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8/18/2019 Unterricht Mit BYOD in Flüchtlingsklassen
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Unterricht mit BYOD in Flüchtlingsklassen
Einsatz von Smartphones in der Praxis
Andreas Hofer
2016
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Vorwort
Dieses eBook richtet sich an alle Lehrenden, die in Flüchtlingsklassen tätig sind und im Weiteren an
alle Lehrpersonen die sich für BYOD interessieren. Ich unterrichte zwar erst seit kurzer Zeit in einer
Flüchtlingsklasse, aber ich kann auf 15 Jahre Erfahrung im Einsatz von Technologien (von
Laptopklassen bis hin zu BYOD) zurückblicken und möchte meine Erfahrungen gerne mit
Interessierten teilen.
Seit Februar 2016 unterrichte ich in einer Flüchtlingsklasse, die die offizielle Bezeichnung
“Übergangsklasse” trägt. Da ich als Fremdsprachen-Lehrer eine Neigung zur Multikulturalität habe
und ich diese neue Aufgabe als besonders interessante Herausforderung empfand, freute ich mich
sehr auf den Unterricht in der Flüchtlingsklasse als ich davon erfuhr, dass meine Schule eine solche
bekommen würde und ich darin Englisch unterrichten sollte.
Natürlich bedeutet eine neue Herausforderung auch viel Arbeit. Neue Ideen und Lösungen sindgefragt und die zahlreichen Schwierigkeiten zu überwinden. Dazu gehören extrem inhomogene
Lerner-Niveaus, knappe Ressourcen (z.B. Unterricht ohne Bücher) und letztendlich leider auch die
Tatsache, dass zwischenmenschliche Aspekte nicht immer ganz einfach sind, sei es durch
unterschiedliche Religionen oder durch unterschiedlichen kulturellen Umgang zwischen Männern
und Frauen. Dies erfährt man sehr rasch, wenn man z.B. Peer Learning und das Helfer Prinzip
einsetzen möchte und sich die Teilnehmer kaum bis nur sehr zaghaft aufeinander zubewegen.
Da e-Learning im Unterricht schon immer einer meiner persönlichen Vorlieben war, habe mir es mir
zum Ziel gesetzt meine bisherigen Erfahrungen in diesem Bereich optimal für den Unterricht
einzusetzen, neue Erfahrungen zu machen, und diese in diesem Blog zu teilen.
Obwohl mein Fach Englisch ist, können die Ausführungen und Beispiele natürlich auch auf andere
Fächer, vor allem auf Deutsch als Fremdsprache angewandt werden. Vieles davon kann mehr oder
weniger 1:1 übernommen werden, wobei natürlich bei Open Educational Resources das Angebot für
Deutsch nicht so üppig ist wie für Englisch.
Warum BYOD in einer Flüchtlingsklasse?
In einer Flüchtlingsklasse macht BYOD noch mehr Sinn als im Regelunterricht. Ein wichtiger Grund
dabei sind natürlich die mangelnden Ressourcen, da es wohl eher in den seltensten Fällen möglich ist
eine Flüchtlingsklasse vollständig mit Büchern, Heften oder sogar Tablets auszustatten. Bei meiner
Klasse beschränkt sich die Ausstattung auf einen Kugelschreiber, einen Notizblock, sowie der
mitgebracht Smartphones, über die so gut wie alle Flüchtlinge verfügen.
Darüber hinaus bringt die Inhomogenität die Notwendigkeit zu differenzieren mit. Am einfachstenkann man mit unterschiedlichen Materialien und Tempo differenzieren. Dies ist mit Hilfe des Webs
sehr gut möglich. Dies sei am Beispiel “Listening Comprehension” verdeutlicht: während ein Teil der
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Schüler ein Listening für das Sprachniveau A1 macht, können sich die fortgeschrittenen Schüler mit
Niveau A2 oder sogar B2 beschäftigen. Schüler, die zwischen zwei Niveaus stehen, schaffen oft
Listenings über zwei Niveaus in derselben Zeit wie schwächere Schüler.
Hier eine kurze Zusammenfassung warum BYOD in einer Flüchtlingsklasse Sinn macht:
Smartphones und Basis-Kompetenzen sind vorhanden
Andere Ressourcen sind nur knapp bis gar nicht vorhanden
Die Kompetenzen an einem PC zu arbeiten sind nur teilweise vorhanden
Differenzierung durch unterschiedliche Materialien ist möglich und durch die große
Inhomogenität sogar notwendig
Ein weiterer Grund für den Einsatz von Smartphones ist, dass die Schüler/innen dabei Fähigkeiten
erwerben, die sie zu unabhängigeren Lernern machen. Viele Flüchtlinge verwenden natürlich die
diversen Tools und das Web um ihren eigenen Lernertrag zu steigern, aber die ganze Reichweite an
Möglichkeiten ist ihnen oft nicht bewusst. Zu den ihnen kaum bekannten Möglichkeiten zählen z.B.
Vokabeltrainer wie Quizlet und Podcasts.
Letztendlich ist der Einsatz von Smartphones in Flüchtlingsklassen auch gewinnbringend für die
Lehrenden. In Flüchtlingsklassen ist ohnehin nur bedingt möglich den Lehrplan einzuhalten, da man
sehr schülerzentriert arbeiten muss. Dadurch entfällt der übliche Druck, dass man den Stoffunbedingt durchbringen muss und man erhält die Möglichkeit mehr Neues auszuprobieren bzw.
dadurch bedingt auch Fehler zu machen um aus ihnen zu lernen.
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Flüchtlinge und Smartphones
Einig Zeit lang war dies ein heißes Thema, das sogar in den Medien diskutiert wurde. Als sich die
ersten Flüchtlinge vor fast einem Jahr bei unseren Schülern vorstellten, war die Verwunderung sehr
groß, dass diese über Smartphones verfügten und teilweise mischte sich sogar noch etwas Neid dazu,
da diese Smartphones gelegentlich sogar neuer und besser als die unserer Schüler waren.
Mittlerweile ist es aber so ziemlich allen klar, warum ein Smartphone für Flüchtlinge kein Luxusgut
ist. Smartphones sind für Flüchtlinge wesentliche Geräte, die sie zur Kommunikation mit ihren
Familien und Angehörigen benötigen. Darüber hinaus spielt ein Smartphone einige große Rolle in
vielen Bereichen des Lebens eines Flüchtlings:
• Karten und Navigation• Wörterbücher und Google Translate
• News und Informationen aus der Heimat und der Welt
• Unterhaltung in Form von Musik, Videos und eBooks
Natürlich spielen meine Schüler aus der Flüchtlingsklasse gelegentlich auch, aber alles in allem habe
ich den Eindruck, dass sie am Smartphone manchmal mehr Medienkompetenz aufweisen, als unsere
eigenen Schüler/innen. Genauso wie diese nutzen die jugendlichen Flüchtlinge die Smartphones für
Whatsapp, Facebook und co., aber mehr als unsere benutzen sie diese auch zum Lernen und
installieren so z.B. öfter Lernapps oder suchen öfter in Web nach Informationen.
Für die Praxis im Unterricht bedeutet das, dass man viele Aktivitäten sehr rasch machen kann, ohne
viel erklären zu müssen. Dazu gehören:
Blog aufrufen
Link zu Ressourcen (z.B. Lese- oder Hörverständnis) abrufen
Kahoot Quiz
Google Formulare Umfrage.
Zu den Aktivitäten, die bei mir etwas länger dauerten und ein wenig Erklärung bedurften gehörten:
QR Ralley (Installation eines QR Readers und die Idee Erklären)
Google Slides
Quizlet (Installation und Verwendung der App; die Verwendung via Link und Browser ist
hingegen unproblematischer)
Ausstattung für eine BYOD Klasse
Welche Ausstattung muss eine Klasse haben, um erfolgreich BYOD betreiben zu können? Im
Extremfall könnte man mit den Smartphones, die die Flüchtlinge mitbringen alleine auch schon
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arbeiten, aber das wäre natürlich mühsam. Langsame Internetverbindungen, schnell aufgebrauchte
Guthaben und viel Frust wären wahrscheinlich der Fall. Daher muss zumindest eine gute WLAN-
Verbindung gesichert sein.
Darüber hinaus empfehlt sich noch weiteres Equipment, das in vielen Klassenzimmern bereits
ohnehin verfügbar ist: PC und Beamer. Ich bringe auch noch einen Chromecast Dongle (€39) mit,
über den man via Smartphone auch Fotos, Audio- und Videodateien, sowie Präsentationen streamen
kann (sofern es die entsprechende App unterstützt), sowie bei den meisten Android Geräten auch
den Bildschirm spiegeln kann (um z.B. die Verwendung einer App zu demonstrieren). Alternativ kann
für diese Zwecke auch ein Miracast Gerät verwendet werden, wobei dieser offene Standard leider
von allen Smartphone Modellen unterstützt wird. Allerdings bieten viele Geräte einen einfachen
DLNA Modus an, über den zumindest Medien (Fotos und Videos) gestreamt werden können, auch
wenn man den Bildschirm selbst nicht spiegeln und man auch keine Präsentationen vorführen kann.
Streaming Sticks allgemein funktionieren mit dem HDMI Eingang eines Beamers. Da unsere Beamer
schon älteren Baujahres sind und über keinen HDMI Eingang verfügen, musste ich mir dazu auch
noch einen Adapter besorgen.
Zusätzliche Smartphones: Bei meiner Klasse gab es einen Flüchtling, der kein eigenes Smartphone
hatte. Dies wäre auch nicht unbedingt notwendig, da oft ein Gerät geteilt werden kann (z.B. bei
Lesen, Kahoot oder sogar bei Listening Übungen). Da dies bei der betroffenen Person etwas schwierig
war, schenkte ich ihm einfach ein von mir nicht mehr benutztes Smartphone. Sollten mehrere
benötigt werden, könnte man unter Umständen auch eine Spendenaktion bei den Schülern
durchführen. Mittlerweile haben sehr viele von ihnen schon das zweite oder dritte Smartphone und
in vielen Häusern liegt irgendwo ein ungebrauchteste Smartphone, das durch den SIM Lock unter
Umständen gar nicht mehr als Telefon zu gebrauchen ist, aber sehr wohl noch als „Handcomputer“
geeignet ist.
https://1.bp.blogspot.com/--5sE4aV2r3s/VuXdzqicxHI/AAAAAAAA83I/DI6aWXDN2lYPv4ThtsEyrO8KsP8VyHY9g/s1600/chromcast.jpg
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Backup Devices: Ich nehme auch noch ein eigenes Tablet und ein Chromebook für Ausfälle (z.B. Akku
leer) mit. Einige Aktivtäten (z.B. viel Tippen) lassen sich z.B. mit neueren und größeren Smartphones
noch relativ gut durchführen, während es mit älteren und kleineren Model nicht mehr so gut klappt.
In dem Fall borge ich dann gerne mein Tablet oder Chromebook her. Nicht zu vergessen: der Lehrer
PC kann notfalls natürlich auch benutzt werden.
Die Wahl der Plattform
Eine Plattform zur Weitergabe und zum Austausch von Materialien ist beim sinnvollen Einsatz von
BYOD fast unverzichtbar, denn ohne eine Plattform ist man auf ein paar wenige brauchbare Apps
eingeschränkt. Selbst bei einer Vokabel App wie Quizlet ist es leichter, wenn man den Vokabelsatz via
URL weitergibt, als nach dem Titel zu suchen. Unter Umständen wird dann mit verschieden Daten
gearbeitet, was man ja vermeiden möchte.
Die Möglichkeiten einer Plattform sind heutzutage sehr zahlreich und reichen von Email über
Whatsapp und Facebook Gruppen bis hin zu professionellen LMS, wie Moodle. Ich persönlich würde
für den Anfang von allem abraten, wofür man viel Zeit für Anmeldung und Erklärungen braucht.
Damit würde Software wie Moodle zumindest für den Anfang ausscheiden.
Die allseits beliebten Social Websites und Messenger wie Facebook und Whatsapp sind ebenso mit
Vorsicht zu genießen, denn einige der Schüler/innen möchten möglicherweise nicht mit Angehörigen
anderer Religionen auf FB befreundet sein, oder Telefonnummern hergeben.
Die meiner Meinung nach einfachste und unproblematische Arbeitsweise ist folgende: ein Blog für
die Weitergabe von Materialien (jederzeit schneller Zugriff via Bookmark von den Teilnehmern) und
Weitergabe der Schul-Email Adresse der Lehrperson zum raschen Absammeln von Arbeiten und
Informationen.
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http://english-transitionclass.blogspot.co.at/
Unter Umständen könnte selbst Email problematisch sein. Zunächst kommunizieren viele junge
Menschen heutzutage erst mal gar nicht über E-Mail und zweitens möchten einige der Schüler ihre
Email gar nicht unbedingt weitergeben. Meiner Erfahrung nach möchten gerade die jungen Frauen
wegen ihrer kulturellen Gepflogenheiten keine Kontaktinformationen wie eMail Adresse
weitergeben, zumindest nicht an Männer. Aus diesem Grund wickle ich den eMail Verkehr mit den
männlichen Schülern ab.
Eine Möglichkeit der anonymen Zusammenarbeit bietet Google. Man kann eine Google Doc oder
Google Slide bereitstellen, mit der Einstellung, dass die anonyme Bearbeitung erlaubt ist. Zur
Bearbeitung benötigt man dann werde eine Email Adresse noch ein Login sondern lediglich eine URL,
über die man auf das Dokument zugreift. Falls dies längerfristig unbefriedigend ist, kann man den
Unterricht dann ja auch mittels Moodle, Google Drive, oder eines neutralen Social Networks, wie
Google+ oder Google Groups erweitern.
Nicht aller Anfang ist schwer
Anfangsschwierigkeiten gab es überraschenderweise kaum. Fast alle Flüchtlinge verfügten überSmartphones und kannten sich mit ihren Geräten sehr gut aus. Vorrausetzen kann man zumindestden gleichen Umgang, den man bei unseren Jugendlichen auch gewohnt ist.
Die größte “Anfangs-Hürde” war die URL meines Blogs: http://english-transitionclass.blogspot.co.at/, da diese beim Ersten aufrufen ja eingetippt werden musste und hier einige Tippfehler Problemebereiteten. Allerdings braucht man diese URL nur einmal einzugeben und dann mit einem
Lesezeichen versehen. Viele Browser erkennen in weiterer Folge die URL auch automatisch undschlagen ein Auto-Complete vor.
http://english-transitionclass.blogspot.co.at/http://english-transitionclass.blogspot.co.at/https://3.bp.blogspot.com/-HCeab5dVTZY/VuXnQoNKWUI/AAAAAAAA83g/GaQZSEXpzTQHjkSmIlgoLmdew8ntVK7Jg/s1600/Screenshot+2016-03-13+at+23.16.48.pnghttp://english-transitionclass.blogspot.co.at/http://english-transitionclass.blogspot.co.at/
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Über diesen Blog stelle ich diverse Aktivitäten, wie Texte, Listenings, Mindmaps, Präsentationen undVokabel zur Verfügung. Trotz Vertippen dauerte die Zeit vom Erklären, dass Smartphones für denunseren Englisch-Unterricht eingesetzt werden (etwas Überraschung, aber Zustimmung) bis hin zumAufrufen der ersten digitalen Aktivität (in diesem Fall ein Worksheet „Introducing yourself “ ) wenigerals 15 Minuten und nahm in weiteren Stunden exponentiell ab.
Ein etwas unerwartetes Problem das dabei auftrat war, dass das übliche Helfer-System (die schnellenSchüler helfen den langsameren Schülern) nicht so richtig funktionieren wollte. Der Grund für diezaghafte gegenseitige Hilfe dürfte wohl in religiösen und kulturellen Anschauungen liegen.
Wichtig für den Anfang: keine Aktivitäten die technisch anspruchsvoll sind und auch nicht sehr langedauern. Vermeiden sollte man: Neu-Anmeldungen bei diversen Diensten und Anwendungen, die einelange Erklärung bedürfen.
Leichte Kost zum Anfang – Quizlet und Kahoot
Viele Materialien wie PDF Dateien und Audio Files lassen sich natürlich sehr leicht via Link über einen
Blog teilen. Meiner Erfahrung nach sollte man aber eine Plattform keinesfalls als sogenannte „PDF-
Schleuder“ verwenden. Zu viele Informationen und schwere Kost schrecken erst mal die meisten
Schüler/innen ab. Außerdem eignen sich Smartphones nur sehr bedingt zum Lesen von längeren
Texten.
Daher waren die ersten beiden „Apps“, die ich in meiner BYOD Klasse einführte auch Applikationen,welche den Unterricht eher auflockern sollten. Nämlich Quizlet und Kahoot. Mit diesen beiden Apps
wurde zunächst Vokabular zum Thema „Food“ gelernt und dann mittels eines Kahoot Quizzes ein
Spiel zum Abfragen gespielt. Bei beiden Aktivitäten können sich zwei Schüler/innen ein Smartphone
auch teilen. Bei Kahoot ist dies sogar ein Vorteil, da die Schüler/innen mit ihren Partnern die Lösung
diskutieren und die Vokabel dabei auch gleich aktiv verwenden müssen.
Ein weiterer Aspekt bei beiden Apps ist, dass sie ohne Installation verwendet werden können, da sie
sogenannte HTML5 Applikationen sind. Dies bringt mehrere Vorteile: man verbraucht weniger Zeit
mit der Technik, die durch den Installationsvorgang verursacht wird und man muss sich nicht darum
kümmern, ob die App auch für alle vorhandenen Systeme verfügbar ist.
http://english-transitionclass.blogspot.co.at/2016/02/introducing-yourself.htmlhttp://english-transitionclass.blogspot.co.at/2016/02/introducing-yourself.htmlhttp://english-transitionclass.blogspot.co.at/2016/02/introducing-yourself.htmlhttps://quizlet.com/123949195/food-flash-cards/https://play.kahoot.it/#/?quizId=dda55ea8-cf94-4fd6-b516-5ce6f6587d3chttps://play.kahoot.it/#/?quizId=dda55ea8-cf94-4fd6-b516-5ce6f6587d3chttps://quizlet.com/123949195/food-flash-cards/http://english-transitionclass.blogspot.co.at/2016/02/introducing-yourself.html
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Kahoot ist in vielerlei Hinsicht der ideale Einstieg in BYOD, sowohl für Schüler/innen als auch für
Lehrer/innen. Kahoot ist sehr leicht zu verwenden und die Schüler/innen können innerhalb einer
Minute an einem Quiz teilnehmen. Das Spiel ist so gut wie selbsterklärend und macht den
Schüler/innen riesigen Spaß. Lehrer/innen müssen sich zunächst anmelden und können darauf hinselber sehr leicht Quizzes erstellen, oder auf vorhandene öffentliche Quizzes zurückgreifen. Achtung:
da diese Quizzes von Nutzern erstellt werden, gibt es dabei auch öfters Fehler (z.B. in der
Rechtschreibung).
Tipp: wenn man ein öffentliches Kahoot Quiz nutzen möchte, dann sollte man es in den Favoriten
speichern, damit man es in der Klasse gleich wieder findet.
Zugang für Schüler/innen (keine Anmeldung erforderlich, Spielen über PIN Code):
https://kahoot.it/
Zugang für Lehrer/innen (Anmeldung erforderlich):
https://kahoot.it/https://kahoot.it/
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https://getkahoot.com/
Für den Einsatz mit Flüchtlingen ist Kahoot sehr gut geeignet, da man so gut wie nichts erklären
muss. Bei längeren oder komplizierten Erklärungen muss man immer mit langen Dolmetsch-Phasenrechnen. Außerdem sind bei Kahoot Bilder im Vordergrund und selbst die sprachlich sehr schwachen
Schüler/innen können relativ leicht mitmachen.
Apps mit und ohne Installation
Was Kahoot betrifft so ist die Installation einer App (die für Android und iOS verfügbar ist) erst gar
nicht notwendig. Im Falle von Quizlet gibt es Apps für iOS und Android, aber nicht für Windows
Phone und Blackberry. Diese Tatsache wäre in meinem Fall irrelevant gewesen, da meine
Schüler/innen ohnehin nur Android Smartphones verwenden. Im Allgemeinen ziehe ich es aber vor
im Unterricht ohne spezifische Apps zu arbeiten, ermuntere die Schüler aber dazu sich die Apps
zuhause zu installieren, da ihnen dies diverse Vorteile bringt (z.B. speichern der Vokabelliste und des
Fortschrittes).
Im Allgemeinen vermeide ich die Verwendung von Apps, die eine Installation benötigen. Dies hat
verschiedene Gründe. Zunächst benötigt die Installation einer App immer auch eine nichtunbeträchtliche Zeit im Unterricht. Natürlich kann man die Installation auch als Hausaufgabe geben,
aber einige Schüler vergessen das, und dann braucht man erst recht wieder zusätzliche Zeit während
des Unterrichts.
Ein weiterer Nachtteil bei der Installation von Apps ist natürlich die Verfügbarkeit bei verschiedenen
Betriebssystemen. Als Lehrperson möchte man nicht unbedingt immer die Zeit aufwenden um zu
überprüfen, ob eine App für alle in der Klasse verwendeten Geräte verfügbar ist. Daher sind HTLM(5)
Anwendungen zu bevorzugen (z.B. Google Formulare, Kahoot, Sokrative).
Oft haben die Schüler/innen selbst gar keine besondere Freude, wenn sie Apps für die Schule
installieren müssen, da dies „wertvollen Speicherplatz“ kostet (vor allem wenn das Smartphone nur
über 8GB RAM verfügt). Dieses Problem wird jedoch mit immer größer werdender Speicherkapazität
der Geräte wahrscheinlich bald verschwinden.
Da es natürlich nicht immer möglich ist Apps ohne Installation zu verwenden, lässt sich dies früher
oder später nicht vermeiden. Eine wenige Apps, die ich nicht vermissen möchte und die ich
empfehlen kann sind: Quizlet, QR-Scanner und Google Drive/Google Slides.
Die vielen Möglichkeiten Quizlet im Unterricht einzusetzen
https://getkahoot.com/https://getkahoot.com/
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Quizlet kann man ganz leicht ohne Installation verwenden und einfach via Link auf einen Blog, per
Email oder via QR Code teilen. Z.B. hier die Vokabel die ich für das Thema „Food“ verwendete:
https://quizlet.com/123949195/food-flash-cards/
Die Schüler/innen können darauf hin unmittelbar mit dem Lernen der neuen Vokabel beginnen. Die
Features, die Quizlet (selbst in der Gratis-Version) bietet sind dabei sehr beeindruckend: Aussprache,
Bilder, Markieren von Vokabel (damit braucht man dann nur mehr die unbekannten Vokabel lernen)
und diverse Übungen und Spiele.
Langfristig sollten sich die Schüler/innen trotzdem die App am Smartphone installieren, da sie so
gleich Zugriff auf ihre Vokabel-Sets haben und ihren Fortschritt speichern können. Gerade im Fallevon Flüchtlingen sollte es nicht besonders schwer sein sie davon zu überzeugen, sich diese App zu
installieren:
Gratis
Sie können ihre eigenen Listen erstellen
Sie können damit auch Deutsch lernen (was vielen natürlich wichtiger ist als Englisch zu
lernen)
Man kann die App auch für andere Gegenstände brauchen (Mathe, Chemie Formeln,
Geographie, etc.)
Die App beinhaltet einige unterhaltsame Spiele zum Wiederholen
Für die Lehrer/innen bieten sich im Unterricht für Quizlet mehrere Einsatz-Szenarien:
https://quizlet.com/123949195/food-flash-cards/https://quizlet.com/123949195/food-flash-cards/
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Vokabel-Erklärung als Vorarbeit (pre-teaching activity) zu einem Thema/Text
Vokabel-Lernen als Mittel der Differenzierung
Vokabelspiele zur Auflockerung des Unterrichtes (z.B. in der letzten Stunde)
Picture-Dictionary erstellen (eventuell auch kollaborativ von den Schüler/innen)
Vokabelwiederholung (gemeinsam) am Anfang der Stunde
Vokabel-Tests automatisch rasch erstellen
Die Testfunktion bietet die Möglichkeit rasch automatisierte Tests mit verschiedenen Fragetypen zu
erstellen. Dabei kann man auch die Anzahl der Fragen festlegen. Für eine mündliche Wiederholung
am Stundenanfang bieten sich z.B. 10-15 Multiple-Choice Fragen an (dabei lesen die Schüler/innen
möglichst viele der neuen Wörter!). Für eine schriftliche Wiederholung passen meiner Erfahrung
nach 20 written questions recht gut.
Tipp: Ich speichere mir die URL des Tests immer schon bei der Vorbereitung in ein Google Slide und
kann den Test dann so am Beginn der Stunde für die mündliche Wiederholung gleich aufrufen:
https://quizlet.com/123949195/test?mult_choice=on&prompt-with=1&limit=20
https://quizlet.com/123949195/test?mult_choice=on&prompt-with=1&limit=20https://quizlet.com/123949195/test?mult_choice=on&prompt-with=1&limit=20
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Da dabei jedes Mal andere Vokabel ausgewählt werden, kann man den Link auch in mehreren
aufeinanderfolgenden Stunden wieder verwenden. Die bietet sich vor allem bei Drill-Themen wie
irregular verbs an.
Die Möglichkeit Bilder statt einer zweiten Sprache zu verwenden, ist natürlich in einer
Flüchtlingsklasse, in der nicht alle Schüler/innen eine gemeinsame Sprache sprechen von enormemVorteil. In meiner Klasse werden fünf verschiedene Sprachen gesprochen (Arabisch, Farsi, Kurdisch,
Russisch und Urdu), und nur zwei davon (Arabisch und Farsi) werden von einigen Schüler/innen als
Zweitsprache gesprochen und dienen als Verkehrssprachen.
Quizlet testet derzeit auch ein Gruppenspiel in der Beta-Version, das ähnlich wie Kahoot gespielt
wird. Leider werden dabei alle Schüler zufällig in zwei Gruppen eingeteilt und müssen zusammen
spielen. Die Idee an und für sich ist dabei nicht schlecht, aber ich verwende das Spiel nicht, da ich
fürchten muss, dass die Gruppen etwas „unglücklich“ zusammengesetzt werden. Es wäre natürlich
wünschenswert, wenn Quizlet in Zukunft auch die gleiche Funktionalität wie Kahoot bieten würde.
Differenzieren mit Smartphones
Eine der größten Herausforderungen beim Englisch-Unterricht in einer Flüchtlingsklasse (mehr noch
als beim Deutschunterricht oder anderen Gegenständen) ist die extreme Inhomogenität. Die
Kenntnisse reichen von „fast nicht vorhanden“ bis sehr fortgeschritten.
Sich als Lehrer dabei am Durchschnitt zu orientieren hat dabei nur bedingt Sinn. Oft hat es da mehr
Sinn, wenn man unterschiedliche Aufgaben für unterschiedliche Niveaus gibt. Natürlich ist das ein
erheblicher Mehraufwand für die Lehrperson. Unter Umständen kann man daher auch die
Schüler/innen selbst ihre Materialien und Ziele wählen lassen und als Lehrer eine unterstützende
Rolle einnehmen. Das klappt bei motivierten Schüler/innen recht gut und Flüchtlinge sind zumeist
sehr an ihrem Lernfortschritt interessiert.
Um den Arbeitsaufwand in Grenzen zu halten arbeite ich mit einer Seite des British Council, die
speziell für Jugendliche erstellt ist:
http://learnenglishteens.britishcouncil.org/
Auf dieser Seite können die Jugendlichen zunächst einen Einstufungstest machen, um ihr Niveau zu
erfahren. Bei meinen Flüchtlingen liegt dies zwischen A1 und B2. Nach dem Einstufungstest bat ich
die Schüler für die nächste Stunde Kopfhörer mitzubringen. In der darauffolgenden Stunde konnten
die Schüler Listening Comprehension nach ihren Niveau machen. Einige Schüler, die zwischen zwei
Niveaus lagen, konnten auch mit dem nächst höherem Niveau beginnen.
http://learnenglishteens.britishcouncil.org/http://learnenglishteens.britishcouncil.org/
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Die Inhalte der Listening wurden dann im Kollektiv besprochen, indem die einzelnen Gruppen sich
gegenseitig erzählten, wovon ihre Listenings handelten. Als Lehrer diskutierte ich dann die Listenings,
gab über den Beamer Vokabel, Transcripts oder Visuals zur Unterstützung und nahm die Inhalte als
Ausganspunkt für weitere Diskussionen. Wenn das Thema z.B. Schlaf war, durften zunächst alle
Schüler, die dieses Listening hatten erzählen, woran sie sich erinnerten, danach wurde eine Liste mit
den 5 Tipps aus dem Listening gemeinsam aufgeschrieben und letztendlich wurden die Tipps
diskutiert und besprochen, wie es bei den einzelnen Schülern aussieht (z.B. einschlafen mit Musik,
Verwendung des Smartphones vor dem Einschlafen, etc.)
Der einzige Schüler, für den alle Listening-Aktivitäten zu schwer waren, beschäftigte sich in der
Zwischenzeit mit einer Vokabel-App (Quizlet). Davon profitieren alle ohne durch Unter- oder
Überforderung frustriert sein zu müssen.
„Schüleraustausch“
Eine der ersten Aktivitäten, die ich mit den Schüler/innen meiner Flüchtlingsklasse durchführte warein „Kennen-Lernen“ mit den regulären Schüler/innen unserer Schule. Dabei ging der Wunsch die
Flüchtlinge näher kennen zu lernen erfreulicherweise von den Schüler/innen unserer Schule aus.
Dieser Austausch fand in verschiedenen Formen statt, darunter auch in Form eines „World Cafe“.
Um das Eis ein wenig zu brechen und die Kommunikation etwas zu erleichtern bekamen meine
Englisch Schüler das gleich Arbeitsblatt elektronisch, das auch die Flüchtlinge zum Sich-Vorstellen
Lernen erhalten hatten:
http://english-transitionclass.blogspot.co.at/2016/02/introducing-yourself.html
Aufgabe der Schüler/innen war es dabei das Arbeitsblatt möglichst zu füllen, wobei aber dieKommunikation auf Englisch an sich der wichtigere Aspekt war. D.h. wenn eine Gruppe ein
http://learnenglishteens.britishcouncil.org/skills/listening-skills-practice/good-nights-sleephttp://english-transitionclass.blogspot.co.at/2016/02/introducing-yourself.htmlhttp://english-transitionclass.blogspot.co.at/2016/02/introducing-yourself.htmlhttp://learnenglishteens.britishcouncil.org/skills/listening-skills-practice/good-nights-sleep
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Gesprächsthema fand, das intensiv diskutiert wurde, war es nicht Sinn und Zweck das Thema zu
beenden nur um das Arbeitsblatt zu vervollständigen.
Eine weitere Form war einfach zwei Klassen zu durchmischen und im Sesselkreis zu diskutieren. Aber
diese Form erwies sich eher als kommunikations-hemmend, sodass ich die Flüchtlinge bat kleine
Präsentationen (je nach sprachlichen Fähigkeiten zwischen 30 Sekunden und mehreren Minuten)vorzubereiten. Die Themen reichten dabei vom einfachem Vorstellen bis hin zu Speisen, Traditionen
und anderen kulturellen Informationen zum Herkunftsland.
Die Präsentationen wurden entweder in PowerPoint oder Google Slides erstellt. Viele der Flüchtlinge
sind am Desktop weit weniger geschickt als auf ihren Smartphones und es dauert schon eine Weile
eine PowerPoint Präsentation zu erstellen. Ich bat daher eine Informatik Lehrerin, mir dabei
behilflich zu sein. Die technisch versierteren Schüler/innen kopierten dann die Powerpoint in Google
Drive und stellten sie zuhause in Google Slides fertig.
Es ging dabei natürlich nicht um technisch perfekte Umsetzung, sondern wieder um die
Kommunikation. Eine sinnvolle Folie sollte z.B. den Namen eines Gerichtes, ein Bild und die Zutaten
enthalten.
Mit den Präsentationen klappte die Vorstellung letztendlich viel besser als in einem Sesselkreis. Für
die dargebotenen Präsentationen ernteten die Flüchtlinge dann einen satten Applaus und unsere
regulären Schüler erklärten sich gleich bereit im Gegenzug für die Flüchtlinge Präsentationen mit
österreichischen Themen (Wien, österreichische Küche, etc.) auf Englisch zu erstellen.
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Bilder, Bilder und noch mehr Bilder
Nachdem die Kommunikation in einer mehrsprachigen Klasse nicht immer einfach ist, empfiehlt sich
der Einsatz von möglichst viel Bildmaterial. Dies kommt natürlich auch gerade den Anfängern in einer
Fremdsprache entgegen.
Bilder können in vielen Situationen und für viele Zwecke benutzt werden. Hier sind einige
pädagogische Anwendungen:
Ice-Breaker zu einen Thema
Erklärendes Begleitmaterial
Animierte Gifs zur Illustration
Wortschatzarbeit bis hin zu Picture Dictionary
Kommunikative Spiele
Wiederholung der letzten Stunde (als Erinnerungsstütze).
Bilder sind heutzutage glücklicherweise leicht zu bekommen. Zumeist kommt im Klassenzimmer
einfach eine Google Bildersuche via Beamer zum Einsatz. Und dies nicht nur von Seiten der
Lehrperson, sondern auch sehr häufig von den Flüchtlingen selbst ausgehend. In der Praxis zeigt sich,
dass diese selbst sehr gerne Bilder herzeigen möchten, wenn sie von persönlichen Erlebnissen
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erzählen. Dabei ist der Griff zum Smartphone schon fast instinktiv. Leider ist ein Smartphone in dieser
Situation relativ nutzlos, da der Bildschirm für den Gebrauch im Klassenzimmer einfach zu klein ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Bilder von den Smartphones der Flüchtlinge auf den Beamer
zu projizieren, die fast alle ihr Vor- und Nachteile haben:
Mit USB Kabel an PC anschließen (einfach, aber sehr zeitraubend)
Mittels online Fotoalbum, z.B. Google Fotos (Anmeldung erforderlich, ein wenig kompliziert)
Chromecast oder DLNA (Gerät muss angeschafft werden, Apps müssen den Standard
unterstützen, aber sehr rasch und unkompliziert)
Google Slides (etwas kompliziert, aber keine Anmeldung erforderlich und sehr rasch beim
Herzeigen)
In der Praxis können natürlich, je nach Zweck und Anlass, Mischformen auftreten. Möchte jemand
spontan etwas von Smartphone herzeigen, bleibt oft nur der Weg über das USB Kabel, außer ein
Chromecast Dongle ist permanent vorhanden und die Schüler/innen haben dementsprechende Apps(Google Fotos, Localcast, Avia Player, etc.) auf ihren Geräten (vor)installiert.
Um Zeit während des Unterrichts zu sparen, habe ich daher eine Google Slide angelegt, bei der alle
Schüler/innen ihre eigenen Fotos in Folien hochladen können. Dies funktioniert bequem via URL.
Man muss dabei die Datei zuerst freigeben, und zwar mit der Einstellung „Jeder der über den Link
verfügt darf schreiben). Damit kann ich den Link auf meinem Blog teilen und die Schüler/innen
können die Slide am PC oder Smartphone bearbeiten.
Achtung! Bei der Bearbeitung (nicht beim Betrachten) muss die Google Slide App (gratis für Android
und iOS erhältlich) installiert sein.
Damit entsteht rasch ein online Fotoalbum. Um Zeit zu sparen gab ich als Hausaufgabe auf ein oder
mehrere Fotos hochzuladen. Aber nur wenige der Schüler/innen hatten dabei den Ehrgeiz diese
Aufgabe auch zu erfüllen, also blieb dann noch die Möglichkeit dies im Unterricht zu tun.
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Upload von Fotos via Google Slide App (+ Icon oben rechts verwenden!)
Bilder bieten auch die Möglichkeit zur Differenzierung. Bei einem Spiel habe ich z.B. Gemälde von
bekannten Künstlern, wie Van Gogh über den Beamer gezeigt. Die Schüler/innen saßen sich dabei
paarweise gegenüber, so dass nur ein von ihnen das Bild sah und es seinem Partner beschrieb, der es
dann erkennen sollte. Dabei können die schwächeren Schüler nur einzelne Hauptwörter (wie z.B.
„sun“, „sea“, „stars“) gebrauchen, während die stärkeren Schüler die Möglichkeit zur Elaboration („Inthe background I can see a lot of stars“) haben. Erfolgserlebnisse haben beide, denn die
Schwächeren brauchen sich nicht für eine grammatik-lose Kommunikation zu genieren und wenn
ihnen ein Wort nicht einfällt, macht das auch nichts, weil es ja genügend andere Objekte zu nennen
gibt.
Google Slides und weitere Cloud Applikationen
Wenn Google Apps vorgestellt wird, zeigt man üblicherweise Google Docs als kollaboratives
Dokument vor. Wenn jemand noch nie zuvor gesehen hat, wie ein halbes Dutzend Leute gleichzeitig
an einem Dokument arbeitet, dann hat das oft einen sehr verblüffenden Effekt. Auch meine
Flüchtlinge zeigten sich sichtbar überrascht und versuchten daraufhin gleich ihre ersten Schritte und
waren sehr amüsiert dabei etwas Lustiges zu schreiben, oder ein lustiges Bild hochzuladen.
Der einzige Unterschied zu den üblichen Google Docs Demos, war dabei, dass ich nicht Google Docs,
sondern Google Slides verwende. Google Slides hat sich in der Praxis für mich als viel flexibler alsGoogle Docs erwiesen. Dadurch, dass es getrennte Bereiche (Folien) gibt und man Bilder und Text
frei positionieren kann, kann man Slides gut als multimedialen Flipchart Ersatz verwenden, bzw auch
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als Arbeitsblätter, die dann automatisch eingesammelt werden (Google Slides speichert automatisch
alle Änderungen). Nachdem Slides darüber hinaus auch noch Chromecast fähig ist, kann man fast
von jedem Smartphone Präsentationen starten, Fotos herzeigen und Videos abspielen.
Ich selbst verwende Google Slides für eine Vielzahl an Aktivitäten im Unterricht. Dazu gehören:
Mini-Präsentationen
Mediencontainer (Bilder, eingebettete YouTube Videos, Links zu mp3 Dateien in Google
Drive)
Mindmaps
Herzeigen von Lösungen (zumeist mit Animation oder Rechtecksform zum Abdecken)
Links zu diversen online Aktivtäten wie Quizlet und Kahoot
Dadurch kann ich schon vieles vor dem Unterricht vorbereiten und erspare mir im Unterricht viel
Zeit, die sonst mit der Bedienung von Technologien verloren gehen würde.
Abdecken der Lösungen mit einer rechteckigen Form, die man dann verschieben kann
Google Slides alleine reicht eigentlich schon einmal für den Beginn um die Möglichkeiten von BYOD
enorm zu erweitern und zu vereinfachen. Natürlich können diese Möglichkeiten im Laufe der Zeit
durch weitere Cloud Dienste wie Dropbox, Google Drive, Microsoft OneNote u.ä erweitert werden.
Ich persönlich nutze dabei hauptsächlich Google Dienste für den Einsatz in der Schule, da diese gratis
sind und mit einem Login genutzt werden können. Dazu gehören:
Google Notizen (Erinnerungen und Notizen für den Unterricht, sowie Klassenlisten zum
Abhaken)
Google Fotos (automatisches Hochladen, Backup und Organisieren der Fotos)
Google Play Books (Hochladen von ebooks im PDF und epub Format mit Synchronisation auf
allen Geräten)
Google Drive (alle Materialien für den Unterricht, wie mp3 Dateien und Arbeitsblätter)
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Die Verwendung Google Drive erleichtert natürlich auch die Arbeit für die Flüchtlinge. Diese haben
oft keine USB-Sticks oder möglicherweise keine PCs in ihren Wohnheimen zur Verfügung. Durch die
Verwendung von Google Drive können sie jederzeit ihre Arbeiten am Smartphone abrufen und
weiter bearbeiten.
Multimediale Projekte
Mit meinen regulären Schülern mache ich gerne gelegentlich kleine oder größere multimediale
Projekte, die von Video-Kochbüchern bis hin zu QR-Code Reisführern reichen. Zumeist sind das aberrelative kurze Aktivitäten, wie z.B. Interviews zu Themen wie „Nuclear Energy“ oder kurze Stories wie
„My Halloween Story“.
Mein erstes multimediales Projekt in der Flüchtlingsklasse war ein Video zu einem Videowettbewerb
zum Thema Kinderrechte. Da sich dieses Thema gut zum Diskutieren anbot (Vergleich zwischen
westlichen Ländern und mittlerer Osten), besprachen wir das Thema im Unterricht und die Idee war
es dann, dass jeder zuhause ein kurzes Video machen sollte, in dem er oder sie über ihr eigenes Land
erzählte. Es stellte sich jedoch heraus, dass nur zwei der Schüler/innen (Nicht-Muslime) bereit waren
dies auch zu tun. Vor allem die Muslime, und unter diesen die Mädchen, hatten sehr große
Hemmungen ein Video zu machen.
Schließlich machten wir das Video im Unterricht mit fünf von 13 Teilnehmern, da der Rest nicht im
Bild sein wollte. Da das Video ohnehin kurz sein sollte (30 Sekunden) war es kein Problem dann
dennoch ein Video zustande zu bekommen und obwohl es letztendlich doch eine lustige
Angelegenheit war, werde ich zumindest in diesem Semester keinen zweiten Versuch starten ein
Video zu erstellen.
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Einfacher ging es dann Audio-Aufnahmen zu erstellen, wobei es die Aufgabe war Interviews zu
verschiedenen Themen (je nach Niveau) aufzunehmen. Hier weigerten sich nur mehr zwei der
Teilnehmer im Unterricht mitzumachen.
Im Allgemeinen sind die Flüchtlinge was Aufnahmen betrifft sehr scheu. Nur wenige von ihnen
möchten auf Fotos sein und auf unserer Schulhomepage oder der Facebook Seite der Schuleabgebildet werden. Natürlich respektieren wir diesen Wunsch, aber er erschwert multimediale
Projekte natürlich enorm.
Student-response Systeme
Eine sehr einfache und rasche Anwendung für BYOD-Klassen sind sogenannte Student-response
Systeme. Über Smartphones können die Schüler/innen dabei diverse interaktive Aktivitäten, wie
Umfragen, Abstimmungen und kleine Quizzes durchführen. Eines der beliebtesten Student-Response
Systeme dürfte wohl Sokrative sein. Ich schätze Sokrative sehr, weil es möglich ist, wie bei Kahoot
und Quizlet, im Browser statt in einer dezidierten App mitzumachen.
Zumeist verwende ich jedoch Google Formulare, das es mir vertrauter ist und das ich auch für andere
Zwecke verwende. Dazu zählen z.B. Einsammeln von Daten wie Reisepassnummern und
Telefonnummern für eine Sprachreise, sowie automatisch ausgewertete online Tests. Ein Formular
mit Google Formulare erstellen, ist kaum komplizierter als ein Formular in MS Word zu erstellen unddas Formular kann dann via URL wieder über einen Blog, QR Code u.ä. geteilt werden.
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Anweisungen kurz halten. Abgesehen von Verständnisproblemen machen auch die Codes
Probleme beim Scannen je mehr Text darin steht und je komplexer sie werden.
Wenn Wlan zur Verfügung steht, kann man ganz einfach Materialien wie Word Search,
Kreuzworträtsel, etc. über das Web, oder freigegebene Dateien in Google Drive statt reine
Textangaben verwenden.
Sollte kein WLAN zur Verfügung stehen, oder möchte man lieber Quellen verwenden, die
man auf Papier hat, so braucht man nur einen „Code“ oder geheimes Passwort in den QR
Code packen. Dieser Code kann dann gegen ein Blatt Papier getauscht werden (oder das Blatt
einfach abfotografieren lassen).
Die Codes kann man übrigens sehr einfach über gratis im Web erhältliche QR Generatoren erzeugen.
Z.B. http://goqr.me/, dann ausdrucken und mit Klebeband an der gewünschten Stelle befestigen.
Resümee
Die Wochen, die ich bisher in der Flüchtlingsklasse unterrichtete machten mir großen Spaß. Natürlich
gibt es gelegentlich auch Frust, da ja nicht alles gleich auf Anhieb klappt, wenn man mit neuen
Situationen konfrontiert ist. Gerade was den Technik Einsatz betrifft, bin ich jedoch sehr zufrieden
mit den Ergebnissen und gewonnenen Erfahrungen. Viele meiner langjährig verwendeten e-
Aktivitäten ließen sich sofort umsetzen, wobei ich darauf achtetet möglichst wenig „Technik-
Erklärungen“ geben zu müssen. Besonders freue ich mich natürlich über das Interesse und den Dank
(ist ja bei uns nicht mehr so selbstverständlich) meiner Schüler/innen, gerade was den Einsatz von
Technik im Unterricht betrifft. Sie merken es, wenn man sich um sie bemüht und zeigen das auch.
Auch wenn beim diesem eBook die Technik im Vordergrund steht, so soll hier doch nicht vermittelt
werden, dass sie im Unterricht im Vordergrund stehen sollte. Das Gegenteil ist der Fall, je
„unsichtbarer“ und weiter im Hintergrund der Technik-Einsatz geschieht, desto ertragreicher ist der
Unterricht. Damit dies möglich wird, braucht es oft aber zuvor einiges an Erfahrung und Praxis. Auch
wenn es so aussehen mag, als ob bei mir im Unterricht Großteils mit Smartphones gearbeitet wird, so
hat die Kommunikation den weitaus größeren Anteil am Unterricht.
Meine Erfahrungen der letzten Wochen haben mir gezeigt, dass BYOD die Zukunft des digitalen
Lernens ist. Dieses digitale Lernen hat bereits begonnen und auch wenn es nur sehr langsam
vorwärts geht, ist wohl kaum mehr zu stoppen. Es wird von Lehrpersonen und Schüler/innen neueKompetenzen abverlangen, die nicht nur technischer Art sind, sondern auch Teamfähigkeit, Selbst-
Disziplin und mehr (Vertrauen in) Eigenverantwortung inkludieren.
In dieser Hinsicht freue ich mich, wenn ich meinen Schüler/innen nicht nur Fachkompetenzen
vermittle, sondern sie auch auf ihre Zukunft als digitale Lernende vorbreiten kann. Lehrenden, die
noch Berührungsängste mit digitalen Technologien haben, kann ich nur raten, mit etwas ganz
Einfachem und Unterhaltsamen, wie einem Kahoot Quiz zu beginnen.
In diesem kurzen Buch konnte ich natürlich keine detaillierten technischen Anweisungen geben,
sondern nur grobe Beschreibungen und Tipps aus der Praxis. Aber falls die eine oder andere Aktivitätinteressant erscheint, es gibt zu jedem der Tools zahlreiche Tutorials im Web oder auf YouTube um
mehr darüber zu erfahren. Natürlich bedeutet dabei der Einsatz von digitalen Technologien am
http://goqr.me/http://goqr.me/
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Anfang einen Mehraufwand und etwas Stress seitens der Lehrperson. Aber dieser Mehraufwand
amortisiert sich oft auch sehr rasch, da man die digitalen Unterlagen dann ja wieder sehr rasch ohne
weiteren Aufwand wiederverwenden kann.
Andreas Hofer, März 2016