p ru c h a u f Be- ansDrüche lf V n e rs a tza n s p rü c h e u n d M in d e ru n g s -auch d ie im r , SCharf g en u g g e t re n n t ; d ie F o lg e d a v o n is t, daß u n d auch n irh r v ° r Sesehenen F r is te n n ic h t r ic h t ig gesetztW e g aber isr te ln g.e b a lte n w e rd e n k ö n n e n . D e r e in z ig rich tig e sofort k lä ren u n d ,e n,.a^ tre te .n d e n M a n g e l u n d S tre itp u n k t ü b e r die B eseitig m ° g h fh s t e in e s c h r if t l ic h e V e re in b a ru n g

    B ew eissicherungsve??ahren4 n die“ W e g / E " ' 8 " S aC he" “ “D r . jur. S t e i n b e i ß e r .

  • 1 7 9

    R andsiedlun g ( T y p K in d e r re ic h ) A b m e s s u n g e n :

    7, 4 0 - 7,60 = 3 6 ,2 4 m 2N u t z f l ä c h e n :

    H . R . 1 4 , 4 - 1 2 , 0 - 8 , 3 - 13 , 8 - 11 ,0 = 59 ,30 m 2N . R . 9,3 • 1,0 ■ 1 • 1 ̂1 1 ,6 0 m 2

    = 71 ,10 m 2

    U m b a u t e r R a u m = K e l l e r :7, 0 - 4 ,62 • 2 , 1 0 - 2 , 7 9 . 7, 6 - 0 ,4 0 = 8 2 , 1 8 m 2

    E r d g e s c h o ß :7, 6 - 7, 4 - 2 ,55 143,41 m 3

    D a c h g e s c h o ß :

    • 2 ,36 • 7 ,40 +

    1,9 - 1,00 - 2 ,1 0 = 9 3 ,6 9 m 3

    = 3 1 9 , 2 8 m 3

    O b e r r h e i n i s c h e S i e d l u n g e n .

    Kleinsiedlung für Kinderreiche.

    W a s s e rle itu n g , e le k tr is c h e s L ic h t u n d G as s in d an g e le g t, jed o c h B e i B e zu g d e r S te lle w e rd e n d ie n o tw e n d ig e n W i r t -ke ine K a n a lis a t io n , s o n d e rn A b w a s s e rg ru b e n . D ie F ä k a lie n u n d A b - S ch a fts g erä te u n d K le in t ie r e (H ü h n e r u n d K a n in c h e n ) m it

    wässer so llen als D ü n g e m it t e l im G a r te n v e rw a n d t w e rd e n . ü b e rg e b e n .

    E n t w u r f : G e m e i n n ü t z i g e A k t i e n g e s e l l s c h a f t f ü r W o h n u n g s b a u , K ö l n . A r c h i t e k t : S t e i n h o r s t , K ö l n .

    p ü r d ie A u s fü h ru n g des S ie d lu n g s v o rh a b e n s w u rd e d ie S e lb s th ilfe d e r S ie d lu n g s w il l ig e n u n te r A u f

    sicht b e w ä h rte r U n te r n e h m e r h e ra n g e zo g e n . D ie H ä u s e r s in d in e in fa c h e r , a b e r s o lid e r B au w e is e (L e ic h t b e to n ) te ils m it e in g e b a u te m , te ils m it fre is te h e n d e m S ta ll, m e is t als D o p p e lh ä u s e r e r r ic h te t . Jede S ie d le r stelle h a t m in d e s te n s 600 q m G ru n d s tü c k , das E ig e n tu m d e r S ie d le r w ir d . D ie H ä u s e r e n th a lte n im

    E rd g e s c h o ß : W o h n r a u m m it K o c h n is c h e (1 4 bis 16 q m ) , S c h la fra u m (12 q m ), W ir ts c h a fts f lu r (6 q m ) , T o r f a b o r t .

    D a c h g e s c h o ß : 2 S c h la frä u m e ( 1 0 — 12 q m ); fü r K in d e r re ic h e 1 S c h la fra u m m e h r .

    Aufnahmen: Werner Mantz, Köln.Siedlungshäuser für Kinderreiche.

    |t— 32 3SCwn’t t .

    TD U5.2/ 2 .« - f f-

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  • u t u i o c n c o n u n u i i ß 193g

    P la n m ä ß ig e B a u fo rs c h u n g im K a h m e n des V ie r ja h re s p la n e s .

    D 1kie D eutsche A kad em ie fü r B au forsch un g h ie lt in der Z e it

    vom 15. bis 17. Jun i 1939 ih re G e n e ra lv e rs a m m lu n g un d ele ichzeitig die zw eite d iesjährige A rb e its ta g u n g u n te r L e itu n g ihres Präsidenten , Professor R u d o lf S teg em ann , B e r lin , in Bad S alzsch lirf bei F u ld a ab, zu der gegen 100 V e r tre te r der zu ständigen R eichs- u n d L ä n d e rm in is te n e n , d e r R e ichsd ien st- stellen, des D eu tsch en G em ein de tag es , der G lie d e ru n g e n der P arte i, der W issenschaft sowie der O rg an isa tio n en der fre ie n W irts c h a ft ersch ienen w aren .

    Es w u rd e eine große R e ih e von F a c h fra g e n d u rc h V o r träge und W echselrede e rö rte rt. A us d e r F ü lle des G eb otenen können an dieser S telle n u r e in ige K u rz re fe ra te herausgenom m en w erden.„ H o lz e r s p a r n is b e i B a lk e n d e c k e u n d D a c h k o n s t r u k t io n .“

    V o n R eg ierung srat D r . T r i e b e i , M a g d e b u rg .D ie system atischen U n te rs u c h u n g e n d e r D e u ts c h e n A kad e

    m ie fü r B auforschung ü b e r die M ö g lic h k e ite n der E in sp aru n g u n d des Austausches vo n B au h o lz sind in zw is c h e n auch au f die M ö g lic h k e ite n e in er H o lze rs p a rn is be i d e r B alkend ecke un d D a c h ko n stru k tio n ausgedehnt w o rd en .

    D ie E in s p aru n g an B a lk en h o lz , d ie d u rc h günstigste B em essungen des B alken q u ersch n ittes gegenüber u n gü nstigeren Q u erschn itten m ö g lich is t, m ach t a lle in schon e in V ie r te l bis e in D r it te l des gesam ten B alkenholzes aus. D a b e i ist stets der B a lken qu ersch nitt der günstigste, dessen L a g erflä ch e n ic h t schm aler als 6 cm ist u n d sich zu r H ö h e des Balkens w ie 1 :2 bis 1 :3 verh ä lt. D ie w e ite re U n te rs u c h u n g fü h r t zu dem S ch lu ß , daß diese E rs p arn is m ö g lic h ke iten bei B alkend ecken m it w e ite rem B alkenabstand besser au szun utzen sind als be i L a m e lle n - oder B ohlendecken . A u c h der E isen verb rau ch ist dann gerin ger. D ie leichteste Zw ischendecke e rm ö g lich t u n te r V oraussetzung sonst g le ich er K o n s tru k tio n e n gegenüber der a lten E inschu bdecke eine E rsparn is von 34 P ro z . des B alkenholzes u n d vo n 53 P ro z. des E isens.

    D ie M ö g lic h k e ite n e in er H o lze rs p arn is an der D a c h k o n s tru ktio n w u rd e n du rch V e rg le ich des H o lz - u n d E isen bedarfs u n tersu cht, die die verschiedenen K o n s tru k tio n e n u n te r g le ich en V oraussetzungen haben w ü rd en . (K e h lb a lk e n d a c h , S parrend ach , B o h len b in d er, L a m e lle n d a c h , H olländ isch es P fe tten d ac h usw .) W en n üb lich e D ach n e ig u n g e n u n d H au s tie fen , g le iche B elastung, gleiche B eanspruchung u n d üb era ll g le ich m äß ige A u s las tu n g der K o n s tru k tio n e n vorausgesetzt w erd en , k o m m t b is lang ke ine der anderen D a c h k o n s tru k tio n e n — auch n ic h t die n e u erfu n d en e n — im geringen H o lzv e rb ra u c h dem sogenannten S p arren d ach (f re itragendem K eh lb a lk e n d a c h ) g le ich . D as ist dem G ru n d g e d an ken nach die im N o rd e n bodenständige K o n s tru k tio n , d ie seit etw a 20 Jahren im deutschen W o h n u n g s - u n d S ied lung sb au w ieder au fleb t. — A u c h das K e h lb a lken d ac h steht, w en n alle T e ile a u f das sorgfältigste berechn et sind, noch n ic h t an le tz te r S telle .

    A uch diese H o lzm e n g e n kö n n ten noch d u rc h d ie seit ku rzem erp ro b ten steilen M a ss iv d äc h er (S te in e isen -B au w eisen ) e ingespart w erden. D a m it w ü rd e die E rs p arn is vo n 1 cbm aber m it e inem M e h ra u fw a n d von 15 kg E is e n e rk a u ft w erden.

    „D ie Verwendungsm öglichkeit des Stahlfensters im Hochbau.“

    V o n D ip l . - In g . H e rm a n n R . D ü r r , B e rlin .

    D as F en ster ist eines der w ic h tig s te n B au e lem en te , dessen B edeutung in seiner E igenschaft als rau m ab sch ließ en d er B aute il begrün det ist. D e r Z w e c k eines G eb äu des b e s tim m t B au art und den B au sto ff des Fensters; be ide zusam m en v e rle ih e n dem re n s te r spezifische E igenschaften . D ie w ic h tig s te n davon sind w r- w ar m etechm schen. D iese sp ielen bei de r E rm itt lu n g des W ärm eb ed arfs und der G rö ß e der H e izu n g san lag e n eine aus-

    J v ® g5^ eni ! e R o lle - In D I N 4701 sind d ie W ä rm ed u rch g an g s - d S W ä rm J UrCh u n d F e n s te r festgelegt u n d an g en o m m e n , daß der \ \ arm edu rch gang dieser K o n s tru k tio n e n „ z u e in em w esentlichen T e il a u f dem L u ftd u rc h la ß d u rch ih re F u g e n b e ru h t“ .

    foc S^ah lfen ster lagen b isher d a rü b e r noch ke ine u m fassenden K enntn isse vo r. A n der V ersuchsansta lt fü r H e £ - C rnn^V ftungsw esen der T . H . B e r lin w u rd e n deshalb a u f b fe iie r G run d läg e nach dieser R ic h tu n g V ersuche d u rc h g e fü h rt um

    h e w ichtigsten S tah lfen ste rb auw eisen d ie erfo rd erlich e n

    ä ? en ZUf E rm lt t lu n S der W ä rm e d u rc h g a n g °za h le n zu

    D ie E rg eb n isse d e r U n te rs u c h u n g e n w u rd e n im L ic h tb ild an H a n d vo n D ia g ra m m e n g e ze ig t. B e m e rk e n s w e r t is t die A llg e m e in fe s ts te llu n g , daß d ie S ta h lfe n s te r e in e n ie d r ig e re L u ft du rc h lä ss ig ke it a u fw e is e n als H o lz fe n s te r n a ch den U n te rsu chu ng en aus d e n J a h re n 19 32 u n d 1 9 33 A u c h w a r es m öglich, d e n E in f lu ß d e r L u ftd u rc h lä s s ig k e it a u f d ie W a rm e v e r lu s te zu e r m itte ln , u n d z w a r b e i v e rs c h ie d e n e n W in d g e s c h w in d ig k e ite n . D ie n ie d rig e re L u ftd u rc h lä s s ig k e it v o n S ta h lfe n s te rn w u rd e m it d e n p h ys ika lis ch e n E ig e n s c h a fte n des S tah les u n d se in en genauerenV e ra rb e itu n g s m ö g lic h k e ite n b e g rü n d e t .

    M i t der K lä r u n g d e r p h y s ik a lis c h e n E ig e n s c h a fte n des Stahlfensters ko n n te au ch se ine W ir ts c h a f t l ic h k e it u n d seine V erw en d u n g s m ö g lic h k e it im H o c h b a u n a c h g e w ie s e n w e rd e n .

    „Neuzeitliche eisensparende Fuß bodenw arm luftheizung.“V o n R e g ie ru n g s b a u m e is te r a. D . B r a u s e .

    D ie u n b e s tre itb a re T a ts a c h e d e r U n v o llk o m m e n h e it der m o d e rn e n H e izs y s te m e in w ä rm e te c h n is c h e r u n d hygienischer B e z ie h u n g , z u m a n d e re n ab e r au ch d e r d u rc h d ie je tz ig e R ohstofflage b e d in g te W u n s c h , e in e H e iz u n g s a r t z u f in d e n , b e i der Eisen w eites tg eh en d g esp art w ir d , fü h r te n z u U e b e r le g u n g e n , die an d ie L ö s u n g d e r B e h e iz u n g s p ro b le m e in d e r Z iv ilisa tio n sep o ch e d e r rö m isch en K a is e rz e it w ie d e r a n k n ü p fte n .

    U n te r v ö llig e r A b k e h r v o n d e n k o m p liz ie r te n R a u m lu fth e izsys tem en m it G u ß - o d e r S ta h lra d ia to re n s c h u f m a n eine U m la u fh e iz u n g , d e re n W ä rm e trä g e r L u f t is t. D ie W ärm eabg abe e rfo lg t d u rc h ke ine b e s o n d e re n H e iz k ö r p e r , s o n d e rn d u rc h die F u ß b o d e n fläch e selbst. A ls W ä r m e q u e lle d ie n t e in eisernes H e iz re g is te r, w elches in e in e m g e m a u e r te n O fe n lie g t . D er T ra n s p o rt der W ä rm e g esch ieh t d u rc h K a n ä le , d ie e in z e ln den Z im m e rn z u g e fü h r t w e rd e n u n d in d ie H o h lr ä u m e d e r Decken m ü n d e n . D ie K o n s tru k t io n d e r w ä rm e a b g e b e n d e n F u ß b o d e n flächen m u ß aus e in e m m ass iven M a te r ia l h e rg e s te llt w erden. A lle H o lz te ile e ig n e n sich fü r d iese H e iz a r t in fo lg e ih r e r beweglic h en S tru k tu r n ic h t. A u ß e rd e m is t d ie Is o lie r w ir k u n g des H o lze s zu g roß .

    S elbst be i w ä rm e te c h n is c h u n g ü n s t ig e r G ru n d riß g e s ta ltu n g hat sich d ie neue F u ß b o d e n -W a r m lu f th e iz u n g b e w ä h rt. D er K o k sverb rau ch is t g e g e n ü b e r d em b e i n o rm a le n W arm w a sserh e izun gen e rh e b lic h zu rü c k g e g a n g e n . D ie N e u e ru n g k o m m t der d e rze itig en R o h sto ffla g e d u rc h e rh e b lic h e S e n k u n g des E isenbedarfs bis a u f 5 P ro z . u n d B e v o rz u g u n g m a s s iv e r D e c k e n b a u weise im G eg en satz z u r V e rw e n d u n g v o n H o lzb a lk e n d e c k e n entgegen. M a s s iv e r F u ß b o d e n b e la g an S te lle v o n H o b e ld ie le n ist be i der F u ß b o d e n w a rm lu f th e iz u n g a n g e n e h m te m p e r ie r t .

    „Anw endung und Anw en dun gsm öglich k eiten neuer Kunststoffe im B au w esen .“

    V o n D ir e k to r D r . L e y s i e f f e r , T r o is d o r f .

    D ie K u n s ts to ffe , d ie in d e r e rs te n N a c h k r ie g s z e it v o r allem als Is o lie rs to ffe fü r d ie E le k tro te c h n ik e n tw ic k e lt w u rd e n , haben in zw isch en e in v ie l b re ite re s A n w e n d u n g s g e b ie t e ro b e r t.

    A u f d e m G e b ie te d e r In n e n a r c h ite k tu r s in d u n te r diesen neuen W e rk s to ffe n ve rsc h ie d en e A r t e n v o n F u ß b o d e n b e la g zu %einifn’ namFc-I1 e2n g u m m ia r t ig e r so w ie e in lin o le u m a rtig e r ru ß b o d e n b e la g , fe rn e r e in e beson ders fü r S ie d lu n g s zw e c k e als B elag geeignete H o lz fa s e rp la tte . D e r g u m m ia r t ig e F u ß b o d e n belag b e s itz t G u m m i g e g en ü b er e in e R e ih e w e s e n t lic h e r V o rzü g e :

    lst a ffc fu n g sb e s tä n tiig , tro p e n fe s t, sehr s c h w e r b re n n b a r , vö llig geruchlos, lä ß t sich in d e n h e lls te n u n d z a r te s te n F a rb e n her- ste llen u n d b e s itz t e in e a u ß e ro rd e n tl ic h h o h e A n trie b s fe s tig k e it

    b ekan nten H o lz fa s e rp la tte n w e rd e n aus A b fa llh o lz her- ?fcSw / ^ n te r V e rw e n d u n g vo n K u n s th a r z als B in d e m it te l . Auch 1 - , an , u T is c h b e la g k ö n n e n d ie e rw ä h n te n w e ic h e n g u m m i-

    m o e u m a rtig e n P ro d u k te , eb enso d ie H o lz fa s e rp la t te n ver- , u r d le H e r s te llu n g v o n T ü r e n , Z w isch en -

    nnrl Y erjäc ! u n g en > P a n e e le n , F e n s te rb ä n k e n , F e n s te rra h m e n H a r t n ! ■ 1 ge w e rd e n in s te ig e n d e m M a ß e H o lz fa s e rp la tte n ,g e w in n e n ^ aUCn unc* ^ ^ e n o ^ a rz p re ß m is c h u n g e n B ed eu tu n g

    S a n rk t^ in ,? a^ ste ine J, w e.t t e r f e s t . z u m a c h e n u n d m in d e rw e rt ig e versuche m i / p n v e r f®s tlg e n ’ s in d au s s ic h ts re ic h e Im p rä g n ie r - B ed eu m n tj 1- e n ° l h a rz lö s u n g e n u n te r n o m m e n w o rd e n . G roße ro tte n d e n n i r m m t eJ.astis c h e n , trä g e rlo s e n , n ic h t ve rb au ten Säurehn ? n e n d ic A b d i ch tu n g v o n In g e n ie u r - m e risa tio n e n l T nv,.USW- ZU’ d ie aus e ln e m n e u e n , d u rc h P o ly - P ro d u k t h e re e s te lh -h le n w a s s e rs to ffe s g e w o n n e n e n r e in deutschenauch als R eöach w e rd e n ; B a h n e n a u f ä h n lic h e r Basis können aucn als B e d a c h u n g s m a te n a l b e n u tz t w e rd e n .

  • 1 8 1

    N e b e n r ä u m e u n d W o h n k u l t u r .

    B is z u m B e g in n d e r A u fg a b e n s o z ia le n W o h n u n g s b a u e s , d . h . b is z u m E in s a tz g rö ß e re r K r ä f te , h a b e n d ie b e te ilig te n

    K re is e Z e it u n d M u ß e , gew isse V o r a r b e ite n z u e r le d ig e n , u m b e i w e isester, in d e r W ir ts c h a f t l ic h k e it des A u fb a u e s b e g rü n d e te r B e s c h rä n k u n g e in e n m ö g lic h s t h o h e n S ta n d an W o h n k u ltu r z u e r re ic h e n .

    D ie s e B e s tre b u n g e n s in d n o c h m it te n in d e r E n tw ic k lu n g b e g r iffe n , o b g le ic h b e s tim m te K re is e g la u b e n , d e m Z ie le nahe z u se in . I n d e r B e u r te ilu n g d e r F ra g e n is t e in gewisses D u r c h e in a n d e r e in g e tre te n , a b e r n u r s c h e in b a r, d e n n d e r W e g z u r v o lle n d e te n G e s ta ltu n g des W o h n s tä tte n b a u e s w ir d sy stem atisch v e rfo lg t u n d fo rtg e s e tz t.

    Abb. I. Keine ausgesprochene Wohnküche.

    D ie A u s s p a ru n g des E i n gangs m it G a rd e ro b e u n d A b o r t w ir d d u rc h d ie K o c h nische e rg ä n z t u n d so e in e B e g ra d ig u n g des R a u m e s h e rb e ig e fü h r t .A u s re ic h e n d e B e lic h tu n g u n d D u r c h lü f tu n g des R a u m e s , a b e r au c h d u rc h S o n d e rfe n s te r b e i d e r K o c h n is c h e , d ie d u rc h V o r h a n g a b z u tre n n e n is t . A r b e its le is tu n g d e r F r a u a u f g e rin g s te m F lä c h e n ra u m , siehe auch A b b . i a . D ic h te u n d g u t b e lic h te te W a n d schränke s ic h e rn e in w a n d fre ie U n te rb r in g u n g v o n G e g e n s tä n d e n gegen K o c h d u iis t . H e lle r A n s tr ic h m it M in e r a lfa r b e a u f S ilik a tb a s is is t z u e m p fe h le n . Z a p fs te lle n d e r K ü c h e u n d A b o r t an e in e r T r e n n w a n d b e d e u te n e in e S te ig - u n d k ü rz e s te R o h r le itu n g ; fro s tg e s c h ü tz te L a g e ! E in w a n d fre ie U n te r b r in g u n g d e r G a rd e ro b e a u ß e rh a lb des W o h n ra u m e s . N e u z e it l ic h e r H a u s ra t m it A u s z ie h tis c h in e in e r A n o rd n u n g , d ie n o c h B e w e g u n g s fre ih e it g e s ta tte t. D ie k le in e E ingangsfläche se tz t r ic h t ig e T ü r a n o r d n u n g vo ra u s . D a s fe h le n d e A b o rtfe n s te r is t n u r e in z e ic h n e ris c h e r F e h le r .

    S P e iseK .

    g e ra te is t B e d in g u n g . I m W in t e r b e s c h rä n k te B e w e g u n g s flä c h e , d o ch im S o m m e r d u rc h z u s ä tz lic h e B a lk o n flä c h e e r trä g lic h . D a s F e h le n des S c h o rn s te in s u n d des S p e is e k a m m e rfe n s te rs is t n u r e in z e ic h n e ris c h e r F e h le r .

    Im R a h m e n d e r k ü n ft ig e n B e re its te llu n g v o n R e ic h s d a r le h e n m it v e rb il l ig te m K a p ita le in s a tz ö f fe n tlic h e r M i t t e l u n d d e r A n w e n d u n g w ir ts c h a f t lic h e r e r B a u w e is e n h a t s ich als A u s g le ic h e in e w o h n k u ltu re ile S te ig e ru n g d u rc h V e rg rö ß e ru n g d e r W o h n flä ch e n d u rc h g e s e tz t. W ie in d e m A r t ik e l „ V i e r r a u m w o h n u n g “ in d e n H e f te n 6 u n d 7 d e r „ D e u ts c h e n B a u h ü t te “ v o n 1 9 3 9 ei n " g e h en d b e r ic h te t w u rd e , h a t s ich d ie u rs p rü n g lic h e B r u t to -

    W o h n flä c h e v o n 33 q m ü b e r 53 w e ite r n a c h d e n M u s te rg ru n d r is s e n d e r D A F . a u f 59 q m u n d e n d lic h a u f 7 0 q m als M in d e s tfo rd e r u n g fdes R a s s e p o litis c h e n A m te s e rh ö h t. A b e r au c h diese F lä c h e se tz t n o c h e in e gen a u e R a u m b e s tim m u n g , w ie d ie R isse in H e f t 7 ze ig e n , vo rau s .

    Abb. 3. Abgetrennter Kochraum ohne Kochdunstbelästigung der Wohnräume.

    E in g e b a u te S c h rä n k e fü r G e s c h irr u n d G e rä te . L ic h ts p e n d e n d e s b re ite s F e n s te r u n d g u te D u r c h

    lü ftu n g s m ö g lic h k e it . L e ic h te A rb e its le is tu n g e n d e r F r a u u n d H i l f e a u f g e rin g s te m R a u m b e s c h rä n k t. B e w e g u n g s fre ih e it a u s re ic h e n d . S p ü le u n d H e r d g u t b e lic h te t . Z a p fs te lle am S c h o rn s te in (d as? F risch w as ser w ir d w a rm ) u n zu lä s s ig . D u r c h re ic h e z u m E ß - u n d W o h n r a u m als A rb e its e r le ic h te ru n g . A rb e its t is c h am F e n s te r m it s e itlic h e m G e rä te re g a l s ic h e rt saubere S p e is e n b e re itu n g . B e i in n e r e n F e n s te r flü g e ln is t d ie u n te re F e n s te rflä c h e fes ts teh e n d a u s zu b ild e n .

    Abb. ia . Körperliche Darstellung der Kochnische.H in t e n R e g a l fü r T ö p fe

    u n d G e rä te u n d v e rs c h lie ß b a re r S p e isesc h ran k . G a s h e rd u n d K ü c h e n tis c h m it A u s z ü g e n . L in k s G e s c h ir r w äsche m i t a u fk la p p b a re m S p ü ltis c h . E s fe h lt G a s a b z u g -S c h o rn s te in fü r den W a rm w a s s e rb e re ite r .

    Abb. 2. Gut belichtete Wohnküche.

    D ie K o c h n is c h e m it S p e is e k a m m e r sch afft besseres R a u m v e rh ä ltn is . D r e i T ü r e n u n d z w e i g ro ß e F e n s te r b e s c h rä n k e n d ie A u s n u tz u n g d e r W a n d flä c h e n . G a s h e rd , K o h le h e rd , S p ü le n e b e n e in a n d e r u n d E ß p la tz in R e ic h n ä h e s ic h e rn g e rin g s te A rb e its le is tu n g d e r F r a u . E ß p la tz a n o rd n u n g u n g ü n s tig fü r d e n E in g a n g s v e rk e h r , d o c h e r trä g lic h b e i A n o rd n u n g d e r S itz b ö c k e

    u n te r d e m T is c h a u ß e rh a lb d e r E ß z e i t . B ä n k e u n d T is c h fü lle n d ie W o h n n is c h e v o llk o m m e n aus. D ie S o n d e ra n fe r t ig u n g des H a u s ra ts is t e in e g rö ß e re B e la s tu n g in d e r A n s c h a ffu n g , d ie a b er b e i E ig e n h e im e n w ir ts c h a f t l ic h is t . Z u s ä tz lic h e r S c h ra n k in d e r B rü s tu n g des g ro ß e n F e n s te rs f ü r K o c h g e s c h irr u n d K u c h e n -

    Abb. 4. Kochraum mit ungünstiger Belichtung.

    A u s g le ic h h e lle r M in e r a l fa rb e n a n s tr ic h a u f S il ik a t bas is ! T is c h flä c h e z u m A n r ic h te n d e r S p e isen re ic h lic h k le in . A u s re ic h e n d e r S c h ra n k e in b a u . D o p p e ls p ü le , w e i l b e i V o llfa m il ie g rö ß e re r G e s c h ir r v e rb ra u c h . D u r c h re ic h e fü r S p eisen u n d R ü c k re ic h e fü r G e s c h irr is t p ra k tis c h u n d v e rk e h rs e r le ic h te rn d fü r d ie F r a u . F ü r d e n S p e isesc h ran k fe h lt das F e n s te r , sonst S c h ra n k a u s b ild u n g d e r F e n s te rb rü s tu n g . S c h o rn s te in fü r A b g ase des W a rm w a s s e r b e re ite rs fe h lt .

    Abb. 5 . Kochzelle fürKleinst- uuohnung bei kleiner Familie.

    G e rin g s te B e w e g u n g s flä c h e n . D ie a b g e tre n n te Z e lle is t e in e r N is c h e v o r z u z ie h e n , w e il d e r W o h n r a u m d u n s tfre i w ir d . K o h le n h e r d . F e s te , fü r a lle G e s c h irre u n d G e rä te au sre ic h e n d e S c h ra n k e in b a u te n , d a h e r le ic h te S a u b e rh a ltu n g d e r K ü c h e . A ls K ü c h e n in v e n ta r s in d n u r S itz b o c k u n d T is c h e r fo rd e r l ic h . K u r z e W e g e z u m E ß tis c h .

    D O P P E LSPÜLE

    RUCR-RE-lCHE. OURCHREiCHE.

  • 1 8 2fpU ftfiM tA N K

    t

    Abb. 6. Küche mit Speiseschrank in der Fensterbrüstung.M a n g e lh a fte B e lich tu ng m u ß d u rc h h e lle n M in e ra lfa rb e n

    anstrich ausgeglichen w erden. K o h le h e rd . S pu le m it B ad un A b o rt an e in er T re n n w a n d m it e in er S te ig le itu n g is t w irts c h a ftlic h im A u fb a u . Bei den m äßigen R au m ab m essu ng en ist n e u ze itlich er H au sra t Voraussetzung. A usre ichende W a n d flä c h e n fü r In v e n ta r .

    Abb. 7 . Küche mit besserer Belichtung.D u rc h die A n o rd n u n g der S pü ln ische ist d e r störende

    S peisekam m ereinbau ausgeglichen. E in e S te ig le itu n g in fro s tfre ie r Lage bei drei Anschlüssen (B ad , A b o rt , K ü c h e n za p fs te lle , W arm w asserbere itungsanschluß an die W a n n e n th e rm e ) ist w ir t schaftlich . M a n g e lh a fte B e lic h tu n g des B ad eraum es. B ei den beschränkten R au m verh ältn issen u n d d e r g e rin g e n W an d flä ch e ist neuzeitlicher H au sra t B ed ing ung .

    □ I Q B raune

    $ C *L A F - —i

    Abb. 9.

    Abb. 8 u. 9 . Nebenräume von Schlafzimmern.G u te R au m au sn utzu ng bei T re n n u n g vo n A n k le id e ra u m

    u n d B ad. A n k le id e ra u m als G eruchsschleuse u n d G eräu schd äm m un g zw ischen S ch la fz im m e r u n d B ad m it A b o rt . B ad b e lich tun g m ang elh aft. R o h rfü h ru n g e n fü r Z u - u n d A b le itu n g e n (W a n n e , A b o rt , W aschbecken) u n g ü n stig , s tö rend im R au m bei w en ig fro s tfre ie r L a g e . F ester S ch ran ke in b a u sichert be w egungsfreies A n z ie h en , obgle ich n u r besch ränkte R a u m verhältn isse.

    Abb. 9. Bei den geringen A bm essungen des B aderaum es (W an n e , A b o rt , B rause, W aschbecken) u n d der u n g ü n stig en B e lic h tu n g is t die B en u tzu n g n u r u n te r G lie d e rv e rre n k u n g e n m ö g lich . D ie In s ta lla tio n ist be i d o pp e lten S te ig le itu n g en u n d h ä ß lic h w ir kenden A b flu ß le itu n g e n im R a u m kostspielig . D ie P lan ung ist daher ke in K u ltu r fo r ts c h r itt im S inne der A u s fü h ru n g e n D e r V ersuch , die Brause e in w a n d fre i e in zu b au e n , ist h ie r m iß lu n g e n

    Abb. jo.

    Abb. 11. nunAbb. 10. Bade- und Abortraum.

    , , ^ ? S?ihirä j k te ’ * be£ , ausreich en de A b m essu n g en . V o rra u m

    Be“ der n S S Ä ? K Ä S B ’ t a ' d «besteht F ro s tg e fah r, daher d ä m m en d e U m h ü llu n g Voraussetzung0

    Abb. i i . Kleinstbadraum.B rausen ische m it S itz - u n d W a s c h g e le g e n h e it. G a s - und

    K o h le n o fe n fü r k a lte T a g e . B ra u s e ra u m m it S itz . G u te R a u m - a n s n u tz u n e d u rc h S p e is e k a m m e re in b a u . W ir ts c h a ft l ic h e , fro s t- s ich ere In s ta l la t io n u n d L e itu n g s fü h ru n g .

    B rausen ische fü r b e sch e id en s te A n s p rü c h e . W a s c h g e le g e n h e it.

    D E U T S C H E B A U H Ü T T E 1939

    Abb. 12. Brausewanne mit Sitz.G a s - D u r c h la u fe r h itz e r fü r

    S p ü le u n d B a d . B ill ig s te W asser- In s ta l la t io n a n s ic h e re r L a g e m it w e n ig R o h r le itu n g e n , auch b e i d e r G a s z u fü h ru n g fü r E r h i tz e r u n d H e r d . G e r in g e B etr ie b s k o s te n .

    N e b e n e in e r a u s re ic h e n d e n N e t to -W o h n f lä c h e als G r u n d b e d in g u n g s in d d ie P la n u n g e n d e r W ir ts c h a f ts - u n d N e b e n rä u m e u n d d e re n A u s s ta ttu n g als S o n d e rg e b ie t h a u s fra u lic h e r P flic h te n u n d A rb e its le is tu n g e n u n d d ie E in fü g u n g des H au sra ts w ic h tig e V o rg ä n g e a u f d e m W e g e z u h ö h e re r W o h n k u ltu r .

    D e r B e g r if f „ W o h n k u ltu r “ is t also n ic h t a lle in in d e m ausre ic h e n d e n W o h n ra u m zu su chen b z w . e rs c h ö p ft, s o n d ern fin d e t ers t seine v o llk o m m e n e A n w e n d u n g in dessen V e r b in d u n g m it d e r A u s s ta ttu n g , d e n h y g ie n is c h e n E in r ic h tu n g e n , m i t d e m neuz e it lic h e n H a u s ra t, den F o rd e ru n g e n d e r V o lk s g e s u n d u n g „ L ic h t , L u f t u n d S o n n e“ u n d d e r n a tu r -n a h e n L a g e d e r R ä u m e , denn e in e L e is tu n g s s te ig e ru n g des s c h a ffe n d e n M e n s c h e n ü b e r das n o rm a le M a ß h in au s b e d in g t d ie F o rd e ru n g e rh ö h te r W o h n k u ltu r , u n d w o k a n n d e r sch affen d e M e n s c h fü r d ie L e is tu n g s s te igeru ng m e h r K rä fte s a m m e ln als in e in e r a n s tä n d ig en saub e re n W o h n u n g , in d e r s ich in fo lg e d e r e rh ö h te n W o h n k u ltu r e in g lück liches u n d fro h es F a m il ie n le b e n u n d d a m it e in gesunder N a c h w u c h s zu e n tw ic k e ln v e rm a g ?

    Abb. ig.Obergeschoßriß für Siedlerhaus mit

    einläufiger Treppe.V o rb ild lic h e A u s n u tz u n g d e r e r

    w e ite r te n V o rp la tz flä c h e als B a d e ra u m u n d S c h ra n k fü r das E l te r n s c h la fz im m e r. B ad (a u sre ic h en d e B e w eg un gsfläch e) als s c h a lld ä m m e n d e r R a u m zw is ch e n den S c h la frä u m e n E in g e b a u te S ch rän ke ü b e r d e m T re p p e n ra u m s in d ra u m a u s n u tz e n d . E in e S te ig le itu n g be i d re i A n s ch lü sse n is t g ü n s tig , ab er e in e fro s tfre ie L a g e is t schw er z u e rre ic h e n .

    rä u rn e '^ G e s ta ltu n g u n d E in fü g u n g d e r W ir ts c h a fts - u n d N e b e n -

    d em ®4ge ^ K l Ü r d"

    h a t is r^ a n f B e d e u tu n g e in e b e fr ie d ig e n d e L ö s u n g d ieser F rag enA u fsä tze n Vip** n t ls c b b e tra c h te te n R is s e n in d e n gen an n ten A u rs a tze n „ V ie r ra u m w o h n u n g “ e rs ic h tlic h .

    fü g u n e d e r ^ i r r ^ n 6? s in d . w e ite re V o rs c h lä g e in d e r E in -V o r - u n d N a rh rp H p h U N eb e n rä u m e e n tw ic k e lt u n d derenk u ltu re lle n W o h m ¿ usSest e l l t , d ie d a z u b e itra g e n so llen , denK u ltu rw ille n s zu fö rd e r n 11 N ie d e rs c h la g v o lksg eb u n d en e n

    iv n u e rn . p r A P r e l l e .

  • 1 8 3

    E r f a h r u n g s a u s t a u s c h

    u n d A u s k u n f t e i .

    Alle aus dem Leserkreise gestellten fachlichen Fragen werden, soweit sie für die Gesamtheit von Wichtigkeit sind, an dieser Stelle beantwortet. Beantwortungen der Leser können auch in kurzer Postkartenform erfolgen. — Bezugsquellen (Firm enadressen) können, den Vorschriften des Werberates entsprechend, den Lesern nur schriftlich genannt werden.

    A n f r a g e n erscheinenim Anzeigenteil der Zeitschrift.

    N r. 3437. W er zah lt die A rch ite k tengebühren fü r A u fm essu n gen ? N a c h m in is te r ie lle r V e r fü g u n g d a r f in B a u v e rträ g e n n ic h t v o n d e n V o r s c h r if te n d e r V O B a b g e w ic h e n w e rd e n . E s s in d d a h e r auch k e in e E in tra g u n g e n gegen den In h a lt d er V O B zu läss ig .

    N a c h D I N 1 9 6 2 — 19 85 s in d fü r den A u ftra g n e h m e r m it d e n A n g e b o ts p re is e n die N e b e n le is tu n g e n , z u d e n e n au ch d ie z u r A b re c h n u n g e r fo rd e r l ic h e n M e s s u n gen u n d d ie S te llu n g d e r A rb e its k rä fte g ehö ren , m it a b g e g o lte n .

    N a c h D I N 1961 § 14 h a t d e r A u f t r a g n e h m e r d ie A b r e c h n u n g h e rz u s te lle n u n d die M a s s e n b e re c h n u n g e n b e iz u fü g e n ; ge m einsam es A u fm e s s e n k a n n e rfo lg e n . I n den V o r s c h r if te n is t a b e r n ic h t e n th a lte n , daß d e r A u f t ra g n e h m e r d e m A rc h ite k te n d ie a u fg e w e n d e te Z e i t d e r g e m e in s a m e n A u fm es su n g v e rg ü te n m u ß .

    D a s g e m e in s c h a ftlic h e A u fm e s s e n li


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Slide 1 ITFD Growth and Development LECTURE SLIDES SET 3 Professor Antonio Ciccone.

4a · 2018-03-23 · - 12 - lüfc 2Bo [oute ein gro&cr Xetl bes Sabbats öer= *^ brai^t u)crbcn, toenn mir oon bcn !Ber[amm^ lungen kommen? 3Inmcrfiungcn; 1. 'Dos Ralfen bes Saö&als

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04 · 2010. 5. 19. · l Fltd d dn, d l dd pr rr l Lntr trn n jn d 0. Dtrd n drd, prnt l t n 26. Td l p d frn prfnl td prt rúr ntrrn n l Hptl d l nt rz, nrnd n l, ln ntrn, n 02,

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ITFD Growth and Development

ITFD Growth and Development

25 Ck gilt von Jin Jr )f Fltd. -  · 28 Erinnerung: Eine sym. Matrix H. HTE R" "und die znyehorige Quadratrsche Form QC u): - iv. Qv > heipen ° posilvu defrnit " H > ⇐0 " > tfvc.

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Mouldings | Stair Parts | Boards | Columns | PVC …storage.cloversites.com/theempirecompany/documents/E1...FLTD CAsing 11/16 x 3-1/4 FJPMD 338 CAsing MDF L 361 CAsing 11/16 x 3-1/2

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V FLTD P[ VLVWHPDV VSF FRQWURO OLVW D $ XVUWLS 7 … · kwws zhev\v fltd p[ vlvwhpdv vsf frqwuro olvw "d $ xvuwls 7 ihfkd xvu 3, ) , ) 3$7(17(6 1$&,21$/(6 5(*,675$'$6 3 (6&$/$0,(172

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L/..., p++i. ¯ " +"" Tm~.~" ;+,.h.,~++," m m++ +,~+.~,.. ©~,:~ wiLl hereafter be u fol~uwlx" ¯I O0 mye.e* In ¯d¥onm, "¯ 159 9b Ir p~d dnrt.g fltd alz n ¯ ¯ $3 50 I ...

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BEET BARSOM TAR ÖER EFTER EA SNDKIST I REGIONEN KLTR O …€¦ · Hur kan vi som kristdemokrater få till stånd ett genomslag för vår ideologi och förslag i det kommande valet

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Advancing Ventilation - Premium CHOICE Series · FLTD-60 • One Switch controls fan and light • Digital Timing circuit • Saves energy by automatically turning exhaust fan off

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Der neue Pflug - Digital Guitar Archive · 2020. 4. 18. · Der neue Pflug Monatsſce, Arnold Durig,

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ITFD Growth and Development SLIDE SET 0SLIDE 1 ITFD Growth and Development LECTURE SLIDES SET 0 Professor Antonio Ciccone.

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blf-online.de - BBLF, Jahrgang 17 (1939), Nr. 2 · 2018. 11. 17. · (1932) e. 1011). öer "t?ter ill ber beutigeut Ojtntarf, SiterreidS, 31tg1tte. JorfO)er teltnt bie aber hie Qirbeit

blf-online.de - BBLF, Jahrgang 17 (1939), Nr. 2 · 2018. 11. 17. · (1932) e. 1011). öer "t?ter ill ber beutigeut Ojtntarf, SiterreidS, 31tg1tte. JorfO)er teltnt bie aber hie Qirbeit

北海道立文学館ホームページ£fiñfr (6th D) Z 7 • . yçŒ15 = 4 -kŒ3 8 -kŒ12 RN 15 8 )kŒ10/ítEü flTd$L121 27 JII-E HB$L131/ The Dog and the Image Wind and the Sun

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FUNKTIONEN TRAUER.MS & LEISTUNGSUMFANG€¦ · Print Traueranzeigen werden in der gewünschen t ausgabePrint am Erscheinungster-. enmin t tlichf f öer v Online Am Erscheinungstermin

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Belt Conveyors - AGI · 1835 fltd 81'2" 2200 16.9 15.9 13.7 15.1 7.5 n/a 10 hp n/a 6.2 (2000 series) pitstop 47' 2970 n/a n/a 2.8 4.5 7.9 n/a 7.5 hp n/a 6.2 (2000 series) 2400 series

Belt Conveyors - AGI · 1835 fltd 81'2" 2200 16.9 15.9 13.7 15.1 7.5 n/a 10 hp n/a 6.2 (2000 series) pitstop 47' 2970 n/a n/a 2.8 4.5 7.9 n/a 7.5 hp n/a 6.2 (2000 series) 2400 series

1942 0 - uni-wuerzburg.defrankenland.franconica.uni-wuerzburg.de/login/data/1942... · 2010. 3. 27. · Seat.enbunb be' 28 30804 — 5134 Mittetlungen öer Bunöeøleitung 1. 1942.

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UEAU O MIEA ESOUCES, GEOOGY A GEOYSICSrvt rdnt rrpnd t th fltd nd tpl trntd rn f th dptnl r. vr, n lr rvt xprn fnd f trtr thn th Advl n, h th Glr rnd nd th Etnvl . h prbbl d t th dnt

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Der deutsche Dämonbild-news.net/Buecher-bis-1945-a-f/Eggers, Kurt...WiEingerfabrt Wir 9aben fingenben Sen 2CnEer gelid)tet, öer unfer Sd)iff att Itfer iubelnb fegtett mir Segel.

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l LXXV nvrr d l d, d n d · 2010-05-10 · pr ltr d htr Fltd d dn tn lr rrdn nrv n Ftrll, h rd ndd l ' prr pr . prtn dl d tr dn Flx Frnll P l n d, l dtr dn J. l bh..2 2t t4.6rl ‘4,T

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