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1BiTS: Tutorium Mikroökonomik, 06.05.14

Tutorium Mikroökonomik06.05.2014

Nicole WägnerBiTS Berlin

Sommersemester 2014www.kooths.de/bits-mikro

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Tutorium Makro- und Mikroökonomik

Literatur

• Herrmann, M. (2012): Arbeitsbuch Grundzüge der Volkswirtschaftslehre Mankiw/Taylor, 4.Aufl., Schäffer-Poeschel Verlag: Stuttgart.

• Lorenz, W.: <mikro>online; www.mikrooekonomie.de.

• Mankiw, N. G. und M. Taylor (2012): Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 5. Aufl., Schäffer-Poeschel Verlag: Stuttgart.

• Wied-Nebbeling, S.; Schott, H. (2005): Grundlagen der Mikroökonomik; 3. Aufl., Springer: Berlin u.a.O.

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Überblick

1. Marktwirtschaftliche Koordination bei vollständiger Konkurrenz• Märkte und Wettbewerb• Marktnachfrage • Preiselastizität der Nachfrage• Marktangebot• Konsumenten- und Produzentenrente

2. Übungsaufgaben

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4BiTS: Tutorium Mikroökonomik, 06.05.14

Bedingungen für vollständige Konkurrenz/Eigenschaften „vollkommener“ Märkte

Atomistische Zusammensetzung beider Marktseiten viele kleine Anbieter und Nachfrager kein Reaktionsverbund

Rationalverhalten der Marktteilnehmer Haushalte: Nutzenmaximierung Unternehmen: Gewinnmaximierung Eigennutz mit „fairen Mitteln“ (kein Opportunismus)

Keine sachlichen/persönlichen/räumlichen Präferenzen Homogenität der Güter Punktmärkte

Totale Markttransparenz Keine Informationskosten, vollständige Information Insbes.: Aktueller Preisvektor ist allen Marktteilnehmern

bekannt

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5BiTS: Tutorium Mikroökonomik, 06.05.14

Bedingungen für vollständige Konkurrenz/Eigenschaften „vollkommener“ Märkte

Keine Ungewissheit Vollständige Voraussicht

Unendliche Reaktionsgeschwindigkeit der Marktteilnehmer Unbegrenzte Informationsverarbeitungskapazität

Stationäres Modell Gegebene Bedürfnisse, Ressourcen, Technologien

Transaktionen zu GleichgewichtspreisenKeine Transaktionskosten

Friktionslose WeltKeine Marktzutrittsschranken

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„law of one price“ und Mengenanpasserverhalten

Was besagt das Gesetz von der Unterschiedslosigkeit der Preise?

Mengenanpasserverhalten auch: Preisnehmer Mengen als Aktionsparameter der Wirtschaftsakteure Preis als Datum

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Marktnachfrage

Marktnachfrage Summe aller individuellen Nachfragemengen nach Waren und

Dienstleistungen

Nachfragekurve (graphisch) und -funktion (formal)

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Lagefaktoren und Verschiebung der Marktnachfragekurve

Haushaltseinkommen» Superiore Güter: » Inferiore Güter:

Preise anderer Güter» Substitute: » Komplemente:

Präferenzen (Geschmack, Vorlieben) Erwartungen Anzahl der Käufer

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1. Übungsaufgabe

Rauchen schadet der Gesundheit. Infolgedessen ist es die Absicht der Gesundheitspolitik, den Konsum von Zigaretten zu verringern.

a) Zunächst kann man die Konsumenten davon versuchen zu überzeugen, weniger Zigaretten zu rauchen, z.B. über Aufklärung der Folgen. Welchen Effekt hätte dies auf die Nachfragekurve?

b) Eine zweite Möglichkeit wäre eine Preiserhöhung, z.B. durch Steuern. Welchen Effekt hätte dies auf die Nachfragekurve?

Quelle

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Preiselastizität der Nachfrage

Preiselastizität der Nachfrage misst, wie die Nachfragemenge auf eine Preisänderung

reagiert

„Um wie viel Prozent ändert sich die Nachfrage, wenn sich der Preis um 1 Prozent ändert?“

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Preiselastizität der Nachfrage

Preiselastizität der Nachfrage

preiselastische Nachfrage

(iso-)elastische Nachfrage

preisunelastische Nachfrage

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Preisbildung bei (un-)elastischer Nachfrage

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2. Übungsaufgabe

Nehmen wir an, Geschäftsreisende und Urlaubsreisende hätten die folgenden Nachfragewerte für Flüge von München nach Hamburg:

a) Wie groß ist die Preiselastizität der Nachfrage (1) für Geschäftsreisen und (2) für Urlaubsreisen beim Preisanstieg von 200 Euro auf 250 Euro?

b) Warum haben wohl Urlaubsreisende eine andere Preiselastizität als Geschäftsreisende?

Preis (Euro) Nachfragemenge für Geschäftsreisen

Nachfragemenge für Urlaubsreisen

150 2.100 100

200 2.000 800

250 1.900 600

300 1.800 400

Quelle: Herrmann (2012), S. 50.

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3. Übungsaufgabe

Gegeben sei die Nachfragefunktion .

a) Berechnen Sie den Prohibitivpreis und die Sättigungsmenge.b) Stellen Sie die Nachfragefunktion graphisch dar.c) Bestimmen Sie die Preiselastizität der Nachfrage, wenn der

Preis von p=4 auf p=4,5 steigt.

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Bestimmungsfaktoren der Preiselastizität der Nachfrage

Verfügbarkeit substitutiver Güter Dringlichkeit

» Lebensnotwendiges» Luxusgüter

Marktabgrenzung» Eng» Weit

Ausgabenanteil» Hoch» Niedrig

Zeithorizont» kurzfristig» langfristig

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4. Übungsaufgabe

Vergleichen Sie die nachfolgenden Paare von Gütern. Für welches Gut würde man aus welchen Gründen eine höhere Preiselastizität der Nachfrage erwarten?

a) gefragte Lehrbücher Unterhaltungsromaneb) Aufnahmen von Beethoven Aufnahmen klassischer

Musik im Allgemeinenc) Heizöl während der nächsten sechs Monate Heizöl

während der kommenden fünf Jahred) Fruchtlimonade Wasser

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Einkommens- und Kreuzpreiselastizität

Einkommenselastizität:

Kreuzpreiselastizität der Nachfrage (zum Preis von Gut y):

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Konsumentenrente

Konsumentenrente Nachfragekurve reflektiert die marginale Zahlungsbereitschaft

der Konsumenten Differenz zwischen dem Marktwert (Preis) eines Gutes und

der marginalen Zahlungsbereitschaft (Prohibitivpreis) der Konsumenten

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Marktangebot

Marktangebot Summe aller Mengen von Waren und Dienstleistungen, die

die Wirtschaftsakteure zu einem bestimmten Preis bereitstellen

Angebotskurve (graphisch) und -funktion (formal)

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Lagefaktoren und Verschiebung der Marktangebotskurve

Inputpreise (Preise für Produktionsfaktoren) Technologie Erwartungen Natürliche und gesellschaftliche Faktoren Anzahl der Verkäufer

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Preiselastizität des Marktangebots

Preiselastizität des Angebots misst, wie die Nachfragemenge auf eine Preisänderung reagiert

„Um wie viel Prozent ändert sich das Angebot, wenn sich der Preis um 1 Prozent ändert?“

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Produzentenrente

Produzentenrente Angebotskurve reflektiert die marginalen Grenzkosten der

Produktion Differenz zwischen dem Preis, zu dem ein Anbieter aufgrund

seiner Kostensituation noch bereit wäre, ein Gut herzustellen, und dem Marktpreis

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Marktergebnisse

Gleichgewichtspreise und –mengen bestimmt durch Angebots- und Nachfragefunktion Im Gleichgewicht sind Angebots- und Nachfragemengen

gleich groß

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5. Übungsaufgabe

Für einen Pizzamarkt gelte diese Nachfrage- und Angebotstabelle:

Zeichnen Sie die Angebots- und Nachfragekurve. Wie hoch sind auf diesem Markt Gleichgewichtspreis und -menge? Was würde passieren, wenn der tatsächliche Preis über oder unter dem Gleichgewichtspreis läge?

Preis (Euro) Nachfragemenge (Stück) Angebotsmenge (Stück)4 135 265 104 536 81 817 68 988 53 1109 39 121

Quelle: Herrmann (2012), S. 42 f.

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7. Übungsaufgabe

Sie betrachten den Markt für Kleinbusse und erklären für jedes der angegebenen Ereignisse die Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage sowie auf Angebots- und Nachfragemengen.

a) Die Menschen entscheiden sich für höhere Kinderzahlen.b) Ein Stahlarbeiterstreik erhöht den Stahlpreis.c) Ingenieure entwickeln neue Produktionsautomaten für

Kleinbusse.d) Der Preis von Großraumbussen steigt.e) Ein Börsencrash vermindert das Vermögen der Leute.

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8. Übungsaufgabe

Nehmen wir an, Ihre persönliche Nachfragetabelle für DVDs ist wie folgt:

a) Berechnen Sie die Preiselastizität der Nachfrage für einen Preisanstieg von 8 auf 10 Euro, sofern das Einkommen (1) 30.000 Euro oder (2) 36.000 Euro beträgt.

b) Berechnen Sie die Preiselastizität des Einkommens für einen Einkommensanstieg von 30.000 auf 36.000 Euro, sofern der Preis (1) 12 Euro oder (2) 16 Euro beträgt.

Preis (Euro) Nachfragemenge (bei 30.000 € Jahreseinkommen)

Nachfragemenge (bei 36.000 € Jahreseinkommen)

8 40 50

10 32 45

12 24 30

14 16 20

16 8 12

Quelle: Herrmann (2012), S. 51 f.

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8. Übungsaufgabe

Zeigen Sie anhand von Angebots-Nachfrage-Diagramm die Wirkungen der nachfolgenden Ereignisse auf dem Markt für Sweatshirts.

a) Unwetter vernichten weltweit die Baumwollernte.b) Der Preis von Lederjacken fällt.c) Einige Wirtschaftsfakultäten der Universitäten verlangen von

Studenten als Vorübung für die Berufspraxis Hemden und Krawatten zu tragen.

d) Neue Strickmaschinen werden entwickelt.

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9. Übungsaufgabe

a) Zeigen Sie in einem Angebot-Nachfrage-Diagramm, wie im Marktgleichgewicht Konsumenten- und Produzentenrente bestimmt sind.

b) Ein Regenjahr verdirbt die Weinernte in Baden. Welche Folgen hätte dies für die Konsumentenrente auf dem Markt für Trauben?

Quelle: Herrmann (2012), S. 74 f.