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Tracheostoma-Management
Seminar 11.04.2014
Prof. Dr. Sven Koscielny, Jena Prof. Dr. Jens Büntzel, Nordhausen
Gute Präparation ist Grundlage für Leben nach der
Tracheotomie
Dilatationstracheotmie Klassische Tracheotomie
vor dem Kanülenwechsel
Dilatationstracheostoma
• es fehlen– Nähte– Epithelisierung
• zu beachten– Tiefe Trachea– Schrumpfung
• Es helfen:– Führungs“draht“– Kopfleuchte– langes Spekulum
Nach der Tracheotomie
Klassische Tracheotomie
• Erkennbar an– Seitenfäden
– Stomaföden
– Stoma epithelisiert
• Besonderheiten– häufig entzündet
– Trachea „näher“
– Wechsel leichter
Leitsätze für Anlage
• Notfall oder langfristige Anlage sind eine Indikation für ein klassisches Tracheostoma
• Vorübergehende Beatmung oder Weaning sind Indikationen für eine Punktionstracheotomie
• Jedes Punktionstracheostoma sollte nach vier Wochen in ein klassiches gewandelt werden.
• Jede außerklinische Tracheostoma-Versorgungist nur mit einem klassischen Tracheostomasicher und sinnvoll.
Regelversorgung
• Trachealknüle Biesalski– Außenkanüle
– Innenkanüle
– Konnektor für Beatmung
– Sprachventil
• Sprechkanüle– Außenkanüle (gesiebt)
– Innenkanüle (geschlossen)
– Innenkanüle (mit Öffnung)
– Verschlußventil für Exspiration
– Konnektor für Beatmung
Zubehör
• Tracheostoma-Verbandsstoffe
• Fixationsbänder• Absauger mit flexiblen Saugern
• Beatmungsfilter• Inhaliergerät mit Kochsalzlösung
• Babyöl zur Stomapflege• Reinigungsbürste• Wechselkanüle
Leitsätze Nachbehandlung
• Jeder Patient muss sich selbst auch nachversorgen können:– Schulung notwendig– Ausstattung notwendig– Kontrolle notwendig
• Regelmäßige Inhalationen, Absaugungen und Kanülenreinigungen sind obligat:– 3x täglich inhalieren– 6x täglich endobronchial absaugen– Innenkanüle zweimal täglich reinigen
• Es gibt keine Budgets in der Versorgung von Kanülenpatienten.
Ausnahme-Versorgung
• Blockbare Sprechkanüle– Außenkanüle mit Blockung gesiebt
– Innenkanüle mit Öffnung– Innenkanüle geschlossen mit Beatmungskonnektor
– Absaugmöglichkeit kranial des Cuffs
– Indikationen: Stimme möglich, Aspirationsgefahr
• Tracheoflex (Beatmung)– Außenkanüle mit Blockung– Keine Innenkanüle– Indikationen: Wachkoma, ITS-Patienten
Ausnahme-Versorgung
• Kanülen für Neugeborene– ohne Innenkanüle– oft mit Überbrückungssystem
• Kanülen für Kleinkinder– Größe entspricht dem Alter (Gr. 3 für 3. LJ)
– kürzere Sauger verwenden
• Heimbeatmung– bevorzugt blockbareSprechkanüle
– Beatmungskanüle nur bei Patienten ohne Stimmfunktion
Der komplizierte Kanülenwechsel
…ist eine ärztliche Aufgabe
• Gefahren:– Verschluss des Tracheostomas (Dilatation)
– Blutung bei Verletzung der Schilddrüse
– Verletzung der Trachealhinterwand
– Falsch-Platzierung im vorderen Mittelfell (Via falsa)
• Schutz:– immer unter Sicht und Licht arbeiten
– bei Schwierigkeiten immer Platzhalter einsetzen
– endoskopische Kontrolle im Zweifelsfall
Tracheostoma-Verschluss
• Kritische Indikationsüberprüfung– Suffiziente Atmung/Beatmung muss möglich sein– Aspirationsschutz sollte gegeben sein– Wunsch des Patienten– Cave: Wunsch der Angehörigen– Patientenverfügung beachten
• im Zweifelsfall über Platzhalter erst Normalsituation simulieren
• Plastisch-chirurgischer Verschluss bei jedem konventionellen Tracheostoma
• Druckverband über 3-5 Tage, großzügig Antibioseverordnen, da häufig Infektionen
• vereinzelte Probleme mit Vernarbung