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1. Norddeu tsc her B aum s c hu l t ag 2009 „Grün geh t un s a ll e an!“ Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holstein im Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.

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1. Norddeutscher Baumschultag

2009

„Grün geht uns a lle an! “

Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holsteinim Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.

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1. N o r d d e u t s c h e r Ba u ms c h u l t a G 2009

Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holsteinim Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.

Seite 2

I n h a l t sve r z e i c h n is

V o r w o r t d e r Ve r a n s t a l t e r Seite 3

Bernhard von Ehren und C laus-Dieter Stoldt, BdB-Landesverbandsvorsitzende Hamburg und Schlesw ig-Holstein

M e h r b l ü h e n d es Lebe n f ü r S t a d t u n d La n d – Seite 5Pe r spek t i ve n f ü r d e n G a r t e n ba ui n S c h l es w i g - H o l s t e i n !

Dr. Christian von Boetticher, M inister für Landw irtscha ft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schlesw ig-Holstein, Kiel

D ie W o h l f a h r t s w i r k u n g e n v o n P f l a n z e n Seite 7im u r ba n e n Be r e i c h

Prof. Dr. habil. Hartmut Ba lder,Beuth Hochschule für Technik Berlin

Z u r Be d e u t u n g v o n G r ü n im W o h n u n g s u m f e l d Seite 10

Ra iner Müller,Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen, Hamburg / Kiel

G r ü n u n d s t ä d t is c h e F r e i r a u m k u l t u r Seite 12a m Beisp ie l d e r I n t e r n a t i o n a l e nG a r t e n s c h a u H a mb u r g 2013

Heiner Baumgarten, IGS Hamburg 2013 GmbH , Hamburg

D as F o r u m „ D ie G r ü n e S t a d t “ Seite 15

Peter Menke , Düsseldorf

Herausgeber:Landesverbände Schleswig-Holstein und Hamburg im Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.

Bismarckstr. 49 · 25421 Pinneberg · Telefon: 0 41 01 / 20 59 21 · Telefax: 0 41 01 / 20 59 33 E-Ma il: [email protected] · Internet: www.bdb-schlesw ig-holstein.de

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1. N o r d d e u t s c h e r Ba u ms c h u l t a G 2009

Landesverbände Hamburg und Schleswig-Holsteinim Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.

Seite 3

V o r w o r t d e r Ve r a n s t a l t e r

Bernhard von Ehren und C laus-Dieter Stoldt,BdB-Landesverbandsvorsitzende Hamburg und Schlesw ig-Holstein

Der 1. Norddeutsche Baumschultag setzt den Fokus auf die Pflanze. Unter dem Motto „ Grün geht uns a llean!“ betonen die Landesverbände H amburg und Schleswig-Holstein im Bund deutscher Baumschulen(BdB) e.V. im Rahmen eines Vortragsforums die Bedeutung von Pflanzen für den Menschen, vor a llem imstädtischen Umfeld.

Der Umweltminister des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Christian von Boetticher, zeigt die Chancen des G ar-tenbaues bei dem „blühenden Leben in Stadt und Land“ a ls „win-win-Situation“ für Wirtschaft und Bevölke-rung im Norden auf. Wissen, worüber man spricht: dafür sorgt Prof. Dr. H artmut Ba lder, in dem er die Wohl-fahrtswirkungen von Pflanzen im urbanen Bereich qua lifiziert und quantifiziert.

Den positiven Zusammenhang zwischen der „ Grün-Ausstattung“, Lebensqua lität und der Wertha ltigkeit vonWohnanlagen zeigt Ra iner Müller vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen auf. Am Beispiel derInternationa len G artenschau (IGS) H amburg 2013 macht der Grün-Experte Heiner Baumgarten die funda-menta le Bedeutung von Pflanzen im Rahmen einer nachha ltigen städtischen Freiraumplanung deutlich. PeterMenke präsentiert das Forum "Die Grüne Stadt" , welches sich für einen interdisziplinären Diskurs über dengesellschaftlichen Nutzen von öffentlichem und privatem Grün einsetzt.

Die positiven und geldwerten gesellschaftlichen und individuellen Folgewirkungen der Pflanzenverwendungim öffentlichen und privaten Bereich werden oft übersehen:

• Grün ist Leben!• Grün erholt von Stress und Überbeanspruchung! • Grün steigert den Wert einer G emeinde für ihre Bewohner,

aber auch für Touristen!• Grün wertet einen Wirtschaftsstandort auf!• Grüne Arbeitsplätze verbessern das Klima , erhöhen die Arbeits-

leistung und die Produktivität der Mitarbeiter!• Grün fördert das Umweltbewusstsein und die Umweltpflege!• Grün bewirkt eine starke persönliche Identifikation mit einem

Unternehmen, aber auch mit dem Wohn- und Arbeitsumfeld!• Grün schafft Erholung und Ruhe und lässt sogar Kranke schneller wieder genesen!• Grün baut Aggressionen ab, fördert das Sozia lwesen und reduziert Vanda lismus!• Grün erhöht die Lebensqua lität der Menschen, sie fühlen sich wohler und gesünder!

(aus: Manifest „Die Grüne Stadt“)

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Aus a ll diesen Gründen ist es wichtig, den Wert von Grün stärker in das Bewusstsein der a llgemeinen Ö ffent-lichkeit, aber auch relevanter Entscheidungsträger zu rücken. Dies kann nur durch einen guten Informations-austausch nachha ltig und wirkungsvoll gelingen. Der 1. Norddeutsche Baumschultag 2009 unterstützt diesesZiel.

Das private und öffentliche Grün gewinnt unter ökonomischen, gesundheitlichen und sozia len Aspekten im-mer mehr an Bedeutung: O b Wertsteigerung von Immobilien, Schutz vor Feinstaub und Lärm oder die sozia-le Identifikation mit dem grünen Lebensumfeld. Grün wirkt sich übera ll positiv auf die Lebenswelt der Men-schen aus, im Wohn- und Arbeitsbereich drinnen, über private G ärten und die Außenanlagen von Wohnge-bäuden und Büros bis hin zum öffentlichen Grün der G emeinden und Städte. Viele dieser Wohlfahrtswirkun-gen sind leider noch unzureichend quantitativ erforscht. Ö ffentlich verfügbare Informationen zum aktuellenWissensstand beim Einsatz von Grün sind vor a llem für Entscheidungsprozesse der Politik und Verwa ltungvon großer Bedeutung. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Informationsbroschüre „BÄUME und Pflanzen.Schwerpunkt – Feinstaub“.

Die deutsche Baumschulwirtschaft verfügt mit einem über 200.000 unterschiedliche Artikel umfassenden Sor-timent über ein breites Angebotsspektrum. Hierfür stehen rund 3.000 spezia lisierte Unternehmen mit 30.000Beschäftigten, die G ehölze - vom Sämling bis zum mehrere Jahrzehnte a lten Park- oder Alleebaum - produ-zieren und vermarkten. Dabei wird in Deutschland ein G esamtumsatz von 1,3 Mrd. EUR pro Jahr durch Pro-duktion und H andel mit G ehölzen erwirtschaftet.

Von den Laubgehölzen mit Zier- und Blütengehölzen (für G ärten, Parks und öffentliche Anlagen und a ls He-ckenpflanzen), über Wildgehölze (für Wa ldrand, zur Renaturierung und zur Begrünung von Flussläufen, Stra-ßenrändern), Rosen, Schling- und Kletterpflanzen, Park-, Allee- und Straßenbäume, N adelgehölze / Immer-grüne G ehölze, O bstgehölze bis zu den Forstgehölzen für eine nachha ltige Forstwirtschaft – Baumschulerhaben Kompetenz in Grün.

Wir setzen uns dafür ein, dass der gesellschaftliche Nutzen von öffentlichem und privatem Grün im öffentli-chen Bewusstsein stärker a ls bisher wahrgenommen wird. Investitionen in Grün - von G emeinden wie von Pri-vatpersonen und auch Unternehmen – dürfen nicht länger hauptsächlich a ls Kostenfaktor betrachtet werden.Wir müssen ein Bewusstsein für „ Grün“ schaffen, das Voraussetzung ist für ein breit getragenes Engagementfür mehr Grün in Städten und G emeinden.

Für diese Idee bitten wir Sie um Ihre aktive Unterstützung. Grün ist Leben!

Claus-Dieter Stoldt Bernhard von EhrenVorsitzender des Vorsitzender des

BdB-LandesverbandesSchleswig-Holstein BdB-Landesverbandes H amburg

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M e h r b l ü h e n d es Lebe n f ü r S t a d t u n d La n d –Pe r spek t i ve n f ü r d e n G a r t e n ba u

i n S c h l es w i g - H o l s t e i n !

Dr. Christian von Boetticher, M inister für Landw irtscha ft, Umwelt und ländliche Räume

des Landes Schlesw ig-Holstein, Kiel

G artenbauzentrum der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in EllerhoopDer erste Norddeutsche Baumschultag wird im G artenbauzentrum Ellerhoop veransta ltet, wo es gelungenist, die wichtigsten Akteure der Grünen Branche Schleswig-Holsteins an einem O rt anzusiedeln. Hier ist einechtes Leistungszentrum für den G artenbau entstanden. Die Zusammenführung von Ausbildung, Beratung,Versuchswesen und amtlichem Pflanzenschutzdienst mitten im Baumschulgebiet Pinneberg ermöglicht einenoch qua lifiziertere Ausbildung und Beratung. Das G artenbauzentrum besitzt – nicht nur für den Baumschul-bereich – eine überregiona le Bedeutung und ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Stärkung der GrünenBranche im norddeutschen Raum.

G artenschauenG artenschauen sind ein Instrument der Stadt- und Regiona lentwicklung mit dem Ziel, Freiräume a ls dauer-haft wirksame Erholungs- und Erlebnisbereiche zu etablieren. Sie bringen mehr Grün in die Stadt und tragendamit unmittelbar zur Attraktivitätssteigerung des Wohnortes bei. Die erste Landesgartenschau in Schleswig-Holstein ist auch in diesem Sinne ein Erfolg. Der gesamte G artenbau hat seine Leistungsfähigkeit in den ver-schiedensten Facetten unter Beweis stellen können.

Bis in zwei Jahren die nächste Landesgartenschau in Norderstedt eröffnet wird, richten sich die Blicke u.a .nach Schwerin zur Bundesgartenschau. Dort wird den Besucherinnen und Besuchern die historische Entwick-lung der G artenbaukunst vom 18. Jahrhundert bis heute und damit auch die lange Tradition des G artenbau-wesens präsentiert. Auch in H amburg laufen die Vorbereitungen für die nächste G artenschau auf Hochtou-ren. Die H ansestadt präpariert sich zum wiederholten Ma le für eine Internationa le G artenschau und setztdamit seine bis in das vorletzte Jahrhundert reichende Tradition Internationa ler G artenschauen fort. Für dieSchau im Jahr 2013 widmen sich die Planer einem ganzen Stadtteil. G artenschauen etablieren sich zuneh-mend a ls modernes Instrument der Stadtentwicklung, das in Norddeutschland angekommen ist.

Grün geht uns a lle anSeit Jahren ist festzustellen, dass Städte und G emeinden die Pflanzung öffentlichen Grüns aus Kostengrün-den deutlich einschränken oder die Pflege bestehender Grünanlagen vernachlässigen. Dabei erhöht ein grü-nes Umfeld nicht nur das subjektive Wohlbefinden. Es gibt auch objektive Notwendigkeiten, sich für mehrGrün einzusetzen. Ernst zu nehmende Untersuchungen belegen, dass ein Wohn- und Arbeitsumfeld mit Grün-und Wasserflächen positive Auswirkungen auf die dort lebenden Menschen hat. Es animiert zu mehr Bewe-gung im Freien, steigert die Kreativität und verringert die H äufigkeit von Atemwegserkrankungen.

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Es gibt belastbare Zahlen und wissenschaftliche N achweise für diese Wirkungen. Es handelt sich a lso nichtmehr um ein Erkenntnisproblem, sondern um ein Vermittlungs- und Umsetzungsproblem.

Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass in der grünen Branche Forderungen nach staatlichen Vorga-ben für mehr „ Grün am Bau“ erhoben werden, ähnlich der Regelungen für „Kunst am Bau“. Die Zuständig-keit für ein solches Vorhaben liegt in Schleswig-Holstein beim Innenministerium. Unabhängig davon ist in Zei-ten, in denen wir uns bemühen, Bürokratie abzubauen, der Ruf nach mehr Staat eher kontraproduktiv. Hinzukommt, dass die Anzahl der durch die öffentliche H and erstellten N eubauten im Verhä ltnis zu den privatenBauten gering ist. Die gewünschten Begrünungseffekte dürften a lso hinter den Erwartungen zurück bleiben.Der Weg zum Ziel führt desha lb über die konkrete Überzeugungsarbeit bei den jeweiligen Entscheidungsträ-gern vor O rt und eine breit gefächerte Ö ffentlichkeitsarbeit. Der 1. Norddeutsche Baumschultag, das inter-nationa le Forum „Die grüne Stadt“ oder der Wettbewerb „Entente Flora le“ sind wichtige Initiativen in dieserRichtung.

Novellierung BundesnaturschutzgesetzDie Baumschulbranche in Schleswig-Holstein sieht die Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes insbe-sondere in der Frage der Definition gebietsheimischer Pflanzen und der Bestimmung regiona ler Herkünftevon G ehölzen sehr kritisch. Sie befürchtet, das die in der von der Bundesregierung vorgelegten G esetzesno-velle von einigen Bundesländern dazu genutzt werden könnte, den H andel und die Pflanzung von Baum-schulware aus Norddeutschland zu behindern. Die Landesregierung Schleswig-Holstein unterstützt das Ziel,eine auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und Kriterien beruhende G ebietskulisse für die Bestim-mung regiona ler Herkunftsgebiete von G ehölzen und Saatgut zu schaffen.

AusbildungFür die Wettbewerbsfähigkeit der Baumschulwirtschaft in Schleswig-Holstein ist die Ausbildung qua lifiziertenN achwuchses von ausschlaggebender Bedeutung.

Auch wenn die Ausbildungszahlen in den Jahren 2002 bis 2007 erfreulich stabil waren, ist seit dem letztenJahr ein Rückgang zu verzeichnen. Dies ist noch nicht besorgniserregend, zeigt aber einen Trend an, der a lsVorbote der demografischen Entwicklung zu sehen ist. Der G artenbau steht im Wettbewerb mit anderenBranchen um die besten Schulabgänger. „Auszubildende werden ein knappes Gut“. Der G artenbau ist ge-fordert, die Jugendlichen von der Vielseitigkeit und Attraktivität des gärtnerischen Berufes zu überzeugen. Esgilt, ein positives und modernes Berufsimage, gute Arbeitsbedingungen und Perspektiven für einen berufli-chen Aufstieg zu vermitteln.

Dr. Christian von BoetticherMinister für Landwirtschaft,Umwelt und ländliche Räume desLandes Schleswig-HolsteinMercatorstraße 324106 KielTel 0431 [email protected]

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D ie W o h l f a h r t s w i r k u n g e n v o n P f l a n z e nim u r ba n e n Be r e i c h

Prof. Dr. habil. Hartmut Ba lder,Beuth Hochschule für Technik Berlin

EinleitungG eschichte und Kultur des menschlichen Lebensraumes spiegeln sich nicht nur a llein in der Hochbauarchi-tektur wider, sondern auch in der Art der Grünplanung und Freiraumgesta ltung öffentlicher und privater Flä-chen. Die Bereitstellung von Finanzmitteln zur Erstellung von Grünanlagen sowie zur langjährigen Unterha l-tung war zunächst das Privileg von wenigen Betuchten auf ihren privaten Besitztümern, erst mit der O rgani-sation städtischer Lebensräume im 18. Jahrhundert und dem Bewusstsein der zahlreichen positiven Effektedes Stadtgrüns wurden auch öffentliche Bereiche schrittweise begrünt. Die Baumschulbetriebe waren a lsPflanzenlieferanten an dieser positiven Entwicklung vielfach beteiligt. Die öffentlichen Grünanlagen werdenheute a ls Allgemeingut der Kommunen und Städte angesehen und auch so behandelt. Über die Q uantitätund Q ua lität, ihre Ausgesta ltung sowie ihre Finanzierbarkeit wird bis heute gestritten. Als Spiegelbild dermenschlichen Kultur ist sie ein Indikator für den Wohlstand unserer G esellschaft.

Funktionen des StadtgrünsIm Allgemeinen ist heute die Bedeutung des privaten und öffentlichen Stadtgrüns unbestritten. Die vielfä ltigenpositiven Funktionen von G ärten, Park- und Straßenbäumen, Pflanzrabatten, Dach- und Friedhofsbegrünun-gen sowie Innenhof- und Platzgesta ltungen sind wissenschaftlich belegt und vielfach publiziert. Die hierzuverwendeten Bäume, Sträucher, Kletterpflanzen, Rosen, Stauden und Bodendecker sind individuelle G esta l-tungselemente und dienen a ls Lebensraum für zahlreiche O rganismen, der Klimaregulierung, der Schad-stofffilterung und dem Lärmschutz. Kommunen und Städte haben daher in den letzten 50 Jahren ihre Grün-bestände kontinuierlich vermehrt und verwa lten mit der zwischenzeitlich entwickelten Wertberechnung fürG ehölze heute auch nachvollziehbar große Wertanlagen. So hat a llein der Straßenbaumbestand der StadtBerlin von derzeit 416.000 Bäumen einen Wert von 2,14 Milliarden E (BALDER u.a ., 1997). Zur Erha ltung derVegetationsflächen standen den Grünverwa ltungen in der Bundesrepublik Deutschland lange Zeit 1 bis 2 %der kommuna len H ausha lte zur Verfügung, derzeit sind es mitunter nur noch 0,1 %. Auch die Eigenheimbesit-zer, die privaten Wohnungsbaugesellschaften und andere Großinvestoren erkannten immer mehr den Nut-zen einer intensiven Begrünung, letztlich auch die Wertsteigerung einer Immobilie durch vita les Grün.

Mit dem Wandel des Zeitgeistes verändern sich häufig auch die Ansprüche an das städtische Grün sowie ih-re Wertschätzung. So hinterließ die Zerstörung der Städte durch die Weltkriege deutliche Spuren in denGrünbeständen. N eben den unmittelbaren kriegsbedingten Zerstörungen bewirkte vor a llem die Vernichtungder Park- und Straßenbäume zur Nutzung a ls Brennholz und die Umwandlung vieler Parkflächen zu Acker-flächen zur Versorgung der Stadtbewohner, dass N eubegrünungen mit hohen finanziellen Aufwendungenerforderlich wurden. Werden einerseits Vegetationsflächen in Notsituationen schnell aufgegeben, so ist hin-gegen nach einer N eubegrünung die Nutzung der Flächen häufig untersagt. Heute dienen gerade große

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Parkanlagen in dicht bebauten Wohngebieten der vielfä ltigen Freizeitnutzung und tragen so zum Abbau so-zia ler Konflikte bei. Bei Übernutzung resultieren hieraus unübersehbare irreversible Schäden am Stadtgrün,insbesondere auch bei Großveransta ltungen. Die langfristigen Folgen für Vegetation und Wuchsstandortewerden meist ignoriert, da sich immer weniger Stadtbewohner für den Erha lt des Stadtgrüns verantwortlichfühlen.

Wegen der a llgemein anerkannten Funktionen wird daher auch um jedes Grün gekämpft, u.a . Baumschutz-verordnungen und N aturschutzgesetze liefern hierfür in vielen Kommunen den rechtlichen Rahmen. Konflikteentstehen insbesondere bei Bauvorhaben und bei Problemen mit der Verkehrssicherheit gleichermaßen imöffentlichen und privaten Raum, fachliche Aspekte werden hierbei häufig von ideologischen Ansichten ver-drängt. Hieraus entwickelte sich in den N achkriegsjahren die sog. „Baumchirurgie“, die mit zahlreichenSchnitt- und Behandlungsmaßnahmen mangels Wissen den Bäumen erhebliche Schäden zufügte. Erst diewissenschaftliche Aufarbeitung der Holzbiologie, der Baumreaktionen nach Eingriffen oder Verletzungensowie der Pathologie von holzzerstörenden O rganismen ermöglichte in den späten 80er Jahren eine effi-ziente moderne Baumpflege (SHIG O , 1994; BALDER u.a ., l997; BALDER, 1998). Heute erlauben moderneBaumüberwachungssysteme eine Verwa ltung der Baumbestände sowie ihre effiziente Kontrolle (BALDERu.a ., 2003).

Mangelndes „Ertragsdenken“ im Stadtgrün?Im Pflanzenbau ist ein Ertrag quantitativ und qua litativ nur zu erwarten, wenn den Pflanzen in der gesamtenKulturzeit optima le Wachstumsbedingungen gesichert werden. Sortenwahl, Bodenbearbeitung und Kultur-technik werden daher seit jeher optimiert, Düngung und Pflanzenschutz sind hierbei wichtige Bestandteile.Dies gilt gleichermaßen für die Erstellung und Unterha ltung städtischer Grünflächen, ist jedoch schwerer zufassen, da zum einen wesentlich längere Standzeiten vorliegen und zum anderen in dieser Zeit zahlreicheStöreinflüsse einwirken. Auch sind in der Entstehung von Grünanlagen wie auch in der langjährigen Pflege-phase neben Pflanzenproduzenten andere Berufsgruppen wie G arten- und Landschaftsarchitekten, ausfüh-rende G aLaBau-Firmen, Straßen- und Tiefbauunternehmen beteiligt. Immer mehr wird ein Q ua litätsverfa llbeklagt, Pflanzenkenntnisse sind kaum noch vorhanden und die pflanzlichen Wachstumsanforderungen wer-den bei der Pflanzenverwendung immer weniger beachtet. Regelwerke und Normen finden in der prakti-schen Arbeit gleichermaßen in Planung, Pflanzung und Pflege zu wenig Beachtung.

Bei der Konzeption von moderner Architektur spielt die Pflanzenverwendung inzwischen eine veränderte Rol-le. Verschrien a ls „Architektenpetersilie“ in den 70er und 80er Jahren ist die Pflanze heute zwar im Mittelpunktdes Gründesigns, gleichzeitig aber degradiert auf eine N ebenrolle. Als Einzelpflanze in Szene gesetzt wer-den keine Kosten und Mühen gescheut, um die Ware „Pflanze“ ausgewachsen dekorativ einzusetzen. Die mo-derne Technik erlaubt scheinbar die Ignorierung gärtnerischen Grundwissens. Die Folgen sind nur kurzfristi-ge Effekte, weniger das langsame und sichere G edeihen pflanzlichen Wachstums. Hier muss ein Umdenkenstattfinden.

Immer mehr Belastungen des urbanen Grüns?Es muss aber auch gesehen werden, dass sich bei veränderten Standortbedingungen für das städtische Grüna ls Folge neuer Architekturformen, sich wandelnder Städtebaustrategien sowie der globa len Klimaverände-rungen zahlreiche Fragen stellen:

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• Was sind die künftigen Erwartungen an das urbane Grün?• Welche Belastungen müssen die Pflanzen an urbanen Standorten gewachsen sein?• Welche Pflanzensortimente sind hierfür geeignet?• Wie sind Unterha ltung und Verkehrssicherheit der Pflanzungen nachha ltig zu sichern?• Wie können die Investitionen in Grün finanziell ermöglicht und gerechtfertigt werden?

Trotz der hohen Erwartungen an die pflanzliche Wirkung in der städtischen Welt und dem zwischenzeitlichenWissen um die Grünbedeutung für Tourismus-, Veransta ltungs- und Finanzmarketing ist in Zeiten knapperH ausha ltsmittel das Stadtgrün dennoch schnell sich selbst überlassen. Aktuell bewirkt der Druck der kommu-na len H aushä lter wie schon im 18. Jahrhundert, dass Planung, Auftragsvergabe an die Privatwirtschaft undGrünflächenpflege rein nach fiska lischen Aspekten gesehen werden, was zu einem a llgemeinen Q ua litäts-verfa ll der gärtnerischen Anlagen geführt hat. Eine sachgerechte Pflege ist kaum noch umsetzbar, so dassviele Grünanlagen nicht nur verwahrlosen, sondern auch akute Überlebensprobleme haben. Die finanziellenFolgen sind für Städte und Kommunen genauso bedrohlich wie auch die Wirkungen auf die mittelständischeWirtschaft und die sozia le Struktur einer Stadt unübersehbar sind.

FazitDie Funktionen des Stadtgrüns haben nichts an ihrer Bedeutung verloren. Damit die Pflanzen aber ihre Wohl-fahrtswirkungen entfa lten können, bedarf es einer verstärkten wissenschaftlichen Bearbeitung der Ertrags-parameter ana log zur Pflanzenproduktion. Verbesserte Pflanzensortimente, effiziente Vegetationstechnikenund integrierte Pflegekonzepte müssen zur Lösung der Zukunftsprobleme entwickelt und erprobt, die Not-wendigkeit zur sachlichen Vorgehensweise breit vermittelt werden. Letztlich ist ein nachha ltiges Bekenntnis zurErha ltung der Leistungsfähigkeit und zur Finanzierung des Stadtgrüns erforderlich. Am Beginn des 21. Jahr-hunderts sollte eine moderne G esellschaft nicht auf die vielen positiven Funktionen eines vita len Stadtgrünsverzichten.

LiteraturBALDER, H.; EHLEBRACHT, K.; MAHLER, E., 1997: Straßenbäume – Planen, Pflanzen, Pflegen – am Beispiel Berlin;Patzer Verlag, BerlinBALDER, H., 1998: Die Wurzeln der Stadtbäume; Parey Buchverlag, BerlinBALDER, H.; REUTER, A.; SEMMLER, R., 2003: H andbuch zur Baumkontrolle; Patzer Verlag, BerlinSHIG O , A., 1994: Moderne Baumpflege. Grundlagen der Baumbiologie; Tha lacker Verlag, Braunschweig

Prof. Dr. habil. Hartmut BalderBeuth Hochschule für Technik BerlinLuxemburger Str. 1013353 Berlinba [email protected]

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Z u r Be d e u t u n g v o n G r ü nim W o h n u n g s u m f e l d

Ra iner Müller,Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen, Hamburg / Kiel

Guter, qua litativ hochwertiger und neuzeitlicher Wohnungsbau ist ohne die Anlage von optimierten Außen-anlagen nicht darstellbar.

Das vom Architekten geplante Wohngebäude muss mit den Außenanlagen und den darin angeordneten An-pflanzungen eine Einheit bilden. Die Übergänge vom G ebäude in die Umgebung bedürfen einer einfühlsa-men Eingliederung. Jedes Bauvorhaben hat seine eigenen G esetzmäßigkeiten. Es besteht eine Abhängigkeitvon der Art der Bebauung, der Architektur, der Himmelsrichtung, der Erschließung, der erforderlichen Stell-plätze ebenerdig oder in Tiefgaragen, der Feuerwehrzufahrten und dem Grundstücksrest.

N eben den rein funktionellen Erfordernissen des Grundstücks darf der Freiraum für Terrassen, Mietergärten,Bürgertreff, besonnte Kleinkinderspielplätze und andere der Erholung dienende Nutzungen nicht fehlen.N icht zu vergessen die größeren Kinder, die ihren Freiraum wollen und die ä lteren Mitbürger, die auch ma lein ungestörtes Eckchen im Grünen beanspruchen.

In eine maßgeschneiderte Freiraumplanung fließen folgende Faktoren ein:

• Nutzerstruktur • Verkehr• Schattenplan • Blickbeziehungen• Standortfaktoren • Selbstbild des Unternehmens

Die Aufgaben der Pflanzung sind neben Sicht- und Windschutz und gegebenenfa lls H angsicherung die op-tische Führung und nicht zuletzt der Schmuck einer Außenanlage.

Die Bepflanzung ist ein prägendes G esta ltungskriterium, das neben a llen Überlegungen zur Funktiona litätund Pflegefreundlichkeit einzelne Bereiche nicht in den Hintergrund rücken lassen sollte. Sie ist, im G egensatzzu den baulichen Anlagen, dynamisch und entwickelt sich abhängig von Standortfaktoren und Pflege.

Das angestrebte Pflanzbild ist erst nach Jahren erreicht. Darüber hinaus verändert sich die G esta lt der Pflan-zung durch die wechselnden Jahreszeiten sowie Farben, Duft, Blüten, Herbstfärbung, Standort und Pflanzen-themen.

Die Pastellfarben des Frühlings gehen in die kräftigen Farben des Sommers über, die gedeckten Töne desHerbstes werden abgelöst von den Hell-Dunkel-Kontrasten des Winters.

Diese Eigenschaften können für die Wirkung der Bepflanzung genutzt werden. Die G estaltung der Pflanzflä-chen in den Außenanlagen lässt sich in drei Teilbereiche gliedern: „Repräsentationsgrün“ an der Zuwegung undden Eingangsbereichen mit hohem Pflegeanspruch, „Wohnnahes Grün“ im Bereich der G ebäude und der Ne-benanlagen mit mittlerem Pflegeaufwand und „Umgebungsgrün“ mit geringem Pflegeaufwand.

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Schon in der Planung müssen die spätere Pflegeintensität und die daraus entstehenden Pflegekosten beach-tet und optimiert werden.

Bei der Bepflanzung sind Aspekte wie Bodenverhä ltnisse, Langlebigkeit, Sommer- und Wintergrün, Wuchs-höhen, Ästhetik und Ö kologie zu beachten. Zu ökologischen Maßnahmen zählen:

• Dachbegrünungen für G ebäude und Carports• Versickerungsfähige Materia lien• Versickerung über Gräben, Sickerschächte und Rigolen je nach Bodenverhä ltnissen• Verwendung standortgerechter, heimischer G ehölzarten

Zu berücksichtigen ist auch das barrierefreie Bauen, Rampen statt Stufen, auf den Zuwegungen. Bestands-schutz vorhandener Vegetation, genehmigungspflichtige Eingriffe sollten schon bei der Planung berücksich-tigt werden, zum Beispiel der Großbaumbestand. Hier ist zu beachten: Eine rechtzeitige Beantragung vonAusnahmegenehmigungen, die Integration der auferlegten Ersatzmaßnahmen in der Außenanlagenpla-nung und der konsequenter Baumschutz nach DIN während der Bauzeit.

Der Wohnhof gliedert sich in Flächen für:

• H auszuwegungen• G emeinschafts-, Kleinkinderspielplätze und Grünzonen• Terrassen / Mietergärten• Eingangs- und Aufentha ltszonen, „Platz vor der Tür“

Die Abstände von Spielplatzflächen zu Wohngebäuden sollen ausreichend sein. Hinzu kommen Flächen fürStellplätze, Müllplätze und Rettungswege.

Die unterschiedlichen Nutzungen und Anforderungen eines Wohngrundstückes sind nur mit einer angepass-ten und fachlich einwandfreien Grüngesta ltung integrierbar.

Nur so kann ein Grundstück wohnlich gesta ltet und den Bedürfnissen, der dort wohnenden Menschen ange-passt werden - nur so werden sie sich „zu H ause“ fühlen, funktionierende N achbarschaften aufbauen undlange in dem Q uartier wohnen bleiben.

Rainer MüllerDipl.-Ing., Architekt BDBProkurist, Leiter Techn. AbteilungWohnungsbau GmbH N eumünsterBeethovenstr. 7124534 N eumünsterTel 04321 / [email protected]

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G r ü n u n d s t ä d t is c h e F r e i r a u m k u l t u ra m Beisp ie l d e r I n t e r n a t i o n a l e n

G a r t e n s c h a u H a mb u r g 2013

Heiner Baumgarten, IGS Hamburg 2013 GmbH , Hamburg

Lage H amburgs/KulturlandschaftenH amburg zeichnet sich gegenüber anderen Großstädten durch seine zahlreichen Grünflächen, grünen We-geverbindungen und Parks aus. Besonders die oftma ls direkte Lage am Wasser und die große Vielfa lt derFlächen machen die „ Grüne Metropole am Wasser“ einzigartig. Zudem befindet sich H amburg eingerahmtvon einzigartigen Kulturlandschaften, wie „Das Alte Land“, die Elbta laue, die Vier- und Marschlande, dasPinneberger Baumschulgebiet mit G emüse- und Blumenproduktion, die Lüneburger Heide und die schles-wig-holsteinischen Knicklandschaften.

G artenschautradition, aber mit anderen VorzeichenN ach 40 Jahren wird nun wieder eine G artenschau in H amburg rea lisiert. Dieses Ma l im Stadtteil Wilhelms-burg. G emäß der Tradition wird auch nach dem Veransta ltungsjahr 2013 eine neu gesta ltete Grünfläche fürdie H amburger geschaffen sein. Es entsteht ein Park in Wilhelmsburg, der eine neue grüne Mitte bildet, dieden Bürgerinnen und Bürgern einen Raum für Begegnung, Erholung und Bewegung bieten soll.

StadtteilentwicklungWilhelmsburg ist ein Stadtteil voller G egensätzeund damit auch mit vielen sozia len Spannun-gen. Mit der G artenschau wird in Wilhelmsburgein Bündel von Maßnahmen rea lisiert, die zurStadtteilentwicklung beitragen und gleichzeitigdie Lebensqua lität auf der Elbinsel aufwerten.Damit ist die internationa le gartenschau 2013(igs 2013) die erste G artenschau mit einer zu-sätzlichen sozia len Aufgabe. Vor diesem Hinter-grund wird deutlich, dass die igs 2013 nicht nuraus der „Blümchenschau“ im Veransta ltungsjahrbesteht, sondern dass bereits im Vorfeld zahlrei-che Maßnahmen zur übergeordneten Zielset-zung der Stadtteilentwicklung rea lisiert werden.

Das heutige Parkgelände

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Grüne Mitte und Grüne VerbindungenZudem steht bei den Planungen stets die N achha ltigkeit imHinblick auf die langfristige Nutzung im Mittelpunkt. An die-ser Zielsetzung arbeitet die igs 2013 gmbH gemeinsam mitihrer Schwestergesellschaft, der IBA H amburg GmbH. Woandernorts häufig Einkaufszentren und Verkehrsknoten denMittelpunkt eines Stadtteils bilden, wird in Wilhelmsburg diegrüne Mitte a ls interkultureller Treffpunkt die Lebensqua litätnachha ltig verbessern. Aber es wird sich nicht auf den 100Hektar großen Park in Wilhelmsburg beschränken. GrüneVerbindungen und Partnerschaften werden in die ganzeStadt sowie in die Metropolregion geknüpft – die igs 2013soll zum Impulsgeber weit über die Grenzen der Elbinsel hi-naus werden.

ImagewandelDarüber hinaus soll damit das Image Wilhelmsburgs in einepositive Vision für den Stadtteil gewandelt werden. Bisher istWilhelmsburg für viele geprägt vom H afen, von Verkehr, In-dustrie, dem Müllberg G eorgswerder und ähnlichem. Mithil-

fe der igs2013 und derIBA können die positiven und spannenden Seiten des Stadt-teils herausgearbeitet werden: Wilhelmsburg ist ein internatio-na ler, interkultureller, liebens- und lebenswerter Stadtteil. Esbedeutet Wohnen auf der Insel inmitten der Kulturlandschaft,a lso Freizeit, Erholung, Urlaub, Lebensqua lität direkt vor derH austür – und das a lles mitten in der Großstadt.

VerkehrswegekonzeptEin bedeutender Faktor sind die überregiona len Verkehrswe-ge, die das G ebiet in Nord- Süd-Richtung zerschneiden. Hier-zu gehören große Straßen, Wasserwege und Bahntrassen.Dem Lärmschutz wird bei der igs 2013 eine besondere Bedeu-tung beigemessen. Das künftige G artenschaugelände sollvom Lärm des Schienen- und Straßenverkehrs entlastet wer-den.

Internationa lität -„In 80 G ärten um die Welt“Mit dem Wettbewerbsergebnis – einem Entwurf von rmpLandschaftsarchitekten – Stephan Lenzen – wurde das Motto„In 80 G ärten um die Welt“ zur Grundlage der weiteren Pla-nung für die igs 2013. Die Idee reagiert damit auf die ausge-prägte Internationa lität des Stadtteils und auf dessen Lage in-

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nerha lb der Stadt H amburg und zum H afen. Die Stichworte „Zusammenwachsen“, „Zusammenleben“ oder„Begegnungen der Kulturen“ beschreiben den Anspruch dieses Projektes für die Entwicklung neuer, interkul-tureller Stadtgesellschaften. Das Projekt „igs 2013 – Volkspark des 21. Jahrhunderts“ soll damit Tendenzen derdemographischen Entwicklung aufnehmen und in die Freiraumentwicklung moderner Großstädte überset-zen. Die „Internationa le Stadtgesellschaft“ bzw. die „Interkulturelle Stadtkultur“ wird eine Kernaufgabe derStadtentwicklung im 21. Jahrhundert sein und insbesondere Anforderungen an die Freiraumkultur und dieFreiraumgesta ltung stellen.

Welt der BewegungHierzu gehören insbesondere die Auseinandersetzung mit aktuellen Tendenzen im Freizeitsport und das aus-geprägte Bewusstsein im Bereich der G esundheitsprävention durch Bewegung im Freien. N eben dem Bauvon Sportanlagen wird derzeit zusammen mit der Sporthochschule Köln und den H amburger Sportverbän-den an neuen Konzepten gearbeitet, die den zukünftigen Trends im Bereich Sport und Bewegung Rechnungtragen.

Direkt am H aupteingang werden für die interna-tiona le gartenschau hamburg (igs 2013) zweigroße Blumenschauha llen gebaut: Im Ausstel-lungsjahr 2013 wird die grüne Branche darin dieBesucher mit farbenprächtigen Blumenschauenbegeistern. Und danach stehen die insgesamt7.000 Q uadratmeter großen H a llen a llen H am-burgerinnen und H amburgern offen. Als Spiel-,Sport- und Bewegungsräume, mit unzähligenMöglichkeiten für Entspannung, Sport und Spiel.

Die Lage im Park macht die Aktivlandschaft derH a llen so besonders attraktiv: Mit ihrem direktenZugang zum H auptwanderweg des Parks undzur Jogging- und Skaterstrecke rund um die In-sel, zum Bootsanleger am Bürgerhaus Wilhelmsburg und zur „Welt der Bewegung“ bietet sie beste Voraus-setzungen, verschiedene Sportübungen zu kombinieren. O b Feng Shui in der „Welt der Bewegung“, Akroba-tik im Hochseilgarten oder Paddeln vom Kückenbrack zum Kuckucksteich: Die H a llen im Park sind ein G e-sundheitsparadies für a lle, die sich gern in einem inspirierenden Umfeld bewegen.

Heiner Baumgartenigs internationa le gartenschauhamburg 2013 gmbhN euhöfer Straße 23 21107 H amburgTel 040 - 226 31 98 -19 [email protected]

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D as F o r u m „ D ie G r ü n e S t a d t “

Peter Menke , Düsseldorf

DIE GRÜ NE STADTPflanzen in der Stadt - privates und öffentliches Grün - gewinnen unter ökonomischen, gesundheitlichen undsozia len Aspekten immer mehr an Bedeutung. Die Grüne Stadt betrifft Kommunen, Vereine, Schulen und Kin-dergärten, Verkehrsplaner, Wirtschaftsunternehmen, Architekten und nicht zuletzt Bürger mit jeweils eigenenErfahrungen, Interessen und Sichtweisen.

Dabei geht es um das Grün in seiner G esamtheit, vom Wohn- und Arbeitsbereich drinnen, über private G är-ten und die Außenanlagen von Wohngebäuden und Büros bis hin zum öffentlichen Grün der G emeindenund Städte. Im Vordergrund des Interesses stehen die Auswirkungen auf die Lebensqua lität der Menschen: InBefragungen zeigt sich deutlich, dass Bürger dem Grün in der Stadt große Bedeutung beimessen. Auf deranderen Seite führt die Knappheit der H ausha lte dazu, dass a lle kommuna len Aufgaben – auch das öffent-liche Grün – unter erhebliche Sparzwänge geraten.

Das offensichtliche Problem besteht darin, dass der gesellschaftliche Nutzen von Grün in der öffentlichenDiskussion zu wenig wahrgenommen wird. Investitionen in Grün von G emeinden, aber auch von Privatper-sonen und von Unternehmen, werden hauptsächlich unter Kostengesichtspunkten betrachtet. Die positivenund geldwerten gesellschaftlichen und individuellen Vorteile werden oft übersehen.

Urbanes Grün und G esellschaftspolitik- Aktuelle Erwartungen an das Grün in der Stadt -Bürger, Unternehmen und Kommunen erwarten öffentliche Grünflächen zur Erholung, a ls Ausgleich für ver-siegelte Flächen, zur Verbesserung der Luftqua lität, a ls Standortfaktor oder auch „nur“ a ls Schmuck.

Die Erwartungen an Die Grüne Stadt und die Wirkungen von urbanem Grün umfassen sozia le, gesundheitli-che, psychologische und ökonomische Effekte. Grünflächen sind die zentra len Instrumente in der Stadtklima-tologie, sie verbessern loka l die Luftqua lität, filtern Stäube (Feinstaub!), erhöhen die Luftfeuchtigkeit und sen-ken die Lufttemperatur. Mehr noch: In begrünten Stadtvierteln identifizieren sich die Bewohner stärker mit ih-rer Umgebung, was unter anderem dazu führt, dass die sozia le Kontrolle wächst und sich damit die Krimina-litäts- und Vanda lismusrate vermindert.

Grünflächen können in der Hektik und dem Lärm der Städte a ls erholsame O asen fungieren. Wo sonst sollenMenschen joggen oder spazieren gehen, Kinder und Jugendliche spielen und die N atur erleben, wenn nichtim Grünen?

Auch für ä ltere Menschen, die in der Regel weniger mobil sind, sind nah gelegene Grünflächen ein wesentli-cher Teil ihrer Lebensqua lität. N immt man die demographische Entwicklung ins Blickfeld, wird deutlich, dassdie Stadt der Zukunft mehr Grünflächen haben muss.

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Forum für mehr Lebensqua lität durch Grün in der StadtIm Forum DIE GRÜ NE STADT verbinden sich verschiedene O rganisationen, Verbände, Unternehmen und Ein-zelpersonen mit dem gemeinsamen Ziel, Informationen über das Grün in der Stadt zu bündeln, voneinanderzu lernen und in der Ö ffentlichkeit mehr Bewusstsein über die Leistungen von Pflanzen in Städten zu wecken.

Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. ist einer der Gründungsmitglieder des Forums. N eben deutschensind im Forum auch niederländische Partner aktiv, a lle miteinander pflegen einen regen Austausch mit ver-gleichbaren Initiativen in Europa , z.B. dem „ Groenforum“ in den N iederlanden, „ Green city“ in Großbritan-nien, „La Cité Verte“ in Frankreich und „Ciutat Verda“ in Spanien.

Das Forum DIE GRÜ NE STADT setzt sich für einen interdisziplinären Diskurs ein und hat das Ziel, ein Be-wusstsein für „ Grün“ zu schaffen, das Voraussetzung ist für ein breit getragenes Engagement für mehr Grünin Städten und G emeinden. Mit Presseinformationen für Fach- und Publikumsmedien, der Website www.die-gruene-stadt.de sowie Vorträgen und Symposien macht das Forum die Leistungen von Grün in der Stadt öf-fentlich. Dies geschieht auch durch die Vorstellung von Praxisbeispielen, wie sich mehr Grün auch unterschwierigen budgetären Verhä ltnissen rea lisieren lässt.

Das Forum DIE GRÜ NE STADT war 2006 einer der G ewinner im ersten Wettbewerb „365 O rte im Land derIdeen“, der seitdem jährlich unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Horst Köhler stattfindet(www.land-der-ideen.de). Anlässlich der Prämierung a ls O rt im Land der Ideen offerierte das Forum den 364Mit-G ewinnern je einen Baum: Mehr a ls 180 O rte machten mit! Loka le Baumschulen und G arten- und Land-schaftsbaubetriebe aus ganz Deutschland unterstützten die Pflanzaktion. Das Ergebnis war bundesweit einehohe media le Aufmerksamkeit und loka l eine Verdichtung des N etzwerks für mehr Grün in der Stadt.

Die Zeichen stehen auf Grün: Argumente nutzen!Spätestens seit die Diskussion um den Klimawandel im Wirtschaftsteil der Tageszeitungen stattfindet, ist Grünnicht mehr primär ein politisches Thema , sondern ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Kommunen nutzen dasGrün a ls Instrument zur Individua lisierung im Wettbewerb und zur Steigerung der Attraktivität für Bürger, In-vestoren und Touristen. Die Eingabe „grüne Stadt“ bei G oogle erbringt in 0,12 Sec. 3,65 Millionen Einträge,darunter Tausende Websites von Städten, die sich a ls „ Grüne Stadt“ positionieren und noch mehr von Immo-bilienträgern, die ihre O bjekte verkaufsfördernd in eine „ Grüne Stadt“ legen. In der aktuellen gesellschaftli-chen Debatte geht es zunehmend darum, wie wirtschaftlicher Erfolg, sozia le Verantwortung und ökologischeFragen unter einen Hut zu bekommen sind. Auch Medien, die nicht eben a ls ökologisch orientiert bekanntsind, stellen „grüne“ Themen auf ihre Titelseiten.

Ö ffentlichkeitswirksame Unterstützung gibt es auch von Prominenten, denn Umweltbewusstsein gilt für vieleinzwischen a ls Statussymbol: Man zeigt sich mit Hybridauto, Sonnenkollektoren, Jutetaschen, pflanzt Bäumeund spricht über den eigenen G arten. Mehr noch: Die EU schreibt den Wettbewerb „ Grüne H auptstadt“ aus(Stockholm 2010, H amburg 2011!),die Deutsche Umwelthilfe sucht die „Bundeshauptstadt im N aturschutz“ ...die Entente Flora le sucht im Städtewettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“ Kommunen mit überzeugenden Kon-zepten und Engagements für das öffentliche und private Grün und nicht zu vergessen sind die vielen loka lenEngagements von Bürgern und Vereinen. Es passiert viel und das Bewusstsein für die Notwendigkeit einerneuen Ö kologie – anders a ls die in den 1980er Jahren – wächst spürbar.

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Klare Aussagen treffenSicher ist, dass mit einem gestiegenen ökologischen Bewusstsein a llein das globa le Klimaproblem nicht zubewä ltigen ist. Dennoch macht sich die Erkenntnis breit, dass die Summe kleiner Beiträge eine große Verän-derung zum Klimaschutz bewirken kann. Dies gilt auch für das Grün in der Stadt und dessen Wirkung auf dasloka le Klima . Grünflächen gelten bei Fachleuten sogar a ls das beste Instrument in der Stadtklimatologie, vo-rausgesetzt, die Grünplanung ist konsequenter Teil der Stadtentwicklung. Dass sich dabei auch weitere ge-sellschaftspolitische und ökonomische Effekte zeigen, ist inzwischen a llgemeiner Konsens. Dabei kommt derQ ua lität des Grüns eine wesentliche Bedeutung zu. Die Anforderungen an Grünflächen sind in Vorstädtenund im Stadtzentrum, in Einfamilienhaussiedlungen und in der Blockbebauung jeweils unterschiedlich.

„Das richtige Grün am richtigen O rt“ ist desha lb einer der zentra len Leitsätze des Forums, nicht etwa einepauscha le Forderung nach mehr Grün. Fachlich fundierte Grünkonzepte sind in jedem Fa lle geeignet, die Le-bensqua lität in der Stadt positiv zu beeinflussen. Ö kologische, sozia le und ökonomische Aspekte bieten Ar-gumente für die nachha ltige Entwicklung und politisch belastbare Bewertung von Freiräumen. So zeigen Un-tersuchungen in verschiedenen europä ischen Städten, dass die Bodenrichtwerte von urbanen Freiräumen jenach Funktion und Merkma l sehr unterschiedlich sind. Wo attraktives Grün in der Umgebung vorhanden ist,besteht eine deutlich höhere N achfrage nach Wohnraum. Auch was den Zusammenhang von Wohnlage undG esundheit angeht, gibt es klare Korrelationen. N icht zuletzt mit Blick auf Kinder und Jugendliche kann aufsoziologische Untersuchungen verwiesen werden, die eindeutig für öffentliche Investitionen in Grün spre-chen.

Die Erfahrung zeigt, dass Bürger und auch Verantwortliche in Verwa ltung und Politik auf Argumente ProGrün sehr positiv reagieren. Jedoch muss auch klar sein, dass Grün a llein nicht a lle Probleme löst! Die vomForum DIE GRÜ NE STADT herausgegebene Broschüre „Bäume und Pflanzen lassen Städte atmen“ ist in kür-zester Zeit in einer G esamtauflage von mehr a ls 33.000 Exemplaren verbreitet worden, die Postkarten „EinBaum“ und „Pflanz-Wert“ werden bundesweit von Kommunen und Betrieben a ls einfaches und praktischesMittel genutzt. Die Website www.die-gruene-stadt.de zählt jeden Monat mehr a ls 10.000 Besuche ...

Peter MenkeForum DIE GRÜ NE STADTc/o NED.WO RK GmbHAchenbachstr. 2640237 Düsseldorfwww.die-gruene-stadt.de