11 Millionen Mark Entschädigung SUPER Das 4. – 5. … · Was Chirurgen alles auf „den ... Der...

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weiter Kurz notiert: Drei Jahre arbeits- unfähig: Kündigung Ein Arbeitnehmer hat einen Arbeits- unfall. Wenn er länger als drei Jahre arbeitsunfähig ist, kann ihm sein Arbeit- geber kündigen. Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, ihm seinen oder einen anderen Arbeitsplatz freizuhalten. (Hessisches Landesarbeitsgericht, 3 Sa 849/95) Gehen auf eigene Gefahr Fußgänger müssen in der Stadt mit un- ebenen Bürgersteigen und defekten Kanaldeckeln rechnen. Nur in Fußgän- gerzonen wird eine erhöhte Sorgfalts- pflicht von Gemeinden erwartet. Hier könnten Fußgänger durch Schaufen- ster beim Gehen „abgelenkt“ werden. (Oberlandesgericht Koblenz, 3 U 5469/95) Unfall auf Dienstreise: Das geht zu weit Zwei Geschäftsreisende wollen aus- wärts übernachten. Sie können dafür ein Hotel nehmen, was nicht in unmit- telbarer Nähe ihres Geschäftstermins liegt. Der Weg dorthin darf jedoch nicht zu weit sein. Sonst gilt ein Unfall nicht mehr als Arbeitsunfall. Die Fahrt von Düsseldorf nach Dortmund (etwa 100 km) ist beispielsweise zu weit. (Baye- risches Landessozialgericht, L 3 U 273/87) Genau hinschauen Augen auf im „Tante-Emma-Laden“. Wer dort einkauft, darf sich nicht darauf verlassen, dass die Gänge zwischen den Regalen stolperfrei sind. Wird zum Beispiel eine abgestellte Obstkiste zur Stolperfalle, so gibt es bei Verletzungen keinen Schadensersatz. (Oberlandes- gericht Koblenz, 5 U 295/95) September 2001 Ausgabe 1/2001 wohl nicht richtig aufgepasst.“ Ein Kri- po-Beamter: „Durch den Schutthaufen war die Fußleiste verschüttet, Herr K. ist offensichtlich darüber wegge- rutscht.“ Außer dem Schutt lag auch noch das Blech im Weg herum – Zu- stände, die Betriebsprüfer schon vor zwei Jahren beanstandeten! „Harald hat mir oft von dem Gerümpel erzählt, das dort oben überall herumliegt, hat- te sich schon mal am Bein verletzt“, erzählt seine Witwe Irene (40) schluch- zend – eine gebrochene Frau, die nun mit den drei Kindern und dem Haus ganz allein dasteht. Fahrlässigkeit und Leichtsinn sind also mit Schuld daran, dass Harald K.s Kinder nun als Halb- waisen aufwachsen müssen. Gebrochen, gerissen, zertrümmert Was Chirurgen alles auf „den Tisch“ kommt. Lesen Sie wei- ter auf S. 8 Fast gab’s Knast Mitarbeiter handelt eigenmächtig. Kolle- ge fällt aus Bagger- schaufel. Bericht S. 11 acht Jahren kannte. Auf den Gitter- Laufstegen oberhalb der Silos lag Schutt, der das Gehen riskant machte. Harald K. balancierte wie immer über das Geröll. Da passierte es: Der Vater von drei kleinen Kindern schaute sich nach der Kabelbrücke um und übersah einen Stahlträger, stieß mit dem Kopf dagegen. Sein Helm wurde wegge- schleudert. Im gleichen Moment rutschte Harald K. auf dem lockeren Schutt aus, fiel auf ein Blech, das da- rauf lag. Langsam rutschte Harald K. zwischen Fuß- und Knieleiste des Geländers durch – und stürzte hinab, über 13 Meter in die Tiefe! Wie konnte das einem so erfahrenen Mann passieren? Wolfgang B.: „Ich kann es noch gar nicht fassen! Er hat Meter in die Tiefe Er wollte nur was prüfen – und stürzte in den Tod TRAGISCHER ABSTURZ! „Ich dreh’ mal schnell meine Runde“, sagte er. Doch plötzlich ein Schrei, ein Krachen, Stille. Da lag er, blutüberströmt, mit zerschmetter- tem Kopf – gestürzt aus 13 Metern Höhe! Harald K. (43) war in der Bauschutt- Recycling-Firma für die elektrische Anlage zuständig – ein freundlicher, Kollege, den alle schätzten. „Wir bauen gerade um, müssen die Elektrik erweitern“, sagt sein Kollege Wolfgang B. (35). „Harald wollte nur schnell mal nachmessen, wieviel Kabel wir für die elektrische Anlage noch brauchen.“ Wolfgang B. sah ihn nicht lebend wieder. Harald K. sprang die Treppenstufen des Gerüstes hoch, das er schon seit Die Gefahr lauert überall. Und es kann jederzeit passieren. Das weiß auch Herr Wagner. Er wollte eigentlich „nur mal schnell um die Ecke“, um sich zu erleichtern. Auf dem Weg dorthin übersah er einen Stein. Er stolperte und schlug am Boden mit dem Kopf auf. Unfallkosten: 25.000 Mark. Nicht anders erging es Herrn Bruns. Er saß bereits im Auto. Doch dann merkte er, dass er etwas vergessen hatte. Auf dem Weg vom Auto zum Gebäude rutschte er auf einer Kunststofffolie aus. Beim Abstützen brach er sich die rechte Hand. Der Unfall kostete 30.000 Mark. Jede zweite neue Unfallrente ent- steht durch Stolpern oder Stürzen. Das zeigt die neueste Auswertung der Steinbruchs-Berufsgenossenschaft. Über 11 Millionen Mark Entschädigung wurden im Jahr 2000 allein für neue Stolper- und Sturzunfälle gezahlt. Deutschland Als er am Boden auf- schlug war er schon tot. Inhalt Die Themen Spektakuläre Unfälle S. 2/3 Sicherheit am Arbeitsplatz S. 4/5 Sicher gehen und stehen S. 6/7 Gesundheit S. 8/9 Der Laufparcours S. 10 Recht S. 11 Standards Witze S. 2 Kreuzworträtsel S. 4 Horoskop S. 6 Impressum S. 7 Rampensau Wenn Hobbyskater große Sprünge machen „Sieht doch ganz einfach aus“, denken sich Hobbyskater vor der Halfpipe. Die Stunts und Sprünge der Profis werden allzugern nachgeahmt. Also rauf auf die Rampe und los geht’s. Oft kommt es dabei zu schweren Verletzungen. Komplizierte Knochenbrüche, Verlet- zungen der Bänder und schwere Prel- lungen sind die Folge. Besonders Knie und Handgelenke sind gefährdet. Auch Ellbogen und Gesicht werden oft ver- letzt. Der Grund: fehlende Ausrüstung wie Knie-, Hand-, Ellenbogenschoner und Helm. Mangelnde Fahr- oder Bremstechnik. Die Fahrer haben sich vor dem Start nicht warm gemacht und die Muskulatur nicht gedehnt. Und: Sie überschätzen sich selbst. Sportmediziner raten: Wer nicht in jeder Lage sicher auf seinem Brett steht, sollte einen Bogen um jede Rampe machen. Unfälle sind keine Zufälle Warum die letzte Stufe oft zum Verhängnis wird. Bericht auf S. 6 Der Schutt und das wacke- lige Blech wurden Harald K. zum Verhängnis. Er rutschte aus und stürzte durch das Geländer. Zwei Meter über dem Boden prallte er auf eine stähler- ne Förderbandkonstruk- tion und zertrümmerte sich den Schädel. Das Gewinn- spiel. SUPER Machen Sie mit. Es lohnt sich! Alles Weitere erfahren Sie auf der Rückseite dieser Ausgabe. Eine Kampagne der „Ja, wo laufen Sie denn?“ Der Laufparcours der Stein bruchs-Berufsgenossenschaft im Test. Interview auf S. 10 11 Millionen Mark Entschädigung Was stolpern und stürzen kostet 2 Wochen Mallorca für 2 Personen Wochenendtrip nach London für 2 Personen Wochenendtrip nach Berlin für 2 Personen 2. Preis 3. Preis 1. Preis 4. – 5. Preis 1 Tourenrad für Damen oder Herren 6. – 10. Preis 1 Chronometer (hochwertige Uhr) 11. – 20. Preis 1 Touren- Sicherheitsset für das Fahrrad 13 www.bauz.net

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weiter

Kurz notiert:Drei Jahre arbeits-unfähig: KündigungEin Arbeitnehmer hat einen Arbeits-unfall. Wenn er länger als drei Jahrearbeitsunfähig ist, kann ihm sein Arbeit-geber kündigen. Der Arbeitgeber istnicht verpflichtet, ihm seinen oder einenanderen Arbeitsplatz freizuhalten.(Hessisches Landesarbeitsgericht, 3 Sa849/95)

Gehen auf eigene GefahrFußgänger müssen in der Stadt mit un-ebenen Bürgersteigen und defektenKanaldeckeln rechnen. Nur in Fußgän-gerzonen wird eine erhöhte Sorgfalts-pflicht von Gemeinden erwartet. Hierkönnten Fußgänger durch Schaufen-ster beim Gehen „abgelenkt“ werden.(Oberlandesgericht Koblenz, 3 U5469/95)

Unfall auf Dienstreise:Das geht zu weitZwei Geschäftsreisende wollen aus-wärts übernachten. Sie können dafürein Hotel nehmen, was nicht in unmit-telbarer Nähe ihres Geschäftsterminsliegt. Der Weg dorthin darf jedoch nichtzu weit sein. Sonst gilt ein Unfall nichtmehr als Arbeitsunfall. Die Fahrt vonDüsseldorf nach Dortmund (etwa 100km) ist beispielsweise zu weit. (Baye-risches Landessozialgericht, L 3 U273/87)

Genau hinschauenAugen auf im „Tante-Emma-Laden“.Wer dort einkauft, darf sich nicht daraufverlassen, dass die Gänge zwischenden Regalen stolperfrei sind. Wird zumBeispiel eine abgestellte Obstkiste zurStolperfalle, so gibt es bei Verletzungenkeinen Schadensersatz. (Oberlandes-gericht Koblenz, 5 U 295/95)

September 2001Ausgabe 1/2001

wohl nicht richtig aufgepasst.“ Ein Kri-po-Beamter: „Durch den Schutthaufenwar die Fußleiste verschüttet, Herr K.ist offensichtlich darüber wegge-rutscht.“ Außer dem Schutt lag auchnoch das Blech im Weg herum – Zu-stände, die Betriebsprüfer schon vorzwei Jahren beanstandeten! „Haraldhat mir oft von dem Gerümpel erzählt,das dort oben überall herumliegt, hat-te sich schon mal am Bein verletzt“,erzählt seine Witwe Irene (40) schluch-zend – eine gebrochene Frau, die nunmit den drei Kindern und dem Hausganz allein dasteht. Fahrlässigkeit undLeichtsinn sind also mit Schuld daran,dass Harald K.s Kinder nun als Halb-waisen aufwachsen müssen.

Gebrochen,gerissen,zertrümmertWas Chirurgen alles auf „denTisch“ kommt. Lesen Sie wei-ter auf S. 8

Fast gab’s KnastMitarbeiter handelteigenmächtig. Kolle-ge fällt aus Bagger-schaufel. Bericht S. 11

acht Jahren kannte. Auf den Gitter-Laufstegen oberhalb der Silos lagSchutt, der das Gehen riskant machte.Harald K. balancierte wie immer überdas Geröll. Da passierte es: Der Vatervon drei kleinen Kindern schaute sichnach der Kabelbrücke um und übersaheinen Stahlträger, stieß mit dem Kopfdagegen. Sein Helm wurde wegge-schleudert. Im gleichen Momentrutschte Harald K. auf dem lockerenSchutt aus, fiel auf ein Blech, das da-rauf lag. Langsam rutschte Harald K.zwischen Fuß- und Knieleiste desGeländers durch – und stürzte hinab,über 13 Meter in die Tiefe!Wie konnte das einem so erfahrenenMann passieren? Wolfgang B.: „Ichkann es noch gar nicht fassen! Er hat

Meterin die TiefeEr wollte nur was prüfen – und stürzte in den Tod

TRAGISCHER ABSTURZ!

„Ich dreh’ mal schnell meine Runde“,sagte er. Doch plötzlich ein Schrei,ein Krachen, Stille. Da lag er,blutüberströmt, mit zerschmetter-tem Kopf – gestürzt aus 13 MeternHöhe!Harald K. (43) war in der Bauschutt-Recycling-Firma für die elektrischeAnlage zuständig – ein freundlicher,Kollege, den alle schätzten.

„Wir bauen gerade um, müssen dieElektrik erweitern“, sagt sein KollegeWolfgang B. (35). „Harald wollte nurschnell mal nachmessen, wievielKabel wir für die elektrische Anlagenoch brauchen.“ Wolfgang B. sah ihnnicht lebend wieder.Harald K. sprang die Treppenstufendes Gerüstes hoch, das er schon seit

Die Gefahr lauert überall. Und es kannjederzeit passieren. Das weiß auchHerr Wagner. Er wollte eigentlich „nurmal schnell um die Ecke“, um sich zuerleichtern. Auf dem Weg dorthinübersah er einen Stein. Er stolperteund schlug am Boden mit dem Kopf

auf. Unfallkosten: 25.000 Mark. Nichtanders erging es Herrn Bruns. Er saßbereits im Auto. Doch dann merkte er,dass er etwas vergessen hatte. Aufdem Weg vom Auto zum Gebäuderutschte er auf einer Kunststofffolieaus. Beim Abstützen brach er sich dierechte Hand. Der Unfall kostete 30.000Mark. Jede zweite neue Unfallrente ent-steht durch Stolpern oder Stürzen. Daszeigt die neueste Auswertung derSteinbruchs-Berufsgenossenschaft.Über 11 Millionen Mark Entschädigungwurden im Jahr 2000 allein für neueStolper- und Sturzunfälle gezahlt.

Deutschland

Als er am Boden auf-schlug war er schon tot.

InhaltDie ThemenSpektakuläre Unfälle S. 2/3Sicherheit am Arbeitsplatz S. 4/5Sicher gehen und stehen S. 6/7Gesundheit S. 8/9Der Laufparcours S. 10Recht S. 11

StandardsWitze S. 2Kreuzworträtsel S. 4Horoskop S. 6Impressum S. 7

Rampensau

Wenn Hobbyskatergroße Sprünge machen„Sieht doch ganz einfach aus“, denkensich Hobbyskater vor der Halfpipe. DieStunts und Sprünge der Profis werdenallzugern nachgeahmt. Also rauf aufdie Rampe und los geht’s. Oft kommtes dabei zu schweren Verletzungen.Komplizierte Knochenbrüche, Verlet-zungen der Bänder und schwere Prel-lungen sind die Folge. Besonders Knieund Handgelenke sind gefährdet. AuchEllbogen und Gesicht werden oft ver-letzt. Der Grund: fehlende Ausrüstungwie Knie-, Hand-, Ellenbogenschonerund Helm. Mangelnde Fahr- oderBremstechnik. Die Fahrer haben sichvor dem Start nicht warm gemacht unddie Muskulatur nicht gedehnt. Und: Sieüberschätzen sich selbst.Sportmediziner raten: Wer nicht in jederLage sicher auf seinem Brett steht,sollte einen Bogen um jede Rampemachen.

Unfälle sindkeine ZufälleWarum die letzte Stufe oftzum Verhängnis wird.Bericht auf S. 6

Der Schutt und das wacke-lige Blech wurden HaraldK. zum Verhängnis. Errutschte aus und stürztedurch das Geländer. ZweiMeter über dem Bodenprallte er auf eine stähler-ne Förderbandkonstruk-tion und zertrümmertesich den Schädel.

DasGewinn-spiel.

SUPER

Machen Sie mit. Es lohnt sich!Alles Weitere erfahren Sie aufder Rückseite dieser Ausgabe.

Eine Kampagne der

„Ja, wolaufen Siedenn?“Der Laufparcours der Steinbruchs-Berufsgenossenschaft imTest. Interview auf S. 10

11 Millionen Mark EntschädigungWas stolpern und stürzen kostet

2 Wochen Mallorcafür 2 Personen

Wochenendtripnach Londonfür 2 Personen

Wochenendtripnach Berlinfür 2 Personen

2. Preis

3. Preis

1. Preis

4. – 5. Preis1 Tourenradfür Damen oder Herren

6. – 10. Preis1 Chronometer(hochwertige Uhr)

11. – 20. Preis1 Touren-Sicherheitssetfür das Fahrrad

13www.bauz.net

S P E K T A K U L Ä R E U N F Ä L L E

ABGESCHMIERT – KICKEN ADE !ABGESCHMIERT – KICKEN ADE !Betonwerker: „Mein bester Fuß – kaputt für immer!“München. „Alles ging klar. Und dannlässt mein bester Freund das Dingvom Rand abrutschen! So ein Mist!”Thomas P. (32), seit 1994 Einschalerin einem Betonwerk, ist wütend undenttäuscht.Nicht nur seine Frau Sabine (28) istdie Leidenschaft des frischgebacke-nen Ehemannes: Er liebt den Sportund „seine“ Jungs vom FC Bayern.Bis vor zwei Wochen war er jedenSamstag der Star seiner Hobby-Elf,trainierte viel nach Feierabend. Dochplötzlich: Aus und vorbei war’s mitdem Kicken.Dabei hat er doch nur wie immerseinen Job gemacht! Ein stählernerStützring musste von einer Rohr-verschalung gehoben werden. Dieaufrecht stehende, 2 Meter hoheBetonröhre war endlich ausgehärtet.Es regnete in Strömen, keiner vom

Trupp wollte freiwillig raus. „Einer musses ja machen, dachte ich.“ Thomas P.schnappte sich seinen besten Freundund Kollegen Andreas T. (29). Siestellten ihre Leitern an die Holzver-schalung, kletterten drei, vier Stufenhinauf. Gemeinsam hoben sie denobersten Stützring (2,5 Meter imDurchmesser, ein Zentner schwer) anund legten ihn auf dem Rand der Ver-schalung wieder ab. Beide klettertenzwei Sprossen runter, hielten dabei denRing fest. Auf der vorletzten Sprosseangekommen – nur 30 cm über demBoden! – wollten die beiden auf Kom-mando den Ring über Kopf anheben.Da passierte das Unglück: Andreas T.rutschte der Stahlring ab. Er wolltenachfassen, da verlor Thomas P. unterihm das Gleichgewicht. Er stürzte – undmit ihm die Röhre. Sein rechter Fußverkeilte sich zwischen Leiter und Röh-

re. „Ich dachte nur: mein Schuss-Fuß! Der tat sofort höllisch weh. Mirwurde schwarz vor Augen.“ SeinFreund: „Um ein Haar hätte ihn derRing erschlagen. Ich sah ihn fallen,dachte: Jetzt ist es aus. Ich fühlemich schuldig. Mir ist nichts passiert.”Die Träume von Thomas P. sind zer-platzt. Der Mittelfuß war komplettzertrümmert. Mit dem Fußball ist esein- für allemal vorbei. Sport heißtfür ihn jetzt Reha und Hallenbad.„Irgendwann wird alles zur Routine,dann unterschätzt man das Risiko.Gerade zu zweit wird man leicht un-vorsichtig“, meint Thomas P. Seinenbesten Freund will er erst mal nichtmehr sehen. „Hoffentlich werde ichirgendwann meinen Job wieder ma-chen können.“ Fußball jedenfallswird er nur noch im Stadion oder TVerleben.

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Schmerzen im Bein. Der erste Ge-danke war, oh Gott, was soll bloß ausmeiner Hochzeit werden? Dann habeich um Hilfe gerufen.“ Ein Kollege warsofort zur Stelle. Und auch der Kran-kenwagen kam schnell. Der Arzt stellteeinen glatten Beinbruch fest.Wie konnte es zu dem Unfall kommen?Der Eifer des Kollegen Frank S. machtees möglich. Das abgetaute Wasser desKühlschranks war nach dem Transportausgelaufen. Die Pfütze konnte EdithH. nicht sehen. Die Sonne hatte sie ge-blendet. Dumm gelaufen. Doch Edith H.hat ihren Humor schnell wieder gefun-den. Schon am Telefon im Kranken-haus konnte sie ihren Mann beruhigen:„Keine Sorge, Schatz. Ich werde unsereHochzeit ganz in Weiß feiern können –das Gipsbein fällt farblich doch kaumauf.“

Aachen. Tagelang schon war der Kühl-schrank in der Verwaltung des Beton-und Fertigteilwerkes kaputt. Das be-deutete kein Eis und keine kaltenGetränke für die Mitarbeiter, trotzglühender Hitze! Um die Mittagszeitsollte endlich der neue Kühlschrankkommen. Frank S. (34) hatte sich bereiterklärt, den alten Kühlschrank schonmal vor die Tür zu stellen. Bis vor denFahrstuhl hatte er ihn morgens eigen-händig geschleppt. Den Rest sollten dieAbholer machen. Doch die ließen aufsich warten...Währenddessen telefonierte seineArbeitskollegin Edith H. (28) völligaufgeregt mit ihrem Mann Herbert H.(32). Die Vorbereitungen für ihreHochzeit liefen seit Tagen auf Hoch-touren. Über 150 Freunde, Verwandteund Kollegen hatten zugesagt. Eingrößerer Saal musste her. DasHochzeitskleid war gerade noch malgeändert worden. Und für die Musikhatten ihr Mann und sie sich immernoch nicht entschieden. „Ich wusstenicht, wo mir der Kopf stand. Und dannhatten wir im Betrieb auch noch soviel zu tun.“Um sich mit einem Kollegen direktabzustimmen, wollte Edith H. schnellmal vom 2. Stock runter in den 1. „Ichwar in Gedanken, als ich ins Treppen-haus ging. Vor dem Aufzug sah ich denKühlschrank stehen. Durch das Fensterschien mir die pralle Mittagssonneentgegen. ‚Was für ein herrlicher Tag‘,dachte ich noch. Und dann rutschte ichaus.“ Edith H. konnte sich nicht halten,stürzte Hals über Kopf die Trepperunter. Edith H.: „Als ich unten auf-schlug, wurde mir übel. Ich hatte starke

Hochzeit trotzdemganz in Weiß

D U M M G E L A U F E N

Marc K. ist froh, dass ihm nichts pas-siert ist. „Ich kenne den Weg gut.Trotzdem hab’ ich die Spalte vollübersehen. Mitten im Gespräch sack-ten plötzlich meine Beine weg. Soschnell konnt ich gar nicht gucken. Aberdas passiert mir nicht nochmal. SovielGlück hat man schließlich nur einmal.“

Mönchengladbach. Es ist früher Mor-gen. Der Sprengmeister Volker M. (45)und sein Kollege Marc K. (34) gehenwie immer über den Fahrweg zu ihremArbeitsplatz. Der Weg liegt oberhalbdes Steinbruchs. Beide sollen eineSprengung vorbereiten. Sie unterhaltensich. Plötzlich ist Marc K. neben VolkerM. verschwunden. Volker M. ist ver-dutzt. Da hört er das „Hilfe, Hilfe!“seines Kollegen. Er dreht sich um.Marc K. ist halb vom Erdboden ver-schluckt. Nur noch der Oberkörperguckt raus. Der Rest steckt in einerErdspalte. „Nicht bewegen“, ruft VolkerM. Vorsichtig nähert er sich demKollegen. Jetzt sieht er die Gefahr.Mehrere Erdspalten haben sichaufgetan. Alle auf der Seite desSteinbruchs.Volker M. weiß, was zu tun ist. Er über-zeugt sich von der Sicherheit seinesStandortes. Dann zieht er Marc K. vor-sichtig aus der Falle. Der Boden hält.Alles geht gut. Geschockt verständigensie ihren Chef Hartmut F. (48). Der willsofort die Stelle sehen, die beinahezum Unfall geführt hat. „Die beiden ha-ben riesengroßes Glück gehabt. WärenSie einen halben Meter weiter rechtsgegangen, hätte es sie erwischt.Die Spalte ist 5 m tief. Da wären sienicht lebend rausgekommen“, so Hart-mut F.Der Betriebsleiter untersucht die Stelle.Die Erdspalten sind nach der Spren-gung entstanden. Die Bruchwand wur-de nicht gut genug beräumt. Offensicht-lich blieben größere feste Überhänge inder Wand stehen. Dann regnete es ta-gelang. Das Wasser schwemmte Erdeweg. Es bildeten sich Spalten. Der Be-triebsleiter lässt den Bereich sofortsperren.

„Plötzlich waren meine Beine weg“Glück gehabt

Marc.K. übersah diese 5 m tiefeErdspalte

Trotz Sturz von der Treppe wirdEdith H. ihr Ja-Wort geben.

Nachgestellt: Zwei Mitarbeiter zeigen, wie der Unfall passiert ist.

ContraOb ich den Handlauf an der Treppebenutze? Ich bin doch nicht aufRente. Es geht viel schneller, wennich frei hoch- oder runterspringenkann. Und es sieht lässiger aus.Außerdem muss ich’s können fürden Fall, dass ich keine Handfreihabe. Das passiert öfter, wennich was rauf- oder runterschleppe.Im Winter sind die Geländeraußerdem nass und eisekalt. Dapack ich sowieso nicht an. MancheGeländer sind übrigens viel zuniedrig gebaut. Das stimmt dannhinten und vorne nicht, wenn manruntergeht. Richtig festhalten ist dasowieso nicht.

ProLogo nehme ich den Handlauf.Das mach’ ich völlig automatisch.Nicht nur, wenn Treppen steil oderschmal sind. Ich will mir doch nichtunnötig die Haxen vertreten. Altenoder verrosteten Treppen traue ichgrundsätzlich nicht über den Weg.Von denen sind mir auf der Arbeitschon viele begegnet. Bei ver-schmutzten Treppen pack ichauch fest zu. Immerhin bin ich inWind und Wetter unterwegs. Es istbesser, alles im Griff zu haben.

Den Handlauf benutzen?

Treppe rauf,Treppe runter

Während eines Telefongesprächesmit einer Baufirma:„Okay, wir schicken unseren bestenMann. Oder soll unser Chef vorbei-kommen...?“

K e n n e n S i e d e n ?

• Was sagte der Baumeisterzum Baubeginn des Turmsvon Pisa? „Wird schonschief gehen!“

• Ein Lastwagenfahrer wird mit einerFuhre Kies von der Polizei angehalten,als er eine enge Straße rückwärts rauf-fährt. „Warum fährst du da rückwärtsrauf,“ fragt der Polizist? „Nur falls ichdort oben nicht umdrehen kann,“ ant-wortet der Fahrer. Nach einer halbenStunde kommt der Lastwagen wiederrückwärts runtergefahren. Neugierighält ihn der Polizist auf und fragt ihn,warum er jetzt auch rückwärts wiederrunterfährt. Der Lastwagenfahrer dar-auf: „Ich konnte doch umdrehen.“

• Zwei Bauarbeiter klettern ein sehr ho-hes Gerüst hoch. Plötzlich rutscht dereine aus und stürzt kopfüber nach un-ten. „Hast du dir wehgetan?“ schreitihm sein Freund nach. „Nein!“ hallt esherauf. Sein Freund: „Wieso nicht?“Wieder hallt es: „Ich falle noch.”

• Lieber auf den Putz hauenals die Decke auf den Kopfkriegen!

• Ein älterer Herr steht morgens um9 Uhr an einem Bauzaun. Auf demBauschild steht: „Hier bauen wir für Siedas neue Amtsgericht.“ Nachdem deralte Mann mehrfach den Kopf geschüt-telt hat, kommt ein Bauarbeiter vorbeiund fragt: „Hey Opa, was haben wirdenn für ein Problem?“ Holt dieser ein

gefaltetes Papier aus seiner Tascheund sagt: „Ich habe hier eine Vorladungfür 10:15 Uhr im Raum 127, 1.OG, aberich bezweifle, dass Sie bis dahin fertigsind.“

• Wie heißt ein traurigesKondom? Weingummi.

• Wie schützt man sich vorÜberarbeitung? Ganz einfach: Erst malschwach anfangen und dann langsamganz stark nachlassen.

• Kommt ein Ostfriese in den Baumarkt,er will eine Leiter kaufen. Die zweiVerkäufer schlagen die Hände über denKopf zusammen. Einfach so können wirdem keine Leiter verkaufen, wir müssenoben ein Stoppschild anbringen, sonstpassiert was. Am nächsten Tag sehendie beiden den Ostfriesen wieder, Kopfverbunden, Arme gebrochen. „Oh Gott,was ist denn Ihnen passiert?“ „Ja“, sagtder Ostfriese, „das war so: Ich kletteredie Leiter rauf, oben kam einStoppschild, ich sah nach links, dannnach rechts, kam nichts...“

• Ein Besoffener geht nachts eineStraße entlang und trifft schließlich aufeine Litfasssäule. Er rennt leicht da-

gegen, bleibt stehen, und tastet dieLitfasssäule ab. Er geht rechts he-rum, tastet und tastet, dann links he-rum und tastet wieder, dann bricht erverzweifelt zusammen und heult: „OhGott, man hat mich eingemauert.“

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Wer was anderes sagt, kann gernbei mir vorbeikommen. Dem zeigich dann meine ganzen Narben vonden Operationen. Und ’ne Rundeim Rollstuhl darf er auch drehen.“

S P E K T A K U L Ä R E U N F Ä L L E Seite 3

Frankfurt (Oder). „Es klingt frei er-funden“, sagt Beate W. „Aber meinMann zieht die Unfälle an wie einMagnet. Seinen Kollegen ist nochnie was passiert. Wenn einer sichverletzt, dann ist es Heinz.“ Dochwarum immer er? Beate W. istwütend und verzweifelt.

Die Unfallserie begann vor anderthalbJahren. Heinz W., Arbeiter in einemBeton- und Fertigteilwerk, sollte einFahrzeug mit Betonfertigteilen bela-den. Dafür benutzte er wie immer denKran per Fernsteuerung. Er wolltealles beobachten, lief rückwärts. EinStapelbock stand im Weg. Heinz W.fiel rückwärts und brach sich denlinken Arm im Bereich des Ellenbo-gens. „Die Zeit Zuhause war schreck-lich“, erinnert sich Beate W. „Er hatnur ferngesehen, geraucht und rum-gebrüllt. Nichts konnte ich ihm rechtmachen. Die Kinder haben ihn vonmorgens bis abends genervt. Ich warso froh, als es endlich vorbei war under wieder zur Arbeit ging.“Doch das Glück war nur von kurzerDauer. Ein Kollege brauchte Hilfe.Heinz W. machte sich auf den Wegzur Schaltwarte. Dabei rutschte er aufdem Rollkies aus. Im Fallen schlug ermit dem Kopf auf einen Stahlträger.Heinz W. wurde bewusstlos insKrankenhaus eingeliefert und mit 15Stichen am Kopf genäht. „Als erwieder zu Hause war, ging alles vonvorne los“, erzählt Beate W.„Fernsehen, rauchen, rummotzen.Nur schreien konnte er anfangs nicht

Reingefallen

Düsseldorf. Endlich Feierabend.Franz J. (28) und seine Kollegenfreuten sich schon auf die Übertra-gung der Fußballweltmeisterschaft.Sie hatten sich verabredet. Ob Deut-schland das packen würde?Franz J. wollte nur noch schnell dasLicht in der Halle ausmachen und dieTüren zuschließen. Die anderen wa-ren schon vorgegangen. Als Franz J.seine Bierflasche zurück in den Kas-ten stellen will, ist er in Gedanken. Erübersieht eine ungesicherte Öff-nung im Boden. Die ist 3,60 m tiefund gerade mit Wasser gefülltworden. Franz J. macht einen Schrittauf den Bierkasten zu und stürzt indas Wasserbecken.Währenddessen wunderten sich dieKollegen. „Ich dachte, der braucht

aber lange heute“, berichtet Heiko Z.(24). „Irgendwann wurden wir dannungeduldig und begannen mit derSuche.” Als sie zur ungesichertenBodenöffnung kamen, schwanteihnen Böses. Sofort werden Ret-tungsmaßnahmen eingeleitet. FranzJ. kann nur noch tot geborgen wer-den. Der Unfallhergang wird rekons-truiert: Das Wasser in dem Beckenwird für den Betrieb der Schleif-maschine benötigt. Wie üblich wardas Becken aufgefüllt worden. Aller-dings hatte der Mitarbeiter des Pum-pendienstes vergessen den Deckelzu schließen. Dies und seine eigeneUnachtsamkeit wurden Franz J. zumVerhängnis. „Wäre die Bodenöffnunggesichert gewesen, wäre das nichtpassiert“, so ein Sprecher der Polizei.

so gut, wegen der ständigen Kopf-schmerzen.“ Je besser es Heinz W.ging, desto schlechter wurde die Stim-mung zu Hause. Beate W. war kurzdavor, alles hinzuschmeißen.Da gab der Arzt grünes Licht. HeinzW. kehrte zurück an seinen Ar-beitsplatz. Alles schien dort prima zulaufen. Heinz W. war vorsichtiger ge-worden. Die Kollegen machten Witzeüber ihn. Nannten ihn Tolpatsch undStolperheinz. Dann kam der Abend,als Heinz W. sein Portemonnaie ver-gaß. Er war schon fast am Auto, dafiel es ihm ein. Er ging zurück undübersah in der Dunkelheit ein verges-senes Ringschloss am Fahrradstän-der neben dem Parkplatz. Mit demrechten Fuß blieb Heinz W. hängenund stürzte. Doppelter Bänderriss.„Ich war fix und fertig, als mich meinMann aus dem Krankenhaus anrief“,sagt Beate W. Würde alles etwa wie-der von vorn losgehen? Doch es solltenoch viel schlimmer kommen. HeinzW. beschwerte sich von morgens bisabends. Das Essen, die Kinder, seineFrau – alles machte ihn wütend. „Wirhaben kein mal vernünftig miteinandergeredet“, meint Beate W. Dabei warsoviel Zeit. Heinz hat nie versucht her-auszufinden, warum ihm das allespassiert.“ Irgendwann kam der Mo-ment, da wurde es Beate W. zuviel.„Sowas hält keine Liebe aus.“ BeateW. zog die Konsequenz. Sie nahm dieKinder und zog aus. Ob sie sich schei-den lässt, weiß Beate W. noch nicht.Heinz W. muss jetzt erstmal alleinklarkommen.

Die gefährlichsteArt des Gehens?Das Fremdgehen!

Er dachte nur an das eineUnd schonging’s abwärts!Berlin. Sebastian Z. (28) steht in ge-bückter Haltung auf dem Arbeitstisch.Der Formenbauer ist guter Dinge. BeimLotto am Samstag hat es endlichgeklappt. Er hat gewonnen. KeinenHauptgewinn, aber es wird reichen fürden heiß ersehnten Karibik-Urlaub mitFreundin Marion.Fröhlich pfeifend beginnt Sebastian Z.die Treppenwange abzumessen, dieschräg über dem Tisch liegt. DieseTreppenwange ist viel länger als ge-wöhnlich. Deshalb hat Sebastian Z.mithilfe seines Kollegen Karl. P. (32)den Arbeitstisch seitlich vergrößert. Ein80 x 30 cm großes Brett ist mit einerSchraubzwinge am Tisch befestigt.Sebastian Z. arbeitet sich von einerSeite zur anderen. Dabei stellt er sichvor, wie es beim Schnorcheln sein wird.Herrlich klares Wasser, Korallenriffe,bunte Fische. Und neben ihm Marionim kurzen Höschen... Sebastian Z. gehtrückwärts. Gleich hat er es geschafft.Ein Hotelzimmer mit Blick auf dasMeer. Kühle Drinks. Laue Sommer-nächte. Marion braungebrannt und ver-führerisch... Sebastian Z. macht einenSchritt nach hinten. Dann fällt er rück-wärts fast einen Meter tief. Neben ihmschlagen Brett und Schraubzwinge aufden Hallenfußboden. Bewusstlosbleibt Sebastian Z. liegen. SeinKollege kommt und hilft. „,Mensch, wowarst Du denn mit Deinen Gedanken?’,habe ich ihn gefragt, als er die Augenaufschlug,” berichtet Karl P. „Ich hab’ihm gesagt, dass er voll auf das Brettgetreten ist. Das konnte ihn doch garnicht halten.“ Und er hat gesagt „Ichkomme gerade aus der Karibik,“ und istwieder ohnmächtig geworden.“ DerBetriebsarzt stellt eine schwere Gehirn-erschütterung und Rückenprellungenfest. „Der Arzt meinte, dass Sebastiangerade einen 6er im Lotto gewonnenhätte“, erzählt Karl P. „Was, jetzt auchnoch’n 6er?“ hat Sebastian ungläubiggefragt. „Ich hab’ doch gerade erst amWochenende was gewonnen.“ „Wirhaben so gelacht!“ freut sich Karl P. „Ichhabe Sebastian dann erklärt, was derArzt wirklich meinte. Das nächste Malsolltest Du mit Deinen Gedanken beidem bleiben, was Du gerade tust. Soviel Glück gibt’s nur einmal.“

Ende des Schlauches. Der Betonwird durch den Schlauch gepresst.Es entsteht ein Druck. Manchmalhat es ganz schön Kraft gekostet,dagegen zu halten. Aber ich war jaimmer gut trainiert. Ging regelmäßigins Fitnessstudio.Beim letzten Auftrag geschah esdann. Der Beton floss nicht so wiesonst. Und irgendwie fühlte ichmich auch nicht so gut an dem Tag.Irgendwie hatte ich mir ’ne fiese Er-kältung eingefangen, nicht genuggeschlafen. Und ich war total imStress wegen der vielen Termine.Ich stand also auf dem Brett undwollte, dass alles noch schnellerfertig wird als sonst. Plötzlichwurde ich zur Seite geschleu-dert. Na, ja, wie schmal die Brettersind, hab’ ich ja schon gesagt. ZurSeite treten, ist da nicht. Ich habnoch versucht mich am Schlauchfestzuhalten. Und dann bin ichabgestürzt. Mehr weiß ich nicht.Aufgewacht bin ich drei Tage späterim Krankenhaus. Ich war sehrschwer verletzt. Ein Jahr werdeich voraussichtlich noch ausfal-len. Was ich dann beruflich mache,weiß ich jetzt noch nicht. Den Jobjedenfalls mache ich nie wieder.Egal, ob ich dann wieder richtiglaufen kann oder nicht. Das ist dochWahnsinn sein Leben zu riskieren!Mit Geld ist das nicht zu bezahlen.

Schmale Bretter – tiefe LöcherIch habe mein Leben riskiert!Halle. Bis vor einem Jahr warRobert A. (25) als Betonpumpen-maschinist tätig. An seinen letz-ten Einsatz auf der Baustelle er-innert sich Robert A. noch ganzgenau. „Eigentlich hätte ich denAuftrag ablehnen müssen. Schonals ich auf die Baustelle fuhr, hat-te ich so’n komisches Gefühl...Aber mal alles der Reihe nach. Voneinem Betonpumpenmaschinistenwird grundsätzlich auf Baustellenerwartet, dass alles ganz schnellgeht. So auch von mir. Der Frisch-beton muss raus aus dem Fahrmi-scher. Je eher desto besser. Zuerstverlegt man den Schlauch. Da mussman höllisch aufpassen. Wo ichgearbeitet habe, gibt’s keine Ab-sturzsicherungen. Ganz im Gegen-teil. Das ist eher wie ’ne Drahtseil-nummer im Zirkus. Du ziehst denSchlauch hinter Dir her undbalancierst dabei über die aus-gelegten Bretter. Die meistendenken nicht lange nach und tun’seinfach. Sonst werden die Kollegensauer oder jemand anders macht’sfür Dich. Gibt genug, die’n Jobsuchen. Ich habe mir immer vor-gestellt, es wär’n Brett direkt über’mBoden. Dann ging’s.Wenn der Schlauch verlegt ist, stel-le ich die Pumpe an. Und der Betonfließt durch den Schlauch. Ich ste-he auf dem Brett und halte das

Wie eine Drahtseilnummer im Zirkus.Robert A. arbeitet als Betonpumpen-maschinist oft ohne Absturzsiche-rung.

Selbst Schuld oder Pech gehabt?Drei Unfälle mit Folgen

Unaufmerksamkeitendet tödlich

S I C H E R H E I T A M A R B E I T S P L A T ZSeite 4

Einmal nicht aufgepasst – schon ist espassiert. Wer Unfälle vermeiden will,muss rundum für Sicherheit sorgen.Zum Beispiel hier:

• Die BaustelleEcht gefährlich: Eine Baustelle istnicht ausreichend gesichert.

Was tun? Seitenschutz oder Absper-rung anbringen bei:- Öffnungen in Böden, Decken und

Dachflächen- Verkehrswegen über oder neben fes-

ten und flüssigen Stoffen, in denen man versinken kann

- Freiliegenden Treppenläufen, -absät-zen, Wandöffnungen, Bedienungs-ständen für Maschinen

- Arbeitsplätzen und Verkehrswegenauf dem Dach

Darmstadt. Links die Kannen, rechtsdas Werkzeug. Alles hat hier seinenPlatz. Alfred M. (21) ist in seinem Be-trieb zuständig für Ordnung und Sau-berkeit. Vor anderthalb Jahren hatAlfred M. diesen Job übernommen.Seitdem gibt es weniger Unfälle imBetrieb.BAUZ: Herr M., für welche Aufgabensind Sie zuständig?Alfred M.: In unserem Betrieb wird mitvielen verschiedenen Werkstoffengearbeitet. Dabei wird auch eine großeAnzahl an Werkzeugen benutzt. Ichsorge dafür, dass überschüssigesMaterial sofort weggeräumt wird. Nichtmehr benötigtes Werkzeug muss auch

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Tatort Baustelle.Was ist passiert?Wird der Verantwortliche gefunden?Wenn Sie mehr wissen wollen, leihen Sie sich den 28-minütigenFilm aus unserer Videothek.Wir bieten Spannung, Unterhaltung und Information auch zu vielenanderen Themen – von Arbeits- und Gesundheitsschutz bis zuErster Hilfe.

Was tun?- Betriebsanweisung zur Mitnahme

von Personen beachten- Nur Personen mitnehmen, wenn Mit-

fahrersitze vorhanden sind undMitfahren von Personen erlaubt ist.Für Montagearbeiten eine Arbeits-bühne mit Seiten- und Rückenschutzverwenden und sicher befestigen. Das Geländer muss mindestens 1 m,besser 1,10 m hoch sein. Der Rü-ckenschutz muss mindestens 1,80 cmhoch und durchgriffsicher sein. Solange Personen auf der Arbeits-bühne tätig sind, darf der Gabel-stapler nicht verfahren werden.

• Das FahrgerüstEcht gefährlich: Ein Fahrgerüst stürztinfolge mangelnder Stabilität oder beimVerfahren umWie vermeiden? Kleingerüste undfahrbare Arbeitsbühnen- nach Gebrauchsanweisung errichten- ab 2 m Belaghöhe einen dreiteiligen

Seitenschutz montieren- nur langsam auf ebenem, tragfähi-

gem und hindernisfreiem Grund ver-fahren und anschließend Brems-hebel festsetzen

- nur längs oder über Eck verfahren- vor dem Verfahren lose Teile gegen

Herabfallen sichern- jeglichen Zusammenstoß vermeiden- Nicht auf Belagflächen abspringen.

01 Verletzung (med.)04 böse, schlimm08 Stadtteil von Paris12 Wohnbau13 Traktor15 internationaler Fußball-

verband17 Währung bis 1948 (Abk.)20 medizinischer Begriff (Blut)22 Erdabtragung23 Schlafgelegenheit24 Kulturpflanze zu Fertigung

von Seilwaren25 Sprengstoff (Abk.)26 Lehrgang28 tierisches Produkt30 Amtsstube34 Kfz-Kennzeichen von

Gelsenkirchen36 täuschen38 finanzielle Zuschüsse40 Kfz-Kennzeichen von Düren41 mit Verkehrserziehung

beauftragtes Kind

Waagerecht: 02 englisch: er03 amerik. Männername05 genesen, heilen06 türkischer Anisschnaps07 wichtigster Mann einer

Zeitung09 prächtiger Hühnervogel10 Naturereigniss am nächt-

lichen Himmel11 wissenschaftl. Arbeitsraum14 Territorium16 morgendliche Mahlzeit18 Atmosphärenüberdruck

(Maßeinheit)19 technische Ausrüstung21 untere Teile der Beine27 amerik. Vorname29 südamerikanisches Gebirge31 Kartenspiel32 Singstimme33 ehem. Grenzübergang DDR/

BRD35 sanft36 biblischer Götze37 wirklich39 Spielkarte

Senkrecht:Das BAUZ Superrä tsel

Ganz sicher: Ordnungist das halbe Leben

gleich wieder zurückgebracht werden.Öl, Schmierstoffe oder Anschlagmittelgehören ebenfalls an ihren festen Platzzurück. Bei uns wird alles übersichtlichaufbewahrt.BAUZ: Heißt das, Sie räumen IhrenKollegen hinterher?Alfred M.: Nein. Jeder Kollege weiß,wo was steht. Und jeder Kollege weißauch, wohin etwas zurückgebracht wer-den muss. In den Arbeitsplänen istsogar Zeit dafür vorgesehen. Ich helfedort, wo ich gebraucht werde. Ich pas-se auf, dass nichts vergessen wird. Undnatürlich bin ich immer dort, wo etwasschnell beseitigt werden muss. ZumBeispiel, wenn etwas in der Halle ver-schüttet wird. Dann bin ich sofort vorOrt. Ich weiß, was zu tun ist. Und ichsorge dafür, dass das Zeug unverzüg-lich beseitigt wird. Meine Kollegen wis-sen das zu schätzen. Für Ordnung undSauberkeit sind erstmal alle verantwort-lich. Da käme ich ja gar nicht hinterher,wenn ich alles allein aufräumen undsaubermachen müsste.BAUZ: Welche Situationen halten Siefür besonders gefährlich?Alfred M.: Bei Wartungs- oder Instand-haltungsarbeiten geht es oft drunter

und drüber. Alles muss ja ganz schnellgehen, damit die Maschinen oder För-derbänder wieder optimal laufen.Besonders wenn fremde Firmen dieReparaturen machen, liegt schnell malwas im Weg rum. Oder es wird etwasachtlos beiseite geschmissen und spä-ter vergessen oder zurückgelassen.Wenn der nächste Kollege darüber fällt,ist es zu spät. Deshalb mache ich ansolchen Stellen eine Endabnahme oderKontrolle. Wenn was weg muss, dannsorge ich dafür. Sicherheit geht vor.BAUZ: Was ist Ihrer Meinung nachwichtiger für die Sicherheit amArbeitsplatz: Ordnung oder Sauber-keit?Alfred M.: Es gibt einen Spruch derheißt, Ordnung ist das halbe Leben.Das trifft auch auf meine Arbeit zu. Dieandere Hälfte gehört der Sauberkeit.Nur so werden Arbeitsplätze für alleKollegen wirklich sicher. Und wenn ichalle Kollegen sage, meine ich auch alle.Sowohl die, die an dieser Stelle arbei-ten, als auch die, die gerade zufälligvorbeikommen. In einer aufgeräumtensauberen Werkstatt zum Beispiel pas-sieren weniger Unfälle als in einer un-aufgeräumten. Das weiß ich auseigener Erfahrung. Unser Chef hat dasschon vor Jahren erkannt. Und er hatgehandelt. In der Beziehung sind wirein echter Vorzeigebetrieb.Vielen Dank für das Gespräch!

In einer aufgeräumten Werkstatt passieren weniger Unfälle als in einerunaufgeräumten.

Sicherheit geht vor• Die Leiter:

Echt gefährlich: Eine Leiter rutschtweg, sinkt ein oder fällt um.

Wie vermeiden?- Leiter standsicher aufstellen- Stehleiter muss fest angebrachte

Spreizsicherung haben- Keine schadhafte oder an Holmen/

Sprossen reparierte Leiter benutzen- Anlegeleitern nur an sichere Stütz-

punkte anlehnen und richtigen An-legewinkel beachten

- Leitern im Verkehrsbereich durchAbsperrungen absichern

• Der GabelstaplerEcht gefährlich: Unerlaubte Per-sonenbeförderung

Diese Baustelle ist sehr gut abgesichert.

Der Spruch des Tages„Ich weiß gar nicht, was Sie wollen. Ich bindoch vor meinem ersten und nach meinemletzten Unfall immer unfallfrei geblieben.“

StBGGeschäftsbereich PräventionInfos: Tel. 0511/7257-750Bestellung unter Fax 0511/7257-790

Kostenlos!

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Rechts: Zu zweit ist sicheres Ar-beiten auf der Stehleiter möglich.

FörderpreisArbeit • Sicherheit • Gesundheit

Theodor-Heuss-Str. 160

30853 Langenhagen

Tel.: 0511-72 57 750/627

Fax: 0511-72 57 790

Internet: http://www.stbg.de

E-Mail: [email protected]

Teilnahmeunterlagen und nähere

Informationen zum Förderpreis

unter: (0511) - 72 57 750/627

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Einsendeschluß:

15. Dezember

s i c h e r a r b e i t e n

L e b e n g e n i e ß e n

S I C H E R H E I T A M A R B E I T S P L A T Z Seite 5

Das Sicherheitsleitsystem

Rette sichwer kannDer Notfall ist da. Es brennt in derProduktionshalle. Die Mitarbeiterwollen nur das eine: raus! Doch dieBeleuchtung ist aufgrund des Bran-des ausgefallen. In der Halle ist esstockdunkel. Welches ist bloß dersichere Weg nach draußen?Fluchtwege können lebenswichtigsein. Sie müssen so gestaltet sein,dass jeder Arbeitnehmer im Ernstfallproblemlos den Weg nach draußenfindet. Dies ermöglicht ein Sicher-heitsleitsystem, das lange nach-leuchtet und den betroffenen Perso-nen den richtigen Weg aus der Ge-fahrenzone weist. So ist auch totalerStromausfall kein Problem mehr.

Gerade noch malgut gegangenIm Dunkeln„Ich musste plötzlich sehr schnelldie Baustelle verlassen, weil sichein Zug näherte. Also stieg ich überden Absperrzaun. Es war stock-finster. Ich hatte keine Lampe dabei.Deshalb konnte ich nicht sehen,dass sich an dieser Stelle keineAbdeckungsbohle befand. EinenAugenblick war ich total verdutzt, alsich ins Leere trat. Dann fiel ich etwaeinen halben Meter tief. Ich bin wohlso entspannt aufgekommen, dassmir nix passiert ist.“Auf Abwegen„Ich wollte nur mal schnell einenVorschlaghammer holen. Also gingich über den Hof in die Halle.Draußen hatte es geschneit, dochder Hof war geräumt. Auf demRückweg ging ich hinten um dieHalle rum, um schneller zu sein.Während ich durch den Schneestiefelte, zog es mir plötzlich beideBeine weg. Ich konnte gerade nochrechtzeitig den Vorschlaghammerzur Seite werfen. Dann krachte ichauch schon auf den Boden. Ich warauf einer vereisten Pfütze ausge-rutscht, die unter dem Schnee lag.“Nicht aufgepasst„Ich war am Schweißen. Dann riefmein Kollege irgendwas rüber. Ichhörte auf zu schweißen und fragte,was er wolle. Während er seineFrage wiederholte, machte ich einenSchritt zur Seite. Dabei verfing sichmein Fuß im Schlauch der Gas-flasche. Ich machte einen Satz nachvorn und fiel der Länge nach aufden Boden. Mein Kollege hat sichschlapp gelacht.“Ganz schön kipplig„Ich habe die Fahrmischertrommelgewaschen. Dabei stand ich auf derSteigleiter. Dann wollte ich ab-steigen. Von der letzten Sprosseaus habe ich meinen linken Fuß aufeinen Betonstein gestellt. Der sahso schön stabil aus. Als ich meinGewicht nach links verlagerte, kipp-te der Stein um und ich fiel. Ich hat-te übersehen, dass der Betonsteinverkantet auf einem anderen lag.“

Gesucht werden gute Ideen. Ideen,die die Arbeitswelt menschlicher, ge-sünder und sicherer machen. Seit1997 erhalten die besten Einsendun-gen jedes Jahr Preise im Wert voninsgesamt 60.000 DM. Damit ist derFörderpreis der Steinbruchs-Berufs-genossenschaft einer der höchst do-tierten Preise für Arbeitssicherheit inder Bundesrepublik.In nur vier Jahren haben mehr als1.400 Männer und Frauen mit 650 Bei-trägen teilgenommen. Ausgezeichnetwerden neue Ideen und Konzepte zumThema Sicherheitstechnik, Gesund-heitsschutz, Verkehrssicherheit, Orga-nisation, Motivation und vieles mehr.Der Förderpreis steht unter der Schirm-herrschaft von BundesarbeitsministerWalter Riester. Eine unabhängige Fach-jury prämiert die besten Beiträge. „DerFörderpreis ist ein ganz wesentlicherTeil unserer Präventionsarbeit“, so der

Förderpreis Arbeit • Sicherheit • Gesundheit Ausgezeichnet:

60.000Markfür neue Lösungen

Leiter des Geschäftsbereiches Präven-tion der StBG, Helmut Ehnes. „Wirregen damit einen Dialog bei allen Be-teiligten an, denen die Sicherheit amArbeitsplatz am Herzen liegt.“ UndHauptgeschäftsführer Willi Lange er-gänzt: „Wenn sich in den Köpfen derMenschen etwas verändert, lassen sichauch Unfälle und somit menschlichesLeid verhindern.“Wie die Beiträge des Förderpreises da-zu beitragen können, Stolper- undSturzunfälle zu vermeiden, zeigen diefolgenden Beispiele:

Sicher von der einen zur anderen Seite

Jeder kennt sie, viele nutzen sie täglich– die selbst gebauten Behelfsstege aufBaustellen. Die meisten entsprechennicht den sicherheitstechnischen Anfor-derungen. Hier entsteht ein unnötigesRisiko beim Überqueren. Die Hebel Al-zenau GmbH & Co war sich sicher,dass sich hier etwas verbessern lässt.Und so wurde ein transportabler Lauf-

steg aus feuerverzinkten Stahlblechenund Stahlrohren gebaut. Beschaffungs-kosten ca. 950,- DM. Der Laufsteg lässtsich schnell auf- und abbauen. Und na-türlich ist er geeignet für häufiges Um-setzen. Der Erfolg: Seit Einführung derLaufstege ist kein Mitarbeiter mehr auf-grund von Verstauchungen oder Verlet-zungen ausgefallen.

Echt standfest

Volker Krüger beschäftigten die vielenLeiterunfälle. Und so entwickelte er ei-ne Konstruktion für kippsichere Anlege-und Stehleitern. Dafür wird eine han-delsübliche Steh- und Anlegeleiter miteiner bzw. zwei Stützen versehen. Diesenkrechten Stützen bestehen auszwei Teleskopen (zusammen- bzw. aus-einanderschiebbaren Rohren). Sie wer-den durch Verdrehen oder Verklemmenauf die nötige Länge zwischen Stand-fläche und Deckenkonstruktion ge-

bracht. Die Haltearme zur Verbindungmit den Halteholmen sind auszieh- undfeststellbar, um den verschiedenen Lei-tertypen gerecht zu werden. Die Klemm-vorrichtungen zur Befestigung der Ar-me an den Leiterholmen sind mitGelenken versehen. Dadurch könnenunterschiedliche Einstell- und Spreiz-winkel der Leiter ausgeglichen werden.Dieser Vorschlag wurde in der Praxisbisher noch nicht realisiert.

Früh genug gewarnt

Immer wieder werden Mitarbeiter anunübersichtlichen Stellen in Produk-tions- bzw. Lagerhallen durch Gabel-

Mehr als 1.400 Männer und Frauen haben sich am Förderpreis bisher beteiligt.

Das Sicherheitsleitsystem bei Normallicht und im Stockdunkeln

stapler angefahren. Das muss sich än-dern, dachte sich die Firma Pfleiderer.Sie entwickelte ein Sender-Empfänger-System. Der Sender wird am Gabel-stapler montiert, der Empfänger z.B. imHelm eines Mitarbeiters. Ein bestimm-ter Warnbereich wird eingestellt. Nähertsich nun der Mitarbeiter dem Gabel-stapler, so wird, bei Betreten des Warn-

bereiches, vom Empfänger ein akusti-sches Signal ausgesendet.

Weitere Informationen zum Förder-preis gibt’s bei der Steinbruchs-Berufsgenossenschaft, Theodor-Heuss-Straße 160, 30853 Langenha-gen, Telefon: 05 11 /72 57-7 50 oderTelefon: 05 11/72 57-6 27.

Ein Container erzähltGeschichten über das Stolpern

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Er ist aus Stahl, 6 x 6 x 3 Meter großund total mobil. Mithilfe eines Lkw mitLadekran wird er zu seinem Einsatz-ort gebracht. Dort öffnet er seinenBauch dem Publikum. Im Inneren desContainers gehts dann ordentlich zurSache. Hier dreht sich alles um dasThema „Sicher gehen und stehen“.Der Container der SteinbruchsBerufsgenossenschaft besteht auseinem Raum, in dem sich fünf Moni-tore befinden. Den Besuchern wer-den auf sehr unterschiedliche Weise

Geschichten über das „Gehen, Lau-fen und Stolpern“ erzählt.Vom Comic bis zur Pantomime istalles dabei. So lassen sich alltäglicheDinge wie das Laufen mal von einerganz neuen Seite betrachten.Mögliche Gefahren können so be-wusster wahrgenommen werden.Wer selbst mal einen Blick riskierenmöchte, kann den Container anfor-dern bei: StBG Hauptverwaltung,Jörg Duda, Telefon 05 11/72 57-7 82

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Hätten Sie das gedacht? Jeder 4.Arbeitsunfall und jeder 3. Wege-unfall geschieht durch Stolpernund Stürzen. Gerade diese schein-bar harmlosen Unfälle verursachenschwerste Verletzungen. Stolperun-fälle entstehen beim Gehen, Laufen,Steigen usw. Diese Unfälle passieren,weil jemand seinen Halt verliert, aus-

� Steinbock: 22.12. – 20.1.Sie sind ehrgeizig und übernehmen gern Verantwortung. Wo es an Sicherheit mangelt,sind Sie zur Stelle. Davon profitieren Ihre Kollegen. Mit Beständigkeit verfolgen Sie IhreZiele. So bringen Sie wesentlich häufiger als andere etwas erfolgreich zum Abschluss.

� Wassermann: 21.1. – 19.2.Sie lieben Ihre Freiheit und sind grundsätzlich offen gegenüber Neuem. Aufunerwartete Situationen reagieren Sie spontan. Es gibt viele Dinge, die Sie gernverändern möchten. Dabei haben Sie den Mut, auch gegen den Strom zu schwimmen.Wenn Sie allerdings alles gleichzeitig angehen, können Sie leicht ins Stolpern geraten.

� Fische: 20.2. – 20.3.Sie sind gefühlvoll und sensibel. Manche Menschen unterschätzen Ihre Stärke. Ver-trauen Sie auf Ihre gute Wahrnehmung. Sie können Situationen und andere Menschensehr gut einschätzen. Gehen Sie bewusst auf andere zu. Sie haben die innere Stand-festigkeit, um Gegensätzliches zusammenzubringen.

� Widder: 21.3. – 20.4.Sie besitzen eine große Tatkraft, und Sie sind bereit zu handeln. Nutzen Sie IhreEnergie. Packen Sie etwas Neues an. Sie haben die Kraft dazu. Wenn Hindernisseauftauchen, suchen Sie neue Wege. Gefährlich wird’s, wenn Sie mit dem Kopf durchdie Wand wollen.

� Stier: 21.4. – 20.5.Wo Sie stehen, da stehen Sie. So schnell kann Sie nichts umhauen. Kraftvoll undbeständig meistern Sie Ihren Alltag. Ihre Kollegen schätzen Ihre Verbindlichkeit. Dasschafft Vertrauen. Nehmen Sie aber nicht alles auf Ihre Schultern. Zuviele Dingekönnten auf die Dauer zu schwer werden.

� Zwillinge: 21.5. – 21.6.Sie können viele Sachen auf einmal machen. Schnelligkeit gehört ebenfalls zu IhrenStärken. Doch manchmal ist weniger mehr. Entscheiden Sie sich für eine Sache.Machen Sie Dinge nacheinander und nicht nebeneinander. So schützen Sie sich undandere.

� Krebs: 22.6. – 22.7.Wenn man sie braucht, sind Sie zur Stelle. Ihre Kollegen können sich voll auf Sieverlassen. Trotzdem sind Sie eher vorsichtig und zurückhaltend. Manchmal machenSie drei Schritte vor und fünf zurück. Trauen Sie sich voranzukommen. Rückwärtslaufen macht doch keinen Spaß. Und gefährlich ist es auch.

Löwe: 23.7. – 23.8.Sie sind voll da. Das merkt man. Und Sie wollen gesehen werden. Im Team geben Sieoft den Ton an. Wenn’s rund geht, sind Sie in Ihrem Element. Sie wissen, wie man unterStress gut organisiert. Aber machen Sie es nicht immer so spannend. Sie stellen sonstandere auf eine harte Probe.

Jungfrau: 24.8. – 23.9.Ordnung muss sein. Auch auf der Arbeit. Sie sind in allem sehr korrekt und genau.Ihnen entgeht so leicht nichts. Sie finden die Fehler, die andere übersehen. Durch IhreZuverlässigkeit und Vorsicht sorgen Sie für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz.

� Waage: 24.9. – 23.10.Streit und Unklarheiten sind Ihnen zuwider. Sie vermitteln lieber. Bevor sie etwas tun,wägen Sie die Situation gründlich ab. Unerwartete Entscheidungen bringen Sie leichtaus dem Tritt. Ein bißchen stürmischer darf ’s schon sein. Riskieren Sie was. Undmachen Sie einfach mal das, was Sie gerade denken.

� Skorpion: 24.10. – 22.11..Sie sagen gern, wo’s langgeht. Es gefällt Ihnen, wenn andere tun, was Sie sagen.Solange Sie große Ziele verfolgen, sind Sie stark und erfolgreich. Dann haben Sie dieanderen im Blick. Wenn Sie allerdings Ihren Stachel ausfahren, werden Sieunberechenbar. Achten Sie mehr auf Ihre Umgebung. So können Sie auch unnötigeUnfälle vermeiden.

Schütze: 23.11. – 21.12.Eigentlich möchten Sie gern häufiger etwas Neues ausprobieren. Ihre Abenteuerlustist groß. Sie wollen was sehen von der Welt. Sie stehen auf Abwechslung in derPartnerschaft. Ihre Vorliebe für das Exotische kann gefährlich werden. Werden Sie sichüber Ihre Pläne für die Zukunft klar.

Horoskop

Unfälle sind keine ZufälleWarum die letzte Stufe oftzum Verhängnis wird

das unterschiedliche Gründe haben.Der eine hat nach einem langen Arbeits-tag nur noch den Feierabend im Sinn.Mit seinen Gedanken ist er schon zuHause auf dem Sofa. Er achtet nichtauf die Stufen. Und schon ist es pas-siert. Jemand anders ist zu bequem,den Lichtschalter anzumachen. Gingdoch bisher immer gut im Halbdunkel.Was hundertmal geklappt hat, wird als„sicher“ erlebt. Gewohnheit eben. Dochausgerechnet heute geht es schief. DerDritte nimmt möglichst viele Stufen aufeinmal. Denn draußen wartet dieFreundin. Der schnelle Abstieg endetplötzlich. Für eine sanfte Landung ist eszu spät.Die Beispiele zeigen: Auch gute Absich-ten können böse Folgen haben. Die„Stolperfalle“, die zum Unfall führt, stelltman sich oft selbst. Und genau da liegtdas Geheimnis. Warum mache ich daseigentlich so und nicht anders? In derAntwort liegt die Chance für mehr Auf-merksamkeit und Sicherheit. Wer seineGründe kennt, kann etwas verändern –bei jedem Gehen, Stehen oder Steigen.

Neue Hoffnung im jahrelangenKampf gegen Arbeits- und Wegeun-fälle: Viele Stolper- und Sturzunfällelassen sich vermeiden. Das zeigt eineUntersuchung der Steinbruchs-Berufsgenossenschaft. Es passiert inscheinbar völlig alltäglichen Situa-tionen. Zum Beispiel auf der Treppe.Die letzte Stufe wird zum Verhängnis.Der Tritt ins Leere. Der Sturz nach vorn.Und schon entstehen schwersteVerletzungen. Arme und Beine, Händeund Füße verdrehen, knicken, brechen.Und das schon bei einer Fallhöhe vonnur 50 cm! Die Folgen sind: Schmerzenund Ausfallzeiten für den Betroffenen.Leid für die Familie. Wirtschaftliche Ein-bußen für das Unternehmen. Mehr-arbeit für die Kollegen. Das muss nichtsein. Denn: Unfälle sind keine Zufälle.Die meisten können vermieden werden.Das gilt auch für Stolper- und Sturz-unfälle. Die Frage ist: wie?

Jeder Mensch hat einen Grund für das,was er tut. Wenn also jemandem dieletzte Stufe zum Verhängnis wird, kann

Unfallschwerpunkt

Stolpern und Stürzen

Jeder Unternehmer muss fürsichere Verkehrswege sorgen. Ver-kehrswege müssen eben und tritt-sicher sein, sodass sicheres Gehenund Fahren möglich ist. WederLöcher noch Rillen oder Stolper-stellen dürfen vorhanden sein. DieOberfläche des Verkehrswegessollte rutschhemmend sein und darfdurch Gebrauch nicht glatt werden.Sie muss die Belastung vonschweren Fahrzeugen aushalten.Schachtabdeckungen, Abläufe undRoste müssen so in die Verkehrs-fläche eingepasst sein, dass sieweder hochstehen noch Vertie-fungen bilden. Hindernisse wie z. B.Maschinenteile dürfen in Verkehrs-wege nicht hineinragen. Verkehrs-wege, die höher als 1 m über demBoden liegen oder an offenenStellen liegen, müssen durch einGeländer mit Knie- und Fußleistegesichert sein. Auch die Beleuch-tung muss stimmen. Lichtschaltersind an Eingängen anzubringenund müssen gefahrlos erreichbarsein. Die Wege für den Fahrverkehrmüssen mindestens 1m entfernt anTüren, Toren, Durchgängen usw.vorbei führen. Neben den Wegenbeschäftigte Mitarbeiter dürfendurch den Verkehr nicht gefährdetwerden.

Wer machteigentlich dieWege sicher?

rutscht, umknickt und anschließendhinfällt oder auf dem Boden aufschlägt.Sturzunfälle passieren, wenn jemandaus größerer Höhe gewollt abspringtoder ungewollt fällt. Der Fall endet miteinem unkontrollierten Aufprall aufdeutlich tieferer Ebene.

Wer mit Maschinen umgeht, denkt beidieser Arbeit viel eher an einen Unfallals beim Gehen oder Laufen. Dochder Gedanke trügt. Die Erfahrungzeigt, dass das Risiko eines Unfallsdurch stolpern und stürzen wesent-lich größer ist.

Ausrutschen46,4%

Stolpern16,1%

Hinfallen5,3%

Sonstige7,2%

Umknicken25,0%

Sonstige7,5%

Abstürzen vonhochgelegenenArbeitsplätzen48,5%

Hinabstürzen(z.B. in Gruben,Keller, Silos)3,7%

Abspringenvon Fahrzeugen6,0%

Herabstürzen(z.B. von Treppen)8,9%

Abrutschen aufLeitern, von Auf-und Abstiegen25,4%

Stolperunfälle

Sturzunfälle

Out:

In:ReaktionHandlung

Innerer Zustand

Werte

Wünsche

gesundheitlicheVerfassungFähigkeiten

Launen

Erfahrungen

Ängste

W. bei Kassel. Er war stolz, sein eigen-er Herr zu sein. Er hatte gerade seinHaus fertig, vor ein paar Monaten denväterlichen 1-Mann-Betrieb übernom-men. Doch diesen 23. Dezember 2000wird der Steinmetz Knut S. (34) aufewig verfluchen: Kurz vor Weihnachtenfiel der erste Schnee in dem Örtchenam Rand der Kasseler Berge. EndlichWinter, sogar weiße Weihnachten –seine Mädchen freuten sich riesig! DieZwillinge (10) stürmten aus dem Hausin den kleinen Vorgarten, wollten einenSchneemann bauen.Der war noch nicht ganz fertig, da juck-te es der kleinen Sophie in den Fingern.Sie nahm ihre Zwillingsschwester Miri-am unter Schneebeschuss! Das gefielder gar nicht und sie schlug zurück –und schon tobte ein wilder Kampf imGarten. „Zuerst waren die beiden nochgut gelaunt“, sagt der Vater Knut S.„Aber irgendwann schlug die Stimmungum. Es wurde ein wildes Geschreie undGeschlage. Bei Miriam bluetete schondie Nase.“ Die Mutter, Hausfrau ClaudiaS. (33), schaute aus dem Küchenfen-ster, donnerte wütend gegen dieScheibe. Doch die Kampfhähne rea-gierten nicht. „Da wurde es mir zu bunt,ich wollte raus und die beiden ausein-

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ander bringen.“ Knut S., nur in Haus-schuhen, rannte aus der Küche, durchden Flur, riss die Haustür auf. „Ich wolltewie immer die Haustreppe runter, abereben schneller als üblich. Sonst tun dieMädels sich noch ernsthaft weh, dachteich.“Wer sich aber ernsthaft verletzte,war Knut S. Schneematsch lag aufden Stufen. Der Familienvater rutschtemit seinen Hausschuhen weg – undkrachte mit voller Wucht auf denverlängerten Rücken! „Ich spürte soforteinen rasenden Schmerz, konnte michkaum rühren.“ Die Zwillinge hörtensofort auf mit der Balgerei, lachten, alssie ihren Vater sahen, wie er da mitschmerzverzerrtem Gesicht im Schneelag. „Am liebsten hätte ich sie langübers Knie gelegt“, erzählt Knut S.Doch damit war es vorerst nichts. KnutS. konnte noch nicht einmal mehrstehen – also ab ins Krankenhaus.Diagnose: komplizierter Steißbein-bruch, obendrein noch eine Ober-schenkelfraktur! Das bedeutete:monatelang Krankenhaus, Operatio-nen, Reha, vor allem Auftrags- und Ver-dienstausfälle – ein Riesenverlust anGeld und Zeit. Um so mehr, als Knut S.nicht ausreichend versichert ist. Zu

allem Übel kann er nun nicht mehr ar-beiten wie früher: Das verletzte Steiß-bein wird er sein Leben lang nicht mehrvoll belasten können.Was soll er tun? Er ist Steinmetz mitLeib und Seele. Knut S. wird seinenJob an den Nagel hängen müssen.Die Banken hängen ihm im Nacken, for-dern die Rückzahlung der Kredite. DieÄrzte wollen Geld sehen. Und er hateine Familie zu ernähren. Knut undBirgit S. sind ratlos. Das Haus, ihren

Schneller Sprung – harte Landung

Plötzlich bist Du500kg schwerWer kennt das nicht: Motor aus, Türauf. Und schnell raus aus dem Fahr-zeug. Der lockere Sprung ist jedochnicht ohne. Er belastet die Gelenkeenorm.Nimmt man nur mal einen Sprung auseinem Meter Höhe auf ebenen Boden.Beim Aufprall wirkt das Siebenfachedes Körpergewichtes. Das sind bei ei-nem etwa 70 kg schweren Menschenfast 500 kg. Hüft-, Knie- und Sprung-gelenke werden ganz schön strapaziert– besonders, wenn man auf hartem

Boden landet. Liegt dann auch noch einStein im Weg, ist für Bänder, Sehnenund Muskeln oft kein Halten mehr. Eskommt zum Unfall. Verstauchungen,Zerrungen, Dehnungen und Bänder-risse sind die Folge. Im schlimmstenFall bricht sogar der Knochen. Auchbesonders weicher oder glatter Bodenoder schlechte Schuhe können zumUnfall führen. Was die meisten nichtwissen: 6% aller Unfälle entstehen je-des Jahr durch den schnellen Sprungaus einem Fahrzeug.

5. Achtung: Absturz. Sie sind zer-beult, verbogen, verdreht. Und siebieten den einzigen Weg nachoben. Beschädigte Aufstiege zuContainern, Baumaschinen undFahrzeugen werden regelmäßigbestiegen. Dafür geht’s auf ihnenauch umso schneller abwärts.

1. Achtung: “Auf-Hänger”. Ganzunscheinbar guckt sie aus demBoden und wartet. Jeder Fußgän-ger kann ihr nächstes Opfer sein.Die Anschlagöse weiß das undfreut sich – über jeden, der hän-gen bleibt oder stolpert.

2. Achtung: Schleichweg. Harmlos liegt er da, schnell führt er zum Ziel:der direkte Weg. Doch gerade die kurzen Wege können zu langenVerletzungspausen führen. 2 Minuten gespart – 2 Monate verletzt.

3. Achtung: Rutschpartie. Egal ob Öl, Fett oder Wasser – sie sieht aus wieeine unschuldige Pfütze. Doch wehe, wenn man sie betritt. Dann geht’splötzlich in ‘ne ganz andere Richtung als man will.

4. Achtung: Kabelsalat. Wenn Druck-luftschlauch und Stromkabel sichumarmen, wird’s gefährlich. KeinWunder, dass Füße sich nur zugerne drin verheddern.

Gefährliches Zuhause:

Steißbein hin,Firma futsch!Zwillinge prügeln sich, Vater stürzt – mit schlimmen Folgen

ganzen Stolz, verkaufen? Es gibt wohlkeine andere Möglichkeit.Unglück? Schicksal? Eher ein alltägli-cher Fall, denn fast 30 % aller Unfälleereignen sich noch immer daheim!„Ich hätte einfach aufpassen müssen“,

sagt Kurt S., „eine Treppe muss manruntergehen und nicht -springen, vorallem im Winter.“ Den Zwillingen jeden-falls kann er die Schuld nicht geben.Obwohl er oft denkt: „Hätten die beidennicht…“

Die Zwillinge können schon wieder lachen – ihr Vater leider nicht!

Echt fies!

Die Hitliste derStolperfallen

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Impressum:Herausgeber:Steinbruchs-Berufsgenossenschaft,Theodor-Heuss-Straße 160,30853 Langenhagen.Idee, Konzept, Redaktion, Layout:steindesign Werbeagentur GmbH,Dragonerstraße 34,30163 Hannover.Internet: www.bauz.net

Redaktionelle Mitarbeit: ChristianClaus, Christian Braase, AlwinKönigsmann, Volker Lang, Jochen Stürtz,Wolfgang Pichl.Anzeigenleitung: Felicia Sommer.Druck: Oppermann Druck, Im Seefeld 1,31552 Rodenberg.Leserbriefe: Steinbruchs-Berufsgenossenschaft, Stichwort „BAUZ-Leserbrief”, Theodor-Heuss-Straße 160,30853 Langenhagen.

Sagen Sie uns und anderen Lesern Ihre Meinung. Nehmen Sie Stellung zueinem Thema. Was gefällt Ihnen gut an BAUZ, was könnte besser sein?

Leserbriefe an die StBG Hauptverwaltung, Peter Schrandt,Stichwort: BAUZ-Leserbrief, Theodor-Heuss-Straße 160, 30853 Langenhagen.Bitte immer mit vollständigem Namen und Postanschrift.

Leser schreiben in BAUZ

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G E S U N D H E I TSeite 8

BAUZ: Herr Lobenhoffer, Sie sind seit20 Jahren als Unfallchirurg tätig. Wirmöchten von Ihnen gerne wissen,welche Verletzungen durch Stolpernund Stürzen am häufigsten entstehenund wie diese Verletzungen behandeltwerden?Prof. Lobenhoffer: Das dramatische anvielen Arbeitsunfällen ist, dass oft schwereVerletzungen entstehen. So auch beimStolpern und Stürzen. Der eine großeBereich sind die Knochenbrüche. Alleswas verschoben, gesplitter t oder

„Ich weiß nicht, ob den Versichertendas immer so klar ist, mit wie viel Lie-be und Inbrunst bei einem Arbeits-unfall an ihrer Behandlung gearbeitetwird. Das, was die Berufsgenossen-schaften ermöglichen, ist garantiertnicht selbstverständlich, sondernhoch entwickelt und spezialisiert. DieBerufsgenossenschaften haben denAnspruch, nicht nur das Notwendige,sondern das Beste für den Verletztenzu ermöglichen. Das ist heutzutagenicht mehr selbstverständlich.Gerade im Bereich der Kassenärzt-lichen Versorgung müssen wir Un-fallchirurgen das machen, was medi-zinisch notwendig und Stand derTechnik ist – aber eben nur auf demLevel, der notwendig ist. Für dieBerufsgenossenschaften machen wirdas, was am besten für den Versi-cherten ist. Das ist schon ein Unter-schied.Bei einem Arbeitsunfall führt die Be-rufsgenossenschaft die Behandlung:Der Verletzte wird in ein Kranken-haus eingeliefert, das berufsgenos-

Nur das Bestesenschaftlich geprüft ist. Es gibtscharfe Kriterien, wer behandeln darf,und wer nicht. Als Unfallchirurgmüssen Sie erst einmal die entspre-chende Spezialisierung und Zulas-sung haben. Dann brauchen sie hochqualifizierte Mitarbeiter und einen fürdie Operationen geeigneten OP. Esist also nicht leicht, diese ganzen Kri-terien zu erfüllen.In der Unfallchirugie spielt die Reha-bilitation eine Riesenrolle. DiesesNachbetreuen durch Krankengym-nastik, Bewegungstraining, Ergothe-rapie usw. hat oftmals einen großenAnteil am gesamten Behandlungs-erfolg. Die Berufsgenossenschaftengewährleisten dem Verletzten alles –auch wenn es lange dauert und egalob stationär oder ambulant. EineKnochenbruchheilung dauert z.B.zwischen 6 und 12 Wochen. Um dievolle Funktion wiederzuerlangenbraucht man nochmal zusätzlich Zeit,so dass es in komplizierten FällenMonate dauert, bis die Heilung einge-treten ist.“

Gerissen,gebrochen,zertrümmertWas Unfallchirurgen alles auf den Tisch kommtEin Interview mit Prof. Dr. med. Phillip Lobenhoffer, Chefarzt der Klinik für Unfall-und Wiederherstellungschirurgie, Henriettenstiftung Hannover

komplizierter gebrochen ist, mussoperiert werden. Der andere großeBereich sind die Kapselbandverlet-zungen, z. B. wenn jemand mit demFuß umknickt und sich die Außen-bänder am Knöchel reißt oder dasKnie verdreht und die Kreuzbänderim Knie reißen. Auch das wirdoperier t. Und zwar aus zweiGründen. Das verletzte Körperteilsoll beweglich bleiben undgleichzeitig stabilisiert werden. Esmuss außerdem an der kaputten

Stelle im Knochen die optimalePassform wiederhergestellt werden,damit keine Folgeschäden durchAbnutzung entstehen. Das ist geradebei Gelenken ganz wichtig. Nehmen wirdas Sprunggelenk. Jede Fehlstellungoder Stufe wird schnell zu einerschmerzhaften Arthrose führen, weilman ja die ganze Last des Körpersdarauf trägt. Dann hätte der Verletzteschon nach einem Jahr solcheSchmerzen, dass er nicht mehrrumlaufen könnte. Also wird das ope-riert.BAUZ: Was braucht man denn, umeine gebrochene Stelle wiederherzu-stellen?Prof. Lobenhoffer: Wir verfügen heuteüber eine Riesenpalette von Dingen,die wir verwenden können, um Brüchewiederherzustellen: Schrauben, Plat-ten, Drähte, lange Marknägel, kleineStifte aus Kunststoff, die sich auflösen.Man kann nicht sagen, dass es eineoptimale Methode oder ein optimalesVerfahren gibt. Das hängt davon ab,wie groß der Knochen ist, wo er liegt,wie man hinkommt. Man kann sagen,es ist so ein bißchen wie in der Fein-mechanik. Man braucht halt sehr feineund sehr gut konstruierte Implantate,mit denen man den Patienten stabi-lisiert. Einerseits müssen die Implanta-te die Bewegungen mitmachen, ande-rerseits sollen sie aber nicht behindernoder stören. Das ist heute die Kunst,das Richtige auszusuchen und dasRichtige einzusetzen.BAUZ: Und wie wird ein Bruchheutzutage operiert?Prof. Lobenhoffer: Heute wird nichtmehr so operiert wie früher, dass mandas Bein aufschneidet, den Knochenfreilegt, ihn anschaut, in die Handnimmt, einrichtet und an der benötigtenStelle dann eine Platte draufschraubt.Wir nutzen heute sogenannte minimalinvasive Techniken. Also Techniken, wowir das Gleiche machen aber viel weni-ger Weichteile aufschneiden und ver-letzten. Wir schieben Platten unter dieWeichteile oder führen Drähte in denMarkraum ein. Das ist heute eigentlichdie Kunst der ganzen Knochenbehand-lungen. Für die langen Röhrenknochen

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wie Oberschenkel und Unterschenkelwerden Marknägel verwendet. Marknä-gel sind diese langen Stäbe, die man inden Knochen einführt. Das geht, wennder Knochen innen einen Hohlraumhat. Der Marknagel wird praktisch nurdurch ein kleines Hautloch eingeführtund dann in den Knochen vorgetrieben.BAUZ: Wie finden Sie denn über-haupt den Knochen während einerOperation?Prof. Lobenhoffer: Das ist eineandere Sache, die uns Unfallchirurgensehr viel beschäftigt. Wie mansozusagen navigier t. Derzeitverwenden wir eine Röntgenmaschine.Das ist unser technischesArbeitswerkzeug. Nur so können wirden Patienten durchleuchten. Manguckt während der Durchleuchtung, obman an der richtigen Stelle ist undwenn das der Fall ist, bohrt man denKnochen an der Stelle auf – zwischen12 und 14 Millimeter – und schiebt denNagel rein. Die Durchleuchtung hatbestimmte Nachteile, wir müssen unsund die Verletzten ja gegen dieseRöntgenstrahlung schützen. Dafür ha-ben wir Schürzen an unter unserenKitteln. Es ist gar nicht so einfach mitdieser riesigen Durchleuchtungsma-schine zu arbeiten. Sie ist unhandlich,und alles muss ja optimal steril sein.BAUZ: Und wenn ein Bruchgesplittert ist? Was wird dann ge-macht?Prof. Lobenhoffer: Bei jüngeren Men-schen kann man nichts Technischeseinbauen, was die Qualität des Origi-nals hätte. Bei alten Menschen setztman Prothesen ein – Knieprothesenoder Schulterprothesen. Bei jüngerenLeuten versuchen wir auch einen ge-splitterten Bruch wiederherzustellen.Es gibt verschiedene Möglichkeiten:Man kann Knochen transplantieren,also ihn woanders wegnehmen und ander verletzten Stelle einbauen. Wennalles gesplittert und zerborsten ist,muss man es wieder aufbauen. Wirnehmen z.B. aus dem Knochen imBecken etwas weg, da hat man genugReserve. Man kann auch in kleinemMaße Knorpel transplantieren. Knorpelist die Gleitfläche. Er ist extrem glatt.Bei Erwachsenen bildet sich Knorpelnicht nach, wenn er mal zerstört ist.Deshalb hat man mit der Gleitfläche oftein Riesenproblem. Knorpelverpflan-zungen kann man nur in Maßen ma-chen. Man kann ihn da wegnehmen,wo er nicht so hoch unter Last steht,und dort hinbringen, wo er nötig ist. Eswird weiter daran gearbeitet, Knorpelzu züchten und dann wieder einzu-bauen.BAUZ: Wie ist es mit offenenBrüchen?Prof. Lobenhoffer: Offene Brüchesind ganz was Furchtbares. Wenn sichSchmutz und alles Mögliche in derWunde befindet, sind die Knochen undGelenke hoch infektionsgefährdet.Deswegen fordern die Berufsgenos-senschaft ja auch scharfe, hygienischeRichtlinien für die Krankenhäuser unddie Operationssäle. Also wer Knochenund Gelenke operieren will, der mussauch ganz bestimmte Vorschrifteneinhalten.

BAUZ: Wenn Kreuzbänder reißen,werden die auch ersetzt?Prof. Lobenhoffer: Jüngere und aktiveLeute werden bei Kreuzbandverletzun-gen in der Regel operiert, um das Ge-lenk stabil zu halten und möglichstauch volle Belastbarkeit wiederherzu-stellen. Das läuft heute unter demStichwort Kreuzbandersatz Also manersetzt die gerissenen Kreuzbänderdurch Sehnenstreifen, die man sich aneiner anderen Stelle wegholt.BAUZ: Und wo nehmen Sie die her?Prof. Lobenhoffer: Da gibt es ver-schiedene Verfahren. Man kann einenStreifen aus der Kniescheibensehnenehmen. Da schneidet man einfach einStück raus. Es sieht ziemlich gewaltigaus, aber im Prinzip ist es nur ein klei-ner Streifen. Das wächst schnell wiederzusammen. Man kann aber auch vonder Innenseite des Gelenks her Sehnen-streifen wegnehmen. Die werden dannendoskopisch eingezogen. Das heißt,mit zwei kleinen Stichen von vier, fünfMillimetern Länge wird die Operationgemacht. Gelenke werden nicht mehr

aufgeschnitten. Das ist weniger gefähr-lich und gibt weniger Infektionen. Ge-lenke sind ja normal abgedichtet gegenLuft. Da kommt kein Keim, keine Bak-terie, nichts hinein. Wenn Gelenke er-öffnet werden, man sie also aufschnei-det, dann lässt man auch Luft, Staubund Partikel rein. Das ist schon ein Ri-siko. Gelenke sind extrem empfindlich.Sie können sich ganz schlecht schüt-zen gegen Bakterien. Für die Patientenist die Operationstechnik sehr schön,weil sie weniger Beschwerden undauch weniger Schmerzen haben. Auchdie ganze Nachbehandlung ist wesent-lich einfacher. Das Gelenk kann schnel-ler und besser zuheilen und der ganzeBewegungsablauf ist viel wenigergestört.BAUZ: Und wie können Sie sehen,was sie im Knie machen?Prof. Lobenhoffer: Ganz einfach: Inder einen Hand führe ich die Stablinsefür die Optik, in der anderen Hand dieOperationsinstrumente. Auf einem Mo-nitor sehe ich dann alles, was ich ma-che. Das sind schon Welten, die sich inden letzten 20 Jahren Unfallchirurgieverändert haben.

Komplizierter Unterschenkelbruch: Hier werden Schrauben und Ringfixateur befestigt.

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Ein Kommentar von Prof. Dr. med Phillip Lobenhoffer

Das Bein der Patientin drei Monatespäter.

G E S U N D H E I T Seite 9

Es zwickt in der Schulter, es zieht imRücken. Und zwar immer öfter. Daswar doch früher nicht so. Woran liegtdas bloß? Viele Arbeitnehmer leidenunter den gleichen Schmerzen in derWirbelsäule, den Gelenken und derMuskulatur. Ursache ist häufiges He-ben und Tragen schwerer Lasten.Auch Zwangshaltungen können denBewegungsapparat auf Dauer schä-digen. Das Arbeiten im Knien, in derHocke, im Bücken und über Schulter-höhe führt zu mangelnder Durch-blutung der Muskulatur. Auf Dauerwird sie müde. Das Verdrehen derWirbelsäule bei gleichzeitigem He-ben schädigt die Bandscheiben.Immer wiederkehrende gleichförmi-ge Bewegungen z.B. beim Mauernbelasten Muskulatur und Gelenkeeinseitig.

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SofortmaßnahmenWenn’spassiert istStellen Sie sich vor, Sie hören noch denSchrei. Dann ist Ihr Kollege plötzlichnicht mehr zu sehen. Sie wissen, dasser abgestürzt sein muss. Und Sie ren-nen los. Wissen Sie, was Sie jetzt soforttun sollten?Sobald Sie zum Unfallort kommen:Sichern Sie die Unfallstelle ab. Versor-gen Sie Ihren verletzten Kollegen. Las-sen Sie ihn nicht allein. Weisen Sie denRettungsdienst ein. Halten Sie Schau-lustige ab.Schicken Sie außerdem jemanden los,um den Unfall zu melden. Ihr Kollegesollte die folgenden Fragen beantworten:WER meldet? WAS ist passiert? WO istes passiert? WIE VIELE Personen sindverletzt?

Sicherheitsschuhe

Gut zu Fuß

Wie die Berufsgenossenschaft hilft

Arm ab – und dann?die Rente und den notwendigen Pkw-Umbau zahlte die StBG. Ein Berufs-helfer der StBG kümmerte sich umeinen neuen Arbeitsplatz. Konrad W.entschied sich für eine Umschulung.Und er erprobte seine neue Arbeit.Schließlich hatte er einen Job ge-funden, zu dem er „Ja“ sagen konnte.

Seit dem Unfall sind drei Jahrevergangen. Konrad W. hat einenneuen Platz im Leben gefunden.Beruflich und in der Freizeit. SeineFamilie unterstützt ihn in jederHinsicht. Die StBG wird auch fürzukünftige Leistungen eintreten:Wartung und Reparatur der Prothesewerden selbstverständlich über-nommen. Der Umbau eines neuenAutos. Die Rente auf Lebenszeit. Dieerforderliche ärztliche Behandlungdes Armstumpfes und notwendigeMedikamente. Konrad W. hat endlichwieder die Kraft, der Zukunft ruhigentgegenzublicken.

Sicheres Heben und Tragen

Und hoch das DingWie lässt sich das vermeiden? Nichtalles muss per Hand geschleppt wer-den. Technische Hilfsmittel wie z.B.Kräne, Schubkarren, Transportzangenund Saugheber können viel Arbeit ab-nehmen beim Transport von Material.Kurze Transportwege erhalten ebenfallsdie Gesundheit. Je kürzer man schleppt,desto besser. Wenn Material bearbeitetwird, sollte dies auf einer erhöhten Ab-lagefläche abgelegt werden. Das er-spart unnötige Zwangshaltungen. Es istgut, öfter mal die Stellung zu wechselnund kleine Pausen einzulegen. Der Kör-per ist außerdem dankbar, wenn er vorKälte geschützt wird. Rücken und Ge-lenke haben’s gern warm. Und natürlichfreut sich jedes Körperteil, wenn es gutgeschützt wird. Also warum nicht denKnieschutz beim Fliesen tragen?Übrigens: Wer Lasten trägt, sollte sie zu

beiden Seiten verteilen und nichteinseitig tragen. Die Lasten solltendicht am Körper gehalten werdenund nicht in verdrehter Haltung wei-tergereicht werden.

Abb. Ordener Bausteine E XII

Füße sind wahre Wunder der Natur. Siesind zerbrechlich gebaut. Sie tragen dasgesamte Gewicht eines Menschen, tag-aus, tagein. Und sie können rennen,springen, Fußball spielen... Doch dafürbrauchen sie Unterstützung: das rich-tige Schuhwerk. Denn die Gefahr fürFüße lauert überall. Egal ob Ausrut-schen, Anstoßen, Einklemmen oderÜberrollen – ohne ausreichendenSchutz hält das der stärkste Fuß nicht

aus. Wer sichere Schuhe trägt, kannalltägliche Risiken mindern und Verlet-zungen verhindern.Worauf sollte man achten? Sicherheits-schuhe müssen fest am Fuß sitzen.Sohle und Absatz sollten flach sein. Eingriffiges Profil macht das Gehen siche-rer. Damit die Sohle sich der Bewegungdes Fußes anpasssen kann, sollte siebiegsam sein. Gerade für unebene We-ge sind knöchelhohe Schuhe empfeh-lenswert. Sie geben einen besseren Haltund verringern die Gefahr des Umkni-ckens. Gegen herabfallende Gegenstän-de schützt eine Zehenschutzkappe. Da

15 Jahre lang war Konrad W. (47)ein äußerst gesunder und moti-vierter Mitarbeiter im Betonstein-werk. Doch dann passierte der Un-fall. Konrad W., Linkshänder, ging aneiner engen Stelle zwischen zweiMaschinen durch und stolperte. Füreinen Augenblick verlor er dasGleichgewicht. Er versuchte noch,sich mit der linken Hand an der Ma-schine abzustützen. Doch er rutschteab und geriet in die laufende Maschi-ne. Sein gesamter linker Oberarmwurde vollständig abgetrennt.Mitarbeiter fanden den schwer ver-letzten Konrad W. Der Notarzt wurdegerufen, Konrad W. mit Blaulicht insKrankenhaus gefahren. Dort wurdedie Erstversorgung gemacht. Dannverlegten die Ärzte Konrad W. in einespezielle Unfallklinik zwecks Opera-tion.Nach der OP erfuhr Konrad W., dasser sein weiteres Leben ohne linkenArm leben muss. Diese Nachrichterschütterte den 47-jährigen schwer.Was würde aus seinem Berufwerden? Wovon sollte er in Zukunftdie Familie ernähren? Würde erjemals wieder Auto fahren können?Konrad W. hatte viele Fragen undAngst vor der Zukunft.Zunächst kam Konrad W. in die Reha-bilitation. Die Gespräche mit Ärzten,Familie und Berufshelfer halfen ihmaus dem seelischen Tief. Eine Arm-prothese wurde gefertigt und ange-passt. Sonst eingefleischterLinkshänder, lernte Konrad W.mühsam rechts zu schreiben.Um Geld musste er sich keineSorgen machen. Sämtliche Leistun-gen wurden von der Steinbruchs-Berufsgenossenschaft (StBG) über-nommen. Auch den Verdienstausfall,

jeder Fuß anders geformt ist, gibt esunterschiedliche Modelle. Sicherheits-schuhe für Frauen sind schmaler ge-schnitten. Es gibt sie für drinnen unddraußen.Übrigens: Wer auf orthopädische Schu-he angewiesen ist, braucht auf Sicher-heitsschuhe nicht zu verzichten. DieKosten werden vom Arbeitgeber und inbesonderen Fällen von Krankenkassen,Hauptfürsorgestellen, Rentenversiche-rungsträgern und Berufsgenossen-schaften übernommen.

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L A U F P A R C O U R SSeite 10

Achtung! Hier geht’s zu wie auf einerBaustelle. Es gibt defekte Geländer,verschieden hohe Treppenstufen, lie-gen gelassene Gegenstände und vielesmehr.Die alltäglichen Stolperfallen sindzu einem Laufparcours zusammenge-

„Ich stehe am Start. Vor mir ist eineTreppe. Die sieht eigentlich ganz harm-los aus. Na, mal sehen, wo die Gefahrlauert. Die ersten zwei Stufen springeich locker hoch. Dann trete ich plötzlichins Leere und nehme Fahrt nach vornauf. Sobald ich wieder fest stehe, blickeich zurück. Die dritte Stufe ist niedrigerals die ersten beiden. Das hätte schiefgehen können. Ich werde doch etwasvorsichtiger. Mal sehen, was an dernächsten Station auf mich wartet.Es ist ein Podest. Auf den ersten Blickfällt mir nichts auf, was hier gefährlichsein könnte. Oben sehe ich, dass dasGeländer seitlich nicht richtig gesichertist. Die Knieleiste fehlt. Ich stecke pro-behalber ein Bein durch. Hier könnteman in ungünstigen Momenten lockerden Abgang machen. Weiter geht’s aufeiner Rampe. Ganz schön steil das

BAUZ: Wir möchten gerne wissen,warum der Laufparcours eigentlichentwickelt wurde?StBG: Die Unfallstatistik hat uns ge-zeigt, dass wir aktiv werden müssen.Das Stolpern und Stürzen steht daganz an der Spitze. Häufige Unfallur-sachen sind Unachtsamkeit oderNachlässigkeit beim Gehen oderbeim Besteigen von Treppen. Auchschadhafte Fußböden und Gehwegeführen zum Stolpern oder Stürzen.Der Parcours soll helfen, den Blick fürgefährliche Situationen im Alltag zuschärfen.BAUZ: Wenn es um Alltags-situationen geht – wie ist denn derParcours dann aufgebaut?StBG: Der Parcours besteht ausneun Stationen. Jede Station zeigteine gefährliche Situation, die imbetrieblichen Alltag oft vorkommt.Durch eigenes Gehen und Stehen

Der „Mach’ mit“ Parcours

Ja, wo laufenSie denn?

stellt. Auf dem Parcours der Stein-bruchs-Berufsgenossenschaft darf je-der selbst ran. Die Frage ist: Wo genaulauert die Gefahr? Um das heraus-zufinden, muss man den „Mach’ mit“Parcours im wahrsten Sinne desWortes einmal durchlaufen. Die einge-

können Interessierte prüfen, welcheFehler an welcher Stelle eingebautwurden. Wir haben den Parcoursschon von unterschiedlichen Leutentesten lassen. Mit dem Ergebnis sindwir mehr als zufrieden.BAUZ: Und wie wird der Parcoursangenommen?StBG: Auf Messen ist der Laufpar-cours der Publikumsrenner. Da möch-ten alle Besucherinnen und Besucherdie einzelnen Stationen gern selbstausprobieren. Die Fehlersuche gelingtden meisten sehr gut. Mitglieds-unternehmen können übrigens denLaufparcours für eigene Veranstal-tungen ausleihen.BAUZ: Und wohin können sichInteressierte dann wenden?StBG: An die Steinbruchs-Berufs-genossenschaft, Hauptverwaltung,Jörg Duda, Tel. 05 11/72 57-7 82

Der Laufparcours im Test

Wo lauert die Gefahr?Ein ganz persönlicher Bericht

Ding. Und glatt ist es auch noch. Ich binnoch gar nicht ganz oben, da rutscheich schon wieder abwärts. Nichts kannmich aufhalten. Keine Frage, was hiergefährlich ist.Ich trete auf ein Gitterrost. Es ist ver-bogen und kippt beim Drauftreten.Gleich dahinter stolpere ich fast übereine Kante von Betonplatten. Mann,sind die schlecht verlegt. Diese Stolper-fallen sind eindeutig.An der nächsten Station wartet einKiesweg auf mich. Der ist schmal. Undgrößere Steine liegen da im Weg. Dasist ne fiese Mischung mit den Schuhen.Ich fühle mich fast wie auf der Baustelle.Zum Schluss gehe ich einen Verkehrs-weg entlang. Hier ist alles mit Sachenverstellt. Das kommt mir auch sehr be-kannt vor. Ich eiere im Slalom drum-herum und bin endlich im Ziel.

K u r z i n t e r v i e w

Ein echterPublikumsrenner

bauten Fehler werden auf eine Antwort-karte geschrieben. Wer mindestensfünf Fehler findet, nimmt an der an-schließenden Verlosung teil. Informa-tionen gibt es natürlich auch. Aufgroßen Tafeln werden gefährlicheSituationen gezeigt und erklär t.

Wer wissen will, wo die Gefahrlauert, sollte den Parcours einmalselbst durchlaufen.

R E C H T Seite 11

Wer macht sichstrafbar?

Kaiserslautern. Reumütig steht Micha-el M. (28) vor seinen Richtern. Nochmal Glück gehabt: Der Betriebsmecha-niker einer Kiesgrube erhält eine Ver-warnung, muss 200 Mark Bußgeldund die Arztrechnung zahlen. Für sei-nen Kollegen Gerd K. (50) dagegengeht es nicht so glimpflich ab: Er ist ge-rade so am Knast vorbei geschrammt!„Grobe Fahrlässigkeit“ lautet dasziemlich milde Urteil. Dazu kommen dieAnwalts- und Verfahrenskosten.„Komisch, dass sich jetzt alle aufregen.Das machen wir doch immer so“, meintMichael, der noch seinen linken Arm inder Schlinge trägt.Mörderisches Risiko – in Deutschlandan der Tagesordnung! Vor drei Wo-chen hieß es an der Förderbandanlage:„Lager abschmieren!“ Aber wie an dieBänder kommen? Michael M., Vaterder kleinen Jenny (1), sagt, wie’s allzuoft ist: „Eine Hubarbeitsbühne gibt’snicht. Die Chefs meinen immer: Wieso,geht doch auch so.“ Niemand stelltdas infrage. Dabei ist es verbotenPersonen in der Radladerschaufel zutransportieren. Und das weiß jeder.Gerd K. setzte sich in den Radlader,blaffte: „Na los, rein da, ist gleich Feier-abend!“ Michael sprang in die Schaufelder Maschine und wurde von seinemKollegen vier Meter hoch unter dasFörderband gehoben.Noch nie war beim Schaufel-Lift waspassiert, aber es gibt eben immer einerstes Mal. „Ich wollte gerade die Fett-presse ansetzen, da rutschte sie miraus der Hand. Als ich sie auffangenwollte, kippte ich zu weit nach vorn.“ Erverlor das Gleichgewicht. Weil dieSchaufel überhaupt keine Sicherheitbot, stürzte Michael M. aus vier Metern

Zusammen mit zwei Arbeitskollegensollte Andreas N. (27) in einem Neu-bau den Estrich verlegen. Nach denVorarbeiten sollte der Estrich vomDachgeschoss an aufgebracht wer-den. Der Kollege Horst P. (31) befandsich im Dachgeschoss, der KollegeDieter S. (24) außerhalb des Gebäu-des beim Wassertank. Andreas N.hatte im Erdgeschoss schon mal an-gefangen den Schlauch auszulegen,mit dem der Estrich hochgepumptwerden sollte. Dabei übersah er eineÖffnung im Boden. Er fiel durch dieÖffnung in das Untergeschoss undverletzte sich schwer. Bei der späteren

Analyse des Unfalls stellte sichheraus, dass die Öffnung nicht ge-sichert gewesen war. Dies stellt einenVerstoß gegen die Unfallverhütungs-vorschriften dar. Am fraglichen Mor-gen befand sich der verantwortlicheBauleiter zunächst vor Ort. Etwa 20Minuten vor dem Unfall verließ er dieBaustelle. Nach § 229 StGB hat sichder Bauleiter strafbar gemacht wegenfahrlässiger Körperverletzung durchUnterlassen. Eine solche Straftat wirdallerdings nur auf Antrag verfolgt.Wenn allerdings ein öffentlichesInteresse vorliegt, kann von Amtswegen eingeschritten werden.

Um Haaresbreite

Fast gab’s Knast!Mechaniker: „Nie wieder in die Schaufel!“

BAUZ: Angenommen ich bin aufdem Weg zur Arbeit. Im Hausflurstolpere ich über meinen Teppich.Ich stürze die Außentreppe runterund schlage mir dort den Kopf auf.Ist das ein Wegeunfall? Bin ichversichert?Berufsgenossenschaft: Ja. Die Ur-sache des Unfalls liegt zwar im unver-sicherten Bereich, also in Ihrem Haus.Die Verletzung entstand aber außer-halb des Gebäudes. Hier sind Sie ver-sichert. Die Grenze ist die nach außenführende Tür. Das kann auch ein Ne-beneingang sein. Wichtig ist, dass siein dem Moment das Gebäude verlas-sen haben.BAUZ: Also bin ich versichert, wennich im Vorgarten stürze und michverletze?Berufsgenossenschaft: Richtig.BAUZ: Wenn ich nun anderswo zuBesuch bin. Und ich starte von dortaus zu meiner Arbeit. Ab wann istdas ein Wegeunfall?Berufsgenossenschaft: Auch in die-sem Fall gilt: Sie sind versichert, sobald

Versichert oder nicht –

Was gilt alsWegeunfall?

Sie das Gebäude verlassen haben.BAUZ: Wo ist denn mein Wegbeendet?Berufsgenossenschaft: Sobald SieIhre Arbeitsstätte erreicht haben, alsodas Werkstor oder das Betriebsgeländeusw. Ab dort sind Sie zwar weiterhinversichert, es ist aber kein Wegeunfallmehr. Im übrigen gilt für den Rückwegdas Gleiche wie für den Hinweg.BAUZ: Und was ist, wenn ich aufdem Weg zur Arbeit noch zum Arztgehe. Oder auf dem Weg von derArbeit ins Kino gehe?Berufsgenossenschaft: In beidenFällen haben Sie Ihren direkten Wegunterbrochen. Und zwar aus sogenann-ten eigenwirtschaftlichen Gründen.Wenn Sie jetzt einen Unfall haben, sindSie nicht mehr versichert. Wenn SieIhren Weg dann wieder aufnehmen, giltder Versicherungsschutz wieder.Dauert die Unterbrechung allerdingslänger als 2 Stunden, sind Sie für denRest Ihres Weges nicht mehr ver-sichert.Vielen Dank für das Gespräch!

Unfall während der Arbeit oder privat:

Wer zahlt hiereigentlich?Eine tragischer Unfall überschattet dasLeben des Poliers Christoph K.(37).

Nach einem Sturz vom Gerüst bleibt erabwärts der Hüfte querschnittsgelähmt.Aufgrund des bleibenden körperlichenSchadens muss er seinen Beruf wech-seln. Wohnung und Auto müssen be-hindertengerecht umgebaut werden.Welche Leistungen kann Christoph K.in Anspruch nehmen?

Da sein Unfall während der Arbeit pas-siert ist, tritt automatisch die Berufs-genossenschaft für alle Leistungen ein.Und zwar „mit allen geeigneten Mitteln“.Wäre Christoph K. privat verunfallt, sä-he das anders aus. Hier müsste er vieleverschiedene Anträge stellen, hätte un-terschiedliche Ansprechpartner. Unddie Leistungen dürften „das Maß desNotwendigen nicht überschreiten“.

hinab – und wurde fast von einemKanteisen erdolcht! Das Teil solltenoch in der Anlage verbaut werden, lagunter dem Förderband herum. So fiel erauf den aufgeweichten Boden, brachsich „nur“ den Unterschenkelknochen.Gerd K. motzte nur: „Selbst Schuld,Vollidiot!“Es dauerte eine Weile, bis er Hilfe hol-te. Seinen Fehler sah er nicht ein. „Unshat keiner gesagt, dass das verbotenist“, verteidigt er sich heute. Die Ge-schäftsführung muss sich also denVorwurf gefallen lassen, weggegucktzu haben – gängige Praxis inDeutschland! Trotzdem, Gerd K. wirdverurteilt.Michael M. schwört: „Ich jedenfalls wer-de demnächst nur noch auf der Bühnehochfahren.“ Seine Firma musste end-lich eine anschaffen. „Wenn ich mirvorstelle, dass ich jetzt auch tot seinkönnte… oder berufsunfähig und keineRente – und alles nur für eine kurzeFahrt nach oben. Nee, danke!“

4 Meter stürzte Michael M. (28) ausdieser Schaufel – und um Haares-breite in den Tod.

Die folgende Aufstellung zeigt die Unterschiede:

Arbeits- Privater unfall Unfall

Medizinische Reha (ambulante/ BG Krankenkassestationäre Heilbehandlung)

Belastungserprobung BG Krankenkasse/Rentenversicherung

Hilfen am Arbeitsplatz BG Arbeitsamt, Rentenversicherung,Versorgungsamt, (Hauptfürsorge-stelle)

Umschulung BG Arbeitsamt, Rentenversicherung

Einarbeitungszuschuss BG Arbeitsamt/Rentenversicherung

Wohnungshilfe BG Krankenkasse (teilweise), Renten-versicherung, Versorgungsamt(Hauptfürsorgestelle)

Kfz-Hilfe BG Arbeitsamt, Rentenversicherung

Pflege BG Pflegekasse

Rente (Verletzten-, Hinterbliebenen) BG private Unfallversicherung/Renten-versicherung

Nutzen Sie Ihre Gewinn-Chance

S P E K T A K U L Ä R E U N F Ä L L ESeite 12

Von lauten Geräuschen beim Gehenkann keine Rede sein – dasTrampeltier bewegt sich auf ganzweichen Füßen über den Boden. Esist ein echter Schwielensohler. ImGrunde seines Herzens ist dasTrampeltier freundlich. Aber wehe,wenn es geärgert wird. Dann heißtes: aufgepasst! Wer das Trampeltierangreift, der riskiert einen heftigenTritt. Trampeltiere treten blitzschnellmit ihren Hufen zu. Und das tut weh,weh, weh.

Chemnitz. Harry W. (29) strahlt. Ges-tern haben der Laborangestellte unddie Krankenschwester Nicole B. (25)Verlobung gefeiert. „Nicole hat mir ein-geheizt, als ich nur noch jammernkonnte.“Das war vor zehn Wochen. Vier Jahrelang war Harry mit Susi K. (26) zusam-men. Die Angestellte eines Telefonla-dens war „wie die Prinzessin auf derErbse“, erzählt Harry, „ich versuchte,ihr alles recht zu machen.“ Selten mitErfolg. Die Blondine war der Star imGeschäft, verkaufte Telefone wie war-me Semmeln. „Sie ist ehrgeizig, lebt aufgroßem Fuß“, sagt Harry, der in einemBaustofflabor arbeitet. „Ständig ärgertesie mich damit, dass ich nicht so vielverdiene wie sie.“ Und dann fing Susiauch noch ein Techtelmechtel mitdem Shopleiter an.„Eines Tages wollte ich sie bei derArbeit mit Blumen überraschen. Susiwar aber zu Mittag. Also bin ich in ihrStammlokal – und da sah ich sie händ-chenhaltend mit diesem widerlichenLackaffen!“ Das war das Aus. Harrywar bedient, irrte umher, zog nächte-lang mit Freunden durch die Bars.„Nach einer dieser durchgesoffenenNächte verschlief ich morgens, hatteeinen Mordskater“, erzählt Harry. „Umnicht allzu spät zu kommen, verzichtete

Langenhagen. Am Dienstagabendkommt der erfahrene BaggerführerRudi M. (41) von der Arbeit nicht nachHause. Seine Frau Helga M. (39) hatdas Gefühl, dass etwas nicht stimmt.„Sonst ruft er an, wenn er sichverspätet“, berichtet Helga M. „Ichhabe mich gefragt, ob eine andereFrau dahinter steckt. Und gedachthabe ich, das kann er mir doch nichtantun. Ich liebe ihn doch.“Was sie zu dem Zeitpunkt nicht weiß:Ihr Mann hat kurz vor Feierabend ei-nen Unfall gehabt. Keiner seiner Kol-legen hat beim Verlassen der Bau-stelle etwas bemerkt. Schon seitStunden liegt Rudi M. bewusstlos ineiner nicht abgesicherten Baugrube,mit blutverschmiertem Kopf, bei eisi-gen Temperaturen und leichtemSchneefall. Mit jeder Stunde wird eskälter. Der Körper von Rudi M. beginntauszukühlen. Doch Rudi M. fühlt dieGefahr nicht.Etwa 2,5 Kilometer von der Baustelleentfernt wohnt Petra Z. (25), Ingenieu-

Knochen auf Lebenszeit

Elsie rettetBaggerführer

rin und Hundeführerin, mit ihrem Labra-dor Elsie (5). „An diesem Abend wollteElsie unbedingt noch mal vor die Tür“,erinnert sich Petra Z. „Sie war so gutdrauf, dass ich mit ihr noch mal los bin.Draußen war es furchtbar kalt und eshatte angefangen zu schneien. Elsienahm gleich Kurs auf die Felder hinterunserem Haus. Da wusste ich, dass sie

einen längeren Spaziergang vorhat.“Nach etwa einer halben Stunde erreichtPetra Z. einen Bauzaun. Elsie ist ihr wieimmer weit voraus. In der Ferne hörtPetra Z. sie bellen. Und dieses Bellenkommt ihr plötzlich anders vor. „Ichwusste sofort, dass etwas nicht stimmt.Elsie zeigt durch ihr Bellen an, wenn sieetwas gefunden hat. Das haben wir sooft beim Training für Rettungshundegeübt“, erzählt Petra Z. „Ich wusste,dass es sich um einen Menschen han-deln musste.“ Elsie hatte es geschafftsich durch eine 20 cm schmale Lückeim Bauzaun zu zwängen. Petra Z. han-delt schnell. Sie klettert über den Zaun.Es dauert nicht lange und sie hat Elsiegefunden. Die sitzt treu am Rand derBaugrube und wartet. Petra Z. richtetihre Taschenlampe in die Baugrubeund entdeckt den verletzten Rudi M.Jetzt ist Eile geboten.Polizei und Rettungskräfte sind schnellvor Ort. Es dauert etwa 30 Minuten, bisRudi M. in die Medizinische Hochschu-le Hannover gebracht wird. Er hat einen

Schädelbasisbruch und schwereUnterkühlungen.„Ich bin so froh, dass mein Mannkeine andere hat“, schluchzt HelgaM. später im Beisein von Petra Z.„Wenn Ihr Hund nicht gewesen wäre,wäre mein Mann über Nacht erfro-ren. Wie hat sie ihn bloß gefunden?“„Elsie hat Ihren Mann gerochen“,erklärt Petra Z. „Selbst ein untrai-nierter Hund ist in der Lage, einenverletzten Menschen aus mehr als50 m Entfernung zu riechen. UndElsie übt das zweimal pro Woche.“Helga M. weiß, dass ihr Mann über-leben wird. Als Dank bekommt Elsiejetzt Knochen auf Lebenszeit.

Elsie (5) ist eine ausgebildeteRettungshündin.

Der Feldweg 500m vor dem Un-glücksort. Hier kennt Elsie sich aus.

Happyend im Krankenhaus

Fehltritt wegen SusiLaborant strauchelt im Herzeleid – und findet große Liebe

ich auf den Kaffee, sprang in die Kla-motten und raste zur Arbeit. ’Alles nurwegen der blöden Kuh‘, dachte ich.Beim Baustofflabor angekommen warich so wütend, dass ich mit offenenSchuhen die Treppe hochrannte.“Dabei trat Harry auf seinen Schnür-senkel – stolperte und knickte um. Erstfluchte er, dann hinkte er weiter. Seinlinker Fuß tat weh. „Als ich dann dieSchwellung sah, wurde mir auchnoch schlecht.“Laut jammernd wurde Harry kurzdarauf in die Ambulanz gebracht,keiner durfte ihm zu nah kommen. „Ichfühlte mich verraten und verkauft. VonSusi, vom Glück und überhaupt. Dafragte mich jemand: ’Na, arbeiten Sie ineiner Schnapsfabrik oder ist die Fahneecht?‘“ Schwester Nicole stand dabei,als ein Arzt vorsichtig Harrys Fußuntersuchte. „Nun stellen Sie sich malnicht so an, ist doch nur verstaucht.“Alles war Harry auf einmal ziemlichpeinlich. „Mir blieb die Spucke weg.Erst wollte ich von allem nichts mehrwissen – und nun?“ Heiße Schauer,verstohlene Blicke – es funktesofort. „Ich fasste Mut, fragte sie, obich sie einladen darf, wenn ich wiederentlassen bin.“ Es sei aber kein Bett freifür ein Weichei, er müsse gleich wiedergehen. „Bis heute abend den Fuß

Gemsen besitzen ein perfektes„Schuhwerk“. Beide Hufhälften sindbeweglich. Der Außenrand sieht auswie eine Schale. Er ist hart undscharfrandig. Der Sohlenkerndagegen weich und gut haftend. DieTrittfläche ist verhältnismäßig breit.Deshalb sinken Gemsen auflockerem oder weichem Boden nichtein. Derart ausgerüstet sind Gemsen„an Ihrem Arbeitsplatz“ jedemnatürlichen Feind überlegen – sei esim Hochgebirge oder im steilen Fels.

Tierisch trittsicher

Gebrochenes Herz geheilt: Nicole (28)

Das Lösungswort heißt:

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An die StBG-HauptverwaltungPeter Schrandt, Stichwort: BAUZ

Testen Sie doch mal

Mini-TretrollerSie sind klein, leicht, zusammen-klappbar und stark auf kurzen Stre-cken. Doch die Qualität der kleinenFlitzer ist sehr unterschiedlich. Woraufsollte man unbedingt achten?• Wie leicht rollt das Modell? (Achtung:

Geschwindigkeit)• Wie viel Gewicht hält der Roller aus?

(Achtung: Materialermüdung)• Wie reagiert die Lenkung auf die

Fahrbahn und wie gut ist Ihr Lenk-vermögen? (Achtung: geradeaus istdie Hauptrichtung)

• Welche Griffe hat der Lenker?(Achtung: Abrutschen)

• Wie schnell schwingt das Trittbrettbeim Abspringen um die Längsach-se? (Achtung: Schienenbein)

• Wie gut ist die Federung? (Achtung:Sturzgefahr durch Trittbrett, das aufdem Boden aufschlägt)

• Wie schwer ist der Roller? (Achtung:Rückenprobleme bei längerem Tra-gen)

• Wie ist das Bremsverhalten?(Achtung: Erhitzung des hinterenSchutzblechs möglich)

• Hat der Roller scharfe Kanten?(Achtung: Verletzungsgefahr)

• Gibt es eine Verpackung? (AchtungSchlechtwetterschutz)

SUPER

DasGewinn-spiel.

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hochlegen und kühlen. Und bei Salatund Pasta weiter behandeln lassen“,sagte Nicole lächelnd. „Ich war hinund weg, traf sie auf Krücken amselben Abend.“Harry hat die Liebe seines Lebensgefunden. „Es klingt kitschig, aberohne Susi wäre ich nicht gefallen – undso weiter. Danke Susi!“Knöchel verstaucht, Herz verloren:Für Harry gab es trotz Frust und offenerSchnürsenkel ein Happy-End. Es hätteaber auch schlimmer kommen können…

Foto: Zoo Hannover

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2. Jeder wie vielte Arbeitsunfall geschieht durch Stolpern und Stürzen?

3. Die muss man standsicher aufstellen, sonst geht’s abwärts.

4. Sie schützen, haben Profil und geben einen guten Halt.

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6. Das gibt’s von der StBG für gute Ideen zur Arbeitssicherheit.Theodor-Heuss-Straße 16030853 Langenhagen

… im Internet : www.bauz .net