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8 CRV highlights | s | 12 2014
STRUKTUR UND ZEiT DURCh OVAlERt
Margit und Bernhard Bürgmayr halten in Wasserburg am Inn
56 Fleckvieh kühe. Seit Anfang 2014 nutzen sie sehr erfolgreich das
Ovalert-Brunsterkennungssystem und weitere CRV-Serviceangebote.
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stefan – unter stützen ihre Eltern während der Ferien mit vollem Engagement. „in den Unterrichts wochen sollen sie lieber nicht im stall mit anpacken, s ondern sich voll auf ihre schulaufgaben konzentrieren“, so die Mutter.
Zusammenarbeit mit CRVMit der Besamungsstation CRV arbeiten die Wasserburger seit eh und je zusammen. Als Margit den Betrieb übernommen hat, lief es im stall alles andere als rund. Viele tiere wurden nicht tragend, und Kühe, die als bereits tragend galten, kamen wieder in Brunst. Zudem war die totgeburtenrate nicht unerheblich. „ich habe den Boden unter den Füßen verloren und an mir selbst gezweifelt. Der eine sagt, die Kuh ist tragend, der andere behauptet, sie ist es nicht. ich wusste nicht mehr, wem ich was glauben sollte, und so beschloss ich, den Besamungs techniker zu wechseln“, berichtet Margit. später entlarvte der tierarzt das schmallen
Zunächst wurde nur ein teil der herde mit
pedometern ausgestattet. heute tragen
alle tiere einen Aktivitätsmesser.
und fast alle Entscheidungen sind ohne sie getroffen worden.
ZuständigkeitenMargit ist Meisterin der ländlichen hauswirtschaft. sie ist für die Zucht und die Kälber zuständig und erledigt die im Büro anfallenden Arbeiten. Beim Melken steht ihr Vater ihr zur seite. Margits Mann Bernhard ist gelernter Mechaniker und führt ein kleines transport unternehmen. Nach der hochzeit, also Ende der 90er Jahre, absol vierte er eine landwirtschaftliche Ausbildung. Bernhard Bürgmayer kümmert sich auf dem Betrieb um die Bewirtschaftung der 70 ha Fläche, das Füttern und um die Biogas anlage. Die drei söhne – die Zwillinge Bernhard und Michael (15) sowie der zehnjährige
Den Betrieb gibt es schon seit vielen generationen. Bis 1989 be
fand er sich direkt neben der Molkerei Meggle, die schließlich die Flächen und gebäude aufkaufte. Daraufhin wurde der Betriebs standort um einige hundert Meter verlegt. Man nutzte die gelegenheit und errichtete einen größeren stall. Die Wunschgröße lag bei 70 Kühen, aber weil die entsprechenden Flächen fehlten, baute man für 56 Kühe. später konnte man zwar einige zusätz liche hektar zupachten, aber dennoch blieb es bis heute bei der ursprüng lichen tierzahl. Als Margit Bürgmayr die Betriebsleitung 2011 von ihren Eltern übernahm, war das für sie ein sprung ins kalte Wasser. sie hatte zwar schon immer auf dem hof mitgearbeitet, aber Einblick in die Bücher hatte sie bis dahin nicht gehabt,
Der stall wurde 1989 gebaut und bietet 56 Kühen platz.
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Demo-tag, an dem sie im Dezember 2013 teilnahm. „Da war mir klar, dass ich Ovalert nutzen würde, denn so würde ich genau wissen, welches tier in Brunst ist oder wieder umrindert.“ sie entschied sich direkt für das Komplettp aket, das neben der Brunst-erkennung den Frucht barkeits- und Besa mungsservice sowie das An paa-rungs programm sireMatch einschließt.
Erfahrungen„Zunächst war ich skeptisch – immerhin war mit Ovalert auch eine beträchtliche
berg-Virus als Übeltäter, das, wie im Nachhinein bekannt wurde, auch schon auf Nachbarbetrieben für Unmut gesorgt hatte.
OvalertNach erfolgreicher Virus-Bekämpfung ging es langsam wieder bergauf. Den-noch kostete die Arbeit sehr viel Zeit, und bei vielen Entscheidungen, die Margit traf, war sie sich nicht ganz sicher. „gerade was die Zucht angeht, fehlt mir hintergrundwissen, und die Zeit, mich in diesen Bereich einzu-arbeiten, habe ich einfach nicht“, gibt die junge landwirtin freimütig zu. „Außerdem brauche ich einen guten, zuverlässigen Überblick über das gesche hen im stall.“ in der CRV Aktuell las sie den hinweis auf einen Ovalert-
Margit Bürgmayr leitet den
Fleckvieh betrieb, aber vor allen
wichtigen Entschei dungen berät sie
sich mit ihrem Mann Bernhard.
Über die Ovalert-Antenne und das Empfangsgerät werden ständig Aktivitäts daten empfangen und verarbeitet. ist ein tier in Brunst, leuchtet das rote lämpchen, und es erfolgt eine Meldung per sMs, die auch vom PC angezeigt wird.
investition verbunden. Aber meine hohen Erwartungen wurden sogar noch übertroffen! Das Brunsterken-nungssystem arbeitet sehr zuverlässig und funktioniert einwandfrei. Es ging direkt merklich voran. War ich früher unsicher, ob ich alle tragenden tiere erkannt habe, beginnt mein tag heute ziemlich entspannt mit einer tasse Kaffee, und mit einem Blick aufs handy informiere ich mich über das nächtliche geschehen in der herde. Meldet Ovalert ein tier als brünstig, schaue ich es mir im stall an und rufe unseren
Meine hohen Erwartungen wurden noch übertroffen
techniker tobias Meltl an. Auch er ver-traut auf die Ovalert-Brunst erkennung und geht meist schon mit geladener Besamungspistole zur Kuh.“ Mit welchem stier die jeweilige Kuh belegt wird, wurde zuvor mit sireMatch berechnet. Christa Rappensperger ist in Bayern für das Anpaarungsrogramm verantwortlich und kommt zweimal im Jahr zu den Bürgmayrs, um die Kühe einzustufen. Anschließend spricht sie mit der Betriebsleiterin über das Zucht-ziel, und man einigt sich auf eine Vor-auswahl an Vererbern. Das Programm errechnet nun, welche Kuh mit welchem Bullen angepaart werden soll, damit das Zuchtziel auf direktem Weg erreicht wird. gleichzeitig werden durch sireMatch gendefekte vermie-den und der inzuchtfaktor verringert. „Dank sireMatch brauche ich mich nicht mehr durch den Zuchtwert-Urwald zu kämpfen, sondern muss mich lediglich mit einer überschaubaren Anzahl an stieren beschäftigen.“Auch in sachen Fruchtbarkeit ist heute alles unter Kontrolle. in regelmäßigen Abständen kommt ein entsprechend geschulter CRV-Mitarbeiter auf den Betrieb, der per Ultraschallgerät träch-tigkeitsuntersuchungen durchführt und den Fruchtbarkeitsstatus der tiere überprüft. „Christian Bauer ist sehr authen tisch, seine Diagnosen sind
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Aktuelle CRV-Vererber Einsatz auf Kalbinnen: Raldi, Zorro, Wismut, Vox und Magic;
Einsatz auf Kühe: Pandora, Wohltat, Wildgast, Vollwert, Web und heiduck
CRV-Serviceprodukte Anpaarungsberatung, Besamung, Fruchtbarkeitskontrolle, Ovalert
BetRieBSSpiegel
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Margit und Bernhard Bürgmayr, Bergweg 11, 83510 Wasserburg
Betriebszweige Milchviehhaltung, Biogasanlage (max. 105 kW)
Bestand 56 Fleckviehkühe plus Jungvieh
leistung 7.900 kg 4,20 % F 3,38 % E
erstkalbealter 27,4 Monate
Zwischenkalbezeit 365 tage
Besamungsindex 1,73
Fütterung tMR aus gras- und Maissilage plus Kraftfutter
Fläche 70 ha, davon 35 ha Acker (Weizen, gerste, triticale)
und 35 ha grünland)
verläss lich, und er macht auch keinen hehl daraus, wenn er sich mal nicht ganz sicher ist.“
Stand der DingeMit der Auslagerung einiger tätigkeiten und der technischen Aufrüstung sind die Bürgmayrs sehr zufrieden. Zum einen hat Margit heute eine klare struktur im Reproduktionsmanagement
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chDer Milchviehstall und das Wohnhaus von Familie Bürgmayr.
Die 105-kW-Biogasanlage ist ein weiteres
standbein des Betriebs Bürgmayr und gehört
zu Bernhards Aufgabenbereich.
und in der Zucht. sie hat einen sehr guten Überblick über das Fruchtbar-keitsgeschehen, die tiere werden zuver lässig und zum richtigen Zeit-punkt tragend, und sie hat die sicher-heit, dass jede einzelne Kuh mit dem jeweils passenden Vererber ange paart wird. Zum anderen gewinnt sie so Zeit für andere Aktivitäten. „Wir wollen in erster linie unseren Kindern gerecht
werden und ihnen ein Vorbild sein. Würden sie sehen, dass wir immer nur in Arbeit versinken, würde ihnen ganz bestimmt die lust vergehen, später mal in der landwirtschaft zu arbeiten.“in naher Zukunft sollen noch einige Reno vierungsarbeiten im stall durch-geführt werden. große investitionen stehen aber nicht an. „Wir wollen nicht weit über unser Renteneintrittsalter hinaus arbeiten müssen. Wir konzen-trieren uns darauf, die leistung zu steigern und die Milchviehhaltung so effizient wie nur möglich zu gestalten. Ovalert war schon ein großer schritt in die richtige Richtung.“
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