· Created Date: 10/11/2012 6:15:24 PM
Transcript of · Created Date: 10/11/2012 6:15:24 PM
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,,NLTERN IST ERBLIEH''ln dieser Rubrik stellen wir lhnen in jederAusgabe einen besonderen Film aus dem l(reis derBDFA-F|lmautoren vor. Den Anfang macht Uwe Germar mit seinem Projekt >'Altern ist erblich...Diese r9-minütige Dokumentation hatte zunächst beim Landesfilmfestival FlLMthuer in Thürin-gen einen ersten Preis gewonnen. Danach bekam der Streifen beim Dokumentarfilmfestival Coldund bei der DAFF zoo8 einen Obelisken. // Text: Jürgen Lossau // Fotos: Uwe Germar, Jena
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'lch wollte einen Film machen, bei
dem es einem nicht gruselt*, sagt Uwe
Cermar über sein Projekt >Altern isterblich<. Darin wollte er zwei Fragen
beleuchten: Die Endlichkeit des Lebens
und die Angst vorm Altern. Mittelseines ausgeklügelten Konzepts ging er
seinen Dreh aufdrei Ebenen an. Aufder ersten Ebene finden insgesamt vierlnterviews mit Personen aus unter-schiedlichen Altersgruppen statt. Auf
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der zweiten Ebene nähert slch derAutor seinem Thema eher experimen-tell. Zu Bildern von Baumscheibenoder fließendem Wasser mit Laub
bringt er Zitate von bekannten Dich-
ternzu seinem Filmthema. Und diedritte Ebene bleibt fachlichen lnter-
viewsequenzen vorbehalten. Dort hat
Professor Christoph Englert vom Leib-
niz-l nstitut für Altersforschung seinen
Auftritt.
BDFA-F|lmautor Uwe Cermar aus Jena
>Für die lnterviewpassagen mitMenschen aus verschiedenen Alters-gruppen habe ich Cespräche mit sehr
viele Personen vor der Kamera gefuhrt,
aber nur wenige waren brauchbar.., re-
sümiert Cermar. Vieles war denn doch
einfach nicht interessant genug, kam
nicht auf den Punkt. Letztlich wurdendrei Frauen verschiedenen Alters (zo,
4z und 69) sowie ein 74-jähriger Mann
ausgewählt. Alle werden auch mit
//
MEIru FILM // trS
t. Die lnterviewpartner in Uwe Cermars Film >Altern ist erblich<: Besonderes Schwergesicht aufTeleeinstellungen und Croßaufnahmen.
ihren Hobbys und ihrem sozialen Um-feld gezeigt. Sie bleiben für denZu-schauer damit nicht nur >>anonyme<<
lnterviewte.Trotz der drei Ebenen ist der Film
aber nicht zu dicht geworden; lockererzählt er seine Ceschichte. Cermarhat sich damit einem wichtigen Themaangenommen. Die demographische Si-
tuation in Deutschland zeigl: Viele wer-
den immer älter. >ln meinem Film
geht es um gesundes Altern<, präzi-
siert der Autor seinen Ansatz. >Mit der
ersten Zellteilungfängt das Altern ja
schon an.., fügt er flapsig hinzu.Auf den verschiedenen Festivals ist
der Film sehr gut angekommen. Aller-
dings kamen öfter mal die Fragen auf,
warum Cermar keine Cebrechlichenzeigt oder warum er die Möglichkeitennicht auflistet, sich im Alter sinnvoll zu
beschäftigen. >>Das war nicht mein An-
satz<<, sagt Cermar, der seinen Streifen
im nächsten Jahr beim >Festival der
Nationen< in Ebensee (Österreich) zei-
gen wird.
Nach seinem Rezept für einen
guten Film be{ragL, verrät Uwe Cermar
die Machart, mit der an seine Pro.iekte
herangeht. Crundsätzlich fertigt er eine
mehrseitige Skizze für jeden Film. Mit-
tels einer klaren Cliederung in einzel-
nen Ebenen nähert er sich seinem
Dreh. >Bei meinen lnterviews arbeiteich meistens in der Teleeinstellung,mache Schärfeverlagerungen und viele
Croßaufnahmen. Für die weiteren Sze-
nen arbeite ich gern mit Unter- oder
Obersicht, wenn es sich anbietet<, er-
klärt Cermar.Besonders eindrucksvoll sind die
Szenen der >rexperimentellen< Ebene
mit Bildern aus der Natur, die mitZila-ten von bekannten Dichtern belegt
sind. Dazu läuft leise Klaviermusik im
H i ntergru nd.
Cermar hat bei der Umsetzung sei-
nes Films viel gelernt. >Das ist das
Schöne am Filmen<<, sagt er - und wid-
met sich längst seinem nächsten Pro-
jekt. I
z. Verse auf Herbstlaub - Stilmittel in Uwe
Cermars Film.
3. Beim lnterview mit Professor Christoph
Englert vom Leibniz-lnstitut für Altersfor-schung.
4. + 5. lm Leibniz-l nstitut für Altersforsch u ng.
6. Die Titelsequenz des Films.
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