Post on 05-Apr-2015
ZUM VERSTÄNDNIS ATMOSPHÄRISCHER WELLEN
Jörg DummannSymposium „Mittelgebirgswellen“
5. Februar 2011, Institut für Meteorologie und Klimatologie der Humboldt Universität Hannover
Brauchen wir neue Denkmodelle?
+-Temperatur
VertikaleSchwingung
HorizontaleWellenausbreit
ung
„Transversalwelle“
Höhe
+ =
durch hydro-statische
Kräfte
durch seitliche Reibung
...wegen des
Fehlens ausreichender
innerer Reibung (z.B.) in Gasen nicht existent!
Quelle der Animation folgt...!
Leewellen (Gebirgswellen)
Das verbreitete, hydrostatische Denkmodell…
• zeigt keine “stehende Welle”, sondern eine vom Wind versetzte Schwingung,
• versagt bei der Erklärung von zu beobachtenden Phänomenen:
• Wellen formieren sich oberhalb einer (thermisch!) turbulent durchmischten Schicht Der Einstieg in diese Wellen ist in niedrigen Höhen (Windenstart) nicht möglich.• Die vollständig laminare Strömung der Welle ist durch Auslenkung von Luftpaketen ausgehend vom unregelmäßigen Relief nicht zu erklären.
(Eine seitliche Ausbreitung der vertikalen Schwingung ist zudem physikalisch unmöglich)
• Über dem Bergrücken selbst bildet sich trotz vertikaler Auslenkung der Strömung keine Welle
Foto
: A
nd
reas
Gid
de, LS
V H
am
eln
Scherungswellen(Scherwellen, Inversionswellen)
…sind als “externe Schwerewellen” bzgl. Ihrer Entstehung und Ausbreitung an Grenzflächen (Temperatur- also Dichtesprungschichten, i.e. Inversionen) der Atmosphäre gebunden.
“Interne Schwerewellen“ dagegen entstehen in stabilen SchichtungenIhre Ausbreitung kann in alle Richtungen des Raumes (außer der Senkrechten) erfolgen.
Beide Fotos: Jörg Dummann
http://www.ucar.edu/communications/staffnotes/0105/WxClds12b_36.jpg
Scherungswellen(Scherwellen, Inversionswellen)
Das verbreitete, hydrostatische Denkmodell versagt vollständig bei der Erklärung des Phänomens, dass durch ausschließlich horizontale Energiezufuhr eine vertikale Schwingung, die sich horizontal ausbreitet, entstehen kann.
Horizontale Schwingung
HorizontaleWellenausbreit
ung
„Longitudinalwelle “
(Druckwelle, Kompressionswelle)
+ =
durch Kompression
/Dekompressi
on
durch Weitergabe
von Impulsenergi
e
+-Temperatur
Höhe
...existent auch in
reibungsarmen Medien, z.B.
Gasen!
Quelle der Animation folgt...!
Longitudinalwellen in geschichteten Fluiden
erscheinen als Mischform aus Longitudinal- und (Pseudo-) Transversalwellen.
Quelle der Animation folgt...!
Longitudinalwellen in geschichteten Fluiden
erscheinen als Mischform aus Longitudinal- und (Pseudo-) Transversalwellen.
W. Georgii, 1927, S. 25
D. Etling, 2008, S. 195
Quelle der Animation folgt...!
H T
Dieses Denkmodell…
• zeigt eine “stehende Welle”
• erklärt zu beobachtende Phänomene:
• das Formieren von laminaren Leewellen oberhalb einer (ggfs. thermisch!) turbulent durchmischten Schicht Ggfs. die Unerreichbarkeit dieser Wellen aus niedrigen Höhen (Windenstart).• Die vollständig laminare Strömung der Welle oberhalb der atmosphärischen Grenzfläche.• Das thermodynamisch unerklärbare Herabsteigen des Föhns in die Täler, sowie Föhnstürme (Downslope Windstorms) an Leehängen
• Den Rotor nicht als idealisiertes “Rollenlager der Strömung”, sondern als Teil der Welle
Leewellen (Gebirgswellen)
Video: Jörg Dummann – Mit Dank an das DLR Göttingen, dass wir den Nachbau des Prandtl-Kanals für diesen Kleinen Versuch nutzen durften.Näheres: http://www.dlr.de/schoollab/PortalData/24/Resources/dokumente/go/prandtl.pdf
Foto: Jürgen Dittmar, AT Klix