Post on 09-Aug-2019
Was wissen wir über die Anpassungsfähigkeit von Arten an den Kli d l?Klimawandel?
Dennis Rödder
roedder@uni-trier.de
Global warmingJahrestrends seit 1976Universität Trier, Fach BiogeographieJahrestrends seit 1976
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Walther et al. 2002, Nature
Universität Trier, Fach Biogeographie
Klimaveränderung
Phänologische Demographische Geographische EvolutivePhänologischeReaktion
Demographische Reaktion
GeographischeReaktion
EvolutiveReaktion
Änderung der Arteninteraktion
GeographischeGeographischeFolgereaktion Extinktion
Universität Trier, Fach Biogeographie
Klimaveränderung
Phänologische Demographische Geographische EvolutivePhänologischeReaktion
Demographische Reaktion
GeographischeReaktion
EvolutiveReaktion
Änderung der Arteninteraktion
GeographischeGeographischeFolgereaktion Extinktion
Ökologische NischeUniversität Trier, Fach Biogeographie
Ökologische NischeUniversität Trier, Fach Biogeographie
Universität Trier, Fach Biogeographie
Phänologische Reaktionen bei Amphibien
nach Henle et al. (im Druck), ergänzt
Ökologische NischeUniversität Trier, Fach Biogeographie
Stenseth & Mysterud (2002), PNAS
Universität Trier, Fach Biogeographie
Klimaveränderung
Phänologische Demographische Geographische EvolutivePhänologischeReaktion
Demographische Reaktion
GeographischeReaktion
EvolutiveReaktion
Änderung der Arteninteraktion
GeographischeGeographischeFolgereaktion Extinktion
Universität Trier, Fach Biogeographie
Demographische Reaktionen Demographische Reaktionen
Wachsen und Sterben - kritische Phasen im Leben einer Population -
Nt = N0 + B - M + I - E
I = Immigration E = Emigration
Universität Trier, Fach Biogeographie
Demographische Reaktionen
Wachsen und Sterben - kritische Phasen im Leben einer Population -
Nt = N0 + B - M - I - E
B = Wachstumsrate M = Sterberate
Universität Trier, Fach Biogeographie
Demographische Reaktionen bei Amphibien
Wachstum + Reife
mm
Larval-entwicklungmbFertilität entwicklungml
b
me
Embryonalentwicklung
Ökologische NischeUniversität Trier, Fach Biogeographie
Si d diSind die fetten Jahre
vorbei?
Reading 2007, Oecologia
Ökologische NischeUniversität Trier, Fach Biogeographie
Si d diSind die fetten Jahre
vorbei?
Reading 2007, Oecologia
Ökologische NischeUniversität Trier, Fach Biogeographie
Si d diSind die fetten Jahre
vorbei?
Reading 2007, Oecologia
Ökologische NischeUniversität Trier, Fach Biogeographie
Si d diSind die fetten Jahre
vorbei?
Bosch et al. (2007), Proc. Royal Soc. B.
Universität Trier, Fach Biogeographie
Demographische Reaktionen bei Amphibien
Höhere Temperaturen …
bewirken unter anderem ...
... eine schnellere Embryonalentwicklung m ↓... eine schnellere Embryonalentwicklung
... eine frühere Metamorphose
i kl i M t h öß
me ↓
ml ↓
↑... eine kleinere Metamorphosegröße
... eine größere Hibernationsgröße mm ↓
↓
mm ↑
... eine frühere Geschlechtsreife mm ↓
... eine geringere Reifegröße b ↓
Universität Trier, Fach Biogeographie
Demographische Reaktionen bei Amphibien
Höhere Temperaturen …
bewirken unter anderem ...
... eine schnellere Embryonalentwicklung m ↓... eine schnellere Embryonalentwicklung
... eine frühere Metamorphose
kl i M t h öß
me ↓
ml ↓
↑k bi i ht h b... kleinerer Metamorphosegröße
... größere Hibernationsgröße mm ↓
↓
mm ↑… kaum bis gar nicht vorhersagbare demographische Veränderungen!
... eine frühere Geschlechtsreife mm ↓
... eine geringere Reifegröße b ↓
g p g
Universität Trier, Fach Biogeographie
Klimaveränderung
Phänologische Demographische Geographische EvolutivePhänologischeReaktion
Demographische Reaktion
GeographischeReaktion
EvolutiveReaktion
Änderung der Arteninteraktion
GeographischeGeographischeFolgereaktion Extinktion
Global warming – das große Artensterben?Universität Trier, Fach Biogeographie
IPCC 2007IPCC, 2007
Nische breit genug?Universität Trier, Fach Biogeographie
Realisierte Spanne
Fundamentale Nische
Temperatur
Nische breit genug?Universität Trier, Fach Biogeographie
Realisierte Spanne
Fundamentale Nische
Temperatur
Bei Erwärmung
Temperatur
Nische breit genug?Universität Trier, Fach Biogeographie
Realisierte Spanne
Fundamentale Nische
Temperatur
Bei Erwärmung
Temperatur
Universität Trier, Fach Biogeographie
Ökologische NischenmodellierungUniversität Trier, Fach Biogeographie
DOMAIN
BIOMOD
viele heuristische Verfahren, teilweise GIS-basierte Software, auch freeware
Modellierungsprozesse müssen stets kritisch hinterfragt werden Good
idea, interpretierbar; obwohl mathematisch
einwandfrei (AUC) manchmal biologisch unbedeutend
,but …
u bedeu e d
diverse ‘pit falls’ (z.B. Parameterwahl, Autokorrelation)
Modelle liefern Ideen
Welche Variablen?Universität Trier, Fach Biogeographie
Trachemys scripta Osteopilus septentrionalis
Eleutherodactylus coqui Boiga irregularis
Welche Variablen?Universität Trier, Fach Biogeographie
Mögliche Verbreitung von Trachemys scripta
- 375 native Populationen
205 invasive Populationen- 205 invasive Populationen
- ‚Standard‘ Prädiktoren
- 5 Prädiktoren speziell auf die Ökologie abgestimmt
‘annual mean temperature’ (Bio1) ‘maximumannual mean temperature (Bio1), maximum temperature of the warmest month’ (Bio5), ‘minimum temperature of the coldest month’ (Bio6), ‘annual precipitation’ (Bio12) ‘precipitation of the driestprecipitation’ (Bio12), ‘precipitation of the driest quarter’ (Bio17)
Welche Variablen?Universität Trier, Fach Biogeographie
’Standard’ PrädiktorenStandard Prädiktoren
Rödder et al. Biol Inv, submitted
Welche Variablen?Universität Trier, Fach Biogeographie
’Standard’ PrädiktorenStandard Prädiktoren
Rödder et al. Biol Inv, submitted
Welche Variablen?Universität Trier, Fach Biogeographie
‘Natural History’ PrädiktorenNatural History Prädiktoren
Rödder et al. Biol Inv, submitted
Wie gut sind Modelle? Beispiel 1Universität Trier, Fach Biogeographie
Eleutherodactylus coqui
Invasive: Hawaii Native: Puerto Rico
Selbst in Fällen wo das Klima nicht der limitierede Faktor für die
Rödder, North-West J Zool (2009)
Verbreitung ist, können die Modelle erfolgreich angewendet werden
Wie gut sind Modelle? Beispiel 1Universität Trier, Fach Biogeographie
Eleutherodactylus coqui
Invasive: Hawaii Native: Puerto Rico
Selbst in Fällen wo das Klima nicht der limitierede Faktor für die
Rödder, North-West J Zool (2009)
Verbreitung ist, können die Modelle erfolgreich angewendet werden
Wie gut sind Modelle? Beispiel 2Universität Trier, Fach Biogeographie
Kubalaubfrosch
Rödder & Weinsheimer, J Nat Hist (2009)
Osteopilus septentrionalis
Wie gut sind Modelle? Beispiel 2Universität Trier, Fach Biogeographie
Invasive Verbreitung Vorhersage basierend aufInvasive Verbreitung Vorhersage basierend auf nativer Verbreitung
Rödder & Weinsheimer, J Nat Hist (2009)
Osteopilus septentrionalis
Gl b l min V änd n n in E pUniversität Trier, Fach Biogeographie
Global warming – Veränderungen in EuropaVerluste Gewinne
TranslokationUniversität Trier, Fach Biogeographie
Beispiel Leptopelis ragazzii
range shiftnicht möglich
Maximum Entropy
21,000 BP (LGM) heute 2 x CO2 (ca. 2100)Weinsheimer & Rödder, Endangered Species Research, submitted
TranslokationUniversität Trier, Fach Biogeographie
Beispiel Leptopelis ragazzii
range shiftnicht möglich
Maximum Entropy
21,000 BP (LGM) heute 2 x CO2 (ca. 2100)Weinsheimer & Rödder, Endangered Species Research, submitted
TranslokationUniversität Trier, Fach Biogeographie
Beispiel Leptopelis ragazzii- Starke Habiatfragmentation behindert Ausbreitung
range shiftnicht möglich
Maximum Entropy
21,000 BP (LGM) heute 2 x CO2 (ca. 2100)Weinsheimer & Rödder, Endangered Species Research, submitted
Universität Trier, Fach Biogeographie
Klimaveränderung
Phänologische Demographische Geographische EvolutivePhänologischeReaktion
Demographische Reaktion
GeographischeReaktion
EvolutiveReaktion
Änderung der Arteninteraktion
GeographischeGeographischeFolgereaktion Extinktion
Universität Trier, Fach Biogeographie
Evolutive Reaktionen?
Prinzipiell können sich Population evolutiv (genetisch) an sich ändernde Umweltbedingungen anpassen:
• Altitudinale (Alpen; Brand & Grossenbacher 1979) und latitudinale (Finnland; Laugen et al. 2003) Anpassung der Larvalentwicklung desAnpassung der Larvalentwicklung des Grasfrosches entlang von Temperaturgradienten.
• Die Geschwindigkeit adaptiver Evolution von ist unbekannt.
• U.a. Abhängigkeit von genetischer Variation und effektiver Populationsgröße (Ne).und effektiver Populationsgröße (Ne).
Universität Trier, Fach Biogeographie
Evolutive Reaktionen bei vielen Arten ?… ?
… als Reaktion auf den Klimawandel können weitgehend ausgeschlossen werden.
Reaktionen im Rahmen ihrer Reaktionsnormen“ sind eher„Reaktionsnormen sind eher
wahrscheinlich.
ZusammenfassungUniversität Trier, Fach Biogeographie
Wirkungsgefüge sind Komplex
Ultimate Faktoren (z B Austrockung von Laichgewässern)- Ultimate Faktoren (z.B. Austrockung von Laichgewässern)
- Subtilere Einflüsse auf demographische Prozesse
- Rückkoppelungen in biologischen Netzwerken
Wie können Arten reagieren?
- Anpassung (niche shift): ???, eher unwahrscheinlich, zu schnell
- gar nicht nötig, da Nische breit genug (niche breadth): ???
- Translokation: horizontal/vertikal (niche conservatism geogr. range shift): Hängt von Habitatvernetzung und Ausbreitungsvermögen
der Art abder Art ab
Universität Trier, Fach Biogeographie
D k
Vielen Dank für Ihre AufmerksamkeitDanksagung
Für gute Zusammenarbeit / Bereitstellung von Daten
Wolfgang Böhme, Joseph Bernardo, Jon Bielby, Jaime Bosch, Matthew Fisher, Trenton W. Garner, Jan Habel, Célio B. F. Haddad, Robert J. Hijmans, Jos Kielgast,
Enrique La Marca, Steffen Reichle, Mirco Solé, Sebastian Schmidtlein, Michael Veith, qSusan F. Walker, Philipp Wagner, Frank Weinsheimer
Für finanzielle Unterstützung
-Graduiertenförderung des Landes Nordrhein-Westfalen-Alexander Koenig Gesellschaft
Universität Trier-Universität Trier-Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde