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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form
Auszug aus:
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Unterrichtsmethoden: Motivierende Unterrichtseinstiege
School-Scout.de
Ideenbörse Sozialkunde/Politik Sekundarstufe, Ausgabe 9, 08/2009
Teil 6: Methoden
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Motivierende Unterrichtseinstiege 6.4
„Wie bringe ich den Gegenstand in den Fragehorizont des Kindes? Wie mache ich ihn für das Kind fragenswert? Wie mache ich den Gegenstand, der als Antwort auf eine Frage zustande kam, wieder zur Frage? Und umgekehrt: Wie erhalte ich das ursprüngliche Fragen des Kindes? Wie beziehe ich dieses Fragen auf meinen Gegenstand? Wie entwickele ich daraus ein Interesse? Wie erwecke ich aus diesem Interesse einen Schaffensdrang? Wie bringe ich das Kind, das Fragen stellt, die einer Beantwortung bedürfen, zum gegenstandsgemäßen Antworten?“
(aus: Heinrich Roth: Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens, Hannover 1957, 12. Aufl. 1970, S. 109 ff.)
I. Definition und Funktion
Der Unterrichtseinstieg setzt einen Prozess der doppelseitigen Annäherung an das Stundenthema in Gang. Er soll die Schüler für das Stundenthema motivieren und das Stundenthema für die Schüler ver-anschaulichen. Die Lehrerlenkung bzw. die Schüleraktivität können dabei unterschiedlich hoch sein.
O wechselseitiges Orientieren: Lehrkraft Schüler und Schüler Lehrkraft
M Motivieren
E Entdecken, was am Thema lohnenswert ist (Erwartungshorizont aufstoßen)
I Informieren
6.4 Motivierende UnterrichtseinstiegeWolfgang Sinz
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Teil 6: Methoden6.4 Motivierende Unterrichtseinstiege
Dabei lässt sich die Grundfunktion des Unterrichtseinstiegs in verschiedene Teilfunktionen unterteilen:
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Dabei lässt sich die Grundfunktion des Unterrichtseinstiegs in verschiedene Teilfunktionen unterteilen:
B. die Verantwortungsbereitschaft der Lernenden dafür, was und wie sie selber lernen wollen, ansprechen und wecken
C. die Lernenden in dem Sinne disziplinieren, dass eine erfolgrei-che und effektive Zusammenarbeit ermöglicht wird (ein Aspekt, der in der Schule sicher eine wesentlichere Rolle spielt als in der Erwachsenenbildung, aber auch hier sollte man ihn nicht völlig vernachlässigen)
D. das Verständnis um die Notwendigkeit regelgeleiteten Zusammenarbeitens hervorrufen und fördern
F. den Lernenden zur Selbsterfahrung innerhalb einer Gruppe ver-helfen und damit sowohl das Selbstvertrauen als auch die Si-cherheit im Umgang mit anderen stärken
E. den Lernenden einen methodensicheren und handlungsorientier-ten Umgang mit dem neuen Thema ermöglichen oder diesen so-gar fordern
A. neugierig machen
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H. zum Kern der Sache führen, also zentrale Aspekte des neuen Themas ansprechen
I. die Lernenden über den geplanten Verlauf der weiteren Einheit informieren und ihnen damit einen genauen Orientierungsrah-men geben
J. die Lust am Lösen von Rätseln wecken
L. vertraute und „lieb gewordene“ Gewohnheiten und Kenntnisse in Frage stellen, verfremden, sogar (scheinbar) abwerten und ab-lehnen, aber auch aufwerten
K. an die Vorerfahrungen und Vorkenntnisse anknüpfen und eine Verbindung zu den neuen Inhalten herstellen, Altes und Neues also vernetzen
G. eine Fragehaltung bei den Lernenden hervorrufen
(nach: Johannes Greving/Liane Paradies: Methoden des Beginnens. Unterrichtseinstiege und Anfangssi-tuationen, in: Wolfgang Sander [Hrsg.]: Handbuch politische Bildung [Schriftenreihe der Bundeszentra-le für politische Bildung, Bd. 476], Bonn 2005, S. 490)
M. allen Lernenden möglichst individuelle Zugänge zum Lernstoff ermöglichen
N. Lernprozesse durch Verlangsamung intensivieren
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Ideenbörse Sozialkunde/Politik Sekundarstufe, Ausgabe 9, 08/2009
Teil 6: Methoden
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Motivierende Unterrichtseinstiege 6.4
II. Das Für und Wider des Unterrichtseinstiegs
„So wie bei einem Schachspiel bereits die Eröffnung oft schon etwas darüber auszu-sagen vermag, ob eine Partie im Hinblick
auf ihren späteren Ausgang erfolgver-sprechend begonnen wurde, so scheint
auch der Erfolg einer Unterrichtsstunde nicht unwesentlich von der Art und Weise abzuhängen, wie der Unterricht eröffnet
wurde.“
(Gerhard Schneider 1997)
Hinter raffinierten Unterrichtseinstiegen steht die Absicht, „ein bestimmtes Thema zu im-
plantieren, von dem angenommen wird, dass die Betroffenen es bei vorzeitiger Bekannt-gabe ablehnten. Möglicherweise resultiert
dieses Bemühen aus den enttäuschenden Er-fahrungen, am Haupteingang wiederholt ab-gewiesen worden zu sein. Unterrichtseinstie-ge dieser Art sind didaktische Kuckuckseier, weil fremde Themen als eigene ausgewiesen
werden“.
(Monika und Joachim Grell 1997)
III. Funktionale Unterscheidungen
a) Phasen des Unterrichtseinstiegs
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II. Das Für und Wider des Unterrichtseinstiegs
„So wie bei einem Schachspiel be-reits die Eröffnung oft schon etwas
darüber auszusagen vermag, ob eine Partie im Hinblick auf ihren späteren Ausgang erfolgversprechend begon-nen wurde, so scheint auch der Er-folg einer Geschichtsstunde nicht
unwesentlich von der Art und Weise abzuhängen, wie der Unterricht er-
öffnet wurde.“
(Gerhard Schneider 1997)
Hinter raffinierten Unterrichtsein-stiegen steht die Absicht, „ein be-
stimmtes Thema zu implantieren, von dem angenommen wird, dass die Be-troffenen es bei vorzeitiger Bekannt-gabe ablehnten. Möglicherweise re-sultiert dieses Bemühen aus den ent-
täuschenden Erfahrungen, am Haupteingang wiederholt abgewie-sen worden zu sein. Unterrichtsein-stiege dieser Art sind didaktische
Kuckuckseier, weil fremde Themen als eigene ausgewiesen werden“.
(Monika und Joachim Grell 1997)
III. Funktionale Unterscheidungen
a) Phasen des Unterrichtseinstiegs
Stundeneröffnungs-Rituale
„Vorphase“(Schmid 1997)
fest institutionalisierte und stets wiederholte Formen des Stun-denbeginns ohne Bezug zu Inhalt und Thema der Stunde
Einstieg in eine Unterrichtsstunde
„Motivationsphase“ / „stoffliches Aufwärmen“ (Schmid 1997) (Paradies/Greving 1997)
Einführung, die in ihrer thematischen Reichweite die soeben begonnene Stunde umfasst
Einführung in eine Lehrplaneinheit
„eigentlicher Unterrichtseinstieg“ (Paradies/Greving 1997)
komplexere Formen der Hinführung zu einem Thema, die meist eine ganze Unterrichtsstunde in Anspruch nehmen
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Teil 6: Methoden6.4 Motivierende Unterrichtseinstiege
b) Grundformen des Unterrichtseinstiegs nach Hilbert Meyer
IV. Literatur
• Geißler, Karlheinz A.: Anfangssituationen. Was man tun und besser lassen sollte, Beltz Verlag, Weinheim/Basel 1999, 9. Aufl.
• Grell, Jochen und Monika: Unterrichtsrezepte, Beltz Verlag, Weinheim/Basel 2000
• Greving, Johannes/Paradies, Liane: Unterrichtseinstiege. Ein Praxis- und Studienbuch, Cornelsen Verlag, Berlin 1996
• Greving, Johannes/Paradies, Liane: Methoden des Beginnens. Unterrichtseinstiege und Anfangssi-tuationen, in: Wolfgang Sander (Hrsg.): Handbuch politische Bildung [Schriftenreihe der Bundes-zentrale für politische Bildung, Bd. 476], Bonn 2005
• Meyer, Hilbert: Unterrichtsmethoden. Band 2. Praxisband, Cornelsen Verlag, Frankfurt a.M. 1994
• Schneider, Gerhard: Gelungene Einstiege. Voraussetzung für erfolgreiche Geschichtsstunden, Wochenschau Verlag, Schwalbach/Taunus 1999
• Thömmes, Arthur: Produktive Unterrichtseinstiege. 100 motivierende Methoden für die Sekundar-stufe, Verlag an der Ruhr, Mühlheim an der Ruhr 2005
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b) Grundformen des Unterrichtseinstiegs nach Hilbert Meyer
IV. Literatur
� Geißler, Karlheinz A.: Anfangssituationen. Was man tun und besser lassen sollte, Beltz Verlag, Weinheim/Basel 1999, 9. Aufl.
� Grell, Jochen und Monika: Unterrichtsrezepte, Beltz Verlag, Weinheim/Basel 2000
� Greving, Johannes/Liane Paradis: Unterrichtseinstiege. Ein Praxis- und Studienbuch, Cornelsen Verlag, Berlin 1996
� Greving, Johannes/Liane Paradies: Methoden des Beginnens. Unterrichtseinstiege und Anfangssituationen, in: Wolfgang Sander (Hrsg.): Handbuch politische Bildung [Schrif-tenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 476], Bonn 2005
� Meyer, Hilbert: Unterrichtsmethoden. Band 2. Praxisband, Cornelsen Verlag, Frankfurt a.M. 1994
� Schneider, Gerhard: Gelungene Einstiege. Voraussetzung für erfolgreiche Geschichts-stunden, Wochenschau Verlag, Schwalbach/Taunus 1999
� Thömmes, Arthur: Produktive Unterrichtseinstiege. 100 motivierende Methoden für die Sekundarstufe, Verlag an der Ruhr, Mühlheim an der Ruhr 2005
lehrerzentrierter UE
problemorientierter UE
spielerischer UE
Kennenlernen
schülerorientierter UE
sinnlich-anschaulicher UE
Grundformen des Unterrichtseinstiegs
(nach: Hilbert Meyer: Unterrichtsmethoden. Band 2. Praxisband, Cornelsen Verlag, Frank-furt a.M. 1994)
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Auszug aus:
Das komplette Material finden Sie hier:
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