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B E N N I N G H A U S

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DATE WUCRORCHED

PROJECT and FICHE #

G. S. CALL #

Zisterzienserinnen-Kloster St. Marl en

In Bersenbrueck

B E N N I N G H A U S

B©nninghaus,der Classification der Hoefe nach ein Voller­

be, ist ein Einzelhof der juengeren fruehmittelalterlichen -

Siedlung 800 - 1200 nach Christo in der Gomark des Osnabruck*

ker Nordlandes.Benninghaus ist heute ein Qrtsteilder Bau­

erschaft Druchhorn des Kirchspiels Ankum.

In dem Verzeichnis der Tafelgueter,die die Grafen von Dale

im Jahre 1140 von den Grafen zu H&vensberg erwarben,aus dem

Jahre 1188 erscheint u.a. der Qrtsname uDrochornen,bei dem

es sich um die heutige Gemeinde Druchhorn handelt.

Wahrscheinlich sind die ersten Hoefe dieser Ansiedlung auf

Veraniassung der Grafen von Ravensberg angelegt worden.

Aber schon in der Bronzezeit ist dieses Gebiet bewohnt ge­

wesen, wie Huegelgraeber,Flachgrasber (Heidenfriedhof bei

Esselmann) beweisen.In altsaechsischor Zeit war dieser Land-

strich ein unbewohntes Waldgebiet,©in Guertel,der Ankum,den

Kernpunkt aller Besiedlung im Norden,Westen und Sueden urn-

gab.

Druchhorn : thruch:Tierfalle ; horn:Landspitze,Winkel.

Benninghaus : Benno -Abkuerzung von Bernard- :Haus des Ben-

no.

Haupthof dieser Siedlung wird der etwas abseits gelegen©

Vollhof Berminghaus gewesen sein,den die Grafen von Dale

a» eineie ihrer Dienstmannen uebergeben hatten.

1188.Nach dem Gueterverzeichnis gab vermutlich Benning-

haus jaehrlich die betraeglichen Abgaben von:

7 Malter Roggen und

7 Malter Malz,

waehrend zwei andere Hoefe(wahrscheinlich Dettmerlng

und Goevert) zu derselben Zeit nur je

1 Malter Roggen und

1 Scheffel Malz

lieferten.

1200 circiter.In dem Ankumer Messkornregister vom Ende des

12.Jahrhunderts heisst es:

"in Bonninchus eih mansi"

1233 setzte der Bischof von Osnabrueck eine an die Gebrue-

der von Northorpe zu entrichtende Zehntloese der "de-

cima major11 des Hofes Benninghaus in Druchhorn auf 1 1 Maltgr Malz

Malter RoggenTund einen Maimer Hafer Ankumer Mass fest.

KHBB XV.Seite 70 Qsnabr.Urk,Buch II,S.307

1248 war Nennlnghaus im Eigentura der Grafen von Oldenburg,deren

Lehnsmaenner die Edelherren von Hastorpe waren. Der letz-

te von Hastorpe uebertrug den Besitz anno 1248 mit Zu-

stimmung des Grafen Otto von Oldenburg dem Kloster Ber­

senbrueck.

In dieser Hoerigkeit des Klosters ist Benninghaus bis

zu seiner in der I.Haelfte des 19.Jahrhunderts erfolg-

ten Abloesung geblieben.

1262:bona in Boninchus:

1 Malter Roggen,

1 Malter Hafer,

1 Malter Malz.

1441 wird unter "De Closterlude to Bersenbrueck" genannt

Johan boninchus III schilling.

Pep.3a 1 II.G Nr.68 Bederegister 1441 St.Arch.Osnabrueck

1490.Item ludeke b^ninchues,achte perde,

ver ossen, teyn |foy,twelf smal rynder,

sess und twyntich swyn,sesunddertich schap.

summa 2 ar 3$ 4 d

Rep.lQO Abschn.88 Nr.3 Bi.llr St.Arch * Osnabrueck

1512.In Druchorn.

Hermen to beninckhus et vxor 2 fa

Rep.lQO Abschn.88 Nr.la Kopfschatzregister 1512 St.Arch.Osnabrueck

1512.In denselben Kopfschatzregister wir unter Ankum Wobbe-

ke Benynckhus genannt.Die Nachrlcht darueber lautet:

Villa in Anchen

Wobbeke benynckhus --—

Rep.lQO Abschn.88 Nr.la Kopfschatzregister 1512 St.Arch.Osnabrueck

1460 waren mit der vierten Garbe dem Kloster zu Bersenbrueck

f verpflichtet die Hoefe:

Flach,

Bischof,und

Prieshoff in Bokel,

Woestmann,

Johanning,

Meyer und

Usaselaann i n Ahausen,

Benninhaus und

Goevert i n Druchhorn und

[eyer zu Talge

(

Nach den von P.Severinus Raeckmann zusaammengestelten

Nachrichten ueber Benninchaus heisst es:

Gibt die Vlerten garben in alten leger buche.Im Kleinen

von den Vlerten 3 M.Rog.6 schill.Vnd ist die Vierte in al­

ten Registern Vnterschietlich aussgenohmen.

Anno 1515 la Dingel buche.

Dinget Bennincfehauss den Vlerten 16 Jhar tho 3 M.Rog.l M.

Korn 1 XKX M.nab.Wink i tunne butter.

Anno 1541,daselbst.

Dinget Ludeke den Vierten 12 Jhar tho 2 M.Rog.l M.Korn 2 M.

hab.Wink 3 thirl.

Korn Register.

1540,Wegen Armuetr quidtgegeben.

1544 2 M.Rog.l M.Korn 15 seh.Hab.

1599 Johann beim Esche Vnd Peel Jhan gelohbet fur 2 M.Rog.

2 M.Korn.

1590 burge Johan Oldenhagenn^gedinget.

1592 burge Wolteringh Sch ¥itert,Vnd Gert thon Buschel ge­

dinget tho 2 M.Rog.2 M.3 sch.Korn.

Anno 1612 Im Dingelbuch.

Dinget benninchauss den Vierten tho 2 M.R.2 M.3 sch.Korn,

Wink.3 thlr.Die Jharen sein 10.

Kloster Bersenbrueck - Akten St.Arch.Osnabrueck

1527.Dezember 13.

Johan und Hinrick gen.Brauwen haben der

Immeken Bennynckhusesv

eine jaehrlich© Rente von 3 Gulden aus Mastals Erbe,

das zur Zeit Herman to Mastael und seine Frau Tobe

bebauen,gelegen im Kirchspiel Alfhausen,Bauerschaft

Heek,fuer 60 Gulden verschrieben.

Urkunde des Houses Campe St.Arch.Muenster

1539.S.hermans Sohne Ludeke,dinget mit herman thor Burla-

gen tochter Lucken ein Infartt fur 10 thlr.

1581 Ludeke Benninckhauss,mit Deitmerinchs SWestern Thalen

Zur Infart geben 30 thlr,ludeken broder herman todt

in friesslandt.

Item ein SWester Swanke,diese befriet zu Johan Olden-

hagen Vnd geZeuget Anneke in Saterlandt tho RahmZu.

Johan ist frei Ao 1592 fur 9f thlr.

Fenneke,SWaneke vide Ao 1621.

Tobe Ao.1601 freigek.fur 8 thlr.

Akten des Klosters Bei-senoj.-u©ck St.Arch. Osnabrueck

1599.Burs.Suttorp Druchern

Benninckhuiss 1 rth.Schornst.- u.Feuerstaet^enschatz

1 Liefftucht § " " " "

1 Kleinhauss § " " " "

Rep.lQO Abschn.88 Nr.16 St.Arch•Osnabrue ck

1596 Lubbert Benninckhauss Vnd seine frouWe fur Infart ge­

ben 10 thlr.

1597 Vber das Erbe ein Erbtag oder Vttertagh gehalten.Kostet

3 thlr. -

1603 Catharinen Sohne Johan hatt sich freigekaufft fur 5i thlr.

Diese Trine Lydeke Suster de Ao.1536.Vnd keine Kinder,nur

Vorgen:Jhar.Der alte Ludeke Von dem Erbe zu Krieg© ge-

lauffen,sein Kinder herman todt Zu batpegen bei leffte-

ring.Johan alhie geerbet:Werneke seruus gresswinkel.Lu-

de auriga,Anneke thon Priesshoff,Tobeke dienet.Lubbert

possessor.

1615 Dinget Lubbert seiner S.frouWen Marken | guet fur 13 thlr.

Ist vom Mensslagen thon Veer brugen*

1616 Dinget Roleff Klaphake Vnd Fermen tochter hille Zu obgen*

lubbert vff 15 Jhar die Infartt fur 18 thlr,lubbert Vnd

Marken Kinder:Tobeke,Joan Vnd Wolteke.

Lubbert Vnd hillen Kinder:Lubbert,Marke,Wessei,Thaleke vnd

Ludeke.

1621 Wirt S.SWaneken oldenhagens nachlass,gedinget Vnd Zu gleich

ihre beiden tochter Fenneke Vnd SWaneke neben ihren ZWeen

Kindern Memke Vnd herman gekofft fur 30 thlr.

1630 Lubbert der besitzer in armut ihm Kleinen hausse gestorben,

Item fur dessen Matter nachlass vp der LeibZucht geben 4J-

thlr.

Zisterzienserinnenkloster St.Marlen,Bersenbrueck St.Arch.Osnabrueck

(

Der dreissigjaehrige Krieg,welcher von 1616 bis 16£8 wuetete,

brachte viel Leid und Elend ueber die Bevoelkerung.Die Mot

der Bevoelkerung wurde so gross,dass viele Bauern Haus und

Hof verliessen,in den Krieg liefen,um ihr Leben zu frieten,

oder irgendwo in ein Backaus zogen.

Obgleich im Juli 1641 die Friedensverhandlungen in Osnabrueck

und Muenster begannen,ging das Mordem welter.1647 verlor der

Osnabruecker Bischof und Landesfuerst seine Festung Fuerstenau

und damit fast das ganze Stift Osnabrueck.Am 24#Oktober 1648

wurde endlieh der Friedensvertrag in Muenster unterzeiehnet

und am folgenden Tage in Osnabrueck verkuendet. d

Es dauerte aber noch lange,bis die Wunden heilten un vernarb-

ten;es nahm Jahrzehnte.

Wie gross das Elend des Landes nach dem 30 Jaehrigen Kriege noch

war,zeigt eine Aufnahme,die die Stiftsregierung in den Jahren

1651 und 1660 ueber die im Kirchspiel Ankum vorhandenen Bauern-

hoefe vornehmen liess.Es werden 60 wueste und verlassene Hoefe s

genannt.Das agt aber nicht,dass die alle uhbewohnt waren;es war

in den meisten Faellen kein Aufsitzer,der einetan war,vorhanden.

Unter diesen vom Kriege so arg mitgenommenen Hoefen ist auch der

Vollhof Benninghaus in Druchhorn genannt.

1655*Erbe Benningkhaus Pferde Endt. Kuehe Rind. Schw.Schafe

— — 1 *•• *• 20

Leibzucht 2 - 2 4 1 -

Klein Hauss - - 2 1 - -

Rep.lQO Abschn.88 Nr.54 St.Arch.Osnabrueck

1657 durfte Benninghaus 56 Schafe in die Mark eintreiben.

Bericht des Ankumer Vogtes St•Arch.Osnabrue ck

l670.Baursch.Suttorpff u.Druchorn

Benninghauss 2 rth.Rauchschatz

Leibzucht 1 " "

Kleine Hausss ppr. arm© Frau saabt blinden Kindern.

Rauchschatzregister 1670 Amt Fuerstenau St.Arch.Osnabrueck

1694 haben Benninghaus und der Schulte zu Lowesten unerlaub-

terweise in Badbergen und Ankum Torf verkauft und,als

der Beauftragte des Rolzgrafen sie daran hindern woli­

te, alt gar ungetuemen Worten angefalien,gedutzet und

schimpflich angeredet:"Die Mark waer© ihnen,und nicht

dem Holzgraffen,wollten damit machen nach gefalien."

Ein jeder wurde mit i Mark gebruechtet.

1703 wird geklagt,dass Benninghaus 230 Schafe,"dabey vieke

frembd©",©ingetrieben habe•Benninghaus_wurd© wegen Rueck-

falls mit 12 Schill.vom Hoelting bestraft.

Im selbigen Jahre werden nochaals 120 Schafe festge-

stellfc,sodass ©r mit 6 Scill.gebruechtet wird.

1722 gab Berminghaus fuer ein Nebenhaus 2 Rauchhuehner

an den Landfesherrn.

1722 gab er 8 Schill.Zehntgeld an das Domkapitel in Osnabrueck.

Laut KHBB 15 Seite 73

die 1798 hat Benninghaus wiederum fremde Schafe in Mark getrie-

ben und wird daher mit 6 Schill.gebruechtet.

1805*Druchhorn 3»Klasse

Nr.2 Benninghauss Eigen nach Bersenbrueck

Land 9 Malt.5 Scheff.

Wiesen 1 " 6 "

Holz 1 " 5 tt

5 Heuerleute

Kriegssteuerregister d.Kirchsp.Ankum 18^5

1800-1828.In diesen Jahren wurd die Aufloesung der K3Q£ Druch-

horner Maek durchgefuehrt und die Markberechtigten in in-

re Anteile ©ing©wiesen.Das Erbe ist heute (KfcS 19Y2) 72 ha

gross.

<

1654 ding en Hermann Benningnaus und Hilliicke Brockaap die

Auffahrt fu©r 30 Thal©r.B©ia© Eheleute waren frei;si©

gaben sich nunaenr eigen.Wegen dieser Eigengii't-e sollen

die beiden ersten Kinder wieder frei seln.

1700 schreitet Jfejiann Benninckhaus zu seiner II.Ehe mit Ma­

ria Elleraann und dingt mit ihr am 15-Mai desselben Jah­

res die Auffahrt.

Aus seiner I.Ehe sind 3 Kinaer,doch werden diese namenit,-

11ch und auch deren Mutter nicht genannt.

I723,am 4.Maerz,lassen die Eheleute Jonann Henrich Benning­

haus jetzt Toebke-Wehberg und Anna Margaretha Alheid

Toebke-Wenberg ein Soehnlein zu Bersenbrueck auf den

Namen Johann Henrich taufen.

Dieser Jonann Henrich Toebke-Wehberg fuehrt am 22.11.17^

in Bersenbrueck Maria Catharina Huesern zum Traualtar.

18579am 13.Mai,ist das Erbwohnhaus niedtergebrarrnt und am

17*September 1857*wie die Giebelinschrift berichtet,

wiedererrichtet.

n

Dieser Brand und andere Umstaende veranlasste die Fa­

milie auszuwandern

Der Colon Joh.Gerh.Benninghaus,* 3.9.l831»und seine

Ehefrau Helene Longine Schulte zu Ruessei,* 13.8.1833

als Tochter des Co;ons Josef Nachmann jetzt Schulte zu

Ruessei und Wilhelmine Berling sive Schulte zu Ruessei,

waren am 26.11.1856 zu Ankum getraut und hatten 4 Kin­

der:

1)Josephine Wilhelmine Elisabeth * 19.8•1858

2)H©inrich Hubert Julius * 23.10.1863

3)Anna Maria Bernardina * 12.9.1865

4)Johann Heinrieh Julius * 29.2.1868

Mit einem am 25.Sept.1868 ausgefertigten Relsepass ist

vorgenannte Familie Nach Ungarn ausgewandert. Der Bruder des Colons Joh.Gerh.Benninghaus,der Heuerling Jo­hann Herrn.Nikolaus Benninghaus,* 27.11.1819,getraut am 13. April 1852 mit der am 1.12.1829 geborenen Maria Elisabeth Bud­ke aus Druchhorn,war am 10.7*1858 schon mit 2 Kindern,Cathari­na Marg.Franziska,* 18.8.1854,und B©rahard Heinrieh,* 14.6.1857# und seiner Schwieg©mutter Marg.Adelheid Budke,geb.Schulte,nach Ungarn ausgewandert. Die Hofbesitzerfaailie Benninghaus wohnte bis zum Jahre 1904 in

Tscherman, dann in Meraschice in Ungaisn.Sie gingen einem harten

Schicksal entgegen.

Ein Moerder aus Benninghaus Heuer

1831,am 26.November,war der Colon Suelker aus Ohrte auf dem

Weg© von Ankta nach Bippen eraordet aufgefunden worden.Als

der Tat verdaechtig wurden ein Mann und seine Frau gefaeng-

lich eingezogen,die aber die Tat bestritten.Sie wurden daher

der grausamen Tortur unterworfen,um ein Gestaendnis zu er-

zwingen.Nach einer ueberstandenen Folterung rief die Frau

ihrem Mann© zu :"Du weisst,dat wi unschuellig sind,aber saeg-

ge man,dat du den Suelker dodt maoket ha©st,dann quelet sei

us doch nich mehr1"Man sah schliesslich ein,dass man Unschul-

dig© ins Gefaengnis geworfen und der Folterung unterzogen

hatten:sie wurden daher in Freihelt gesetzt.

Im folgenden Somaer gerieten awei Hollandgaenger aus Ankum als

Torfarbeiter in Holland in Streit,wobei der ein© dem anderen

vorwarf,den Colon Suelker eraordet zu haben una dessen Tabaksdo-

s© besitze.Da Mitarbeiter die Anschuldigung gehoert hatten,kam

dies© auch zur Kenntnis der Polizei.

Als der Angeschuldigte la Herbst von Holland zurmeckkehrte,wur­

de er verhaftet.Bei dem Verhoer leugnete er die Tat und sagte:

"ich heisse Diederich G...,bin 28 Jahre alt,aus Restrup gebuer-

tig und wohne in Colon Benninghaus Heuer als Heuermann.Ich bin

verheiratet mit Maria Adelheid F und habe ein Kind.Ich ha­

be den Mora nicht begangen."

Trotz angewandter Tortur bestritt er,die Tat begangen zu haben*

*/*=

Die Verdachtsmomente gegen den Angeklagten vermehrten sich

aber.Besonders belastend war,dass ©r von dem Colon Escher

in Hekese eine Kuh gekauft hatte und von dem Verkauefer we­

gen Zahlung verklagt worden war.Dieser Eetrag war gerade in

den Tagen nach der Mordtat entrichtet worden;der Beschuldig-

te konnte sich ueber den Erwerb des Geldes nicht genuegend

ausweisen.lm Verlauf wurden wohl die meisten Bewohner von

Restrup darueber vernommen,ob sie den G.wohl fuer den Moerder

hielten.Alle Zeugen aber sagten zugunsten des Angeklagten aus.

1834 endlich,durch die Inhaftierung und Verhoere auerbe ge-

worden,legte der Angeklagte ein Gestaendnls ab,den Mord be­

gangen zu haben.

Er wurde zum Tode durch das Schwert verurteilt.In dem Urteile

war bestlmmt,dass der Verbrecher auf einer Kuhhaut zu der Ge-

richtsstaette geschleppt werden sollte.Die Frau des Verurteil-

ten aber geichte ein Gesuch ein,dem Ungluecklichen das Sehlei-

fen in einer Kuhhaut zu erlassen.was auch im Gnadenwege gewaehrt

wurde .Am 7. Juli 1835 fand die Hinrich tung zu Fuerstenau auf ei­

nem HuegeJtfetwa 2 Kilometer vor Furstenau auf einem Huegel an

der Strasse von Fuerstenau nach Freren.

Die Hinrichtung sollte von dem Sch?rfrichtor Friedrichs aus Os­

nabrueck vollzogen werden,aber wegen seines hohen Alters hatte

Friedrichs die Execution seinem Schwiegersone uebertragen.Da a-

ber von Letsteren die Execution nicht nach Vorschrift ausgefuehrt

wurde,erhielt Friedrichs von der Obrigkeit einen scharfen Verweis.

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Bei der Hinrichtung mussten saemtliche Schulkinder des ehemali­

gen Amtes Fuerstenau,sowie die Schuetten aller Kirchspiele mit

ihren Faehnrichen und Trommelern zugegen sein.

Die Kosten der Execution betrugen:

Fuer die Hinrichtung 1 Thlr.30 Mgr.5 Pfg.»

4 Tag© Zehrungskosten fuer 3 Personen 8 Thlr.21 Mgr.4 Pfg., vier

4 Tage Zehrungskosten fuer ftxxjc Knechte 8 Thlr.21 Mgr.4 Pfg.,,

Botenlohn fuer Bestellungen 5 Thlr.6 Pfg.,

fuer Stricke 1 Thlr.4 Mgr.,

fuer 2 zweispaennige Wagen 20 Thlr.8 Mgr.,

1 Tuch 16 Mgr.,

fuer das Schleifen des Verbrechers 1 Thlr.(unterblieb),

fuer die Gehuelfen- des Henkers 6 Thlr. 3.2 Mgr.

In Summa 54 Thlr.4 Mgr.

Ver.f.Gc-sch.u.Altertumskunde Heft X.1901 Seite 19