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Beratungsstelle Detmold 17

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Beratungsstelle Detmold

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Leitung und Verbraucherberatung: Dorothea Nolting

Frauke Heise-Dippel

Energieberatung: Matthias Ansbach

Bürokraft: Gabriele Schroer

StellenplanLeitung und Verbraucherberatung: 1,00

Energieberatung: 1,00

Bürokraft: 0,90

Zudem werden stundenweise weitere Spezialberatungen und

Bildungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen vorgehalten,

die den Bürgern vor Ort unabhängig von einer kommunalen För-

derung zugutekommen.

Seite 2 | Verbraucherzentrale in Detmold | Jahresbericht 2017

WIR ARBEITEN FÜR SIE

Digitalisierung, Datenschutz, Integration und Teilhabe – die gro-

ßen politischen Themenfelder aus 2017 kennzeichneten auch

die zentralen Aufgabenstellungen unserer Arbeit.

Wenn Konsumentendaten zur Währung werden oder über Kredit-

würdigkeit entscheiden, gerät Datenschutz zum Mitspieler beim

Verbraucherschutz. Wenn Bezahlfunktionen via Smartphone Tü-

cken bergen oder Reise-Vergleichsportale es mit der Preisangabe

nicht so genau nehmen, sind Information und Beratung rund um

den digitalen Verbraucheralltag gefragt. Geflüchtete, aber auch

junge Menschen, die in den Kommunen in eine eigene Wohnung

ziehen, brauchen Orientierung und Unterstützung angesichts

der komplexen Anforderungen des Konsumentendaseins.

Und nicht zuletzt: Der schnelle Zugang zum Recht, wenn unse-

riöse Anbieter Kunden übervorteilen, täuschen oder deren Un-

kenntnis ausnutzen, war einmal mehr ein wichtiger Baustein

kommunaler Daseinsvorsorge. Denn dieses Angebot der Bera-

tungsstelle hilft nicht nur im Einzelfall, sondern vermittelt auch,

dass es vor Ort eine offene Anlaufstelle gibt, die die Probleme

der Menschen in die Hand nimmt.

Dass wir kommunale sowie Landes- und Projektmittel dabei

sparsam und gezielt einsetzen, zeigt auch dieser Jahresbericht:

Mit einem gestrafften Layout haben wir bei Umfang und Kosten,

aber nicht an einem informativen Überblick gespart. Überzeugen

Sie sich selbst beim Blättern und Lesen!

Verbunden mit dem Dank für Ihre Unterstützung wünschen wir

eine interessante Lektüre!

Ihr Team der Verbraucherzentrale in Detmold

Die in diesem Bericht gewählten männlichen Formen beziehen weibliche und männliche Personen mit ein. Zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichten wir auf Doppelbezeichnungen.

UNSERE ARBEIT IN ZAHLEN

Anfragen von Ratsuchenden 5.705

• davon Allgemeine Verbraucherberatung 4.941

• davon Energieberatung 764

Veranstaltungskontakte 5.096

• davon Energieberatung 1.718

Internetzugriffe auf die Startseite 2.823

der Beratungsstelle

Die häufigsten Verbraucherprobleme:Gesamtzahl

der Anfragen5.705

l www.verbraucherzentrale.nrw/erläuterung

FinanzenEnergie Dienstleistungen

15% 16% 17% 27%9%

TelefonKonsumgüter

UNSERE THEMEN IM BLICK

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Verbraucherzentrale in Detmold | Jahresbericht 2017 | Seite 3Die in diesem Bericht gewählten männlichen Formen beziehen weibliche und männliche Personen mit ein. Zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichten wir auf Doppelbezeichnungen.

MARKT UND RECHT

Gratisspiele-Apps, die mit Abbuchungen auf der Telefonrech-

nung überraschten. Unseriöse Werber für digitalen Fernseh-

empfang. Und auch die Klassiker unter den Abzockern tauch-

ten 2017 in der Rechtsberatung wieder auf.

Free to P(l)ay:Tücken kostenloser Spiele-Apps

Goldtaler, Diamanten oder Herzen sind in Free-to-Play-Spielen

für Handy oder Tablet die Währung, um Siedlungen zu bauen,

Gärten anzulegen oder Gegner zu besiegen. Doch wenn das ge-

schenkte Kapital, Leben oder die sonstigen Ressourcen verspielt

sind, müssen Spieler regelmäßig unangenehme Wartezeiten in

Kauf nehmen. Es sei denn, sie zahlen fürs schnellere Weiter-

kommen zwischen 99 Cent und bis zu 99 Euro, um etwa Spie-

lebeschleuniger oder weitere Komponenten kaufen zu können.

Geschäftsmodelle und Tücken von Free-to-Play-Games hat die

Beratungsstelle daher zum Weltverbrauchertag am 15. März un-

ter die Lupe genommen.

Ob und ab wann genau eine vermeintlich kostenlose Spiele-App

ins reale Geld gehen kann, hatte die Verbraucherzentrale NRW

an zehn umsatzstarken Free-to-Play-Games für Android-Geräte

überprüft. Unterm Strich hatte sich dabei gezeigt, dass Spiele-

macher die Nutzer laufend animieren, den kostenlosen Sektor

zu verlassen und den Spielverlauf durch den Zukauf von vielerlei

Elementen voranzutreiben.

Damit Nutzer im Auge behalten können, was da per Abbuchung

über Mobilfunkrechnung oder via Kreditkarte für den beschleu-

nigten Spielespaß fällig wird, forderte die Verbraucherzentra-

le eine dezidierte Hinweispflicht. Anbieter von Onlinespielen

müssten detaillierte Preislisten für alle Zusatzangebote vor

Spielbeginn offenlegen und für jeden Kauf genaue Euro-Preise

angeben.

Schlüsseldienste: Ausgesperrte abgezockt

Undurchsichtige Rechnungen, satte Zuschläge – Beschwerden

über Schlüsseldienste gehörten 2017 einmal mehr zu den Dau-

erbrennern. Denn wieder einmal verschafften gewerbliche Tür-

öffner den Ausgesperrten nur zu horrend überteuerten Preisen

und gegen sofortige Bezahlung Zugang zur Wohnung. Wer sich

dagegen sperrte, die mitunter drei- bis vierstelligen Beträge un-

geprüft und sofort zu zahlen, wurde nicht selten massiv unter

Druck gesetzt.

Ende Juni hatte zudem der Kabelnetzbetreiber Unitymedia NRW

das analoge TV-Programm abgeschaltet, sodass dessen Kunden

fortan nur noch digitales Fernsehen empfangen konnten. Vor

allem ältere Kabelkunden wurden in der Umstellungsphase zur

Zielgruppe von Werbern für vermeintlich notwendige neue Pro-

dukte und Verträge. Mal wurden an der Wohnungstür Ängste im

Hinblick auf die Einstellung geschürt, mal wurde sich unter dem

Vorwand, die Fernsehsteckdose überprüfen zu müssen, auch

gleich Zugang ins Wohnzimmer verschafft. Solchermaßen über-

rumpelt und überrascht wurden dann unüberlegt oft überflüssi-

ge und teure Verträge für Telefonie und Internet oder zusätzliche

kostenpflichtige TV-Angebote abgeschlossen.

Die Verbraucherzentrale brachte in der Beratung sowie durch In-

formationen Licht in den Technik-Dschungel und entlarvte, dass

es für das neue Fernsehzeitalter in der Regel keine neuen Verträ-

ge braucht. In der Rechtsberatung und -vertretung wurden Wider-

rufsmöglichkeiten für an der Haustür Überrumpelte ausgelotet.

Bei einer bundesweiten Umfrage haben die Verbraucherzen-

tralen bei 600 Schlüsseldiensten 2017 nach den Preisen

für eine einfache Türöffnung gefragt. In NRW mussten da-

für durchschnittlich 77,86 Euro tagsüber und 133,13 Euro

nachts sowie an Sonn- und Feiertagen auf den Tisch gelegt

werden.

In der Rechtsberatung prüfte die Beratungsstelle, ob etwa uner-

laubte Zuschläge verlangt oder nicht abgesprochene Leistungen

berechnet worden waren. Neben der rechtlichen Prüfung hatten

die Beratungskräfte aber auch den Schlüssel für künftige Notfäl-

le parat, um Abzockern die Tür zu weisen.

Digitales Fernsehen: Unseriöse Werber im Stand-by

Als Fernsehen per DVB-T Ende März auch in den ersten Regio-

nen in NRW abgeschaltet wurde, nutzten unseriöse Vertreter die

Verwirrung und versuchten, Kabel- oder IPTV-Verträge an Mann

und Frau zu bringen. Völlig außer Acht blieb dabei bisweilen die

Prüfung, ob der jeweilige Fernsehhaushalt von der Umstellung

überhaupt betroffen war. Mal wurden mit Hinweisen auf die

DVB-T-Abschaltung teure Kabelverträge als Ersatz angeboten,

mal gaukelten Anbieter in amtlich aufgemachten Postwurfsen-

dungen dringenden Handlungsbedarf vor und boten Fernsehen

via Internet (IPTV) als passendes Programm gegen schwarze Bild-

schirme an.

VERBRAUCHER-RECHTSBERATUNG UND RECHTSVERTRETUNG

Telefon/Internet 34 %

Beratungen gesamt449

Allgemeine Dienstleistungen34 %

Finanzen15 %

Energie6 %

Konsumgüter6 %

Freizeit5 %

l www.verbraucherzentrale.nrw/erläuterung

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Kreditkarte ohne Schufa?: Versprechen teuer erkauft

Mal winkte sie für die Teilnahme an Gewinnspielen, mal wurde

sie bei unerbetenen Telefonanrufen untergeschoben oder auf

Internetseiten als Schlüssel zum schnellen Geld angepriesen:

Eine Kreditkarte, die ohne Schufa-Anfrage ausgegeben wird.

Eine Quelle fürs Bezahlen winkte also, selbst wenn der eigene

Finanzrahmen in Schieflage geraten war. Doch wer sich damit

Hoffnung auf einen Kredit machte, sah sich zunächst mit hohen

Kosten konfrontiert. Denn tatsächlich handelte es sich um soge-

nannte Prepaid-Kreditkarten – bei denen Nutzer erst selbst Geld

„aufladen“ mussten.

Die Verbraucherzentrale riet, solchen unseriösen Angeboten die

kalte Schulter zu zeigen und niemals vorab Zahlungen zu leisten.

Insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund waren auf

die Werbeversprechen hereingefallen.

Existenzrisiken absichern oder unzulässige Entgelte abweh-

ren. Sowohl bei roten wie bei schwarzen Zahlen war die Bera-

tung zu Verbraucherfinanzen gefragt.

VERBRAUCHERFINANZEN Run-off bei Lebensversicherungen

Im Herbst kündigten verschiedene Versicherer an, dass sie künf-

tig keine klassischen Lebensversicherungen mehr anbieten wer-

den. Laufende Verträge sollten teilweise ausgegliedert und an

andere Versicherungsgesellschaften weitergegeben werden. Die

Ankündigung dieser als Run-off bezeichneten Bestandsüber-

tragung sorgte in der Versicherungsberatung für zahlreiche An-

fragen. Ob und was Versicherungsnehmer tun müssen, welche

Folgen die Übernahme durch einen neuen Versicherer haben

kann und was das für Garantien und Überschussbeteiligungen

bedeutet – so lauteten die drängendsten Fragen. Dass ein Run-

off kein Anlass für überstürzte Kündigungen ist und Verträge

unverändert weiterlaufen, lautete dabei die grundsätzliche Emp-

fehlung. Allerdings war der angekündigte Run-off bei Lebensver-

sicherungen vielfach auch Anlass, die eigene Altersvorsorge bei

der Verbraucherzentrale anbieterunabhängig auf den Prüfstand

stellen zu lassen.

Sparpotenziale vom Keller bis zum Dach und vom Fenster bis

zur Dusche ausgelotet. Und das Kleingedruckte von Energie-

lieferverträgen ins Lot gebracht.

ENERGIE

Energieberatung

Zum Sparen und Erzeugen von Energie haben die Experten der

Verbraucherzentrale insgesamt 753 Beratungen im Kreis Lippe

durchgeführt. Vor Ort bei den Menschen zu Hause oder in der

Beratungsstelle gaben sie zum Beispiel Tipps zum Stromsparen,

zur Gebäudesanierung, zum richtigen Heizen oder zu den Chan-

cen von Solarstrom und Solarwärme. Wichtigste Maßgaben wa-

ren dabei neben dem Klimaschutz immer die Wünsche und Ziele

sowie das individuelle Budget der Beratenen.

Wegweiser für Einsparung und Erstattung

Vermeintliche „Energieberater“ hatten unangekündigt an der

Haustür geklingelt und angeboten, nach Einsparpotenzialen

durch einen Wechsel des Strom- und Gasversorgers fahnden

zu wollen. Misstrauisch angesichts der versprochenen Beträge

wurde dann in der Beratungsstelle nach anbieterunabhängigem

Rat rund um den Anbieterwechsel gesucht. Aber auch wenn die

eigene Energierechnung auf den Prüfstand kam, Versorger unan-

gemessen hohe Vorauszahlungen verlangten, Bonuszahlungen

mit fadenscheinigen Argumenten verweigerten oder Guthaben

aus Jahresrechnungen nicht sofort auszahlten, war die Energie-

rechtsberatung eine gefragte Anlaufstelle.

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Verbraucherzentrale in Detmold | Jahresbericht 2017 | Seite 5

Übrigens: Einmal mehr hat die Verbraucherzentrale NRW Proble-

me im Energiemarkt gerichtlich klären lassen. So entschied der

Bundesgerichtshof im Juli 2017 auf die Klage gegen die Stromio

GmbH, dass Kunden grundsätzlich ein Sonderkündigungsrecht

zusteht, wenn Stromlieferanten ihre Preise aufgrund gestiegener

oder neu eingeführter Steuern, Abgaben oder Umlagen einseitig

erhöhen.

Duschkosten waren im Herbst das Thema der Aktion „Dreh auf und

spar!“ Im Mittelpunkt standen dabei einfache Tipps, die den Energie-

verbrauch unter der heißen Brause senken, ohne das Duschvergnügen

zu schmälern. Neben dem Sparduschkopf war vor allem die richtige

Einstellung am Durchlauferhitzer Thema. Welchen Effekt diese Maß-

nahmen haben, zeigte der digitale Duschrechner: Mit ihm konnten

Interessierte ermitteln, wie viel die tägliche Dusche tatsächlich kostet

und wie sich zum Beispiel der geringere Wasserdurchfluss eines Spar-

duschkopfes auswirkt. An Aktionsständen konnte der Wechsel einer

Duschbrause gleich praktisch ausprobiert werden. Ebenfalls vor Ort

und online gab es auch Tipps zur Auswahl eines sparsamen Modells.

„Wir blicken durch“ hieß es im Frühjahr bei der gleichnamigen Ak-

tion der Verbraucherzentrale zum Thema „Fenster richtig planen“.

Im Fokus die vielen Chancen zur Steigerung des Wohnkomforts aber

auch die möglichen Fallstricke vor allem beim Fenstereinbau. Denn

etwa jedes zweite Fenster in Deutschland ist aus energetischer Sicht

ein Sanierungsfall. Verbraucher erhielten Tipps, wie sie selbst ihre

eigenen Fenster auf Dichtheit und Wärmeschutz testen können und

erfuhren an Aktionsständen sowie in Vorträgen die Unterschiede zwi-

schen verschiedenen Verglasungen. Neben dem Wärmeverlust wur-

den auch andere Aspekte betrachtet wie Lärm- und Einbruchschutz

bis hin zu Bedienkomfort und Barrierefreiheit.

NRW repariertFlottmachen statt ausrangieren

Lieblingsstücke retten, Klima und Rohstoffe schonen und den

eigenen Geldbeutel entlasten – all das sind Gründe, Produk-

te zu reparieren und länger zu nutzen. „NRW repariert“ lautete

daher das Motto, mit dem das Projekt MehrWert NRW in Lippe

fürs wieder Flottmachen von defekten Gegenständen warb. Im

Handwerkskasten dabei: Praktische Hinweise, woran reparatur-

freundliche Gegenstände schon beim Kauf zu erkennen sind, wer

beim Reparieren hilft und worauf man dabei achten sollte.

Der Reparatur-Wegweiser erklärte Schritt für Schritt was zu tun

ist, wenn Dinge kaputt gegangen sind. Die Anleitung reichte von

Gewährleistungsrechten über Herstellergarantien bis hin zu Ver-

tragsabschlüssen mit Reparaturbetrieben.

Workshop: Erlebniswelt Essen und Trinken in der Kita

Der Alltag in Kindertageseinrichtungen hat sich durch den Aus-

bau der Betreuungsangebote und die Ausweitung der Betreu-

ungszeiten für Kinder unter drei Jahren nachhaltig verändert. So

stehen auch pädagogische Fachkräfte und Hauswirtschaftskräf-

te bei der Ernährungserziehung und gesunden Verpflegung der

Kleinkinder vor neuen Herausforderungen. In einem Workshop

unter dem Motto „Erlebniswelt Essen und Trinken – Ernährungs-

bildung in der Kita“ zeigte die Vernetzungsstelle Kita- und Schul-

verpflegung NRW in der Beratungsstelle, wie Essen und Trinken

in deren Bildungs- und Erziehungsprozess integriert werden

kann.

Reparieren – einfach gemacht. Gesunde und leckere Rezepte

für Kitas aufgetischt.

UMWELT UND ERNÄHRUNG

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CKSuperfoods – super aus dem Kreis Lippe

Wer sich gesund ernähren will, greift gern zu sogenann-

ten Superfoods wie Chia-Samen, Goji- und Açaí-Beeren,

Spirulina-Algen oder Matcha-Blättern. Diese pflanzli-

chen Lebensmittel überzeugen durch einen hohen Ge-

halt an Vitaminen, Mineralstoffen sowie an sekundär-

en Pflanzenstoffen, denen eine gesundheitsfördernde

Wirkung zugeschrieben wird. Allerdings: Bevor diese

Produkte hierzulande auf den Tellern landen, haben sie

zumeist einen aufwendigen Verarbeitungsprozess und

eine lange Reise aus China oder dem Amazonasgebiet

hinter sich. Zusammen mit dem Projekt MehrWert NRW

der Verbraucherzentrale zeigte die Beratungsstelle,

dass es Superfoods auch aus NRW gibt. So konnten

die Besucher des Umwelttages beim Umweltzentrum

Heerser Mühle in Bad Salzuflen anhand von interakti-

ven Schautafeln herausfinden, welche Einkaufsmög-

lichkeiten für regionale Lebensmittel am besten zu den

eigenen Vorlieben passen.Dr. Axel Lehmann (rechts), Landrat des Kreises Lippe, erörterte mit Be-

ratungsstellenleiterin Dorothea Nolting die Vorteile von Superfoods

aus Lippe. Gesunde und klimaschonende Ernährung braucht keine

aufwendig hergestellten Trendlebensmittel – und kommt aus Lippe.

Mehrwegbechersystem für Lippe

Was Anfang 2017 auf Initiative der Ortsgruppe des BUND für

Detmold begann, entwickelte sich im Laufe des Jahres zu einem

breit aufgestellten Netzwerktreffen für Lippe, an dem sich seit

Anbeginn auch die Verbraucherzentrale beteiligte.

Ziel gemeinsamer Bemühungen unter Federführung des Kreises

Lippe ist es, ein Mehrwegsystem für Unterwegsgetränke in Lippe

zu etablieren, was sowohl von den heimischen Betrieben befür-

wortet als auch von den Verbrauchern akzeptiert werden kann.

Denn der schnelle Kaffee erfreut sich zwar bei den Kunden zu-

nehmender Beliebtheit, führt allerdings in seiner Einwegversion

zu riesigen Müllbergen. Die gehen einher mit einer Verschwen-

dung von Ressourcen, vor allem aber auch mit einer unansehn-

lichen Vermüllung in Stadt und Landschaft, die zudem teuer von

öffentlichen Mitteln beseitigt werden muss.

Mit Fachinformationen zu den Themen Hygiene und Mehrweg-

konzepte sowie mit Erfahrungsberichten aus vielen anderen

Kommunen hat die Verbraucherzentrale die Arbeit des Netz-

werks aktiv unterstützt.

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Verbraucherzentrale in Detmold | Jahresbericht 2017 | Seite 7

Fair ist besser

Kaffee ist mehr als nur ein morgendlicher Wachmacher: 162 Liter

trank jeder Deutsche im Jahr 2016. Das einstige Luxusprodukt ist

inzwischen Alltagsgetränk. Allerdings werden nur vier von 100

Tassen mit fairem Kaffee gefüllt. Zur Fairen Woche vom 15. bis

29. September zeigte sich die Verbraucherzentrale deshalb als

Wachmacher für Kaffeebohnen aus fairem Handel.

Weil der Begriff „fair“ gesetzlich nicht geschützt ist und immer

mehr Produkte mit solchen Labeln auf dem Markt sind, wird der

faire Genuss oft zum Lesen im Kaffeesatz. Daher gab die Ver-

braucherzentrale am Infostand hilfreiche Tipps, damit es beim

fairen Wachmacher kein böses Erwachen gibt.

Verbraucherzentrale im Kreis unterwegs

Die Verbraucherzentrale ist auch 2017 wieder durchs Kreisgebiet

getourt und hat mit Infoständen an 13 Standorten Station ge-

macht. Mit im Gepäck: Informationen zu den Themen Abzocke

von Senioren, zu Free-to-play-Spielen oder fairem Kaffee. Aber

auch zu den neuen Roaming-Regeln in der EU oder rund um Fra-

gen, wenn Geflüchtete in ihre erste Wohnung einziehen, hatte

sie ein Informationspaket geschnürt. Nicht zuletzt wurde auch

das Angebot der Beratungsstelle von A bis Z vorgestellt. Darüber

hinaus waren Projekte der Verbraucherzentrale NRW mit dabei,

um etwa Immobilienbesitzer bei den Altbausanierungstagen in

der Stadthalle Detmold über geeignete Maßnahmen gegen Ab-

wasserprobleme bei Starkregen zu informieren.

Konsumieren will gelernt sein

Ob Wissenswertes rund um die Smartphone-Nutzung

oder das kleine Einmaleins bei Geldgeschäften – in

zahlreichen Veranstaltungen für Jugendliche und junge

Erwachsene verschaffte die Verbraucherzentrale Durch-

blick im Konsumalltag. Ein Baukasten verschiedener Lern-

einheiten lieferte dazu die passenden Module.

Was kostet die erste eigene Bude? Haushaltsbuch oder

Apps? – mit praktischen Hinweisen wurde da Starthilfe

fürs Finanzmanagement gegeben. Gern wurden auch die

Einheiten zu internetfähigen Handys mit Wissenswertem

zu Kostenfallen und Apps gebucht.

Als zusätzliches Angebot der Verbraucherzentrale in Det-

mold konnten die „Durchblick-Schulveranstaltungen“

dank finanzieller Förderung durch das Bundesministe-

rium der Justiz und für Verbraucherschutz durchgeführt

werden.

Jörg Thelaner, Fraktionsvorsitzender CDU, Rat Detmold, und Bera-

tungsstellenleiterin Dorothea Nolting am Infostand zur fairen Woche

auf dem Detmolder Wochenmarkt.

Fatma Öksüz, Projekt Haus- und Grundstücksentwässerung der Ver-

braucherzentrale NRW (links), erklärte gemeinsam mit Fachberatern

bei den Altbausanierungstagen, wie sich Abwasserprobleme bei Stark-

regen vermeiden lassen.

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Impressum Herausgeber: Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V. • Mintropstraße 27 • 40215 Düsseldorf • Telefon 0211 38 09 0 • Fax: 0211 38 09 216 • www.verbraucherzentrale.nrwGestaltung und Produktion: lav.ka kreative agentur, Düsseldorf, www.lav-ka.de© Fotos: lav.ka kreative agentur, Düsseldorf und fotolia® LLC, New York, sowie Verbraucherzentrale NRW e. V. Düsseldorf; weitere Urheberhinweise bei den FotosDruck: msk marketingservice köln GmbH, Köln, gedruckt auf 100 % Recycling-Papier © Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, 2018. Die auszugsweise Wiedergabe für wissenschaftliche und schulische Zwecke ist gestattet. Grafiken und Fotos unterliegen dem Urheberrecht. Eine Reproduktion – gleich welcher Art – ist nur nach ausdrücklicher Genehmigung durch die Copyright-Inhaber (s.o.) gestattet!

WIR SIND FÜR SIE DAVerbraucherzentrale NRW

Beratungsstelle Detmold

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