Post on 05-Apr-2015
WS 2008/09Die Entwicklung von Geschlechts-
unterschieden
Doris Bischof-KöhlerEntwickl. Psy. LMU
www.bischof.com© Doris Bischof-Köhler
Hauptfachpsychologen: Hauptfachpsychologen: Seminar: 4 Pkte nach Anlage 2 oder 3 DPOSeminar: 4 Pkte nach Anlage 2 oder 3 DPO
Nebenfachstudierende:Nebenfachstudierende:ProseminarscheinProseminarschein
Klausur und regelmäßige TeilnahmeKlausur und regelmäßige Teilnahme
„„Von Natur aus anders.Von Natur aus anders.Die Psychologie der Geschlechts-Die Psychologie der Geschlechts-
unterschiede“ unterschiede“ Stuttgart, KohlhammerStuttgart, Kohlhammer
3. Aufl. 20063. Aufl. 2006
Doris Bischof-KöhlerDoris Bischof-Köhler
Die Kapitel- und Seitenangaben in den FolienDie Kapitel- und Seitenangaben in den Folienbeziehen sich auf dieses Buchbeziehen sich auf dieses Buch
Kulturübergreifende Geschl.stereotypeKulturübergreifende Geschl.stereotypeWilliams & Best: 90% v. 30 Ländern, je 2/3 d. BefragtenWilliams & Best: 90% v. 30 Ländern, je 2/3 d. Befragten
Herzlich, attraktiv, abhängig, Herzlich, attraktiv, abhängig, träumerisch, emotional, träumerisch, emotional, furchtsam, sensibel, furchtsam, sensibel, gefühlsbetont,gefühlsbetont,weichherzig, unterwürfig, weichherzig, unterwürfig, abergläubig, schwachabergläubig, schwach
Aktiv, dominant, aggressiv,Aktiv, dominant, aggressiv,selbstherrlich, mutig, wagemutig,selbstherrlich, mutig, wagemutig,abenteuerlich, unternehmungslustig, abenteuerlich, unternehmungslustig, kraftvoll, unabhängig, progressiv, weise,kraftvoll, unabhängig, progressiv, weise,robust, hart, streng, stark, unemotionalrobust, hart, streng, stark, unemotional
Maccoby & Jacklin (1974)The Psychology of Sex differences
„Viele populäre Überzeugungen über die psychologische Eigenart der beiden Geschlechter haben erwiesenermaßen nur eine geringe oderüberhaupt keine Grundlage.
Der Grund, warum solche Mythen dennoch aufrechterhalten werden, liegt darin, daß Stereotype eine somachtvolle Wirkung haben.“ (1.Kap.)
• • AggressionAggression
Geschlechtsunterschiede Geschlechtsunterschiede nach nach Maccoby & Jacklin (1974)Maccoby & Jacklin (1974)
• • SprachfähigkeitSprachfähigkeit
• • visuell-räumliche Vorstellungvisuell-räumliche Vorstellung
• • Mathematisches DenkenMathematisches Denken
1. Kap.1. Kap.
• • Soziale Nähe Soziale Nähe
Zusätzliche Unterschiede aufgrund einer Zusätzliche Unterschiede aufgrund einer Revision des Materials von Maccoby & Revision des Materials von Maccoby & Jacklin :Jacklin :
• • Unternehmungslust, Unternehmungslust, Explorativität Explorativität
• • DominanzDominanz
• • ImpulsivitätImpulsivität
• • Selbstvertrauen, Ängstlichkeit Selbstvertrauen, Ängstlichkeit 1. Kap.1. Kap.
J. Block (1976)J. Block (1976)Issues, problems and pitfalls in Issues, problems and pitfalls in assessing sex differencesassessing sex differences
„„Meiner Meinung nach wird man den populärenMeiner Meinung nach wird man den populärenÜberzeugungen und Mythen über Geschlechts-Überzeugungen und Mythen über Geschlechts-Unterschiede, auf die sich Maccoby & JacklinUnterschiede, auf die sich Maccoby & Jacklinbeziehen, nicht gerecht, beziehen, nicht gerecht, wenn man nur auf wenn man nur auf die Durchschlagkraft und Überzeugungsmachtdie Durchschlagkraft und Überzeugungsmachtvon Stereotypen hinweist.von Stereotypen hinweist.
Selbst wenn Stereotypen nur Mythen zur Selbst wenn Stereotypen nur Mythen zur Grundlage haben, Grundlage haben, so könnten darin doch scharfsichtige so könnten darin doch scharfsichtige und kulturell vielfach und kulturell vielfach bestätigte Wahrheiten zum Ausdruck kommen.“bestätigte Wahrheiten zum Ausdruck kommen.“
J. BlockJ. Block
Nicht berücksichtigt, obwohl mittlere bis hohe Effektstärken:
Geschlechtsunterschiede nach Hyde (2005)
• Motorik (Werfen)
• Sexualität (Masturbation, unverbindl. Sex)• Aggression (physische)
Review von 46 Metaanalysen
Räumliche Wahrnehmung, mentale Rotation, DurchsetzungsorientiertheitBuchstabieren, Fürsorglichkeit, Beziehungsaggression1. Kap
Erziehungsziele der KinderlädenErziehungsziele der Kinderläden
Nickel & Schmidt-Denter, 1980Nickel & Schmidt-Denter, 198040 Kinderläden, 31 Kindergärten, 401 Kinder 40 Kinderläden, 31 Kindergärten, 401 Kinder
Nicht-Einübung Nicht-Einübung traditioneller Geschlechtsrollentraditioneller Geschlechtsrollen
Förderung nicht-aggressiver Förderung nicht-aggressiver KonfliktbewältigungKonfliktbewältigung
Kap. 2Kap. 2
Mißverständnisse bezügl. „Veranlagung“Mißverständnisse bezügl. „Veranlagung“
3. Fehlen von Eigenschaften 3. Fehlen von Eigenschaften als Basis für Diskriminierungals Basis für Diskriminierung
1. 1. Veranlagung bedeutet Festgelegtsein, Veranlagung bedeutet Festgelegtsein,
2. 2. Naturgegeben Naturgegeben = Basis für gesellschaftlichen Norm. = Basis für gesellschaftlichen Norm.
3. Kap.3. Kap.
Um die Annahme einer „biologischen“Um die Annahme einer „biologischen“Verursachung zu rechtfertigen, Verursachung zu rechtfertigen, müßten die Unterschiede müßten die Unterschiede regelmäßig, deutlichregelmäßig, deutlich und und zuverlässigzuverlässig bei allen Kulturen auftreten.bei allen Kulturen auftreten.
Ist dies nicht der Fall, kann man behaupten, Ist dies nicht der Fall, kann man behaupten, daß die Kultur gegenläufig gewirkt habe. daß die Kultur gegenläufig gewirkt habe. Wenn man aber erst einmal zugestehe, daßWenn man aber erst einmal zugestehe, daßdie Kultur die Natur überspiele, dann die Kultur die Natur überspiele, dann befindet man sich, was die Verursachung befindet man sich, was die Verursachung betrifft, im Bereich völliger Spekulation.betrifft, im Bereich völliger Spekulation.
Hagemann-White, 1984Hagemann-White, 1984
Will die biologische Erklärung sich aufWill die biologische Erklärung sich aufempirische Regelmäßigkeit beziehen, empirische Regelmäßigkeit beziehen, so müßten die gefundenen Unterschiedeso müßten die gefundenen Unterschiedeausreichend großausreichend groß sein, sein, um mit der Wirkungsweise um mit der Wirkungsweise biologischer Mechanismen vereinbar zu sein. biologischer Mechanismen vereinbar zu sein.
Hagemann-White, 1984Hagemann-White, 1984
3. Kap3. Kap
Test bestanden
1:2
erreichtePunktzahl
AnzahlPersonen
Limit
3. Kap3. Kap
Einstellungen zur Einstellungen zur „Biologie“„Biologie“
1) 1) Rollenteilung aufgrund der mit derRollenteilung aufgrund der mit der Fortpflanzung verbundenenFortpflanzung verbundenen FunktionenFunktionen
2) Geschlecht als Inszenierung /Konstruktion 2) Geschlecht als Inszenierung /Konstruktion
2. Kap.2. Kap.
GleichbehandlungGleichbehandlung wäre nur bei wäre nur beitatsächlicher tatsächlicher AnlagegleichheitAnlagegleichheit angebracht angebracht
Wenn dagegen Wenn dagegen AnlageunterschiedeAnlageunterschiede bestehen, bestehen,dann ist Gleichbehandlung dann ist Gleichbehandlung kontraproduktivkontraproduktiv
ElternEltern
KindKind
S.103S.103
3. Kap.3. Kap.
Moralistischer Trugschluß:Moralistischer Trugschluß:Sollen bestimmt SeinSollen bestimmt Sein
„„weil nicht sein darf, weil nicht sein darf, was nicht sein soll“ was nicht sein soll“
Verhältnis von Verhältnis von Biologie und MoralBiologie und Moral
Naturalistischer Trugschluß:Naturalistischer Trugschluß:Sein bestimmt SollenSein bestimmt Sollen
Lernen können wir prinzipiell alles, Lernen können wir prinzipiell alles, auch wenn es unserer Veranlagungauch wenn es unserer Veranlagungnicht entsprichtnicht entspricht
Aber was der VeranlagungAber was der Veranlagungentgegenkommt,entgegenkommt,lernen wir leichterlernen wir leichterund haben mehr Spaß daranund haben mehr Spaß daran
••
••
Veranlagung legt nicht festVeranlagung legt nicht fest••
3. Kap.3. Kap.
• • Kognitive Theorien, Kohlberg Kognitive Theorien, Kohlberg (6. (6. Kap.) Kap.)
IITheorien z. GeschlechtsrollenübernahmeTheorien z. Geschlechtsrollenübernahme
• • Dressur und Nachahmung Dressur und Nachahmung (5. (5. Kap.)Kap.)
• • Freud, Psychoanalyse Freud, Psychoanalyse (4. Kap.)(4. Kap.)
• • Geschlechtsidentität Geschlechtsidentität (6. (6. Kap.)Kap.)
• • Stereotypen u. Stereotypen u. Rollenverhalten Rollenverhalten (7. Kap.)(7. Kap.)
• • Präferenzen Präferenzen (8. Kap.)(8. Kap.)
Menschl. Phylogenese Menschl. Phylogenese (11. Kap.)(11. Kap.)Kriterien für die Partnerwahl Kriterien für die Partnerwahl (11. (11.
Kap.)Kap.)Kulturvergleich Kulturvergleich (12. u. 13. Kap.)(12. u. 13. Kap.)
IIIIBiologische Herleitung Biologische Herleitung
geschlechtstyp. Verhaltensdispositionengeschlechtstyp. Verhaltensdispositionen
Indizien für geschlechtstyp. DispositionenIndizien für geschlechtstyp. Dispositionen beim Menschen: beim Menschen:
Evolutionsbiol. Begründung: Evolutionsbiol. Begründung: Parentale Investition Parentale Investition (9. u. 10. Kap.)(9. u. 10. Kap.)
Individuelle Ontogenese der Geschlechter Individuelle Ontogenese der Geschlechter (14.K.)(14.K.)Geschelchtsidentität u. sex. Orientierung Geschelchtsidentität u. sex. Orientierung (15.K.)(15.K.)
• • Geborgenheit und Neugier (21. Geborgenheit und Neugier (21. Kap.)Kap.)
IIIIIIInteraktion biologischerInteraktion biologischer
und soziokultureller Faktoren bei derund soziokultureller Faktoren bei derEntwicklung in verschiedenen Entwicklung in verschiedenen
BereichenBereichen
• • Selbstvertrauen Selbstvertrauen (19. u. 20. Kap.)(19. u. 20. Kap.) • • Unterschiede im Denken Unterschiede im Denken (17. u. 18. Kap.)(17. u. 18. Kap.)
• • Dominanz (Macht, Aggression) und Dominanz (Macht, Aggression) und Geltung Geltung (22. u. 23. Kap.)(22. u. 23. Kap.)• • Fürsorge und Verantwortlichkeit Fürsorge und Verantwortlichkeit (24. Kap)(24. Kap) • Moralität • Moralität (25. Kap.)(25. Kap.)
1) 1) ÖdipuskomplexÖdipuskomplex
GeschlechtsrollenübernahmeGeschlechtsrollenübernahmenach Freudnach Freud
Jungen Jungen
2) Überwindung d. 2) Überwindung d. ÖK durch den ÖK durch den KastrationskomplKastrationskomplexexKonsequenzen:Konsequenzen:1) Übernahme moralischer Werte: 1) Übernahme moralischer Werte:
Über-IchÜber-Ich2) Übernahme der Geschlechtsrolle2) Übernahme der Geschlechtsrolle
Mädchen Mädchen KastrationsrealitäKastrationsrealitättPenisneidPenisneidPendant zumPendant zumÖdipuskomplexÖdipuskomplex