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MITTEILUNGSBLATT Studienjahr 2005/2006 – Ausgegeben am 11.05.2006 – 27. Stück Sämtliche Funktionsbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen. B E R I C H T E 152. Tätigkeitsbericht 2005 Der Universitätsrat hat in seiner Sitzung vom 28. April 2006 gemäß § 16 Abs. 5 Universitätsgesetz 2002 den Tätigkeitsbericht der Universität Wien für das Jahr 2005 genehmigt: TÄTIGKEITSBERICHT DER UNIVERSITÄT WIEN 2005

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MITTEILUNGSBLATT

Studienjahr 2005/2006 – Ausgegeben am 11.05.2006 – 27. Stück Sämtliche Funktionsbezeichnungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.

B E R I C H T E 152. Tätigkeitsbericht 2005 Der Universitätsrat hat in seiner Sitzung vom 28. April 2006 gemäß § 16 Abs. 5

Universitätsgesetz 2002 den Tätigkeitsbericht der Universität Wien für das Jahr 2005

genehmigt:

TÄTIGKEITSBERICHT

DER UNIVERSITÄT WIEN 2005

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INHALTSVERZEICHNIS

1. Strategische Entwicklung der Universität

1.1 Der Entwicklungsplan der Universität

1.2 Zielvereinbarungen mit Fakultäten/Zentren und Dienstleistungseinrichtungen

1.3 Personalentwicklung

1.4 Qualitätssicherung

1.5 Aufbauorganisation und Organe der Universität Wien

2. Forschung an der Universität Wien

2.1 Berufung neuer ProfessorInnen

2.2 Neue Forschungsservices

2.3 Nachwuchsförderung

2.4 Investitionen in die Forschungsausstattung

2.5 Preise für WissenschafterInnen

3. Studium und Lehre/Weiterbildung

3.1 Etablierung der Bologna-Studienarchitektur

3.2 Aktuelles Studienangebot

3.3 EuGH-Urteil

3.4 Investitionen in die Lehrausstattung

3.5 Serviceleistung für Studierende

3.6 Ehrungen und Preise für Studierende und AbsolventInnen

3.7 E-Learning an der Universität Wien 2005

3.8 Weiterbildungsangebot

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4. Vernetzung und Kooperation

4.1 Internationale Kooperationen und Netzwerke

4.2 Neue interuniversitäre Kooperationen

4.3 Mobilität von ForscherInnen

4.4 Mobilität von Studierenden und Lehrenden

5. Universität und Gesellschaft

5.1 Frauenförderung und Gleichstellung

5.2 Maßnahmen für gesundheitlich beeinträchtigte Studierende

5.3 Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Studium

5.4 Unternehmensgründungs- und Karriereservice

5.5 Universitäts-Sportinstitut

5.6 Alumniverband

5.7 Höhepunkte des Veranstaltungsjahres 2005

6. Ausgewählte Projekte aus dem Dienstleistungsbereich

6.1 Maßnahmen der Personalentwicklung und des Personalwesens

6.2 Services für (neue) MitarbeiterInnen und interne Kommunikation

6.3 Projekt Reporting System der Universität Wien

6.4 Bauliche Maßnahmen

6.5 Interne Revision

7. Bibliotheks- und Archivwesen

8. Verwendung der Studienbeiträge

9. Rechnungsabschluss

9.1 Lagebericht zum Jahresabschluss 2005

9.2 Rechnungsabschluss 2005

10. Anhang

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1. STRATEGISCHE ENTWICKLUNG DER UNIVERSITÄT (EXECUTIVE SUMMARY)

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1.1 DER ENTWICKLUNGSPLAN DER UNIVERSITÄT WIEN

Der am 1. Juli 2005 verabschiedete Entwicklungsplan „Universität Wien 2010“ zeichnet das

Bild der Entwicklung der Gesamtuniversität bis zum Jahr 2010.

Im Bereich Lehre steht die qualitätsvolle Weiterentwicklung des Studienangebots im

Vordergrund, die neben der Veränderung der Studienstruktur durch die Anpassung an die

Europäische Studienarchitektur (siehe Seite 6) verstärkt auch Neuerungen in der Lehr-

Lernkultur betrifft. Im Bereich der Forschung betont der Entwicklungsplan die

Wechselbeziehungen zwischen den Forschungsschwerpunkten und zeigt

Schwerpunktsetzungen in den Fächern und Forschungsfeldern der nächsten Jahre auf.

Mit dem Entwicklungsplan will die Universität Wien ihre Position im entstehenden

Europäischen Hochschul- und Forschungsraum stärken. Sie will eine der führenden

Forschungsuniversitäten Europas mit attraktivem Studienangebot sein.

Prozess der Entwicklungsplanung

Die Universität Wien begann die Entwicklungsplanung im Sommer 2004, als das Rektorat die

Prinzipien der Entwicklungsplanung vorlegte. Auf Basis von Eckdaten zu Forschung und

Lehre sowie der Evaluationsgutachten erstellten die Fakultäten und Zentren entlang eines

Fragenkatalogs ihre Vorschläge zum Entwicklungsplan. Das Rektorat führte diese zum

Vorschlag für den gesamtuniversitären Entwicklungsplan zusammen. Dieser Vorschlag

beinhaltet außerdem gesamtuniversitäre Ziele, die in Abstimmung mit den Fakultäten und

Zentren entwickelt wurden. Zu diesen Zielen zählen die Einrichtung von universitären

Forschungsschwerpunkten sowie die Einführung von strukturierten Doktoratsprogrammen

(Initiativkollegs) zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Der Senat der

Universität Wien war laufend in die Diskussionen zum Entwicklungsplan eingebunden und

nahm diesen am 16. Juni 2005 einstimmig an. Nach einem gemeinsamen Diskussionsprozess

mit dem Rektorat und dem Senat erfolgte die Genehmigung durch den Universitätsrat in der

Sitzung vom 1. Juli 2005.

INTERNATIONALE POSITIONIERUNG DER UNIVERSITÄT WIEN

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In Bezug auf ihre Positionierung und Profilierung sucht die Universität Wien nicht nur den

Vergleich mit anderen Universitäten Österreichs, sondern misst ihre Leistungen vor allem an

internationalen Maßstäben. Die Entwicklungen im entstehenden Europäischen Forschungs-

und Hochschulraum bildeten die Basis für die Zielsetzungen und Entscheidungen im Rahmen

der Erstellung des Entwicklungsplans der Universität Wien.

Universität Wien unter den Top 20 Universitäten Europas

Im Ende Oktober 2005 veröffentlichten World University Ranking des „Times Higher

Education Supplement“ der englischen Zeitung „The Times“ wurde die Universität Wien

unter die Top 20 Universitäten Europas gereiht.

Auch im globalen Vergleich verzeichnete die Universität Wien eine Steigerung der

wissenschaftlichen Leistungen und rückte – im Vergleich zum Ranking aus dem Jahr 2004 –

von Platz 94 auf Platz 65 vor. Besonders erfreulich für die Universität Wien sind die

Detailergebnisse in den Kategorien Biomedizin und Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

In der Kategorie Biomedizin belegt die Universität Wien weltweit Platz 40, in der Kategorie

Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Platz 42 des World University Rankings.

PROFILBILDUNG UND QUALITÄTSSICHERUNG IN DER LEHRE

Die wachsende Bedeutung der universitären Bildung für die Wissensgesellschaft des

21. Jahrhunderts wird von einer stark steigenden Mobilität der Studierenden, von der

Zunahme diskontinuierlicher, lebensbegleitender Bildungsbiographien und dem damit

verbundenen Wunsch nach Flexibilisierung der Bildungsgänge begleitet.

Europäische Studienarchitektur (Bologna-Prozess)

Die Positionierung der Universität Wien im Europäischen Hochschulraum erfordert eine klare

Neuprofilierung der Lehre an der Universität Wien, die vor allem

• die formale Studienarchitektur (Bakkalaureatsstudium – Magisterstudium –

Doktoratsstudium),

• den Wechsel von der Lehr- zur Lernzentriertheit (u.a. durch Orientierung am „student

workload“, d.h. am Zeitaufwand, den Studierende zum Erwerb der im Curriculum

vorgegebenen Kompetenzen benötigen) und

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• die Orientierung an allgemeinen Bildungszielen sowie konkreten Studienzielen („learning

outcomes“) betrifft.

Die Universität Wien reagiert auf diese Entwicklungen mit der Umstellung ihrer Studien auf

die Europäische Studienarchitektur, einer stärkeren Modularisierung ihrer Studienprogramme

und einer Ausweitung ihres Angebots zum lebensbegleitenden Lernen.

Das Studien- und Lehrangebot soll bis zum Studienjahr 2008/09 vollständig umgestaltet sein.

Im Wintersemester 05/06 insgesamt 9.446 Studierende in einem Bakkalaureatsstudium, 540

Studierende in einem Magisterstudium und 49.801 Studierende in einem Diplomstudium

(ohne Unterrichtsfächer) inskripiert.

Der Entwicklungsplan beschreibt die Vorgehensweise für die Implementierung der

Europäischen Studienarchitektur.

Strukturierte Doktoratsprogramme (Initiativkollegs)

Ein starker wissenschaftlicher Nachwuchs garantiert Erfolg, Innovation und Kontinuität in der

Forschung. Aus diesem Grund entschloss sich die Universität Wien, als innovative Ergänzung

zum bisherigen Doktoratsstudium, ein gezieltes Programm zur Förderung von

JungwissenschafterInnen ins Leben zu rufen. Über strukturierte Doktoratsprogramme, in

denen DoktorandInnen – betreut von einem Team von bestens ausgewiesenen

WissenschafterInnen – im Rahmen ihrer Dissertation gemeinsam in einem Forschungsbereich

arbeiten, soll die wissenschaftliche Kompetenz der JungwissenschafterInnen gestärkt werden.

Die so genannten Initiativkollegs sind zumindest 3-jährig und mit internationaler Ausrichtung

konzipiert.

Die Universität Wien wird zwölf strukturierte Doktoratsprogramme mit maximal zwölf

DoktorandInnen („KollegassistentInnen“) pro Initiativkolleg besonders fördern. Den

KollegassistenInnen werden Beschäftigungsmöglichkeiten an der Universität Wien

angeboten. Die Auswahl der Initiativkollegs erfolgt durch ein internationales

Begutachtungsverfahren (siehe Kapitel „2.3 Nachwuchsförderung“, Seite 32). Die ersten

Initiativkollegs starten im Wintersemester 2006/07.

FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE UND WIDMUNG VON PROFESSUREN

Die Strategieentwicklung im Bereich der Forschung richtet sich nach folgenden Leitlinien:

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Stärken in der Forschung herauszuarbeiten, neue Forschungsfelder zu fördern, in einigen

Bereichen Trends zu setzen und eine Weiterentwicklung der Fächer zu garantieren. Ziel der

Entwicklungsplanung ist es, jene Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Finden von neuen

Erkenntnissen fördern. Auf Grundlage dieser Zielsetzungen wurden fakultäre und universitäre

Forschungsschwerpunkte definiert, Professuren fachlich gewidmet und

Forschungsplattformen eingerichtet.

Fakultäre und universitäre Forschungsschwerpunkte

Im Rahmen der Entwicklungsplanung gelang es, die Forschungsleistungen der Universität im

Interesse ihrer Stärkung und besseren Sichtbarkeit deutlich zu fokussieren. Erkennbar wird

die Fokussierung der Forschungsleistung der Universität Wien an folgenden Zahlen: ca. 350

besetzten Professuren stehen rund 100 fakultäre und sechs gesamtuniversitäre

Forschungsschwerpunkte gegenüber.

Die Fokussierung auf klare Schwerpunkte und Forschungsziele, die wesentliche neue

Ergebnisse erwarten lassen, stellt einen wichtigen Beitrag zur Positionierung der Universität

Wien als europäische Forschungsuniversität dar.

Die sechs universitären Forschungsschwerpunkte resultieren aus Bereichen, in denen die

Universität Wien bereits heute sehr gute Forschungsleistungen aufweist:

• Europäische Integration und südöstliches/östliches Europa

• Ethische und gesellschaftliche Perspektiven des Alterns

• Interkulturelle Kommunikation

• Materialwissenschaften – Funktionalisierte Materialien und Nanostrukturen

• Symbioseforschung und Molekulare Prinzipien der Erkennung

• Rechnergestützte Wissenschaften

Die Auswahl der Projekte, die in den universitären Forschungsschwerpunkten gefördert

werden, erfolgt 2006 im Zuge eines zweistufigen, internationalen Begutachtungsverfahrens,

in dem der wissenschaftliche Beirat der Universität Wien die Funktion einer Jury übernimmt.

Die Einrichtung der Projekte wird auf Empfehlung des wissenschaftlichen Beirats und nach

der Entscheidung des Rektorats noch im Sommer 2006 erfolgen.

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Fachliche Widmung von Professuren

Ein zentrales Ergebnis, das aus der Definition der fakultären Forschungsschwerpunkte

resultiert, ist die fachliche Widmung von Professuren. Unmittelbar nach Genehmigung des

Entwicklungsplans konnten 38 Professuren in unterschiedlichen Fachbereichen

ausgeschrieben werden. Die Berufung von bestens ausgewiesenen WissenschafterInnen zu

ProfessorInnen der Universität Wien ist ein zentrales Steuerungsinstrument in der

Weiterentwicklung und Qualitätssicherung der Forschung und Lehre. (Details siehe Kapitel

„1.3 Personalentwicklung“, Seite 11)

Forschungsplattformen

Die Einrichtung von Forschungsplattformen als organisatorische Einheiten innerhalb oder

zwischen den Fakultäten dient der Förderung innovativer, an der Universität Wien ansonsten

nicht verankerter Forschungsgebiete und fächerübergreifender Forschungsvorhaben. Diese

werden befristet eingerichtet, in der Regel für drei Jahre, mit der Option auf Verlängerung

nach einer positiven Evaluation. Hervorragende WissenschafterInnen haben die Möglichkeit,

in einer multidisziplinären Zusammenarbeit Ideen zu entwickeln, die über die eigenen

„Wissenschaftsgrenzen“ hinausgehen.

Aus Forschungsplattformen können sich fakultäre Forschungsschwerpunkte oder Themen für

universitäre Forschungsschwerpunkte der Zukunft entwickeln.

Neben der Weiterführung der drei bereits bestehenden Forschungsplattformen

„Interdisziplinäres Forschungsinstitut für Archäologie (VIAS)“, „Formale Logik/Gödel

Research Center“ und „Ethik und Recht in der Medizin“ – gemeinsam mit der Medizinischen

Universität Wien – hat das Rektorat nach einer positiven internationalen Peer-Evaluation die

Entscheidung getroffen, mit Jahresbeginn 2006 folgende Forschungsplattformen neu

einzurichten: „Neuverortung der Frauen- und Geschlechtergeschichte im veränderten

europäischen Kontext“, die „Interfakultäre Forschungsplattform und Dokumentationsstelle für

die Kulturgeschichte Inner- und Südasiens“ und die „Forschungsplattform Life Science

Governance“.

FAKULTÄTSÜBERGREIFENDE MAßNAHMEN

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Die Universität Wien bestimmte – neben den angeführten Maßnahmen in Forschung, Lehre

und im Bereich der Doktoratsausbildung – fünf weitere Themenfelder, die über alle

Organisationseinheiten hinweg als zentral für die Profilentwicklung der Universität angesehen

werden:

• Gleichstellung und Frauenförderung

• Förderung von JungwissenschafterInnen

• Strategische Ausrichtung der Personalentwicklung

• Qualitätssicherung

• Diversity Management

Rahmenbedingungen zur Erreichung der Entwicklungsziele

Mit der Festlegung der Entwicklungsziele sollen an der Universität Wien jene

Rahmenbedingungen weiter gestärkt und ausgebaut werden, die das Finden von neuen

Erkenntnissen fördern.

Nur ein mehrjähriger Planungshorizont erlaubt die konsequente Verfolgung auch

längerfristiger Ziele. Ein Mal jährlich werden in den Fakultäten und Zentren sowie auf

gesamtuniversitärer Ebene die Entwicklungsplanung und insbesondere auch die fachlichen

Widmungen auszuschreibender Professuren überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Inwieweit die Universität Wien die genannten Zielsetzungen erreichen kann, hängt nicht nur

von der Motivation und dem Einsatz aller Universitätsangehörigen ab, sondern auch von den

verfügbaren Ressourcen.

1.2 ZIELVEREINBARUNGEN MIT FAKULTÄTEN/ZENTREN UND

DIENSTLEISTUNGSEINRICHTUNGEN

Im Rahmen der Zielvereinbarungsgespräche, die im vierten Quartal 2005 stattfanden,

verhandelten die Fakultäten und Zentren mit dem Rektorat ihre strategischen Zielsetzungen

und ihr Budget für das Jahr 2006. Im Anschluss erfolgten die Zielvereinbarungsgespräche mit

den Dienstleistungseinrichtungen der Universität Wien und dem Rektorat.

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Die Gespräche über die strategischen Ziele umfassten folgende Bereiche:

• Lehre (u.a. zukünftig geplantes Studienangebot, Anteil der prüfungsaktiven

Studierenden, interne Lehrauslastung)

• Forschung (u.a. Publikationen, Drittmitteleinnahmen)

• Organisation (u.a. administrative Unterstützung für die Studienprogrammleitungen,

Binnenstruktur der Fakultät)

• Personalstruktur (u.a. Altersstruktur, Frauenanteil insbesondere beim höheren

wissenschaftlichen Personal)

Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Zielvereinbarungsgespräche stellte der Bereich Lehre dar.

Entsprechend der im Entwicklungsplan festgelegten Zielsetzungen wurde mit allen

Fakultäten und Zentren vereinbart, das Studienangebot im Sinne der Bologna-

Studienarchitektur zu konzipieren. Für die Restrukturierung wurde das Prinzip der

Kostenneutralität festgelegt. Mehrkosten können sich allenfalls während der

Umstellungsphase ergeben.

Im Sinne der Kennzahlen der Wissensbilanz wurde in allen Zielvereinbarungsgesprächen

besonderes Augenmerk darauf gelegt, die Zahl der StudienabbrecherInnen nach dem zweiten

Semester (Drop Out), also nach der Studieneingangsphase, möglichst gering zu halten kann.

Der zweite Teil der Zielvereinbarungsgespräche widmete sich einerseits der Analyse des

Budgets 2005 und andererseits der Budgeterstellung für das Jahr 2006. Wesentliche

Eckpunkte der Budgeterstellung sind:

• Verantwortete Sach- und Personalkosten

• Lehr- und Prüfungsabgeltung

• Grundbudgets für Investitionen (Der Großteil der Investitionsmittel wird im Zuge einer

universitätsinternen Ausschreibung vergeben, vgl. Seite 34 „2.4 Investitionen in die

Forschungsausstattung“ und Seite 47 „3.4 Investitionen in die Lehrausstattung“)

• Drittmittel und sonstige Erlöse

Zur Vorbereitung der Zielvereinbarungsgespräche stellte das Rektorat den Fakultäten vier

Wochen vor dem vereinbarten Verhandlungstermin ein Kompendium mit Übersichten und

Detailanalysen im Bereich der Fakultät sowie einen Fragenkatalog des Rektorats zur

Verfügung. Eine Woche vor dem Verhandlungstermin übermittelten die DekanInnen und

Zentrumsleiter ihre Antworten an das Rektorat. Auf der Grundlage dieser Fragen und

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Antworten wurden in der Verhandlung Vereinbarungen über die strategischen Ziele und über

das Budget 2006 geschlossen.

1.3 PERSONALENTWICKLUNG

Die Universität Wien ist Arbeitgeberin von über 7.000 MitarbeiterInnen in Forschung, Lehre

und Verwaltung. Im Berichtsjahr (Stichtag, Monatsmitte Oktober 2005) waren 357

UniversitätsprofessorInnen, 4.538 wissenschaftliche MitarbeiterInnen und AssistentInnen und

520 UniversitätsdozentInnen sowie 1.904 Angehörige des allgemeinen Universitätspersonals

an der größten Universität Österreichs tätig.

Im Zuge der Erstellung des Entwicklungsplans wurden in zwei Bereichen besondere

Schwerpunkte gesetzt: Widmung von Professuren und Förderung von

NachwuchswissenschafterInnen.

ERHÖHUNG DER ANZAHL DER PROFESSUREN

Unmittelbar nach Genehmigung des Entwicklungsplans wurden 38 Professuren in den

verschiedensten Fachbereichen ausgeschrieben. Insgesamt strebt die Universität Wien eine

Erhöhung der Zahl der Professuren an, da an der Universität Wien der Anteil der

ProfessorInnen an der Gesamtzahl des wissenschaftlichen Personals im internationalen

Universitätsvergleich derzeit unterdurchschnittlich ist.

Eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe erarbeitete im Jahr 2005 Empfehlungen, die zu einer

Qualitätssicherung im Berufungsverfahren beitragen und damit ein Instrumentarium

darstellen, die besten WissenschafterInnen an die Universität Wien zu berufen. Die

Empfehlungen der Arbeitsgruppe, der WissenschafterInnen der Universität, Mitglieder des

Senats, des Rektorenteams und der DekanInnen angehörten, beziehen sich sowohl auf die

Ausschreibungen als auch auf die Abwicklung des Berufungsverfahrens selbst. Unter

anderem wird empfohlen, auf so genannte „Search Committees“ zurückzugreifen und alle

habilitierten WissenschafterInnen des jeweiligen Fachbereichs aufzufordern, in der

Bewerbungsphase Vorschläge über besonders geeignete KandidatInnen einzubringen.

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ERHÖHUNG DER BESCHÄFTIGUNGSVERHÄLTNISSE FÜR DOKTORATS-

STUDIERENDE

Mit der Planung und Ausschreibung der Initiativkollegs ist an der Universität Wien

sichergestellt, dass in den nächsten Jahren das Angebot von Beschäftigungsverhältnissen für

Doktoratsstudierende deutlich ausgeweitet wird.

Die Universität Wien wird zwölf strukturierte Doktoratsprogramme in Form von

Initiativkollegs besonders fördern. Pro Initiativkolleg werden bis zu zwölf DoktorandInnen

aus dem In- und Ausland betreut, die als KollegassistentInnen an der Universität Wien

beschäftigt sind (siehe Kapitel „2.3 Nachwuchsförderung“, Seite 32).

FRAUENFÖRDERUNG

Für die Universität Wien ist die Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern

ein zentraler Entwicklungsschwerpunkt. Ziele sind ein ausgewogenes Zahlenverhältnis

zwischen Frauen und Männern in allen Positionen, die Verankerung der

Geschlechtergleichstellung als Leitprinzip der Universitätskultur sowie gleiche

Ausgangsbedingungen und Zugangschancen für Frauen und Männer.

Dieses Profil soll durch effektive und konsequent verfolgte Maßnahmen geschärft werden, die

auch in der Verteilung von Ressourcen adäquaten Niederschlag finden.

Neben anderen laufenden Maßnahmen zur Frauenförderung, z.B. dem Mentoring-Programm,

wurde an der Universität Wien im Jahr 2005 mit der Umsetzung des budgetären

Anreizsystems zur Frauenförderung begonnen. Das budgetäre Anreizsystem ist eine von

mehreren Maßnahmen der Universität Wien zur Steigerung des immer noch sehr niedrigen

Anteils von Frauen in höheren akademischen Positionen. Für das Anreizsystem steht ein

Gesamtbetrag von rund EUR 830.000, aufgeteilt auf drei Jahre, zur Verfügung.

Das System verfolgt den Wettbewerbsgedanken unter den Fakultäten und Zentren. Gewinner

sind jene Fakultäten und Zentren, welche jeweils die größten Steigerungen des Frauenanteils

bei PostdoktorandInnen (inkl. Drittmittelangestellte), DozentInnen und ProfessorInnen im

jeweiligen Berechnungszeitraum erreichen. Um Anreizeffekte zu erzielen, werden zusätzliche

Gastprofessuren vergeben, die mit Frauen besetzt werden. Im Herbst 2005 wurden bereits drei

Fakultäten und ein Zentrum mit Gastprofessuren prämiert.

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Ziel der Personalentwicklung insgesamt ist es, die Motivation, die Arbeitszufriedenheit und

die Identifikation der MitarbeiterInnen mit der Universität nachhaltig zu steigern. Jede/r

MitarbeiterIn wird im Sinne eines permanenten Prozesses während der gesamten Dauer

ihres/seines Arbeitsverhältnisses zur Universität Wien gefördert und unterstützt.

Auch im Jahr 2005 wurde in diesem Bereich eine Reihe von Maßnahmen gesetzt (vgl. Kapitel

„6. Ausgewählte Projekte aus dem Dienstleistungsbereich“), in besonderer Weise ist die

Weiterentwicklung und Vorbereitung der flächendeckenden Einführung des Jahresgesprächs

an der Universität Wien hervorzuheben.

JAHRESGESPRÄCH Die aus Führungskräften von Fakultäten und Dienstleistungseinrichtungen sowie

ExpertInnen zusammensetzte Arbeitsgruppe beschäftigte sich ab dem Frühjahr 2005 mit der

Neukonzeption des Jahresgesprächs. Als organisierte Form des Dialogs zwischen

MitarbeiterIn und Führungskraft dient es als zentrales Personalentwicklungsinstrument und

Plattform zur Erarbeitung „individueller“ Zielvereinbarungen. Das Konzept des

Jahresgesprächs beinhaltet auch Überlegungen zu notwendigen Begleitmaßnahmen.

Mit Abschluss der Vorbereitungsarbeiten im Jahr 2005 können Anfang 2006 erste

Umsetzungsschritte gesetzt werden.

1.4 QUALITÄTSSICHERUNG

Qualitätssicherung an der Universität Wien umfasst die drei Bereiche Forschung, Lehre und

Administration.

Um die definierten Ziele

• die Qualität der wissenschaftlichen Arbeit in Forschung, Lehre und Dienstleistung

sowie die Qualität der Arbeit in Leitung und Verwaltung erheben, sichern und

verbessern,

• Entscheidungshilfen bei der mittel- und langfristigen Planung erarbeiten,

• Rechenschaft gegenüber der Öffentlichkeit ablegen,

• wissenschaftliche Kreativität und Innovationsbereitschaft fördern,

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auch zu erreichen, werden die Evaluationsprozesse an der Universität Wien nach dem Modell

einer comprehensive evaluation durchgeführt. Forschung, Lehre und Administration werden

gemeinsam auf institutioneller Ebene – nicht auf individueller Ebene – evaluiert und die

Ergebnisse der Evaluation in die Entscheidungen und Maßnahmen auf allen Ebenen der

Universität Wien integriert.

Die institutionelle Ebene stellt die Fakultät und ihre wissenschaftlichen Subeinheiten dar.

Qualitätssicherung beginnt insgesamt betrachtet mit dem Anspruch einzelner

WissenschafterInnen, fachspezifische Standards als eine Referenz in die persönliche Arbeit

mit einzubeziehen und sich so einer Diskussion über die Qualität der eigenen Arbeit zu

stellen.

Die Qualitätssicherungsmaßnahmen, u.a. im Bereich der ProfessorInnenberufungen, an der

Universität Wien soll auch dabei unterstützen, Potenziale in ganz neuen Gebieten

aufzuzeigen.

Die Universitätsleitung wird in Bezug auf die Qualitätssicherung in der Strategieentwicklung

vom Scientific Evaluation Board (siehe Kapitel „1.5 Aufbauorganisation und Organe der

Universität Wien, Seite 17) beraten und erwartet in diesem Zusammenhang auch neue

Impulse von den neu eingerichteten wissenschaftlichen Beiräten der Fakultäten.

Wissenschaftliche Beiräte

In Fragen ihrer zukünftigen strategischen Ausrichtung zieht die Universität Wien auch

Meinungen und Perspektiven externer WissenschafterInnen heran, welche die strategischen

Vorstellungen der WissenschafterInnen der Universität Wien ergänzen. Mit der Einrichtung

der wissenschaftlichen Beiräte an den Fakultäten (vlg. Seite 20) und des Wissenschaftlichen

Beirats der Universität Wien kann dieser ergänzende „externe Blick“ regelmäßig in die

strategische Planung einbezogen werden.

Die Hauptaufgabe des wissenschaftlichen Beirats der Universität Wien liegt in der Analyse

der internationalen Entwicklungen in Forschung und Lehre in Bezug auf die Universität

Wien. So wurde die Expertise des Beirats unter anderem bei der Auswahl der Initiativkollegs

und bei der Ausschreibung der universitären Forschungsschwerpunkte im Zuge der

Umsetzung des Entwicklungsplans herangezogen.

Die Entscheidung, welche WissenschafterInnen der Universität Wien an den universitären

Forschungsschwerpunkten mitwirken und welche Initiativkollegs eingerichtet werden,

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erfolgt nach einem internationalen Peer-Review-Verfahren, auf Empfehlung des

wissenschaftlichen Beirats.

Die konstituierende Sitzung des wissenschaftlichen Beirats der Universität Wien fand Ende

August 2005 statt. Vorsitzende ist Prof. Helga Nowotny (Mitglieder des wissenschaftlichen

Beirats, „1.5 Aufbauorganisation und Organe der Universität Wien“, Seite 17).

SCIENTIFIC EVALUATION BOARD

Der Begriff Qualitätsmanagement wird als Regelkreis verstanden, in dessen Vordergrund die

Messung erzielter Ergebnisse und deren Vergleich mit den ursprünglichen Zielen steht. Im

Hochschulbereich ist es üblich, Evaluationen als Bewertungsprozess durchzuführen.

Zur strategischen Begleitung wurde 2005 das Scientific Evaluation Board neu eingerichtet.

Dieses besteht aus drei unabhängigen, international ausgewiesenen WissenschafterInnen,

plant und unterstützt die Evaluationsprozesse in Zusammenarbeit mit der

Universitätsleitung.

2005 hat das Scientific Evaluation Board in Abstimmung mit der Universitätsleitung mit der

Erarbeitung eines neuen Qualitätssicherungs-Konzepts für die Universität begonnen. Dieser

Prozess wird voraussichtlich im März 2006 abgeschlossen sein.

In der Umsetzung werden die jeweiligen Evaluationsprozesse in den drei Bereichen

Forschung, Lehre und Verwaltung von der Besonderen Einrichtung Qualitätssicherung

begleitet.

Evaluation dient als Methode, um mittels Selbstbeurteilung und Audit (durchgeführt von

externen GutachterInnen) zu überprüfen, ob angestrebte Ziele anhand einer definierten

Planung implementiert wurden.

Evaluationen 2005

Im Jahr 2005 wurden unter anderem in folgenden Bereichen Evaluationen durchgeführt:

Im Zuge der Lehrveranstaltungsevaluation sind im Studienjahr 2004/05 insgesamt 4.327

Lehrveranstaltungen der Universität evaluiert worden. Die Ergebnisse dienen als

Feedbackinstrument für die LehrveranstaltungsleiterInnen und als Informationssystem für

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

die StudienprogrammleiterInnen sowie als Grundlage für die strategische Planung des

Lehrveranstaltungsangebots.

Am Hochschulranking, das vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und der

Österreichischen Qualitätssicherungsagentur organisiert wurde, haben sich 2005 folgende

Studien der Universität Wien beteiligt: Informatik, Erdwissenschaften, Chemie, Physik,

Geographie, Molekularbiologie/Biologie, Lehramt Biologie.

Über die AbsolventInnenbefragung werden die Studierenden unmittelbar nach

Studienabschluss eingeladen, sich auf Grund ihrer eigenen Erfahrungen zu den

Studienbedingungen und Studieninhalten der von ihnen gewählten Studienrichtungen zu

äußern und Verbesserungsvorschläge einzubringen. Im Studienjahr 2004/05 wurden 2.455

Fragebögen von AbsolventInnen ausgewertet.

Mit der Zielsetzung, das aktuelle Schulungsangebot zur E-Learning-Plattform der Universität

Wien (WebCT-Vista) weiterzuentwickeln und zu verbessern, wurde dieses 2005 evaluiert.

Dafür wurden LehrveranstaltungsleiterInnen und TutorInnen zu den Themenbereichen

„Informationen über WebCT“, „Schulungen“, „Beratungsangebote“ und „Durchführung der

Lehrveranstaltungen“ befragt.

Außerdem wurde im Rahmen der Qualitätssicherung ein Monitoring- und Feedback-System

für die Konfliktberatung der Stabsstelle Verwaltungskoordination und Recht erarbeitet.

Im Dienstleistungsbereich wurde im vierten Quartal die Evaluation der

Dienstleistungseinrichtung Raum- und Ressourcenmanagement abgeschlossen. Als

Folgeaktivitäten wurden Arbeitsgruppen eingerichtet, die prozessorientiert die

Umsetzungsmaßnahmen des Evaluierungsgutachtens erarbeitet haben.

Im Bereich der Forschung standen im Jahr 2005 die Begleitung der Ausschreibungen zu den

universitären Forschungsschwerpunkten, ein zweistufiges Peer-Review-Verfahren, und zu

den Initiativkollegs, ein einstufiges Peer-Review-Verfahren, im Vordergrund. Außerdem

betreute die Qualitätssicherung WissenschafterInnen bei der Ausschreibung von

Projektanträgen zu den universitären Forschungssschwerpunkten.

In Zusammenarbeit mit dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF)

konnten internationale GutachterInnen, unter anderem aus den USA, Deutschland,

Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden, gewonnen werden. Die Verfahren

wurden im Jahr 2005 strategisch geplant und in die Wege geleitet, der Abschluss erfolgt im

ersten Halbjahr 2006.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

1.5 AUFBAUORGANISATION UND ORGANE DER UNIVERSITÄT

WIEN

DIE OBERSTEN ORGANE DER UNIVERSITÄT WIEN

Universitätsrat

Mag. Max Kothbauer (Vorsitzender)

Dr. Brigitte Birnbaum

Prof. Dr. Reinhold R. Grimm

Prof. Dr. Wilfred van Gunsteren

Prof. Dr.Ing. Aylâ Neusel

Prof. Dr. Helga Rübsamen-Waigmann

Mag. Dr. Friedrich Stefan

Dr. Karl Stoss

Mag. Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell

Rektorat

O. Univ.-Prof. Dr. Georg Winckler, Rektor

Univ.-Prof. Dr. Johann Jurenitsch, Vizerektor Ressourcen und Bibliothekswesen

Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Arthur Mettinger, Vizerektor Lehre und Internationales

MMag. Dr. Martha Sebök, Vizerektorin Personalwesen und Frauenförderung

O. Univ.-Prof. Dr. Günther Vinek, Vizerektor Informationsmanagement und Organisation

Senat

VertreterInnen der UniversitätsprofessorInnen

O. Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard Clemenz (Vorsitzender)

Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann

Univ.-Prof. Dr. Constanze Fischer-Czermak

O. Univ.-Prof. Dr. Ingeborg Gerda Gabriel

O. Univ.-Prof. Dr. Susanne Heine

O. Univ.-Prof. Dr. Wolfram Richter

Univ.-Prof. Dr. Herbert Schendl

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Univ.-Prof. Dr. Othmar Steinhauser

Univ.-Prof. Dr. Rudolf Thienel

Univ.-Prof. Dr. Ekkehard Weber

VertreterInnen der UniversitätsdozentInnen sowie der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen im

Forschungs- und Lehrbetrieb

Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Gerhard Ecker

Ao. Univ.-Prof. Dr. Germain Weber

Vertreter des allgemeinen Universitätspersonals

MMag. DDr. Markus Gerhold

VertreterInnen der Studierenden

Samir Al-Mobayyed

Karin Glaser

Susanne Haslinger

Daniela Javorics

Odin Kröger

ORGANISATION IM WISSENSCHAFTLICHEN BEREICH

15 Fakultäten und zwei Zentren

Seit dem Beginn des Wintersemesters 2004/05 bilden 15 Fakultäten und zwei Zentren die

Organisationseinheiten der Universität Wien im wissenschaftlichen Bereich. Fakultäten sind

mit Forschungs- und Lehraufgaben betraut. Zentren übernehmen neben Forschung und Lehre

besondere Aufgaben für die Universität oder dienen überwiegend der Forschung oder

überwiegend der Lehre. Die teils übernommenen, teils neu geschaffenen Fakultäten und

Zentren sind PartnerInnen für Zielvereinbarungen und für die Erarbeitung der

Entwicklungspläne.

15 Fakultäten und zwei Zentren

(DekanInnen und Zentrumsleiter siehe Anhang Seite 146)

Katholisch-Theologische Fakultät

Evangelisch-Theologische Fakultät

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Rechtswissenschaftliche Fakultät

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

Fakultät für Informatik

Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft

Fakultät für Psychologie

Fakultät für Sozialwissenschaften

Fakultät für Mathematik

Fakultät für Physik

Fakultät für Chemie

Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie

Fakultät für Lebenswissenschaften

Zentrum für Translationswissenschaft

Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport

Geleitet werden Fakultäten von einer Dekanin oder einem Dekan, Zentren von einer

Zentrumsleiterin oder einem Zentrumsleiter, denen neben der Führung der laufenden

Geschäfte vor allem die organisatorische Leitung und Koordination der Forschungstätigkeit

sowie die Strategieplanung der Fakultät oder des Zentrums obliegen. In ihren Tätigkeiten

werden sie von der Fakultäts- bzw. Zentrumskonferenz beraten.

Fakultäts- und Zentrumskonferenzen

Diese wurden auf der Ebene der Fakultäten bzw. Zentren als kollegial besetzte

Beratungsgremien eingerichtet (das Folgende gilt analog für Zentren). Die Größe der

Fakultätskonferenz richtet sich nach der Größe und der Binnenstruktur der Fakultät und wird

von der Dekanin oder vom Dekan festgelegt. Die Fakultäts- und Zentrumskonferenzen setzen

sich aus VertreterInnen der ProfessorInnen, der UniversitätsdozentInnen sowie der

wissenschaftlichen MitarbeiterInnen, der Studierenden sowie des allgemeinen

Universitätspersonals zusammen.

35 Studienprogrammleitungen

(Studienprogrammleitungen und -leiterInnen siehe Anhang Seite 146)

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Mit der Institution der Studienprogrammleitungen (SPL) wurde eine eigenständige Struktur

geschaffen, die zwar mit dem Forschungsbetrieb eng vernetzt, aber dennoch primär auf die

spezifischen Bedürfnisse des Studien- und Lehrbetriebs abgestimmt ist. Die SPL bilden daher

die zentrale Anlaufstelle in allen studienrechtlichen und studienorganisatorischen Fragen und

agieren als Schnittstelle zwischen Lehrenden, Studierenden und Universitätsadministration.

Die StudienprogrammleiterInnen betreuen je nach Studierendenzahlen eine große oder

mehrere kleinere Studienrichtungen hinsichtlich der Erstellung des Lehrprogramms. Im

Rahmen des Qualitätsmanagements der Lehre sind sie für die Umsetzung der

Evaluationsergebnisse zuständig. Sie werden von der Studienkonferenz, einem je zur Hälfte

aus Studierenden und Lehrenden bestehenden Gremium, beraten.

Wissenschaftliche Beiräte der Fakultäten, Zentren

Jede Fakultät bzw. jedes Zentrum hat die Möglichkeit, einen wissenschaftlichen Beirat

(Scientific Advisory Board) einzurichten, der die Fakultät bei ihrer strategischen Entwicklung

berät. Die wissenschaftlichen Beiräte setzen sich aus drei bis fünf international ausgewiesenen

WissenschafterInnen der entsprechenden Disziplinen zusammen. Die Vorschläge zur

Besetzung der Beiräte kommen aus den jeweiligen Fakultäten. Elf der 15 Fakultäten haben

bereits 2005 wissenschaftliche Beiträte eingerichtet und konnten hochkarätige

WissenschafterInnen von renommierten Universitäten (u.a. Universiteit Leiden, Harvard

University, ETH-Zürich, Universität Heidelberg, Bristol University, University of

California/Berkeley) für diese Aufgabe gewinnen.

Wissenschaftlicher Beirat der Universität

Der wissenschaftliche Beirat der Universität Wien besteht aus sieben unabhängigen und

international ausgewiesenen WissenschafterInnen, seine Besetzung erfolgt durch die

Universitätsleitung (Senat, Rektorat, Universitätsrat). Die Mitglieder beraten die Universität

Wien bei ihrer Entwicklungsplanung und deren Umsetzung.

Zu den Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats der Universität Wien gehören:

Prof. Dr. Helga Nowotny (Wissenschaftszentrum Wien, Vorsitzende des wissenschaftlichen

Beirats), Prof. Elizabeth M. Jeffreys (Oxford University Exeter College), Prof. Dr. Martin

Nowak (Harvard University), Prof. Dr. Simon Gächter (Nottingham University), Prof. Dr.

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Norbert Riedel (Chief Scientific Officer, Baxter International Inc.), Prof. Dr. Turid Karlsen

Seim (Oslo University) und Prof Dr. Samuel I. Stupp (Northwestern University).

Scientific Evaluation Board der Qualitätssicherung

Zur strategischen Begleitung der Qualitätssicherungsmaßnahmen hat die Universität Wien das

Scientific Evaluation Board neu eingerichtet. Das Scientific Evaluation Board plant die

Evaluationsprozesse in Zusammenarbeit mit der Universitätsleitung und unterstützt ihre

Durchführung (siehe Kapitel „1.4 Qualitätssicherung“, Seite 13).

Die Bestellung der Mitglieder des Scientific Evaluation Boards erfolgt auf Vorschlag des

Rektorats durch den Senat und Universitätsrat für eine Dauer von drei Jahren. Auf Vorschlag

des Scientific Evaluation Boards bestellt das Rektorat eine unabhängige fachliche Leiterin

oder einen unabhängigen fachlichen Leiter der Besonderen Einrichtung für

Qualitätssicherung.

Zu den Board-Mitgliedern zählen Prof. Dr. John Brennan (The Open University, Centre for

Higher Education Research and Information), Prof. Dr. Hans-Dieter Daniel (Universität

Zürich, Evaluationsstelle) und Dr. Dorothee Dzwonnek (Forschungszentrum Jülich GmbH).

ORGANISATION IM ADMINISTRATIONSBEREICH

Der Organisationsplan sieht drei Formen von Einheiten im Bereich der Verwaltung der

Universität Wien vor: neben den Dienstleistungseinrichtungen (DLE) sind dies die

Stabsstellen und eine so genannte Besondere Einrichtung.

Während die DLE den Auftrag haben, alle Universitätsangehörigen zu unterstützen,

assistieren die Stabsstellen insbesondere der Universitätsleitung in

Entscheidungsfindungsprozessen und bei deren Umsetzung. An der Universität Wien besitzt

die Qualitätssicherung den Status einer Besonderen Einrichtung, diese untersteht auf Grund

ihres objektiven Evaluierungsauftrags einer unabhängigen, international verankerten

fachlichen Leitung (LeiterInnen der einzelnen DLE siehe Anhang Seite 146).

Dienstleistungseinrichtungen

- Bibliotheks- und Archivwesen

- Finanzwesen und Controlling

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- Forschungsservice und Internationale Beziehungen

- Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement

- Personalwesen und Frauenförderung

- Raum- und Ressourcenmanagement

- Studien- und Lehrwesen

- Zentraler Informatikdienst

Stabsstellen

- Verwaltungskoordination und Recht

- Büro des Universitätsrats

- Büro des Senats

- Büro des Rektorats

Besondere Einrichtung

- Qualitätssicherung

SONSTIGE ORGANE

Schiedskommission

Die Schiedskommission besteht aus sechs Mitgliedern, von denen je zwei Mitglieder vom

Senat, vom Universitätsrat und vom Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen nominiert

werden (Details siehe Anhang Seite 146).

Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen

Der seit mehr als elf Jahren an der Universität Wien bestehende Arbeitskreis für

Gleichbehandlungsfragen ist ein vom Senat der Universität eingerichtetes Kollegialorgan.

Ihm gehören 21 Mitglieder an (Details siehe Anhang Seite 146).

Betriebsräte

Der Betriebsrat für das wissenschaftliche Universitätspersonal hat 23 Mitglieder (Details

siehe Anhang Seite 146).

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Der Betriebsrat für das allgemeine Universitätspersonal hat 15 Mitglieder (Details siehe

Anhang Seite 146).

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2. FORSCHUNG AN DER UNIVERSITÄT WIEN

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Die Positionierung als europäische Forschungsuniversität ist eines der zentralen

Entwicklungsziele der Universität Wien. Zur Erreichung dieser Zielsetzung wurde im Zuge

der Entwicklungsplanung ein Bündel von Maßnahmen festgelegt. Zu diesen zählen unter

anderem die Einrichtung von universitären und fakultären Forschungsschwerpunkten sowie

von Forschungsplattformen und die Widmung von Professuren.

Nach der Genehmigung des Entwicklungsplans durch den Universitätsrat hat das Rektorat

unmittelbar begonnen, Schritte zur Umsetzung des Entwicklungsplans einzuleiten. Zusätzlich

zu 38 Professuren wurden im Wintersemester 2005/06 nicht nur die Initiativkollegs, sondern

auch die universitären Forschungsschwerpunkte ausgeschrieben (Details siehe auch Kapitel

„1. Strategische Entwicklung der Universität Wien“).

Neben den strategischen Maßnahmen, die im Jahr 2005 einen besonderen Schwerpunkt

darstellten, wurden in den unterschiedlichen Fachbereichen zahlreiche durch

Drittmitteleinnahmen finanzierte Forschungsprojekte durchgeführt. Angesichts der Fülle von

hervorragenden Forschungsprojekten an der Universität Wien sollen hier nur jene Projekte

Nennung finden, deren Finanzvolumen für die Universität mindestens eine Million Euro

erreicht.

Marie Curie Excellence Grant (EU)

Hans Georg Feichtinger, Institut für Mathematik, „Europäisches Zentrum für Zeit-Frequenz-

Analyse – EUCETIFA“ (Karlheinz Gröchenig)

Marie Curie Research Training Network

Gerhard Weber, Institut für Anthropologie, „European Virtual Anthropology Network“

Network of Excellence – NoE (EU)

Günter Haring, Institut für Distributed and Multimedia Systems, „Design and Engineering of

the Future Generation Internet, Towards convergent multi-service networks – Euro-FGI“

Christian-Doppler-Gesellschaft

Gustav Ammerer, Department für Biochemie

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2.1 BERUFUNG NEUER PROFESSORiNNEN

Im Jahr 2005 konnte das Rektorenteam insgesamt 25 ProfessorInnen berufen. Unter ihnen

finden sich neben hochkarätigen einheimischen auch international ausgewiesene

WissenschafterInnen. Zusätzlich wurde der wissenschaftliche Personalstand der Universität

Wien 2005 durch 165 GastprofessorInnen verstärkt.

RECHTSWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT Univ.-Prof. Dr. Franz-Stefan Meissel Universität Wien seit September 2005 Professur für Römisches Recht, unter Berücksichtigung der Privatrechtsentwicklung im Rechtsvergleich FORSCHUNGSBEREICHE: Römisches Privatrecht; österreichisches und vergleichendes Zivilrecht; Privatrechtsgeschichte der Neuzeit; Juristische Wissenschaftsgeschichte; Rückstellungsgesetzgebung und -praxis Univ.-Prof. Dr. Helmut Ofner Universität Wien seit September 2005 Professur für Privatrechtsvergleichung und Internationales Privatrecht FORSCHUNGSBEREICHE: Internationales Privatrecht; Rechtsvergleichung; Österreichisches und Europäisches Zivilrecht: insbesondere Wohn- und Immobilienrecht, Medizinrecht, Familienrecht, Vertragsrecht Univ.-Prof. Dr. Thomas Simon Max-Planck Institut für Europäische Rechtsgeschichte Frankfurt seit September 2005 Professur für österreichische und europäische Rechtsgeschichte FORSCHUNGSBEREICHE: Entstehung des modernen Territorialstaates; Geschichte der Verwaltungsinstitutionen; Gesetzgebungsgeschichte und Theorie der Gesetzgebung; Geschichte der politischen Theorie und der Verwaltungslehre; Rechtsprechung als Normquelle FAKULTÄT FÜR INFORMATIK Univ.-Prof. Dr. Johann Eder Universität Klagenfurt seit September 2005 Professur für Informatik (Workflow Systeme) FORSCHUNGSBEREICHE: Datenbanken und Informationssysteme; Workflow Systeme; Evolution von Informationssystemen; Web Services

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HISTORISCH-KULTURWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT Univ.-Prof. Dr. Josef Ehmer Universität Salzburg seit März 2005 Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte FORSCHUNGSBEREICHE: Sozialgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts im europäischen Vergleich, insbesondere: Geschichte der Arbeit; Geschichte des Alters und der Generationenbeziehungen; Geschichte der Migrationen; Bevölkerungsgeschichte und Historische Demographie Univ.-Prof. Dr. Armin Lange University of North Carolina at Chapel Hill seit Jänner 2005 Professur für Judaistik FORSCHUNGSBEREICHE: Geschichte, Literatur und Religion des Judentums in der Periode des Zweiten Tempels; Textfunde vom Toten Meer (Qumran); Israelitisch-jüdische Prophetie und Divination; Israelitisch-jüdische Weisheit; Kanongeschichte der Hebräischen Bibel Univ.-Prof. Dr. Oliver Jens Schmitt Universität Bern seit März 2005 Professur für Geschichte Südosteuropas FORSCHUNGSBEREICHE: Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte Südosteuropas im Mittelalter; sozioökonomische und kulturelle Transformationsprozesse im südlichen Donauraum am Ende des 17. Jahrhunderts; „Nationalismus von unten“/Zielgruppen von Ethnisierungsstrategien und ihr Umgang mit Formen forcierten Identitätswandels im 19. und frühen 20. Jahrhundert Univ.-Prof. Dr. Lioba Theis Universität Bonn seit September 2005 Professur für byzantinische Kunstgeschichte FORSCHUNGSBEREICHE: Byzantinische Architektur; Rezeptionsgeschichte von Byzanz und byzantinischer Kunst; Licht in Raum und Bild; Digitalisierung und Archivierung (Datenbank) von Bilddaten PHILOLOGISCH-KULTURWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT Univ.-Prof. Dr. Rainer Dormels Habilitandenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit April 2005 Professur für Koreanologie FORSCHUNGSBEREICHE: Phonologie des Sinokoreanischen; Sprachpolitik in Korea; politische Kultur Südkoreas; Anthropogeographie Nordkoreas Univ.-Prof. Dr. Werner Huber Technische Universität Chemnitz seit September 2005 Professur für Englische und Amerikanische Sprache und Literatur FORSCHUNGSBEREICHE:

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Literatur und Kultur Irlands (Irish Studies); Auto-/Biographie; Literatur der englischen Romantik (bes. Byron, der Roman); Samuel Beckett; englischsprachiges Drama und Theater der Gegenwart; Literatur und Film

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Univ.-Prof. Dr. Fedor B. Poljakov Gastprofessor an der Universität Wien, vorher Österreichische Akademie der Wissenschaften seit September 2005 Professur für Ostslawische Literaturen FORSCHUNGSBEREICHE: russische Exilliteratur im Kontext europäischer Kulturen; russische kulturelle und religiöse Identität im 20. Jahrhundert; Übersetzungsgeschichte als Kulturgeschichte; russischer Symbolismus; russische und ukrainische Barockkultur; Rezeption des byzantinischen Erbes in Russland Univ.-Prof. Dr. Michael Rohrwasser Freie Universität Berlin seit September 2005 Professur für Neuere deutsche Literatur FORSCHUNGSBEREICHE: Wechselverhältnis von Literatur, Psychoanalyse und Film; Kulturgeschichtliche Entwicklungen nach 1933; Wandlungen der Schriftstellerrollen seit dem 18. Jahrhundert; Exilliteratur; Stalinismus/Kommunismus und Literatur Univ.-Prof. Dr. Barbara Seidlhofer Universität Wien seit Oktober 2005 Professur für Englische und Amerikanische Sprache und Literatur (Sprachwissenschaft) FORSCHUNGSBEREICHE: Englisch als globale Lingua Franca: linguistische Deskription auf Basis eines Computerkorpus mündlicher Interaktionen; interkulturelle Kommunikation und Multilingualismus; Korpuslinguistik und computergestützte Sprachanalyse; Angewandte Linguistik mit Schwerpunkt LehrerInnenbildung; Soziolinguistik: Sprachvariation, Sprachwandel, Sprachenpolitik Univ.-Prof. Dr. Alois Woldan Universität Passau seit April 2005 Professur für Slawische Literaturen FORSCHUNGSBEREICHE: zeitgenössische polnische Literatur; österreichisch-polnische literarische und kulturelle Beziehungen; literarische und kulturelle Wechselwirkungen in Galizien (polnische, ukrainische und deutschsprachige Literatur); Übersetzungen aus der polnischen und ukrainischen Literatur FAKULTÄT FÜR PHILOSOPHIE UND BILDUNGSWISSENSCHAFT Univ.-Prof. Dr. Stefan T. Hopmann Hochschule in Agder und Universität Trondheim Norwegen seit August 2005 Professur für Schul- und Bildungsforschung mit besonderer Berücksichtigung der Bildungsgeschichte und des internationalen Vergleichs FORSCHUNGSBEREICHE: Vergleichende Untersuchungen zur Lehrplan- und Schulentwicklung; Qualitätsentwicklung in Bildungs- und anderen sozialen Systemen; historisch-vergleichende Didaktik

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FAKULTÄT FÜR SOZIALWISSENSCHAFTEN Univ.-Prof. Dr. Dieter Segert Bundeszentrale für politische Bildung in Brühl, zuvor Humboldt-Universität zu Berlin seit Februar 2005 Professur für Transformationsprozesse in Mittel-, Ost- und Südosteuropa FORSCHUNGSBEREICHE: Transformation politischer Systeme in Osteuropa im Vergleich; politische Geschichte und Erbe des europäischen Staatssozialismus; Parteienentwicklung in Osteuropa; EU-Erweiterung und EU-Reform FAKULTÄT FÜR MATHEMATIK Univ.-Prof. Dr. Hans Humenberger Universität Dortmund seit August 2005 Professur für Mathematik mit besonderer Berücksichtigung der Didaktik von Mathematik und Informatik FORSCHUNGSBEREICHE: Anwendungsorientierung im Mathematikunterricht; Elementarmathematik; Mathematik als Prozess; Problemlösen – Heuristik Univ.-Prof. Dr. Christian Krattenthaler Université Claude Bernard Lyon-I seit September 2005 Professur für diskrete Mathematik mit besonderer Berücksichtigung der Kombinatorik FORSCHUNGSBEREICHE: Diskrete Mathematik; Kombinatorik V.Prof. Dr. Norbert Mauser Universität Wien seit Juni 2005 Vertragsprofessur für Mathematik mit besonderer Berücksichtigung der asymetrischen Analysis FORSCHUNGSBEREICHE: Zeitabhängige partielle Differenzialgleichungen; verallgemeinerte nichtlineare Schrödinger-Gleichungen; Wignertransformationen, WKB-Methoden und Homogenisierungslimites; relativistische Quantenmechanik; Halbleiter-Modellierung und -Simulation V.Prof. Dr. Christian Schmeiser Technische Universität Wien seit Juni 2005 Vertragsprofessur für Mathematik mit besonderer Berücksichtigung der nichtlinearen partiellen Differenzialgleichung FORSCHUNGSBEREICHE: Mathematische Biologie: Zellmigration, Dynamik des Zytoskeletts, Chemotaxis; Quantenmechanik und geladene Teilchen: Halbleiter, Bose-Einstein-Kondensate; Kinetische Transportgleichungen: Makroskopische Limiten, nichtlineare Wellen, Langzeitverhalten FAKULTÄT FÜR CHEMIE

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Univ.-Prof. Dr. Peter Franz Rogl Universität Wien seit Februar 2005 Professur für Physikalische Chemie der Werkstoffe FORSCHUNGSBEREICHE: Synthese der strukturellen Charakterisierung von Materialien zur Kontrolle und Optimierung physikalisch-chemischer Materialeigenschaften Univ.-Prof. Dr. Gerhard Sontag Universität Wien seit Oktober 2005 Professur für Lebensmittelchemie FORSCHUNGSBEREICHE: Entwicklung optischer und elektrochemischer Sensoren und Biosensoren; elektroanalytische Methoden; Flüssigkeitschromatographie und Fließinjektionsanalyse mit elektrochemischen Detektoren; Analyse von bioaktiven Substanzen in Lebensmitteln; Bioverfügbarkeit von Lebensmittelinhaltsstoffen; Phytoöstrogene in Lebensmitteln; Bestrahlung von Lebensmitteln FAKULTÄT FÜR GEOWISSENSCHAFTEN, GEOGRAPHIE UND ASTRONOMIE Univ.-Prof. Dr. Thilo Hofmann Universität Mainz seit Februar 2005 Professur für Umweltgeowissenschaften und Angewandte Sedimentpetrologie FORSCHUNGSBEREICHE: Geochemische und hydraulische Modellierung; Aquatische Geochemie, Verhalten organischer und anorganischer Schadstoffe; Sickerwasserprognose; Kolloidchemie und Transport von mobilen Festphasen im Grundwasser; Probenahmetechniken, hydraulische und hydrochemische Heterogenitäten FAKULTÄT FÜR LEBENSWISSENSCHAFTEN Univ.-Prof. Dr. Konrad Fiedler Universität Bayreuth seit Februar 2005 Professur für Populationsökologie FORSCHUNGSBEREICHE: Dynamik und Biodiversität von Insektengemeinschaften der Tropen und gemäßigten Zonen; Evolutionsökologie mutualistischer Interaktionen zwischen verschiedenen Tierarten; Funktionelle Ökologie von Insekten-Pflanzen-Beziehungen; Genetische Differenzierung und Phylogeographie ZENTRUM FÜR TRANSLATIONSWISSENSCHAFT Univ.-Prof. Dr. Gerhard Budin Universität Wien

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seit Jänner 2005 Professur für Translatorische Terminologiewissenschaft und Übersetzungstechnologie FORSCHUNGSBEREICHE: Vergleichende Terminologieforschung, Terminologiemanagement; Sprach-, Übersetzungs- und Wissenstechnologien, Lokalisierung; mehrsprachiges Informations- und Wissensmanagement; internationale Fachkommunikation, interkulturelle Technische Dokumentation

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

2.2 NEUE FORSCHUNGSSERVICES

Neben der Berufung von renommierten WissenschafterInnen auf Professuren wird besonderes

Augenmerk auf die Förderung von JungwissenschafterInnen gelegt. Internationale

Erfahrungen zeigen, dass Forschungsförderung vor allem über die Förderung des

wissenschaftlichen Nachwuchses zum Erfolg führt.

Die Universität Wien entwickelt so durch den Entwicklungsplan festgelegte Maßnahmen

kontinuierlich weiter, um ihre Position als Forschungsuniversität weiter auszubauen.

Die verschiedenen Unterstützungsleistungen der Universität reichen dabei von

Beratungsleistungen bei der Einreichung von Stipendien, Preisen und Projektförderungen –

auf nationaler und internationaler Ebene – über die Ausschreibung von Forschungsstipendien

bis hin zur Vertragsprüfung bei Drittmittelprojekten. Außerdem baut die Universität Wien die

Forschungsdokumentation aus und bietet umfassendes Unterstützungsangebot im Bereich des

Wissens- und Technologietransfers.

Forschungsdokumentation – das neue RAD

Als neues Instrument zur Unterstützung der ForscherInnen an der Universität Wien wurde das

Projekt RAD (Research Activity Documentation) für die integrierte Anwendung zur

Abbildung der wissenschaftlichen Leistungen und Aktivitäten ins Leben gerufen. Projektziel

ist es, die Leistungen der WissenschafterInnen der Universität Wien nach innen und außen

sichtbar zu machen.

Die darin berücksichtigten Leistungen umfassen insbesondere Publikationen, Projekte,

Vorträge im In- und Ausland, Incoming- und Outgoing-Aktivitäten, Veranstaltungen an der

Universität Wien, Aktivitäten in wissenschaftlichen Funktionen sowie Patente und

Erfindungen von MitarbeiterInnen. Durch dieses Instrument wird erstmals eine systematische

und umfangreiche Dokumentation der gesamten Forschungsleistung ermöglicht. Nach

Abschluss der Konzeptionsphase Ende 2005, können zu Jahresbeginn 2006 erste

Implementierungsschritte gesetzt werden.

Wissens- und Technologietransfer (WTT) / Patente und Patentverwertung

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Um die Verwertung von Erfindungen zu erhöhen, baute die Universität Wien über die DLE

Forschungsservice und Internationale Beziehungen mit Unterstützung durch das laufende

uni:invent-Programm des Bundesminsteriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur

(bm:bwk) spezifische Services für den Bereich des Wissens- und Technologietransfers (WTT)

auf. Dadurch konnten die erforderlichen Beratungs-, Begleitungs- und Anmeldungskosten

einer Reihe von Patenten, die aus Diensterfindungsmeldungen hervorgingen, finanziert

werden. Im Bedarfsfall leistete die Universität Wien zusätzliche finanzielle Unterstützung zur

Deckung der Kosten.

Um eine der Nachfrage entsprechende Betreuung leisten zu können und um die

Verwertungschancen zu erhöhen, wurde darüber hinaus mit einer gezielten Vermehrung und

Internationalisierung der WTT-Partnerschaften begonnen. (vlg. auch „5.4

Unternehmensgründerungs- und Karriereservice der Universität Wien“, Seite 82)

Erfindungsmeldungen und Patente unter DLE Betreuung: Aktivitätsspiegel 2004/2005

Jahr 2004 2005 Gesamt

Diensterfindungsmeldungen 4 7 11

Aufgriffe durch die Universität Wien 2 8 10

Freigabe von Diensterfindungen - 1 1

Patente Erstanmeldung (Österreich) * 2 6 8

Patentanmeldung durch Industriepartner 0 1 1

Patentschriften in Vorbereitung * - 4 4

Internationalisierung: PCT** Anmeldungen 0 1 1

* Im Jahr 2005 hat eine Diensterfindungsmeldung zu drei Patenten geführt, bei den Patent-

schriften in Vorbereitung gehen zwei Patente aus einer Diensterfindungsmeldung hervor.

In Summe werden die zehn aufgegriffenen Diensterfindungen zu 13 Patenterstanmeldungen

führen.

** Patent Corporation Treaty (PCT): internationale Patentanmeldungen

Nach Fakultäten verteilen sich die Diensterfindungsmeldungen wie folgt:

fünf aus der Fakultät für Lebenswissenschaften

drei aus der Fakultät für Physik

zwei aus der Fakultät für Chemie

eine aus der Fakultät für Psychologie

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Im Rahmen des Translational-Research-Programms bzw. der Nano-Initiative (ffg) wurden

außerdem sieben neue Projekte an der Universität Wien bewilligt.

Eine weitere Verwertungsaktivität 2005 waren drei Abschlüsse von Lizenzvereinbarungen für

Software. Es wurden auch sieben Material Transfer Agreements (MTA) mit internationalen

Unternehmen und Forschungseinrichtungen abgeschlossen.

2.3 NACHWUCHSFÖRDERUNG

Nachwuchsförderung im wissenschaftlichen Bereich wird an der Universität Wien groß

geschrieben. 2005 wurden daher weitere neue Maßnahmen ins Leben gerufen, um

JungwissenschafterInnen in der Planung ihrer Karrieren zu unterstützen und zu fördern.

INITIATIVKOLLEGS

Wie im Entwicklungsplan der Universität vorgesehen, wurden im Herbst 2005 neue,

strukturierte Doktoratsprogramme – Initiativkollegs – ausgeschrieben. Über diese werden in

ausgewählten Forschungsfeldern Gruppen von JungwissenschafterInnen in bestehende

Forschungsteams integriert und dadurch in ihrer wissenschaftlichen Karriere gefördert.

Anträge von mehr als zwanzig WissenschafterInnenteams wurden eingereicht. Die ersten

Kollegs mit in- und ausländischen NachwuchswissenschafterInnen werden nach strenger

internationaler Peer Review Evaluierung, die in Kooperation mit dem Fonds zur Förderung

der wissenschaftlichen Forschung (FWF) durchgeführt wird, ab dem Wintersemester 2006/07

starten. (vgl. Kapitel „1. Strategische Entwicklung der Universität, Seite 4)

MU:V – MENTORING-PROGRAMM FÜR NACHWUCHSWISSENSCHAFTERINNEN

Das Modell des ersten Mentoring-Pilotprojekts mu:v (2000-2003) zur Förderung von

Nachwuchswissenschafterinnen wird mit der Laufzeit 2004-2006 fortgesetzt. Im Jahr 2005

wurden die neuen Mentoring-Gruppen ausgewählt und zusammengestellt sowie Trainings,

Seminare und Coachings für die Teilnehmerinnen durchgeführt. Zur Finanzierung des

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

zweiten Mentoring-Programms wurden erneut Drittmittel vom Europäischen Sozialfonds

(ESF) und bm:bwk eingeworben.

Ziel von mu:v ist es u.a., Nachwuchswissenschafterinnen der Universität Wien den Zugang zu

Förderbeziehungen und formellen sowie informellen Netzwerken zu erleichtern. Dadurch

wird den Nachwuchswissenschafterinnen ermöglicht, eine für ihre wissenschaftliche

Laufbahn fördernde Beziehung mit einer Mentorin/einem Mentor einzugehen und berufliche

Netzwerke auszubauen. Trainings, Coaching und Supervision begleiten die persönlichen

Mentoringbeziehungen (zwischen den Mentees untereinander und zwischen MentorIn und

Mentee). Am Programm nehmen 40 Mentees und zehn MentorInnen verschiedener Fakultäten

und Fächer der Universität Wien für zwei Jahre teil.

FÜNF HERTHA-FIRNBERG-STIPENDIEN

Im Berichtsjahr waren fünf junge Forscherinnen der Universität Wien im Rahmen des Hertha-

Firnberg-Programms des bm:bwk erfolgreich. Das Hertha-Firnberg-Programm ist ein Frauen-

Förderprogramm für hoch qualifizierte Universitätsabsolventinnen bis 40 Jahre.

Wissenschafterinnen aller Fachrichtungen – insbesondere solcher, in denen Frauen

unterrepräsentiert sind – sollen am Beginn ihrer Laufbahn bzw. beim Wiedereinstieg nach der

Karenzzeit für drei Jahre größtmögliche Unterstützung erhalten. Insgesamt haben seit dem

Start des Programms 31 Forscherinnen der Universität Wien dieses Stipendium erhalten.

Zusätzlich erhielten 17 AbsolventInnen der Universität Wien ein Postgraduate-Stipendium

des bm:bwk. In diesem Jahr wurden insgesamt 39 Stipendien österreichweit vergeben.

FORSCHUNGSSTIPENDIUM DER UNIVERSITÄT WIEN

Das so genannte Forschungsstipendium wurde 2005 von der Universität Wien erstmals

ausgeschrieben. Es können Projekte von BewerberInnen gefördert werden, die an einem

wissenschaftlichen Projekt an der Universität Wien bzw. an einem eigenen

Forschungsprojekt, welches von einer ProjektleiterIn an der Universität Wien unterstützt

wird, nachweislich (mit)arbeiten. Die Entscheidung über die Vergabe der

Forschungsstipendien wird durch eine Jury getroffen, der VertreterInnen jener Fakultäten und

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Zentren angehören, aus welchen Anträge vorliegen. Insgesamt wurden im Jahr 2005

Fördermittel in Höhe von etwa EUR 200.000 vergeben. Von 67 AntragstellerInnen kamen 33

in den Genuss einer Förderung (siehe unten stehende Tabelle und Abbildung 1).

beantragt bewilligt Frauen 38 57 % 20 60 % Männer 29 43 % 13 40 %

0

5

10

15

20

25

30

35

40

beantragt bewilligt

FrauenMänner

Abbildung 1: Darstellung der 2005 beantragten und bewilligten Forschungsstipendien.

2.4 INVESTITIONEN FÜR FORSCHUNGSAUSSTATTUNG

ZIELE DER INVESTITIONSPOLITIK 2004 UND 2005

Ähnlich wie in der Lehre war auch die Investitionstätigkeit in der Forschung von den

investitionsschwachen Jahren vor der Erlangung der Vollrechtsfähigkeit stark betroffen. Die

derzeit rege Investitionstätigkeit ist zu einem Großteil auf kostenintensive Anschaffungen in

der Forschung zurückzuführen, nachdem in diesem Bereich vor allem 2005 entscheidende

Impulse durch das Programm Universitäre Infrastruktur III gesetzt werden konnten.

Im Bereich der Forschung können folgende Schwerpunkte ausgemacht werden, auf die in der

Folge näher eingegangen werden soll:

- Berufungszusagen

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- Universitäre Forschungsinfrastruktur II/III

- Universitätsinterne Investitionsvorhaben

Berufungszusagen

Hohe Anschaffungen finden traditionell über jene Mittelgenehmigungen statt, die im Zuge der

Berufungen von ProfessorInnen zugesagt werden. Insbesondere im Bereich der

Naturwissenschaften sind Berufungen häufig Anlass für die Anschaffung von Großgeräten

und für die Neuausstattung - im Sinne einer Neuausrichtung von Forschungsbereichen. Die

Genehmigungen im Jahr 2005 lagen zwar mit ca. EUR 2 Millionen unter jenen des Jahres

2004 mit fast EUR 4 Millionen, was jedoch weniger mit der (im Wesentlichen konstanten)

Anzahl der Berufungen zusammenhängt, sondern vor allem auf die Tatsache zurückzuführen

ist, dass im Jahr 2004 einige Berufungen im Bereich der Naturwissenschaften mit hohen

Ausstattungszusagen stattgefunden haben.

Universitäre Forschungsinfrastruktur II/III

Die Universität Wien hat bereits 2004 mit drei genehmigten Projekten Mittel aus dem

Programm Universitäre Infrastruktur II in der Höhe von EUR 2,1 Millionen lukriert, die

insbesondere im Jahr 2005 budgetär schlagend geworden sind. Insbesondere sind an der

Fakultät für Chemie sowie an der Fakultät für Lebenswissenschaften für die Ausstattung des

Pflanzenmolekularbiologiezentrums wesentliche Investitionen getätigt worden.

Der zentrale Investitionsschub ist im Jahr 2005 jedoch über das Nachfolgeprogramm

Universitäre Infrastruktur III erfolgt. Für die Jahre 2005 und 2006 wurden hier vom bm:bwk

insgesamt EUR 70 Millionen zur Verfügung gestellt, welche auf Empfehlung des Rats für

Forschung und Technologieentwicklung vergeben wurden.

Die Universität Wien hat bei dieser Ausschreibung 29 begründete Projekte mit einem

Gesamtinvestitionsvolumen von EUR 14,1 Millionen eingereicht, wobei bei den

Einreichungen einerseits auf die Schwerpunktsetzung der Ausschreibung (insbesondere Life

Sciences und Informations- und Kommunikationstechnologien), andererseits auf die im

Entwicklungsplan der Universität Wien definierten universitären Forschungsschwerpunkte

Bezug genommen wurde. Das Hauptaugenmerk bei den eingereichten Projekten lag im

Bereich der Life Sciences (Fakultäten für Chemie und Lebenswissenschaften), doch wurden

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aufgrund des universitären Forschungsschwerpunkts „Rechnergestützte Wissenschaften“ auch

Projekte der Fakultäten für Informatik und Mathematik mit hoher Priorität eingereicht.

Weiters wurden auch Projekte der Fakultät für Physik mit hoher Dringlichkeit versehen, da

diese Projekte nicht nur dem Schwerpunkt „Mikro-/Nanotechnologien“ des Rats für

Forschung und Technologieentwicklung entsprechen, sondern auch dem universitären

Forschungsschwerpunkt „Materialwissenschaften“ in besonderer Weise zugute kommen.

Die Universität Wien hat bei der Mittelvergabe mit einem genehmigten Volumen von

EUR 10,6 Millionen hervorragend abgeschnitten. Aufgrund der Qualität der eingereichten

Projekte entschied das Rektorat, diese Summe auf die ursprüngliche Antragssumme von

EUR 14,1 Millionen aufzustocken und somit EUR 3,5 Millionen aus Mitteln des

Globalbudgets bereitzustellen.

Die Investitionstätigkeit ist – bedingt durch die erforderlichen Ausschreibungen – erst Ende

2005 angelaufen und wird im Jahr 2006 zu einer Modernisierung der Geräteausstattung

beitragen.

Universitätsinterne Investitionsvorhaben

Zusätzlich zu den im Rahmen der jährlichen Budgetverhandlungen genehmigten

Investitionsgrundbudgets hat die Universität Wien 2005 im Rahmen einer universitätsinternen

Ausschreibung ca. EUR 10 Millionen an weiteren Investitionsmitteln bereitgestellt. Ein Teil

dieser Mittel fließt in die Lehre sowie in die Erneuerung der baulichen Infrastruktur, doch

zielt diese Ausschreibung auch auf die Erneuerung der Forschungsausstattung ab, wobei im

Gegensatz zu den Mitteln aus Berufungszusagen und aus den Programmen Universitäre

Infrastruktur II/III verstärkt EDV-Ausstattung, Kleingeräte, Laborausstattungen etc. angekauft

wurden.

2.5 PREISE FÜR WISSENSCHAFTERiNNEN

Erfolgreiche Forschung wird nicht zuletzt durch die Verleihung von renommierten Preisen an

ausgezeichnete ForscherInnen sichtbar.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Im Jahr 2005 wurden erneut zahlreiche WissenschafterInnen der Universität Wien geehrt –

eine Auswahl an besonderen Preisen für Forschende wird im Folgenden genannt:

INTERNATIONALE UND NATIONALE PREISE

Einen hochrangigen internationalen Preis, den King-Faisal-Preis der King Faisal

International Foundation, konnte Anton Zeilinger, Institut für Experimentalphysik,

entgegennehmen.

Sepp Linhart, Institut für Ostasienwissenschaften, erhielt als hohe Auszeichnung den

Yamagata-Banto-Preis von der Präfektur Osaka und das Ehrendoktorat der Momoyama

Gakuin Universität Osaka.

Besonders erfreulich ist die Auszeichnung von Wissenschaftern der Universität Wien

durch die beiden START-Preise des FWF. Die Preise gingen an Matthias Horn,

Department für Mikrobielle Ökologie, für sein Projekt „Umweltchlamydien und Amöben

als Modellsystem“, und an Michael Moser, Institut für Slawistik, für sein

Forschungsprojekt „Tausend Jahre ukrainische Sprachgeschichte in Galizien“.

Ebenfalls vom FWF im Rahmen der Nano-Initiative begünstigt wurde ein Projekt von

Gottfried Köhler, Institut für Theoretische Chemie und Molekulare Strukturbiologie,

Abteilung für Kristallographie von Biomolekülen, für „Detection and Characterization of

Nanoparticles in Living Cells“.

Mit dem Michael-Mitterauer-Preis wurde Wolfram Aichinger vom Institut für Romanistik

im Hauptpreis geehrt, der Förderungspreis ging an Susanne Hehenberger, Institut für

Geschichte.

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3. STUDIUM UND LEHRE/WEITERBILDUNG

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Die Universität Wien hat es sich zum Ziel gesetzt, sich von der Lehrveranstaltungsanbieterin

zur international anerkannten Vermittlerin von Kompetenzen zu entwickeln. Dieses Ziel soll

durch die Restrukturierung aller Studien im Sinne der Bologna-Studienarchitektur und durch

die verstärkte Zusammenarbeit mit europäischen Bildungseinrichtungen im Sinne der

internationalen Vernetzung sowie durch Erweiterung des Serviceangebots im Studien- und

Lehrwesen erreicht werden.

3.1 ETABLIERUNG DER BOLOGNA-STUDIENARCHITEKTUR

Im Bereich der Lehre stand das Jahr 2005 ganz im Zeichen der Umsetzung der im

Entwicklungsplan der Universität Wien festgeschriebenen Implementierung des Bologna-

Prozesses an der Universität Wien. Im Zuge der Umstellung auf die Bologna-

Studienarchitektur werden auch die – gesetzlich vorgeschriebenen und in allen Studien

vorhandenen – Studieneingangsphasen nach internationalen Qualitätsstandards neu gestaltet.

PROJEKT EUROPÄISCHE STUDIENARCHITEKTUR

Der Entwicklungsplan sieht vor, alle Studien bis zum Beginn des Studienjahres 2008/09 im

Sinne der dreigliedrigen Studienarchitektur (Bakkalaureats-, Magister- und Doktoratsstudien)

umzugestalten. Zur Erreichung dieses Ziels ist im Entwicklungsplan ein dreiphasiges

Entwicklungsprojekt beschrieben, das durch die einzelnen Schritte von der Festlegung von

universitätsweiten Entscheidungen über die Planung der einzelnen Curricula bis zur

Umsetzung führt. Das „Entwicklungsprojekt Europäische Studienarchitektur“ startete im

Sommersemester 2005 und wird aus zusätzlichen, vom bm:bwk ausgeschütteten Mitteln für

die Profilbildung im Bereich der Lehre (§ 141 Universitätsgesetz 2002) finanziert.

Am 7. April 2005 konstituierte sich eine Projektgruppe, die aus VertreterInnen des Rektorats

und des Senats, aus fünf Personen mit Expertise in für das Projekt maßgeblichen Bereichen

sowie drei VertreterInnen der Studierenden besteht. Somit konnte die erste Phase des Projekts

(Grundlagenphase) initiiert werden.

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Die Aufgaben der Projektgruppe bestanden in der Erstellung von Positionspapieren zu

Studienarchitekturfragen als Entscheidungsgrundlage für Rektorat, Senat und

Curricularkommission, in der Konzeption des Procedere für die Umstellung der

Studienarchitektur an der Universität Wien und in der Erstellung von Arbeitsunterlagen für

Curriculararbeitsgruppen. In der Grundlagenphase, die mit Ende des Studienjahres 2005/06

abgeschlossen wird, wurden Konzepte u.a. zu Curricularmodellen im Bakkalaureats- und

Magisterstudium, zur Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Studienphasen, zur

Modularisierung und zur ECTS-Berechnung sowie zu Mustercurricula erarbeitet.

An die Grundlagenphase wird die Entwicklungsphase des Projekts anschließen, die im Jahr

2006 umgesetzt werden soll.

EINRICHTUNG DES BOLOGNA-BÜROS

In der Entwicklungsphase unterstützt das „Bologna-Büro“ der Universität Wien die

Curriculararbeitsgruppen in der Erstellung der konkreten Curricula durch Bereitstellung von

Informationen, Recherchen über Referenzmodelle, Kostenkalkulation und in juristischen

Fragestellungen. Neben dem strategischen Teil des Projekts wurde auch ein operatives

Teilprojekt aufgesetzt, das sich mit Fragen der Lehr- und Prüfungsadministration und

Umsetzung der neuen Curricula beschäftigt und maßgeschneiderte Lösungen erarbeitet.

3.2 AKTUELLES STUDIENANGEBOT

Das aktuelle Studienangebot der Universität Wien umfasst rund 130 Studienrichtungen und

deckt ein breites Spektrum an Wissenschaftsbereichen ab. Zahlreiche Studienprogramme sind

in Österreich nur an der Universität Wien eingerichtet. 4.800 WissenschafterInnen und

Lehrbeauftragte halten jedes Semester rund 10.000 Lehrveranstaltungen ab und tragen damit

zu einem vielfältigen Angebot an wissenschaftlichen Themenstellungen in der Lehre bei.

2005 nahmen insgesamt 66.080 Studierende das Studienangebot der Universität Wien in

Anspruch (siehe Tabellen Seite 43 f).

5.184 Studierende konnte ihr Studium an der Universität Wien 2005 erfolgreich abschließen

(siehe Tabelle Seite 44).

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An der Universität Wien wurden im Studienjahr 2005/06 folgende Studien angeboten:

22 Bakkalaureatsstudien (Studiendauer: 6 Semester)

29 Magisterstudien (Studiendauer: 2 bis 4 Semester)

49 Diplomstudien (Studiendauer: 8 bis 10 Semester)

24 Unterrichtsfächer in Lehramtsstudien (Studiendauer: 9 Semester)

Doktoratsstudien in rund 80 Dissertationsgebieten (Studiendauer: 4 Semester)

Die Studierenden-Lehrenden-Verhältnisse sind in den einzelnen Fächern sehr unterschiedlich.

In einzelnen Studienrichtungen der Universität Wien gibt es angespannte

Betreuungsverhältnisse (siehe Abbildung unten):

Im Vergleich der Lehrveranstaltungsprüfungen (senkrechte Diagrammachse – Ordinate, in

Semesterstunden) mit dem Lehrangebot (waagrechte Diagrammachse – Abszisse, in

Semesterstunden) zeigt sich, dass insbesondere die von den Studienprogrammleitungen

Psychologie, Bildungswissenschaft sowie Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

betreuten Studien eine höhere Prüfungsnachfrage haben als die der anderen

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Studienprogrammleitungen. Das Verhältnis des Ordinatenwerts zum Abszissenwert kann als

Maß der Prüfungsintensität herangezogen werden. Für die Studien im linken unteren Teil

besteht ein relativ geringer Prüfungsaufwand.

Zur Beurteilung des Betreuungsverhältnisses bei wissenschaftlichen Arbeiten

(Diplomarbeiten, Magisterarbeiten und Dissertationen) wird im folgenden die Anzahl der

BetreuerInnen einer Studienprogrammleitung aus dem „wissenschaftlichen Stammpersonal“

der Anzahl der von diesen MitarbeiterInnen betreuten Arbeiten gegenübergestellt. (In der

nachstehenden Grafik nicht dargestellt sind PrivatdozentInnen.) An der Universität Wien

haben die Dissertationen im Mittel der Studienjahre 2001, 2002 und 2003 einen Anteil von 17

% an allen Abschlüssen.

In der oben stehenden Abbildung ist ersichtlich, dass insbesondere in den von den

Studienprogrammleitungen Psychologie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

sowie Bildungswissenschaft erfassten Studien die BetreuerInnen durchschnittlich mehr

Arbeiten betreuen als in den übrigen Studien. Umgekehrt gilt für viele Studien, dass die

BetreuerInnen eine relativ geringe Anzahl an Arbeiten betreuen (Punkte, die deutlich

unterhalb der Regressionsgrade – blaue Linie –liegen).

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Anzahl der Studierenden 2005 Studierendenkategorie

ordentliche Studierende

außerordentliche Studierende Gesamt

Staatsangehörigkeit Frauen Männer Gesamt Frauen Männer Gesamt Frauen Männer Gesamt

Österreich 5.182 2.645 7.827 206 145 351 5.388 2.790 8.178 EU 1.212 681 1.893 46 28 74 1.258 709 1.967 Drittstaaten 387 222 609 193 183 376 580 405 985

Studierende im ersten Semester1

Insgesamt 6.781 3.548 10.329 445 356 801 7.226 3.904 11.130 Österreich 28.981 17.084 46.065 463 274 737 29.444 17.358 46.802 EU 2.534 1.337 3.871 36 20 56 2.570 1.357 3.927 Drittstaaten 2.257 1.511 3.768 222 231 453 2.479 1.742 4.221

Studierende im zweiten und höheren Semestern2

Insgesamt 33.772 19.932 53.704 721 525 1.246 34.493 20.457 54.950 Österreich 34.163 19.729 53.892 669 419 1.088 34.832 20.148 54.980 EU 3.746 2.018 5.764 82 48 130 3.828 2.066 5.894 Drittstaaten 2.644 1.733 4.377 415 414 829 3.059 2.147 5.206

Studierende insgesamt

Insgesamt 40.553 23.480 64.033 1.166 881 2.047 41.719 24.361 66.080 1 Im betreffenden Wintersemester neu zugelassene Studierende dieser Universität (Personenmenge PN gemäß Anlage 5 zur UniStEV 2004).

2 Bereits im vorhergehenden Semester zugelassene Studierende dieser Universität (Personenmenge PU gemäß Anlage 5 zur UniStEV 2004 vermindert um Personenmenge PN).

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Anzahl der Studierenden 2004

Anzahl der Studienabschlüsse Österreich EU Drittstaaten Gesamt

Curriculum* Frauen Männer Gesamt Frauen Männer Gesamt Frauen Männer Gesamt Frauen Männer Gesamt davon Diplomstudium 2.563,0 1.121,5 3.684,5 203,0 76,0 279,0 48,5 21,5 70,0 2.814,5 1.219,0 4.033,5 Erstabschluss davon Bakkalaureatsstudium 169,0 159,0 328,0 12,0 11,0 23,0 18,0 5,0 23,0 199,0 175,0 374,0

Erstabschluss 2.732,0 1.280,5 4.012,5 215,0 87,0 302,0 66,5 26,5 93,0 3.013,5 1.394,0 4.407,5 davon Magisterstudium 18,0 31,0 49,0 2,0 3,0 5,0 3,0 0,0 3,0 23,0 34,0 57,0 weiterer Abschluss davon Doktorratsstudium 298,0 295,0 593,0 38,0 28,0 66,0 31,0 30,0 61,0 367,0 353,0 720,0

weiterer Abschluss 316,0 326,0 642,0 40,0 31,0 71,0 34,0 30,0 64,0 390,0 387,0 777,0 Gesamt 3.048 1.606 4.654 255 118 373 100 56 157 3.404 1.781 5.184 * auf Ebene 1-2 der ISCED-Systematik

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

EINRICHTUNG ZWEIER NEUER MAGISTERSTUDIEN

Im Jahr 2005 wurden zwei neue Magisterstudien eingerichtet: „Geschichtsforschung,

Historische Hilfswissenschaften und Archivwissenschaften“ und „Globalgeschichte“. Das

Studium der Globalgeschichte birgt auch noch eine Besonderheit in sich: es ist gemeinsam

mit der Universität Leipzig, der London School of Economics und der Universität Wroclaw in

ein ERASMUS-MUNDUS-Programm eingebunden. Dadurch wird Studierenden aus allen

Ländern der Welt ermöglicht, dieses Studienangebot im Rahmen ihres „Master in Global

Studies“ zu in Anspruch nehmen. Für die Universität Wien ist dies die zweite Beteiligung am

ERASMUS-MUNDUS-Programm, neben dem Magisterstudium „Law & Economics“.

DOKTORATSKOLLEG FINANCE

Seit Herbst 2005 gibt es an der Universität Wien, der Wirtschaftsuniversität Wien und dem

Institut für Höhere Studien erstmals die Möglichkeit, in Österreich eine PhD-Ausbildung im

Bereich Finanzwirtschaft zu absolvieren. Das vom FWF geförderte Doktoratskolleg der

Vienna Graduate School of Finance bietet eine von diesen drei Institutionen gemeinsam

getragene finanzwirtschaftliche Ausbildung an.

Jährlich werden sechs bis acht DoktoratsstudentInnen in das vierjährige PhD-Programm in

Finanzwirtschaft der Vienna Graduate School of Finance (VGSF) aufgenommen, das an der

Universität Wien und der Wirtschaftsuniversität Wien als ordentlicher Studiengang geführt

wird. Aus 200 internationalen Bewerbungen wurde bereits die Gruppe der ersten

KollegiatInnen ausgewählt. Die in englischer Sprache durchgeführte finanzwirtschaftliche

Ausbildung im Doktoratskolleg beinhaltet betriebliche Finanzwirtschaft (Corporate Finance),

Wertpapieranalyse (Asset Pricing), Vermögensverwaltung (Asset Management),

Bankmanagement (Banking) und Financial Engineering.

3.3 EUGH-URTEIL

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) fällte am 7. Juli 2005 das Urteil, dass die bisher in

Österreich geltenden Zulassungsbeschränkungen für EU-BürgerInnen diskriminierend sind.

Das österreichische Parlament beschloss darauf hin eine Novelle zum UG 2002, nach deren

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

In-Kraft-Treten (29. Juli 2005) die Rektorate der einzelnen Universitäten ermächtigt wurden,

den Zugang entweder durch ein Aufnahmeverfahren vor der Zulassung oder durch die

Auswahl der Studierenden bis längstens zwei Semester nach der Zulassung zu beschränken.

EINRICHTUNG EINES FRÜHWARNSYSTEMS

An der Universität Wien wurde für die betroffenen Studien (Internationale)

Betriebswirtschaftslehre, (Molekulare) Biologie, Pharmazie, Psychologie sowie Publizistik-

und Kommunikationswissenschaft ein Frühwarnsystem aktiviert. Die Zulassungen

österreichischer und internationaler Studierender wurden laufend überprüft. Erst wenn

absehbar war, dass die durchschnittlichen Zulassungszahlen der letzten drei Wintersemester

überschritten würden, wurden vom Rektorat Auswahlverfahren nach der Zulassung in Kraft

gesetzt.

In den Studien Publizistik- und Kommunikationswissenschaft sowie Betriebswirtschaftslehre

und Internationale Betriebswirtschaftslehre blieb die Zahl der StudienanfängerInnen konstant,

daher gab es in diesen Studienrichtungen keine Auswahlverfahren.

Auf Grund der Entwicklung der Anzahl der StudienanfängerInnen in den Studien

Psychologie, Pharmazie, Biologie und Molekulare Biologie – die Erst- und Neuzulassungen

lagen deutlich über dem Durchschnitt der letzten drei Studienjahre – traten im

Wintersemester 2005/06 für diese Studien Auswahlverfahren in Kraft.

AUSWAHLVERFAHREN NACH DER ZULASSUNG

Die Universität Wien wählte als Verfahrenstyp ein Auswahlverfahren nach der Zulassung

(d.h. alle Studierenden wurden zugelassen, die Auswahl erfolgte auf Grund von universitären

Lehrveranstaltungen in Form eines Rankings). So konnte sichergestellt werden, dass die

Studierenden von gleichen Ausgangsbedingungen in der Vorbereitung ausgehen konnten und

keine äußeren Umstände (z.B. „first come-first serve“-Prinzip; Beurteilung von

Reifezeugnissen etc.) Einfluss auf die Auswahl hatten. Die Einstiegsphase dauert maximal ein

Semester und umfasst mindestens zwei Prüfungen.

Die inhaltlichen Festlegungen für die Auswahlverfahren erfolgten zwischen dem Rektorat der

Universität Wien und den StudienprogrammleiterInnen der betroffenen Studien. Zu den

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Beratungen über die Ausgestaltung wurden auch die DekanInnen der betroffenen Fakultäten

hinzugezogen. Gemäß § 124b Universitätsgesetz waren der Senat im Zuge seines

Stellungnahmerechts und der Universitätsrat als genehmigendes Organ in den Prozess

involviert.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

3.4 INVESTITIONEN IN DIE LEHRAUSSTATTUNG

ZIELE DER INVESTITIONSPOLITIK 2004 UND 2005

Nach Erlangung der Vollrechtsfähigkeit bestand ein Hauptziel der Universitätsleitung in der

Steigerung des Investitionsvolumens. Nach einigen finanzschwachen Jahren war Anfang 2004

ein Investitionsrückstau zu beobachten, den es sowohl in der Lehre als auch in der Forschung

aufzuholen galt. Dieser Prozess wurde durch mehrere Investitionsprogramme unterstützt:

- Universitätsintern wurde die Investitionsplanung auf eine mehrjährige Projektplanung

umgestellt, um einerseits stärker spezifische Schwerpunkte setzen zu können, andererseits

durch die Vergabe von mehrjährigen Budgets höhere Planungssicherheit für Fakultäten

und Dienstleistungseinrichtungen zu schaffen. Die Vergabe von Investitionsmitteln erfolgt

seit 2004 zum Großteil über jährliche universitätsinterne Ausschreibungen.

- Um die Implementierung von E-Learning an der Universität Wien zu unterstützen,

wurden sowohl 2004 als auch 2005 spezifische Ausschreibungen von E-Learning-

Projekten vorgenommen, wobei die Projekte einer externen Evaluation unterzogen

wurden.

- Die Forschungsinfrastruktur wird derzeit über Mittel der Programme Universitäre

Infrastruktur II und III modernisiert. Weitere Schwerpunkte in der Forschung werden

mittels jener Investitionen gesetzt, die im Rahmen von Berufungen von ProfessorInnen

getätigt werden.

Ende 2005 wurden die ersten Erfolge dieser Vorgangsweise sichtbar: wie im Lagebericht im

Detail ausgeführt wird, konnten die Zugänge zum Anlagevermögen (mit Ausnahme des

Finanzanlagevermögens) von EUR 17,9 Millionen im Finanzjahr 2004 auf

EUR 23,2 Millionen im Jahr 2005 gesteigert werden.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

SCHWERPUNKTE DER INVESTITIONEN IN DER LEHRE

Die Investitionsvorhaben der Universität Wien zeigen im Jahr 2005 in der Lehre ein breites

Spektrum auf, welches von Instandhaltungsprojekten der baulichen Infrastruktur über die

Erneuerung der Hörsaal-, Seminar- und Praktikumsausstattung bis zur Förderung von E-

Learning-Initiativen reicht.

Folgende Schwerpunkte können ausgemacht werden, auf die in der Folge näher eingegangen

werden soll:

- Erneuerung der Hörsaalinfrastruktur

- Erneuerung der audiovisuellen Ausstattung von Hörsälen und Seminarräumen

- Etablierung von E-Learning

- Erneuerung von Sprachlabors

- Neuausstattung mit Geräten im Bereich der Naturwissenschaften

- Umbau der DLE Studien- und Lehrwesen

- Modernisierung der studentischen Infrastruktur

Erneuerung der Hörsaalinfrastruktur

In den letzten Jahren ist die Hörsaalinfrastruktur im Hauptgebäude am Standort Dr.- Karl-

Lueger-Ring 1, 1010 Wien, sukzessive erneuert worden. Im Jahr 2005 ist schließlich auch die

Generalsanierung des Audimax in Angriff genommen worden, welches seit dessen Bau in den

30er Jahren nicht mehr erneuert worden ist. Insgesamt belaufen sich die Sanierungskosten auf

mehr als EUR 2 Millionen, wovon 50 % von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG)

getragen werden.

Weitere Hörsaalerneuerungen finden laufend an den Fakultäten statt: im Hauptgebäude wurde

beispielsweise der von der Fakultät für Informatik genutzte Hörsaal 27 erneuert. Weiters

wurden am Standort Betriebswirtschaftliches Zentrum (BWZ) Räumlichkeiten für das vom

FWF geförderte Doktoratskolleg Vienna School of Finance adaptiert und mit der Erneuerung

von Praktikumsräumen der Fakultäten für Chemie und Physik am Standort Währinger

Straße/Boltzmanngasse begonnen.

Erneuerung der audiovisuellen Ausstattung

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Die Erneuerung der audiovisuellen Ausstattung wurde an sämtlichen Fakultäten zügig

vorangetrieben. Hervorzuheben ist insbesondere ein gemeinsames Projekt der Historisch-

Kulturwissenschaftlichen und der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultäten für

Erneuerung und Ausbau der audiovisuellen Ausstattung in der Höhe von TSD.EUR 178,8.

Auch an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät sind in den Jahren 2004 und 2005 insgesamt

zehn Hörsäle und acht Seminarräume mit Videobeamern und entsprechendem Zubehör um

einen Betrag von TSD.EUR 121,9 ausgestattet worden.

Etablierung von E-Learning

Analog zu 2004 wurde vom Rektorat auch im Jahr 2005 eine Ausschreibung von Projekten im

Bereich des E-Learning durchgeführt, um die systematische Integration von E-Learning in die

Studienprogramme zu unterstützen. Schwerpunktmäßig wurden insbesondere jene Projekte

gefördert, die der Orientierung und der Unterstützung von Studierenden in der

Studieneingangsphase dienen. Dadurch soll es v.a. zu einer verbesserten Betreuung und

Begleitung von Studierenden in Fächern mit hohen Studierendenzahlen sowie zur

Angleichung der zumeist heterogenen Vorkenntnisse Studierender durch Vermittlung von

Grundlagenwissen kommen.

Insgesamt wurden 29 Projekte eingereicht, die einer externen Evaluation unterzogen wurden

und von denen 17 Projekte zur Annahme empfohlen wurden. Das Rektorat hat sich den

Empfehlungen der Gutachter angeschlossen und diese Projekte mit einem

Gesamtinvestitionsvolumen von EUR 2,1 Millionen (über drei Jahre) genehmigt. Die

einzelnen Vorhaben decken das gesamte Fächerspektrum der Universität Wien ab.

Hervorragend bewertet wurden ein Projekt der Fakultät für Psychologie, welches ein

kaskadiertes blended Mentoring-System in der Studieneingangsphase vorsieht, sowie das

Projekt eLearn-Physik, welches eine Reihe von Maßnahmen für die Integration von E-

Learning in das Physikstudium vorsieht und sich schwerpunktmäßig an StudienanfängerInnen

richtet.

Diese E-Learning-Initiative wird durch erhebliche finanzielle Aufwendungen der Universität

Wien unterstützt, um die technische Infrastruktur, aber auch die erforderlichen

Humanressourcen für E-Learning-Aktivitäten bereitzustellen. Zudem wurden beim bm:bwk

erfolgreich Zusatzmittel in der Höhe von EUR 0,4 Millionen eingeworben, welche

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

insbesondere für die Definition der fakultären E-Learning-Strategien eingesetzt werden

sollen.

Erneuerung von Sprachlabors

An der Universität Wien sind an mehreren Standorten Sprachlabors erneuert worden: für das

Zentrum für Translationswissenschaft erfolgte die Erneuerung am Standort Gymnasiumstraße

in zwei Tranchen: im Jahr 2004 wurden in einer ersten Tranche TSD.EUR 390,6 und im Jahr

2005 weitere Mittel in der Höhe von TSD.EUR 253,6 investiert. Weiters wurde im BWZ am

Standort Brünner Straße ein Sprachlabor um TSD.EUR 114,1 erneuert sowie am

Universitätscampus aus Mitteln des Programms Universitäre Infrastruktur III ein Sprachlabor

in zwei Räumen um einen Gesamtbetrag von TSD.EUR 133,3 auf den neuesten Stand der

Technik gebracht. Beide Sprachlaborräume werden an der Philologisch-

Kulturwissenschaftlichen Fakultät von Fächern wie Anglistik und Amerikanistik, Romanistik,

Slawistik, Afrikanistik sowie von den Ostasienwissenschaften intensiv genutzt und beim

Umstieg auf die Bologna-Studienarchitektur verstärkt zum Einsatz kommen.

Neuausstattung mit Geräten im Bereich der Naturwissenschaften

Im Bereich der Naturwissenschaften ist schon im Jahr 2004 ein groß angelegtes Projekt der

Geräteerneuerung in der Lehre gestartet worden, welches im Jahr 2005 fortgesetzt wurde und

jährlich mit knapp einer Million Euro gefördert wird. Zusätzlich zu diesem allgemeinen

Programm wurden weitere spezifische Vorhaben durchgeführt: an der Fakultät für Physik

erfolgte beispielsweise die Modernisierung der Ausstattung für das Elektronikpraktikum und

das Physikalische Praktikum.

Umbau der DLE Studien- und Lehrwesen

Die DLE Studien- und Lehrwesen wurde auf Basis des im Jahr 2004 beschlossenen

Organisationsplans neu geschaffen und setzt sich aus mehreren Vorgängereinrichtungen

zusammen. Durch Umstrukturierungen im Hauptgebäude am Standort Dr.-Karl-Lueger-Ring

1 war es nunmehr möglich, eine räumliche Konzentration der verschiedenen Referate zu

schaffen und insbesondere Student Point als zentrale Informationsstelle für Studierende der

Universität Wien näher an das Referat Studienzulassung heranzurücken.

Modernisierung der studentischen Infrastruktur

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Die Modernisierung der studentischen Infrastruktur spiegelt sich in mehreren Projekten wider:

- Im Bereich der DLE Zentraler Informatikdienst wurde die EDV-Ausstattung der PC-

Räume mit einem Investitionsvolumen von insgesamt TSD.EUR 154,7 erneuert. Auch in

der Universitätsbibliothek werden seit 2004 erhöhte Investitionssummen für die

Erneuerung von veralteter EDV-Ausstattung zur Verfügung gestellt.

- Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts wurden sowohl im Referat Studienzulassung der

DLE Studien- und Lehrwesen als auch in der Universitätsbibliothek Bankomatkassen mit

dem Ziel der Umstellung auf einen bargeldlosen Geldverkehr eingeführt, was

Verwaltungsvereinfachung für die Studierenden und somit Serviceverbesserung zur Folge

hat.

- Am Standort Boltzmanngasse/Währinger Straße wird an der Fakultät für Physik ein

StudentInnenzentrum errichtet.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

3.5 SERVICELEISTUNG FÜR STUDIERENDE

Die Universität Wien investiert laufend in die Ausweitung und Verbesserung der

Unterstützung für Studierende und Studieninteressierte. Durch die Aufbauarbeit in den letzten

Jahren ist ein weit verzweigtes Beratungs- und Informationsnetzwerk entstanden.

Im Jahr 2005 konnte so nach dem EuGH-Urteil auf funktionierende Strukturen

zurückgegriffen und eine rasche Informationsweitergabe an die Studierenden und Lehrenden

organisiert werden.

BERATUNG UND INFORMATION

MitarbeiterInnen der Universität Wien, insbesondere in der Dienstleistungseinrichtung

Studien- und Lehrwesen und in den Studienprogrammleitungen, Prüfungsreferaten sowie an

den Fakultäten und Zentren informieren die über 66.000 Studierenden auf unterschiedlichen

Ebenen. Als erste Anlaufstelle („first level support“) für alle Studierenden und

Studieninteressierten dient Student Point.

Student Point bietet unter anderem Beratung zum Studienangebot, zur Zulassung bzw.

Meldung der Fortsetzung zum Studium, zur Studienorganisation, zum Studienrecht und zum

Studienbeitrag. Beraten wird per Telefon, E-Mail und im persönlichen Gespräch in den

Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Ungarisch, Türkisch und Bosnisch/Serbisch/

Kroatisch. Wesentliches Instrument in der Beratung ist auch die Website, die mehr als 600

Artikel in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch umfasst. Allen Studierenden und

Studieninteressierten steht außerdem ein Diskussionsforum zur Verfügung, in dem

Informationen informell ausgetauscht werden können (http://forum.studentpoint.at).

Seit September 2005 wird auch spezielle Beratung für blinde bzw. sehbehinderte Studierende

angeboten.

Student Point Beratungszahlen 2005

Anrufe: 54.809

Persönliche Beratungen: 16.623

E-Mails: 21.109

Page Impressions: 15,505.760

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Unique User: 33.208

Zusätzlich zur Beratungsleistung dient Student Point auch als Drehscheibe zwischen den

Beratungseinrichtungen der Universität Wien und vermittelt bei Bedarf an kompetente

Ansprechstellen außerhalb der Universität.

MATURANTiNNENBERATUNG – UNIORIENTIERT

Um den jährlich rund 38.000 MaturantInnen die Studienwahlentscheidung zu erleichtern, hat

die Universität Wien in den letzten Jahren ihr Beratungs- und Informationsangebot für diese

Zielgruppe ausgeweitet.

Im Jahr 2005 wurde das Projekt „UNIorientiert“ ins Leben gerufen. Ziel der Beratungswoche,

die erstmals von 5. bis 9. September 2005 stattfand, ist, neben den allgemeinen Informationen

zum Studium Studienmöglichkeiten zu präsentieren, die weniger bekannt sind. Studien von

Tibetologie und Buddhismuskunde über Physik und den Theologien bis zur Klassischen

Archäologie präsentierten sich den angehenden Studierenden im Rahmen von

Probevorlesungen, Workshops und Exkursionen. Auf Grund des großen Interesses wird das

Angebot 2006 weitergeführt.

EINHEITLICHER ORGANISATIONSABLAUF FÜR DOKTORATSSTUDIEN

Die Vereinheitlichung der Organisationsabläufe ist ein wesentlicher Schritt, um den

Studierenden die Studienorganisation zu erleichtern.

Im Jahr 2005 wurde mit dem Entwurf eines gemeinsamen Geschäftsprozesses für

Doktoratsstudien begonnen. Von der Zulassung bis hin zum Studienabschluss ist die

administrative Organisation aller Doktoratsstudien somit nahezu gleich. Diese

Vereinheitlichung fördert die Übersichtlichkeit und erleichtert die Informationsverbreitung,

was den Ablauf sowohl für die Studierenden als auch die MitarbeiterInnen der Universität

Wien weniger zeitintensiv gestaltet.

SAMMELZEUGNIS LÖST EINZELZEUGNIS AB

Die Ausstellung der Einzelzeugnisse wurde im Jahr 2005 eingestellt. An ihre Stelle trat das

Sammelzeugnis. Alle absolvierten Lehrveranstaltungen, die Semesterwochenstundenanzahl

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

bzw. ECTS-Punktezahl und die erreichten Noten werden seitdem übersichtlich

zusammengefasst. Das Sammelzeugnis kann bei sämtlichen offiziellen Stellen (z.B.

Stipendienstelle) als Leistungsnachweis vorgelegt werden und wird vierteljährlich

automatisch an alle Studierenden versendet.

ETABLIERUNG EINES NEUEN ONLINE-STUDIERENDEN-PORTALS

(STUDIEREN.UNIVIE.AC.AT)

Um die Kommunikation zu den Studierenden zu verbessern, wurde ein Online-Studierenden-

Portal errichtet, welches die wichtigsten studienspezifischen Themen abdeckt.

Herzstück des Portals ist das neue Student Management System, das die Studienorganisation

erleichtert. Zusätzlich werden detaillierte Informationen für jedes Studium übersichtlich

zusammengefasst.

3.6 EHRUNGEN UND PREISE FÜR STUDIERENDE UND

ABSOLVENTiNNEN

PROMOTIO SUB AUSPICIIS PRAESIDENTIS REI PUBLICAE

Die Universität Wien veranstaltet jährlich im Rahmen der Feier ihres Gründungstages, dem

„Dies Academicus“, die „Promotio sub auspiciis Praesidentis“. Bei dieser feierlichen

Veranstaltung werden die erfolgreichsten AbsolventInnen mit der höchsten Auszeichnung für

ein Studium vom Bundespräsidenten geehrt. 2005 promovierten Dr. Angelika Riemer

(Molekularbiologie), MMag. Dr. Franz Winter (Philosophie) und Mag. Armin Rainer

(Mathematik) „sub auspiciis“. Für Angelika Riemer war dies bereits die zweite Promotion

„sub auspiciis“. Bundespräsident Dr. Heinz Fischer überreichte den drei KandidatInnen die

Ehrenringe der Universität Wien.

Voraussetzungen für „sub auspiciis“-Promotionen sind u.a. eine Reifeprüfung mit

Auszeichnung und ein Studium, in dem alle Teile der Diplomprüfung oder der Rigorosen

sowie die Dissertation mit „sehr gut“ abgeschlossen wurden.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

„BEST OF THE BEST“-PRÄMIERUNG

Mit der Initiative „Best of the Best“ wurden neben den erfolgreichsten AbsolventInnen des

Studienjahres 2004/05 auch die besten Leistungen nach Studienabschnitt ausgezeichnet. Die

Preise sind ein erster Schritt in Richtung Entwicklung umfassender High Potential-Aktivitäten

an der Universität Wien. Das Ranking richtet sich nach den Kriterien Noten, Antritte und

Studiendauer, um eine objektive Vergleichbarkeit der Studienleistungen zu garantieren.

2005 wurde erstmals durch das Career Center der Universität Wien an drei Fakultäten ein

universitätsinternes Ranking der Studienleistungen von Studierenden und AbsolventInnen

erstellt. Das Ranking wurde an den Fakultäten für Informatik, Rechtswissenschaften und

Wirtschaftswissenschaften unter Einbindung der Dekane und StudienprogrammleiterInnen

durchgeführt.

Die Prämierung der besten JuristInnen fand am 11. Oktober 2005 im Festsaal des

Bundesministeriums für Justiz statt:

Mit den ersten Plätzen für die Kategorien „1. Abschnitt“, „2. Abschnitt“, „3. Abschnitt“,

„Gesamt“ und „Doktorat“ wurden in dieser Reihenfolge Roman Sackmeier, Sabine Juliane

Miklau, Erika Pieler, Hannelore Pilz und Harald Friedl geehrt.

Die besten WirtschaftswissenschafterInnen und InformatikerInnen wurden am 18. Oktober

2005 im Senatssitzungssaal der Universität Wien prämiert:

Die beiden InformatikerInnen Rina Kunwal Shah und Wolfgang Radax erhielten jeweils den

ersten Preis für das beste Bakkalaureatsstudium (Shah) und das beste Gesamtstudium

(Radax). Die „Best of the Best“ der Fakultät für Wirtschaftswissenchaften waren Johannes

Gettinger, Daniela Steinwender, Maria Heindler und Michael Filzmoser in den Bereichen „1.

Abschnitt“, „2. Abschnitt“, „3. Abschnitt“ und bestes Gesamtstudium.

AKADEMISCHE ABSCHLUSSFEIERN

Die Universität Wien veranstaltet im Sinne der langen Tradition der Alma Mater Rudolphina

Vindobonensis regelmäßig für alle AbsolventInnen festlich gestaltete Akademische

Abschlussfeiern (Promotion, Sponsion oder Bakkalaureat) im Großen Festsaal des

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Hauptgebäudes der Universität. 2005 wurden an insgesamt 3.588 AbsolventInnen im Rahmen

von 169 Feiern an der Universität Wien akademische Grade verliehen. Damit stieg die Anzahl

der Feiern gegenüber 2004 um insgesamt 14,2 %. Am häufigsten wurde der akademische

Grad Mag.phil. an Graduierte der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät (359) und

der Fakultät für Sozialwissenschaften (402) verliehen.

2005 konnten darüber hinaus erstmals AbsolventInnen eines Bakkalaureatsstudiums geehrt

werden. Insgesamt haben 36 Bakkalaureats-AbsolventInnen den feierlichen Abschluss an der

Universität wahrgenommen.

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3.7 E-LEARNING AN DER UNIVERSITÄT WIEN 2005

Das Jahr 2005 war im Bereich E-Learning durch die verstärkte Förderung und Einbindung der

Fakultäten und Zentren gekennzeichnet. Dabei konnten diese auf das – im Rahmen des

Strategieprojekts „Neue Medien in der Lehre an der Universität Wien“ – seit 2004

bereitgestellte didaktische und technische Supportangebot des Projektzentrums

Lehrentwicklung und der DLE Zentraler Informatikdienst zurückgreifen. Unter Hinweis auf

dieses Supportangebot startete im Juli 2005 eine E-Learning-Ausschreibung, wobei der Fokus

auf die Integration von E-Learning in die Studieneingangsphase gelegt wurde. Nach einer

externen Evaluierung wurden im Rahmen der Zielvereinbarungsgespräche 17 Projekte von elf

Fakultäten und zwei Zentren genehmigt (maximale Laufzeiten: drei Jahre; Fördervolumen

insgesamt: EUR 2,063.655).

Eine zusätzliche Förderung konnte den Fakultäten für die Entwicklung fakultärer E-Learning-

Strategien im Rahmen des Projekts „eBologna“ – unterstützt mit Mitteln des bm:bwk im

Rahmen der Ausschreibung E-Learning/E-Teaching-Strategien an Universitäten und

Fachhochschulen – zur Verfügung gestellt werden (Laufzeit: 1.9.05 bis 30.9.06;

Fördervolumen insgesamt: EUR 431.000). An allen Fakultäten und Zentren wurden im Jahr

2005 E-Learning-Beauftragte ernannt, welche im Kontext der fakultären

Strategieentwicklung die curriculare Verankerung von E-Learning sowie – in Kooperation mit

dem Projektzentrum Lehrentwicklung und der DLE Zentraler Informatikdienst – die

Qualifizierung der Lehrenden vorantreiben. Das Projekt „eBologna“ wird vom Vizerektor für

Lehre und Internationales geleitet und vom Projektzentrum Lehrentwicklung durchgeführt.

AUSBAU DES QUALIFIZIERUNGS- UND SUPPORTANGEBOTS

Als spezielles Qualifizierungsangebot für fakultäre MultiplikatorInnen und Projektteams stellt

die Universität Wien seit Wintersemester 2005/06 das zweisemestrige Curriculum

„eCompetence“ bereit. Daneben besteht weiterhin das seit 2004 bereitgestellte Angebot

„Einführung in das E-Learning“, das sich insbesondere an individuelle Lehrende richtet, die

E-Learning ergänzend oder integrativ zu bestehenden Unterrichtsformen („blended learning“)

unter Nutzung der universitätsweiten Lernplattform WebCT-Vista einsetzen wollen. Zur

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Information der Lehrenden zu den aktuellen, formellen und informellen Qualifizierungs- und

Supportangeboten der Universität Wien betreut das Projektzentrum Lehrentwicklung das

virtuelle E-Learning-Center http://elearningcenter.univie.ac.at, dessen BesucherInnenzahl sich

2005 gegenüber dem Vorjahr verdreifacht hat.

Neben den spezifischen Lernplattformen waren im Wintersemester 2004/05 146

Lehrveranstaltungen in WebCT-Vista registriert. Im Sommersemester 2005 und im

Wintersemester 2005/06 wurden bereits von insgesamt 594 Lehrveranstaltungen die

universitätsweite Lernplattform genutzt.

NOMINIERUNG MEDIDA-PRIX 2005

Für das Konzept der breit angelegten E-Learning-Einführung mit verstärkter Einbindung der

Fakultäten und Zentren sowie der Bereitstellung von zielgruppenorientiertem zentralen

Support wurde die Universität Wien von einer internationalen Jury für das Finale des Medida-

Prix 2005 der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) nominiert.

Die Universität Wien konnte schon 2004 mit dem Projekt „pastperfect“ des Instituts für

Geschichte (www.pastperfect.at) die hervorragende Qualität ihrer E-Learning-Projekte

beweisen. Das Projekt wurde mit dem seit 2000 ausgeschriebenen Förderpreis der

Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) in der Höhe von EUR 25.000

ausgezeichnet. Der Preis hat das Ziel, didaktisch motivierte Medienprojekte zu unterstützen,

die einen besonderen Beitrag zur Qualitätssicherung an Universitäten leisten.

11. BUSINESS MEETING DES FORUMS NEUE MEDIEN AUSTRIA

Im Sinn der verstärkten nationalen Vernetzung wurde am 10. und 11. November 2005 an der

Universität Wien das 11. Business Meeting des Forums Neue Medien Austria unter dem

Motto „Forschung zu Blended Learning: österreichische F&E Projekte und EU-

Beteiligungen“ veranstaltet. Zusätzlich zu Forschungsaspekten standen Urheberrechtsfragen

im E-Learning im Zentrum der Veranstaltung.

3.8 WEITERBILDUNGSANGEBOT

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Die Umsetzung des Konzepts „Lebensbegleitendes Lernen“ verfolgt an der Universität Wien

mehrere Zielsetzungen: eine nachfrageorientierte Erweiterung des Bildungsangebots der

Universität Wien durch fachspezifische Weiterbildungsprogramme für AbsolventInnen,

postgraduale Universitätslehrgänge für verschiedene Zielgruppen sowie offene

Bildungsprogramme. Derzeit werden 23 Universitätslehrgänge angeboten, die in den nächsten

Jahren im Zuge der Umsetzung einer gesamtuniversitären Lehrgangsstrategie

weiterentwickelt und ergänzt werden sollen.

Zusätzlich bietet die Innovationszentrum Universität Wien GmbH als Schwerpunkt

Sprachkurse, die sich nicht nur an Studierende, sondern an die breite Öffentlichkeit richten

und sprachliche Weiterbildung auf vielen Niveaustufen und in unterschiedlichen

Interessensbereichen ermöglichen.

UNIVERSITÄTSLEHRGÄNGE

Die Dauer der einzelnen Universitätslehrgänge liegt je nach Aufbau des Lehrgangs zwischen

zwei und sechs Semestern. Den TeilnehmerInnen wird – je nach Curriculum – ein

international gebräuchlicher Mastergrad (beispielsweise MSc, LLM, etc.) oder die

Bezeichnung „Akademische …“ bzw. „Akademischer …“ (beispielsweise Akademische

Kulturmanagerin oder Akademischer Kulturmanager, etc.) verliehen. Die

Universitätslehrgänge decken die unterschiedlichsten Fachbereiche von Psychologie, Recht,

Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu disziplinübergreifenden Lehrgängen ab.

Der Universitätslehrgang Sportphysiotherapie mit einer Lehrgangsdauer von vier Semestern

wurde nach einer Änderung durch Curricularkommission und Senat im November 2004

Anfang Oktober 2005 tatsächlich eingerichtet. Durch die Implementierung dieses Master-

Lehrgangs wird in Österreich eine wichtige Bedarfslücke in der Betreuung von SportlerInnen

im präventiven und rehabilitativen Bereich im Hinblick auf angestellte und freiberufliche

Tätigkeit geschlossen. Hauptziel des Lehrgangs ist es, den TherapeutInnen das

„Sportphysiotherapiehandwerk“ für die tägliche Praxis zu vermitteln. Den AbsolventInnen

dieses Lehrgangs wird der akademische Grad „Master of Sportsphysiotherapie“ (in Kurzform:

MSPhT) verliehen.

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Ingesamt nahmen im Sommersemester 2005 693 Personen, im Wintersemester 2005/06 697

Personen an Universitätslehrgängen der Universität Wien teil.

SPRACHKURSE IM SPRACHENZENTRUM

Ein zentraler Tätigkeitsbereich im Jahr 2005 war die Organisation und Konzeption von

Kursen in rund 19 Sprachen für verschiedene Zielgruppen.

Das Sprachenzentrum bietet im Sinne des lebensbegleitenden Lernens sprachliche (Weiter-)

Bildung für alle Interessierten an, d.h. dass sich das Kursangebot neben Studierenden und

UniversitätsmitarbeiterInnen auch an die breite Öffentlichkeit richtet. Diese

allgemeinsprachlichen Kurse werden auf unterschiedlichen Niveaustufen (nach den

Niveaustufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen des Europarats)

sowohl als Semesterkurse als auch als Intensivkurse in den vorlesungsfreien Zeiten (im

Februar und in den Sommermonaten) im Umfang von 39 Einheiten angeboten.

Im Jahr 2005 nahmen 2.562 KursteilnehmerInnen die insgesamt 227 verschiedenen Kursen in

Anspruch.

Zusätzlich werden für Studierende, die sich auf Auslandsaufenthalte vorbereiten, im Rahmen

von Mobilitätsprogrammen Sprachkurse angeboten. Im Sommersemester 2005 wurden diese

ERASMUS Outgoing Kurse von insgesamt 36 Studierenden absolviert.

In Kooperation mit dem Referat für Personalentwicklung wurden insgesamt 14 (sowohl

allgemeinsprachliche als auch berufsspezifische) Kurse mit 130 TeilnehmerInnen speziell für

Angehörige der Universität entwickelt und diesen als kostenloses Angebot bereitgestellt.

Sowohl das Kursangebot als auch die Lehrenden werden in Kooperation mit der Besonderen

Einrichtung Qualitätssicherung laufend evaluiert.

Neben diesem Sprachkursangebot werden am Sprachenzentrum auch europäische

Sprachenzertifikate (TELC – The European Language Certificates) angeboten. Im Jahr 2005

wurden diese Prüfungen auch in Kooperation mit zwei berufsbildenden Schulen durchgeführt,

womit sich Vernetzungen mit dem sekundären Bildungsbereich ergaben.

Ein Online-Anmeldesystem wurde implementiert, das die Verwaltung der Kundendaten bei

einer gleichzeitig einfacheren Handhabung der Anmeldung gewährleistet.

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Weiters bietet die „SprachenLernbörse“ auf der Website eine Plattform, die Personen mit

unterschiedlicher Erst- oder Zweitsprache vermittelt, um sich gegenseitig im Spracherwerb zu

unterstützen. Dieses Angebot erfreut sich regen Zuspruchs.

DEUTSCHKURSE

Das Deutschkursangebot richtet sich sowohl an ausländische Studierende als auch an eine

breite Öffentlichkeit, die entweder berufsbegleitend oder während des Urlaubs ihre

Deutschkenntnisse erweitern möchten.

Bei den Jahreskursen waren 3.992 TeilnehmerInnen aus 116 Nationen vertreten. Die zehn

zahlenmäßig am stärksten vertretenen Nationen waren: 1. Polen, 2. Spanien, 3. Slowakei, 4.

China, 5. Türkei, 6. Ungarn, 7. Japan, 8. USA, 9. Italien, 10. Ukraine.

Die InteressentInnen konnten zwischen unterschiedlichen Kursschienen und sieben

Kursstufen wählen: Zu vier Terminen wurden 9-wöchige Kurse mit unterschiedlicher

Intensität (sechs und zehn Unterrichtseinheiten pro Woche) angeboten. Weiters wurden

Semesterkurse mit 15 Unterrichtseinheiten pro Woche und im Februar Intensivkurse mit 20

Unterrichtseinheiten pro Woche abgehalten.

In den Sommerkursen 2005 haben 1.725 TeilnehmerInnen aus 87 Staaten, aufgeteilt auf sieben

Niveaustufen und 148 Klassen, die Deutschkurse besucht. Begleitend zu den Sprachkursen

wurden Spezialkurse in den Bereichen Phonetik, Wirtschaftsdeutsch, Deutsch für Mediziner,

Geschäftskommunikation, Textgestaltung und Rhetorik abgehalten. Das Kursprogramm wird

während der Sommerkurse durch wissenschaftliche Vorlesungen zu kulturellen, historischen und

sprachwissenschaftlichen Themen und durch landeskundliche Exkursionen abgerundet.

Um ein homogeneres Sprachniveau in den einzelnen Kursstufen zu erreichen, wird mit Hilfe

von Einstufungsgesprächen und schriftlichen Tests in die sieben Kursstufen eingestuft.

Für 74,5 % der KursteilnehmerInnen, die der Anwesenheitspflicht von 80 % der Kurszeit

nachgekommen sind und eine Abschlussprüfung abgelegt haben, wurden Kurszeugnisse und

auf Wunsch ECTS-Bestätigungen ausgestellt.

Die Innovationszentrum Universität Wien GmbH ist Prüfungszentrum des Österreichischen

Sprachdiplom Deutsch (ÖSD) und führte im Jänner, Juni und Juli 2005 in allen vier Stufen

(Grundstufe, Zertifikat Deutsch, Mittelstufe, Diplom Wirtschaftssprache Deutsch)

schriftliche und mündliche Prüfungen durch.

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WEITERE ANGEBOTE

Neben dem breit gefächerten Sprachkursprogramm bietet die Innovationszentrum Universität

Wien GmbH für Lehramtsstudierende, LehrerInnen und im Sozialbereich Tätige verschiedene

Universitätskurse an:

Coaching für Peer MediatorInnen (Jänner bis Dezember 2005)

Lern Coaching (November 2004 bis Mai 2005)

Werkstätte Kunstberufe

Die „Werkstätte Kunstberufe“, eine Kooperation der Universität Wien mit dem Verband

Wiener Volksbildung (Kunst & Kommunikation), bietet eine Vielzahl von

Weiterbildungsveranstaltungen mit dem Schwerpunkt auf Kunstberufe an, die in so genannte

Praktika gegliedert werden. 2005 wurden 16 Praktika (die zwischen einem und fünf Semester

dauern) u.a. aus den Bereichen Veranstaltungsmanagement und PR im Kunst- und

Kulturbereich angeboten. Neu ist ab dem Wintersemester 2005/06 das 5-semestrige

Praktikum „Werkstatt Drehbuch“, dessen Schwerpunkte in der professionellen

Stoffentwicklung (Spielfilm/Fernsehfilm) und den damit verknüpften Prozessen des

Drehbuchschreibens sowie der audiovisuellen Umsetzung lagen. Die TeilnehmerInnenzahlen

an diesen Praktika lagen im Sommersemester 2005 bei 80 Personen und im Wintersemester

2005/06 bei 110 Personen.

University Meets Public (UMP)

University Meets Public ist ein seit 1998 bestehendes, erfolgreiches Kooperationsprojekt der

Universität Wien mit dem Verband Wiener Volksbildung, in dem Lehrende der Universität

Wien Vorträge an den Wiener Volkshochschulen halten. 2005 startete UMP sein 13. bzw. 14.

Semester. UMP wird von den Lehrenden der Universität Wien besonders unterstützt. Rund

60 % der über 400 im Jahr 2005 angebotenen Vorträge wurden von WissenschafterInnen der

Universität Wien gehalten. Insgesamt besuchten 2005 rund 4.000 Personen die UMP-

Vorträge, die an 15 verschiedenen Wiener Volkshochschulen stattfanden.

Schwerpunktthemen 2005 waren: Wien – Metropole im Zentrum Europas; 50 Jahre

Staatsvertrag; Kultur/Ökologie/Wirtschaft; Das österreichische Gedenkjahr; Jahr der Physik;

Mozart in Wien.

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Sommerhochschule

Mit der Sommerhochschule bietet die Innovationszentrum Universität Wien GmbH in Strobl

am Wolfgangsee ein Seminar- und Kursprogramm im Bereich European Studies in englischer

Sprache mit begleitenden Deutschkursen und Kultur- und Sportaktivitäten für internationale

Studierende.

Veranstaltungen Im Rahmen der nationalen und internationalen Vernetzungstätigkeit veranstaltete die

Innovationszentrum Universität Wien GmbH gemeinsam mit dem bm:bwk, dem

Österreichischen Sprachen-Kompetenz-Zentrum und dem Center für berufsbezogene

Sprachen am 21. September 2005 eine sprachenpolitische Konferenz mit dem Titel

„Sprachen – eine Kernkompetenz in einem Europa von morgen“. Über 100

EntscheidungsträgerInnen, MultiplikatorInnen und PraktikerInnen aus unterschiedlichen

Bereichen (Kindergarten, Schule, Universität, LehrerInnenbildung, Erwachsenenbildung)

nahmen daran teil und diskutierten in vier parallelen Workshops zu aktuellen

sprachenpolitischen Themen.

Von 14. bis 16. September 2005 fand an der Universität Wien eine vom deutschen und

österreichischen Netzwerk für wissenschaftliche Weiterbildung (DGWF und AUCEN)

durchgeführte Tagung zum Thema „Wissenschaftliche Weiterbildung im Hochschulraum

Europa” statt. Die Universität Wien fungierte nicht nur als Gastgeberin, sondern konnte sich

auch auf Grund zahlreicher Fachvorträge von Universitätsangehörigen erfolgreich in der

europäischen Weiterbildungstagung positionieren.

Das Ergebnis war höchst erfreulich: Mehr als 160 VertreterInnen der wichtigsten

Universitäten kamen an der Universität Wien zusammen und diskutierten über die Bedeutung

der wissenschaftlichen Weiterbildung vor allem unter Berücksichtung des Bologna-Prozesses

und der damit verbundenen Verknüpfung zwischen ordentlichen und weiterführenden

Studien. Es wurde die gemeinsame Intention einer koordinierten Strategie der

wissenschaftlichen Weiterbildung für Europa formuliert, dem so genannten „Wien-Prozess“.

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4. VERNETZUNG UND KOOPERATION

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Die Universität Wien hat traditionell starke internationale Bezüge in Forschung und Lehre,

wodurch sich auch ein hoher Anteil von internationalen Studierenden ergibt. Von den 66.080

Studierenden im Jahr 2005 kommen rund 16,8 % internationale Studierende aus 130 Staaten

der Erde. Diese Beziehungen werden über die Mitgliedschaft in mehreren internationalen

Netzwerken laufend ausgebaut. Beispielhaft seien an dieser Stelle die European University

Association (EUA), Präsident: Georg Winckler, und das Netzwerk Europäischer Hauptstadt-

Universitäten (UNICA), Präsident: Arthur Mettinger, sowie das ASEA-UNINET erwähnt.

Gesamtuniversitäre Partnerschaften

0

50

100

150

Anza

hl (P

erso

nen)

Incoming 116 107 127 137

Outgoing 85 101 103 133

2002 2003 2004 2005

Abbildung 2: Entwicklung gesamtuniversitärer Partnerschaften an der Universität 2002-2005

Neben den internationalen Kooperationen weitet die Universität Wien auch stetig ihre

Kooperationen mit den anderen österreichischen Universitäten aus. Mit der Gründung der

Max. F. Perutz Laboratories realisierte die Universität Wien gemeinsam mit der

Medizinischen Universität Wien ein für Österreich neues Konzept eines thematisch

vielfältigen und universitätsübergreifenden Forschungsinstituts (siehe Seite 67).

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4.1 INTERNATIONALE KOOPERATIONEN UND NETZWERKE

Im Jahr 2005 wurde eine systematische, standardisierte Bestandsaufnahme (Erstellung einer

detailreichen Datenbank) sämtlicher Kooperations- bzw. Partnerschaftsabkommen auf

gesamtuniversitärer Ebene sowie auf der Ebene der Fakultäten/Zentren und der

Organisationseinheiten in Angriff genommen. Die Erhebung wird einerseits

EntscheidungsträgerInnen an der Universität neben einem umfassenden, stets aktuellen

Überblick rasche Entscheidungshilfe bei der Entwicklung bzw. Anpassung der Strategie der

Internationalisierung an der Universität Wien bieten, andererseits durch entsprechende

systematische und verstärkte Publizität zur Stimulierung der Forschung und der Mobilität an

der Universität Wien beitragen.

Die Universität Wien wird sich insbesondere im Bereich des Studienangebots verstärkt um

die Zusammenarbeit mit Partneruniversitäten bemühen. Insbesondere in Magisterprogrammen

werden Wege der Zusammenarbeit gesucht, die zur Entwicklung qualitativ hochwertiger

Studienprogramme führen. Die Bündelung der inhaltlichen Kernkompetenzen der

Partneruniversitäten soll zu neuen, innovativen Studienangeboten führen, die europaweit

einzigartig sind und einen Beitrag zur Bildung des Europäischen Hochschulraums leisten. Im

Rahmen des UNICA-Netzwerks sind weitere Joint Degree Programme auf Magister- und

PhD-Ebene in Erarbeitung.

Durch die gemeinsame Entwicklung der Programme und Durchführung wird ein begleitender

Qualitätssicherungsprozess in Gang gesetzt. Verstärkt wird der Aspekt der Qualitätssicherung

zusätzlich durch die Förderung der Europäischen Union in der Entwicklungsphase von Joint

Degree Programmen. Die Universität Wien ist an der Entwicklung folgender, von der

Europäischen Union im Rahmen von SOKRATES geförderter Programme beteiligt: Business

Informatic Network in Common Europe (BIN-NET), Middle European International Master

Programme in Cognitive Science (Mei:CogSci), Cultural Differences and Transnational

Processes (CREOLE), Dutch Language, Literature and Culture in a Central European Context

(DCC), Master of Advanced Psychological Studies – Clinical (MAPS-C). BIN-NET und

Mei:CogSci sollen nach Beschlussfassung des Senats über die Curricula im Wintersemester

2006/07 beginnen.

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NEUE INTERNATIONALE PARTNERSCHAFTEN 2005

Im Jahr 2005 kam es zum Abschluss bzw. zur Vorbereitung zahlreicher weiterer Abkommen.

Neue gesamtuniversitäre Abkommen wurden u.a. mit der Seoul National University

(Südkorea) und der Winthrop University South Carolina (USA) getroffen. Abkommen mit der

Universidad Nacional Autónoma de México (Mexiko) sowie der Universidad National Costa

Rica stehen kurz vor der Unterzeichnung. Ingesamt gab es im Berichtszeitraum 37

gesamtuniversitäre Abkommen.

Südosteuropa

Der im Entwicklungsplan der Universität Wien festgelegte Forschungsschwerpunkt

„Europäische Integration und südöstliches/östliches Europa“ wurde unter anderem durch die

aktive Mitgliedschaft der Universität Wien in der Donaurektorenkonferenz (DRC) und durch

die Förderung von JungwissenschafterInnen im Rahmen eines Sonderprojekts „Südosteuropa“

sowie durch die Beteiligung der Universität Wien an zu diesem Zeitpunkt drei

TEMPUS/Cards-Projekten und dem CEEPUS-Programm bekräftigt.

Kooperationen mit Forschungseinrichtungen in Lateinamerika

Mit der Universidad de Chile, Santiago, kam es im Herbst 2005 zur Vertragserneuerung. Die

geplante Unterzeichnung fand anlässlich der Tagung „Rolle der EU in der

lateinamerikanischen Außen- und Sicherheitspolitik“ in Wien statt.

Weitere Vertragsunterzeichnungen für Abkommen sind für 2006 geplant.

Die Universität Wien ist außerdem am EU-Programm ALFA II: Projekt ALFA ARCUPEI

(„Armonizacíon Curricular de los Programas en Estudios Europeos e Integracíon“; „European

Studies in Latin America“) beteiligt. Das Programm dient zur Institutionalisierung eines

Doktoratsprogramms für junge lateinamerikanische DozentInnen im Themenbereich

Europäische Geschichte und wird mit den Partneruniversitäten Universidad Nacional de

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Heredia und Universidad Estatal a Distancia (Costa Rica), Universidad Federal de Pelotas

(Brasilien) und dem Instituto Tecnológico Autónomo de México (Mexiko) betrieben.

Durch die Beteiligung der Universität Wien am ALßAN-Programm wird einer Studentin aus

Lateinamerika im Rahmen eines High Level Scholarship das Studium am Institut für

Mathematik (Ao. Univ.-Prof. Dr. H.G. Feichtinger) ermöglicht.

Kooperationen mit Forschungseinrichtungen in Asien

Im Rahmen von ASIA-LINK wurde im Bereich Mathematik – Risk modelling das

Postgraduate Curriculum Development Project RISKPLAN „Risk-based planning:

Development of curriculum, progressional training and knowledge transfer (RISKPLAN)“ ins

Leben gerufen. An diesem Projekt sind die Brunel University, Centre for Analysis of Risk and

Optimalisation Modelling Applications (UK, Koordination), die Universität Wien, die

Bangladesh University of Engineering and Technology (Bangladesch) und die Jadvapur

Universität (Indien) gemeinsam beteiligt.

Im Jänner 2005 wurde ein Memorandum of Understanding für den Austausch von

WissenschafterInnen und Studierenden mit der Fu Jen Catholic University, Taiwan,

unterzeichnet.

Weiters wurde mit der Seoul National University, Südkorea, im April 2005 ein weiteres

Memorandum of Understanding für den Austausch von WissenschafterInnen und

Studierenden unterzeichnet.

Auf Fakultätsebene kam es u.a. zur Unterzeichnung von Rahmenabkommen zwischen der

Rechtswissenschaftlichen Fakultät und der William & Mary School of Law und der Santa

Clara University School of Law (beide USA); zwischen der Philologisch-

Kulturwissenschaftlichen Fakultät und der Université de Ouagadougou (Burkina Faso) sowie

zwischen der Fakultät für Lebenswissenschaften und der Egerton University (Kenia).

Die Institute für Ostasienwissenschaften und Germanistik unterzeichneten mit der Fu Jen

Catholic University (Taiwan) ein Institutsabkommen.

4.2. NEUE INTERUNIVERSITÄRE KOOPERATIONEN

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Die Universität Wien ist in ihrer Weiterentwicklung darauf bedacht, Synergien mit anderen

Universitäten zu nutzen und Doppelgleisigkeiten in Forschung und Lehre zu vermeiden. An

dieser Stelle sind exemplarisch einige zentrale Kooperationen mit anderen österreichischen

Universitäten aufgelistet.

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INTERUNIVERSITÄRE PROFESSUR BIOINFORMATIK - GRÜNDUNG DER MAX

F. PERUTZ LABORATORIES (MFLP)

Mit der Gründung der Max F. Perutz Laboratories im März 2005 durch die Universität Wien

und die Medizinische Universität Wien zur Stärkung des Bereichs Molekulare Biologie wurde

auch der Aufbau des „Center for Integrative Bioinformatics Vienna (CIBIV)“ in die Wege

geleitet.

Die beiden Universitäten unterstützen mit dem Aufbau neuer Forschungsgruppen und

professioneller Services im Bereich wissenschaftlicher Infrastrukturen den Prozess der

Exzellenzorientierung und Schwerpunktbildung. Synergien zwischen bestehenden und neuen

Gruppen werden aktiv genutzt und neue Kooperationen innerhalb und außerhalb bestehender

Strukturen aufgebaut.

In diesem Zusammenhang wurde die neue, vom Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und

Technologiefonds (WWTF) geförderte Professur für Bioinformatik eingerichtet. Prof.

Arndt von Haeseler, von der Universität Düsseldorf kommend, wird das „Center for

Integrative Bioinformatics Vienna“ (CIBIV) aufbauen und leiten. Dies erfolgt auch in

Kooperation mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien, dem Institut für Molekulare

Pathologie (IMP), dem Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) und dem Gregor-

Mendel-Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI).

Ziel der Zusammenarbeit der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien ist

die Stärkung der Forschungsaktivitäten über die MFPL sowie deren Positionierung im

nationalen und internationalen Wissenschaftsbereich. Dem im Biozentrum Dr.-Bohr-Gasse

ebenfalls angesiedelten, von der Pharma-Industrie geförderten Institut für Molekulare

Pathologie (IMP) wird mit den MFLP ein starker universitärer Partner gegenübergestellt,

sowohl im Interesse des gesamten Standortes als auch zur Stärkung des Forschungsprofils der

beiden großen Wiener Universitäten.

INTERUNIVERSITÄRE FORSCHUNGSPLATTFORM – ETHIK UND RECHT IN

DER MEDIZIN

In den Entwicklungsplänen der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien ist

die Einrichtung der interuniversitären Forschungsplattform „Ethik und Recht in der Medizin“

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festgeschrieben. Diese ist als Kooperation der Katholisch-Theologischen Fakultät, der

Evangelisch-Theologischen Fakultät, der Rechtswissenschaftlichen Fakultät sowie der

Medizinischen Universität Wien eingerichtet. Aufgabe der Forschungsplattform ist es,

Medizinethik und Medizinrecht interdisziplinär und integrativ in Forschung, Lehre und

Beratung zu vertreten.

LEHRGANG „MASTER OF PUBLIC HEALTH“

Nach einer Änderung des postgradualen Lehrgangs „Master of Public Health“ durch

Curricularkommission und Senat im November 2004 wurde dieser Anfang Oktober 2005

tatsächlich eingerichtet. Der Lehrgang wird gemeinsam von der Universität Wien und der

Medizinischen Universität Wien angeboten und ist österreichweit die einzige

Lehrgangskooperation dieser Art mit Theorie und Praxis. Schwerpunkt des viersemestrigen

Lehrgangs ist die Lebensstilmedizin mit besonderer Berücksichtigung der Leistungs-,

Ernährungs-, Sport- und Sozialmedizin sowie Epidemiologie und Gesundheitsmanagement.

Das Studienprogramm des Lehrgangs MPH orientiert sich an international geltenden

Standards für wissenschafts- und forschungsgeleitete Lehre im Bereich Public Health, an den

EU-Richtlinien für Gesundheitsvorsorge sowie an vergleichbaren European Master Studies.

Er ist berufsbegleitend in modularer Form aufgebaut und wird auch an ausländischen

Partneruniversitäten durchgeführt. Finanziell unterstützt wird der Lehrgang von der Firma

Pfizer und dem Fonds Gesundes Österreich.

LEHREVALUATION – KOOPERATION MIT DER MEDIZINISCHEN

UNIVERSITÄT WIEN

Im Rahmen eines Kooperationsabkommens zwischen der Universität Wien und der

Medizinischen Universität Wien wurde festgehalten, dass die Besondere Einrichtung

Qualitätssicherung der Universität Wien die Bewertung der Lehre an der Medizinischen

Universität Wien durchführt. Die Kooperation bezieht sich dabei auf zwei Bereiche:

1) Fortführung der Lehrveranstaltungsbewertung in der Papier-Bleistift-Version für das alte

Curriculum an der Medizinischen Universität Wien. Im Studienjahr 2004/05 wurden

insgesamt 2.372 Lehrveranstaltungen evaluiert.

2) Entwicklung und Erprobung eines Online-Befragungssystems für das MCW (Medizin-

Curriculum-Wien). Dieses Projekt wird Anfang 2006 abgeschlossen sein.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

WWTF-CALL – GENEHMIGUNG VON INTERUNIVERSITÄREN PROJEKTEN

47 Anträge wurden zum Life Sciences Call 2005 des Wiener Wissenschafts-, Forschungs-

und Technologiefonds (WWTF) eingereicht. Von den eingereichten Projekten werden acht

mit insgesamt EUR 5 Millionen gefördert – darunter vier, an denen WissenschafterInnen der

Universität Wien als ProjektleiterInnen oder -partnerInnen beteiligt sind.

Mit der Förderung der Projekte wurde auch die interuniversitäre Zusammenarbeit gestärkt,

unter anderem über das Projekt „Analyse der Struktur und Funktion von Magnesium-

Transportern in der Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae und Suche nach spezifischen

Inhibitoren“, das von WissenschafterInnen der Fakultät für Lebenswissenschaften gemeinsam

mit WissenschafterInnen der Universität Linz durchgeführt wird. Ein weiteres

interuniversitäres Projekt ist die „Untersuchung der Regulation von Pathogenizität bei

Mikroorganismen“, welches vom Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie gemeinsam

mit WissenschafterInnen der Fakultät für Lebenswissenschaften eingereicht wurde.

LUNZER WASSERCLUSTER

Mitte 2005 unterschrieben die Universität Wien, die Universität für Bodenkultur und die

Universität für Weiterbildung in Krems einen Vertrag zur Einrichtung der Wassercluster Lunz

– Biologische Station GmbH. In Lunz am See wird die Station zur Förderung der

Wissenschaft, des Naturschutzes und der Bildung eingerichtet. Forschungs- und Lehrtätigkeit

auf dem Wassersektor, insbesondere exzellente Forschung in Ökologie, Biologie und im

Bereich Technologie des Wassers, und die Zusammenarbeit der drei Universitäten in diesen

Bereichen stehen im Mittelpunkt des Interesses.

Bereits im August 2005 ging die europaweit einzigartige Anlage für experimentelle

Fließwasserökologie in Betrieb – das erste Projekt der Wassercluster Lunz GmbH.

4.3 MOBILITÄT VON FORSCHERiNNEN

Entsprechend ihrer strategischen Zielsetzung fördert die Universität Wien die internationale

Mobilität von WissenschafterInnen. Deshalb wurden sowohl die Beratungsleistungen für

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Outgoings intensiviert als auch die Betreuung der Incomings professionalisiert. Die im Jahr

2005 in die Wege geleiteten Schritte werden in den kommenden Jahren weiter ausgebaut.

Für das Jahr 2005 war ein deutlicher Anstieg in der Höhe der Nachfrage der ForscherInnen-

und Lehrenden-Mobilität zu verzeichnen. Durch das Europäische Programm SOKRATES

(ERASMUS) ist die Nachfrage um fast 40 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen (vorläufige

Daten für das akademische Jahr 2005/2006), bei den gesamtuniversitären Partnerschaften der

Universität Wien lag der Anstieg bei 15 %.

Erasmus Teachers Mobility (Outgoing)

0

50

100

Personenzahl 51 56 93

04/05 05/06 (vorläufig) 06/07(vorläufig)

Abbildung 3: Entwicklung der Anzahl an TeilnehmerInnen am Erasmus Teachers Mobility-Programm

Abbildung 4: Zielländer von TeilnehmerInnen an Erasmus Teachers Mobility-Programmen und gesamtuniversitären Partnerschaften 2004/2005 (in Prozent)

Drei Forscherinnen und vier Forscher erhielten ein Schrödinger-Stipendium des FWF für die

Finanzierung ihrer Forschungsarbeit im Ausland (drei Stipendien für die USA, drei für

Mobilität WissenschafterInnen (2004/2005) Erasmus & gesamtuniversitäre

Partnerschaften

Europa inkl. Israel; 312;

91%

Asien; 26; 8%

Südamerika; 2; 1%

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

England, eines für Deutschland). Acht ausländischen Forscherinnen wurde im Rahmen des

Lise-Meitner-Programms des FWF ein Gastaufenthalt an der Universität Wien neu bewilligt.

Im Rahmen des europäischen Programms Marie Curie – Aktionslinie Marie-Curie Intra-

European Fellowships (EIF) – wurde im Jahr 2005 ein Projekt abgeschlossen, vier weitere

laufen noch bis 2006. Unter der Marie Curie-Aktionslinie „Large Conferences“ (LCF) wurde

ein Projekt abgeschlossen.

2005 wurden fünf Intra-European Fellowships für ausländische Postdocs für

Forschungsarbeiten an der Universität Wien in den Bereichen Mathematik und

Lebenswissenschaften, ein Early Stage Training Network für DoktorandInnen und ein

Research Training Network (beide Fakultät für Lebenswissenschaften) neu genehmigt.

Marie Curie Chair (EU)

Zusätzlich wurde ein Marie Curie Chair an der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie

und Astronomie für O.Univ.-Prof. Dr. Ekkehard Tillmanns genehmigt, Institut für

Mineralogie und Kristallographie, „Micro-spectroscopy of radiation-damaged minerals“

(Lehrstuhl-Inhaber 2006-2009 Dr. Lutz Nasdala).

4.4 MOBILITÄT VON STUDIERENDEN UND LEHRENDEN

Die Mobilität von Studierenden hat 2005 neuerlich ein sehr hohes Niveau erreicht. Rund ein

Viertel aller Studierenden (gemessen an der Zahl der jährlichen AbsolventInnen der

Universität Wien) nimmt an den geförderten Studienaufenthalten im Ausland teil.

Die meisten Studierenden der Universität Wien nutzen das ERASMUS-Programm für ihren

Studienaufenthalt im Ausland. Im Jahr 2005 waren es über 900 Studierende.

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Erasmus Student Mobility

0 500 1000 1500 2000

Incomings

Outgoings

Total ErasmusStudents

03/04 963 942 1.635

04/05 686 878 1.564

05/06 (vorläufig) 706 907 1.613

Incomings Outgoings Total Erasmus Students

Abbildung 5: Entwicklung der TeilnehmerInnen am Erasmus Students Mobility-Programm an der Universität Wien

Erasmus Students Mobility 2005/2006 (vorläufig)

Incomings44%

Outgoings56%

Abbildung 6: Entwicklung der TeilnehmerInnen am Erasmus Students Mobility-Programm an der Universität Wien in Prozent

Weitere Möglichkeiten bietet das Joint-Study-Programm zum Studium an meist

außereuropäischen Universitäten in Nordamerika, Lateinamerika, Afrika, Asien und

Australien. Dabei stehen die gesamtuniversitären Joint-Study-Programme für alle Fächer

offen, während die Instituts-Austauschprogramme vor allem für Sprachstudierende (Anglistik,

Afrikanistik, Romanistik, Slawistik, Sinologie, Japanologie) und Studierende der

Internationalen Betriebswirtschaft bestehen. Die Zahl der Outgoings in allen Joint-Study-

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Programmen im Studienjahr 2005/06 beträgt 110, die der Incomings 111 (siehe unten

stehende Abbildung).

Joint Study (inkl. Free Movers) Verteilung auf Wissenschaftsbereiche

0

40

80

120

Outgoing 03/04

Outgoing 05/06

Anz

ahl S

tudi

eren

de

Natur- und Wirtschaftswissenschaften Human-, Sozial- und KulturwissenschaftenSprachstudien

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284 DiplomandInnen und DissertantInnen wurden 2005 durch das Stipendium für kurzfristige

wissenschaftliche Arbeiten bei Auslandsaufenthalten für Recherchen und Laborarbeiten bis

drei Monate im Ausland finanziell unterstützt (siehe unten stehende Tabelle).

KWA Anzahl 05-06 Anträge 317Bewilligungen 284Bew.Rate Anzahl 90%

Die Möglichkeit zu Auslandspraktika wird durch das EU-Programm LEONARDO gefördert,

das über die regionale Betreuungsstelle DANUBE abgewickelt wird.

Da alle Austauschprogramme auf dem Prinzip der Reziprozität beruhen (d.h. die

Studiengebühren werden gegenseitig erlassen, solange die Zahl der Incoming und Outgoing

Studierenden gleich ist), muss die Universität Wien auch Betreuungsleistungen für die

Incoming Studierenden erfüllen (Orientierung und Einbindung in den Studienbetrieb,

Unterstützung bei der Zulassung, Unterbringung, Fragen des Aufenthaltsrechts) und eine

entsprechend große Zahl betreuen. Im ERASMUS-Programm spielen dabei die ERASMUS-

KoordinatorInnen eine wichtige Rolle bei der Eingliederung der ausländischen Studierenden

in den Studienbetrieb.

Leonardo da Vinci Entwicklung

0

50

100

Studierende 6 28 33 34 31 65 AbsolventInnen 4 9 20 18 24 60 Gesamt 10 37 53 52 55

Jahr 2000 Jahr 2001 Jahr 2002 Jahr 2003 Jahr 2004Jahr 2005 (Anträge/ vorläufig)

125

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Neu gestartet wurden im Wintersemester 2005/06 an der Universität Wien zwei durch das

ERASMUS-MUNDUS-Programm geförderte europäische Masterstudiengänge „Global

Studies“ und „Law und Economics“. Ein EU-Stipendium ermöglicht AbsolventInnen aus

außereuropäischen Ländern (Kenia, Tansania, Indien, Kambodscha, Palästinensisches Gebiet)

die Teilnahme.

Darüber hinaus fördert die EU fünf Joint-Degree-Programme (vier Master- und ein

Bachelorprogramm), an denen die Universität Wien beteiligt ist.

Im Rahmen des Programms CEEPUS II (Central European Exchange Programme for

University Studies) nimmt die Universität Wien an vier Netzwerken mit zwölf universitären

Partnern in Mitteleuropa teil. In diesem Programm lehrten 2005 sechs ausländische Lehrende

an der Universität Wien, sieben Lehrende der Universität Wien unterrichteten an den

Partneruniversitäten. 14 Studierende der Universität Wien nutzten dieses Programm für einen

Studienaufenthalt an einer CEEPUS-Universität, 46 Studierende kamen durch dieses

Programm an die Universität Wien.

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5. UNIVERSITÄT UND GESELLSCHAFT

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5.1 FRAUENFÖRDERUNG UND GLEICHSTELLUNG

Der Entwicklungsplan der Universität formuliert Maßnahmen zur Förderung der Karrieren

von Wissenschafterinnen und somit zur Förderung der Gleichstellung, die kontinuierlich

erarbeitet und umgesetzt werden sollen.

BUDGETÄRES ANREIZSYSTEM ZUR FRAUENFÖRDERUNG An der Universität Wien wurde im Jahr 2005 ein budgetäres Anreizsystem zur

Frauenförderung ausgearbeitet. Das budgetäre Anreizsystem ist eine von mehreren

Maßnahmen der Universität Wien zur Steigerung des immer noch sehr niedrigen Anteils von

Frauen in höheren akademischen Positionen. Für das Anreizsystem steht ein Gesamtbetrag

von rund EUR 830.000, aufgeteilt auf drei Jahre, zur Verfügung.

In der ersten Phase, im Herbst 2005, erhielten drei Fakultäten und ein Zentrum, deren

Anteile von Wissenschafterinnen am wissenschaftlichen Gesamtpersonal am höchsten war,

zusätzliche Mittel für Gastprofessuren. In der zweiten Phase, Anfang 2006, und dritten

Phase, Anfang 2007, werden die Veränderungen der Frauenanteile der letzten Jahre

honoriert. (Details siehe auch Kapitel „1. 3. Personalentwicklung“, Seite 11).

MENTORING-PROGRAMM UND KARRIEREPLANUNG

Im Jahr 2005 fand das erfolgreiche Mentoring-Programm für Nachwuchswissenschafterinnen

zum zweiten Mal an der Universität Wien statt. Finanziert wird das Programm aus Mitteln des

Europäischen Sozialfonds und des bm:bwk sowie der Universität Wien. (siehe Kapitel „2.3

Nachwuchsförderung“, Seite 32)

Das Curriculum zur Karriereplanung für Wissenschafterinnen, „Potenziale erkennen.

Visionen entwickeln. Zukunft gestalten.“, wurde 2005 auf Grund der großen Nachfrage zum

vierten Mal durchgeführt. Der dreisemestrige Lehrgang unterstützt Wissenschafterinnen

dabei, ihre Karriere erfolgreich zu planen und zu gestalten.

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Das Coaching-Projekt zur Unterstützung von Diplomandinnen und Dissertantinnen mit Blick

auf eine wissenschaftliche Karriere wurden auf Grund des großen Erfolgs nach

Projektabschluss in das laufende Maßnahmenspektrum übernommen. Die Maßnahme geht auf

ein vom Europäischen Sozialfonds und dem bm:bwk gefördertes Projekt zurück.

FRAUENFÖRDERUNG IM (INTER)NATIONALEN NETZWERK

Zusätzlich zu speziellen Förderungsmaßnahmen arbeitet die Universität Wien daran, ihre

Kooperationen im Bereich der Frauenförderung weiter auszubauen.

Internationale Kooperationen

Seit Juli 2005 ist die Universität Wien als österreichische Partnerin im internationalen

Forschungsprojekt „Catching up Societies in Transition: Female Highly-Skilled Migration

and Youth Drain from South East Europe to Austria in the Context of EU Enlargement“

beteiligt. Das Projekt, an dem Forschungseinrichtungen in Bulgarien, Rumänien, Bosnien-

Herzegowina und Kroatien beteiligt sind, wird vom "Austrian Science and Research Liaison

Office Sofia“ finanziert.

Im Zuge der Ausschreibung „Science and Society – 17“ im 6. Rahmenprogramm wurde mit

Partnereinrichtungen aus der Schweiz, Deutschland und Bulgarien das EU-Projekt „Building

a European Network of Academic Mentoring Programmes for Women Scientists. EUMENT-

NET“ eingereicht. Derzeit läuft das Begutachtungsverfahren. Ziel des Projekts ist es, ein

europäisches Netzwerk von universitären Mentoring-Programmen für Wissenschafterinnen

herzustellen, um einen Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch von erfolgreichen

Frauenfördermaßnahmen zu gewährleisten.

Österreichweite Kooperationen

Das Referat Frauenförderung und Gleichstellung ist als Expertinnen-Einrichtung für den

Hochschulbereich in der EQUAL-Entwicklungspartnerschaft „KLARA! Netzwerk für Equal

Pay und Gendergleichstellung am Arbeitsmarkt“ beteiligt. Weitere an dieser Initiative

mitwirkende Einrichtungen sind das Netzwerk österreichischer Frauen- und

Mädchenberatungsstellen, die Arbeiterkammer Wien, die Gleichbehandlungsanwaltschaft

u.v.a.m. Gemeinsam wird daran gearbeitet, ein österreichweites Netzwerk zur Verwirklichung

von höherer Einkommensgerechtigkeit aufzubauen.

Weiters ist die Universität Wien Mitglied der gender-Plattform, die universitäre

Einrichtungen an österreichischen Hochschulstandorten für Frauenförderung, Gleichstellung

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

sowie Frauen- und Geschlechterforschung bzw. Gender Studies umfasst. Es finden

regelmäßig Expertinnen-Treffen zum laufenden Informationsaustausch über aktuelle

Entwicklungen und Veränderungen in den Themenbereichen sowie Wissenstransfer von

erfolgreichen Frauenförderprojekten statt.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Die Universität Wien beteiligt sich seit Herbst 2005 zum ersten Mal an dem Programm „FIT.

Frauen in die Technik“ zur Studieninformation und Berufsorientierung von Schülerinnen.

Das Programm, an dem einige Universitäten sowie Fachhochschulen in Wien und Umgebung

mitwirken, hat sich zum Ziel gesetzt, Schülerinnen für jene naturwissenschaftlichen und

technischen Fächer, die immer noch einen geringen Frauenanteil aufweisen, zu begeistern.

Damit soll das Berufswahlspektrum junger Frauen erweitert und eine Karriereplanung

unterstützt werden.

5.2 MAßNAHMEN FÜR GESUNDHEITLICH

BEEINTRÄCHTIGTE STUDIERENDE

Die Universität Wien ist um eine kontinuierliche Verbesserung der Integration von

Studierenden mit Behinderungen bemüht.

BEHINDERTENBEAUFTRAGTE DER UNIVERSITÄT WIEN

Die Behindertenbeauftragte für Studierende der Universität Wien steht behinderten und

chronisch kranken Studierenden in allen Fragen zu studienrelevanten Bereichen zur

Verfügung. Sie setzt sich für die Verbesserung der Integration behinderter und chronisch

kranker Studierender ein.

In Zusammenarbeit mit den Behindertenreferaten der Österreichischen

HochschülerInnenschaft und der Beratungs- und Informationsstelle für Studierende, Student

Point, informiert sie über alle Möglichkeiten der Studienunterstützung wie etwa

Studienbeihilfen, berät und begleitet behinderte Studierende durch das Studium, vermittelt bei

Problemen in Studienangelegenheiten und bietet Hilfe bei der Heimplatzsuche. Student Point

unterstützt darüber hinaus bei allen relevanten Themen wie Antragsstellung, Förderungen,

Stipendien oder Prüfungsmethoden.

UNTERSTÜTZUNG FÜR SEHBEHINDERTE UND BLINDE

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Die Kooperation zwischen Lehrenden und sehbehinderten bzw. blinden Studierenden wurde

2005 weiter verstärkt. Seit dem Wintersemester 2005/06 wird von Student Point ergänzend

zur Behindertenbeauftragten Unterstützung bei allen relevanten Themen wie Antragstellung,

Förderungen, Stipendien oder Prüfungsmethoden angeboten.

BEHINDERTENGERECHTES BAUEN

Nachdem zahlreiche Standorte der Universität Wien in alten, noch nicht generalsanierten

Gebäuden untergebracht sind, ist für mobilitätsbehinderte NutzerInnen die Zugänglichkeit zu

diesen erschwert oder ohne Hilfe nicht möglich. Im Zuge der Bauinstandhaltung wird darauf

geachtet, vorhandene Barrieren zu beseitigen bzw. durch bauliche Maßnahmen zu verbessern.

Im März 2005 begann der Umbau der Aula, der Seitenaulen und des Arkadenhofs des

Hauptgebäudes der Universität Wien. Damit ist behinderten Studierenden nun der

barrierefreie Zugang zur Aula und zum Arkadenhof möglich. Bisher konnten

RollstuhlfahrerInnen nur durch die Seitengänge in das Gebäude kommen (siehe Kapitel „6.4

Bauliche Maßnahmen“, Seite 100).

2005 wurde ebenfalls mit der Renovierung des größten Hörsaals der Universität Wien, dem

Audimax, begonnen. Im Zuge der Sanierungsarbeiten werden unter anderem Arbeitsplätze für

behinderte StudentInnen bis Herbst 2006 realisiert. Besonderer Wert wird auch hier auf die

Barrierefreiheit gelegt. Weitere bauliche Maßnahmen zur Integration von gesundheitlich

beeinträchtigten Studierenden erfolgten an den Standorten Betriebswirtschaftliches Zentrum

in der Brünner Straße und an Instituten der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät in

der Franz-Klein-Gasse durch den Einbau von behindertengerechten Liften.

„INTEGRIERT STUDIEREN“

Nicht nur barrierefreier Zugang zu Gebäuden, sondern auch zu Know-how ist ein relevantes

Thema in der Integration behinderter Studierender. Die Universität Wien nimmt zu diesem

Zweck im Rahmen einer Kooperation Services aus den Bereichen der Informations- und

Kommunikationstechnologien (IKT) und der Assistierenden Technologien (AT) des Instituts

„integriert studieren“ (i3s3) der Universität Linz in Anspruch. So können Dokumente,

Manuskripte und Lernunterlagen digital aufbereitet, archiviert und jederzeit abgerufen

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

werden. Ziel ist die Unterstützung behinderter Studierender und die Verbindung von

wissenschaftlicher Lehre, Forschung und Praxis.

ERLASS DES STUDIENBEITRAGS UND BEURLAUBUNG

In der Satzung der Universität Wien ist festgeschrieben, dass Studierende mit einem

Behinderungsgrad von mindestens 50 % auf Antrag von Studiengebühren befreit werden. 186

Studierenden wurde im Wintersemester 2005/06 auf Grund einer Behinderung der

Studienbeitrag erlassen. Darüber hinaus gibt es für beeinträchtigte Studierende an der

Universität Wien die Möglichkeit einer Beurlaubung. Neben den gesetzlichen

Beurlaubungsgründen (Schwangerschaft, Betreuung eigener Kinder und Präsenz- oder

Zivildienst) kann auch unter Vorlage einer ärztlichen Bestätigung über Krankheiten,

Verletzungen und Behinderungen, die eine Ausübung des Studiums für mindestens sechs

Wochen erheblich beeinträchtigen, eine Beurlaubung erfolgen.

5.3 VEREINBARKEIT VON FAMILIE, BERUF UND STUDIUM

Um Studierenden und MitarbeiterInnen die Vereinbarkeit von Beruf bzw. Studium und

Kinderbetreuungspflichten zu vereinfachen, hat die Universität Wien in den letzten Jahren

verschiedene Maßnahmen zur Unterstützung eingeleitet.

FLEXIBLES ARBEITSZEITMODELL

Die Universitätsleitung hat durch die Gleitzeitregelung ein flexibles Arbeitszeitmodell

geschaffen, das eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht und Frauen und Männer

gleichermaßen ansprechen soll.

Die neue Gleitzeitvereinbarung erlaubt ein sehr hohes Maß an Flexibilität und

Selbstbestimmung und somit eine leichtere Organisation der anfallenden Betreuungspflichten

für Kinder und/oder eines Studiums.

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KINDERBÜRO DER UNIVERSITÄT WIEN

Eine weitere, sehr erfolgreiche Einrichtung ist das Kinderbüro der Universität Wien, das

ebenfalls zahlreiche unterstützende Initiativen umgesetzt hat. Mit Jahreswechsel 2005/06

wurde das bisher als befristet geführte Projekt Kinderbüro der Universität Wien

institutionalisiert und in eine gemeinnützige GmbH übergeführt.

Mit Projekten wie dem Kinder- und dem Elternzimmer, der Kombination von flexiblen

Kinderbetreuungsangeboten und Computerarbeitsplätzen für Unieltern nimmt das Kinderbüro

in Österreich eine Vorreiterrolle ein. Mit der „KinderuniWien“ wurde das Kinderbüro an der

Universität Wien auch über die Grenzen Österreichs bekannt und arbeitet inzwischen vernetzt

mit Universitäten in ganz Europa (Details im Kapitel „5. 7. Höhepunkte des

Veranstaltungsjahres 2005“, Seite 89).

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Kinder und Eltern im Unibetrieb

Knapp mehr als 10 % aller Studierenden haben Kinder. Unter den Studierenden, die älter als

30 Jahre sind – viele von ihnen in der Abschlussphase des Studiums und im Doktorat – steigt

der Anteil der Eltern auf 40 % an.

Pro Semester lassen sich an der Universität Wien etwa 80 Studentinnen wegen

Schwangerschaft und etwa 350 Studierende (davon rund 15 % Väter) auf Grund von

Kinderbetreuungspflichten beurlauben. Viele Studierende setzen neben Schwangerschaft oder

Kinderbetreuung ohne Karenz und Auszeit ihr Studium fort.

Flexible Kinderbetreuung und Beratung für Unieltern

Studierende und MitarbeiterInnen, die Elternschaft mit ihrer Tätigkeit an der Universität Wien

verbinden, brauchen besondere Unterstützung, um Beruf und Kinderbetreuung zu vereinen.

Das Kinderbüro der Universität Wien unterstützt seit 2003 Eltern im Unibetrieb. Dass

Vereinbarkeit von Karriere/Studium für viele UnimitarbeiterInnen und Studierende ein

Thema ist, beweist – neben der intensiven Nutzung des Betreuungsangebots – auch der rege

Besuch der Podiumsdiskussion „Eltern schaffen Wissenschaft“ im März 2005. Bei der

Podiumsdiskussion wurde das gleichnamige Buch vorgestellt, das Interviews und Porträts von

Studierenden und WissenschafterInnen mit Kindern beinhaltet. In den Interviews wurde

deutlich, dass insbesondere der Bedarf nach flexibler Betreuung für sehr junge Kinder besteht.

Zudem suchen viele Eltern keine Vollzeitbetreuung, sondern wünschen sich stundenweise

Betreuungsformen. Die meisten studierenden Eltern haben sehr kleine Kinder, die noch

intensiver Betreuung bedürfen.

Das Modell „Kinderzimmer“ wird diesem Bedürfnis gerecht. Kinder werden stundenweise

nach Online-Voranmeldung betreut. Alterslimit gibt es keines, die Zahl der BetreuerInnen

richtet sich nach Alter und Anzahl der angemeldeten Kinder.

Über 4.000 Betreuungsstunden für 150 Unikinder

2005 wurden 4.158 Betreuungsstunden von 150 Kindern in Anspruch genommen. Manche

besuchten das Kinderzimmer punktuell für zwei Stunden, manche kontinuierlich über das

gesamte Semester. Das Durchschnittsalter der betreuten Kinder lag bei 1,9 Jahren, das jüngste

betreute Kind war am Tag der Betreuung 97 Tage alt, das älteste 7,5 Jahre.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Im Jahr 2005 konnten die Öffnungszeiten des Kinderbüros auf drei Tage (Dienstag 9 – 15

Uhr, Mittwoch 9 -19 Uhr und Donnerstag 9-19 Uhr) ausgeweitet und die Spielangebote

ergänzt werden.

Begleitend zum „Kinderzimmer“ besteht für Eltern die Möglichkeit, einen

Computerarbeitsraum zu nutzen, das so genannte „Elternzimmer“. Gerade Eltern von sehr

kleinen Kindern und Eltern, die gerade Diplomarbeiten, Dissertationen oder wissenschaftliche

Arbeiten verfassen, nutzen diesen Raum intensiv.

5.4 UNTERNEHMENSGRÜNDUNGS- UND

KARRIERESERVICE

Die Universität Wien bietet nicht nur Forschung auf höchstem Niveau, sondern unterstützt

ihre Studierenden, MitarbeiterInnen und AbsolventInnen auch durch kompetente Beratung zur

Realisierung von innovativen Gründungsvorhaben und in der Karriereplanung. Mit INiTS und

dem Career Center der Universität Wien stehen zwei leistungsfähige

Unterstützungseinrichtungen zur Verfügung.

BERATUNG ZUR ERSCHLIEßUNG DES POTENZIALS VON INNOVATIVEN

GRÜNDUNGSVORHABEN

INiTS wurde als Gründerservice von der Universität Wien und der TU Wien gemeinsam mit

dem Zentrum für Innovation und Technologie der Stadt Wien (ZIT) Ende 2002 im Rahmen

des AplusB-Programms gegründet. Ziel von INiTS als universitäres GründerInnenzentrum ist

es, einen dauerhaften Anstieg der Zahl akademischer Spin-offs in Österreich zu erreichen und

die Qualität und Erfolgswahrscheinlichkeit dieser Gründungen zu steigern. Darüber hinaus

soll das Potenzial an Unternehmensgründungen im akademischen Bereich erweitert und der

Technologietransfer durch unternehmerische Verwertung von Forschungsergebnissen gezielt

unterstützt werden. Neben den Gesellschaftern (ZIT Zentrum für Innovation und Technologie

der Stadt Wien, Innovationszentrum Universität Wien und TU Wien) wurde auch im Jahr

2005 das Netzwerk der akademischen PartnerInnen ausgebaut. Zu diesem Netzwerk zählen

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inzwischen die Universität für Bodenkultur Wien, die Veterinärmedizinische Universität

Wien, die FH Campus und die FH Technikum Wien. Durch die Bündelung und Aktivierung

dieses Potenzials, die enge Kooperation mit der Wirtschaft und die Integration bestehender

Initiativen ist INiTS die zentrale Anlaufstelle für JungunternehmerInnen aus dem

akademischen Umfeld der Region.

Das Wiener AplusB-Zentrum „INiTS – Universitäres Gründerservice Wien GmbH“ blickt auf

ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2005 zurück. Seit der Gründung im Jahre 2002 wurden im

Inkubator INiTS 37 Projekte aus den Bereichen Informations- und

Telekommunikationstechnologie, Life Sciences und aus anderen technischen und

naturwissenschaftlichen Bereichen betreut, wobei im letzten Jahr 20 neue Projekte

aufgenommen wurden. In Summe haben zwölf der 37 Projekte den Inkubator nach einer 18-

monatigen Betreuungsphase als Alumni verlassen, zehn davon nach einer erfolgreichen

Gründung.

Im Jahr 2005 aufgenommene INiTS-Projekte der Universität Wien

- Bios4 (Aufzeichnung von Lösungswegen bei bestehenden Spannungen und Konflikten

durch Prozessanalyse, Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Technologien

etc.)

- Blue Elph (Entwicklung eines völlig neuartigen Genussmittels)

- DAGOPT (Entwicklung von modernen Algorithmen und strukturierten

Modellierungssprachen)

- negPoint (Neuartige Internet Verhandlungsplattform mit verhandlungsvorbereitenden

und unterstützenden Funktionen)

- QS2 (Operation Research und Risikomanagement)

AplusB Evaluierung

Besonders erfreulich war auch die positive Beurteilung der bisherigen Arbeit von INiTS bei

der im Mai 2005 durchgeführten AplusB Evaluierung. Das EvaluatorInnenteam hob vor allem

die Professionalität des engagierten Teams und die Hochwertigkeit der Leistungen hervor,

was sich auch in den Erfolgen der Einrichtung und in der Zufriedenheit der GründerInnen

widerspiegelt.

Investorentag und Inkubatorform

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Um Business Angels und institutionellen InvestorInnen einen Überblick über die 30

interessantesten Gründungsprojekte zu geben und einen effizienten Erstkontakt zu

ermöglichen, veranstaltete INiTS am 27. Jänner 2005 erstmals den Investorentag.

Die Möglichkeit zum laufenden Erfahrungsaustausch und zur Diskussion gründungsrelevanter

Themen haben die aufgenommenen GründerInnen und Alumni seit Anfang 2005 ein Mal im

Monat im Inkubatorforum des INiTS.

INiTS Award 2005

Im Jahr 2005 organisierte INiTS gemeinsam mit den akademischen Einrichtungen erstmals

den Diplomarbeits-/Dissertationswettbewerb INiTS Award, bei dem DiplomandInnen und

DissertantInnen der akademischen Einrichtungen ihre wissenschaftlichen Arbeiten einreichen

konnten, die anschließend von einer externen Jury auf ihre wirtschaftliche Verwertbarkeit hin

überprüft und bewertet wurden. Die GewinnerInnen wurden schließlich im Rahmen einer

Veranstaltung im Oktober 2005 prämiert.

INiTS Business Academy

Auch das Weiterbildungsprogramm INiTS Business Academy wurde im vergangen Jahr ins

Leben gerufen und bietet Interessierten Workshops an, die aus Erfahrungen mit den in den

letzten zwei Jahren im Inkubator betreuten Gründungsvorhaben entwickelt wurden und sich

an den konkreten Bedürfnissen von innovativen GründerInnen orientieren. Das für die

aufgenommenen GründerInnen verpflichtende Programm setzt sich aus der

Orientierungsveranstaltung „Idee, was nun?“, dem Intensivworkshop „Business Basics“, der

einen umfassenden Überblick über businessrelevante Themen gibt, sowie verschiedenen

Spezialworkshops zusammen und wurde von den GründerInnen überaus positiv beurteilt.

CAREER CENTER DER UNIVERSITÄT WIEN (UNITRAIN)

Das Career Center der Universität Wien wurde etabliert, um Studierenden und

AbsolventInnen aller Studien Beratung und Service in Karrierefragen zu bieten. Neben

relevanten Informationen zur Jobsuche gehören kostenlose Beratungen, Bewerbungstipps,

Lebenslaufanalysen, Karriere-Coachings, Workshops und Karriere-Talks mit ExpertInnen

zum Angebot. Mit dem Career Center bietet die Universität Studierenden und AbsolventInnen

die Möglichkeit, die eigenen Job-Chancen am Markt zu erhöhen, Zusatzqualifikationen und

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Soft-Skills zu erwerben und Berufserfahrung durch Praktika und Auslandsaufenthalte zu

erlangen. Zusätzlich ist eine wichtige Aufgabe des Career Centers, Wirtschaft und Universität

zu vernetzen und Kontakte in beide Richtungen zu knüpfen.

Beratung und Coaching

Das Career Center beantwortete im Berichtsjahr etwa 800 E-Mail-Anfragen sowie 400

telefonische Anfragen und führte 290 kostenlose Beratungen sowie 145 individuelle Einzel-

Coaching-Einheiten zu Karrierethemen durch. Themenschwerpunkte dabei waren vor allem

Potenzialanalyse, Berufsfeldanalyse, Berufsfindung, Lebenslaufanalyse, Optimierung der

Bewerbungsunterlagen, Simulation von Bewerbungsgesprächen sowie Assessment Center

Vorbereitung.

Seminare und Workshops

2005 wurden rund 45 praxisorientierte Seminare und Workshops zur Vermittlung der

notwendigen Skills für den Weg zum Traumjob angeboten und zahlreich von Studierenden

und AbsolventInnen frequentiert. Themen der Workshops waren „Richtig bewerben“,

Rhetorik, Präsentationstechnik, Bewerbungsgespräch sowie Assessment Center Training.

Im gleichen Jahr konnte ebenfalls ein neuer Schwerpunkt für GeisteswissenschafterInnen

gesetzt werden. Themen wie „Richtig bewerben in Kunst und Kultur“ und „Praktika für

GeisteswissenschafterInnen“ stießen auf großes Interesse. Die Anmeldezahlen von

durchschnittlich 150 Personen zeigen, dass in diesem Bereich große Nachfrage herrscht.

Messen und Recruiters Nights

Das Career Center der Universität Wien organisierte im Jahr 2005 folgende Karriere-Messen,

um Studierende sowie AbsolventInnen mit potenziellen ArbeitgeberInnen in Verbindung zu

bringen:

- die SUCCESS05 – die mittlerweile größte Karrieremesse für JuristInnen im

deutschsprachigen Raum am Juridicum Wien; siehe: www.unitrain.at/success05

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- die NAWI-SUCCESS05 – die Karrieremesse für NaturwissenschafterInnen im

Pharmaziezentrum der Universität Wien; die NAWI-SUCCESS wurde 2005 zum

ersten Mal veranstaltet und dient als Bindeglied für Theorie und Praxis für

ChemikerInnen, MedizinerInnen, MathematikerInnen, PhysikerInnen,

GeowissenschafterInnen, GeographInnen, AstronomInnen und

LebenswissenschafterInnen; siehe: www.unitrain.at/nawi-success05

- die BWZ-SUCCESS05 – die Karrieremesse für WirtschafterInnen und

WirtschaftsinformatikerInnen am BWZ Wien; siehe: www.unitrain.at/bwz-success05

- die Excellence05 – die Karrieremesse für Studierende und AbsolventInnen der

Universität Graz; siehe: www.unitrain.at/excellence05

Auf jeder der angeführten Messen fand eine Recruiters Night am Abend des Messetages statt,

bei der PersonalchefInnen führender Unternehmen im lockeren Rahmen eines Cocktail-

Empfangs auf Studierende und junge AbsolventInnen treffen. Ziel ist es, Kontakte zu

knüpfen, sich kennen zu lernen und über eine mögliche Zusammenarbeit zu sprechen. Pro

Recruiters Night werden den Unternehmen etwa 30 besonders erfolgreiche Studierende

("High Potentials") vorgestellt.

Kontakte zur Wirtschaft

Eine der Hauptaufgaben des Career Centers ist es, Kontakte zur Wirtschaft zu knüpfen und zu

pflegen. Mit insgesamt 242 KundInnen aus Pharmazie, Consulting, dem Öffentlichen Dienst,

Verlagen, der Industrie, dem Dienstleistungsbereich, Wirtschaftstreuhand und Juristerei ist

dies hervorragend gelungen. Die Tatsache, dass die KundInnen des Career Centers in so

vielfältigen Branchen und Bereichen tätig sind, bietet den Studierenden und AbsolventInnen

ein breites Angebot, um als Young Professionals mit bis zu drei Jahren Berufserfahrung, als

AbsolventInnen und Studierende oder als PraktikantInnen eine Vollzeit- oder

Teilzeitbeschäftigung zu finden. Durchschnittlich wurden fünf AbsolventInnen pro Monat an

anfragende Unternehmen (Rechtsanwaltskanzleien, Wirtschaftstreuhänder, Banken,

Versicherungen, etc.) vermittelt.

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5.5 UNIVERSITÄTS-SPORTINSTITUT

Im Studienjahr 2004/05 betreute das USI Wien 36.456 TeilnehmerInnen. Das mannigfaltige

Angebot umfasste 2.079 Kurse in zahlreichen Sportarten und Sparten. Im Wintersemester

2004/05 wurden 135 Sparten angeboten, im Sommersemester 2005 waren es 143. Neu im

Angebot waren Breakdance, Flag-Football, Fliegenfischen, Improvisationstheater und

Theatersport, Lacrosse, Shiatsu, Video-Clip-Dancing und Workout.

Statistik der Inskriptionen und Kurse für das Studienjahr 2004/2005:

TeilnehmerInnen Gesamtzahl

Inskriptionen

Anzahl Kurse

Wintersemester

2004/05

18.950 28.148 965

Sommersemester 2005 17.506 27.612 1.114

SUMME 36.456 55.760 2.079

Diese Kurse wurden von ca. 350 qualifizierten USI-InstruktorInnen und USI-KursleiterInnen

gehalten. Für Vertretungen standen zusätzlich über 100 LehrerInnen zur Verfügung.

Aufstellung der Anzahl der eingesetzten Lehrkräfte:

USI-

InstruktorInnen

USI-KursleiterInnen

Wintersemester

2004/05

53 290

Sommersemester 2005 52 295

Die Kurse wurden im Wintersemester 2004/05 an 39 Standorten, im Sommersemester an 36

Standorten abgehalten. Dabei waren die vom USI Wien selbst verwalteten Sportanlagen –

Althanstraße, Grimmgasse, Kreuzgasse, Rennweg, Sensengasse und UTA – und die zur

Verfügung stehenden Zeiten am Universitätssportzentrum Schmelz – zu fast 100 %

ausgelastet.

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AUS- UND FORTBILDUNGEN KALENDERJAHR 2005

Zusätzlich zum Übungsbetrieb bietet das Universitäts-Sportinstitut Aus- und Fortbildung für

LehrerInnen in verschiedenen Bereichen an.

Angebotene Kurse und TeilnehmerInnenzahl 2005:

Aerobic- und

FitnesslehrerInnenausbildung

74 TeilnehmerInnen

AquafitnesslehrerInnenaus-

und -fortbildung

44 TeilnehmerInnen

Gesund- und

VitallehrerInnenausbildung

42 TeilnehmerInnen

Hip Hop-LehrerInnenaus-

und -fortbildung

19 TeilnehmerInnen

Nordic-WalkinglehrerInnenausbildung 68 TeilnehmerInnen

PilateslehrerInnenausbildung 24 TeilnehmerInnen

SportkletterlehrerInnenausbildung 21 TeilnehmerInnen

Massagegrundausbildung 20 TeilnehmerInnen

Tae-BoxinglehrerInnenausbildung 19 TeilnehmerInnen

5.6 ALUMNIVERBAND

Der Alumniverband der Universität Wien konnte seinen Mitgliedern auch 2005 wieder eine

vielfältige und abwechslungsreiche Auswahl an Freizeitaktivitäten,

Weiterbildungsmaßnahmen und Services bieten, die gemeinsam mit zahlreichen

Partnerinstitutionen realisiert werden konnten.

UNIUN (UNIVERSITÄTSABSOLVENTiNNEN GRÜNDEN UNTERNEHMEN)

Die Gründungsinitiative UNIUN ist im September 2005 mit mehr als 160 TeilnehmerInnen in

den fünften Durchgang gestartet. Das dreistufige Programm beinhaltet umfangreiche

Information, fachspezifische Seminare der BWL, Kommunikations- und

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Persönlichkeitstrainings, Sustainability Skills, Coaching, Businessplanentwicklung, Kontakte

und Networking. Die UNIUN-Teilnahmeplätze im Wert von je EUR 9.500 werden wieder zur

Gänze durch den Europäischen Sozialfonds, das bm:bwk, das Bundesministerium für

Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und das Bundesministerium für Wirtschaft

und Arbeit (BMWA) finanziert.

CHÖRE DER UNIVERSITÄT WIEN

Ein weiteres wichtiges Projekt des Alumniverbands sind die Chöre und das Streichorchester

der Universität Wien. 2005 fanden viele erfolgreiche Konzerte statt (z.B.

Weihnachtskonzerte, Auftritt im Burgtheater, …). Ein Höhepunkt war die Konzerttournee des

Chores durch Anatolien, Syrien, Libanon, Georgien und Armenien. Durchwegs positive

Resonanz und ein überwältigendes Interesse haben dazu geführt, ein ähnliches Projekt für das

kommende Jahr bereits in Angriff zu nehmen.

VERANSTALTUNGEN UND SYMPOSIEN

Der Alumniverband trat als Co-Veranstalter bei vielen Veranstaltungen der UB auf, darunter

„Grenzgänge in der Wissenschaft; Bewusstsein in Raum-Zeit-Tod“, „Adalbert Stifter, die

Wiener Jahre 1826–1848“, „Viktor Frankl aktuell – Sinnsuche und Wissenschaft“, u.v.a.

Gemeinsam mit der Gesellschaft für Bildung und Kultur lud der Alumniverband zu zwei

Symposien: Im Juni wurde im AK Bildungszentrum das Thema „Was kann die Weiterbildung

an der Universität für Beruf und Selbstständigkeit bringen?“ erörtert. Im Oktober wurde im

Palais Eschenbach über die Zukunft der geisteswissenschaftlichen Studienrichtungen

diskutiert.

1365 GRÜNDE FÜR DIE UNIVERSITÄT WIEN

Das Top Alumni Projekt „1365 Gründe für die Universität Wien“ startete in seine dritte

Phase. Viele prominente AbsolventInnen aus Politik, Kultur und Wirtschaft unterstützen ihre

Alma Mater mit einem Testimonial. Die Statements von Wolfgang Schüssel, Mini Bydlinski,

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Michael Häupl, Brigitte Bierlein, Kurt Waldheim u.v.a. wurden im Campus Magazin und auf

www.alumni.ac.at veröffentlicht.

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5.7 HÖHEPUNKTE DES VERANSTALTUNGSJAHRES 2005

Aus der Fülle von unterschiedlichen Veranstaltungen, die im Laufe des Jahres 2005 an der

Universität Wien stattgefunden haben, finden im Folgenden nur einige ausgewählte

Erwähnung:

VERGABE DER HERDER-PREISE 2005

Ende April vergab die Alfred-Toepfer-Stifung F.V.S. Hamburg im großen Festsaal der

Universität Wien die Herder-Preise und Herder-Studienstipendien. Die mit je EUR 15.000

dotierten Herder-Preise werden jährlich an Persönlichkeiten aus ost- und südosteuropäischen

Ländern verliehen, die einen besonderen Beitrag zur europäischen Kulturlandschaft geleistet

haben. Mit den Herder-Preisen sind Studienstipendien verknüpft, die jeweils einer von der

Preisträgerin oder vom Preisträger vorgeschlagenen begabten Nachwuchskraft ein Studienjahr

an einer Wiener Universität ermöglicht.

Die Herder-Preise 2005 gingen an den Theaterregisseur Eimuntas Nekrošius

(Vilnius/Litauen), die Schriftstellerin Hanna Krall (Warschau/Polen), den Kunsthistoriker Jiří

Kuthan (Prag/Tschechien), den Maler Károly Klimó (Budapest/Ungarn), den

Musikwissenschafter Primož Kuret (Ljubljana/Slowenien), den Literaturwissenschafter

Krešimir Nemec (Zagreb/Kroatien) und den Philosophen Andrei Marga (Cluj-

Napoca/Rumänien).

JUBILÄUMSVORLESUNG

Anlässlich der Wiedereröffnung der Universität Wien nach dem Zweiten Weltkrieg im Mai

1945 hielt emer. O. Univ.-Prof. Dr. Kurt Schubert am 2. Mai 2005 eine Jubiläumsvorlesung

zum Thema „Zionismus und jüdische Identität“. Kurt Schubert, geb. 1923 in Wien, wurde

einst mit der Wiedereröffnung der Universität Wien beauftragt und hielt am 2. Mai 1945 die

erste Lehrveranstaltung nach Ende des Zweiten Weltkrieges. 1966 gründete er das Institut für

Judaistik und lehrt bis heute Judaistik an der Universität Wien.

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KONFERENZ „QUANTUM PHYSICS OF NATURE & 6. EUROPEAN QIPC

WORKSHOP“

Von 20. bis 26. Mai 2005 fand die hochkarätig besetzte Konferenz „Quantum Physics of

Nature & 6. European QIPC Workshop“ an der Universität Wien statt. Kollektive

Quantenphänomene, Interferometrie von Materiewellen, Quanten-Informationsverarbeitung,

Atom- und Ionenfallen, fundamentale Quantentheorien und Festkörper-Quanteneffekte waren

die Themen der unter der Federführung von Markus Arndt konzipierten Tagung, die am 60.

Geburtstag von Experimentalphysiker Anton Zeilinger begann.

Unter den TeilnehmerInnen fanden sich nicht nur die SpitzenforscherInnen des Fachs aus

Österreich, wie Rainer Blatt, Rudolf Grimm oder Peter Zoller, sondern auch internationale

Größen wie der britische Mathematiker Roger Penrose (Oxford University) oder Daniel

Greenberger vom City College, New York. Mit zwei öffentlich zugänglichen Abendvorträgen

wandte sich die Konferenz auch an ein interessiertes Laien-Publikum: Der theoretische

Physiker Lee Smolin vom Perimeter Institute for Theoretical Physics in Waterloo (Kanada)

sprach im Lesesaal der Universitätsbibliothek zum Thema „The unfinished revolution:

Finishing what Einstein started“ (Die unvollendete Revolution: Vollenden, was Einstein

begonnen hat). Sir Roger Penrose von der Universität Oxford hielt im Rahmen der Einstein

Lectures der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) den Vortrag "Ist die

Quantenmechanik unvollständig und helfen Einsteins Gesetzmäßigkeiten, sie zu

vervollständigen?".

XVII. INTERNATIONAL BOTANICAL CONGRESS

Von 18. bis 23. Juli 2005 veranstaltete der Verein zur Förderung der Pflanzenwissenschaften

gemeinsam mit der Universität Wien und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft

und Kunst, unterstützt von der Universität für Bodenkultur, der Technischen Universität, der

Veterinärmedizinischen Universität, der Stadt Wien und zahlreichen Sponsoren den XVII.

International Botanical Congress (IBC). 4.000 internationale ExpertInnen folgten der

Einladung und diskutierten im Austria Center in Wien über so aktuelle Themen wie

Gentechnik, Zellbiologie, Diversitätsforschung, Ökologie und Naturschutz.

Die außerordentlich hohe Besucherzahl verdeutlichte die Aktualität der Themen und betonte

die Stellung der Universität Wien und anderer österreichischer Forschungsinstitute in diesen

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Bereichen. Darüber hinaus stand dieser Kongress im Zeichen eines besonderen Jubiläums: er

fand nach genau 100 Jahren wieder in Wien statt. Aus diesem Anlass hielt der renommierte

Pflanzengenetiker Diter von Wettstein, ein Enkel des Kongresspräsidenten von 1905, den

Eröffnungsvortrag zur Pflanzenbiologie im 21. Jahrhundert.

INTERNATIONALE KONFERENZ DER EUROPEAN ASSOCIATION FOR

JAPANESE STUDIES (EAJS)

Ein Schwerpunkt der EU war 2005 den Beziehungen zwischen Europa und Japan gewidmet.

Aus diesem Grund hatte der Gastgeber der internationalen Konferenz der European

Association for Japanese Studies (EAJS) – das Institut für Ostasienwissenschaften der

Universität Wien – die ursprünglich für 2006 geplante Tagung um ein Jahr vorverlegt. Die

internationale Japanologie-Konferenz fand von 31. August bis 3. September 2005 erstmals in

Wien statt. 700 TeilnehmerInnen aus aller Welt konnten sich auf der Konferenz nicht nur

wissenschaftlich, sondern auch kulturell austauschen. Besondere Aufmerksamkeit wurde bei

dem Kongress der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses geschenkt.

Die EAJS formierte sich 1972, mit dem Ziel eine bessere Vernetzung zu erreichen. Der

ehemalige Präsident der Vereinigung, O. Univ.-Prof. Sepp Linhart, Vorstand des Instituts für

Ostasienwissenschaften der Universität Wien, konnte sich neben den europäischen

JapanologInnen vor allem über zahlreiche TeilnehmerInnen aus Japan freuen, da es keine

Weltorganisation für Japanologie gibt.

12. RCMNS-KONGRESS

Von 8. bis 10. September 2005 fand an der Universität Wien der 12. RCMNS (Regional

Committee of Mediterranean Neogene Stratigraphy)-Kongress statt. RCMNS ist eine

internationale Vereinigung renommierter GeowissenschafterInnen, die es sich zum Ziel

gesetzt hat, die Entstehung der Welt während der letzten 20 Millionen Jahre zu entziffern.

Der Kongress wurde vom Institut für Paläontologie der Universität Wien gemeinsam mit dem

Naturhistorischen Museum veranstaltet. Diskutiert wurden die Entwicklungen von Fauna und

Flora im Wechselspiel von globalem Klimawandel, von geodynamischen Trends und

Meeresspiegelschwankungen. Die WissenschafterInnen sind damit auch Phänomenen wie

Tsunamis oder Hurricans mit ihren verheerenden Auswirkungen auf der Spur.

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SPIEL.RAUM.PHYSIK UND „LANGE NACHT DER FORSCHUNG“

Das Wissenschaftsfestival spiel.raum.physik fand von 29. September bis 1. Oktober 2005 im

Hauptgebäude der Universität Wien statt. Anlässlich des World Year of Physics 2005 zeigte

spiel.raum.physik, wie sehr Physik unseren Alltag verändert hat – man denke nur an

Fernsehen, Handy oder GPS – und welche große Rolle Physik in der modernen Forschung

vieler Disziplinen spielt – von Archäologie bis Zellbiologie. Im Arkadenhof wurden über 70

Experimente aufgebaut, bei denen Interessierte auch selbst mitmachen konnten. In Mini-

Lectures veranschaulichten WissenschafterInnen für alle Altersgruppen die

Anwendungsvielfalt der modernen Physik, und auch der Show-Teil kam mit

Wissenschaftsartistik, Kunst und Zauberei nicht zu kurz. Insgesamt besuchten über 8.000

Personen, darunter 150 Schulklassen, an diesen Tagen das Wissenschaftsfestival.

Als Abschluss von spiel.raum.physik fand am 1. Oktober die „Lange Nacht der Forschung„

statt. Unter dem Motto „Alles im Griff? Wissenschaft und Sicherheit“ präsentierte die

Universität Wien gemeinsam mit rund 150 anderen Stationen in Wien, Innsbruck und Linz

ihre vielfältigen Forschungsarbeiten in publikumswirksamer Weise. An fünf Standorten

(Hauptgebäude, Neues Institutsgebäude, Institut für Astronomie, Botanischer Garten und

Campus Vienna Biocenter) erhielten BesucherInnen bis Mitternacht Einblicke in eine breite

Palette an wissenschaftlichen Arbeiten.

WISSENSTRANSFER ZWISCHEN CHINESISCHEN JURISTiNNEN UND DER

UNIVERSITÄT WIEN

Ein weiteres wissenschaftliches Projekt widmete sich 2005 ebenfalls dem Austausch mit

asiatischen WissenschafterInnen. Im Mai erfolgte die Abschlussveranstaltung eines

Austauschprojekts zum Thema „Rechtskultur“ mit chinesischen JuristInnen, das der Sinologe

Ao. Univ.-Prof. Dr. Richard Trappl gemeinsam mit dem Rechtsphilosophen Ao. Univ.-Prof.

MMag. Dr. Christian Stadler von der Universität Wien organisierte.

Erstmals nahmen bei dieser Gelegenheit VertreterInnen des National Judges College of the

Supreme People’s Court der Republik China, des Ministry of Justice und der National

Defence University of China an Seminaren außerhalb Chinas teil.

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Diese Aktivitäten der Universität Wien verstehen sich als Beitrag zu den EU-China „Legal

Cooperation Projects“ und sollen im nächsten Studienjahr fortgesetzt werden.

KINDERUNIWIEN 2005

Das Kinderbüro an der Universität Wien organisierte 2005 zum dritten Mal sehr erfolgreich

die KinderuniWien. Von 11. bis 15. Juli 2005 stellten über 3.500 Kinder an die 350

teilnehmenden WissenschafterInnen neugierige Fragen und wollten von ihnen Spannendes

aus allen Bereichen der Wissenschaft und Forschung erfahren.

Neben der KinderuniWissenschaft (Universität Wien) und der KinderuniKunst (Universität

für angewandte Kunst Wien) war diesmal erstmals die Medizinische Universität Wien mit der

KinderuniMedizin mit dabei. Das Rahmenprogramm der KinderuniWien 2005 war

umfangreicher und bunter als je zuvor. Neben dem Schwerpunkt „Gesund & Gut drauf“ mit

Rückenuni und Geschicklichkeitsparcours waren „Sprachen und Kulturen“ besonders wichtig.

Beispielsweise konnten Kinder erste Erfahrungen mit der Gebärdensprache machen, es gab

einen „StudentInnenaustausch“ mit Bratislava und es wurde international gekocht und

gekostet.

ERÖFFNUNG VON „DENK-MAL – MARPE LANEFESH“

Die Universität Wien eröffnete am 20. Oktober 2005 gemeinsam mit der Israelitischen

Kultusgemeinde den ehemaligen jüdischen Betpavillon am heutigen Universitätscampus.

Dieses 1938 von den Nationalsozialisten geschändete Bethaus wurde nach dem Zweiten

Weltkrieg als Transformatorraum für die Stromspeisung des nahe gelegenen „Narrenturms“

verwendet und blieb als solcher bis zum Jahr 2000 in Betrieb. Die Künstlerin Minna Antova

gestaltete den ehemaligen jüdischen Betpavillon in einem mehrjährigen künstlerischen

Projekt in „DENK-MAL – Marpe Lanefesh“ um. Entstanden ist ein lebendiger Ort der

Erinnerung, der auf seine kulturelle Bedeutung verweist. Zur Eröffnung sprachen u.a. Ariel

Muzicant, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, und Andreas Mailath-Pokorny,

Stadtrat für Kultur und Wissenschaft.

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6. AUSGEWÄHLTE PROJEKTE AUS DEM

DIENSTLEISTUNGSBEREICH

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6.1. MAßNAHMEN DER PERSONALENTWICKLUNG UND DES

PERSONALWESENS

Durch die veränderte Organisationsstruktur der Universität Wien und deren Neuausrichtung

sehen sich MitarbeiterInnen und Organisationseinheiten mit neuen Herausforderungen

konfrontiert. Gemäß den Schwerpunktsetzungen des Entwicklungsplans hinsichtlich einer

strategischen Ausrichtung der Personalentwicklung wurde eine Reihe von Maßnahmen

initiiert bzw. umgesetzt, um die Qualifikation, Leistungsfähigkeit, Motivation und

Identifikation der MitarbeiterInnen nachhaltig zu steigern.

Im Jahr 2005 bot die Universität Wien im Rahmen der Personalentwicklung 256 Seminartage

an, die von insgesamt 1.057 TeilnehmerInnen in Anspruch genommen wurden.

Schwerpunktthemen waren unter anderem Kommunikation und Rhetorik, Recht,

Frauenförderung, Fremdsprachen, EDV, Führung und Personal Skills sowie

Hochschuldidaktik und E-Learning. Das umfangreiche Programm ergab sich aus der

Kooperation mehrerer Einheiten. Das Referat Personalentwicklung arbeitete unter anderem

intensiv mit dem Referat Lehrentwicklung, der DLE Zentraler Informatikdienst und dem

Sprachenzentrum (Innovationszentrum Universität Wien GmbH) zusammen.

Die Curricula „Kunst in der Lehre" (4. Durchgang) und „Karriereplanung für

Wissenschafterinnen" (3. Durchgang) wurden im Jahr 2005 durch das Curriculum

„eCompetence" erweitert (vgl. Kapitel „3. Studium und Lehre/Weiterbildung“, Seite 39).

Außerdem wurde im Jahr 2005 der so genannte "Welcome Day" an der Universität Wien

institutionalisiert (Details siehe unter Kapitel „6.2 Services für (neue) MitarbeiterInnen und

interne Kommunikation“, Seite 97).

JAHRESGESPRÄCH

Ab dem Frühjahr 2005 beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe, welche sich aus Führungskräften

von Fakultäten und Dienstleistungseinrichtungen sowie wissenschaftlichen ExpertInnen

zusammensetzte, mit der Neukonzeption des Jahresgesprächs.

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Als organisierte Form des Dialogs zwischen MitarbeiterIn und Führungskraft dient es als

zentrales Personalentwicklungsinstrument und Plattform, auf welcher die Themen „Ziele und

Zielerreichung“, „Qualifikation und Karriere“ sowie „Aufgaben und Leistungen“ gemeinsam

besprochen werden und zu „individuellen“ Zielvereinbarungen führen. Weiters beinhaltet das

Konzept zum Jahresgespräch auch Überlegungen zu notwendigen Begleitmaßnahmen.

Auf Grund der 2005 erfolgten Vorbereitungsarbeiten konnten Anfang 2006 bereits erste

Umsetzungsschritte gesetzt werden.

BILDUNGSBEDARFSERHEBUNG

Im Herbst 2005 startete eine Bildungsbedarfserhebung für alle administrativen

MitarbeiterInnen (MitarbeiterInnen in den Fakultäten, Zentren, Dienstleistungseinrichtungen

und Stabsstellen). Das Ziel war eine systematische Erfassung und Analyse des

Weiterbildungsbedarfs der MitarbeiterInnen der Universität Wien. Auf der Basis der

Ergebnisse sollen weitere Schritte der Personalentwicklung zur Weiter- und

Höherqualifizierung des Personals gesetzt werden.

Die Inhalte der Bildungsbedarfserhebung umfassten zwei Bereiche: Erstens eine Stärken- und

Schwächenanalyse der Qualifikationen, die als Basis für die Analyse des

Weiterbildungsbedarfs dienen soll. Zweitens die Erfassung von vorhandenen Qualifikationen

der MitarbeiterInnen (Aus- und Weiterbildungen, Zusatzqualifikationen).

Der an ca. 1.600 MitarbeiterInnen gerichtete Fragebogen wurde Mitte November 2005

verschickt. Die Auswertung der Ergebnisse wurde im Jänner 2006 abgeschlossen.

JOB-CENTER

Personalentwicklung und Personalabteilung erarbeiteten gemeinsam mit dem Zentralen

Informatikdienst ein Konzept zur Verbesserung des systematischen Personal-

Auswahlverfahrens. Das Job-Center dient der Vereinheitlichung und Straffung derzeitiger

Organisationsabläufe und ist für die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben (z.B.

Bildungsdokumentation, Frauenförderungsplan, Berichtswesen) unerlässlich. Darüber hinaus

soll es der Universität Wien einen professionellen Auftritt am Arbeitsmarkt und eine

optimierte BewerberInnenbetreuung ermöglichen. Die standardisierte und EDV-unterstützte

Dokumentenverwaltung und Korrespondenz sowie der entsprechende Auftritt nach außen

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(Serviceleistung für die BewerberInnen) werden zur professionellen Präsentation der

gesamten Universität Wien beitragen.

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PROJEKT PM-SAP

Da mit Jänner 2006 das gesamte Personalmanagement des Bundes auf die Standardsoftware

SAP (PM-SAP) umgestellt werden sollte, wurde die Datenmigration und Datenüberprüfung

im Produktivsystem PM-SAP bereits im Juni 2005 erfolgreich abgeschlossen. In Zukunft

werden die Bezüge der insgesamt 1.285 BeamtInnen der Universität Wien über diese

Software abgerechnet.

Die MitarbeiterInnen der Personalabteilung wurden im Rahmen von projektbezogenen

Schulungen und Spezialkursen auf die Umstellungen vorbreitet. Die Produktivsetzung

erfolgte mit der Auszahlung der Jännerbezüge 2006.

6.2. SERVICES FÜR (NEUE) MITARBEITERiNNEN UND INTERNE

KOMMUNIKATION

Im Laufe des Jahres 2005 hat die Universität Wien verschiedene neue Services für

MitarbeiterInnen des allgemeinen und des wissenschaftlichen Universitätspersonals

eingerichtet.

WELCOME DAY

Mit Oktober 2005 startete der "Welcome Day" an der Universität Wien. Neue

MitarbeiterInnen werden über diese regelmäßig stattfindende Initiative an ihrem neuen

Arbeitsplatz willkommen geheißen. Im Rahmen der Veranstaltung erhalten die

TeilnehmerInnen einen Überblick über Organisation, Struktur und Entwicklungsziele sowie

einen Einblick in Tradition und Geschichte der Universität Wien. Neben dem Rektorat

informieren die DLE Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement, die Vorsitzenden

beider Betriebsräte und Vertreterinnen des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen die

neuen MitarbeiterInnen. Organisiert wird die halbtätige Veranstaltung vom Referat

Personalentwicklung.

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ANTRITTSVORLESUNGEN

Mit der Wiederbelebung der universitären Tradition der Antrittsvorlesungen wurde eine

Plattform geschaffen, in der neu berufene WissenschafterInnen sich und ihre

Forschungsschwerpunkte einer breiten inneruniversitären Öffentlichkeit vorstellen können.

Die DLE Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement unterstützte die Fakultäten

und Zentren bei der Organisation und Abhaltung der Antrittsvorlesungen und begleitete diese

mit der entsprechenden Medienarbeit.

Im Jahr 2005 fanden insgesamt elf Antrittsvorlesungen statt, bei denen zur internen

Kommunikation und wissenschaftlichen Vernetzung beigetragen werden konnte (in

alphabetischer Reihenfolge): Gottfried Biewer, Professor für Sonder- und Heilpädagogik;

Gerhard Budin, Professor für Translatorische Terminologiewissenschaft und

Übersetzungstechnologie; Verena M. Dirsch, Professorin für Pharmakognosie; Thilo

Hofmann, Professor für Umweltgeowissenschaften; Wolfgang Kautek, Professor für

Physikalische Chemie; Armin Lange, Professor für Judaistik; Helmut Leder, Professor für

Allgemeine Psychologie; Bernhard Palme, Professor für Alte Geschichte und Papyrologie;

Elisabeth Seidl, Professorin für Pflegewissenschaft; Oliver Schmitt, Professor für Geschichte

Osteuropas; und Christian Swertz, Professor für Medienpädagogik.

E-MAIL-FORSCHUNGSNEWSLETTER

Durch den Aufbau einer aktiven und kontinuierlichen Wissenschaftskommunikation gilt es,

die Vielfalt der Forschungstätigkeit an der Universität Wien in ihrer gesamten Bandbreite und

Qualität zu präsentieren. Um die Leistungen im Bereich Wissenschaft und Forschung einer

breiten internen und externen Öffentlichkeit kommunizieren zu können, wurde ein

elektronischer Forschungsnewsletter entwickelt und etabliert.

Der Newsletter erscheint in monatlichen Abständen und wird an alle MitarbeiterInnen der

Universität Wien, an JournalistInnen und zusätzlich an relevante EntscheidungsträgerInnen

aus Politik, Verwaltung und den wichtigsten Forschungsinstitutionen in Österreich versandt.

Die inhaltliche Form wurde bewusst auf wenige Rubriken fokussiert, um durch ihr

periodisches Erscheinen den Wiedererkennungswert zu steigern:

- Neue Professuren und deren Forschungsschwerpunkte

- Porträts von PreisträgerInnen und deren Forschungstätigkeit

- Vorstellung von JungwissenschafterInnen an der Universität Wien

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- Aktuelle Themen, zu denen an der Universität Wien geforscht wird

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6.3. PROJEKT REPORTING SYSTEM DER UNIVERSITÄT

WIEN

Rascher Zugriff auf aktuelle Information aus allen universitären Bereichen wird Realität: Im

Herbst 2004 wurde das Projekt Reporting System der Universität Wien begonnen. Die

Abwicklung des Projekts erfolgte in enger Zusammenarbeit der DLE Zentraler

Informatikdienst (ZID) mit der DLE Finanzwesen und Controlling (Quästur).

RAHMENBEDINGUNGEN

Das Projekt Reporting System wurde gestartet, um ein Berichtswesen aus allen universitären

Bereichen zur Unterstützung der EntscheidungsträgerInnen der Universität Wien aufzubauen.

Wurden die Datenbestände bisher vor allem für statistische Zwecke verwendet, so setzt das

Universitätsgesetz 2002 auf eine neue Qualität der Verwendung von Daten: diese sind –

neben den jährlich zu liefernden Kennzahlen der Wissensbilanz – Basis der Leistungs- und

Zielvereinbarungen und dienen somit der internen und externen Steuerung der Universität.

PROJEKTZIELE

Mit dem Projekt Reporting System sollen die folgenden Ziele erreicht werden:

- Implementierung eines umfassenden Standardberichtswesens;

- Nutzung der Vorteile eines Reporting Systems (Data Warehouse): Konsistenz,

Datenqualität, Abfrageperformance, dezentrale und benutzerfreundliche Berichtsverteilung

über das Web;

- Schaffung eines einheitlichen Abfragesystems für alle Datenbereiche inklusive Ablöse

bisheriger Datenabfragen aus den operativen Systemen;

- Schaffung der Möglichkeit für Fakultäten, Zentren und Dienstleistungseinrichtungen, selbst

benötigte Auswertungen durchzuführen.

PROJEKTFORTSCHRITT

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Im Rahmen des Projekts Reporting System wurde eine umfassende, vereinheitlichte

Datenbasis aus den operativen Systemen i3v (Daten zu Personal, Studierenden, Lehre,

Infrastruktur) und SAP (Finanzdaten) geschaffen. Diese für Auswertungszwecke optimierte

Datenbank wird mit Daten der operativen Systeme befüllt, in einen Daten-

Qualitätsmanagementprozess übergeführt, der die koordinierte Erfassung, Analyse und

Bereinigung von Qualitätsmängeln in den Datenbeständen ermöglicht und nachhaltig sichert.

Im Mai 2005 erfolgte der Zuschlag auf die Ausschreibung des Frontend-Tools an die

Firma Siemens Business Systems, die eine Implementierung des Data Warehouse mit der

Software „Cognos“ angeboten hatte. Aus den operativen Systemen i3v und SAP wurden

die benötigten Daten von der DLE Zentraler Informatikdienst unter Verwendung des

Oracle Warehouse Builder extrahiert, transformiert und in die Cognos-Datenbank

geladen, aus welcher die angeforderten Berichte erstellt werden. Cognos stellt ein über

Web zugängliches Portal zur Verfügung, in dem Berichte von befugten BenutzerInnen

jederzeit abgerufen und ausgeführt werden können.

Der Produktivstart des Projekts Reporting System wird im Februar 2006 erfolgen.

6.4. BAULICHE MAßNAHMEN

Neben zahlreichen baulichen Maßnahmen an den unterschiedlichen Standorten der

Universität Wien, wie z.B. dem Einbau von behindertengerechten Liften an mehreren

Standorten, Adaptierungs- und Einrichtungsmaßnahmen, Fassaden- und

Komplettrenovierungen standen im Jahr 2005 folgende – von der Dienstleistungseinrichtung

Raum- und Ressourcenmanagement koordinierte – Großprojekte im Mittelpunkt:

DIE AULA DES HAUPTGEBÄUDES Ende März 2005 begann der Umbau der Aula, der Seitenaulen und des Arkadenhofs des

Hauptgebäudes der Universität Wien. Der Eingangsbereich wurde im Zuge der

Sanierungsarbeiten barrierefrei und mit moderner Informationstechnik ausgestattet und zu

einem hellen, freundlichen Entree umgestaltet. Veränderungen waren aber auch notwendig,

weil die Funktionalität der Aula nicht geben war und Sicherheitsstandards nicht erfüllt

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wurden. Ziel aller gesetzten Maßnahmen war die Modernisierung unter Berücksichtigung

und Erhaltung der Grundideen des Erbauers Heinrich von Ferstel, deren Charakter erhalten

bleiben sollte.

Die Aula wird als Informationszentrum nutzbar gemacht, indem die Portierloge in einen

großzügigen Informationsschalter mit entsprechender technischer Ausstattung umgewandelt

wird. In den Seitenaulen wurden neue, behindertengerechte Info-Terminals und

Sitzgelegenheiten aufgestellt.

Die Renovierung des Innenraums der Aula und der Seitenaulen wird im Sommersemester

2006 abgeschlossen sein. Die Neugestaltung des Arkadenhofs ist Teil des Projekts und wird

im Frühjahr 2006 in Angriff genommen.

AUDITORIUM MAXIMUM (AUDIMAX)

Der größte Hörsaal der Universität Wien, das Audimax, wird in zwei Phasen renoviert. Die

Umbauten erfolgen jeweils nur in den Sommermonaten, da während des Studienbetriebs auf

den größten Hörsaal nicht verzichtet werden kann.

In den Sommermonaten 2005 wurde das Dach erneuert, da die bisherige Konstruktion nicht

mehr den Brandschutzauflagen entsprach. Wie bei den Umbauarbeiten in den Aulen und im

Arkadenhof wurde besonderer Wert auf die Barrierefreiheit gelegt, z. B. sollen

RollstuhlfahrerInnen problemlos die Bühne erreichen können. Weiters wurde die gesamte

Technik erneuert.

Die Fertigstellung, nach der zweiten Renovierungsphase im Sommer 2006, mit endgültigem

Innenausbau, mit neuer Bestuhlung, mit Arbeitsplätzen für behinderte Studierende, mit LAN-

Verbindungen und neuer Innenoberfläche ist für Ende September 2006 geplant.

ANMIETUNG SCHENKENSTRAßE 8-10

Im Dezember 2005 wurde der Mietvertrag zur Anmietung des Objekts Schenkenstraße 8-10,

1010 Wien, unterzeichnet. Die Anmietung bedeutet einen weiteren Schritt zur Erreichung

eines wichtigen Ziels der strategischen Raumplanung der Universität Wien – die zahlreichen

dislozierten Standorte zu größeren Einheiten zusammenzuführen. Bei der

Besiedelungsplanung wird darauf geachtet, Institute einer Fakultät zusammenzufassen,

Forschungskooperationen zu berücksichtigen sowie die zahlreichen Bibliotheksstandorte in

größere Einheiten zu bündeln.

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6.5. INTERNE REVISION

Im Jahr 2005 institutionalisierte die Universität Wien die Innenrevision. Diese überprüft

regelmäßig die Abläufe in der Universität im Hinblick auf die Einhaltung der Grundsätze der

Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit und Zweckmäßigkeit der Gebarung.

Neben sämtlichen Einrichtungen, universitätsinternen Projekten und Prozessen überprüft die

mit 1. September 2005 eingerichtete Revisionsstelle auch jene Beteiligungen, bei denen die

Universität die Mehrheit der Gesellschaftsanteile hält. Bei den Überprüfungen durch die

interne Revision liegt besonderes Augenmerk auf dem internen Kontrollsystem, also auf der

Gesamtheit aller Maßnahmen, die die Ordnungsmäßigkeit und Sicherheit der vorhandenen

Aufbau- und Ablauforganisation gewährleisten.

Die Tätigkeit der Internen Revision umfasst aber nicht nur die Überprüfung, sondern auch die

Beratung und die Abgabe von Empfehlungen und Vorschlägen zur Beseitigung von

Schwachstellen und zur (Weiter-)Entwicklung des internen Kontrollsystems gemeinsam mit

den verantwortlichen Organisationseinheiten. Die interne Revision soll so zur Verbesserung

der Geschäftsprozesse beitragen und die Organisationseinheiten beim Aufbau eines

effizienten, funktionsfähigen und zuverlässigen internen Kontrollsystems und bei der

Erreichung ihrer Ziele unterstützen. Dabei steht immer die Realisierung von Problemlösungen

mit dem Ziel, umfassend und nachhaltig zu wirken, im Vordergrund.

Grundlage für die Tätigkeit der Innenrevision ist die Revisionsordnung, die vom Rektorat auf

Basis der Gebarungsrichtlinie erlassen wurde. Im Jahresrevisionsplan wird festgelegt, welche

Revisionen durchgeführt werden; darüber hinaus kann das Rektorat auch die Durchführung

einer Sonderrevision anordnen. Der Jahresrevisionsplan für das Kalenderjahr 2006 wurde

Anfang Dezember 2005 vom Rektorat beschlossen.

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7. BIBLIOTHEKS- UND ARCHIVWESEN

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KERNAUFGABEN UND SERVICELEISTUNGEN

Die Dienstleistungseinrichtung Bibliotheks- und Archivwesen versteht sich als

Informationskompetenzzentrum der Universität Wien und ist bestrebt, den Forschenden,

Lehrenden und Studierenden bestmögliche Services zu bieten. In erster Linie ist die

Universitätsbibliothek für eine optimale Informationsversorgung aller

Universitätsangehörigen verantwortlich, steht aber auch der interessierten Öffentlichkeit zur

Verfügung.

Alle Bibliotheken im Verband der DLE bieten einen in höchstem Maße

benutzungsorientierten Zugriff auf den Bibliotheksbestand. Dieser Bestand wird mit Blick auf

die Erfordernisse von Forschung und Lehre jeweils aktuell erweitert und nach international

anerkannten Richtlinien erschlossen. Darüber hinaus wird kontinuierlich am Ausbau der

digitalen Bibliothek gearbeitet, um direkte Zugänge zu Informationen zu schaffen, die in

elektronischer Form weltweit über Datennetze angeboten werden (v. a. E-Journale).

Konventionell vorhandene Information wird vermehrt digitalisiert und ebenfalls über das

Internet orts- und zeitunabhängig verfügbar gemacht.

Um einen professionellen und effektiven Umgang mit Information und Wissen zu fördern,

engagiert sich die DLE Bibliotheks- und Archivwesen mit einem umfangreichen

Schulungsprogramm in der universitätsweiten Vermittlung von Informationskompetenz. Auf

die gute Aus- und kontinuierliche Fortbildung des Bibliothekspersonals wird besonders

geachtet.

Neue Fachbereichsbibliotheken

Im Herbst 2005 konnte die Fachbereichsbibliothek Afrikanistik und Orientalistik in den

renovierten Räumlichkeiten im Universitätscampus Altes AKH, Hof 4, ihren Betrieb

aufnehmen.

Die Bibliotheken der Institute für Finno-Ugristik, für Klassische Philologie, Mittel- und

Neulatein und für Astronomie wurden als Fachbereichsbibliotheken organisatorisch in die

DLE Bibliotheks- und Archivwesen eingegliedert.

Brand an der Fachbereichsbibliothek Biologie

Durch den Brand an der Wirtschaftsuniversität Wien in der Nacht vom 13. auf 14. Dezember

2005 wurde auch die Fachbereichsbibliothek Biologie der Universität Wien schwer in

Mitleidenschaft gezogen und musste vorübergehend geschlossen werden. Ein Ersatzbetrieb in

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der nahe gelegenen Fachbereichsbibliothek Pharmazie wurde eingerichtet. Der zum Teil stark

verrußte Bestand von etwa 70.000 Bänden wurde evakuiert und einer Spezialreinigung

unterzogen, die Wiederherstellung der Räumlichkeiten wurde in Auftrag gegeben. Der

entstandene Schaden ist über die Versicherung der Universität Wien abgedeckt.

Mit der Wiedereröffnung der Bibliothek ist im Mai 2006 zu rechnen.

Ausstellungs- und Veranstaltungshighlights

Die Universitätsbibliothek führte im Jahr 2005 wieder sehr erfolgreiche Ausstellungen durch,

bei denen wertvolle Werke aus dem Altbestand einem breiten Publikum zugänglich gemacht

werden konnten – u. a. zum 100. Geburtstag von Viktor Frankl, zum Jahr der Physik 2005,

zur Kinderbibel, im Rahmen der Kinderuni zum 200. Geburtstag von Hans Christian

Andersen sowie zum 200. Geburtstag von Adalbert Stifter. Berühmte BibliothekarInnen

waren ebenfalls Thema einer Ausstellung. Eine Podiumsdiskussion zum Thema Grenzgänge

der Wissenschaft rundete das Programm ab.

Webauftritt in neuem Design

Im Laufe des Jahres 2005 wurde der Webauftritt der DLE Bibliotheks- und Archivwesen

vollkommen neu gestaltet und verbessert. Dabei wurde auch ein Großteil der Websites der

Fachbereichsbibliotheken, die bislang individuell gestaltet waren, in das neue Design der

DLE integriert. Ein Content Management System gestattet die dezentrale Administration der

Webpages und ermöglicht damit deren Aktualität. Gleichzeitig mit der Erneuerung des

Webauftritts wurde auch die Benutzeroberfläche des Datenbank-Services neu gestaltet und

mit verbesserter Benutzerführung und Secure Login versehen. Darüber hinaus wird der Web-

OPAC seit Jahresende 2005 auch in englischer Sprache angeboten.

2005 2004 Bestand Gesamtbestand in Bänden Universitätsbibliothek – Hauptbibliothek 2,564.591 2,540.020 Dezentrale Bibliotheken* 3,931.280 3,991.855 Summe 6,495.871 6,531.875 Benutzung Suchanfragen im Online-Katalog 141,722.982 97,828.034 Startseite der UB Homepage 1,391.404 1,333.639 Entlehnung Zahl der aktiven EntlehnerInnen 84.650 68.678 Neu ausgestellte Entlehnausweise 7.107 6.752

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Universitätsbibliothek - Hauptbibliothek Entlehnfälle 2,418.467 2,197.503 50 dezentrale Bibliotheken Entlehnfälle** 900.592 801.401

* Der Gesamtbestand der dezentralen Einrichtungen für das Jahr 2005 ergibt sich auf Grund einer notwendigen Bestandskorrektur an der Fachbereichsbibliothek Astronomie.

** Viele der dezentralen Bibliotheken sind Präsenzbibliotheken, die nur einen eingeschränkten Entlehnbetrieb haben.

8. VERWENDUNG DER STUDIENBEITRÄGE

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AUSWIRKUNG DER STUDIENBEITRÄGE AUF DAS BUDGET DER

UNIVERSITÄT WIEN

Die Einführung der Studienbeiträge an den österreichischen Universitäten erfolgte durch das

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (bm:bwk) ab dem Wintersemester

2001/02. Seit diesem Zeitpunkt wird pro ordentlichem und außerordentlichem Studierenden

und Semester ein Beitrag von EUR 363,36 eingehoben.

Die Erlöse aus Studienbeiträgen standen den Universitäten vor dem Erlangen der

Vollrechtsfähigkeit nicht direkt zur Verfügung, sondern wurden gemäß § 91 Abs. 5 UG 2002

erst ab 1.1.2004 in die Autonomie der Universitäten übertragen. Lediglich in den

Finanzjahren 2001 und 2002 wurden den Universitäten Teile der Erlöse aus Studienbeiträgen

als Investitionsmittel im Wege der so genannten „Universitätsmilliarde“ zur Verfügung

gestellt.

Die Einführung der Studienbeiträge fiel somit in eine Periode, die im Wesentlichen von einer

Stagnation der universitären Budgets gekennzeichnet war. Die jährlichen Budgets der

Leistungsvereinbarungsperiode 2004-2006 wurden auf Basis des Budgets 2002 bemessen,

wodurch es zu keiner entscheidenden Steigerung des Budgets der Universität Wien kam. Die

Erlöse aus Studienbeiträgen wurden daher ab 2004 keinesfalls zur Gänze als Erhöhung der

universitären Budgets wirksam, sondern dienten zum Großteil der Kompensation jener realen

Budgetminderungen, die in den Jahren 2000-2003 zweifelsohne erfolgt waren. Zu einem

wesentlich kleineren Teil trugen die Studienbeiträge in den Jahren 2004 und 2005 jedoch

auch zur Entspannung der universitären Budgets bei.

Im Zuge der Verhandlungen zum UG 2002 wurde zwar eine leichte Budgeterhöhung erreicht,

doch wird diese seit 2004 vor allem für jene Aufwendungen herangezogen, die von der

Universität Wien in der Vollrechtsfähigkeit zusätzlich zu bedecken sind. Es handelt sich

hierbei beispielsweise um erforderliche Instandhaltungen außerhalb der vom bm:bwk

genehmigten Generalsanierungen, um Indexanpassungen im Bereich der Mieten,

Betriebskosten oder Literaturaufwendungen, um zusätzliche Gebühren und Abgaben

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

(Grundsteuer, Ausgleichtaxe nach dem Behinderteneinstellungsgesetz, etc.) sowie um diverse

weitere Positionen insbesondere im Personalbereich.

Die Erlöse aus Studienbeiträgen beliefen sich im Jahr 2005 auf EUR 39,8 Millionen. Sie

werden jedoch aus oben erwähnten Gründen zum Großteil zur Finanzierung von laufenden

Aufwendungen herangezogen. Weiters wurden die Budgets der Jahre 2004 und 2005 bewusst

vorsichtig angesetzt, da die jährlichen Globalbudgetzuweisungen des Bundes über die

gesamte Leistungsvereinbarungsperiode konstant bleiben und allein auf Grund der

allgemeinen Kostenprogressionen mit sukzessiv höheren Aufwendungen zu rechnen ist. Die

verfügbare Masse an Studienbeiträgen kann an der Universität Wien grundsätzlich auf etwa

EUR 5-7 Millionen pro Jahr eingeschätzt werden.

ZWECKWIDMUNG DER STUDIENBEITRÄGE

Das UG 2002 legt in § 91 Abs. 8 fest, dass die Studierenden berechtigt sind, zwischen vom

Senat der Universität festgelegten Möglichkeiten der Zweckwidmung der Studienbeiträge zu

wählen.

Entsprechend dieser Bestimmung wurden vom Senat der Universität Wien im

Sommersemester 2004 folgende drei Vorschläge für die Zweckwidmung der Studienbeiträge

zur Abstimmung gebracht, wobei sich die Vorschläge in der Gewichtung der

Maßnahmenbündel unterschieden:

Vorschlag 1 Vorschlag 2 Vorschlag 3

Lehre 50 % 25 % 60 %

Ausstattung 40 % 35 % 15 %

Forschung 10 % 20 % 15 %

Soziales 5 % 5 %

Internationale Mobilität/Internationales 15 % 5 %

Die Auswahl durch die Studierenden erfolgte im Juni 2004 und zeichnete sich bei einer

Gesamtanzahl von 57.897 auswahlberechtigten Studierenden durch eine geringe Beteiligung

von nur 5,76 % der Studierenden aus. Die Studierenden votierten mit klarer relativer Mehrheit

von 43,93 % (bzw. 1.466 Stimmen) für Vorschlag 3. Das Ergebnis der Auswahl der

Studierenden aus den vom Senat festgelegten Kategorien sieht im Detail wie folgt aus:

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Studierende Anteil

Vorschlag 1 979 29,34 %

Vorschlag 2 892 26,73 %

Vorschlag 3 1.466 43,93 %

An der Auswahl beteiligte Studierende 3.337 100,00 %

Auswahlberechtigte Studierende 57.897

An der Auswahl beteiligte Studierende 5,76 %

Da in der Satzung der Universität Wien festgelegt ist, dass das Auswahlergebnis der

Studierenden für jenes Budgetjahr wirksam wird, welches auf das Ende des betreffenden

Studienjahres folgt, wurden die Kategorien des Vorschlags 3 für die Budgetierung des Jahres

2005 herangezogen.

Im Studienjahr 2004/05 wurden die zur Abstimmung gelangenden Vorschläge für die

Zweckwidmung der Studienbeiträge leicht modifiziert. Es gelangten folgende Vorschläge zur

Auswahl:

Vorschlag 1 Vorschlag 2 Vorschlag 3

Lehre 25 % 30 % 60 %

Ausstattung 35 % 30 % 15 %

Forschung 20 % 15 %

Soziales 5 % 5 % 5 %

Internationale Mobilität/Internationales 15 % 5 %

Strukturierte DoktorandInnenprogramme 35 %

Die Ergebnisse der Auswahl bestätigten das Ergebnis des Sommersemesters 2004: Vorschlag

3 mit einer Gewichtung der Kategorie „Lehre“ von 60 % wurde mit einer absoluten Mehrheit

von 50,80 % bevorzugt. Die Abstimmungsergebnisse zeigen eine kontinuierlich sinkende

Beteiligung der Studierenden an der Auswahl:

WS 04/05 SoSe 2005 Gesamt Anteil

Vorschlag 1 837 655 1.492 32,84 %

Vorschlag 2 403 340 743 16,35 %

Vorschlag 3 1.262 1.046 2.308 50,80 %

An der Auswahl beteiligte Studierende 2.502 2.041 4.543 100,00 %

Auswahlberechtigte Studierende 61.711 59.400 121.111

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

An der Auswahl beteiligte Studierende 4,05 % 3,44 % 3,75 %

VERWENDUNG DER STUDIENBEITRÄGE

Die Verwendungsrechnung der Studienbeiträge orientiert sich am Abstimmungsergebnis

durch die Studierenden, wobei nochmals betont werden muss, dass die Verwendungsrechnung

der Studienbeiträge nur den disponiblen Teil der Studienbeitragserlöse betreffen kann. Die

disponiblen Mittel konnten im Budgetjahr 2005 durch ein sparsames Vorgehen im Bereich

der Infrastrukturkosten auf mehr als

EUR 9 Millionen erhöht werden. Besondere Akzente konnten insbesondere im Bereich der

Ausstattung auf Grund der Bereitstellung zusätzlicher Investitionsmittel sowie im

Personalbereich gesetzt werden.

MAßNAHMEN IN DER LEHRE

Im Bereich der Lehre wurden auch im Jahr 2005 weitere Maßnahmen gesetzt, um das Lehr-

und Betreuungsangebot in Fächern mit besonders hohen Studierenden zahlen auszuweiten.

Insbesondere konnte durch die Einrichtung von flexibel handhabbaren Budgetmitteln schnell

auf punktuell auftretende Engpässe im Lehrangebot reagiert werden. Im Bereich der

Naturwissenschaften wurde das im Jahr 2004 begonnene Programm zur Erneuerung der

Geräteausstattung fortgesetzt. Das Jahr 2005 stand zudem im Zeichen des Ausbaus der E-

Learning-Aktivitäten der Universität Wien: eine immer höhere Zahl an Lehrveranstaltungen

wird über die Plattform WebCT-Vista abgewickelt, welche seit dem Wintersemester 2004/05

allen Studierenden und Lehrenden zur Verfügung steht. Zudem wurden E-Learning-Projekte

an den Fakultäten spezifisch gefördert, um die Integration neuer Medien in das

Lehrveranstaltungsangebot voranzutreiben. Schließlich ist auf die Rückerstattung der

Studienbeiträge an sämtliche studentischen MitarbeiterInnen hinzuweisen, durch die ein

Beitrag zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses geleistet werden soll.

Maßnahme Betrag

in TSD.EUR

Rückzahlung von Studienbeiträgen an studentische MitarbeiterInnen 1.273,8

Geräteerneuerung in der Lehre (Bereich Naturwissenschaften) 1.250

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Ausweitung des Lehrangebots (insbesondere in Fächern mit hohen Studierendenzahlen) 1.035,3

Finanzierung von zusätzlichen TutorInnen / StudienassistentInnen (u.a. zur Entlastung der

StudienprogrammleiterInnen) 444,8

Implementierung von Strukturen für E-Learning-Aktivitäten in der DLE Zentraler Informatikdienst und

am Projektzentrum Lehrentwicklung 704,6

Vergabe zusätzlicher Mittel für E-Learning-Projekte an den Fakultäten 456,7

5.165,2

Zusätzlich zu diesen Aufwendungen wurde im Jahr 2005 ein Projekt zur Umsetzung der

Europäischen Studienarchitektur gestartet, welches sich auch die Optimierung der

administrativen Prozesse in der Lehre zum Ziel gesetzt hat und im Jahr 2006 erste Ergebnisse

liefern soll. Für jene Studienrichtungen, die im Wintersemester 2006/07 auf die Bologna-

Architektur umsteigen, werden zusätzliche Budgetmittel für die Übergangsperiode zur

Verfügung gestellt werden.

AUSSTATTUNGSMAßNAHMEN

Die Investitionsvorhaben in der Lehre zeigen 2005 ein breites Spektrum auf, welches von der

Erneuerung der Hörsaalinfrastruktur (Hauptgebäude, BWZ etc.) über die Erneuerung der

Hörsaal-, Seminar- und Praktikumsausstattung bis zur Modernisierung der studentischen

Infrastruktur (Erneuerung von PC-Räumen, Einführung von Bankomatkassen, Einrichtung

von Studierendenzentren) reicht. Im Jahr 2006 werden weitere Großprojekte abgeschlossen:

der neu angemietete Standort Schenkenstraße wird im Jahr 2006 umfangreichen

Renovierungsmaßnahmen unterzogen werden und ab Herbst 2006 zur Verfügung stehen.

Zudem sollen im Hauptgebäude die Sanierung des Auditorium Maximum, der Aula und des

Arkadenhofs voraussichtlich im Herbst 2006 abgeschlossen sein.

Maßnahme Betrag

in TSD.EUR

Erneuerung der Hörsaalinfrastruktur 680,0

Erneuerung der audiovisuellen Ausstattung 300,7

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Erneuerung von Sprachlabors 501,0

Modernisierung der studentischen Infrastruktur 185,1

1.666,8

MAßNAHMEN ZUR FÖRDERUNG VON INTERNATIONALEN AKTIVITÄTEN

Seit 2004 vergibt die Universität Wien in den jährlichen Zielvereinbarungsgesprächen mit den

Fakultäten und Zentren zusätzliche Reisemittel für JungwissenschafterInnen, um diesen

beispielsweise die Teilnahme an internationalen Kongressen zu erleichtern. Diese Maßnahme

wurde auch 2005 beibehalten. Zusätzlich wurden 2005 die Mittel für Joint-Study -

Programme, für die Förderung von ERASMUS-Studierenden und für kurzfristige

wissenschaftliche Aufenthalte erhöht.

Maßnahme Betrag

in TSD.EUR

Reisemittel für JungwissenschafterInnen 230,0

Sondermittel zur Stimulierung der internationalen Beziehungen 101,3

Unterstützung internationaler Studierender (Sprachkurse) 25,7

357,0

MAßNAHMEN IM BEREICH SOZIALES

Analog zur Förderung der studentischen MitarbeiterInnen hat die Universität Wien

beschlossen, Studierenden aus Staaten, die in Anlage 2 der Studienbeitragsverordnung

genannt sind, unter bestimmten Bedingungen 50 % des (doppelten) Studienbeitrags

rückzuerstatten, sodass diese Gruppe an Studierenden den EU-Studierenden gleichgestellt ist.

Diese Maßnahme trat erst ab dem Wintersemester 2004/05 in Kraft und führt zu sukzessiv

steigenden Rückzahlungen an diese Studierendengruppe.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Maßnahme Betrag

in TSD.EUR

Förderung von Exkursionen durch die Erhöhung von Exkursionszuschüssen 162,0

Förderbeiträge für ausländische Studierende 99,2

Zuschuss zum Aufbau der Aktivitäten des Kinderbüros 90,0

Investitionen in behindertengerechte Zugänge an den universitären Standorten (insbesondere im

Hauptgebäude) 80,0

431,2

MAßNAHMEN IN DER FORSCHUNG

Im Bereich der Forschung hat die Universität Wien im Entwicklungsplan einen besonderen

Schwerpunkt auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gesetzt. Die

diesbezüglichen Maßnahmen wie die Einrichtung von Initiativkollegs, von

Forschungsplattformen und von universitären Forschungsschwerpunkten werden erst ab dem

Jahr 2006 schlagend werden. Nichtsdestotrotz lag schon im Jahr 2005 ein besonderes

Augenmerk in der Anstellung von weiteren wissenschaftlichen MitarbeiterInnen in

Ausbildung – eine Maßnahme, die vor allem im Rahmen der Berufung neuer ProfessorInnen

getroffen wurde.

Maßnahme Betrag

in TSD.EUR

Ausweitung der Anstellung von wissenschaftlichen MitarbeiterInnen in Ausbildung (u.a. im Rahmen

der Berufung neuer ProfessorInnen) 1.561,6

Druckkostenzuschüsse für Dissertationen/Mittel für die Begutachtung von Dissertationen 41,2

1.602,8

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

9. RECHNUNGSABSCHLUSS 2005

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

9.1 LAGEBERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS 2005

ZIELE DER FINANZGEBARUNG 2005

Der Entwicklungsplan der Universität Wien wurde auf Vorschlag des Rektorats vom Senat

der Universität Wien am 16. Juni 2005 einstimmig angenommen und vom Universitätsrat der

Universität Wien am 1. Juli 2005 einstimmig genehmigt. Er sieht eine Reihe an ehrgeizigen

Maßnahmen wie die Einrichtung universitärer Forschungsschwerpunkte, die Etablierung von

Forschungsplattformen, aber auch die Umstellung des Studienangebots auf die Europäische

Studienarchitektur, die Einführung von Initiativkollegs zur Förderung der

JungwissenschafterInnen und Maßnahmen zur Frauenförderung vor.

Für die Umsetzung dieser Maßnahmen ist eine solide finanzielle Basis erforderlich. In

Fortführung der Schwerpunkte des Jahres 2004 und auf Basis des beschlossenen

Entwicklungsplans hat sich das Rektorat daher im Finanzjahr 2005 folgende Ziele gesteckt:

- Die Finanzkraft der Universität Wien sollte weiter gestärkt werden, um ein ausreichendes

Finanzvolumen für Maßnahmen auf Basis des Entwicklungsplans zu schaffen und mit der

Implementierung der beschlossenen Maßnahmen zu beginnen.

- Die vollständige Identifizierung der universitären Risken und die damit verbundene

Sicherung einer zufrieden stellenden Deckung der langfristigen Verbindlichkeiten und

Rückstellungen wurde im Jahr 2004 begonnen worden und sollte 2005 weitestgehend zum

Abschluss gebracht werden.

- Das Investitionsvolumen wurde schon im Jahr 2004 erhöht worden und sollte auch im

Jahr 2005 weiterhin gesteigert werden, um den vor der Erlangung der Vollrechtsfähigkeit

kumulierten Investitionsrückstau abbauen zu können.

- Im Bereich der Lehre waren analog zur Vorgangsweise des Jahres 2004 gezielt

Maßnahmen zu treffen, um die Studienbedingungen in besonders belasteten Fächern zu

verbessern und die Universität Wien im Hinblick auf die im Wintersemester 2006/07

beginnende Umstellung auf die Europäische Studienarchitektur fit zu machen.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

- Der in den vergangenen Finanzjahren eingeschlagene Weg zur Stabilisierung der

Fixkosten im Infrastrukturbereich sollte auch im Jahr 2005 fortgeführt werden.

§ 141 UG 2002 sieht für die Periode 2004-2006 einen konstanten Budgetrahmen für die

österreichischen Universitäten vor, welcher sich lediglich um die jährlichen

Gehaltssteigerungen der ehemaligen Bundesbediensteten erhöht. Alle anderen

Kostensteigerungen wie der Struktureffekt im Bereich des Universitätspersonals durch die

automatischen Vorrückungen der universitären MitarbeiterInnen oder die Dynamik der

Fixkosten im Infrastrukturbereich sind von der Universität zu tragen. Aus diesem Grund

wurden die Budgets in den Jahren 2004 und 2005 bewusst vorsichtig kalkuliert, um einerseits

im Jahr 2006, andererseits im Hinblick auf die Implementierung des Entwicklungsplans eine

ausreichende Finanzkraft aufzuweisen.

GÜNSTIGE ERTRAGSLAGE

Die Universität Wien hat im Jahr 2005 einen Überschuss in der Höhe von EUR 9,2 Millionen

erwirtschaftet. Dieses Ergebnis stellt zwar im Vergleich zu 2004 einen Rückgang um

EUR 6,7 Millionen dar, doch ergeben die Überschüsse der Jahre 2004 und 2005 eine solide

Ausgangsbasis, um die im Entwicklungsplan gesetzten Akzente zu realisieren. Die folgenden

Eckdaten geben einen guten Aufschluss über die Entwicklung der Ertragslage der Universität

Wien:

in EUR Millionen 2005 2004 Abw. Abw. % Umsatzerlöse 391,6 372,0 19,6 5,3 % Bestandsveränderungen 0,3 0,8 -0,5 -62,5 % Sonstige Erträge 5,7 2,1 3,6 171,4 %Universitätsleistung 397,6 374,9 22,7 6,1 % Personalaufwand -224,0 -205,5 -18,5 9,0 % Abschreibungen -21,4 -20,3 -1,1 5,4 % Sonstige betriebliche Aufwendungen -144,7 -133,8 -10,9 8,1 %Universitäre Aufwendungen -390,1 -359,6 -30,5 8,5 % Universitätserfolg 7,5 15,3 -7,8 -51,0 % Finanzerfolg 2,1 1,0 1,1 110,0 %

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Ertragssteuern -0,2 -0,2 0,0 0,0 % Rücklagensaldo -0,2 -0,2 0,0 0,0 %Ergebnis / Veränderung des Eigenkapitals 9,2 15,9 -6,7 -42,1 %

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

- Die Umsatzerlöse weisen im Jahr 2005 eine Erhöhung von 5,3 % auf, welche nahezu

ausschließlich auf die Steigerung der Erlöse außerhalb der Globalbudgetzuweisungen des

Bundes zurückzuführen ist. Die Universität Wien weist im Bereich des Globalbudgets

(unter Einbeziehung der Erlöse aus Studienbeiträgen) im Wesentlichen ein ausgeglichenes

Ergebnis auf. Der Universitätserfolg ist im Jahr 2005 vor allem auf die Bereiche der

Drittmittelforschung, der Universitätslehrgänge und der übrigen kostendeckend geführten

Bereiche zurückzuführen.

- Die universitären Aufwendungen weisen zwar eine beträchtliche Steigerung von 8,5 %

auf, doch bleibt diese Erhöhung aufgrund günstiger Entwicklungen im

Infrastrukturbereich unter den budgetierten Werten. Hervorzuheben ist die Steigerung der

Abschreibungen, welche ein Indiz für die Erhöhung des Investitionsvolumens darstellt.

- Der Finanzerfolg trägt im Jahr 2005 zu mehr als einem Fünftel des Gesamtergebnisses

bei. Die aus dem Finanzerfolg erwirtschafteten Erträge fließen als zusätzliche Mittel in

Lehre und Forschung ein und stellen eine direkte Folge der Vollrechtsfähigkeit der

Universität Wien bzw. des nunmehr autonom und verantwortungsbewusst durchgeführten

Liquiditätsmanagements dar.

Das Ergebnis des Jahres 2005 stellt eine gesunde Basis für die Folgejahre dar. Es ist jedoch

insofern zu relativieren, als 2005 zahlreiche Maßnahmen zwar beschlossen wurden, jedoch in

die Gewinn- und Verlustrechnung des Jahres 2005 noch keinen Eingang gefunden haben:

- Zum Jahreswechsel bestanden budgetäre Bindungen in der Höhe von mehr als

EUR 25 Millionen für Berufungszusagen und Investitionsprojekte, wobei in dieser Zahl

auch die Mittel aus den Projekten des Programms Universitäre Infrastruktur III enthalten

sind. Die Ergebnisse des 1. Quartals 2006 zeigen bereits die rege Investitionstätigkeit.

- Die Maßnahmen des 2005 beschlossenen Entwicklungsplans beginnen erst im Laufe des

Jahres 2006 zu greifen. Schon Ende 2005 wurden Mittel für ein Anreizsystem zur

Frauenförderung an die Fakultäten ausgeschüttet. Im Jahr 2006 werden weitere

Maßnahmen wie die Einrichtung von Forschungsplattformen und von Initiativkollegs

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

wirksam werden und in weiterer Folge im Jahresabschluss 2006 ihren Niederschlag

finden.

ZUSAMMENSETZUNG DER UNIVERSITÄREN ERLÖSE

in EUR Millionen 2005 2004 Abw. Abw. % Globalbudget 308,5 307,9 0,6 0,2 %Studienbeiträge 39,8* 29,9 9,9 33,1 %Universitäre Weiterbildung 1,4 1,1 0,3 27,3 %Forschungsleistungen 22,6 15,7 6,9 43,9 %Sonstige Erlöse 19,3 17,4 1,9 10,9 %Gesamt 391,6 372,0 19,6 5,3 %

* Die Steigerung ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Studienbeiträge im Jahr 2004 erst ab dem Sommersemester 2004 direkt in

das Budget der Universität geflossen sind.

Der öffentlich finanzierte Anteil an Erlösen (Globalbudget, Studienbeiträge) ist mit insgesamt

88,9 % sehr hoch, was die Notwendigkeit der Finanzierung der Universität Wien durch den

Bund unterstreicht. Gleichzeitig zeigt die Entwicklung der übrigen Bestandteile der

universitären Erlöse ein überproportionales Wachstum im Jahr 2005, wie aus der folgenden

graphischen Darstellung hervorgeht.

Zusammensetzung der universitären Erlöse

0% 20% 40% 60% 80% 100%

2005

2004 Globalbudget

Studienbeiträge

Universitäre Weiterbildung

Forschungsleistungen

Sonstige Erlöse

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Die Erlöse aus Globalbudgetzuweisungen des Bundes blieben im Jahr 2005 im Wesentlichen

konstant, wobei hier die Zuweisungen aus dem Programm Universitäre Infrastruktur III nur

im Ausmaß der im Jahr 2005 angefallenen Aufwendungen aufscheinen. Hervorzuheben ist die

Tatsache, dass die Universität Wien im Jahr 2005 bei der Vergabe von Sondermitteln –

entsprechend der eingereichten Projektanträge – sehr gut abgeschnitten hat:

- Die Genehmigung von EUR 10,6 Millionen konnte durch fundierte Projektanträge im

Rahmen des Programms Universitäre Infrastruktur III erreicht werden (Gesamtvolumen

der Ausschreibung: EUR 70 Millionen).

- Im Rahmen der Ausschreibung „Finanzierungsanreize – Profilentwicklung“ wurden der

Universität Wien vom bm:bwk Mittel in der Höhe von EUR 3,3 Millionen zugesprochen

(Gesamtvolumen der Ausschreibung: EUR 20,5 Millionen). Diese Mittel werden für die

Finanzierung der Umsetzung der Europäischen Studienarchitektur, für den

administrativen Aufbau der Max F. Perutz Laboratories GmbH (Kooperation mit der

Medizinischen Universität Wien am Standort Dr.-Bohr-Gasse), für die Implementierung

eines budgetären Anreizsystems zur Frauenförderung sowie für die Einrichtung von

Initiativkollegs eingesetzt.

- Betragsmäßig weit geringer, aber von einer hohen Signalwirkung ist schließlich die

Genehmigung von EUR 0,2 Millionen aus dem Programm Excellentia aufgrund der

Besetzung von fünf Professuren mit Frauen im Jahr 2004.

Die Steigerung der Studienbeiträge ist vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass diese

erst seit dem Sommersemester 2004 direkt in das Budget der Universität Wien einfließen und

daher erst im Jahr 2005 die Erlöse zweier voller Semester in der Gewinn- und

Verlustrechnung aufscheinen. Ein Teil der Erlössteigerung ist jedoch auch auf die Erhöhung

der Studierendenzahlen zurückzuführen.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Die Analyse der Steigerung der Erlöse aus Forschungsleistungen ist ähnlich gelagert. Etwa

zwei Drittel der Erhöhung von EUR 6,9 Millionen ist auf Erlöse aus § 26-Projekten (d.h.

insbesondere aus FWF-Projekten) zurückzuführen. Dieser Effekt beruht auf der Tatsache,

dass in der vollrechtsfähigen Universität nur die ab 1.1.2004 begonnenen § 26-Projekte

abgewickelt werden und sich die entsprechenden Erlöse im Jahr 2005 durch das automatische

Ansteigen der Projekte erhöhten. Diese Entwicklung wird auch noch im Jahr 2006 anhalten.

Bemerkenswert ist bei der Analyse der Erlöse aus Forschungsleistungen jedoch die Tatsache,

dass auf Grund einer sehr erfolgreichen Projektakquise auch die Erlöse aus § 27-Projekten

deutlich gesteigert werden konnten.

Auch die Erlöse aus Weiterbildungsleistungen sowie die sonstigen Erlöse konnten 2005

deutlich gesteigert werden.

Insgesamt hat sich die Zusammensetzung der universitären Erlöse insofern geändert, als der

Anteil der Finanzierung über das Globalbudget gesunken ist. Diese Entwicklung zeigt somit

das Bestreben der Universität Wien, über die Bundesfinanzierung hinausgehende

Finanzierungsquellen zu erschließen. Dieser Trend wird auch in den Folgejahren anhalten, da

etwa die Hälfte der ad personam Projekte gemäß § 26 UG 2002 noch nicht im

Rechnungsabschluss der Universität Wien berücksichtigt ist.

ANALYSE DES PERSONALAUFWANDS

Der Personalaufwand beläuft sich im Jahr 2005 auf EUR 224,0 Millionen und verzeichnet im

Vergleich zu 2004 eine deutliche Steigerung um 9,0 %. Eine nähere Analyse verdeutlicht,

dass diese Erhöhung einerseits auf strukturelle Faktoren zurückzuführen ist, andererseits

verschiedene Maßnahmen des Rektorats widerspiegelt.

Etwa ein Drittel der Steigerung erklärt sich durch die verstärkte Anstellung von

MitarbeiterInnen in Forschungsprojekten, insbesondere im Bereich von § 26-Projekten. Wie

oben bereits ausgeführt, werden MitarbeiterInnen bei § 26-Forschungsprojekten seit 1.1.2004

in ein Anstellungsverhältnis zur Universität Wien aufgenommen.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Ein weiteres Drittel ist auf die Gehaltssteigerungen (Inflationsanpassung sowie

„Struktureffekt“) der universitären MitarbeiterInnen zurückzuführen, welche zum Teil über

eine Erhöhung der Zuweisungen aus dem Globalbudget kompensiert werden.

Die übrige Steigerung des Personalaufwands ergibt sich aus verschiedenen Maßnahmen des

Rektorats:

- Die zahlreichen Berufungen von ProfessorInnen in den Jahren 2004 und 2005 führen

insbesondere im Bereich der AssistentInnen zu einem erhöhten Personalaufwand, da im

Rahmen von Berufungszusagen gezielt zusätzliche Stellen von JungwissenschafterInnen

besetzt werden.

- Im Bereich der Lehrabgeltung ist ein Anstieg der Lehrabgeltungen und vor allem der

Vergütungen für TutorInnen und StudienassistentInnen zu verzeichnen. Diese

Steigerungen sind auf gezielte Ausweitungen der Lehrkontingente insbesondere in

Studienrichtungen mit hohen Studierendenzahlen zurückzuführen.

- Die sonstigen Steigerungen erklären sich im Wesentlichen durch eine Erhöhung der

Aufwendungen für administrative Bedienstete sowie durch die Rückerstattung der

Studienbeiträge an universitäre MitarbeiterInnen, welche im Jahr 2005 erstmals für zwei

volle Semester durchgeführt wurde und daher mit insgesamt EUR 1,3 Millionen zum

Personalaufwand beiträgt.

Obige Analyse relativiert die Steigerung des Personalaufwands und zeigt, dass die Universität

Wien die erforderliche finanzielle Basis aufweist, um gezielt Maßnahmen im Personalbereich

setzen zu können. Der Effekt dieser Maßnahmen wird erst im Jahr 2006 sowie in den

Folgejahren schlagend werden. Durch die Implementierung von Initiativkollegs ab dem

Wintersemester 2006/07 wird der Anteil der JungwissenschafterInnen entscheidend erhöht

werden. Gleichzeitig werden durch die Einrichtung von Forschungsplattformen und von

universitären Forschungsschwerpunkten, aber auch durch die bevorstehenden Berufungen

gezielt weitere Maßnahmen im Personalbereich gesetzt werden.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

STABILISIERUNG DER FIXKOSTEN IM SACHAUFWAND

Gezielte Ausweitungen des Personalaufwands sind an der Universität Wien nur dann möglich,

wenn insbesondere im Bereich der Gebäude die Progression der Infrastrukturkosten sowie die

Instandhaltungsnotwendigkeiten in einem begrenzten Rahmen bleiben. Nachfolgende Analyse

zeigt deutlich, dass die Universität Wien diese Ziele im Jahr 2005 erreichen konnte:

in EUR Millionen 2005 2004 Abw. Abw. %Gebäudemieten 75,9 75,8 0,1 0,1 % davon Hochschulraumbeschaffung gem. § 141 37,7 37,9 -0,2 -0,5 % davon Mieten BIG-Gebäude 26,9 27,0 -0,1 -0,4 % davon Sonstige Mietaufwendungen 11,3 10,9 0,4 3,7 % Gebäudebetriebskosten 15,6 15,2 0,4 2,6 %Fremdleistungen/Werkverträge 11,5 9,4 2,1 22,3 %Instandhaltungsaufwendungen 9,0 6,6 2,4 36,4 %Zuweisungen zu Rückstellungen 8,4 7,2 1,2 16,7 % davon Universitätscampus Wien, Investitionsfinanzierung. 99-03 6,1 -6,1 davon Mietzinsverpflichtung (Feststellungsklage) 1,1 -1,1 davon Herstellung ASchG-konformer Zustand 6,2 6,2 davon Universitätscampus Wien, Instandhaltung 2,2 2,2 Materialaufwendungen 6,9 5,6 1,3 23,2 %Telefon/Miete von Datenleitungen/Postgebühren 5,0 4,8 0,2 4,2 %Reisekosten 3,4 2,7 0,7 25,9 %Stipendien und ähnliche Förderungen 2,7 2,7 0,0 0,0 %Sonstige Aufwendungen 5,7 2,3 3,4 147,8 %Gesamt 144,1 132,3 11,8 8,9 %

In obiger Aufstellung ist besonders hervorzuheben, dass sowohl die Gebäudemieten als auch

die Gebäudebetriebskosten im Jahr 2005 im Wesentlichen konstant geblieben sind. Dies ist

insbesondere darauf zurückzuführen, dass die ursprünglich für 2005 vorgesehene Erhöhung

der Mieten für BIG-Gebäude erst ab 1.1.2006 erfolgen wird. Gleichzeitig zeigt diese

Entwicklung jedoch auch, dass die Universität Wien im Bereich der Infrastrukturkosten

Einsparungspotenziale realisiert, welche für die Abdeckung der Indexsteigerungen bei

Energie- oder Reinigungskosten herangezogen werden.

Die Zuweisungen zu den Rückstellungen sind im Vergleich zu 2004 leicht gestiegen, was das

Bestreben des Rektorats verdeutlicht, für Risiken im Bereich der universitären Standorte

ausreichend Vorsorge zu treffen. Die Rückstellung für Maßnahmen zur Herstellung eines

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

ASchG-konformen Zustands der universitären Gebäudeinfrastruktur ist auf Basis einer

universitätsweiten Erhebung der Sanierungsverpflichtungen neu berechnet und entsprechend

aufgestockt worden. Zudem ist im Jahr 2005 eine Rückstellung für die Instandhaltung des

Universitätscampus dotiert worden. Dieser Standort befindet sich im Eigentum der

Universität Wien und ist daher von den Generalsanierungsplänen des Bundes für die BIG-

Gebäude nicht erfasst, obwohl nunmehr seit der Sanierung in den 90er Jahren ein gewisser

Erneuerungs- und Instandhaltungsbedarf vorhanden ist.

Die zum Teil erklecklichen Steigerungen in den übrigen Positionen der Sachaufwendungen

sind großteils auf die rege Investitionstätigkeit der Universität Wien sowie auf eine gewisse

Ausweitung der Sachkostenbudgets der Fakultäten und Dienstleistungseinrichtungen

zurückzuführen:

- Die Steigerung der Instandhaltungsaufwendungen ist auf Projekte wie die Sanierungen

von Audimax, Aula und Arkadenhof im Hauptgebäude, aber auch auf weitere

Instandhaltungsprojekte (z.B. Ausweitung und Neugestaltung der DLE Studien- und

Lehrwesen) zurückzuführen.

- Auch die Erhöhung der Sonstigen Aufwendungen beruht auf der Investitionstätigkeit der

Universität Wien: sie ist ausschließlich auf jene Investitionsmittel zurückzuführen, welche

der in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien neu gegründeten Max F.

Perutz Laboratories GmbH als Subvention zum Aufbau einer administrativen und

apparativen Infrastruktur zur Verfügung gestellt wurden. Diese Investitionsfördermittel

wurden aus den vom bm:bwk im Jahr 2005 durchgeführten Programmen zur Profilbildung

und zur Universitären Forschungsinfrastruktur III bereitgestellt.

- Die übrigen Steigerungen bei den Fremdleistungen, den Materialaufwendungen sowie den

Reisekosten sind zum Teil auf laufende Projekte wie den Aufbau eines universitätsweiten

Reporting Systems, vor allem jedoch auf eine gewisse Ausweitung der Sachbudgets der

wissenschaftlichen Organisationseinheiten zurückzuführen.

Zusammenfassend kann die Entwicklung der Aufwendungen als befriedigend bezeichnet

werden: die Stabilität der Fixkosten im Infrastrukturbereich hat im Jahr 2005 ausreichend

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Freiraum für eine Stärkung der Investitionstätigkeit sowie für die Verbesserung der

Rahmenbedingungen für die wissenschaftliche Lehre und Forschung geschaffen.

Das Jahr 2006 wird aus heutiger Sicht an diese erfreuliche Entwicklung kaum anschließen

können: eine Erhöhung der Fixkosten wird sich im Jahr 2006 nicht vermeiden lassen, auch

wenn mit der BIG eine Einigung erzielt werden konnte, dass das Volumen der

Mietpreiserhöhung des Jahres 2006 durch erhöhte BIG-Zuschüsse bei

Instandhaltungsprojekten kompensiert werden wird. Zudem werden im Bereich der

Instandhaltung steigende Aufwendungen erwartet, da im zweiten Quartal 2006 mit der

Sanierung des neu angemieteten Standorts Schenkenstraße begonnen wird. In Anbetracht der

aktuell zufrieden stellenden finanziellen Situation der Universität Wien sowie der in den

Jahren 2004 und 2005 akkumulierten Finanzkraft sollten diese Steigerungen jedoch

abgefangen werden können.

ERHÖHUNG DER ABSCHREIBUNGEN

Die Abschreibungen liegen 2005 zwar lediglich um EUR 1,1 Millionen über den

Vergleichswerten des Vorjahres, jedoch ist in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass

dieser Indikator die Investitionstätigkeit der Universität Wien nur verzögert widerspiegelt.

Der Vergleich der Abschreibungen mit den Anlagenzugängen zeigt wesentlich besser die

derzeit stattfindende rege Investitionstätigkeit: die Höhe der Abschreibung beläuft sich im

Jahr 2005 auf EUR 17,8 Millionen, wobei hier die Abschreibung des Universitätscampus mit

EUR 3,6 Millionen in Abzug gebracht wurde, da diesen Werten verständlicherweise keine

Anlagenzugänge gegenüberstehen. Demgegenüber belaufen sich die Anlagenzugänge bei den

immateriellen Vermögensgegenständen und den Sachanlagen auf EUR 23,2 Millionen, was

einen Investitionsüberhang in der Höhe von immerhin EUR 5,4 Millionen darstellt. Dieses

Investitionsvolumen wird im Jahr 2006 voraussichtlich noch gesteigert werden, da erst dann

ein Großteil der Anschaffungen aus den Mitteln der Universitären Forschungsinfrastruktur III

erfolgt.

ZUSÄTZLICHE UNIVERSITÄRE MITTEL AUS DER

FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT

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Das Finanzergebnis der Universität Wien ist mit EUR 2,1 Millionen vor Kapitalertragssteuer

bzw. EUR 1,9 Millionen nach Abzug der Kapitalertragssteuer stark positiv. Die solcherart

erwirtschafteten Mittel stehen somit Forschung und Lehre zur Verfügung und stellen ein

eindrucksvolles Zeichen des erweiterten Handlungsspielraums der vollrechtsfähigen

Universität dar, die eine optimale Bewirtschaftung der ihr zur Verfügung gestellten Mittel

anstrebt. Die Erträge aus Finanzmitteln betreffen sowohl das Finanzanlagevermögen als auch

das Umlaufvermögen, wobei anzumerken ist, dass die Universität Wien eine risiko-averse

Veranlagungsstrategie verfolgt und der größte Teil des Finanzvermögens in festverzinslichen

Wertpapieren angelegt ist. Aufwendungen aus Finanzmitteln sind auf den Zinsendienst für in

den Vorjahren aufgenommene Darlehen (Finanzierung der Sanierung des Standorts

Universitätscampus) zurückzuführen.

ANALYSE DER AKTIVA

in EUR Millionen 31.12.2005 31.12.2004 Abw. Abw. % A. Anlagevermögen I. Immat. Vermögensgegenstände 5,5 5,9 -0,4 -6,8 % II. Sachanlagen 161,2 159,4 1,8 1,1 % III. Finanzanlagen 56,7 34,7 22,0 63,4 %Summe Anlagevermögen 223,4 200,0 23,4 11,7 % B. Umlaufvermögen I. Vorräte 2,4 2,1 0,3 14,3 % II. Forderungen 6,0 4,1 1,9 46,3 % III. Wertpapiere und Anteile 51,1 40,4 10,7 26,5 % IV. Kassenbestand, Schecks, Guthaben 21,3 35,8 -14,5 -40,5 %Summe Umlaufvermögen 80,8 82,4 -1,6 -1,9 % C. Rechnungsabgrenzungsposten 3,4 2,6 0,8 30,8 % Summe Aktiva 307,6 285,0 22,6 7,9 %

Die Analyse der Aktiva zeigt, dass die Finanzkraft der Universität Wien im Jahr 2005 erneut

gesteigert werden konnte. Die Erhöhung des Anlagevermögens ist vor allem auf die

Finanzanlagen zurückzuführen, die bewusst für die Deckung der langfristigen Rückstellungen

auf der Passivseite aufgebaut wurden und der Universität Wien in den nächsten Jahren

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erhöhte Planungssicherheit geben werden. Der Deckungsgrad der langfristigen

Rückstellungen durch die Finanzanlagen kann nunmehr als befriedigend eingestuft werden,

umso mehr, als die langfristigen Rückstellungen aus heutiger Sicht nach zusätzlichen

Dotierungen in den Jahren 2004 und 2005 ein ausreichendes Niveau erreicht haben sollten.

Auf die Steigerung des sonstigen Anlagevermögens wurde bereits im Zuge der Analyse der

Abschreibungen eingegangen: nach einigen budgetär bedingt investitionsschwachen Jahren

hat die Investitionstätigkeit in der zweiten Jahreshälfte 2004 sowie im Jahr 2005 verstärkt

eingesetzt. Dieser Trend wird im Jahr 2006 auf Grund der bereits genehmigten

Investitionsmittel anhalten.

Das Umlaufvermögen ist im Jahr 2005 im Wesentlichen konstant geblieben, wobei aus

Gründen der Liquiditätsoptimierung eine Umschichtung von den Guthaben bei

Kreditinstituten zu den Wertpapieren des Umlaufvermögens stattgefunden hat.

Der hohe Stand der Wertpapiere des Umlaufvermögens sowie der Guthaben bei

Kreditinstituten ist durch mehrere Faktoren erklärbar:

- Der Universität Wien wurde analog zu 2004 die Bundeszuweisung des Monats Jänner

2006 schon Ende Dezember 2005 in der Höhe von EUR 25,8 Millionen überwiesen.

- Die kurzfristigen liquiden Mittel beinhalten große Teile der Studienbeiträge des

Wintersemesters 2005/06, die am Anfang des Wintersemesters eingezahlt werden, jedoch

für das ganze Wintersemester zur Verfügung stehen.

- Da die meisten Drittmittelforschungsprojekte durch die Fördergeber vorfinanziert werden,

ergeben sich laufend kurzfristige Liquiditätsüberschüsse, die in den erhaltenen

Anzahlungen sichtbar werden. Lediglich bei EU-Projekten, welche ca. ein Drittel des §

27-Projektvolumens ausmachen, sind im Normalfall Vorfinanzierungen durch die

Universität Wien zu leisten; im Bereich der § 27-Projekte überwiegen jedoch deutlich jene

Projektkonstellationen, die insbesondere zu Projektbeginn Anzahlungen durch die

Fördergeber vorsehen.

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

- Die hohe Position der Verbindlichkeiten in den Passiva zeigt schließlich, dass die

Universität Wien laufend versucht, ihre Liquiditätspositionen zu optimieren, gleichzeitig

aber für die Bedeckung dieser kurzfristigen Verbindlichkeiten Vorsorge treffen muss.

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ANALYSE DER PASSIVA

Die Passiva zeigen einen deutlichen Anstieg bei den Investitionszuschüssen und den

Rückstellungen:

in EUR Millionen 31.12.2005 31.12.2004 Abw. Abw. % A Eigenkapital 149,3 140,1 9,2 6,6 %B. Investitionszuschüsse 3,6 0,2 3,4 1.700,0 %C. Rückstellungen 73,6 67,8 5,8 8,6 %D. Verbindlichkeiten 42,5 41,3 1,2 2,9 %E. Rechnungsabgrenzungsposten 38,6 35,6 3 8,4 % Passiva 307,6 285,0 22,6 7,9 %

Der Anstieg der Investitionszuschüsse ist ausschließlich auf jene Mittel aus dem Programm

Universitäre Forschungsinfrastruktur III zurückzuführen, die der Universität Wien überwiesen

worden sind, in der Gewinn- und Verlustrechnung jedoch noch nicht aufwandswirksam

verbucht wurden. Da die zweite Rate dieses Programms vom bm:bwk erst 2006 überwiesen

wird, ist mit einem weiteren Ansteigen dieser Position zu rechnen.

Wie in der nachstehenden Tabelle dargestellt, fällt der Anstieg der Rückstellungen im Bereich

des Sozialkapitals mit einer Erhöhung von 3,9 % relativ gering aus. Er ist im Wesentlichen

auf die Gehaltsprogression im Bereich der Rückstellungen für Abfertigungen und

Jubiläumsgelder zurückzuführen.

in EUR Millionen 31.12.2005 31.12.2004 Abw. Abw. % Rückstellungen Personal 41,4 39,8 1,6 3,9 %Rückstellungen Gebäude 30,0 25,0 5,0 20,1 %Sonstige Rückstellungen 2,2 3,0 -0,8 -26,7 % Summe 73,6 67,8 5,8 8,5 %

Der Großteil der Erhöhung der Rückstellungen betrifft den Bereich der Gebäudeinfrastruktur.

Wie bereits in der Analyse der Sachaufwendungen dargelegt, wurden die Erhöhungen vor

allem im Hinblick auf Sanierungsverpflichtungen im Rahmen des ArbeitnehmerInnenschutzes

und für die Vorsorge von Instandhaltungen am Standort Universitätscampus vorgenommen.

Beiden Dotierungen sind umfangreiche Erhebungen der voraussichtlichen

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Instandhaltungsverpflichtungen voraus gegangen, sodass das Niveau der Rückstellungen

nunmehr als angemessen eingestuft werden kann.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen mit

EUR 25,8 Millionen die bereits erhaltene Überweisung des bm:bwk für Jänner 2006 sowie

mit EUR 8,8 Millionen abgegrenzte Studienbeiträge für das Wintersemester 2005/06. Die

Entsprechung beider Positionen findet sich in den kurzfristigen liquiden Mitteln auf der

Aktivseite (Wertpapiere des Umlaufvermögens, Guthaben bei Kreditinstituten).

AUSBLICK AUF 2006

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Universität Wien im Jahr 2005 ihre

selbst gesteckten Ziele im Bereich der Finanzgebarung erreicht hat: Das Rektorat der

Universität Wien hat bei konstanten Bundeszuweisungen eine deutliche Steigerung der

Umsatzerlöse erreicht und im Bereich der Aufwendungen sowohl im Personal als auch bei der

Investitionstätigkeit und den Sachaufwendungen Akzente gesetzt. Die im Jahr 2004

begonnene Politik der Stimulierung der Investitionen wurde im Jahr 2005 erfolgreich

fortgesetzt und ausgeweitet. Zwar darf die befriedigende Liquiditätssituation über die hohen

Rückstellungen nicht hinwegtäuschen, doch kann mit Recht behauptet werden, dass die

Finanzkraft der Universität Wien im Hinblick auf die weitere Umsetzung des

Entwicklungsplans gestärkt worden ist.

Der Entwurf des Entwicklungsplans sieht zahlreiche Maßnahmen vor, die im Jahr 2006,

teilweise sogar erst im Jahr 2007 massive finanzielle Auswirkungen haben werden. Die

anstehenden Berufungen auf Basis der vorgenommenen Widmungen sowie die Einrichtung

der Forschungsplattformen, der universitären Forschungsschwerpunkte sowie der

Initiativkollegs werden hohe finanzielle Mittel insbesondere im Personalbereich binden.

Parallel zu diesen Vorhaben werden die Profilbildung und Qualitätsentwicklung in der Lehre

durch die Implementierung der Europäischen Studienarchitektur, die Förderung von

JungwissenschafterInnen und Maßnahmen im Bereich der Gleichstellung und

Frauenförderung vorangetrieben werden.

Aufbauend auf die im Jahr 2004 und 2005 genehmigten Vorhaben wird die

Investitionstätigkeit auch im Laufe des Jahres 2006 weiterhin verstärkt verfolgt werden,

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wobei die Impulse aus den Programmen Universitäre Infrastruktur III und Profilbildung vor

allem 2006 zur Geltung kommen werden. Schließlich stehen auch im Bereich der

Infrastruktur umfangreiche Projekte an: die Sanierung des Standorts Schenkenstraße hat

bereits begonnen und soll bis zum WS 2006/07 zum Abschluss gebracht werden. Weitere

Projekte stehen derzeit im Stadium der Feinplanung und könnten noch 2006 beschlossen

werden, was eine weitere Konzentration der universitären Standorte zur Folge haben würde.

Auf Basis der in den Jahren 2004 und 2005 gewonnenen Finanzkraft können sämtliche

Vorhaben im Jahr 2006 mit der erforderlichen Dynamik angegangen werden. Nichtsdestotrotz

können die Maßnahmen des Entwicklungsplans nur dann in ihrem vollen Umfang

durchgeführt werden, wenn in den Verhandlungen zur Leistungsvereinbarung für die Periode

2007-2009 ausreichend Mittel für die Schwerpunkte und Vorhaben der Universität Wien bei

gleichzeitiger Sicherstellung der erforderlichen Basisinfrastruktur bereitgestellt werden. Die

im Herbst 2005 geschlossene Rahmenvereinbarung zwischen dem bm:bwk, dem

Bundesministerium für Finanzen (BMF) und der Österreichischen Rektorenkonferenz sollte

dafür eine gute Grundlage bieten.

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9.2 RECHNUNGSABSCHLUSS 2005 DER UNIVERSITÄT WIEN siehe separate Veröffentlichung

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ANHANG Fakultäten, Zentren, DekanInnen und Zentrumsleiter

Katholisch-Theologische Fakultät Dekan: O. Univ.-Prof. DDr. Paul Michael Zulehner Vizedekanin: Ao. Univ.-Prof. Dr. Christa Schnabl

Evangelisch-Theologische Fakultät Dekan: O. Univ.-Prof. Dr. Gottfried Adam Vizedekan: O. Univ.-Prof. DDr. James-Alfred Loader

Rechtswissenschaftliche Fakultät Dekan: O. Univ.-Prof. Dr. Walter Rechberger Vizedekane: O. Univ.-Prof. Dr. Walter Schrammel, Ao. Univ.-Prof. MMag. Dr. August Reinisch

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Dekan: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Udo Wagner Vizedekane: O. Univ.-Prof. Dr. Manfred Nermuth, Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Erhard Reschenhofer

Fakultät für Informatik Dekan: O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Günter Haring Vizedekan: Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Erich Schikuta

Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät Dekan: O. Univ.-Prof. Dr. Alfred Kohler VizedekanInnen: O. Univ.-Prof. Dr. Michael Schwarz, Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Marija Wakounig

Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät Dekan: O. Univ.-Prof. Dr. Franz Römer VizedekanInnen: O. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Greisenegger, Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Nikolaus Ritt, Univ.-Prof. Mag. Dr. Susanne Weigelin-Schwiedrzik

Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft Dekan: Univ.-Prof. Dr. Peter Kampits Vizedekanin: Univ.-Prof. Dr. Ines M. Breinbauer Fakultät für Psychologie Dekanin: Univ.-Prof. Mag. DDr. Christiane Spiel Vizedekane: Univ.-Prof. Dr. Erich Kirchler, Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Alfred Schabmann

Fakultät für Sozialwissenschaften Dekan: Univ.-Prof. Dr. Rudolf Richter VizedekanInnen: O. Univ.-Prof. Dr. Hannelore Eva Kreisky, Univ.-Prof. Dr. Peter Vitouch, Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Hermann Mückler

Fakultät für Mathematik Dekan: Univ.-Prof. Dr. Harald Rindler Vizedekan: Ao. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Haslinger

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Fakultät für Physik Dekan: O. Univ.-Prof. Dr. Walter Kutschera Vizedekan: O. Univ.-Prof. Dr. Gero Vogl

Fakultät für Chemie Dekan: O. Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Dickert Vizedekane: O. Univ.-Prof. DDr. Bernhard Keppler, Univ.-Prof. Dr. Robert Konrat

Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie Dekan: O. Univ.-Prof. Dr. Wolfram Richter Vizedekane: O. Univ.-Prof. Dr. Michael Breger, Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann, O. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Steinacker

Fakultät für Lebenswissenschaften Dekan: Univ.-Prof. Mag. Dipl.-Ing. Dr. Christian Noe VizedekanInnen: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Renée Schroeder, O. Univ.-Prof. Dr. Horst Seidler, O. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schiemer

Zentrum für Translationswissenschaft Zentrumsleiter: O. Univ.-Prof. Dr. Dieter Kastovsky Stellvertretender Zentrumsleiter: Lektor Prof. Dipl.-Dolm. Ernst Klambauer

Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport Zentrumsleiter: O. Univ.-Prof. Dr. Norbert Bachl Stellvertretende Zentrumsleiter: Univ.-Prof. Mag. Dr. Otmar Weiß, Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Günter Amesberger

Studienprogrammleitungen

Studienprogrammleitung Katholische Theologie Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Martin Stowasser

Studienprogrammleitung Evangelische Theologie Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Robert Schelander

Studienprogrammleitung Rechtswissenschaften Studienprogrammleiter: O. Univ.-Prof. Dr. Peter Pieler

Studienprogrammleitung Wirtschaftswissenschaften Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Christian Keber

Studienprogrammleitung Informatik und Wirtschaftsinformatik Studienprogrammleiter: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Klas Studienprogrammleitung Ur- und Frühgeschichte, Ägyptologie und Judaistik Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Dr. Otto Helmut Urban

Studienprogrammleitung Geschichte Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Friedrich Edelmayer

Studienprogrammleitung Kunstgeschichte und Volkskunde Studienprogrammleiterin: Lektorin Dr. Elisabeth Goldarbeiter-Liskar

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Studienprogrammleitung Altertumswissenschaften Studienprogrammleiter: Univ.Ass. Mag. Dr. Hubert Szemethy

Studienprogrammleitung Deutsche Philologie und Nederlandistik Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Wynfrid Kriegleder

Studienprogrammleitung Romanistik Studienprogrammleiterin: Ao. Univ.-Prof. Dr. Emanuela Hager

Studienprogrammleitung Anglistik Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Weiss

Studienprogrammleitung Fennistik, Hungarologie, Skandinavistik und Slawistik Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Dr. Gero Fischer

Studienprogrammleitung Afrikanistik, Altsemitische Philologie, Arabistik, Indologie, Tibetologie, Turkologie Studienprogrammleiter: O. Univ.-Prof. Dr. Markus Köhbach

Studienprogrammleitung Ostasienwissenschaften Studienprogrammleiterin: Ass.-Prof. Univ.-Doz. Dr. Ingrid Getreuer-Kargl

Studienprogrammleitung Musik-, Sprach- und vergleichende Literaturwissenschaft Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Dr. Herbert Seifert

Studienprogrammleitung Theater-, Film- und Medienwissenschaft Studienprogrammleiterin: Ao. Univ.-Prof. Dr. Brigitte Marschall

Studienprogrammleitung Philosophie Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Konrad Liessmann

Studienprogrammleitung Bildungswissenschaft Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Dr. Wilfried Datler

Studienprogrammleitung Psychologie Studienprogrammleiter: Ass.-Prof. Dr. Marco Jirasko

Studienprogrammleitung Politikwissenschaft Studienprogrammleiter: HR Univ.-Doz. Dr. Johann Dvorak

Studienprogrammleitung Publizistik- und Kommunikationswissenschaft Studienprogrammleiter: Ass.-Prof. Mag. Ing. Dr. Klaus Lojka

Studienprogrammleitung Soziologie Studienprogrammleiter: Univ.-Prof. Dr. Jürgen Pelikan (bis 15.12.2005) Ao.Univ.-Prof. Dr. Rudolf Forster (ab 16.12.2005)

Studienprogrammleitung Kultur- und Sozialanthropologie Studienprogrammleiter: Lektor Ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Kraus

Studienprogrammleitung Mathematik Studienprogrammleiter: Univ.-Doz. Ao. Univ.-Prof. Günter Hanisch (bis 30.9.2005) Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Andreas Cap (ab 1.10.2005)

Studienprogrammleitung Physik Studienprogrammleiter: O. Univ.-Prof. Dr. Alfred Bartl Studienprogrammleitung Chemie

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Dr. Werner Mikenda

Studienprogrammleitung Erdwissenschaften, Meteorologie, Geophysik und Astronomie Studienprogrammleiter: O. Univ.-Prof. Dr. Peter Faupl (bis 30.9.2006) Ao.Univ.-Prof. Dr. Konstantin Petrakakis (ab 1.10.2005)

Studienprogrammleitung Geographie Studienprogrammleiter: Univ.-Prof. Mag. Dr. Helmut Wohlschlägl

Studienprogrammleitung Biologie Studienprogrammleiter: Univ.-Prof. Dr. Michael Hesse

Studienprogrammleitung Molekulare Biologie Studienprogrammleiter: O. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Wiche

Studienprogrammleitung Pharmazie Studienprogrammleiter: O. Univ.-Prof. Mag. Dr. Helmut Viernstein

Studienprogrammleitung Ernährungswissenschaften Studienprogrammleiter: O. Univ.-Prof. Mag. Dr. Ibrahim Elmadfa

Studienprogrammleitung Übersetzen und Dolmetschen Studienprogrammleiterin: Prof. Dipl.-Dolm. Margarete Schättle

Studienprogrammleitung Sportwissenschaften Studienprogrammleiter: Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Arnold Baca

DIENSTLEISTUNGSEINRICHTUNGEN

Bibliotheks- und Archivwesen Leiterin: HR Mag. Maria Seissl Finanzwesen und Controlling (Quästur) Leiter: ADir. RgR Johann Höhlmüller Forschungsservice und Internationale Beziehungen Leiterin: Dr. Gabriela Ondrejkovics Fernandes Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement Leiter: Dr. Wolfgang Feller Personalwesen und Frauenförderung Leiterin: MMag. Dr. Martha Sebök Raum- und Ressourcenmanagement Leiterin: Elke Weinlechner Studien- und Lehrwesen

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27. Stück – Ausgegeben am 11.05.2006 – Nr. 152

Leiterin: HR Dr. Andrea Henzl Zentraler Informatikdienst Leiter: Dr. Peter Rastl

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SONSTIGE ORGANE Schiedskommission Vorsitzender: Ao. Univ.-Prof. Dr. Jörg Hoyer http://spl.univie.ac.at/?id=8088 Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen Vorsitzende: Dr. Anneliese Schnell http://www.univie.ac.at/Gleichbehandlungsfragen/ Betriebsrat für das wissenschaftliche Universitätspersonal Ao. Univ.-Prof. Dr. Gert Michael Steiner http://brwup.univie.ac.at/ Betriebsrat für das allgemeine Universitätspersonal Vorsitzender: Dr. Alfred Georg Müller http://www.univie.ac.at/BR-AUP/

Der Vorsitzende des Universitätsrats: K o t h b a u e r

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