15. MAI 2019 Mendelssohn - Dresdner Philharmonie · 2019. 5. 13. · 1963 erschienenen...

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15. MAI 2019 Mendelssohn

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  • 15. MAI 2019

    Mendelssohn

  • SAISON 19/20

    Marek Janowski Chefdirigent und künstlerischer Leiter ab 2019 / 2020

    [email protected]

    DIE NEUEN ABOS SIND

    DA!

  • P R O G R A M M

    Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)Streichersinfonie Nr. 11 f-Moll (1823)

    Adagio — Allegro moltoScherzo commodo: Schweizerlied

    AdagioMenuetto: Allegro moderato

    Allegro molto

    Joseph Haydn (1732 – 1809)Sinfonie Nr. 80 d-Moll Hob. I:80 (1784)

    Allegro spiritosoAdagio

    Menuetto — TrioPresto

    P A U S E

    Felix Mendelssohn BartholdyKonzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64 (1844)

    Allegro molto appassionato —Andante —

    Allegretto non troppo — Allegro molto vivace

    Christian Tetzlaff | Violine und LeitungPhilharmonisches Kammerorchester Dresden

    ARTISTIN RESIDENCE

  • Harald Hodeige

    À LA SUISSE FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDYS STREICHERSINFONIE NR. 11

    Felix Mendelssohn war ein musikalisches „Wunderkind“: Am 24. Oktober 1818 im Alter von 9 Jahren trat er erstmals öffentlich als Pianist auf, wobei er den Klavierpart in einem Klaviertrio von Joseph Wölfl über-nahm. Seine frühesten erhaltenen Komposi-tionen (u. a. zwei Opern!) stammen aus dem Jahr 1820, in dem er gerade einmal elf Jahre alt war. Ab dieser Zeit wurde Mendelssohn als Mitglied der Singakademie zu Berlin von Carl Friedrich Zelter unterrichtet und begann in außergewöhnlichem Tempo zu komponieren: Allein in seinem ersten Studien-jahr entstanden fast sechzig Werke, darunter Lieder, Sonaten, ein Klaviertrio, Orgel-

    stücke sowie kleinere Bühnenkompositionen. Ebenfalls unter Zelters Anleitung schrieb er im Alter von zwölf bis vierzehn Jahren die ersten sechs seiner Streichersinfonien, die dem dreisätzigen Vorbild der norddeutschen Sinfonie eines Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Gottlieb Graun oder Georg Benda folgen. Erst mit der erstmals viersätzigen Siebenten Sinfonie wechselte das Modell, wobei nun vor allem das sinfonische Schaffen Haydns als Vorbild auszumachen ist. Aufge-führt wurden diese und andere Frühwerke im Rahmen der „Sonntagsmusiken“ der wohl-habenden Bankiersfamilie, zu denen berühmte Gäste wie Friedrich Schleiermacher, Georg

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  • Wilhelm Friedrich Hegel, die Varnhagens sowie die Humboldt-Brüder erwartet wurden. Treiben-de Kraft der Veranstal-tungen war der Berliner Geiger Eduard Rietz, der den jungen Felix im Violinspiel unterrichtete; das genial begabte Kind pflegte bei diesen Zusam-menkünften ein Ensemble von ausgewählten Musikern der königlichen Hofkapelle zu leiten. Entsprechend der barocken Tradition, in der ihn sein konservativer Lehrer Zelter erzog, spielte er dabei am Klavier den Conti-nuo-Part, wobei er gewöhnlich die Basslinie übernahm und die Harmonien der fehlenden Stimmen hinzu improvisierte.

    Das Wohnhaus der Mendelssohns, Berlin, Leipziger Straße 3, Foto um 1900

    links: Mendelssohn spielt Goethe in Weimar vor, 1821.

    An seine Familie schrieb er:

    „Jetzt hört alle, alle zu, ... Jeden Morgen erhalte ich vom Autor des Faust und des Werther einen Kuß, und jeden Nachmittag vom Vater und Freund Goethe zwei Küsse. Bedenkt!!! ... Nachmittag spielte ich Goethen über 2 Stunden vor, teils Fugen von Bach, teils phantasierte ich ...“

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  • Insgesamt zwölf Streichersinfonien sind überliefert, wobei die in der Zeit vom 14. Juni bis 12. Juli 1823 entstandene Sinfonia f-Moll (Nr. 11) mit ihren fünf Sätzen vom gängigen viersätzigen Modell abweicht. Der Kopfsatz beginnt mit einer kantablen Adagio-Ein-leitung, dem sich ein Allegro-Hauptssatz anschließt, in dem einige Motive anklingen, die Mendelssohn später in seiner Ouvertüre „Die schöne Melusine“ bzw. in der „Schotti-schen“ Sinfonie verwendet hat. Es folgt ein „Schweizerlied“, in dem der junge Komponist auf eine mit der Familie 1822 unternommene Schweizreise anspielt. Zitiert wird gleich zu Beginn ein altes Berner Volkslied, das als „Emmentaler Hochzeitstanz“ zur Zeit der Renaissance gesungen wurde, wobei Mendels-sohn zwischen die mit Pauke, Becken und Triangel kolorierte „Schweizer Musik“ auch Motive traditionellen Synagogalgesangs ein-streute. Nach einem Adagio mit geschmeidi-gen Legato-Phrasen folgt ein echtes (wenn auch nicht als solches bezeichnetes) Scherzo, bevor das Werk mit einer großen Finalfuge ausklingt, in der der junge Komponist bereits seine bemerkenswerten kontrapunktischen Fähigkeiten unter Beweis stellt.

    FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY

    * 3. Februar 1809 in Hamburg† 4. November 1847 in Leipzig

    S T R E I C H E R S I N F O N I E N R . 1 1 F - M O L L

    Entstehung1823Uraufführungwahrscheinlich im Sommer 1823 im Rahmen der Sonntagsmusiken im Elternhaus MendelssohnsZuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt14. Dezember 2003 unter Leitung von Yan Pascal TortelierBesetzungPauke, Becken, Triangel, Streicher Spieldauerca. 35 Minuten

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  • REGELN? RICHTLINIEN! JOSEPH HAYDNS SINFONIE NR. 80

    „Haydn“, heißt es im zweiten Band von Carl Ferdinand Pohls 1882 erschienener Komponisten-Biographie, „war kein Pedant in Regeln; grammatikali-sche Freiheiten findet man häufig genug bei ihm und oft wiederholt er dieselbe Stelle absichtlich, um anzu-deuten, daß er sie wirklich so gewollt habe. Über Albrechtsberger’s Strenge, alle Quartenfolgen aus dem reinen Satze zu verbannen, äußerte er sich gegen Griesinger: ‚[…] Solche Künsteleien haben keinen Werth; ich wünschte lieber, daß es Einer versuchte, einen wahrhaft neuen Menuett zu componiren.‘“ Kein Zweifel: Haydns Blick war nach vorne gerichtet, wobei sein Experimentallabor Schloss Esterháza war, das Fürst Nikolaus Esterházy zu einer prunk-vollen Residenz hatte ausbauen lassen, die fernab der musikalischen Metropolen Paris, London oder Wien einsam in den ungari-schen Sümpfen lag. Hier ging der Komponist

    jenseits aller Zwänge von Markt und Mode (an denen Mozart als „freier“ Künstler in Wien letztlich scheiterte) mit intellektuellem

    Kalkül seinem erklärten Ziel nach, das Publikum „durch etwas Neues zu überraschen und auf eine brillante Art zu debütie-ren“ – was nichts anderes bedeutete, als immer wieder gängige ästhetische Normen zu durchbrechen. Schließlich sei die Kunst „frei und soll durch keine Handwerksfesseln be-schränkt werden. Das Ohr, versteht sich ein gebildetes, muss entscheiden, und ich halte mich für befugt wie irgendeiner, hierin Gesetze zu geben.“

    Die besondere Originalität von Haydns Musik zeigt sich auf vielen Gebieten – ange-fangen von ungewöhnlicher �emenbildung über eigenwillige harmonische Fortschreitun-gen, unkonventionelle formale Erfindungen bis hin zu frappierendem Einsatz unge-bräuchlicher Klangfarben. Beispiele hierfür

    Joseph Haydn, Bildnis von Ludwig Guttenbrunn, um 1770

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  • wären u.a. die damals einzigartige Vorschrift im Adagio der Sinfonie Nr. 67, die Saiten der Streichinstrumente zur Erzeugung eines harten und spröden Klangs mit der Rück-seite des Bogens zu streichen (col legno), die Verwendung der Skordatur im Orchestersatz, die Cembalo-Episode im Finale der Sinfonie Nr. 98, der berühmte Paukenschlag im zwei-ten Satz der Sinfonie Nr. 94 sowie die für das 18. Jahrhundert extreme Lösung, durch das allmähliche Ausblenden der einzelnen Instrumente Form und Klangfarbe aufein-ander zu beziehen (Finale der sogenannten „Abschieds-Sinfonie“ Nr. 45). Kein Wunder, dass ein Rezensent der Leipziger Allgemei-nen Zeitung bezüglich Haydns 100. Sinfonie bewundernd schrieb: „Die Ueberraschung kann vielleicht in der Musik nicht weiter getrieben werden […].“

    In wie hohem Maß Haydns kompositori-sches Denken davon bestimmt wurde, musikalische Konventionen in Frage zu stellen und mit innovativer Konzeption zu durchbrechen, zeigt auch seine d-Moll-Sinfonie Nr. 80. Denn während der Beginn des Kopfsatzes zunächst mit aufbrausendem Tremolo und frenetischen Akzenten der Molltonart voll und ganz gerecht zu werden scheint, mündet die Musik kurz vor Exposi-tionsschluss in einen neckischen Walzer, den an dieser Stelle wohl niemand erwartet und von dem dann weite Teile der Durchführung bestimmt werden. Nach einem melodiösen Adagio und einem abgedunkelten Menuett, dessen Trio die Triolenbegleitung des Seiten-satzes aufgreift, folgt schließlich ein Finale, das sich um die Ausgangstonart d-Moll we-nig schert, sondern gleich in D-Dur einsetzt.

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  • JOSEPH HAYDN

    * 31. März oder 1. April 1732 in Rohrau, Niederösterreich† 31. Mai 1809 in Wien

    S I N F O N I E N R . 8 0 D - M O L L H O B . I : 8 0

    EntstehungDie d-Moll-Sinfonie entstand 1784, teilweise viel-leicht auch schon 1783; ein konkreter Anlass für ihre Komposition ist nicht bekannt.UraufführungDas genaue Uraufführungsdatum ist nicht bekannt. Wahrscheinlich wurde die d-Moll-Sinfonie im Laufe des Jahres 1784 am Hof der Fürsten Eszterházy gespielt, entweder in Eisenstadt oder in Eszterháza.Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt6. Januar 1957 unter Leitung von Zygmunt LatoszewskiBesetzungFlöte, 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner, StreicherSpieldauerca. 24 Minuten

    Schloss Esterháza, einer der Wirkungs-orte Haydns und möglicherweise Ort der Uraufführung der d-Moll-Sinfonie

    Zudem führt das synkopische Hauptthema mit seinen konsequenten Verschiebungen der metrischen Schwerpunkte den Hörer zu-nächst aufs Glatteis: Da auch die Begleitung die eigentlich zu akzentuierenden Taktzeiten ausspart, meint man zunächst eine regulär betonte Melodie im notierten 2/4-Takt zu hören, bis das �ema schließlich ins Stolpern gerät und völlig aus dem Takt kommt. Beim Einsatz des vollen Orchesters versuchen die Violinen als eigentliche „Verursacher“ der Irritation, mit aller Kraft die verlorene Ord-nung wiederherzustellen: mit aufgebrachten Sechzehntelläufen, während die übrigen Instrumente allerdings auf den Synkopen be-harren. Der Haydn-Forscher H. C. Robbins Landon bezeichnete diesen geradezu bizarren rhythmischer Einfall treffend als bewusst komponierte „babylonische Sprachverwirrung“.

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  • „LIEBLINGSSTÜCK DES KONZERTPUBLIKUMS“ MENDELSSOHNS VIOLINKONZERT E-MOLL OP. 64

    „Es ist nicht leicht, über dieses populäre Werk etwas auszusagen, das zugleich neu und wahr wäre“, schrieb Eric Werner in seiner 1963 erschienenen Mendelssohn-Biographie. „Es ist ein Lieblingsstück des Konzertpubli- kums, und schon darum auch eins der Geiger.“ Die Rede ist von Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert e-Moll op. 64, das nach seiner erfolgreichen Uraufführung am 13. März 1845 im Leipziger Gewandhaus umgehend zu einem der beliebtesten Werke der Konzertliteratur avancierte. Laut der Überlieferung des Dirigenten und Kompo-nisten Carl Reineke gratulierte kein Gerin-gerer als Robert Schumann nach der Pre-miere (der Mendelssohn krankheitsbedingt ferngeblieben war) dem Solisten Ferdinand David zur Aufführung jenes Konzerts, das er,

    Schumann, selbst schon immer hatte schreiben wollen. Führende Geiger wie Joseph Joachim oder Pablo de Sarasate nahmen es zügig in ihr Repertoire auf. Und noch heute gilt das Stück, dessen Violinpart sich durch eine wirkungsvolle Balance zwischen virtuoser Emphase und fesselnder Melodik auszeich-net, als Prüfstein jedes Violinvirtuosen.Vor diesem außergewöhnlichen Erfolg stand eine lange Entstehungsgeschichte, die sich von den ersten Skizzen bis zur Veröffentli-chung fast sieben Jahre lang hinzog: Erste Erwähnung findet das Werk in einem Brief an Ferdinand David vom 30. Juli 1838, in dem Mendelssohn von einem „Violinconzert […] in E-moll“ berichtete, dessen Anfang ihm keine Ruhe lasse. Als sich der Geiger ein Jahr später nach dem Projekt erkundigte,

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  • schrieb Mendelssohn zuversichtlich von ein „paar gutgelaunten Tagen“, die er zur Fertigstellung benötige, wenngleich die Aufgabe nicht leicht sei: „[…] brillant willst Du’s haben, und wie fängt unser eins das an?“ Die Arbeiten zogen sich jedoch hin, da den selbstkritischen Komponisten die von ihm so bezeichnete „Revisionskrankheit“ heim-suchte. Erst im Spätsommer 1844, nach unbeschwerten Ferienwochen in Bad Soden bei Frankfurt, war die auf den 16. September datierte Partitur in Reinschrift vollendet,

    wobei Mendelssohn umgehend weitere Retuschen vornahm – subtile klangliche Modifikationen, bei denen die musikalische Substanz weitgehend unangetastet blieb. Eine gravierende Veränderung betraf aller-dings die organisch in den ersten Satz einge-bettete Solokadenz, die von ursprünglich 12 auf 36 Takte erweitert wurde. Mendels-sohn platzierte sie nicht wie üblich vor der Coda, sondern unmittelbar vor der Reprise.Eine weitere Abweichung vom traditionellen Konzertmodell betrifft die Exposition des lyrischen Hauptthemas durch die Solovioline, der eine ungewohnte Aufgabenteilung zwischen Solist und Orchester folgt (ein Hörer des 19. Jahrhunderts erwartete zu Beginn eines Instrumentalkonzertes ein einleitendes Orchestertutti, in dem einerseits

    Felix Mendelssohn Bartholdy 1846, Bildnis von Eduard Magnus

    Ferdinand David; Solist der Uraufführung

    Mendelssohn 9

  • Das alte Gewandhaus um 1895, Aquarell auf Feder von Gottlob �euerkauf

    das Hauptthema exponiert und andererseits der Einsatz des Solisten vorbereitet wird). Auch die zäsurlose Abfolge der drei Sätze musste die Zeitgenossen überraschen: Der zweite Satz, ein dreiteiliges Andante mit lebhaftem Mittelteil, ist durch eine Überleitung im Fagott nahtlos mit dem ersten Satz verbunden, während ein vier-zehntaktiges Allegro non troppo den Über-gang zum elfenhaft-getupften Finale bildet, in dem Blechbläserfanfaren von flirrenden Scherzando-Arpeggien der Solovioline beantwortet werden.

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  • Formal konnte Mendelssohn in seinem e-Moll-Violinkonzert auf den innovativen Neuerungen aufbauen, die er bereits in seinen Klavierkonzerten erprobt hatte: Schon im Ersten Klavierkonzert g-Moll op. 25 werden die drei Sätze ohne Pausen gespielt. Direkte Bezüge gibt es zu dem e-Moll-Klavierkonzert, an dem Mendelssohn zwischen 1842 und 1844 zeitgleich mit dem Violinkonzert arbei-tete, dann aber unvollendet beiseite legte. Von diesem „dritten“ Klavierkonzert Mendels-sohns existieren von den ersten beiden Sätzen ausführliche Entwürfe, während vom Finale nur einige wenige Skizzen erhalten sind. 1983 legte der Mendelssohn-Experte Larry Todd eine Aufführungsfassung der ersten beiden Sätze dieses Werks vor, die 1994 eingespielt und 1997 zu Mendelssohns 150. Geburtstag im Leipziger Gewandhaus aufgeführt wurde. Dabei erwies sich das fehlende Finale als so störend, dass man kurzerhand auf den letzten Satz des Violin-konzerts zurückgriff und den Solopart aufs Klavier übertrug. Dieses Vorgehen war nicht so weit hergeholt, wie es vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mag. Denn hinsicht-lich der formalen Anlagen beider Werke gibt es, zusätzlich zu den motivischen Entspre-chungen, viele ausgeprägte Gemeinsamkeiten.

    FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY

    KO N Z E R T F Ü R V I O L I N E U N D O R C H E S T E R E - M O L L O P. 6 4

    Entstehung1838 bis 1844Uraufführung13. März 1845 im Leipziger Gewandhaus unter der Leitung von Niels W. Gade mit Ferdinand David als Solist.Zuletzt von der Dresdner Philharmonie gespielt28. April 2017 mit Julia Fischer als Solistin unter Leitung von Michael SanderlingBesetzungSolo-Violine, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, StreicherSpieldauerca. 26 Minuten

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  • CHRISTIAN TETZLAFF ist einer der gefragtesten Geiger unserer Zeit. „�e greatest perfor-mance of the work I’ve ever heard“, schrieb Tim Ashley im Guardian über seine Inter-pretation des Beethoven-Violinkonzerts mit Daniel Harding. Konzerte mit Christian Tetzlaff werden oft zu einer existenziellen Erfahrung für Interpret und Publikum glei-chermaßen, altvertraute Stücke erscheinen in völlig neuem Licht. Er lenkt den Blick aber auch immer wieder auf vergessene Meister-

    werke und versucht, gehaltvolle neue Werke im Repertoire zu etablieren. Er pflegt ein ungewöhnlich breites Repertoire und gibt rund 100 Konzerte pro Jahr. Christian Tetzlaff war Artist in Residence bei den Berliner Philharmonikern, hat eine mehrere Spielzeiten umfassende Konzertserie mit dem Orchester der New Yorker Met unter James Levine bestritten und gastiert regelmäßig u. a. bei den Wiener und den New Yorker Philharmonikern, dem Concert-

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  • gebouworkest Amsterdam und den großen Londoner Orchestern. Dabei arbeitet er mit Dirigenten wie Andris Nelsons, Robin Ticciati und Vladimir Jurowski zusammen.Was den 1966 in Hamburg geborenen und inzwischen mit seiner Familie in Berlin lebenden Musiker so einzigartig macht, sind – neben seinem großen geigerischen Können – vor allem drei Dinge: Er nimmt den Notentext wörtlich, er versteht Musik als Sprache, und er liest die großen Werke als Erzählungen, die von zentralen Erfahrungen handeln. Dem Publikum das zu vermitteln, ist Christian Tetzlaffs Ziel. Als Geiger ver-sucht er, hinter dem Werk zu verschwinden – aber gerade das macht seine Interpretationen sehr individuell. Christian Tetzlaff „spricht“ mit seiner Geige, sein Spiel umfasst eine große Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten

    und ist nicht allein auf Wohlklang und virtu-osen Glanz ausgerichtet. Bereits 1994 gründete Christian Tetzlaff sein eigenes Streichquartett, und bis heute liegt ihm die Kammermusik ebenso am Herzen wie seine Arbeit als Solist mit und ohne Orchester. Das Tetzlaff Quartett wurde u.a. mit dem Diapason d’or ausgezeichnet, das Trio mit seiner Schwester Tanja Tetzlaff und dem Pianisten Lars Vogt für den Grammy nominiert. Aber auch für seine solistischen CD-Aufnahmen hat Christian Tetzlaff zahlreiche CD-Preise erhalten. 2017 erschien eine neue Solo-Einspielung der Sonaten und Partiten von Bach. Christian Tetzlaff spielt eine Geige des deutschen Geigenbauers Peter Greiner und unterrichtet regelmäßig an der Kronberg Akademie.

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  • Das PHILHARMONISCHE KAMMERORCHESTER DRESDEN gehört zu den traditionsreichsten Kammerensembles Dresdens. Gegründet durch Dresdner Philharmoniker im Jahr 1969, hat es seitdem einen festen Platz im Musikleben der Stadt und darüber hinaus gefunden. Das künstlerische Profil wurde durch die Dresdner Collum-Konzerte, die Zwinger-Serenaden zu den Dresdner Musik-festspielen oder später durch die Wiederauf-baukonzerte für die Dresdner Frauenkirche wesentlich geprägt.„Die Tradition wertschätzen und offen sein für das Neue“ – unter diesem Motto gestaltet das Ensemble, das seit 2002 von Konzert-meister Wolfgang Hentrich geleitet wird, seine vielfältigen Konzerte. Musizierfreude, ein besonderer Klangsinn und ideenreiche Programmgestaltung begeistern das Publi-kum der „Dresdner Abende“ im Hygiene-

    museum, der „Meißner-Schlösser-Sommer-konzerte“ sowie bei den regelmäßigen Aufführungen mit dem Dresdner Kreuzchor. Außerordentlich erfolgreiche Konzerte gab es außerdem u.a. mit den Bach-Chören London und Bern, mit Marek Janowski, Rudolf Buchbinder, Ludwig Güttler, Håkan Hardenberger, Andreas Scholl, Peter Bruns, Vadim Gluzman, Ivan Ženatý und Kolja Lessing. Zahlreiche Auftritte im In- und Ausland sowie Einladungen zu Festivals zeugen vom hervorragenden Renommee des Klangkörpers.Mit besonderem persönlichem Engagement widmet sich das Philharmonische Kammer-orchester Dresden darüber hinaus Program-men für Kinder und Jugendliche.

    15. Mai 2019, Kulturpalast 14

  • Mendelssohn 15

  • 1 . V I O L I N E NProf. Wolfgang Hentrich

    Alexander Teichmann Antje Becker

    Annegret Teichmann �eresia Hänzsche

    Eunyoung Lee

    2 . V I O L I N E NAdela Bratu

    Steffen Gaitzsch Andrea Dittrich Dorit Schwarz

    Christiane Liskowsky

    B R A T S C H E NAndreas Kuhlmann

    Beate Müller Floris Faber

    Maria Körner

    V I O L O N C E L L IUlf Prelle

    Petra Willmann Alexander Will

    Sofia von Freydorf

    K O N T R A B Ä S S E Tobias Glöckler Markus Gähler

    F L Ö T E NKathrin BäzClaudia Rose

    O B O E NJohannes Pfeiffer

    Jens Prasse

    K L A R I N E T T E NProf. Fabian Dirr

    Dittmar Trebeljahr

    F A G O T T EDaniel Bäz

    Robert-Christian Schuster

    H Ö R N E RMichael Schneider

    Dietrich Schlät

    T R O M P E T E N Andreas Jainz

    Csaba Kelemen

    P A U K E N Prof. Hendrik Gläser

    S C H L A G W E R K Stefan Köcher

    N. N.

    Das Philharmonische Kammerorchester im heutigen Konzert

    28. SEP 2019, SA, 19.30 UHR

    KULTURPALAST50 Jahre Philharmonisches KammerorchesterJ. S. Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048Händel: Concerto grosso h-Moll op. 6, 12Hakim: Konzert Nr. 3 für Orgel und StreichorchesterYinon: „Present“, Komposition für das Philharmonische Kammerorchester zum 50-jährigen Jubiläum Tschaikowski: Streicherserenade C-Dur,Iveta Apkalna | OrgelWolfgang Hentrich | LeitungPhilharmonisches Kammerorchester Dresden

    D A S N Ä C H S T E K O N Z E R T D E S P H I L H A R M O N I S C H E N

    K A M M E R O R C H E S T E R S

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    Der Philharmonische Chor Dresden bietet Interessierten eine kostenfreie stimmliche Schulung sowie viele

    unvergessliche Konzerterlebnisse. Wir suchen engagierte Sängerinnen und Sänger mit

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    Kontakt [email protected]

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    dresdnerphilharmonie.de

  • 16. JUN 2019, SO, 11.00 UHRKULTURPALAST

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    Brahms:„Ein deutsches Requiem“The Management Symphony

    Michael Sanderling | DirigentMojca Erdmann | SopranHanno Müller-Brachmann | BaritonPhilharmonischer Chor Dresden Chorus 116The Management Symphony gemeinsam mit Mitgliedern der Dresdner Philharmonie

    20 € · Schüler, Studenten 9 € | dresdnerphilharmonie.de

  • 18. MAI 2019, SA, 20.00 UHRFRAUENKIRCHEZelenka und VivaldiVivaldi: Concerto g- Moll „Seiner Königlichen Hoheit von Sachsen“Vivaldi: Concerto D-Dur für zwei Violine und zwei konzertierende OboenZelenka: Concerto G-Dur „a 8 Concertanti“Horneck: Concerto Es-Dur für Fagott, Streicher und Basso continuoZelenka: „Simphonie“ a-Moll „a 8 Concertanti“Sergio Azzolini | Fagott und LeitungDresdner Philharmonie

    25. MAI 2019, SA, 19.30 UHR 26. MAI 2019, SO, 18.00 UHRKULTURPALASTSchottische PhantasienBruch: „Schottische Fantasie“ für Violine und Orchester Es-Dur op. 46 Braunfels: „Schottische Fantasie“ für Viola und Orchester op. 47 Mendelssohn Bartholdy: Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 „Schottische“ Michael Sanderling | DirigentNoa Wildschut | ViolineNils Mönkemeyer | ViolaDresdner Philharmonie

    1. JUN 2019, SA, 19.30 UHR2. JUN 2019, SO, 18.00 UHRKULTURPALASTDoppelkonzertMozart: Konzert für Flöte, Harfe und Orchester C-Dur KV 299Petitgirard: Konzert für Flöte, Harfe und Orchester „Dilemma“ (Uraufführung)Bartók: Konzert für OrchesterCristian Măcelaru | DirigentEmmanuel Pahud | FlöteMarie-Pierre Langlamet | HarfeDresdner Philharmonie

    8. JUN 2019, SA, 19.30 UHR9. JUN 2019, SO, 11.00 UHRKULTURPALASTPfingstkonzertMessiaen: „Hymne au Saint-Sacrement“ für OrchesterSchostakowitsch: Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 a-Moll op. 77 Strawinski: „Chant funèbre“ — Hommage an Nikolai Rimski-Korsakow

    kr a n o e e e ta e f r r e ter Karina Canellakis | DirigentinChristian Tetzlaff | ViolineDresdner Philharmonie

    D I E N Ä C H S T E N V E R A N S T A L T U N G E N D E R D R E S D N E R P H I L H A R M O N I E ( A U S W A H L )

    TICKETSERVICE IM KULTURPALAST

    Telefon 0351 4 866 866ticket@dresdnerphilharmonie.dedresdnerphilharmonie.dekulturpalast-dresden.de

    Das ausführliche Konzert- und Abonnementangebot er a on fin en e n n ere a on

    (erhältlich beim Ticketservice im Kulturpalast) sowie online unter dresdnerphilharmonie.de.

  • IMPRESSUM

    DRESDNER PHILHARMONIE

    Schloßstraße 201067 DresdenTelefon 0351 4 866 282dresdnerphilharmonie.de

    CHEFDIRIGENT: Michael SanderlingEHRENDIRIGENT: Kurt Masur †INTENDANTIN: Frauke Roth

    TEXT: Harald Hodeige Der Text ist ein Originalbeitrag für dieses Heft; Abdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autoren.REDAKTION: Jens Schubbe

    GRAFISCHE GESTALTUNG: büro quer DRUCK: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH

    BILDNACHWEIS

    Wikimedia common: S. 2, 3, 5, 6/7, 9, 10Giorgia Bertazzi: S. 12Markenfotografie: S. 15

    Preis: 2,50 €

    Änderungen vorbehalten.

    Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art während des Konzertes durch Besucher grundsätzlich untersagt sind.

    Orchester der Landeshauptstadt

    Dresden

    MUSIKBIBLIOTHEK

    Die Musikabteilung der Zentralbibliothek (2. OG) hält zu den aktuellen Programmen der Philharmonie für Sie in einem speziellen Regal Partituren, Bücher und CDs bereit.

    Harald Hodeige, geboren 1970 in Berlin, studierte Deutsche

    Philologie sowie Musikwissenschaft und promovierte über

    „Komponierte Klangräume in den Symphonien Gustav Mah-

    lers“. Er arbeitet als freier Autor für Konzerthäuser, Musikfesti-

    vals und Rundfunkanstalten (u. a. Berliner Philharmoniker,

    Salzburger Festspiele, Mozarteum Salzburg, Lucerne Festival,

    Festspielhaus Baden-Baden, Schleswig-Holstein Musik

    Festival, Beethovenfeste Bonn, Konzerthaus Berlin, RBB, MDR,

    SWR, BR), schrieb CD-Booklet-Texte u. a. für Orfeo, Ondine,

    Carus, MDG und Deutsche Grammophon. Als Programmheft-

    redakteur arbeitete er von 2005 bis 2017 beim NDR, seit

    2012 ist er fester freier Mitarbeiter derBerliner Philharmonie

    gGmbH (Abteilung Kommunikation), wirkt als Referent von

    Konzerteinführungen und hat Lehraufträge an der Hochschule

    für Musik „Hanns Eisler“ Berlin inne.

  • SAISON 19/20

    Marek Janowski Chefdirigent und künstlerischer Leiter ab 2019 / 2020

    [email protected]

    DIE NEUEN ABOS SIND

    DA!

    8. JUN 2019, SA, 19.30 UHR9. JUN 2019, Pfi ngstsonntag, 11.00 UHR

    KULTURPALAST

    Pfi ngstkonzert Messiaen: „Hymne au Saint-Sacrement“

    Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll Strawinski: „Chant funèbre“

    Skrjabin: „Poème de l‘extase“

    Karina Canellakis | Dirigentin Christian Tetzlaff | Violine Dresdner Philharmonie

    © M

    athias

    Both

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    DEBÜT IN DRESDENKARINA CANELLAKIS

    [email protected]

    Tickets 39 | 34 | 29 | 23 | 18 Euro Schüler, Studenten 9 Euro

  • Ticketservice im KulturpalastMontag bis Freitag 10 —19 Uhr Samstag 9 —14 Uhr +49 351 4 866 866 [email protected]

    dresdnerphilharmonie.de kulturpalast-dresden.de

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