2015 - VR Payment · 2018-10-31 · Dezember 2015 ..... 30 Gewinn- und Verlustrechnung ..... 32...
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GESC
HÄFT
SBER
ICHT
2015
CardProcess in Zahlen ............................................. 2 Vorwort ................................................................... 3 Bericht des Aufsichtsrats ......................................... 4 Gesellschafter ......................................................... 8 Aufsichtsrat ............................................................. 9 Geschäftsführung ................................................. 10 Beirat .................................................................... 11 Das Geschäftsjahr 2015 ........................................ 14 Markt und Strategie ............................................. 20 Lagebericht ........................................................... 22 Mitarbeiter ............................................................ 25 FINANZBERICHT Jahresbilanz zum 31. Dezember 2015 .................. 30 Gewinn- und Verlustrechnung .............................. 32 Anhang 2015 ......................................................... 34 Anlagenspiegel per 31. Dezember 2015 ................ 38 Wiedergabe des Bestätigungsvermerks ............... 40
INHALT
UMSATZ (HGB)
2014 2015
EUR EUR
87.848.859,46 99.086.773,65
TRANSAKTIONEN
2014 2015
Europäische Routing- und Switching-Plattform (ERSA)
534,3 Mio. 532,3 Mio.
POS-Netzbetrieb 195,6 Mio. 215,4 Mio.
Issuing-Processing 114,7 Mio. 130,2 Mio.
Acquiring-Processing 32,2 Mio. 35,3 Mio.
TERMINALS
2014 2015
Anzahl der Terminals 105.000 109.000
MITARBEITER
2014 2015
CardProcess 236 248
2 3
CARDPROCESS IN ZAHLEN
Als Komplett-Dienstleister im kartengestützten Zahlungsverkehr agie-
ren wir unter einem starken genossenschaftlichen Dach. Gemeinsam
schaffen wir es, unsere Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit
zum Nutzen aller noch weiter zu stärken. Wir haben in den ver-
gangenen Monaten schrittweise eine nachhaltige Transformation
eingeleitet. Ein Wandel, der uns schneller, innovativer und effizienter
machen wird. Das primäre Ziel der CardProcess bleibt es, die Markt-
position der Volksbanken und Raiffeisenbanken durch ein starkes
Leistungsangebot für das Karten- und Händlergeschäft zu stärken.
2015 war für CardProcess ein anspruchsvolles Jahr, geprägt von sich
signifikant verändernden Rahmenbedingungen in der Finanzbranche.
Im Zahlungsverkehrsmarkt vollzieht sich seit einigen Jahren ein tief
greifender Wandel. Neue technische Möglichkeiten verändern un-
seren Alltag und die Art und Weise, wie wir bezahlen. All das wirkt
sich auch auf unsere Geschäftstätigkeit aus.
Vor diesem Hintergrund ist es uns gelungen, einen substanziellen
Wachstumskurs beizubehalten und die Preise im Issuing-Processing,
Netzbetrieb und Acquiring für unsere genossenschaftlichen Partner
zu senken. Die solide Geschäftsentwicklung ist das Ergebnis einer
erfolgreichen Zusammenarbeit mit unseren genossenschaftlichen
Partnern. Die gemeinsame intensive Marktbearbeitung mit den
Volksbanken und Raiffeisenbanken zeigt bereits Vertriebserfolge.
Um den Erfolg von CardProcess auch in Zukunft fortzuschreiben
und um unser Ziel zu erreichen, zu den führenden Zahlungsanbie-
tern am Markt zu gehören, haben wir uns gemeinsam mit unseren
Gesellschaftern intensiv mit der Neuausrichtung des Unternehmens
befasst. Die Ergebnisse flossen als operative Ziele in unser Transfor-
mationsprojekt CP SPRINT ein, das wir 2015 weitgehend abgeschlos-
sen haben.
Unser zentrales Anliegen ist es, mit unserem Leistungsangebot die
Primärbanken bei der Sicherung der Erträge, Kundenbindung und
Neukundengewinnung maßgeblich zu unterstützen. Wir haben
deshalb unser Leistungsportfolio erneut erweitert. So führten wir mit
der Internetplattform VR pay Internet Gateway eine neue Bezahllö-
sung für den Online- und Versandhandel erfolgreich ein. Über die
Plattform wird auch das Online-Bezahlverfahren paydirekt angebo-
ten. Wir haben damit als einer der ersten Payment Service Provider
paydirekt über das Händlerkonzentrator-Modell zur Verfügung
gestellt.
Im Acquiring-Geschäft haben wir unser Angebot weiter vervollstän-
digt. Seit Ende 2015 wickeln wir auch zwei bedeutende asiatische
Kreditkartenmarken ab. Damit haben wir eine weitere Etappe auf
dem Weg zurückgelegt, uns als Payment Service Provider für die
genossenschaftliche FinanzGruppe zu positionieren. Im Netzbetrieb
wickeln wir seit August 2015 Flottenkarten am Terminal ab. Ein
Service, der den Volksbanken und Raiffeisenbanken die Möglichkeit
bietet, neue Kundensegmente mit einem hohen Transaktionspoten-
zial noch besser zu erschließen. Gemeinsam mit dem DG VERLAG
haben wir zudem eine kundenfreundliche Bezahllösung für Schnellla-
destationen für Elektrofahrzeuge erarbeitet.
Daneben wurden unsere Aktivitäten im Geschäftsjahr 2015 auch
bestimmt von der Umsetzung regulativer Initiativen auf nationaler und
europäischer Ebene. Die Anforderungen aus der Regulierung der In-
terbankenentgelte wurden dank des engagierten Einsatzes der daran
beteiligten Mitarbeiter erfolgreich umgesetzt. SEPA wurde im Berichts-
jahr ebenfalls abgeschlossen. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die
Einführung der zweiten EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD II.
Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Tatkraft
und ihr Engagement. Unser Dank gilt zudem unseren genossen-
schaftlichen Partnern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Mit freundlichen Grüßen
Carlos Gómez-Sáez Manfred Lund
VORWORT
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BERICHT DES AUFSICHTSRATSBERICHTSJAHR 2015
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr 2015 die ihm nach dem Gesell-
schaftsvertrag übertragenen Rechte und Pflichten wahrgenommen.
In drei Sitzungen haben Aufsichtsrat und Geschäftsführung Angele-
genheiten von grundsätzlicher geschäftspolitischer Bedeutung und
wichtige Entwicklungsprojekte erörtert. Der Aufsichtsrat hat sich
von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftstätigkeit überzeugt und
die erforderlichen Beschlüsse zu den an seine Zustimmung gebun-
denen Maßnahmen gefasst.
Die Geschäftsführung hat den Aufsichtsrat über das Transforma-
tionsprojekt „CP SPRINT“, das Fachrat-Projekt „Prozesseffizienz
und neue Erlösmodelle“, die Vertriebsstrategie VR pay, das neue
Leistungsangebot im E-Commerce, den Umsetzungsstatus TA 7.1
POS-Netzbetrieb sowie den Status des Projektes „Unix-Migration der
Kopfstellenplattform“ und des Projektes „Ablösung der Kreditkar-
tenautorisierung“ umfassend informiert.
Der Aufsichtsrat hat sich in seiner Zusammensetzung im Geschäfts-
jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.
Nachstehende Veränderungen haben sich im Verlaufe des Jahres
2015 in der Geschäftsführung ergeben: Herr Christoph Lauffer,
Karlsruhe, ist mit Ablauf des 30.04.2015 auf eigenen Wunsch
aus der Geschäftsführung ausgeschieden. Der Aufsichtsrat dankt
Herrn Lauffer für sein langjähriges Engagement für die Belange
der CardProcess GmbH. Zum Nachfolger wurde mit Wirkung zum
15.11.2015 Herr Manfred Lund, Kinding, berufen.
Der Jahresabschluss 2015 ist durch die von den Gesellschaftern zum
Abschlussprüfer bestellte DGR Deutsche Genossenschafts-Revision
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH, Bonn, geprüft und mit dem
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.
Der Gesellschafterversammlung empfiehlt der Aufsichtsrat, den
Bilanzgewinn in Höhe von 1.572.339,33 EUR – bestehend aus dem
Jahresüberschuss in Höhe von 272.339,33 EUR und einem Gewinn-
vortrag in Höhe von 1.300.000,00 EUR – vollständig in den anderen
Gewinnrücklagen zu thesaurieren.
Der Aufsichtsrat spricht der Geschäftsführung sowie den Mitarbei-
terinnen und Mitarbeitern seinen Dank für die im abgelaufenen
Geschäftsjahr geleistete gute Arbeit aus.
CardProcess GmbH
Karlsruhe, den 4. Mai 2016
Der Aufsichtsrat
Thomas Ullrich, Vorsitzender
ZUKUNFT DES BARGELDLOSEN BEZAHLENSWie bezahlen wir in Zukunft? Schon heute verliert Bargeld gegenüber digitalen Zahlungsformen beständig an Bedeutung. Der sinkende Bargeldumlauf verdeutlicht diese Entwicklung ebenso wie die zahlreichen Studien und Umfragen zum Umgang mit bargeldlosen Zahlungsmethoden. Das Kon-sumverhalten der Menschen verändert sich nachhaltig und ebnet den Weg für tief greifende In-novationen. Für die Volksbanken und Raiffeisenbanken ergeben sich hier wichtige Potenziale und neue Wachstumschancen. Doch welche Trends zeichnen sich momentan ab? Wie sicher sind diese Zahlungsformen? Welche Innovationen bringen sie mit sich? Erkunden Sie mit uns die spannenden Trendwelten des bargeldlosen Bezahlens.
7
FORMFAKTOREN Die bargeldlose Gesellschaft ist in Deutschland noch eine Utopie. Anders sieht es in Nachbarländern wie Schweden, Dänemark und Norwegen aus. Hier gibt es bereits Realtime-Zahlungsmethoden via Smartphone und App mit sofortigem Geldzufluss auf dem Bankkonto. Ob beim Bäcker, am Kiosk, im Bus oder beim Friseur – bargeldloses Bezahlen gehört in Skandinavien zum Alltag und Schweden könnte mit dieser Entwicklung Trendsetter für eine bargeldlose Gesellschaft werden.
„Die Volksbanken und Raiffeisenbanken begleiten
die Entwicklung bargeldloser Zahlverfahren im Handel und etablieren VR pay auch in den
kommenden Jahren als starken Partner auf diesem Gebiet.“
Donat AsbachVorstand der
Allgäuer Volksbank eG
6
8 9
Fiducia & GAD IT AG
Frankfurt am Main
Gesellschaftsanteil: 50,2 %
DZ BANK AG
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank
Frankfurt am Main
Gesellschaftsanteil: 29,7 %
WGZ BANK AG
Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank
Düsseldorf
Gesellschaftsanteil: 10,1 %
DG VERLAG eG
Deutscher Genossenschafts-Verlag
Wiesbaden
Gesellschaftsanteil: 5,0 %
EURO-Information S. A.
Straßburg
Gesellschaftsanteil: 5,0 %
Thomas Ullrich
Stellv. Vorsitzender des
Aufsichtsrats,
Mitglied des Vorstands,
DZ BANK AG
Deutsche Zentral-
Genossenschaftsbank
Frankfurt am Main
(ab 04.05.2016)
Klaus-Peter Bruns
Stellv. Vorsitzender des
Aufsichtsrats,
Vorsitzender des Vorstands,
Fiducia & GAD IT AG
Frankfurt am Main
(bis 04.05.2016)
GESELLSCHAFTER AUFSICHTSRAT
Dr. Christian Brauckmann
Mitglied des Vorstands,
WGZ BANK AG
Westdeutsche Genossenschafts-
Zentralbank
Düsseldorf
Claude Brun
Directeur,
Banque Fédérative du Crédit
Mutuel
Straßburg
Franz-Josef Köllner
Mitglied des Vorstands,
DG VERLAG
Deutscher Genossenschafts-
Verlag eG
Wiesbaden
Steffen Jentsch
Mitglied des Vorstands,
Fiducia & GAD IT AG
Frankfurt am Main
(bis 15.04.2016)
Olaf Kilimann
Vorsitzender des Vorstands,
Volksbank Marl-
Recklinghausen eG
Marl
Dr. Andreas Martin
Mitglied des Vorstands,
Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisen-
banken e. V. (BVR)
Berlin
Carsten Pfläging
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Mitglied des Vorstands,
Fiducia & GAD IT AG
Frankfurt am Main
(ab 04.05.2016)
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GESCHÄFTSFÜHRUNG
Thomas Vogl
Stellv. Vorsitzender des
Beirats, Mitglied des Vorstands,
VR Bank Starnberg-
Herrsching-Landsberg eG
Starnberg
Ralf-Christoph Arnoldt
Abteilungsleiter,
Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisen-
banken e. V. (BVR)
Berlin
Jörg Biethan
Mitglied des Vorstands,
Volksbank Hildesheimer
Börde eG
Söhlde
Stephan Böhse
Mitglied des Vorstands,
Volksbank Kierspe eG
Kierspe
BEIRAT
Ralf Pakosch
Mitglied des Vorstands,
Frankfurter Volksbank eG
Frankfurt am Main
Carsten Pfläging
Mitglied des Vorstands,
Fiducia & GAD IT AG
Frankfurt am Main
Adelheid Raff
Vorsitzende des Vorstands,
Volksbank Zuffenhausen eG
Stuttgart
Gregor Roth
Bereichsleiter,
DZ BANK AG
Deutsche Zentral-
Genossenschaftsbank
Frankfurt am Main
Hermann Sander
Bereichsleiter,
Fiducia & GAD IT AG
Frankfurt am Main
Dr. Michael Brandt
Mitglied des Vorstands,
Volksbank Lübeck eG
Lübeck
Klaus-Peter Bruns
Vorsitzender des Vorstands,
Fiducia & GAD IT AG
Frankfurt am Main
Karl Heinz Gingter
Bereichsleiter,
Raiffeisenbank Frechen-Hürth eG
Hürth
Jens Holeczek
Leiter Direktbank,
Volksbank Bielefeld-Gütersloh eG
Gütersloh
(bis 23.09.2015)
André Kasten
Mitglied des Vorstands,
Raiffeisen-Volksbank eG
Aurich
Wolfgang Mainardy
Sprecher des Vorstands,
Volksbank Aschaffenburg eG
Aschaffenburg
Helmut Sandkaulen
Bereichsleiter, WGZ BANK AG
Westdeutsche Genossenschafts-
Zentralbank
Düsseldorf
Dr. Peter Söhne
Leiter Geschäftsbereich Cards,
DG VERLAG eG
Deutscher Genossenschafts-
Verlag
Wiesbaden
Dieter Steffan
Mitglied des Vorstands,
Volksbank Alzey-Worms eG
Worms
Peter Völker
Stellv. Vorsitzender des
Vorstands,
Frankfurter Volksbank eG
Frankfurt am Main
(bis 18.05.2015)
Michael Willemse
Mitglied des Vorstands,
Volksbank Viersen eG
Viersen
Kurt Reinstädtler
Vorsitzender des Beirats
Mitglied des Vorstands,
Bank 1 Saar eG
Saarbrücken
Carlos Gómez-Sáez
Sprecher der Geschäftsführung
Christoph Lauffer
Bis 30.04.2015 Mitglied der Geschäftsführung
Manfred Lund
Seit 15.11.2015 Mitglied der Geschäftsführung
12
„Ich wünsche mir, dass in Deutschland bargeldloses Bezahlen
bald zum Standard gehört. Für eine sichere Authentifizierung
präferiere ich biometrische Erkennungsverfahren.“
Katharina SchwarzKundin
AUTHENTIFIZIERUNG Fingerabdruck, Iris-Scan und Stimm-Erkennung: Biometrische Erkennungstechniken zur Authentifi-zierung bringen für bargeldlose Zahlungsverfahren maximale Sicherheit. Biometrie ist eine Methode, bei der individuelle Merkmale von Menschen genutzt werden. Die Identifikation erfolgt mithilfe ei-nes Abgleichs von vorhandenen digitalen Datensätzen mit dem gescannten biometrischen Material. Schon heute entsperren viele Menschen ihr Smartphone oder ihr Laptop mit ihrem Fingerabdruck und Umfragen bestätigen die hohe Akzeptanz der biometrischen Verfahren. 6 von 10 Deutschen würden sich beim bargeldlosen Bezahlen mit einem Fingerabdruck oder Iris-Scan identifizieren.
13
14 15
DAS GESCHÄFTSJAHR 2015
Neuer kaufmännischer Geschäftsführer
Es gab im Berichtsjahr nicht nur organisatorische Veränderungen.
In der Geschäftsführung gab es einen personellen Wechsel: Der
Aufsichtsrat der CardProcess hat Manfred Lund als kaufmännischen
Geschäftsführer bestellt. Manfred Lund ist seit Mitte November
zuständig für Finanzen, Personal und IT. Er folgt in seiner Position
dem bisherigen kaufmännischen Geschäftsführer Christoph Lauffer,
der im Frühjahr 2015 ausgeschieden ist.
VR pay Roadshow
Zur Intensivierung der Marktbearbeitung und zur Ankurbelung
des Firmenkundengeschäfts der Volksbanken und Raiffeisenban-
ken startete CardProcess mit einer Roadshow in das Berichtsjahr.
Auf bundesweiten Veranstaltungen stellte CardProcess unter dem
Motto: „Sichern wir uns gemeinsam die Pole-Position im Kartenge-
schäft“ den Volksbanken und Raiffeisenbanken die neue Vertrieb-
soffensive vor. Die Vertriebsoffensive umfasste neue Konditionen
im Akzeptanzgeschäft sowie neue Preise im POS-Netzbetrieb. Die
Roadshow stieß auf große Resonanz bei den genossenschaftlichen
Banken. Der intensive Dialog mit den Primärbanken hat für uns
eine hohe Priorität. Deshalb werden wir an diesem Format auch in
Zukunft festhalten.
MIF-Regulierung bringt Chancen
Die Umsetzung zahlreicher regulatorischer Vorgaben und mandato-
rischer Anforderungen nahm im Berichtsjahr erneut Kapazitäten in
Anspruch. So wurden die EU-Vorgaben zur Regulierung der Inter-
bankenentgelte im Kartengeschäft erfolgreich und fristgemäß zum
9. Dezember 2015 umgesetzt. Mit der Verordnung werden die In-
terbankenentgelte, die Multilateral Interchange Fee (MIF), für Kre-
ditkarten auf maximal 0,3 Prozent und für Debitkarten auf maximal
0,2 Prozent regulatorisch begrenzt. Das gilt sowohl für nationale
als auch für grenzüberschreitende Kartenzahlungen mit Konsumen-
ten-Karten innerhalb der EU. Firmenkarten sind von der Regelung
hingegen ausgenommen.
Für die Volksbanken und Raiffeisenbanken bedeutet die MIF-Regu-
lierung deutlich sinkende Interchange-Erträge. Für den Handel wird
es dagegen erheblich günstiger, Karten zu akzeptieren. Dadurch wird
die Bedeutung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs insgesamt zuneh-
men. Das bietet wiederum auch Chancen für die Volksbanken und
Raiffeisenbanken, denn ein stärkeres Transaktionswachstum führt zu
steigenden Erlösen. Wir werden die Volksbanken und Raiffeisenban-
ken mit einem innovativen und breiteren Produkt- und Leistungsan-
gebot dabei unterstützen, das Ertragspotenzial im Händlergeschäft
optimal auszuschöpfen und die Kosteneffizienz zu erhöhen.
SEPA ist abgeschlossen
Das Thema SEPA, das über mehrere Jahre erhebliche Ressourcen
beanspruchte, wurde inzwischen abgeschlossen. Als letzte Maß-
nahme im Rahmen der Schaffung eines einheitlichen europäischen
Zahlungsverkehrsraums musste das nationale Kartengeschäft bis
1. Februar 2016 auf ein neues einheitliches Format umgestellt
werden. Das betrifft nicht nur alle girocard-Zahlungen am POS,
sondern auch das Elektronische Lastschriftverfahren (SEPA Direct
Debit). Seit Oktober 2015 ist auch unser Netzbetrieb SEPA-kon-
form. CardProcess hat die Verarbeitung im Netzbetrieb erfolgreich
auf das neue Format umgestellt, sodass SEPA Cards Clearing und
SEPA Direct Debit unterstützt werden können.
Die Umstellung auf die neuen Anforderungen der Deutschen
Kreditwirtschaft TA 7.1 beschäftigte uns ebenfalls. Alle Terminals
müssen entsprechend der vorgegebenen Regularien bis Ende 2017
angepasst sein. Auch hier liegt CardProcess gut im Plan. Seit Som-
mer 2015 steht für die meisten Terminals die neue TA 7.1-Software
zur Verfügung.
Asiatische Kreditkartenmarken
Seit Ende des Berichtsjahres bietet CardProcess die Abwicklung der
japanischen Kreditkarte JCB. Das ist die größte japanische Kredit-
kartenorganisation. JCB ist neben Japan auch in anderen asiatischen
Ländern und in den USA weitverbreitet. Im Januar 2016 kam die
chinesische Kreditkarte Union Pay dazu. Union Pay International (UPI)
zählt zu den am stärksten wachsenden Kreditkartenmarken weltweit.
Damit ermöglicht es CardProcess den Volksbanken und Raiffeisen-
banken, neue Kundensegmente zu erschließen. Die asiatischen
Brands spielen auf dem internationalen Bezahlmarkt eine wichtige
Rolle. Karteninhaber von UPI und JCB verfügen in der Regel über eine
hohe Kaufkraft. So profitieren Händler, die die Karten akzeptieren,
von hohen durchschnittlichen Umsätzen. Dadurch entsteht auch für
die Volksbanken und Raiffeisenbanken eine zusätzliche Erlösquelle.
VR pay Internet Gateway
CardProcess trägt der zunehmenden Digitalisierung und dem stetig
wachsenden Onlinehandel mit einer neuen modernen Bezahllösung
Rechnung. Im Berichtsjahr wurde unter der Marke VR pay Internet
Gateway eine intelligente und komfortable Bezahllösung für den
Das Geschäftsjahr 2015 war für CardProcess ein Jahr voller Heraus-
forderungen in einem sehr anspruchsvollen und durch eine anhal-
tende Konsolidierung geprägten Markt. Neue Akteure aus dem
Nichtbanken-Bereich drängen mit innovativen Bezahllösungen in
den Markt und etablierte Anbieter erweitern ihr Leistungsspektrum.
Hinzu kommt die wachsende nationale und europäische Regulierung
der Finanzbranche. Regulierungsbedingte Aufgaben wie die Umset-
zung der MIF-Verordnung, die Umsetzung der Anforderungen aus
TA 7.1 oder der Zahlungsdiensterichtlinie PSD II haben im Berichts-
jahr erneut Kapazitäten gebunden. Vor diesem Hintergrund ist es
umso erfreulicher, dass CardProcess auf ein Geschäftsjahr mit einer
substanziellen Wachstumsrate verweisen kann. Ein Ergebnis, das wir
vor allem auf die konstruktive und effiziente Zusammenarbeit mit
den Volksbanken und Raiffeisenbanken zurückführen.
Fit für die Zukunft mit CP SPRINT
Um den künftigen Herausforderungen weiterhin erfolgreich begeg-
nen zu können, hat CardProcess im abgelaufenen Geschäftsjahr einen
organisatorischen und kulturellen Veränderungsprozess im Unterneh-
men angestoßen. Mit einem 6-Punkte-Programm haben wir unter
anderem die Voraussetzungen geschaffen, schneller auf relevante
Marktveränderungen zu reagieren, Marktimpulse aufzunehmen und
in Produktentwicklungen einfließen zu lassen, den Vertrieb zu stärken
und die Organisationsstruktur effizienter zu gestalten. Im Rahmen
von CP SPRINT wurden die Aufbau-, Ablauf- und Führungsstrukturen
sowie die Unternehmenskultur auf den Prüfstand gestellt und neu
ausgerichtet. Mit CP SPRINT werden wir schneller, flexibler, innovati-
ver und effizienter werden. Das Ziel ist es, CardProcess als Innovati-
onsmotor zu positionieren und die genossenschaftliche FinanzGruppe
schlagkräftig und wirkungsvoll zu unterstützen.
Im Fachrat Zahlungsverkehr wurde im Berichtsjahr unter Federfüh-
rung von CardProcess im Rahmen des Projekts „Prozesseffizienz
und neue Erlösmodelle“ intensiv an neuen strategischen Lösungen
gearbeitet. Dort wurden neue Kosten- und Erlösstrukturen sowie eine
Erhöhung der Prozesseffizienz und ein differenziertes Marktbearbei-
tungsmodell diskutiert.
16 17
Online- und Versandhandel für die Händlerkunden der Genossen-
schaftsbanken erfolgreich eingeführt. Die neue Plattform umfasst
mit VR pay eCommerce eine Lösung für den Onlinehandel und mit
VR pay eTerminal eine für den klassischen Versandhandel.
Über die Plattform lassen sich alle Bezahlverfahren im Internet- und
Versandhandel abwickeln. Dazu gehört auch das Bezahlverfahren
paydirekt. Damit war CardProcess einer der ersten Payment Service
Provider, die das neue Online-Bezahlverfahren über das Händler-
konzentrator-Modell angeboten haben. An das Payment Gateway
können Onlineshops, Apps, Spenden- oder Crowdfunding-Portale
angebunden werden. Außerdem stehen zahlreiche Standard-Shop-
module verschiedener Anbieter für eine einfache Integration zur
Verfügung.
Mit dem neuen Payment Gateway sind wir in Sachen Internetzah-
lungsverkehr, Sicherheit und Risikomanagement auf dem aktuel-
len Stand. Damit lassen sich Bezahllösungen noch besser in neu
geschaffene und bereits vorhandene Shop-Strukturen integrieren.
Die Volksbanken und Raiffeisenbanken können mit unserer Marke
VR pay Internet Gateway ihrem Händlergeschäft neuen Schwung
geben und von dem steigenden Umsatz im Online- und Versandhan-
del profitieren.
Bezahllösungen für Ladestationen und Kassenautomaten
CardProcess legt besonders großen Wert auf ein modernes und leis-
tungsstarkes Terminalangebot. Deshalb haben wir auch im Berichts-
jahr unser Leistungsportfolio im Netzbetrieb erweitert und unter
anderem das Automatenterminal OPP-C60 eingeführt. Das robuste
Automatenmodul, das einen hohen Schutz vor Vandalismus bietet,
ist das standardisierte Bezahlsystem zum komfortablen Einbau in
Park- und Ticketautomaten sowie Kiosksystemen. In mehreren
Parkhäusern der Volksbanken und Raiffeisenbanken wurden bereits
entsprechend ausgerüstete Kassenautomaten aufgestellt.
Mit dem iWL250 WLAN haben wir zudem ein weiteres WLAN-
Terminal im Angebot. Das Gerät ist für den Einsatz in Biergärten,
in Dienstleistungsbetrieben oder kulturellen Einrichtungen, aber
auch für den Kassenplatz im Einzelhandel bestens ausgestattet. Im
November wurde schließlich das mobile Terminal CCV Go für den
Vertrieb freigegeben. Das mobile Terminal ist ein moderner Beglei-
ter, um an jedem Ort schnell und sicher kassieren zu können. Das
Gerät ist optimal für den Einsatz am mobilen Point of Sale. Zu Beginn
des Berichtsjahres haben wir unsere Produktpalette um eine neue
Terminal-Kombination erweitert: Das iCT220 als Händlereinheit (HE)
und das kompakte PINPad iPP350 als Kundenbedieneinheit (KB). Das
Duo ist perfekt geeignet für Theater- oder Kinokassen, Thekensyste-
me oder Nachtschalter.
Außerdem hat CardProcess in einem gemeinsamen Projekt mit
dem DG VERLAG eine kundenfreundliche Lösung für das Bezahlen
mit kreditwirtschaftlichen Karten an Ladestationen für Elektro autos
erarbeitet. So können Kunden bei einem Großteil der Schnellla-
destationen der Genossenschaftsbanken, die an der Kampagne
„Schneller Strom tanken“ des DG VERLAGS beteiligt sind, einfach
und bequem mit Karte bezahlen – ohne PIN-Eingabe oder Unter-
schrift.
Profitables Geschäft: Flottenkarten
Daneben hat CardProcess die Voraussetzung für die Abwicklung
von Flottenkarten im Netzbetrieb geschaffen. Damit stehen für die
Händlerkunden der Volksbanken und Raiffeisenbanken Terminals
zur Verfügung, mit denen Flottenkarten akzeptiert werden können.
Flotten- bzw. Tankkarten sind eine spezielle Art von Kreditkarten,
die an Tankstellen und Kfz-Werkstätten eingesetzt werden. Die
unkomplizierte Zahlung via Flottenkarte eignet sich hauptsächlich für
gewerbliche Kunden aus dem Transportgewerbe wie Speditionen,
Busunternehmen oder Fuhrpark-Betreiber. Das Flottenkartengeschäft
ist aufgrund hoher Transaktionsvolumen sehr profitabel.
Der Markt wandelt sich – wir wandeln uns auch
Der Markt unterliegt einem permanenten Wandel. Wir wollen diese
Dynamik und die aktuellen Entwicklungen aufgreifen. Mit unseren
engagierten und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
sehen wir gute Perspektiven, diesen Wandel in intelligenter und
innovativer Weise zu nutzen und damit unsere genossenschaftlichen
Partner noch stärker und schlagkräftiger zu machen.
19
TECHNOLOGIENBlockchain – Eine Blockchain ist eine öffentlich verteilte und einsehbare Datenbank, die zur Verhin-derung von Manipulation und Veränderung eine kryptografisch verkettete, kontinuierlich wachsende Liste von Transaktionsdatensätzen unterhält und aufbaut. Alle Transaktionen sind öffentlich nachvoll-ziehbar, die Nutzer aber pseudonymisiert. Selbst Betreiber von Blockchains können sie nicht verän-dern. So entsteht eine für alle Seiten absolut neutrale, vertrauenswürdige Datenbank.
„Auch die genossenschaftliche FinanzGruppe sondiert die Chancen
und Risiken neuer Technologien. Die entscheidenden Potenziale
der Blockchain-Technologie liegen in der Optimierung von
Geschäftsprozessen und der Reduktion von IT-Infrastrukturkosten.“
Carlos Gómez-SáezGeschäftsführer
CardProcess GmbH
18
20 21
MARKT UND STRATEGIE
Starke Stellung der girocard
Der Zahlungsverkehrsmarkt befindet sich im Wandel. Die Fintech-
Branche wächst rasant. Start-ups schießen wie Pilze aus dem Bo-
den. Sie sorgen mit neuen Konzepten und Geschäftsmodellen, mit
denen sie das Geld- und Kartengeschäft der traditionellen Banken
revolutionieren wollen, für viel Bewegung. Doch nicht nur neue
Wettbewerber dringen in unsere Geschäftsfelder, auch etablierte
Anbieter erweitern ihr Leistungsspektrum.
Anbieter neuer mobiler Payment-Verfahren wie Apple Pay oder
Android Pay nehmen dabei vor allem das Geschäftsfeld Karte ins
Visier. Doch die hohe Verbreitung und starke Stellung der girocard
in Deutschland erweist sich als Markteintrittsbarriere. Die girocard
ist aus Deutschlands Alltag kaum noch wegzudenken: Im Jahr 2015
wurden knapp 2,6 Milliarden Transaktionen mit einem Gesamtum-
satz von mehr als 137 Milliarden Euro getätigt. Das ist das Ergebnis
der EHI-Studie „Kartengestützte Zahlungssysteme 2016“. Mit einem
Anteil von 23,2 Prozent am Zahlungsverkehr an den Einzelhandels-
kassen ist das Debitsystem der Deutschen Kreditwirtschaft hierzu-
lande Marktführer.
Die girocard genießt bei den Bürgerinnen und Bürgern eine hohe
Glaubwürdigkeit und großes Vertrauen. Vor allem beim Thema Si-
cherheit punktet das elektronische Bezahlen mit girocard. Laut einer
Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Herbst 2015
wertet die große Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland (73 Pro-
zent) das elektronische Bezahlen mit girocard als sicher, insbesonde-
re wenn die Bestätigung durch PIN-Eingabe erfolgt.
Kontaktlos Bezahlen mit der girocard
Gerade in der genossenschaftlichen FinanzGruppe hat die girocard
eine hohe Relevanz: Von den in Deutschland ca.103 Millionen aus-
gegebenen Karten entfallen 26 Prozent auf die genossenschaftliche
FinanzGruppe. Die girocard ist eines der wichtigsten Zahlungsmittel
für die Volksbanken und Raiffeisenbanken. Daher ist es von großer
Bedeutung, die girocard stets weiterzuentwickeln und dem neues-
ten technischen Stand anzupassen.
So hat CardProcess als erster Netzbetreiber unter anderem Pio-
nierarbeit geleistet bei der Entwicklung einer Funktionalität für
kontaktloses Bezahlen mit der girocard. Im Oktober 2015 startete
im Raum Kassel/Göttingen ein Pilotprojekt der genossenschaftli-
chen FinanzGruppe zum kontaktlosen Bezahlen mit der girocard.
Über einen Zeitraum von zwei Jahren können Kunden der Kasseler
Bank, der Raiffeisenbank Baunatal und der Volksbank Göttingen die
Vorteile der kontaktlosen VR-BankCard testen. Dafür wurden rund
400 Händler mit Kontaktlos-Terminals ausgestattet und 130.000
kontaktlose VR-BankCards, die ab 2017 zum Standard-Portfolio der
Volksbanken Raiffeisenbanken gehören, an Bankkunden ausge-
geben. Als Kompetenzcenter für den kartengestützten Zahlungs-
verkehr hat CardProcess damit einen wesentlichen Beitrag dazu
geleistet, die starke Position der girocard zu untermauern und die
Erträge im Debitkartengeschäft zu sichern.
Aldi, Lidl und Netto akzeptieren Kreditkarten
Im Vergleich zu Debitkarten sind Kreditkarten in Deutschland
deutlich weniger verbreitet. Das Kreditkartengeschäft birgt jedoch
größere Erlöspotenziale. Das gilt sowohl für das Issuing als auch für
das Acquiring. Im Onlinehandel haben Kreditkarten gegenüber De-
bitkarten bereits die Nase vorn. Aber auch am POS im Einzelhandel
werden Kreditkarten zunehmend als Zahlungsmittel akzeptiert. Der
Umsatz mit Kreditkarten in Deutschland betrug im vergangenen Jahr
laut EHI-Studie 22,9 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von
5,7 Prozent nach 5,3 Prozent im Jahr 2014. Der Anstieg wird auf die
europaweite Deckelung der Interchange-Gebühren zurückgeführt.
Denn infolgedessen akzeptieren immer mehr Händler und große
Discounter wie Aldi, Lidl und Netto flächendeckend Kreditkarten.
Weitere Händler und Supermärkte, die bisher zögerten, könnten fol-
gen, da mehr als 62 Prozent der großen Einzelhandelsunternehmen
davon ausgehen, dass die Akzeptanz von Kreditkartenzahlungen
weiter zunehmen wird.
Den Prognosen zufolge werden Konsumenten in Zukunft also häufi-
ger zur Kreditkarte greifen. Für die Volksbanken und Raiffeisenban-
ken steckt hier ein großes Potenzial, denn von den über 40 Millionen
Kreditkarten, die in Deutschland im Umlauf sind, wurden etwa
13 Prozent von der genossenschaftlichen FinanzGruppe ausgegeben.
Um dieses Potenzial optimal auszuschöpfen, wird CardProcess den
Primärbanken eine zukunftsfähige und marktkonforme Produktpalet-
te zur Verfügung stellen. Dazu gehört unter anderem die Integration
der Kreditkarte in die Banking-App, Wallet-Lösungen oder kontakt-
loses Bezahlen. Im Geschäftsfeld VR pay Acquiring hat CardProcess
bereits 2015 im Zuge einer Vertriebsoffensive neue Preismodelle und
attraktive Konditionen im Akzeptanzgeschäft eingeführt.
Entflechtung der Banken
Daneben sorgt die Fintech-Branche für Bewegung im Markt. Der
sprunghafte Anstieg von Neugründungen in der Fintech-Szene ist
ein Beleg dafür. Während im November 2011 in Deutschland noch
40 Fintech-Start-ups gezählt wurden, waren es im Januar 2016 be-
reits 218. Das Investitionsvolumen stieg von 700 Millionen Euro im
Jahr 2013 auf knapp 2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2015.
Die Fintech-Branche hat mit ihrem technologischen und digitalen
Know-how, ihrem guten Gespür für Kundenbedürfnisse und einer
hohen Flexibilität einen dynamischen Innovationsprozess im Zah-
lungsverkehrsmarkt in Gang gesetzt. Fintechs greifen die klassischen
Banken in einzelnen Bereichen an wie Zahlungsverkehr, Geldanlage,
Kreditvergabe oder Versicherungsprodukte. Das Stichwort heißt:
Entflechtung der Banken. Das bedeutet: Banken werden nicht als
Universalanbieter ins Visier genommen, sondern nur einzelne Ge-
schäftsfelder oder sogar nur einzelne Produkte.
Vertrauensvorsprung gegenüber Fintechs
Die Innovationen und Anwendungen der Fintechs bilden damit
jedoch nur einen Teil des Geschäftsmodells traditioneller Banken ab,
sie können es aber nicht vollständig ablösen. Hinzu kommt, dass
die klassischen Banken im Gegensatz zur Fintech-Konkurrenz einen
großen Vertrauensvorsprung beim Kunden genießen, vor allem
wenn es um Datenschutz und Datensicherheit geht. Außerdem
verfügen die klassischen Finanzinstitute über eine breite Kundenba-
sis, langjährige Erfahrung im Zahlungsverkehr und eine umfassende
Expertise in Sachen Regulatorik. Die genossenschaftlichen Banken
können sich darüber hinaus eine starke regionale Marktdurchdrin-
gung sowie ihre große Kundennähe zunutze machen.
Gemeinsam mit unseren genossenschaftlichen Partnern beobachten
wir intensiv das Marktgeschehen, analysieren Wettbewerbsange-
bote, erarbeiten klare Strategien und entwickeln eigene innovative
Lösungen, um die Position der Volksbanken und Raiffeisenbanken in
diesem anspruchsvollen Marktumfeld zu stärken. Der Erfolg der ge-
nossenschaftlichen FinanzGruppe basiert auf klaren Prinzipien, unter
anderem auf dem seit den Anfängen gelebten Subsidiaritätsprinzip.
In diesem Sinne bietet CardProcess den Primärbanken als aktiver
Gestalter und Innovationstreiber innerhalb der genossenschaftlichen
FinanzGruppe zentrale Unterstützung, um sie als verlässlichen und
starken Partner für Händler- als auch Privatkunden zu positionieren.
22 23
Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf
Die deutsche Wirtschaft hat zum Jahresende 2015 das Expansions-
tempo vom Sommer weitgehend gehalten und wuchs kontinuier-
lich bei gut ausgelasteten Kapazitäten. Der private Konsum wurde
2015 stabil von den deutlichen Steigerungen bei Beschäftigung
und Verdiensten getragen. Zudem wurden die Budgets der privaten
Haushalte durch rückläufige Rohölpreise entlastet. Die Verbraucher-
preise haben sich im Jahresverlauf moderat um 0,3 %-Indexpunkte
gegenüber dem Vorjahr erhöht.
Die Geschäftsentwicklung der CardProcess GmbH war im Jahr 2015
geprägt von einer kontinuierlichen Zunahme von Kartenzahlungen.
So stieg der Anteil der mit Bezahlkarte (Debit-, Kredit- und Kunden-
karten mit Bezahlfunktion) getätigten Umsätze (ohne Kfz-, Mineral-
öl-, Tankstellen- und Apothekenumsätze) laut EHI-Studie „Kartenge-
stützte Zahlungssysteme im Einzelhandel 2015“ auf 43,7 % (2014
waren es 42,6 %).
Das Internet gewinnt als Einkaufsmarkt weiter an Bedeutung. Der
Anteil des E-Commerce-Handels am betrachteten Gesamtumsatz im
deutschen Einzelhandel beläuft sich auf 9,0 %. Nach vorliegenden
Prognosen wird der E-Commerce-Umsatz von 41,7 Mrd. EUR 2015
auf 46,9 Mrd. EUR im Jahr 2016 steigen.
Die CardProcess hat auch im Geschäftsjahr 2015 die eigenen Sys-
teme konsequent an die aktuelle Marktentwicklung sowie an die
Anforderungen der Deutschen Kreditwirtschaft, der Kreditkarten-
organisationen (KKO) und insbesondere der genossenschaftlichen
Banken angepasst.
CardProcess ist das Kompetenzzentrum für die Volksbanken und
Raiffeisenbanken in den Geschäftsfeldern internationale Kopfstelle,
Börsenevidenzzentrale und Issuing-Processing. Im POS-Netzbetrieb
kooperierten zum 31.12.2015 sämtliche Banken der genossenschaft-
lichen FinanzGruppe mit der CardProcess. Im Issuing-Processing
führte CardProcess die Verarbeitung für alle Kreditkarten der Volks-
banken und Raiffeisenbanken sowie PSD-Banken durch. Insgesamt
wurden Transaktionen für mehr als 4,0 Millionen Kreditkarten durch
CardProcess im Jahr 2015 verarbeitet. Die Zahl der von CardProcess
abgewickelten Kreditkartentransaktionen im Issuing-Processing be-
trug 2015 130,2 Millionen und im Bereich Europäische Routing- und
Switching-Plattform (ERSA) 532,3 Millionen. Im Geschäftsfeld Acqui-
ring-Processing lag die Zahl der Transaktionen bei 35,3 Millionen,
im POS-Netzbetrieb stieg die Zahl der Transaktionen um 10,1 %.
Ende 2015 waren 108.676 Terminals am Netz von CardProcess
aufgeschaltet.
LAGEBERICHT
im Mittelpunkt. Die neu definierten Prozesse werden ab 2016 suk-
zessive implementiert.
Zu Beginn des Jahres 2016 wurde der Mietvertrag für die Büro-
flächen in Frankfurt am Main zu verbesserten Konditionen um
62 Monate bis 31.12.2021 verlängert.
Ertragslage:
Mit der Ertragslage sind wir zufrieden. Die finanziellen Ziele des
Geschäftsjahres 2015 haben wir im Wesentlichen erreicht. Die Provi-
sionserträge der CardProcess liegen mit 84,3 Mio. EUR um 8,2 Mio.
EUR über den Provisionserträgen des Vorjahres. Die wesentlichen
Erhöhungen resultieren mit 1,5 Mio. EUR aus dem Kreditkarten-
Processing, dem Acquiring-Contracting mit 6,3 Mio. EUR und dem
POS-Netzbetrieb mit 0,4 Mio. EUR.
Die Provisionsaufwendungen liegen mit 47,9 Mio. EUR um 8,6 Mio.
EUR über denen des Vorjahres. Sie sind im Wesentlichen auf erhöhte
Aufwendungen beim Acquiring-Contracting (Interchange-Aufwand
und Gebühren der KKO mit 3,5 Mio. EUR und der Inanspruchnahme
von Rechenzentrumsleistungen mit 0,9 Mio. EUR) zurückzuführen.
Die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 44,2 Mio.
EUR sind gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Mio. EUR gestiegen. Die
Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus dem Wareneinsatz sowie
dem Personalaufwand mit je 2,1 Mio. EUR. Die Abschreibungen und
Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagenwerte und Sachanla-
gen in Höhe von 5,7 Mio. EUR sind gegenüber dem Vorjahr um
0,8 Mio. EUR gesunken.
Die CardProcess schließt das Geschäftsjahr 2015 mit einem Jahres-
überschuss von 272.339,33 EUR ab.
Finanz- und Vermögenslage:
Die Eigenkapitalquote steigt bei geplanter Thesaurierung in andere
Gewinnrücklagen in Höhe von 1.572.339,33 EUR auf 37,5 % (Vor-
jahr 37,4 %).
Der Jahres-Cashflow in Höhe von 7,0 Mio. EUR reichte nicht aus,
um die im Geschäftsjahr getätigten Investitionen in Höhe von
11,4 Mio. EUR zu bedienen. Die wesentlichen Investitionsvorhaben
betreffen das Vermietvermögen POS-Terminals mit 6,8 Mio. EUR
sowie Softwareentwicklungen in die Kreditkartenverwaltung
(KKV) in Höhe von 1,6 Mio. EUR und Acquiring-Contracting mit
1,9 Mio. EUR.
Die Vermögens- und Finanzlage ist geordnet; die Zahlungsfähigkeit
der CardProcess war im Geschäftsjahr 2015 zu jedem Zeitpunkt
gegeben.
Die durchschnittliche Anzahl der in unserem Hause beschäftigten
Mitarbeiter ist im Vergleich zum Vorjahr von 236 auf 248 gestiegen.
Am 31.12.2015 waren 142 (Vorjahr 138) Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter – das entspricht 54,4 % – fünf Jahre und länger in der
CardProcess oder in Vorgängerunternehmen beschäftigt. Das Durch-
schnittsalter aller im Hause Beschäftigten betrug am Bilanzstichtag
41,5 Jahre (Vorjahr 41,0). 8 Mitarbeiter haben Altersversorgungsan-
sprüche aus einer arbeitgeberfinanzierten Direktversicherung.
22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben unverfallbare Pensionszu-
sagen. Aufgrund früherer Zusagen erhalten 40 ehemals Beschäftigte
Pensionszahlungen.
Nachtragsbericht:
Erwähnenswerte Ereignisse nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht
ergeben.
Chancen- und Risikobericht:
Der permanenten Überwachung und Steuerung von Risiken haben
wir auch im Berichtsjahr angemessen Rechnung getragen. Als
Zahlungsinstitut ist CardProcess gesetzlich verpflichtet, angemessene
Leitungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse sowie Strategien zu im-
plementieren, die gewährleisten, dass wesentliche Risiken frühzeitig
erkannt werden, Gegenmaßnahmen ergriffen werden und genügend
Kapital zur Absicherung von Risiken vorhanden ist. Zur Umsetzung
dieser Anforderungen hat sich CardProcess an die Vorgaben der
MaRisk angelehnt und das Risikomanagementsystem entsprechend
angepasst. Die Risikostrategie, welche die risikopolitischen Grund-
sätze im Einklang mit der Geschäftsstrategie definiert, wurde von der
Geschäftsführung bestätigt.
Der Risikomanagementprozess wurde im abgelaufenen Berichtsjahr
gemäß den im Risikohandbuch definierten Rollen und Verantwort-
lichkeiten, dem definierten Ablauf zur Identifikation, Quantifizie-
rung, Überwachung und Steuerung von Risiken in den Regelbetrieb
weiterentwickelt. Das Risikomanagement Board, bestehend aus der
Geschäftsführung, den Bereichsleitern und dem Risikomanager, hat
in dem festgelegten vierteljährlichen Turnus getagt, um regelmäßig
einen Überblick über die gegenwärtigen Risiken zu erlangen und
entsprechende Maßnahmen festzulegen.
Die Wirksamkeit und Angemessenheit des internen Kontrollsystems
wurde bestätigt. Die Bescheinigung nach IDW PS 951 n. F. Typ 2
wurde 2015 wieder erteilt.
Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft ist die CardProcess mit einer
neuen Bezahlplattform VR pay Internet Gateway an den Start gegan-
gen. Mit diesem leistungsfähigen Bezahlsystem bieten wir unseren
Händlerkunden individuelle und sichere Bezahllösungen rund um das
Thema Online- und Versandhandel an.
Mit Wirkung zum 9. Dezember 2015 ist in der Europäischen Union
die Regulierung für Interbankenentgelte für kartengebundene
Zahlungsvorgänge in Kraft getreten. Hieraus ergeben sich zusätzliche
Wachstumschancen im Markt für das bargeldlose Bezahlen.
Der Geschäftsverlauf der SERVODATA GmbH, einer 100-prozentigen
Tochter der CardProcess, hat sich im Jahr 2015 auf gutem Niveau
stabilisiert. In den Bereichen Sperre von qualifizierten elektronischen
Signaturen sowie Sperre von Mobilfunk-SIM-Karten konnte ein
namhafter, international tätiger Anbieter als neuer Kunde gewonnen
werden. Aufträge mit Bestandskunden wurden erweitert. Der Umsatz
wurde um 1,7 % auf 4,2 Mio. EUR gesteigert. Zwischen CardProcess
und SERVODATA besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.
SERVODATA hat erfolgreich an der Neuausschreibung des Dienst-
leistungsvertrages über den Betrieb des Sperr-Notrufes 116 116
teilgenommen. Aktuell werden die Details der zukünftigen Zusam-
menarbeit konkretisiert. Hierbei ist aus heutiger Sicht mit Konditions-
zugeständnissen zu rechnen. Bis zum Abschluss der Verhandlungen
wird der Betrieb des Sperr-Notrufes zu den bisherigen Konditionen
weitergeführt.
Mit dem Bank-Verlag wurden im Jahr 2015 Gespräche zur strategi-
schen Neuausrichtung der GCS German Card Switch GmbH, Köln,
an der wir mit 50 % beteiligt sind, aufgenommen.
Der Kundenbeirat war im Jahr 2015 ein kompetenter und konstruk-
tiver Partner der CardProcess. Im Fokus der Sitzungen standen die
Leistungen rund um VR pay sowie das Händlergeschäft. Ein weite-
rer Schwerpunkt lag auf paydirekt, dem Bezahlverfahren der deut-
schen Banken, das auch in der neuen VR pay eCommerce-Plattform
integriert ist.
Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung wurden alle Geschäfts-
prozesse einer eingehenden Überprüfung unterzogen. Neben der
Kundenfokussierung stand eine prozessuale End-to-End-Betrachtung
24 25
Der Risikomanagementprozess ist somit ein wesentlicher Bestand-
teil der Geschäftssteuerung. Die jährliche Risikoinventur wurde im
Berichtsjahr durchgeführt, um einen aktuellen Überblick über die für
das Unternehmen relevanten und wesentlichen Risiken quantitativ
und mit Eintrittswahrscheinlichkeiten bewertet zu erhalten. Das
Ergebnis hieraus wurde in der Risikolandkarte dokumentiert.
Die Planung und Steuerung der Risiken erfolgt auf Basis der Risiko-
tragfähigkeit. Die Risikotragfähigkeit der CardProcess wird bilanz-
und GuV-orientiert unter der Annahme „going concern“ ermittelt.
In der Kategorie der Finanzrisiken wurden im Rahmen der Risiko-
inventur die Adressenausfallrisiken, die Marktpreisrisiken und die
Liquiditätsrisiken als relevant für das Unternehmen bestätigt. Markt-
preisrisiken werden im Budget durch entsprechende Preissenkungen
angemessen berücksichtigt. Adressenausfallrisiken werden aufgrund
der Kundenstruktur als unwesentlich eingestuft. Derzeit bestehen für
CardProcess keine wesentlichen Liquiditätsrisiken, da ausreichende
Liquiditätsreserven zur Verfügung stehen. Die operationellen Risiken
stellen für die CardProcess das wesentliche Risikopotenzial dar.
Die im Folgenden aufgeführten operationellen Risiken wurden im
Rahmen der Risikoinventur als wesentlich bestätigt:
Interne Verfahren: Aufbau- und Ablauforganisatorische Risiken;
Externe Einflüsse: Betriebsunterbrechung durch höhere Gewalt,
Abhängigkeit von externen Beratern, Fraud (Acquiring); Mitarbei-
ter: Sonstige Mitarbeiterrisiken/interne strafbare Handlungen und
Mitarbeiterqualifikation; IT: Systemsicherheit und Datenintegrität,
Sicherung der Produktion, Risiken aus technologischen Veränderun-
gen; Recht/Verträge: Vertragsrisiken, Nichteinhaltung gesetzlicher/
regulatorischer/mandatorischer Anforderungen und Risiken von Aus-
lagerungen; Projektrisiken/Investitionsrisiken und Reputationsrisiko.
Die Steuerung und Überwachung der als wesentlich eingestuften
operationellen Risiken wird weiterhin permanent durch das Risiko-
management, den Risikoverantwortlichen im Fachbereich, durch das
Management und zusätzlich im Rahmen des vierteljährlich stattfin-
denden Risikomanagement Boards durchgeführt. Die geregelte und
nachhaltige Steuerung der Gesamtrisiken des Unternehmens wird
durch den eingeführten Risikomanagement- und Controlling-Prozess
gewährleistet, sodass die bereits erfassten Risiken aktualisiert und
neue Risiken regelmäßig analysiert und quantifiziert werden.
Chancen ergeben sich aus der Entwicklung neuer Produkte und
Dienstleistungen, aus dem Auffinden und Realisieren von Kostenein-
sparungspotenzialen sowie einem kontinuierlichen Verbesserungs-
prozess.
Bestandsgefährdende Risiken für die CardProcess sind aus heutiger
Sicht nicht erkennbar.
Prognosebericht:
Wir gehen davon aus, dass der Anstieg von Fintech-Neugründungen
anhält und datenbasierte Payment-Lösungen weiter an Relevanz
gewinnen.
Das primäre Ziel der CardProcess bleibt es, die Marktposition der
Volksbanken und Raiffeisenbanken durch ein starkes Leistungsange-
bot für das Karten- und Händlergeschäft zu stärken. Neben innovati-
ven Produkten spielt dabei die jederzeitige Einhaltung aufsichtsrecht-
licher Anforderungen eine zentrale Rolle. Durch die Reduzierung
der Interbankenentgelte wird das Thema Kartenakzeptanzen für die
Händler noch attraktiver. Somit bietet sich den Banken die Gele-
genheit, im Akzeptanzgeschäft Neukunden zu gewinnen. Hierzu
soll auch das VR pay Internet Gateway die Position der CardProcess
im E-Commerce stärken. Zu der Vielzahl an Zahlverfahren, die über
VR pay Internet Gateway abgewickelt werden können, gehört auch
paydirekt, das neue Bezahlverfahren der deutschen Banken.
Vor diesem Hintergrund rechnen wir in den Geschäftsfeldern Issuing
und Acquiring mit nachhaltigem Wachstum.
Für die Geschäftsjahre 2016 und 2017 rechnen wir mit angemesse-
nen positiven Jahresergebnissen.
Karlsruhe, den 29. März 2016
CardProcess GmbH
Carlos Gómez-Sáez Manfred Lund
MITARBEITER
Die Anzahl der in unserem Unternehmen beschäftigten Mitarbeite-
rinnen und Mitarbeiter hat sich im Geschäftsjahr 2015 im Vergleich
zum Vorjahr im Jahresdurchschnitt von 236 auf 248 erhöht. Im Zuge
dessen stieg auch die Zahl der weiblichen Führungskräfte auf sieben.
Die weiblichen Führungskräfte machen ca. 25 Prozent der gesam-
ten Führungsmannschaft aus. Zum Bilanzstichtag lag die Zahl der
Beschäftigten bei 262 nach 244 im Vorjahr.
Unter 141 (Vorjahr 135) weiblichen und 121 (Vorjahr 109) männ-
lichen Beschäftigten sind 41 (Vorjahr 35) Teilzeitbeschäftigte. Am
31.12.2015 waren 142 (Vorjahr 138) Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
ter fünf Jahre und länger für CardProcess oder in den Vorgängerun-
ternehmen tätig. Das entspricht 54,4 Prozent. Das Durchschnittsalter
aller im Haus Beschäftigten betrug zum Bilanzstichtag 41,5 Jahre
(Vorjahr 41,0).
Schulung und Weiterbildung
Für die Erhaltung und Verbesserung der fachlichen Qualifikation der
Beschäftigten fanden im Berichtsjahr neben zahlreichen hausinter-
nen Schulungen insgesamt 340 Schulungstage für Weiterbildung
statt. Im Berichtsjahr hat CardProcess unter anderem ein Führungs-
kräftenachwuchsprogramm eingeführt. Das Ziel ist es, durch interne
und externe Weiterbildungsmaßnahmen die eigenen Leistungs- und
Potenzialträger zu identifizieren und zu fördern. Mit einer gezielten
Entwicklung des Führungskräftenachwuchses können die eigenen
Leistungsträger stärker an das Unternehmen gebunden werden.
Darüber hinaus leistet CardProcess bei privater Weiterbildung finan-
zielle Unterstützung. Dabei werden Maßnahmen gefördert, die einen
mittelbaren und subjektiven Zusammenhang mit der Unternehmens-
strategie haben und dem Arbeitgeber greifbare Vorteile bringen. Das
Angebot kann Maßnahmen von Tagesseminaren bis hin zu einem
berufsbegleitenden Studium umfassen. Die finanzielle Unterstüt-
zung wird in Form einer Sonderzahlung mit der Gehaltsabrechnung
ausbezahlt.
CardProcess bietet zudem für alle Beschäftigten ein innerbetriebli-
ches Gesundheitsprogramm. Als Teil des betrieblichen Gesundheits-
managements wird das Programm in Zusammenarbeit mit einer
Krankenkasse bereits seit 2014 umgesetzt. Zur Gesundheitsförde-
rung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden Sportgruppen,
Lauftreffs und Vorträge zu Themen wie Ernährung, Entspannung
oder Stress angeboten.
Mit dem Betriebsrat wurden regelmäßig alle personellen, sozialen
und wirtschaftlichen Angelegenheiten auf der Grundlage vertrauens-
voller Zusammenarbeit eingehend erörtert und für die Beschäftigten
zufriedenstellende Regelungen erzielt.
Für die im abgelaufenen Geschäftsjahr erbrachten guten Leistungen
spricht die Geschäftsführung allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
ihren Dank und ihre Anerkennung aus.
26
NFC-TECHNOLOGIENear Field Communication (NFC) ist eine drahtlose Übertragungstechnik, die zum kontaktlosen Da-tenaustausch zwischen Geräten mit einer Distanz von bis zu 4 Zentimeter dienen soll. Die typischen Anwendungen von NFC ist deshalb der Austausch von Informationen zwischen zwei nahe aneinander gehaltenen Geräten. Beispielsweise kann man so den Zugriff auf Inhalte gewähren und Dienste, wie bargeldlose Zahlungen, umsetzen. Der Funkstandard NFC ist gezielt auf eine geringe Reichweite im Zentimeterbereich entwickelt worden, um das Ausspähen der übertragenen Daten zu erschweren.
„Seitdem wir Kontaktlos-Zahlungen akzeptieren, verkürzt sich die
Wartezeit an unseren Kassen. Sogar unser Bonusprogramm wickeln wir
darüber ab. Das alles bringt uns zufriedene Kunden.“
Peter WestInhaber
Bäckerei West
27
FINANZBERICHT
30 31
JAHRESBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2015
AKTIVA Stand 31. 12. 2015 Stand 31. 12. 2014
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Barreserve 3.395,58 4.846,40
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 3.395,58 4.846,40
2. Forderungen an Kreditinstitute 44.411.955,13 37.081.898,29
a) aus Zahlungsdiensten 3.681.326,62 2.982.153,38
davon auf Treuhandkonten 2.972.061,79 1.981.256,65
b) aus sonstigen Tätigkeiten 40.730.628,51 34.099.744,91
aa) täglich fällig 40.730.628,51 34.099.744,91
bb) andere Forderungen 0,00 0,00
3. Forderungen an Kunden 4.871.709,21 5.261.185,26
a) aus Zahlungsdiensten davon:
8.921,33 0,00
aa) aus Provisionen 0,00 0,00
bb) aus Krediten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 4.862.787,88 5.261.185,26
4. Forderungen an Institute im Sinne des § 1 Abs. 2a Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes
15.831,69 33.991,26
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 15.831,69 33.991,26
5. Beteiligungen 5.000.000,00 5.000.000,00
a) aus Zahlungsdiensten darunter:
0,00 0,00
aa) an Kreditinstituten 0,00 0,00
bb) an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 0,00
cc) an Zahlungsinstituten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten darunter:
5.000.000,00 5.000.000,00
aa) an Kreditinstituten 0,00 0,00
bb) an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 0,00
cc) an Zahlungsinstituten 0,00 0,00
6. Anteile an verbundenen Unternehmen 52.000,00 52.000,00
a) aus Zahlungsdiensten darunter:
0,00 0,00
aa) an Kreditinstituten 0,00 0,00
bb) an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 0,00
cc) an Zahlungsinstituten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten darunter:
52.000,00 52.000,00
aa) an Kreditinstituten 0,00 0,00
bb) an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 0,00
cc) an Zahlungsinstituten 0,00 0,00
7. Immaterielle Anlagewerte 9.785.154,01 7.870.679,33
a) aus Zahlungsdiensten 1.310.331,96 101.892,31
aa) selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0,00
bb) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
1.310.331,96 101.892,31
cc) Geschäfts- und Firmenwert 0,00 0,00
dd) geleistete Anzahlungen 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 8.474.822,05 7.768.787,02
aa) selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 0,00 0,00
bb) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
8.147.666,05 7.302.247,82
cc) Geschäfts- und Firmenwert 0,00 0,00
dd) geleistete Anzahlungen 327.156,00 466.539,20
8. Sachanlagen 9.422.857,96 5.948.143,44
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 9.422.857,96 5.948.143,44
9. Sonstige Vermögensgegenstände 7.863.828,18 19.992.271,40
a) aus Zahlungsdiensten 188.321,31 6.729,42
b) aus sonstigen Tätigkeiten 7.675.506,87 19.985.541,98
10. Rechnungsabgrenzungsposten 340.643,37 180.257,24
a) aus Zahlungsdiensten 110.867,10 35.602,54
b) aus sonstigen Tätigkeiten 229.776,27 144.654,70
Summe der Aktiva 81.767.375,13 81.425.272,62
PASSIVA Stand 31. 12. 2015 Stand 31. 12. 2014
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5.145.844,70 3.352.595,01
a) aus Zahlungsdiensten 453.753,10 0,00
aa) täglich fällig 453.753,10 0,00
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 4.692.091,60 3.352.595,01
aa) täglich fällig 4.692.091,60 3.352.595,01
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 0,00 0,00
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 21.811,61 40.407,61
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
aa) davon Verbindlichkeiten zu Ausführung von Zahlungsvorgängen 0,00 0,00
bb) davon auf Zahlungskonten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 21.811,61 40.407,61
3. Verbindlichkeiten gegenüber Instituten im Sinne des § 1 Abs. 2a des Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes
5.532,33 503,90
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 5.532,33 503,90
4. Sonstige Verbindlichkeiten 14.424.716,58 14.396.714,00
a) aus Zahlungsdiensten 3.231.204,40 2.019.078,01
b) aus sonstigen Tätigkeiten 11.193.512,18 12.377.635,99
5. Rechnungsabgrenzungsposten 12.704.382,07 14.628.061,48
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 12.704.382,07 14.628.061,48
6. Rückstellungen 18.771.917,25 17.756.944,36
a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 14.552.845,00 13.260.050,00
aa) aus Zahlungsdiensten 4.807,66 479,20
bb) aus sonstigen Tätigkeiten 14.548.037,34 13.259.570,80
b) Steuerrückstellungen 5.785,00 2.950,00
aa) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
bb) aus sonstigen Tätigkeiten 5.785,00 2.950,00
c) andere Rückstellungen 4.213.287,25 4.493.944,36
aa) aus Zahlungsdiensten 473.707,44 565.090,68
bb) aus sonstigen Tätigkeiten 3.739.579,81 3.928.853,68
7. Eigenkapital 30.693.170,59 31.250.046,26
a) gezeichnetes Kapital 1.950.000,00 1.950.000,00
b) Kapitalrücklage 11.870.250,00 11.870.250,00
c) Gewinnrücklagen 15.300.581,26 14.342.840,27
aa) gesetzliche Rücklage 0,00 0,00
bb) Rücklagen für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen
0,00 0,00
cc) satzungsmäßige Rücklagen 0,00 0,00
dd) andere Gewinnrücklagen 15.300.581,26 14.342.840,27
d) Bilanzgewinn 1.572.339,33 3.086.955,99
Summe der Passiva 81.767.375,13 81.425.272,62
32 33
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015
2015 2014
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Zinserträge 76.500,59 81.070,06
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 1,99
aa) Kredit- und Geldmarktgeschäfte 0,00 0,00
bb) festverzinsliche Wertpapiere und Schuldbuchforderungen 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 76.500,59 81.068,07
aa) Kredit- und Geldmarktgeschäfte 0,00 0,00
bb) festverzinsliche Wertpapiere und Schuldbuchforderungen 0,00 0,00
2. Zinsaufwendungen 599.164,78 632.117,61
a) aus Zahlungsdiensten 89,58 468,57
b) aus sonstigen Tätigkeiten 599.075,20 631.649,04
3. Laufende Erträge 0,00 63.297,86
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
aa) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 0,00 0,00
bb) Beteiligungen 0,00 0,00
cc) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 0,00 63.297,86
aa) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 0,00 0,00
bb) Beteiligungen 0,00 63.297,86
cc) Anteilen an verbundenen Unternehmen 0,00 0,00
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen
364.368,07 217.544,41
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 364.368,07 217.544,41
5. Provisionserträge 84.448.762,19 76.264.730,40
a) aus Zahlungsdiensten 10.976.171,08 4.693.222,10
b) aus sonstigen Tätigkeiten 73.472.591,11 71.571.508,30
6. Provisionsaufwendungen 47.920.907,65 39.252.468,30
a) aus Zahlungsdiensten 9.415.680,60 4.260.940,23
b) aus sonstigen Tätigkeiten 38.505.227,05 34.991.528,07
7. Sonstige betriebliche Erträge 14.638.011,46 11.584.129,06
a) aus Zahlungsdiensten 11.833,92 21,46
b) aus sonstigen Tätigkeiten 14.626.177,54 11.584.107,60
8. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen 44.244.110,19 39.663.588,23
a) aus Zahlungsdiensten 2.569.037,38 618.324,86
aa) Personalaufwand 2.020.418,38 306.727,34
aaa) Löhne und Gehälter 1.711.832,74 259.376,28
bbb) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung davon:
308.585,64 47.351,06
für Altersversorgung 20.009,64 1.749,96
bb) andere Verwaltungsaufwendungen 548.619,00 311.597,52
b) aus sonstigen Tätigkeiten 41.675.072,81 39.045.263,37
aa) Personalaufwand 16.860.942,87 16.507.393,16
aaa) Löhne und Gehälter 13.455.802,31 13.386.749,32
bbb) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung davon:
3.405.140,56 3.120.643,84
für Altersversorgung 1.354.330,12 1.024.726,40
bb) andere Verwaltungsaufwendungen 24.814.129,94 22.537.870,21
2015 2014
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
9. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen
5.678.388,86 6.515.483,67
a) aus Zahlungsdiensten 301.847,55 25.473,08
b) aus sonstigen Tätigkeiten 5.376.541,31 6.490.010,59
10. Sonstige betriebliche Aufwendungen 345.825,97 321.850,73
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 345.825,97 321.850,73
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft
151.365,40 313.868,37
a) aus Zahlungsdiensten 45.935,06 194.039,13
b) aus sonstigen Tätigkeiten 105.430,34 119.829,24
12. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft
14.764,80 27.094,15
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 14.764,80 27.094,15
13. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 602.644,26 1.538.489,03
a) aus Zahlungsdiensten – 1.344.585,17 – 406.000,32
b) aus sonstigen Tätigkeiten 1.947.229,43 1.944.489,35
14. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 0,00 0,00
15. Außerordentliches Ergebnis 0,00 0,00
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 0,00 0,00
16. Steuern von Einkommen und vom Ertrag 323.618,93 217.043,31
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 323.618,93 217.043,31
17. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 8 ausgewiesen 6.686,00 6.645,00
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 6.686,00 6.645,00
18. Jahresüberschuss 272.339,33 1.314.800,72
a) aus Zahlungsdiensten – 1.344.585,17 – 406.000,32
b) aus sonstigen Tätigkeiten 1.616.924,50 1.720.801,04
19. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 1.300.000,00 1.772.155,27
a) aus Zahlungsdiensten 0,00 0,00
b) aus sonstigen Tätigkeiten 1.300.000,00 1.772.155,27
20. Bilanzgewinn 1.572.339,33 3.086.955,99
34 35
I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen zum Jahresabschluss
Die BaFin hat der Gesellschaft am 2. Mai 2011 eine Erlaubnis gemäß
§ 8 Abs. 1 ZAG erteilt. Der Jahresabschluss ist daher nach den
Vorschriften des Handelsgesetzbuches unter Berücksichtigung der
rechtsform- und branchenspezifischen Vorschriften des GmbHG,
des ZAG sowie der RechZahlV aufgestellt. Für die Bilanz und die
Gewinn- und Verlustrech-nung wurden die Formblätter 1 und 2 der
RechZahlV verwendet.
(1) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie die liqui-
den Mittel sind mit dem Nominalwert angesetzt. Erkennbaren Ein-
zelrisiken im Forderungsbestand ist durch Bildung von Einzelwertbe-
richtigungen Rechnung getragen. Dem Ausfallrisiko bei bereits zum
Bilanzstichtag bestehenden Rücklastschriften aus dem Geschäftsfeld
POS-Netzbetrieb wurde durch mahnkennzeichen- und mahnstufen-
bezogene Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen.
Anteile an verbundenen Unternehmen sowie Beteiligungen sind zu
Anschaffungskosten bewertet.
Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten nach der permanent gleiten-
den Durchschnittsmethode bewertet, soweit nicht nach Maßgaben
des Niederstwertprinzips ein niedrigerer Ansatz geboten war.
Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu den Anschaf-
fungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen unter
Zugrundelegung einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 3
bis 7 Jahren bewertet.
Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu den Anschaffungskosten,
vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen unter Zugrun-
delegung einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 3 bis 15
Jahren.
Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis zu 150,00 EUR
werden im Zugangsjahr als Aufwand behandelt, Vermögensgegen-
stände mit Anschaffungskosten kleiner 410,00 EUR werden als Ge-
ringwertiges Wirtschaftsgut sofort abgeschrieben. Die Entwicklung
des Anlagevermögens ist in Form eines Anlagenspiegels gesondert
dargestellt (siehe II. (2) Anlagenspiegel).
Die Verbindlichkeiten und Rückstellungen sind mit dem Erfüllungs-
betrag angesetzt. Rückstellungen sind so bemessen, dass sie nach
vernünftiger kaufmännischer Beurteilung allen erkennbaren Risiken
angemessen Rechnung tragen.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
wurden durch versicherungsmathematische Gutachten nach der
Projected Unit Credit Method (PUC-Methode) auf Grundlage der
Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem An-
wartschaftstrend von 3,00 % und einem Rententrend von 2,00 %
berechnet. Der Rechnungszins von 3,89 % wurde gemäß § 253
Abs. 2 Satz 2 HGB nach der Vereinfachungsregelung ermittelt und
die Fluktuation aufgrund der Struktur der Bezugsberechtigten nicht
berücksichtigt. Die übrigen Rückstellungen mit einer Restlaufzeit
von mehr als einem Jahr wurden entsprechend § 253 Abs. 2 Satz 1
HGB mit dem jeweiligen laufzeitadäquaten Marktzins von 2,02 % bis
3,89 % abgezinst.
II. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz sowie zur Gewinn- und Verlustrechnung
(2) Anlagenspiegel zum 31.12.2015
Der Anlagenspiegel zum 31.12.2015 ist als Anlage beigefügt.
(3) Forderungen gegen Gesellschafter, Beteiligungsunterneh-
men und verbundene Unternehmen sind in folgenden Bilanz-
posten enthalten:
Gesellschafter Beteiligungs-unternehmen
Verbundene Unternehmen
TEUR TEUR TEUR
Forderungen an Kreditinstitute 37.802 — —
Forderungen an Kunden 863 4 24
Sonstige Vermögens gegenstände
744 670 734
(4) Die in der Bilanz ausgewiesenen „Forderungen an Kreditinstitu-
te“ mit 44.412 TEUR, „Forderungen an Kunden“ mit 4.872 TEUR und
„Forderungen an Zahlungsinstitute“ mit 16 TEUR sind ausnahmslos in-
nerhalb von 3 Monaten fällig. Von den „Sonstigen Vermögensgegen-
ständen“ in Höhe von 7.864 TEUR sind 6.341 TEUR innerhalb von 3
Monaten, 364 TEUR zwischen 4 und 6 Monaten, 375 TEUR zwischen
7 und 12 Monaten und 783 TEUR nach mehr als 12 Monaten fällig.
(5) Der aufgrund des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB
nicht angesetzte Überhang aktiver Steuerlatenzen in Höhe von
2.858 TEUR ergibt sich im Wesentlichen aus abzugsfähigen tempo-
rären Differenzen der Posten Geschäfts- oder Firmenwert (aufgrund
unterschiedlicher Nutzungsdauer in Handels- und Steuerbilanz
noch abzuschreibende steuerbilanzielle Restbuchwerte vorhanden),
Immaterielle Vermögensgegenstände (aufgrund unterschiedlicher
Nutzungsdauern in Handels- und Steuerbilanz) sowie Rückstellun-
gen für Pensionen und Sonstige Rückstellungen. Bei einer posten-
bezogenen Betrachtungsweise ergeben sich passive latente Steuern
in Höhe von 41 TEUR und aktive latente Steuern in Höhe von 2.899
TEUR. Die Berechnung der latenten Steuern erfolgte auf Grundlage
eines kombinierten Steuersatzes von 31,60 %.
(6) Die Sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im
Wesentlichen die Vorräte an POS-Terminals mit 1.510 TEUR (Vorjahr
1.229 TEUR), die Rückdeckungsversicherungen mit 783 TEUR (Vorjahr
779 TEUR), Forderungen gegenüber dem Finanzamt aus Umsatzsteu-
er und Ertragssteuern mit 1.750 TEUR (Vorjahr 2.483 TEUR), Forde-
rungen aus Gewerbesteuer gegenüber den Gemeinden mit 1.210
TEUR (Vorjahr 1.369 TEUR), Forderungen gegenüber der SERVODATA
GmbH aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit 364 TEUR (Vorjahr
217 TEUR) und aus gewährten Darlehen mit 326 TEUR (Vorjahr 450
TEUR) sowie Forderungen aus geleisteten Anzahlungen auf noch zu
erbringende Leistungen mit 885 TEUR (Vorjahr 1.090 TEUR).
(7) Die in der Bilanz ausgewiesenen „Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten“ mit 5.146 TEUR, „Verbindlichkeiten gegenüber
Kunden“ mit 22 TEUR und „Verbindlichkeiten gegenüber Zahlungs-
instituten“ mit 6 TEUR sind ausnahmslos innerhalb von 3 Monaten
fällig. Von den „Sonstigen Verbindlichkeiten“ in Höhe von 14.425
TEUR sind 13.885 TEUR innerhalb von 3 Monaten, 179 TEUR zwi-
schen 4 und 6 Monaten, 207 TEUR zwischen 7 und 12 Monaten und
153 TEUR nach mehr als 12 Monaten fällig.
(8) Verbindlichkeiten gegen Gesellschafter sind in Höhe von 4.537 TEUR
im Bilanzposten „Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten“ und
in Höhe von 2.957 TEUR in den „Sonstigen Verbindlichkeiten“ enthal-
ten. Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen in Höhe von
141 TEUR sind im Bilanzposten „Sonstige Verbindlichkeiten“ enthalten.
(9) Die Sonstigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentli-
chen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe
von 8.467 TEUR (Vorjahr 6.219 TEUR), Verbindlichkeiten aus noch
abzuführenden EC-Autorisierungsgebühren von 1.708 TEUR (Vorjahr
2.398 TEUR) sowie Verbindlichkeiten aus Zahlungsverkehrskonten
von 3.207 TEUR (Vorjahr 5.406 TEUR). Weiterhin sind in den Sonsti-
gen Verbindlichkeiten Fremdwährungsverbindlichkeiten in Höhe von
24 TEUR enthalten.
(10) In der Position Sonstige betriebliche Erträge sind Warenver-
käufe in Höhe von 6.774 TEUR (Vorjahr 4.117 TEUR) und Auslagener-
stattungen in Höhe von 7.185 TEUR (Vorjahr 6.520 TEUR) enthalten.
(11) Periodenfremde Erträge sind in der Position „Sonstige be-
triebliche Erträge“ in Höhe von 76 TEUR (Vorjahr 41 TEUR) enthalten.
Sie resultieren im Wesentlichen aus ausgestellten Rechnungen für Vor-
jahre. Periodenfremde Aufwendungen sind in der Position „Allge-
meine Verwaltungsaufwendungen“ in Höhe von 180 TEUR (Vorjahr
65 TEUR) enthalten. Sie resultieren im Wesentlichen aus ausgestellten
Gutschriften und Eingangsrechnungen für Vorjahre.
(12) Im Bilanzgewinn in Höhe von 1.572 TEUR ist ein Gewinn-
vortrag in Höhe von 1.300 TEUR enthalten. Der Jahresüberschuss
beläuft sich damit auf 272 TEUR.
ANHANG 2015
36 37
III. Sonstige Angaben
(13) Als Geschäftsführer der Gesellschaft sind/waren bestellt:
Diplom-Betriebswirt Carlos Gómez-Sáez (MBA), Neu-Isenburg
(Sprecher der Geschäftsführung)
Diplom-Kaufmann Manfred Lund, Kinding
(ab 15.11.2015)
Diplom-Kaufmann Christoph Lauffer, Karlsruhe
(bis 30.04.2015)
(14) Die gewährten Gesamtbezüge nach § 285 Nr. 9 a HGB belau-
fen sich für den Aufsichtsrat auf 28 TEUR, für den Beirat auf 2 TEUR.
Die Gesamtbezüge ehemaliger Geschäftsführer nach § 285 Nr. 9 b
HGB belaufen sich auf 697 TEUR, die hierfür gebildeten Rückstellun-
gen betragen 5.113 TEUR.
(15) Die Fiducia & GAD IT AG mit Sitz in Frankfurt am Main stellt
den Konzernabschluss (größter und kleinster Kreis von Unterneh-
men) auf. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzei-
ger veröffentlicht und kann dort eingesehen werden. Die CardPro-
cess wird im Konzernabschluss 2015 als assoziiertes Unternehmen
einbezogen.
(16) Mitglieder des Aufsichtsrats sind/waren:
Thomas Ullrich
Vorsitzender des Aufsichtsrats
Mitglied des Vorstands, DZ BANK AG
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank
Frankfurt am Main
Klaus-Peter Bruns
Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats
Vorsitzender des Vorstands, Fiducia & GAD IT AG
Frankfurt am Main
Dr. Christian Brauckmann
Mitglied des Vorstands, WGZ BANK AG
Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank
Düsseldorf
Claude Brun
Directeur, Banque Fédérative du Crédit Mutuel
Straßburg
Franz-Josef Köllner
Mitglied des Vorstands, DG VERLAG
Deutscher Genossenschafts-Verlag eG
Wiesbaden
Steffen Jentsch
Mitglied des Vorstands, Fiducia & GAD IT AG
Frankfurt am Main
Olaf Kilimann
Vorsitzender des Vorstands,
Volksbank Marl-Recklinghausen eG
Marl
Dr. Andreas Martin
Mitglied des Vorstands,
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken e. V. (BVR)
Berlin
(17) Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Anmie-
tungen von Büroflächen; in Frankfurt-Niederrad mit einer Jahresmiete
von 495 TEUR bei verbleibender Grundmietzeit von 10 Monaten, in
Ettlingen mit einer Jahresmiete von 410 TEUR bei einer verbleibenden
Grundmiet zeit von 14 Monaten und in Dresden mit einer Jahresmiete
von 12 TEUR bei einer unbefristeten Laufzeit. Des Weiteren bestehen
Verpflichtungen für Miet-, Leasing- und Wartungsverträge in Höhe
von 401 TEUR p. a.
(18) Das Zahlungsvolumen für das erlaubnispflichtige Zahlungsge-
schäft aus der Annahme und Abrechnung von mit Zahlungsauthenti-
fizierungsgeschäft ausgelösten Zahlungsvorgängen im abgelaufenen
Geschäftsjahr betrug 1.033.776 TEUR bei 874 Tsd. Transaktionen.
(19) Die Zahl der Mitarbeiter betrug im Jahresdurchschnitt 247,5
(Vorjahr 236,25). Hiervon waren 206 (Vorjahr 195,25) Mitarbeiter
in den Bereichen Produktmanagement, Vertrieb, Corporate IT und
Customer Service tätig.
(20) Die Gesellschaft hält 100 % der Anteile an der SERVODATA
GmbH, Frankfurt am Main. Das Eigenkapital beträgt 52 TEUR und
entspricht dem gezeichneten Kapital. Der Jahresüberschuss vor
Ergebnisabführung der SERVODATA GmbH betrug im abgelaufenen
Geschäftsjahr 364 TEUR. Weiterhin hält die CardProcess 50 % der An-
teile an der GCS German Card Switch GmbH, Köln. Das Eigenkapital
belief sich zum Bilanzstichtag auf 9.970 TEUR. Der Jahresüberschuss
im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug 181 TEUR.
(21) Das vom Abschlussprüfer berechnete Gesamthonorar beläuft
sich auf 236 TEUR und teilt sich auf in Abschlussprüfungsleistungen
(130 TEUR) und andere Bestätigungsleistungen (106 TEUR).
(22) Die Gesellschaft erbringt Verwaltungsleistungen und IT-
Dienstleistungen für die SERVODATA GmbH und die GCS German
Card Switch GmbH und hat für diese Leistungen im Jahr 2015 insge-
samt 354 TEUR (Vorjahr 493 TEUR) in Rechnung gestellt.
Karlsruhe, den 29. März 2016
CardProcess GmbH
Carlos Gómez-Sáez Manfred Lund
38 39
ANLAGENSPIEGEL PER 31. DEZEMBER 2015
Anschaffungskosten Abschreibungen RBW
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
AK Gj.-BeginnAK Gj.-Ende
+ Zugänge+ Umbuch.
./. Abgänge
./. Umbuch.Gj.-Beginn kum.
Gj.-Ende kum.+ Zug. Gj.
+ Umbuch../. Abg. AfA Gj.
./. Umbuch.Gj.-Beginn
Gj.-Ende
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und immaterielle Vermögensgegenstände
32.256.869,8436.706.495,36
3.983.086,32466.539,20
0,000,00
24.852.729,7127.248.297,35
2.395.767,640,00
0,000,00
7.404.140,139.457.998,01
2. Geschäfts- oder Firmenwert 3.351.197,793.351.197,79
0,000,00
0,000,00
3.351.197,793.351.197,79
0,000,00
0,000,00
0,000,00
3. Geleistete Anzahlungen Software 466.539,20327.156,00
327.156,000,00
0,00466.539,20
0,000,00
0,000,00
0,000,00
466.539,20327.156,00
Summe immaterielle Vermögensgegenstände
36.074.606,8340.384.849,15
4.310.242,32466.539,20
0,00466.539,20
28.203.927,5030.599.695,14
2.395.767,640,00
0,000,00
7.870.679,339.785.154,01
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten und Umbauten 118.699,67144.200,25
25.500,580,00
0,000,00
57.283,5184.288,79
27.005,280,00
0,000,00
61.416,1659.911,46
2. Vermietvermögen 15.345.327,5517.946.625,43
6.799.898,550,00
4.198.600,670,00
9.904.871,009.056.689,59
2.990.283,610,00
3.838.465,020,00
5.440.456,558.889.935,84
3. Betriebs- und Geschäftsausstattungen 3.324.851,233.439.325,45
158.700,320,00
44.226,100,00
2.878.580,502.984.802,79
146.347,910,00
40.125,620,00
446.270,73454.522,66
4. GWG 66.580,59118.984,42
118.984,420,00
66.580,590,00
66.580,59118.984,42
118.984,420,00
66.580,590,00
0,000,00
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
0,0018.488,00
18.488,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,0018.488,00
Summe Sachanlagen 18.855.459,0421.667.623,55
7.121.571,870,00
4.309.407,360,00
12.907.315,6012.244.765,59
3.282.621,220,00
3.945.171,2350,00
5.948.143,449.422.857,96
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
52.000,0052.000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
52.000,0052.000,00
2. Beteiligungen 5.000.000,00 5.000.000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
5.000.000,005.000.000,00
Summe Finanzanlagen 5.052.000,005.052.000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
0,000,00
5.052.000,005.052.000,00
Anlagevermögen gesamt 59.982.065,8767.104.472,70
11.431.814,19466.539,20
4.309.407,36466.539,20
41.111.243,1042.844.460,73
5.678.388,860,00
3.945.171,230,00
18.870.822,7724.260.011,97
40
„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und
Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchfüh-
rung und den Lagebericht der CardProcess GmbH, Karlsruhe, für das
Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die
Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebe-
richt nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den
ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prü-
fung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung
der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorge-
nommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des
durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungs-
mäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit
hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prü-
fungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit
und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rah-
men der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbe-
zogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben
in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurtei-
lung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen
Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen
Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vor-
schriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsver-
trags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßi-
ger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der
Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt ins-
gesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt
die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Bonn, den 1. April 2016
DGR Deutsche Genossenschafts-Revision
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH
(Mende) (Schraer)
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
WIEDERGABE DES BESTÄTIGUNGSVERMERKS