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1.1 Ab wann fanden Medien erstmals wissenschaftliche Berücksichtigung? Auf welches Medium stieß als erstes das wissenschaftliche Interesse? Veröffentlichung erster wissenschaftlicher Fach-Publikationen zum Thema Zeitung im Jahr 1920 mit Hauptfokus auf Erlösgenerierung und Gewinnmaximierung. 1.2 Wie viele Medienarten werden unterschieden? Primäre Medien: Medien des Menschlichen Elementarkontaktes. Bsp.: Sprache Sekundäre Medien: Schreib- und Druckmedien. Bsp.: Bücher, Zeitschriften Tertäre Medien: elektronische/analoge Medien. Bsp.: Fernsehen, Radio Quartäre Medien: digitale Medien. Bsp.: Internet 1.3 Warum ist das Druckhaus Spandau kein Medienunternehmen per Definition? Merkmale eines Medienunternehmens liegen in den Wertschöpfungsaktivitäten: Erstellung, Transformation, Distribution. Das Druckhaus Spandau führt die Transformation aus, d.h. Übertragung der Information auf speicherfähige Trägermedien. Es beschäftigt sich weder mit der Erstellung der Inhalte noch mit ihrer Distribution, ist also per Definition kein Medienunternehmen. 1.4 Erklären Sie folgende Begriffe Preisdifferenzierung: Forderung unterschiedlicher Preise für gleiche Leistungen zur Abschöpfung verschiedener Kleingruppen. Bsp.: Studenten-/Rentnerrabatt Bundling : Kopplung verschiedener Teilleitungen zu einem Angebotspaket. Bsp.: Internet + Telefon Versioning: Inhalte werden zur gleichen Zeit in unterschiedlichen Varianten angeboten. Bsp.: Directors Cut/Extended Edition, Bild+, Spotify Premium Windowing : Inhalte werden unverändert, zeitlich aufeinander folgend in unterschiedlichen Kanälen dargestellt. Bsp.: Film: Kino → PayTV/BRay → FreeTV 1.5 Sie gründen einen kleines Medienunternehmen in Berlin. Skizzieren Sie dessen Wertschöpfungskette Core Assets und Kernkompetenz ein. Wertschöpfungskette: Inhalte produzieren/beschaffen → Inhalte aufbereiten → Inhalte zu Produkten bündeln → Produkte produzieren Produkte vermarkten Core Assets: materielle und immaterielle Vermögensgegenstände eines Unternehmens. Im engeren Sinn: Mitarbeiter, Marke, bestehende Netzwerke, Kundenstamm Kernkompetenz : Fähigkeit/Tätigkeit die ein Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz besser ausführen kann. Wird durch vier Merkmale determiniert: Kundennutzen (nachhaltiger Mehrwert), Imitationsschutz (Exklusivität), Differenzierung (nachhaltiger Vorteil) und Diversifikation (neue Märkte). 2.1 Erläutern Sie die Begriffe: Economies of scope: bei Mehrproduktunternehmen können durch Verbundeffekte Synergien und Kostenvorteile entstehen, d.h. zwei oder mehr Produkte können gemeinsam zu niedrigeren Kosten produziert werden als getrennt. Bsp.: Print- und Online-Ausgabe: Inhalte und Personal können z.T. geteilt werden. Economies of scale: durch Massenfertigung entstehen Skaleneffekte, welche die Durchschnittskosten senken. Bsp.: hohe Druckauflage: die Kosten für Beschaffung, Aufbereitung und Bündelung werden auf die Exemplare aufgeteilt. 2.2 In welchen fünf Bereichen sollten Medienunternehmen Kernkompetenzen erwerben, besitzen oder weiterentwickeln, um mit Wettbewerbsvorteilen aufwarten zu können. Content – Sourcing – Kompetenz: Fähigkeit qualitativ hochwertige Inhalte und Informationen zu generieren z.T. durch Gewinnung von Autoren und Produzenten → qualitative Abgrenzung von Wettbewerbern und exklusive Inhalte. Content – Creation – Kompetenz: Erfassung von Trends und "Veredelung" von Inhalten → Erfolg der Inhalte wird positiv beeinflusst. Produktentwicklungskompetenz: Fähigkeit erfolgreiche Produkte zu entwickeln und die Marktattraktivität zu beeinflussen. Distributionskompetenz: die Fähigkeit Produkte zur rechten Zeit in angebrachter Menge und in den richtigen Vertriebskanälen zu verwerten. Verbesserung der Marktposition durch optimale Promotion. Technologiekompetenz: Distributionskanäle und die drei Faktoren müssen logistisch und technologisch beherrscht werden. 2.3 Nennen und erläutern Sie, welche materiellen und immateriellen Wertgegenstände / ‐güter in einem Medienunternehmen die verschiedenen Wettbewerbsvorteile inne haben und beeinflussen. Mitarbeiter: wesentliche Know-how-Träger, komplementäre Fähigkeiten verschiedener Mitarbeiter ergänzen sich, Kombination führt zur verbesserten Leistungserstellung. Mitglieder eines Teams verfügen über ein ganz eigenes Interaktionsmuster, welches nur schwer imitiert werden kann. Marke: Summe aller Vorstellungen wird hervorgerufen. Wertversprechen an den Kunden → positive Produkteigenschaften werden assoziiert. Netzwerke: sind historisch gewachsen und bieten Differenzierungs- oder Kostenvorteil bei der Content-Erstellung und Produktion gegenüber anderen Unternehmen. Kundenstamm: Ergebnis langfristiger erfolgreicher Tätigkeit → schwer imitierbar. Wird auch als Reichweite bezeichnet. 3.1 Erläutern Sie die Begriffe Transaktionsabhängige Kosten: Kunde zahlt für die Nutzung eines Produktes. Preis richtet sich nach Menge oder Dauer. Bsp.: Zeitung, Film, Minutenpreis bei Onlinezugang. Verleih. Transaktionsunabhä ngige Kosten: Kunde zahlt für die Möglichkeit der Nutzung. Bsp.: Zeitungs-, Spotify-, Maxdome-Abo. 3.2 Auf welchen Märkten kann ein Medienunternehmen Erlöse erzielen. Stellen Sie auch die jeweiligen Unterteilungen dar. Rezipientenmarkt: Erlöse durch transaktionsabhängige und -unabhängige Kosten (siehe oben). Werbemarkt: Erlöse durch Platzierung von Werbeanzeigen, Product Placement, Sponsorship,

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1.1 Ab wann fanden Medien erstmals wissenschaftliche Berücksichtigung? Auf welches Medium stieß als erstes das wissenschaftliche Interesse? Veröffentlichung erster wissenschaftlicher Fach-Publikationen zum Thema Zeitung im Jahr 1920 mit Hauptfokus auf Erlösgenerierung und Gewinnmaximierung.

1.2 Wie viele Medienarten werden unterschieden?

Primäre Medien: Medien des Menschlichen Elementarkontaktes. Bsp.: Sprache

Sekundäre Medien: Schreib- und Druckmedien. Bsp.: Bücher, Zeitschriften

Tertäre Medien: elektronische/analoge Medien. Bsp.: Fernsehen, Radio

Quartäre Medien: digitale Medien. Bsp.: Internet

1.3 Warum ist das Druckhaus Spandau kein Medienunternehmen per Definition? Merkmale eines Medienunternehmens liegen in den Wertschöpfungsaktivitäten: Erstellung, Transformation, Distribution. Das Druckhaus Spandau führt die Transformation aus, d.h. Übertragung der Information auf speicherfähige Trägermedien. Es beschäftigt sich weder mit der Erstellung der Inhalte noch mit ihrer Distribution, ist also per Definition kein Medienunternehmen.

1.4 Erklären Sie folgende Begriffe

Preisdifferenzierung: Forderung unterschiedlicher Preise für gleiche Leistungen zur Abschöpfung verschiedener Kleingruppen. Bsp.: Studenten-/Rentnerrabatt

Bundling: Kopplung verschiedener Teilleitungen zu einem Angebotspaket. Bsp.: Internet + Telefon

Versioning: Inhalte werden zur gleichen Zeit in unterschiedlichen Varianten angeboten. Bsp.: Directors Cut/Extended Edition, Bild+, Spotify Premium

Windowing: Inhalte werden unverändert, zeitlich aufeinander folgend in unterschiedlichen Kanälen dargestellt. Bsp.: Film: Kino → PayTV/BRay → FreeTV

1.5 Sie gründen einen kleines Medienunternehmen in Berlin. Skizzieren Sie dessen Wertschöpfungskette Core Assets und Kernkompetenz ein.

Wertschöpfungskette: Inhalte produzieren/beschaffen → Inhalte aufbereiten → Inhalte zu Produkten bündeln → Produkte produzieren → Produkte vermarkten

Core Assets: materielle und immaterielle Vermögensgegenstände eines Unternehmens. Im engeren Sinn: Mitarbeiter, Marke, bestehende Netzwerke, Kundenstamm

Kernkompetenz: Fähigkeit/Tätigkeit die ein Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz besser ausführen kann. Wird durch vier Merkmale determiniert: Kundennutzen (nachhaltiger Mehrwert), Imitationsschutz (Exklusivität), Differenzierung (nachhaltiger Vorteil) und Diversifikation (neue Märkte).

2.1 Erläutern Sie die Begriffe:Economies of scope: bei Mehrproduktunternehmen können durch Verbundeffekte Synergien und Kostenvorteile entstehen, d.h. zwei oder mehr Produkte können gemeinsam zu niedrigeren Kosten produziert werden als getrennt. Bsp.: Print- und Online-Ausgabe: Inhalte und Personal können z.T. geteilt werden.

Economies of scale: durch Massenfertigung entstehen Skaleneffekte, welche die Durchschnittskosten senken. Bsp.: hohe Druckauflage: die Kosten für Beschaffung, Aufbereitung und Bündelung werden auf die Exemplare aufgeteilt.

2.2 In welchen fünf Bereichen sollten Medienunternehmen Kernkompetenzen erwerben, besitzen oder weiterentwickeln, um mit Wettbewerbsvorteilen aufwarten zu können.

Content – Sourcing – Kompetenz: Fähigkeit qualitativ hochwertige Inhalte und Informationen zu generieren z.T. durch Gewinnung von Autoren und Produzenten → qualitative Abgrenzung von Wettbewerbern und exklusive Inhalte.

Content – Creation – Kompetenz: Erfassung von Trends und "Veredelung" von Inhalten → Erfolg der Inhalte wird positiv beeinflusst.

Produktentwicklungskompetenz: Fähigkeit erfolgreiche Produkte zu entwickeln und die Marktattraktivität zu beeinflussen.

Distributionskompetenz: die Fähigkeit Produkte zur rechten Zeit in angebrachter Menge und in den richtigen Vertriebskanälen zu verwerten. Verbesserung der Marktposition durch optimale Promotion.

Technologiekompetenz: Distributionskanäle und die drei Faktoren müssen logistisch und technologisch beherrscht werden.

2.3 Nennen und erläutern Sie, welche materiellen und immateriellenWertgegenstände / güter in einem Medienunternehmen die verschiedenen‐Wettbewerbsvorteile inne haben und beeinflussen.

Mitarbeiter: wesentliche Know-how-Träger, komplementäre Fähigkeiten verschiedener Mitarbeiter ergänzen sich, Kombination führt zur verbesserten Leistungserstellung. Mitglieder eines Teams verfügen über ein ganz eigenes Interaktionsmuster, welches nur schwer imitiert werden kann.

Marke: Summe aller Vorstellungen wird hervorgerufen. Wertversprechen an den Kunden → positive Produkteigenschaften werden assoziiert.

Netzwerke: sind historisch gewachsen und bieten Differenzierungs- oder Kostenvorteil bei der Content-Erstellung und Produktion gegenüber anderen Unternehmen.

Kundenstamm: Ergebnis langfristiger erfolgreicher Tätigkeit → schwer imitierbar. Wird auch als Reichweite bezeichnet.

3.1 Erläutern Sie die Begriffe Transaktionsabhängige Kosten: Kunde zahlt für die Nutzung eines Produktes. Preis richtet sich nach Menge oder Dauer. Bsp.: Zeitung, Film, Minutenpreis bei Onlinezugang. Verleih.

Transaktionsunabhängige Kosten: Kunde zahlt für die Möglichkeit der Nutzung. Bsp.: Zeitungs-, Spotify-, Maxdome-Abo.

3.2 Auf welchen Märkten kann ein Medienunternehmen Erlöse erzielen. Stellen Sie auch die jeweiligen Unterteilungen dar.

Rezipientenmarkt: Erlöse durch transaktionsabhängige und -unabhängige Kosten (siehe oben).

Werbemarkt: Erlöse durch Platzierung von Werbeanzeigen, Product Placement, Sponsorship, Verkauf von Nutzerdaten und Provisionen aus Affilate-Programmen (Vermittlung von Kunden).

Rechtemarkt: Erlöse durch Verkauf von Verwertungsrechten (beliebige Nutzung) und Lizenzen (eingeschränkt, erlauben nur entsprechende Nutzung, Bsp.: Taschenbuchausgabe).

Staat: Erlös und Ersparnis durch Gebühren bzw. Subventionen. Bsp: Rundfunkgebühr, verringerte USt für Print.

3.3 Für welchen der Erlösmärkte gilt eine Einschränkung hinsichtlich derAktionsparameter des Managements? Warum? Nennen und erklären Sie eine Erlösart des genannten Marktes. Aktionsparameter sind Größen die vom Entscheidungsträger direkt beinflussbar sind. Beim Staat, als Erlösmarkt betrachtet, ist das Management hinsichtlich der Aktionsparameter eingeschränkt (theoretisch). Die Erlöse/Subventionen sind gesetzlich geregelt und nicht vom Management beeinflussbar. Eine Erlösart dieses Marktes z.B. der Rundfunkbeitrag, welcher von allen Haushalten (mit wenigen Ausnahmen) erhoben wird und zur Teilfinanzierung von öffentlich-rechtlichen Sendern genutzt wird.

3.4 Erläutern Sie folgende Begriffe

Elösmix/Erlösmodell: beschreibt aus welchen Quellen/Märkten und auf welche Weise das Unternehmen sein Einkommen erwirtschaftet.

Entwicklungskosten vs. laufende Kosten: Entwicklungskosten sind die Kosten, die bei der Forschung und Entwicklung neuer Produkte anfallen, diese sind in der Regel sehr hoch sind jedoch nur einmal zu entrichten. Laufende Kosten sind die Kosten, die benötigt werden um das Unternehmen am laufen und die Produkte am Markt zu erhalten. Diese sind verhältnismäßig gering, fallen jedoch kontinuierlich an. Laufende Kosten unterteilen sich in 3 Kategorien: direkte Betriebskosten (Personal und Material), indirekte Betriebskosten (Wartung, Weiterbildung) und Gemeinkosten (Miete, Strom).

Die Erlösform ist primär abhängig von der Branche in der das Unternehmen tätig ist. Bsp: eine Zeitschrift bietet mehr Möglichkeiten/Platz für Werbung als ein Buch oder Film (Kino). Gleichzeitig sind diese eher im Rechtemarkt tätig als die Zeitschrift.

4.1 Nach welchen vier Kriterien sind Zeitungen und Zeitschriften voneinander abzugrenzen?

Aktualität: während Zeitungen immer gegenwartsbezogene Themen aufgreifen, insbesondere das aktuelle Weltgeschehen, sind Zeitschriften weniger daran gebunden und können sowohl geschichtliche als auch zeitlose Themen aufgreifen.

Publizität (Zugänglichkeit): ein Großteil der Zeitungen sind kostenlos über das Internet zugänglich. Bei Zeitschriften kann es sich eher auf einzelne Artikel begrenzen oder komplett kostenpflichtig sein.

Universalität (unbegrenztesThemenspektrum): während das Themenspektrum einer Zeitung weitgehend unbegrenzt ist und u.A. von Politik, Sport und Wetter handelt, kann sich die Zeitschrift auf ein oder einige wenige Themen begrenzen, Bsp.: Lifestyle, Sport, oder Autos.

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Periodizität (regelmäßiges Erscheinen): Die Periodizität einer Zeitung bewegt sich meist im Bereich von täglich bis wöchentlich. Eine Zeitschrift hingegen erscheint meist seltener, Bsp.: monatlich.

4.2 „publizistischen Einheit“ Als publizistische Einheit werden Zeitungen bezeichnet die den gleichen überregionalen Teil (Mantel) besitzen, sich jedoch im regionalen Teil unterscheiden. Dies ist vor allem eine praktikable Methode bei kleineren Regional- oder Lokalzeitungen, die finanziell und personell nicht in der Lage sind eine "Vollzeitung" zu produzieren. Es ist außerdem üblich, dass größere Verlagshäuser mehrere unterschiedliche Zeitungen mit dem gleichen Mantel raus bringen. Diese erlangen dadurch einen finanziellen Vorteil (economies of scope) und erschweren damit den Markteintritt für andere.

4.3 das Modell der Auflagen Anzeigen Spirale. ‐ ‐ Die Auflagen-Anzeigen-Spirale ist ein Kreislaufmodell, das theoretisch zu kontinuierlich steigendem Umsatz führt. Es findet ein Qualitätswettbewerb statt; je höher die Qualität der Information, desto mehr Exemplare können abgesetzt werden, deshalb steigt auch das Produktionsvolumen, was im Endeffekt die Kosten eines einzelnen Exemplars senkt (economies of scale). Durch die niedrigeren Produktionskosten kann der Preis gesenkt werden, was einen Vorteil beim Preiswettbewerb verschafft. Diese Faktoren führen gleichzeitig zum höheren Anzeigenvolumen, da die Zeitung/Zeitschrift durch die hohen Verkaufszahlen für die Auftraggeber attraktiver wird. Dadurch steigen die Umsätze und Gewinne, welche in die Qualitätsverbesserung reinvestiert werden.

4.4 Cross Medialen Unternehmens im Zeitungs und Zeitschriften‐ ‐ ‐ ‐Management.

Einfache Content-Übertragung: die Inhalte werden unverändert in neue Medienkanäle übertragen. Parallele Publikation.

Customizing bestehender Inhalte: die Inhalte werden um medienspezifische Funktionalitäten erweitert, Bsp.: Such- und Kommentarfunktion.

Erschließung neuer Online Geschäftsfelder: ‐ Erschließung neuer Erlösformen durch Online-Geschäftsmodelle.

Integriertes Crossmedia Unternehmen: ‐ Vollständige Integration crossmedialer Geschäftsbereiche4.5 der Rechtemarkt Beim Rechtemarkt als Erlösquelle gibt es hauptsächlich 3 Möglichkeiten. Es können Lizenzen verkauft werden für geographisch eingegrenzte Ausgaben z.B. im Ausland. Wenn einzelne Artikel durch Eigenrecherche entstanden sind, die Rechte dafür als vorhanden sind, können diese weiterverkauft werden. Ferner können die Rechte am gesamten überregionalen Teil (Mantel) verkauft werden. Während es sich im ersten Fall am wahrscheinlichsten um Verlage handeln könnte, sind im zweiten Fall kleinere Zeitungen und Zeitschriften die Abnehmer.

5.1 den deutschen Buchmarkt Der deutsche Buchmarkt ist ein heterogener Markt, d.h. es gibt viele Wettbewerber. Es gibt eine geringe publizistische, jedoch eine hohe ökonomische Konzentration. Die 100 größten Verlage generieren 85% des Umsatzes. Darunter sind viele Verlage, die auf Schul-/Lehrbücher spezialisiert sind. Der Umsatz des Buchmarktes ist weitgehend stagnierend. Im Buchhandel ist eine Tendenz zur Entstehung großer Buchhandelsketten zu vermerken. Der Preis wird durch die Buchpreisbindung vom Staat reguliert. Wie im Zeitungsmanagement werden auch hier Schritte unternommen für die Erschließung des digitalen Marktes.

5.2 Buchverlag aufbauen. Mit welchen Markteintrittsbarrieren müssen Sie sich auseinander setzen? Welche staatlichen Regularien Unterstützen Sie gesamtwirtschaftlich in Ihrem Vorhaben? Es entstehen hohe Kosten (First-Copy-Costs) bei der Erstellung der Urkopie, der Stückpreis wird erst durch eine hohe Auflage gesenkt. Dies führt zu einem hohen finanziellen Risiko bei Misserfolg des Buches (Sunk Costs). Größere Verlage, können dies durch Quersubventionen ausgleichen und haben außerdem feste Vertriebsnetzwerke, die kleineren Verlagen verschlossen bleiben, oder schwer zugänglich sind. Die Belegung von wichtigen Handelsflächen kann nur mit einem hohen Budget erfolgen. Der Staat unterstützt die Printmedien durch eine niedrigere USt von 7%. Die Buchpreisbindung verhindert es, dass größere Verlage, die in der Regel zu geringeren Kosten produzieren können, den Buchpreis soweit nach unten drücken, dass kleinere Verlage nicht mehr mithalten können.

5.3 Erlösmodelle des Buchverlagswesens?

Rezipientenmarkt: direkter Verkauf oder Abonnements (Buchclubgeschäft).

Rechtemarkt: Lizenzen für geographisch eingegrenzte Ausgaben und/oder verschiedene Versionen, Bsp.: Taschenbuch und Verkauf im Ausland. Verkauf von Verwertungsrechten, Bsp: für Film und Merchandising.

6.1 Marktstruktur des deutschen Fernsehens.

Kennzeichnend für die Struktur des deutschen Fernsehmarktes ist die duale Rundfunkordnung. Öffentlich-rechtliche und private Sender existieren parallel.

ÖR-Sender: unterliegen staatlichem Programmauftrag und werden zu ca. 95% aus Beiträgen finanziert

private Free-TV Sender: werden durch Werbeeinnahmen finanziert und sind vom staatlichen Programmauftrag unabhängig.

Pay-TV Sender: Direktfinanzierung durch den Zuschauer; ebenfalls unabhängig.

Fernsehen ist das wichtigste Medium am deutschen Werbemarkt. An diesem hat die RTL Group den höchsten Anteil, gefolgt von der ProSiebenSat.1 Media AG.

6.2 die Wechselbeziehung zwischen den privaten Fernsehsendern und den Werbetreibenden.

Private Sender werden in der Regel zum größten Teil durch Werbung finanziert, sind also von dieser abhängig. Die Werbetreibenden sind gleichzeitig daran interessiert, vorausgesetzt das nötige Budget ist vorhanden, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Das animiert die Privaten zu einem Kampf um die Zuschauerquote um die besten und lukrativsten Werbeplätze anbieten zu können und somit ihren eigenen Gewinn zu maximieren. Als Auswirkung eines solchen Vorgehens kann sich ein Verlust an Qualität (kulturell gesehen) ergeben, da verstärkt auf Entertainment gesetzt wird und vor allem die Masse bedient wird, ohne große Rücksicht auf Minderheiten (intellektuell etwas fortgeschrittenere Minderheiten in vielen Fällen).

6.3 die publizistische Marktkonzentration am deutschen Fernsehmarkt (relativ und absolut)?

absolute publizistische Konzentration: bezieht sich auf die Anzahl der Teilnehmer, unabhängig davon, in welchem Umfang sie am Markt teilnehmen. In Deutschland gibt es viele Einzelsender, daher ist die absolute publizistische Konzentration gering (viele Marktteilnehmer → geringe Konzentration).

relative publizistische Konzentration: wie verstreut ist der Marktanteil unter den Teilnehmern. Die relative publizistische Konzentration ist in Deutschland hoch, da 5 Sender den deutschen Zuschauermarkt dominieren, nämlich ARD, ZDF, RTL, Sat1 und ProSieben (ca. 70%).

7.1 von Rechteverwertungsgesellschaften in der Musikbranche?

Eine Rechteverwertungsgesellschaft übernimmt stellvertretend den Einzug von Geldforderungen für Autoren und Musikverlage.Sie achtet auf die Einhaltung der Urheberrechte oder verwandten Schutzrechte.

7.2 eine Rechteverwertungsgesellschaft. Welche drei Interessengruppen Die GEMA ist die größte deutsche Verwertungsgesellschaft für musikalische Aufführungs und Vervielfältigungsrechte. Sie vertritt grundsätzlich drei ‐verschiedene Interessensgruppen: die Urheber, die Verleger und die Rechnsnachfolger. Die Anteile der einzelnen Gruppen sind nach nach einem Verteilungsplan geregelt. Als Haupteinnahmequelle sind vier Bereiche zu unterscheiden: Aufführungs und Vorführungsrechte, Wiedergaberechte in ‐Hörfunk und Fernsehsendungen, Vervielfältigungsrechte (private Vervielfältigung inkl.) und Vermietung / Verleih. Bsp.: die GEMA Gebühr ist im CD-Preis und im Preis von Abspielgeräten bereits enthalten.

7.3 das Erlösmodell von Musikverlagen

Musikverlage haben zwei hauptsächliche Einnahmequellen. Erstens auf dem Rezipientenmarkt, also der standardmäßige Verkauf von Musik, Bsp.: CD, Vinyl, digital. Zweitens der Rechtemarkt, siehe GEMA. Zusätzlich subventioniert der Staat den Musikmarkt mit geminderter USt von 7%.

8.1 Einfacher WirtschaftskreislaufIn diesem stark vereinfachtem Wirtschaftskreislauf stellen die Haushalte den Unternehmen die Produktionsfaktoren (Arbeitskraft, Boden, Kapital, Bildung) zur Verfügung und geben umgekehrt ihr gesamtes Einkommen für Konsumgüter und Dienstleistungen der Unternehmen aus. Die Unternehmen zahlen den Haushalten ein Einkommen für die Produktionsfaktoren und stellen den Haushalten die Konsumgüter sowie Dienstleistungen bereit.

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8.2 Wirtschaftskreislauf mit Kapitalsammelstellen

Dadurch haben Unternehmen und Haushalte die Möglichkeit Kapital zu sparen oder in Form von Krediten/Darlehen für Investitionen zu generieren. Es wird vorausgesetzt, dass der Konsumverzicht der Haushalte (sparen) gleich groß der Investition der Unternehmen ist, durch das Investieren und das dadurch resultierende mögliche Wirtschaftswachstum, wird dieses 3-Sektoren-Model auch dynamischer Wirtschaftskreislauf genannt. Durch die Kapitalsammelstellen wird der Geldstrom um den Faktor Zinsen erweitert, dieser Strom fließt den Haushalten und Unternehmen beim Sparen zu. Nehmen die Unternehmen oder Haushalte jedoch Kredite auf, fließt der Zinsstrom zu den Banken.

8.3 Wirtschaftskreislauf mit Kapitalsammelstellen und Staat

Der Staat greift in die Volkswirtschaft ein, indem er Sozialleistungen und als Arbeitgeber Löhne zahlt, Steuern von Haushalten und Unternehmen bezieht, Güter und Dienstleistungen von Unternehmen konsumiert, Unternehmen subventioniert und dem Wirtschaftskreislauf Geld entzieht oder zuführt, in dem er z.B. Steuern senkt oder anhebt. Transferleistungen sind staatliche Leistungen wie z.B. Kindergeld, Sozialhilfe oder auch Bafög.

9.1.1 Einzelunternehmen Geschäftsgründung durch eine natürliche PersonHaftung mit dem gesamten Vermögen einschließlich des Privatvermögens Gründung durch Anmeldung beim Gewerbeamt und Eintragung in die Handwerkerrolle (Handwerkskammer) bei kaufmännischen Berufen Eintragung im Handelsregister Rechtliche Grundlage bildet das BGB (bürgerliches Gesetzbuch) und das HGB (Handgesetzbuch) bei kaufmännischen BerufenVorteile: Entscheidungsfreiheit, kein Mindestkapital, Gründung schnell und unkompliziertNachteile:Risiko allein beim Inhaber,Haftung mit Privatvermögen, Kapitalbeschaffung eventuell schwieriger

9.1.2 Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) Geschäftsgründung durch mind. 2 natürliche oder juristische Personen durch GesellschaftervertragHaftung mit dem gesamten Vermögen einschließlich des Privatvermögens bei natürlichen Personen Gründung durch Eintragung beim Gewerbeamt Rechtliche Grundlage bildet das BGB (bürgerliches Gesetzbuch)

Vorteile: mehrere Kapitalgeber, kein Mindestkapital, Gründung schnell und unkompliziert Nacteile :Kapitalbeschaffung eventuell schwieriger, Beschlussfassung mit den Gesellschaftern, Risiko allein bei den Gesellschaftern, Haftung mit Privatvermögen

9.1.3 Offene Handelsgesellschaft (OHG) Geschäftsgründung durch mind. 2 natürliche oder juristische Personen durch GesellschaftervertragHaftung mit dem gesamten Vermögen einschließlich des Privatvermögens bei natürlichen Personen Gründung durch Eintragung im Handelsregister Rechtliche Grundlage bildet das HGB (Handelsgesetzbuch)Vorteile mehrere Kapitalgeber, kein Mindestkapital, Gründung schnell und unkompliziertNachteileRisiko allein bei den Gesellschaftern, Haftung mit Privatvermögen, Kapitalbeschaffung eventuell schwieriger, Beschlussfassung mit den Gesellschaftern nur für Handelsgeschäfte

9.1.4 Kommanditgesellschaft (KG) Geschäftsgründung durch mind. einer natürliche oder juristische Person als Komplementär (Vollhafter) und einer natürlichen oder juristischen Person als Kommanditist (Teilhaber) Haftung mit dem gesamten Vermögen einschließlich des Privatvermögens des Komplementärs und der Kapitaleinlagen (Haftungseinlagen) des KommanditistenGründung durch Eintragung im HandelsregisterRechtliche Grundlage bildet das HGB (Handelsgesetzbuch)Vorteile Haftung in Höhe der Kapitaleinlage, Einfache Kapitalgenerierung, keine MindestkapitaleinlageNachteile Haftung mit Privatvermögen, Gründung aufwendig

9.2 Kapitalgesellschaften9.2.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)

Geschäftsgründung durch mindestens einer natürliche Person (Einmann-GmbH) Die GmbH ist eine eigenständige juristische Person Teilnahme ist durch Beteiligung möglichHaftung nur i Höhe des Gesellschaftsvermögens (mind. 25.000€) Gründung durch notarielle beglaubigten Gesellschaftervetrag, Anmeldung beim Amtsgericht und Eintrag in das Handelsregister Rechtliche Grundlage bildet das HGB (Handgesetzbuch) Vorteile Haftung nur mit Gesellschaftsvermögen, kein Durchgriffshaftung in normalen Fällen, (Privatkapital)Nachteile Kapital von 25.000€ erforderlich, Geschäftsführer muss bestimmt werden, Gründung aufwendig

9.2.2 Mini-GmbH bzw. 1-Euro-GmbH

Ähnlich zur echten GmbH mit folgenden Unterschieden (ähnlich zur englischen Limited Ltd.) Stammkapital muss ein Euro Bareinlage betragen. 25% des Gewinns als Rücklage bis zum Erreichen des Stammkapitals einer GmbH. Maximale Anzahl von Gesellschaftern liegt bei drei Personen. Übertragung von Geschäftsanteilen ist leichter als bei einer GmbH

9.2.3 Aktiengesellschaft (AG)

Geschäftsgründung durch mindestens einer natürliche Person (Einmann-AG) Die AG ist eine eigenständige juristische Person Teilnahme ist durch Beteiligung möglich (Aktien) Haftung nur i Höhe des Gesellschaftsvermögens (mind. 50.000€) Gründung durch notarielle beglaubigte Satzung, Anmeldung beim Amtsgericht und Eintrag in das Handelsregister Rechtliche Grundlage bildet das HGB (Handgesetzbuch)Vorteile Haftung nur mit Gesellschaftsvermögen, kein Durchgriffshaftung in normalen Fälle, (Privatkapital), Einfacher KapitalgenerierungNachteile Kapital von 50.000€ erforderlich, Vorstand, Aufsichtsrat und Mitgliederversammlung erforderlich, Gründung aufwendig9.4 Nicht erwerbswirtschaftliche Unternehmensformen gGmbH - Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter HaftungAufgrund der Gemeinwohlorientierung werden Steuervergünstigungen gewährtVerein mit anerkannter Gemeinnützigkeit (e.V.)

10 Führungsstile 10.1 Erläuterung Der Führungsstil ist eine Grundhaltung, die sich ind er Verhaltensweise der Führungspersonen gegenüber den Geführten zeigt. Führungsstil iss ein grundsätzliches, einheitliches, wiederkehrendes, personales Verhaltensmuster von Führungskräften.

10.2 Auswirkungen Positiv Verlässlichkeit in der Art un Wiese der Führung, gegenüber Mitarbeiter und „Untergebenen“, Steigerung von Zufriedenheit und Leistung, Schaffung von Vertrauen

Negativ Leistungseinschränkung der Mitarbeiter, durch Arbeitsverweigerung oder Unwissenheit, kann Angst und Unzufriedenheit hervorrufen, Demotivation durch fehlende „Selbstverwirklichung“

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10.3 Arten von Führungsstilen10.3.1 Eindimensionaler Führungsstil

Autoritärer FührungsstilAufgaben werden von der Führungskraft ohne Erklärungen Verteil, Keine Erkennbare Bewertungsschema für Handlungen der Gruppe, Führungskraft erteilt Weisungen, Gruppenmitglieder gehorchen Positiv hohe Entscheidungsgeschwindigkeit Negativ Mangelnde Motivation, Selbstständigkeit, Entwicklung der Gruppe; Gefahr von Fehlentscheidungen

Kooperativer Führungsstil Betriebliche Aktivitäten werden im Zusammenwirken gestaltet: Es wird beraten und nicht angewiesen: Erfolgskontrolle statt AusführungskontrollePositiv Sachgerechte Entscheidungen; Hohe Motivation der Mitarbeiter, Förderung der Mitarbeite Negativ Kann Entscheidungsgeschwindigkeit

verzögern

Bürokratischer Führungsstil Mitarbeiter als anonyme Faktoren, schriftliche Anordnungen und Vorschriften Positiv Anweisungen sind nachweisbar und kontrollierbar Negativ Unzufriedenheit, da keine Wahr nehmung der Mitarbeiter als Person Mitarbeiterferne

Patriarchalischer Führungsstil Vorgesetzte behandeln die Mitarbeiter als Kinder, Motivation durch Abhängigkeit. Aufsicht und Kontrolle nach Gefühl Positiv Absolute Kontrolle der Organisation durch Abhängigkeit Negativ Keine kreative Entfaltung der Mitarbeiter möglich/gewünscht; Unzufriedenheit und daraus mögliche Arbeitsverweigerung

Laissez-faire Führungsstil Mitarbeiter nehmen Selbstkontrolle wahr („Nicht-Führungsstil“)Positiv Absolute Kreativitätsentfalltung;Arbeit als Selbstverwirklichung und Berufung; Leistungssteigerung bis an die Grenze Negativ Kontrollverlust der Führung; einzelne Arbeitsverweigerung durch Nichtkontrolle möglich

10.3.2 Zweidimensionaler Führungsstil Das Verhaltensgitter (Managerial Grid) nach Blake/Mouton lässt 81 mögliche Ausprägungen des Führungsstiles zu. Führung ist an den gestellten Aufgaben ebenso wie an den Bedürfnissen der Mitarbeiter, die die Aufgabe auf effektive Weise ausführen sollen orientiert.Grenzen zwischen den einzelnen Ausprägungen eventuell schwammig bzw. undifferenziert.

10.3.3 Dreidimensionaler FührungsstilDie Situative Reifegrad-Theorie (Hershey/Blanchard) macht die Wahl des jeweiligen Führungsstils vom Reifegrad des Mitarbeiters abhängig

Unterscheidung wird dabei zwischen 3 aufgabenrelevanten Faktoren des

Reifegrades:

Die Fähigkeit, hohe, aber erreichbare Ziele zu setzen

Die Fähigkeit und Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen

Die notwendige Ausbildung und Erfahrung