Post on 05-Jul-2015
ausgearbeitet von
Gerald Czech und Stefan Kammerer
Österreich und Europa IILV-Leiter: Prof. Berger und Prof. Sauer
Tschechien 1989+
Aufbau des Kurzreferats
• Politische Entwicklung
• Der Transformationsprozess
• Wirtschaftliche Entwicklung
• Internationale Integration Tschechiens
• Bilaterale Konflikte
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Gerald Czech und Stefan Kammerer
Tschechien???
• Budweiser
• Temelin
• Benes-Dekrete
• Ab 21. Dezember 2007 ist Tschechien Mitglied der Schengenzone
• 7. Jänner 2008: Regierungschef Mirek Topolánek in Wien
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Die samtene Revolution
• 17. November 1989: Auflösung einer Studentendemonstration Gründung des Bürgerforums
• 10. Dezember 1989: Präsident Gustáv Husák tritt zurück
• 28. Dezember 1989: Alexander Dubcek Präsident der Föderalversammlung
• 29. Dezember 1989: Václav Havel wird zum Präsidenten gewählt
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Transformationsphase
• Tschechoslowakei wird zur Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik
• Tschechische Sozialistische Republik wird zur Tschechischen Republik
• 8. Juni 1990: erste freie Parlamentswahlen
• 1991: Beitritt zum Europarat und EG-Assoziierungsabkommens
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Politische Landschaft I
• Im Parlament vertretene Parteien:
– Demokratische Bürgerpartei (ODS)– Sozialdemokratische Partei (ČSSD) – Kommunistische Partei (KSČM)– Christliche demokratische Volkspartei (KDU-ČSL)– Partei der Grünen (SZ)
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Politische Landschaft II
• Regierungen 1992-2007:
– Václav Klaus (ODS), abgelöst durch Josef Tošovský
– Miloš Zeman (ČSSD)
– Mirek Topolánek (ODS)
• Präsidenten:
– Václav Havel
– Václav Klaus
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Trennung und wirtschaftliche Reformen
• Klaus und Mečiar bestätigen nach der Wahl die schon geplante Trennung
• Verfassung der Tschechischen Republik - demokratischer Rechtsstaat, Grundrechtscharta von 1991 übernommen
• Reformen im Sinne einer liberalen Marktwirtschaft
• Klaus muss aufgrund einer Spendenaffäre zurücktreten, Nachfolger wird Josef Tosovský
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Promotor der ReformenTr
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Gerald Czech und Stefan Kammerer
Erster Finanzminister nach der „samtenen Revolution“ ab 1991 Vizepremier ab der Trennung von der Slowakei 1992 Premierminister. Seit 2003 Staatspräsident:
Orientierte seine wirtschaftsliberale Wirtschaftspolitik an Margret Thatcher, Ronald Reagan, Milton Friedman und Friedrich Hayek
Der Ökonom Václav Klaus
AusgangspositionIn
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Gerald Czech und Stefan Kammerer
• 95% der Wirtschaft verstaatlicht
• hohe Arbeitsproduktivität
(im MOEL-Vergleich)
• Ausgeglichener Staatshaushalt
• Niedrige Auslandsschulden
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Szenario der WirtschaftsreformIn
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Gerald Czech und Stefan Kammerer
• Schocktherapie in wenigen Schritten
• Angst vor dem „dritten Weg“
(Prager Frühling)
• keine breite (akademische) Diskussion der Reform
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Liberalisierung des Außenhandels und der Preise
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Gerald Czech und Stefan Kammerer
„zwei Polster der Wirtschaft“ (Klaus)
1990 dreimalige Abwertung der Krone
1991: innere Konvertibilität
1995: äußere Konvertibilität
Schlagartige Umstellung des Außenhandels von RGW-
Märkten auf westliche Märkte ohne Umstellung der
Produktportfolios
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Privatisierung IIn
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Gerald Czech und Stefan Kammerer
„kleine“ und „große“ Privatisierung:
• Restitution
• Klein- und Mittelunternehmen wurden versteigert
• Anteile an Staatsunternehmen (Buchwert mehrere hundert Mrd. Kronen = mehrere Mrd. €) wurden in der Bevölkerung verteilt. (Voucher- bzw. Kuponprivatisierung)
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Privatisierung IIIn
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Gerald Czech und Stefan Kammerer
„kleine“ und „große“ Privatisierung:
• Klein- und Mittelunternehmen wurden versteigert
• Anteile an Staatsunternehmen (Buchwert mehrere hundert Mrd. Kronen = mehrere Mrd. €) wurden in der Bevölkerung verteilt. (Voucher- bzw.
Kuponprivatisierung)
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Ergebnisse der PrivatisierungIn
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Gerald Czech und Stefan Kammerer
Voucher-Variante
• Zunächst positiv (sozialer Frieden), 8 Millionen TeilnehmerInnen.
• Später fühlten sich 54% der Bevölkerung „betrogen“: Investmentfonds kauften die Vouchers, diese waren im Besitz der Staatsbanken, die selbst per Voucher privatisiert wurden..
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Ergebnisse der Privatisierung IIIn
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Gerald Czech und Stefan Kammerer
„Flucht der Ökonomen vor den Juristen“
• Unternehmen gingen in Konkurs (wurden in den Konkurs geschickt)
• Insidergeschäfte
• 1993 wurde ein Gesetz erlassen, das Privatisierungsentscheidungen von Überprüfungen durch Behörden ausnimmt.
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Privatisierung im Vergleich
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Gerald Czech und Stefan Kammerer
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Tschechien:Relativer Anteil der Privatwirtschaft am BIP
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Quelle: Voráček (1998: 28)
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Versäumnisse der PrivatisierungIn
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Gerald Czech und Stefan Kammerer
• Makroökonomiezentriert
• Juristische Rahmenbedingungen fehlten zum Teil zB: Anlegerschutz
• Soziale Komponenten unterschätzt
• Staatliche Verantwortung wurde nicht wahrgenommen
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Europäische Integration
• Tschechien tritt 1993 erneut dem Europarat bei und wird Mitglied der Vereinten Nationen
• Assoziierungsabkommen mit der EU 1995, im selben Jahr Mitglied der OECD, 1996 erfolgt Antrag auf EU-Mitgliedschaft
• 1997 wird die Deutsch-Tschechische Erklärung verfasst
• 1. Mai 2004: Eintritt in die Europäische Union
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Sicherheitspolitische Integration
• 1991: Nordatlantischer Kooperationsrat, sicherheitspolitischer Dialog mit osteuropäischen Staaten und Russland
• 1994: Partnerschaft für den Frieden, militärische Zusammenarbeit
• 1997: NATO-Gipfel in Madrid, Beitritt von Tschechien, Polen und Ungarn bestätigt
• 1999: Beitritt zur NATO, Motive: Sicherheit durch militärische Integration, Ideologie
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Außenpolitische Kontroversen I
• Benes-Dekrete: Erlass durch tschechische Exilregierung während des 2. Weltkriegs– Vertreibung der deutschen Minderheit nach dem Krieg– Noch heute Konflikte zwischen Vertriebenen und dem
Tschechischen Staat– Wurzeln des Problems reichen bis in die Monarchie– Unterschiedliche völkerrechtliche Handhabung – In Österreich vertraten ÖVP (Schüssel) und FPÖ
(Haider) Interessen der Sudetendeutschen, in Deutschland CSU (Stoiber)
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Außenpolitische Kontroversen II
• Temelin-Problem: Umstrittenes Kernkraftwerk, liegt 50km bzw. 60km von der österreichischen und deutschen Grenze entfernt
– immer wieder Demonstrationen und Grenzblockaden
– Politische Instrumentalisierung (Veto-Diskussion)
– Unterschiedliche Risikobeurteilung
• Melker Protokoll (2001): Abkommen zwischen Tschechien und Österreich, Bedingungen für die Aufrechterhaltung des Betriebs
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