© Birgit Langbein 2005 Mediengestaltung: Typographie LE1 1 Mediengestaltung Eine Vorlesung an der...
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Mediengestaltung: Typographie LE1
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MediengestaltungEine Vorlesung an der FHTW BerlinBirgit Langbein
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Inhalte der Vorlesung
1. Einführung
2. Typographie
3. Layout
4. Farbe
5. Bildgestaltung
6. Web- und Screendesign
Leistungsnachweis:
Konzeption, Entwurf und Umsetzung einer Website anhand eines Fallbeispiels.
Inhalte der Vorlesung
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Lernziele
Sie kennen gestalterische Grundregeln der Typographie und des Layouts und können sie bei der Erstellung von Print- und Bildschirmdokumenten anwenden.
Sie kennen wesentliche Anforderungen an das Screen- und Web-Design. Sie sind in der Lage, diesen Anforderungen bei einem Web-Projekt gerecht zu werden, bzw. vorhandene Web-Sites unter verschiedenen Aspekten zu überprüfen und zu bewerten.
Sie können eine Web-Site konzipieren in Bezug auf das graphische Konzept, die Benutzerführung und Funktionen.
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Begriff Mediengestaltung
Begriff „Medien“ Medium
Mittel zur Darstellung bzw. Übertragung von Informationenz. B. Text-, Bild-, Audio-, Videodokument
Medien/MediaPlural von Medium
Begriff „Gestaltung“
• Herstellung einer visuellen Ordnung
• Gestaltung kann zweckgerichtet oder rein dekorativ sein
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Lehreinheit 1
Typographie
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Begriff (1)
Herleitung
• typos: Eindruck, Muster, Bild
• graphia (altgr.): Schreiben, Darstellen, Beschreiben
kulturhistorischsämtliche Bereiche der Buchdruckerkunst: vom Schriftentwurf, über den Letterguss, den Methoden zur drucktechnischen Vervielfältigung, bis hin zur formalen Gestaltung der Druckwerke
gegenwärtig:bedingt durch technischen und gesellschaftlichen Strukturwandel keine allgemeingültige Definition mehr
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Typographie beinhaltet heute
I. Lehre der historischen und neueren Schriftgeschichte, die Klassifikation von Druck- und Screenschriften sowie deren kunstgeschichtliche Zuordnung;
II. das Wissen über Betrachtungs- und Lesegewohnheiten;
III. die Lehre von der ästhetischen, künstlerischen und funktionalen Gestaltung von Buchstaben, Satzzeichen und Schriften sowie deren Anwendungen in Druckwerken, in digitalen Medien und im dreidimensionalen Raum;
IV.die Lehre, Sprache und Gedanken mittels maschinell bzw. digital reproduzierbarer Schriften sichtbar und den Anforderungen entsprechend optimal lesbar oder verständlich zu machen;
V. die visuelle Gestaltung eines Druckerzeugnisses, einer Multi-Media-Arbeit oder einer dreidimensionalen Oberfläche in der Art, dass Inhalt und Schrift sowie die Anordnung von Text und Bild ein optisch und didaktisch befriedigendes Ganzes ergeben;
VI.die Kenntnisse von der handwerklichen, druck- und programmtechnischen Implementierung einer Schriftsatzarbeit.
In der gestalterischen Typographie differenziert man grundsätzlich zwischen:Makrotypographie = Gesamtkomplex einer gestalterischen Schriftsatzarbeit und Mikrotypographie = Gestaltung und Anwendung der Schrift.http://www.typolexikon.de
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Schriftentwicklung
Höhlenmalereien von vor über 60.000 Jahren: älteste Zeugnisse menschlicher Zeichenkunst, wurden in den Felsen geritzt, gehauen oder aufgemalt.
Sie dienten nicht der direkten Mitteilung und stehen nicht in direkter Beziehung zu ausgesprochenen Silben oder Wörtern. Deshalb gelten sie nicht als Vorläufer von Schrift.
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Schriftentwicklung
Ein gemeinsamer Ursprung? etwa 5000 v.Chr., in der Gegend des Mittleren Orient, der „erste Schreiber“
Schematische Darstellung von Objekten und Aktionen in Bildzeichen
durch Aneinanderreihung der Bildzeichen konnte Gedankenverlauf darstellt werden
Bilderschriften sind Ausgangspunkt der Sprachfixierung.
Allen Schriften haben sich mit Sicherheit aus Bilderschriften entwickelt.
Obwohl einige Zeichen bei vielen Völkern übereinstimmen, kann man keine gemeinsame Urschrift feststellen.
Übereinstimmende Zeichen: Sichel (Mond), Dreieck (Berg) und Welle (Wasser)
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Schriftentwicklung
Zeichen: alles, was aufgrund einer vorher vereinbarten sozialen Konvention als etwas aufgefasst werden kann, das für etwas anderes steht. (Eco, Morris)
Zeichen ist Index oder Folge (Folgeverhältnis) von etwas z. B. Rauch wäre ein Zeichen für Feuer.
Zeichen ist Ikon, wenn seine Beziehung zum Gegenstand auf einem Abbildverhältnis (Ähnlichkeit) basiert. Das Icon ist ein Zeichen mit direktem visuellen Zusammenhang zum Objekt. (z. B. Zeichen für Fluchtweg, Gift, Radioaktivität )
Zeichen ist Symbol, wenn es weder auf Folgeverhältnis noch auf Ähnlichkeit basiert, etwas das über sich selbst hinausweist. (z. B. Kennzeichen, Wahrzeichen, Abzeichen, Sinnbild, (Erkennungs-)Marke, (Ausweis-)Karte, Bezeichnung, Schriftzeichen.
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Schriftentwicklung
Verschiedene Entwicklungen
Das neuzeitliche Zeichen für "Pferd“
Chinesisch:trotz Systematisierung auch heute noch eine Bilderschrift (pictographisches System).
Lateinisch:Aus Bildern wurden durch starke Vereinfachung abstrakte Zeichen, die für eine Silbe oder einzelnes Phonem stehen (phono-graphisches System).
Das archaische Zeichen für "Pferd“
Von der Hieroglyphe zum Buchstaben "A“
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Schriftentwicklung
Schriftzeichen: Symbole, die entweder Laute (Alphabete und Silbenschriften) oder ganze Worte und Wortgruppen repräsentieren. Konventionen legen die Beziehung der Schriftzeichen zu der jeweiligen Sprache fest.
Pictograhisches System: die Zeichen stehen für Objekte (z. B. Rind, Haus, Kamel),
Phonografisches System: Die Zeichen stehen für Laute, die in der Kombination Worte für Begriffe ergeben. Im Unterschied zur Silbenschrift stehen die Zeichen des Alphabetes in der Regel für jeweils nur ein Phonem.
– Ein Alphabet ist eine Menge von Zeichen zur Abbildung von Lauten einer Sprache.
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Schriftentwicklung
„Grammatik“ von Bilderschriften (1)
Bildzeichen als Ideenzeichen (Ideogramme)
Bildzeichen als reine Objektzeichnungen
Ein Piktogramm ist ein einzelnes Bildsymbol , das eine Information durch vereinfachte grafische Darstellung vermittelt.
Ein Ideogramm ist ein Schriftzeichen, das einen Begriff darstellt und dabei symbolische Zeichen für abstrakte Begriffe verwendet oder sich aus zwei oder mehreren Piktogrammen zusammensetzt.
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Determinative:durch Kombination mit anderen Zeichen erhält dasselbe Zeichen unterschiedliche Bedeutungen.
Schriftentwicklung
„Grammatik“ von Bilderschriften (2)
Die Bildzeichen werden immer weiter zum Symbol abstrahiert, zu Wortbild-Zeichen.
Bildzeichen mit abstrakten Inhalten (für die es keine VorBilder in der Natur gibt)
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Lautschrift (Phonogramm)Um den Prozess des Schreibens und des Lesens zu vereinfachen, begann man die Zahl der Zeichen zu reduzieren. Für Wörter desselben Klanges benutzte man nur noch ein Schriftzeichen. Durch das Zusammenfügen von zwei Zeichen, erhielt man einen abstrakten Begriff.
Spiel
Öffnen Sie den zusammengerollten Zettel. Lesen Sie den Begriff und stellen Sie auf dem kleinen Zettel diesen Begriff bildlich dar. Geben Sie das Ergebnis Ihrem Nachbarn zum Entschlüsseln.
Schriftentwicklung
„Grammatik“ von Bilderschriften (3)
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Bilderschriften: Beispiele
Sumerische Bilderschrift
Sumerer, 4. Jahrtausend v. Chr., Handel treibendes Volk zwischen Euphrat und Tigris:stark stilisierte Zeichen, hauptsächlich für wirtschaftliche Mitteilungen
Material und Werkzeug verändern die SchriftDurch dreieckige Griffel entstand die Keilschrift.
durch 3 Jahrtausende, unter Einfluss von Nachbar-völkern, Veränderung der Keilschrift, u. a. Reduzierung der Zeichen von 2000 auf 500 durch Zuordnung phonetischer Laute zu einzelnen Zeichen und Kombination
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Bilderschriften: Beispiele
Hieroglyphen (ägyptische Bilderschrift) etwa 3000 v.Chr. von Priestern geschaffen
eingemeißelt in riesige Monumente
Hieroglyphen dienten weniger der Mitteilung, sondern der Aufzeichnung von religiösen und geschichtlichen Texten.
Entwicklung zu einer "Schreib- schrift ": die hieratische Schreibweise als erste „Kursive“
Werkzeug: Rohrpinsel auf Papyrus
Ansätze zu einer Silbenschrift
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Bilderschriften: Beispiele
Chinesische Bilderschrift
Tausende Schriftzeichengehören heute zur chinesischen Schrift und kein Ende ist in Sicht ...
Die Silben sind oft mehrdeutig und erfordern immer Kombinationen mit anderen Zeichen.
Markantes MerkmalUnterbrochene Bogen- und Kreisformen, die von der Handhabung des Pinsels herrühren.
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Buchstabenalphabet
Das phönizische Konsonanten-Alphabet (1200 v.Chr.) Erstes Volk, dessen Schriftsystem alle
Konsonanten (22) seiner Sprache durch einfache Schriftzeichen wiedergeben konnte.
Verbreitete sich stark und wurde von den Griechen komplett übernommen.
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Antike Schriften
Das griechische Alphabet(800 bis 500 v.Chr.)
Konsonanten aus dem Semitischem, die nicht gebraucht wurden, formte man zu den für die europäische Sprachen so wichtigen Vokalen um.
Weitere Veränderung: Man schrieb bis dahin, wie auch heute noch bei den semitischen Völkern, von rechts nach links, danach von links nach rechts
Die griechische Kapitalis:Vorteil:Klare geometrische Formen, gut unterscheidbar.
Nachteil:Noch keine Worttrennungen bekannt, dadurch schwer zu lesen.
Das griechische Zeichensystem bildet das Stammalphabet aller abendländischen Schriftarten.
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Antike Schriften
Das römische Inschriftenalphabet (Capitalis monumentalis 100 n.Chr.)
Italische Stämme, z. B. die Etrusker, übernahmen das griechische Alphabet und entwickelten es entsprechend ihrer Sprache weiter.
Die Römer unterwarfen sich die italischen Stämme und übernahmen das Alphabet von den Etruskern.
Die Lesbarkeit verbessert sich durchdie feine Interpunktion zwischenWörtern und Sätzen.
Das klassische Rom prägte die Form unserer heutigen Großbuchstaben.
Mit flachpinselartigem Werkzeug wurde die Schrift auf Stein aufgetragen.Es entstanden dabei breite und schmale Striche, aber auch schwellende Kurven. Anschließend wurde die Schrift in Stein gemeißelt. Durch diese Meißeltechnik entstanden vermutlich die Serifen.
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Begriffe
SerifenSerifen sind die häkchenartigen Enden an Buchstaben.Serifen verbessern die Lesbarkeit, da sie das Auge lenken.
KapitalisUnter Capitalis Romana versteht man die Versalien-Schrift der Römer, die in Stein gehauen wurde. Von dieser Schrift lassen sich alle Antiqua-Schriften ableiten. Ein besonders berühmtes Beispiel ist die Schrift der Trajanssäule. Für den Alltagsgebrauch besaßen die Römer zudem eine Kursivschrift.
AntiquaBezeichnung für alle Schriften, die sich von der alten (so die wörtliche Übersetzung aus dem Lateinischen) römischen Kapitalis her ableiten
VersalienVersalien (von lat. versus = "Zeile") sind die Großbuchstaben des Alphabets. Sie werden auch als Majuskeln (lat. major = "größer") bezeichnet.
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Antike Schriften: handschriftliche Varianten der römischen Capitalis (4. Jh.)
Capitalis quadrataIm Gegensatz zur steingehauenen Schrift entstand sie als Buchschrift.Geschrieben wurde auf Pergament,Leinwand oder Papyrus. Dabei wurdedie Meißelschrift streng nachgeahmt
Capitalis rusticaEinfacher und schneller zu schreibende
Form der „quadrata“. Nahezu 1000 Jahre wurde sie fast unverändert als
Auszeichnungsschrift verwendet.
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Um 400: Unziale als Buchschrift, Römische Kursiv als Schreibschrift
Unzial-Schriften, vom 4. bis ins 12. Jh. benutzt, in dieser Zeit vollzog sich die Umbildung von Versalien zu Gemeinen.
Ausbreitung des Christentums führte zu einem allgemeinen Stilwandel. Der romanische Stil mit seinen Rundbögen verdrängte die römische Monumentalarchitektur, das Prinzip der Rundung setzte sich in der Schrift fort.
Buchstabenformen vereinfachten sich und bildeten Ober- und Unterlängen.
Ab 500: Die römische Kursiv setzte sich als schnell zu schreibende Gebrauchsschrift durch.
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Karolinger Minuskel
entstanden um 800 in den Schreibklöstern Karl des Großen Ausgewogener Schriftduktus, Wortbilder durch deutliche Abstände gut erfassbar.
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Gotische Schrift
1163 wurde mit dem Bau der Kathedrale Notre-Dame in Paris begonnen.
Ausdruck des gotischen Stilempfindens, veränderte auch das Schriftbild der „Karolinger Minuskel“.
Buchstaben wurden steiler aufgerichtet und enger zusammengestellt – das Vertikalprinzip wie in der Architektur.
Buchstaben wurden an den Enden eckig gebrochen.
Zeilenabstände wurden verkleinert.
Das Schriftbild verdunkelte sich und bildete ein rautenförmiges Gewebe.
Feierlicher, andächtiger Charakter.
Die Lesbarkeit verschlechterte sich!
obenGotische Schrift.
linksDie Veränderung der Karolinger Minuskel zum gotischen Stil.
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Renaissance-Schriften
Die Wiederentdeckung römischer und griechischer Stile In Italien setzte sich der gotische Spitzbogenstil nicht so recht durch.
Mitte des 14. Jahrhunderts:Abkehr vom Allmachtsanspruch der Kirche und der mittelalterlichen Kunst. Alte römische und griechische Manuskripte wurden wiederentdeckt. Wegen ihrer klaren und hellen Gestalt wurde die „Karolinger Minuskel“ als „Römische Urschrift“ betrachtet.
Minuskel und Capitalis Monumentalis bildeten die entscheidende Vorlage bei für italienische Renaissanceschrift. Diese „Antiquaschrift“ beruht also auf 2 Alphabeten, der Capitalis als eigenständige Buchstabenschrift und der Minuskel als Kleinbuchstabenschrift.
Markante Veränderungen:Die Kleinbuchstaben bekommen feine Serifen.Substantive werden fortan groß geschrieben.Bessere Lese-Eigenschaften.
Mit der Renaissance-Antiqua entstand ein Schriftsystem, das sich in seiner Lesbarkeit kaum mehr verbessern ließ.
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Renaissance-Schriften
Die Renaissance-Antiqua
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Schriftentwicklung bis zur Gegenwart
Nur noch stilistische Wandlungen ...
Fortan war die Schriftentwicklung lediglich kontinuierlichen stilistischen Wandlungen unterworfen: über Barock-Antiqua bis hin zur Antiqua des Klassizismus.
Im 18. Jhd. wurden Groteskschriften (serifenbetonte und serifenlose Linearantiqua) zunächst nur für Auszeichnungen entwickelt. Um die Jahrhundertwende wurden sie jedoch weiter verbessert, so dass für sie für den Mengensatz tauglich waren.
Heute scheint die Entwicklung der perfekten Gebrauchsschriften abgeschlossen zu sein.
Seit Anfang der 80er Jahre wird Schrift nicht nur als Kommunikationsmittel, sondern auch als Ausdrucksmedium verwendet.
(von oben)
RenaissanceBarockKlassizismus
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Klassifikation von Schriften
Die Klassifikation von Druckschriften in der DIN-Norm (DIN 16 518) orientiert sich teilweise an historischen Entwicklungsschritten.
Beispiele:Gruppe Renaissance-AntiquaGruppe Barock-Antiqua ...
Die Einordnung von Schriften in diese Gruppen bzw. Schriftklassen erfolgt aber nach rein stilistischen Kriterien.
Grund:Auch heute noch werden Renaissance-Schnitte überarbeitet oder „neu“ entworfen und unter neuem Namen auf den Markt gebracht.Beispiel: Schrift „Palatino“ von Hermann Zapf 1950
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Klassifikation von Schriften
I Venezianische Renaissance-Antiqua
II Französische Renaissance-Antiqua
III Barock-Antiqua
IV Klassizistische Antiqua
V Serifenbetonte Linearantiqua
VI Serifenlose Linearantiqua
VII Antiquavarianten
VIII Schreibschriften
IX Handschriftliche Antiqua
X Gebrochene Antiqua
XI Fremde Schriften
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Klassifikation von Schriften
Venezianische und französischeRenaissance-Antiqua
Charakteristik
ausgerundete, nach beiden Seiten aus-laufende Serifen (veniz.), oder gekehlt (frz.)
die Serifen sind konkav
Die Abschlüsse der Kleinbuchstaben-Oberlängen sind schräg.
Achsen der runden Buchstaben leicht nach links geneigt
Bei der Venezianischen Renaissance-Antiqua liegt der Querstrich des „e“ schräg,bei der französischen waagerecht.
Schriften:
Garamond, Palatino, Centauer, Sabon, Meridien,Michelangelo, Van Dijk, Bembo, Diethelm, Trump
Venez. Antiqua
Franz. Antiqua
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Klassifikation von Schriften
Venezianische und französische Renaissance-Antiqua
Hintergrund
Entstanden durch die geistige Neuorientierung im 15. Jh. und der Wiederentdeckung der Antike.
Jenson-Type:Nicolas Jenson entwickelte 1470 die erste vollendete Renaissance-Antiqua ohne gotische Elemente.
Bembo-Type:Aldus Manutius schuf um 1500 erste Kursive. (Versalien waren nicht kursiv)
Claude Garamond (Stempelschneider und Schriftengießer) vollendete die Renaissance-Antiqua. Entwarf u. a. Kursive mit erstmals schräggestellten Versalien.
Um 1445 epochale Erfindung des mechanischen Buchdrucks mit Hilfe von bewegliche Lettern aus Metall durch Gutenberg.
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Barock-Antiqua (Übergangsantiqua)
Charakteristik
Weniger gerundete, feinere Serifen
Abschlüsse der Oberlängen bei Kleinbuchstaben flacher
Achsen der runden Buchstaben senkrecht
betontere Gegensätze in der Strichführung, zwischen Haupt- und Haarstrich(Kontrast)
SchriftenBaskerville, Caslon, Castellar, Fournier, Fleischmann, Janson, Times, Concorde
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Klassifikation von Schriften
Barock-Antiqua (Übergangsantiqua)
Hintergrund
• Blütezeit um 1750
• Schriftbild wurde enger und kontrastreicher, die Serifen feiner profiliert
• erste Impulse von van Dyck (holländischer Stempelschneider) im 17. Jahrhundert.
• Janson (Leipzig), Caslon (England) und Fournier (Frankreich) griffen diese hollandischen Entwürfe auf und entwickelten sie weiter
• Schrift „Times“ in den 30er Jahren von Stanley Morison für die Zeitung TIMES entwickelt, ist stilistisch eine Barock-Antiqua und wurde zur meistverwendetsten Schrift ihrer Klasse.
Barock- Antiqua
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Klassifikation von Schriften
Barock-Antiqua (Übergangsantiqua)
Times New Roman
Die wohl bekannteste Schrift der Barock-Antiqua-Klasse: Die Times New Roman erschien erstmals am 3. Oktober 1932 in der Times. Erst vierzig Jahre später, unter drastisch veränderten Druckbedingungen, wurde sie durch eine andere ersetzt. Obwohl ursprünglich für den Zeitungsdruck geschaffen, verbreitete sie sich nach der Herausgabe 1933 für die allgemeine Verwendung schnell.
Stanley Morison (1889–1967)
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Klassizistische Antiqua
Charakteristik
Extrem feine Serifen.
Abschlüsse der Oberlängen waagerecht.
Achse der runden Buchstaben senkrecht.
Starker Kontrast: kräftiger Abstrich/Haarstrich.
SchriftenAmati, Bodoni, Didot, Madison, Normande, Saphir,Smaragd, Thorne, Verdi-Versalien, Walbaum
Bodoni
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Klassizistische Antiqua
Hintergrund
Ende des 18. Jh. Auswirkung des Kupferstiches auf die Schriftgestaltung:
Buchstaben wurden eingraviert in eine Kupferplatte. Farbe wurde aufgetragen und abgewischt. Unter starkem Druck nahm aufgelegtes feuchtes Papier die Farbe aus den Vertiefungen an. Dadurch waren sehr feine Haarstriche möglich.
Berühmtester Vertreter – die Schrift Bodoni, die in kleinen Schriftgraden für den Mengensatz aber ungeeignet ist.
Die klassizistische Antiqua war der Abschluss einer jahrhundertelangen Entwicklung der Buchschrift.
Klassizistische Antiqua
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Klassifikation von Schriften
Klassizistische Antiqua
Beispiel Klassizistische Antiqua
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Serifenlose Linearantiqua
Charakteristik
Keine Serifen und Ansätze.
Optisch gleichbleibende Strichdicke.
SchriftenAkzidenz-Grotesk, Antiqua Olive, Bauhaus, Folio, Echo, Eras-Grotesk, Formata, Futura, Gill, Headline, Helvetica, Eurostyle, Maxima, Pergament, Signum, Super-Grotesk, Syntax-Antiqua, Univers, Frutiger
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Serifenlose Linearantiqua
Hintergrund
1816 wurde die erste serifenlose Linearantiqua von William Caslon in London veröffentlicht, die aber nur aus Versalien bestand.
Nach einigen Versuchen der Namensfindung wurde sie GROTESK benannt.
Erst ab Mitte des 19. Jh. setzte sie sich durch, aber erst nachdem Gemeine dazugekommen waren.
In Amerika wurde sie unter der Bezeichnung GOTHIC verwendet.
Älteste heute noch gebräuchliche serifenlose Linearantiqua: Akzidenz-Grotesk, die 1900 entstand. Aus ihr gingen die Helvetica und die Folio hervor.
Gegenwart:
Die Serifenlose Linearantiqua ist eine in vielen Varianten weit verbreitete Schrift
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Serifenbetonte Linearantiqua
Charakteristik
Egyptienne: Übergänge zu Serifen eckig.
Clarendon: Übergänge zu Serifen gerundet.
Italienne: Serifen stärker als Grundstrich senkrechte Achse der Rundungen Anstriche sind waagrecht angesetzt. Oberlängen der Kleinbuchstaben sind identisch mit der Versalhöhe
SerifenbetonteLinearantiqua
Boton von Albert Boton (1986)
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Klassifikation von Schriften
Serifenbetonte Linearantiqua
HintergrundDie ersten Schnitte dieser neuen Reklame- und Auszeichnungsschriften kamen aus England: gezeigt 1815 von Figgins als serifenbetonte Linearantiqua. Sie wurde in den 30iger Jahren auch „Egyptienne“ genannt. Heute unterscheidet man je nach Aussehen (besonders der Serifen) Egyptienne, Clarendon, Italienne.
Schriften
EgyptienneAmerican Typewriter, Beton, City, Lubalin Graph, Memphis, Rockwell, Serifa, Stymie ClarendonClarendon, Impressum, Melior, Volta ItalienneFigaro, Hidalgo, Memory, Old Towne, Pro Arte
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Klassifikation von Schriften
Antiquavarianten
Charakteristik
Antiquavarianten sind individuell betonte Abwandlungen
historischer Vorbilder.
SchriftenCalypso, Computer, Codex, Cooper, Delphin, Erler-Versalien, Flash, Goudy, Hammer-Unziele, American Typefounders, Hyperion, Liberta, Neuland, Optima, Oriente, Post-Antiqua, Stencil
HintergrundNicht alle Schriften lassen sich eindeutig einordnen. Im 20 Jhd. entstanden viele eigenwillige Schriften, die Merkmale verschiedener Schriftklassen aufwiesen.
Schrift Delphin von Georg Trump (1951)
Antiquavarianten
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Klassifikation von Schriften
Schreibschriften
Charakteristik
Häufig leichte Schräglage, dynamischer Ausdruck, Aussehen von Schreibwerkzeugabhängig: Feder, Pinsel, Kreide etc.
SchriftenAllegro, Balzac, Boulevard, Choc, Compliment, Diskus, Gavotte, Grafik, Impuls, Konzept, Legende, Lithographia, Maxim, Mistral, Mustang, Paloma, Salto, Slogan, Stentor, Time-Script, Typoscript, Virtuosa
Schreibschrift
Schrift: Boulevard
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Klassifikation von Schriften
Schreibschriften
Hintergrund
Drucktypen, die aus den sogenannten »lateinischen« Kurrent, Schul-und Kanzleischriften, aus individuellen Handschriften und künstlerischen Schriftentwürfen entstanden sind.
Ursprüngliche Schreibwerkzeuge:Spitzfeder, Breitfeder, Rundfeder,Pinsel oder Kreide.
Schreibschrift
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Klassifikation von Schriften
Handschriften
Charakteristik
Formen der Gruppe I-VI handschriftlich durch Federzug abgewandelt.
Antiqua-Schriften, die in persönlicher Weise vom Schriftkünstler handschriftlich abgewandelt worden sind.
Sie zeigen keine strenge stilistische Systematik wie alle anderen Antiqua- Schriften, sondern betont handschriftliche Originalität.
Schriften
Arkona, Delphin, Dom Casual, Express, Impuls, Justlefthand, Poppl-College, Post-Antiqua, Vivaldi
Handschrift
Dom Casual regular & bold
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Klassifikation von Schriften
Gebrochene Schriften
Charakteristik
Alle Rundungen sind gebrochen Schriften sehen aus, als wären sie mit der Breitfeder geschrieben.Teilweise starker Kontrast fett:/fein.Teilweise feine Anstriche und Endstriche. Schräger Querstrich beim »e«.
Auch Deutsche Schriften genannt. Sammelgruppe für alle gebrochenen Schriften. Sie werden heute nur noch selten verwendet (als Headlineschriften). Nach ihren Erkennungsmerkmalen werden sie weiter unterteilt:Gothisch, Rundgotisch, Schwabacher, Fraktur
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Klassifikation von Schriften
Fremde Schriften
Charakteristik
In dieser Gruppe werden alle nichtlateinischen Schriften, wie z. B. griechische, hebräische, kyrillische, arabische, japanische, aber auch Bilderschriften eingeordnet.
Fremde Schriften
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Verwenden von Schriften
Warum eine bestimmte Schrift auswählen?
Trotz abstrakter Zeichen sind die bildhaften Wurzeln der Buchstaben erhalten geblieben.
Buchstabenwahrnehmung und Wahrnehmung und Verarbeitung von Bildern erfordern die gleichen Gedächtnisprozesse!
Buchstaben und das Bild einer Schrift sind im Gedächtnis.
Je markanter ein Schriftzug, umso stärker die emotionale Bindung. (Beispiel: Markenschriftzug)
Beispiele
Markant und weniger markant
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Verwenden von Schriften
Tipps zur Schriftauswahl
1. Schrift entsprechend dem Inhalt wählen
2. Polaritätsprofil:Skala mit gegensätzlichen Eigenschaftspaaren erstellen.
Beispiel: elegant plumplebendig ruhigmodern altmodisch
3. Zuordnungen: 5 bis 10 Schriften Menschen, Objekten, Ideen oder Texten zuordnen
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Verwenden von Schriften
Zuordnung von Inhalten zu einer Schriftklasse
Renaissance-Antiqua
• klassische Literatur, Bibel, Gesangbücher, Geschäftsberichte Bank,
• freundliche Werbetexte, Kirchenflugblatt, Hochzeitseinladung,
• teurer Käse, würzige Suppe, Etikett für alten, edlen Schnaps, klassische Zigaretten, Herrenmode,
• Visitenkarte Management, Grundschrift für seriöse Tageszeitung, Zeitungskopf, Geisteswissenschaftliche- oder Literaturzeitschrift, Romane, Lehrbücher Geschichte, Kunstgeschichte, Reiseführer Italien, Paris; Beschriftung Konditorei
Barock-Antiqua
• sachliche, seriöse Zeitungen, Fachzeitschriften Literatur, Kunst, Grafik, Design, Architektur,
• Taschenbuch, Lexikon, Verzeichnisse, Bildbände, Ausstellungskataloge, Einladungen exquisites Abendessen, Visitenkarte karrierebewusster Männer Werbung für Autos der gehobenen Preisklasse
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Verwenden von Schriften
Zuordnung von Inhalten zu einer Schriftklasse
Klassizistische Antiqua
• Werbung für Antiquitäten, guten Whiskey, Luxusautos, Schmuck, teure Glaswaren, Visitenkarte für Frauen, Rechtsanwälte
• Romane, klassische Literatur, sprachbewusste Lyrik und Dichtung, Sinnsprüche, Frauenromane, Religionsbücher, Theaterprogramme,
• Zeitungen mit hohem Niveau und Ansehen, Zeitschriften für Literatur und Kultur, Liebesbriefe, Schild für Antiquitätenläden, gediegene Weinkarte, antiquierte Zigarettenschachtel, Traueranzeigen
Serifenlose Linearantiqua
• Formblätter, Handzettel, Preisschild, Leitsysteme, Headline Schulbücher (naturwiss.), Krimis, Reiseführer, Comics, Taschenbücher, Prosa,
• Headlineschrift Jugendzeitung, Sportteil, politische Propaganda, Plakate, CD-Cover, Verkehrsmittel, Headline Wirtschaftsmagazin
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Verwenden von Schriften
Zuordnung von Inhalten zu einer Schriftklasse
Serifenbetonte Linearantiqua
• Visitenkarte für Architekten,Tischler, Installateure,
• Broschüren Bauvorhaben, Männerschuhe, Gebrauchsanleitungen technisch, geschäftlicher Briefverkehr
• Headline für nüchterne und trockene Zeitungen, seriöse Zeitschriften für Naturwissenschaften,
• Computer, Finanzen,
• billige Romane, Krimis, naturwissenschaftliche Sachbücher Gewinnspiellose, kalter Energydrink, Wodka-Etikett,
• Schilder für Eisenwarenhandel, Informatik-Firmen
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Verwenden von Schriften
Schrift unterschiedlicher Schriftarten mischen
Ziele: • formale Gliederung einer Schriftsatzarbeit durch Auszeichnung
• Zuordnung einer Schrift zum Inhalt, dadurch schnelleres Erfassen komplexer Inhalte und Auffinden bestimmter Textpassagen
• Ästhetische Aspekte
• Nachteil: gestalterischer Aufwand, Schriftressourcen müssen vorhanden sein
Methoden:• Schriftart einer bestimmten Funktion oder Position zuweisen, z. B. Überschrift,
Marginalien
• Der Duktus beider Schriften (Verhältnis Grundstrich und Haarlinien), die Strichstärke und das Verhältnis von Mittellänge zu Oberlänge sollten ähnlich sein.
• Nie Schriften einer Klasse mischen. Das verträgt sich beispielsweise: Garamond/Frutiger, Times/Helvetica, New
Century/Futura, Palatino/Avant Garde, Schreibschriften und Antiqua-Schriften
Anwendung:
• Geschäftsberichte, Firmenprospekte, wissenschaftliche Arbeit, Zeitungen/Zeitschriften
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Verwenden von Schriften
Schrift unterschiedlicher Schriftarten mischen
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Anatomie der Buchstaben
Typografische Bezeichnung einzelner Buchstabenteile
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Anatomie der Buchstaben
GeviertDie Höhe eines Buchstabens von der Oberkante der Oberlänge(H-Linie) bis zur Unterkante der Unterlänge (p-Linie), umgesetzt auf die Horizontale. Unterteilung in Viertelgeviert, Drittelgeviert und Halbgeviert
Schrift im BleisatzDreidimensionaler Buchstabe aus der Zeit des Bleisatzes.
Kegelgröße
Schrift
größe
Schrift
grad
Fleisch
Kegel
Signatur
Dickte(Breiten)
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Schriftfamilie(Font)
Als Schriftfamilie werden sämtliche Schnitte bezeichnet, in denen eine Schrift herausgekommen ist. Die Schriftschnitte unterscheiden sich in Schriftstärke(Strichstärken), Breite und Schriftlage.
Abb.: Namens- und Zahlenschema, das
Adrian Frutiger für seine Schrift "Univers"
entwickelt hat.
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Schriftfamilie (Font)
Differenzierung nach Schriftschnitten
Die Bezeichnungen für den Schriftschnitt kann je nach Hersteller eines Programms variieren, neben der englischen und deutschen Bezeichnung existieren etliche Synonyme.
Schriftstärke und Schriftlage:Standardmäßig hat fast jede Schrift wenigstens einen fetten und einen kursiven Schnitt. "Oblique" weist auf eine, digital vom Programm erzeugte Schräglage hin. Echte Kursivschnitte haben dagegen handschriftlichen Charakter.
book:Ist immer meist noch etwas dünner als REGULAR und ist für Mengensatz konzipiert.
Tipp: Vorhandene Schnitte nutzen, Schrift nicht mit Computerprogrammen verzerren, da Verlust der Charakteristik.
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Schriftsysteme (Corporate Fonts, Schriftsippe)
Eine Gruppe zusammengehöriger Schriften, umfasst meist Antiqua, Grotesk und/oder Egyptienne-Druckschriften
wurden typometrisch aus einem Grundkörper entwickelt
die Buchstaben haben die gleichen Proportionen und Grundformen, d. h. Mittellängen und Versalhöhen (p, - x, -H,- und k-Linien sind kalibriert
Keine Probleme beim Schrift-Mix, manche Schriftsysteme verfügen über die gleichen Dickten, Strichstärken und Grauwert
Schriftsysteme bewähren sich im Bereich des Corporate Designs besonders gut
werden als Trilogie (Antiqua, Grotesk, Egyptienne) oder Duale Schriftsysteme (Antiqua, Grotesk) angeboten
Beispiele: Corporate A-S-E (Kurt Weidemann, 1990)Officina ITC (Erik Spiekermann, Just van Rossum, 1990)
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Schriftfamilie
Schriftdesign, Schrift-Schnitte
Die verschiedenen Schnitte einerSchrift werden von den Schriftdesignern bei hochwertigen Schrift-Fonts aufwendig konstruiert und digitalisiert und stellen keine einfache Verzerrung des normalen Standardschnittes dar! Das macht eine hochwertige Schrift teuer beim Erwerb.
Bei „billigen“ Schriften gibt es meist nur wenige Schnitte zum Normal-Schnitt. Etwaige andere Schnitte werden dann meist mit dem Rechner durch bloße Verzerrung der Schrift erzeugt.
Adobe Type Library: www.adobe.com/type
Agfa | Monotype: www.monotype.com
FontShop Berlin: www.fontshop.de
ITC: www.itcfonts.com
Letraset: www.letraset.com
Linotype Library: www.linotypelibrary.com
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Schriftgröße/Schriftgrad
Der Schriftgrad bezeichnet die Größe einer Schrift.
Eine verbindliche Bemessungsgrundlage existiert aber nicht. Manche Hersteller von Schriften messen z. B. die Versalhöhe (von der Grundlinie zur H-Linie), andere von der Oberlänge (k-Linie) bis zur Unterlänge der Minuskel. Zur Zeit des Bleisatzes entsprach die Schriftgrad der Kegelhöhe (Buchstabenhöhe + Zuschlag oben und unten)
Schriftgrößen sind also kein Fixum! Sie variieren von Schrift zu Schrift und von System zu System, bzw. Hersteller.
Auch können Zeilenabstand und Laufweite einer Schrift diese größer oder kleiner wirken lassen. Ein fetter Schnitt wirkt neben einem normalen Schnitt immer etwas kleiner, weil die Buchstabeninnenräume kleiner sind.
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Schriftgröße/Schriftgrad
MaßeinheitenDie beidenwichtigsten sindheute der DTP-Punktund der Didot-Punkt.
Bildschirm-Typografie: Pixel
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Quellen
Adrian Frutiger„Der Mensch und seine Zeichen“3. Auflage 1991, Weiss Verlag GmbH, Dreieich
Manfred Simoneit„Typographisches Gestalten“Polygraph Verlag Frankfurt am Main3. Auflage, 1989
Cyrus Dominik Khazaeli„Crashkurs Typo und Layout“
Rowohlt, 1995
Jürgen Gulbins, Christine Kahrmann„Mut zur Typographie“Springer Verlag Berlin Heidelberg New York2. Auflage, 2000
http://www.typolexikon.de/Das Lexikon der Deutsche Typographie
http://www.desig-n.de/
beinhaltet Glossare über: typografie & werbung & suchmaschinen & internetsmilies& farben & musik