0. Wir wissen zu wenig - Friedensbildungswerk
Transcript of 0. Wir wissen zu wenig - Friedensbildungswerk
Februarrevolution 1917
0.
Wir wissen zu wenig
alternativlos?
Die
Frontlinie
1915-1918
Februarrevolution 1917
1. Vorgeschichte
Polen, Finnland, baltische Länder, Ukraine, Belarus waren keine eigenen Staaten.
Die Front des Ersten Weltkriegs verlief nicht im heutigen Russland.
2. Keiner für den Zaren
Februarrevolution 1917
2.
Die Bauernfamilien sind gegen den Zaren
Die Soldaten sind gegen den Zaren
Die politische Opposition ist gegen den Zaren
Die nichtrussische Politik ist gegen den Zaren
Die Regierung ist gegen den Zaren
Die nähere Umgebung ist gegen den Zaren
… und dann ermorden sie auch noch Rasputin.
Februarrevolution 1917
Februarrevolution 1917
2. Die Ereignisse 1917
14. Februar: Demos bei Duma-Wiedereröffnung
18. Februar: Streik im Rüstungsbetrieb
21. Februar: Plünderungen von Bäckereien
23. Februar: Internationaler Frauentag → Revolution
24. Februar: Zar: „morgen liquidieren“
26. Februar: Zar will Duma auflösen, Duma weigert sich
27. Februar: Soldatenmeuterei, Erschießung eines Offiziers. Menschewisten aus Gefängnis befreit. „Vorläufige (kommissarische) Kommission der Staatsduma“ gebildet. Petrograder Arbeiterrat gebildet.
Februarrevolution 1917
Nieder mit der Monarchie!
Während der Februarrevolution
waren 1500 Todesopfer
zu beklagen
Februarrevolution 1917
2. Die Ereignisse
28. Februar: Aufstand in Moskau
1. März: Plechanov erfährt von der Revolution
2. März: Duma & Arbeiterrat setzen Zar ab. Zar dankt ab zugunsten seines Bruders
3. März: Michail überträgt Macht der Duma.
4. März: Ukrainische Zentralrada
17.März: Ministerpräsident für Kriegsfortsetzung
20. März: Autonomie Finnlands wiederhergestellt
27. März: Sowjet: Botschaft an Völker
Februarrevolution 19172. Die Ereignisse
26. März: Gründung der USPD
27. März: Lenin und Genossen fahren in Schweiz los
3. April Ankunft von Lenin und Mitstreiter*innen in Petrograd
4. April: Lenins Aprilthesen
7. April Beginn des 11-tägigen Kongresses der Westfront-Soldaten
7. April: Eingabe von Ludwig Quidde (DFG) an den Reichstag
18. April: Miljukov (Kadettenpartei) bestätigt den Westalliierten die Kriegsziele und beschwört dadurch Krise herauf
20. April: Erste Demos gegen die Provisorische Regierung
30. April: Gründung der Roten Garden (nach anderen Quellen schon Ende März)
Februarrevolution 1917
2. Die Ereignisse
4. Mai: Trotzki aus dem Exil zurück.
9. Mai: Menschewisten Akselrod, Martov, Martynov aus dem Exil zurück.
Mai 1917: Regierungskommission für Wahlgesetz
3. Juni: Erster Allrussländischer Sowjetkongress
10. Juni: 1. Universal der Zentralrada (Ukraine)
10. Juni: Kropotkin aus dem Exil zurück
2. Juli: Zugeständnisse Petrograds an Kiev
3. Juli: Große Demos gegen Regierung. Aufstandsversuch scheitert.
Aleksandr Kerenskij
Partei der Sozial-Revolutionäre
Ministerpräsident ab 8. Juli
Februarrevolution 1917
2. Die Ereignisse
8. Juli: Kerenskij Ministerpräsident
9. Juli: Deutsches Militär verhaftet Piłsudski
12. Juli: Todesstrafe auf Desertieren
18. Juli: Staatsgesetz in Finnland
25. August: Rechter Putschversuch gegen Regierung
6. September: Trotzki Vorsitzender des Sowjets
16. Oktober: Militärrevolutionäres Komitee des Sowjets
25./26. Oktober: Oktoberumsturz / Oktoberrevolution
... und während der ganzen Zeit ändert sich wenig an der Frontlinie
Februarrevolution 1917
3. Doppelherrschaft
Von der Zusammenarbeit zum Konflikt
●Viktor Černov,
●Gründer der Partei der Sozial-Revolutionäre (SR).●„Nach der Februarrevolution von 1917 wurde er Landwirt-schaftsminister in der 1. und 2. Koalition der Provisorischen Regierung und brachte zwölf Gesetzesentwürfe zur Agrarfrage ein, von denen aber kein einziger beraten wurde.“
Februarrevolution 1917
4. Wodurch sich die provisorischen Regierungen zwar beliebt gemacht haben, aber das zählte nicht:
* Demokratie und Rechtsstaat
* freie Wahlen, Frauenwahlrecht
* Amnestie
* Freie bürgerliche und politische Betätigung
* Gleichstellung aller Nationen / Ethnien
“Wählt
Die Sozial-
Revolutio-
näre“Plakat zur Wahl der Konstituante
„Es lebe das Volk –
Land, Freiheit, Frieden“
Februarrevolution 1917
5. Wodurch sich die provisorischen Regierungen unbeliebt gemacht haben:
* sie gaben kein Land
* sie gaben kein Brot
* sie schickten die Soldaten nicht nach Hause
* sie gaben keinen Frieden
“Krieg
Bis zum
Sieg!“„Freiheitsanleihe“ - Plakat
Sieg gegen die Mittelmächte =
Sieg der Freiheit
Februarrevolution 1917
6. Der Sowjet
* Tradition aus 1905
* demokratisch unterlegitimiert
* im Soldatenrat nur Männer
* entscheidungsfreudig
* handlungsfähig
Nikolos
Tschcheidse
(bitte nachsprechen!)
Vorsitzender
des allrussischen
Sowjets
Menschewist
●Pinsker Zeitung 21. Juli 1916, S. 4
●Artikel „Der neue Ausrottungsfeldzug gegen die Juden“
[nämlich der,] „an dessen Spitze der Zar selbst steht“
●Ludwig Quidde, Deutsche Friedens-gesellschaft
●(Mitte)●Bertha von Suttner, Friedensnobelpreis 1905 war Österreicherin aus Prag
Februarrevolution 1917
6. Auswirkungen auf Deutschland und Ö-U
* Zentrales Argument „Zar = Reaktionär“
* Argument: “Russland antisemitisch“
* Argument: „Russland Völkergefängnis“
* Streiks
* Gründung der USPD
* Friedensbewegung schaltet sich ein
* Räte auch in Deutschland (und Ö-U)
Februarrevolution 19177. Auswirkungen auf Finnland
* Versprechungen der Regierung Russlands
* Autonomie -->
* 5. Juli: Staatsgesetz -->
* 18. Juli: Provisorische Regierung löste Parlament Finnlands auf.
* Sozis drängten auf volle Unabhängigkeit,
Verlieren Ende September ihre Mehrheit.
* nach Oktober alles genau umgekehrt
Februarrevolution 1917
8. Auswirkungen auf die Ukraine (und die Belarus)
* Petrograd wollte keine Ukraine
* Wien musste nun Angst haben vor Abtretung eigener ukrainischer Gebiete
* Bildung eigener Vor-Regierung
* Belarussische Nationalbewegung
Februarrevolution 1917
Charkiv
Februarrevolution 1917
6. Auswirkungen auf Polen
* Pro Entente- und Russland-Strömungen erhalten Aufwind
* Alle Mächte versprechen Wiedererstehen Polens, keiner macht was.
* 22. Juli: Deutsches Militär verhaftet Piłsudski
* Aber unwahrscheinlich, dass RR, DR und Ö-U gleichzeitig verschwinden.
Februarrevolution - Zusammenfassung
11. Sechs Lehren aus der Februarrevolution:
1/ Ein Kaiser kann abdanken.
2/ Soldaten können einen Soldatenrat bilden.
3/ Es ist möglich, dass in einem Krieg so viele Soldaten desertieren, dass die Front entscheidend geschwächt ist.
4/ Frauen können Wahlrecht bekommen.
(Diese vier ersten waren besonders für Deutschland wichtig.)
5/ Man kann aus Multiethnischen Staaten einen Nationalstaat ausgründen.
6/ In multiethnischen Staaten ist es möglich, allen die selben individuellen Rechte zu geben.
Februarrevolution
Kurzum :
Die Februarrevolution war der Anfang vom Ende des Ersten Weltkriegs.
Danke!