Post on 05-Apr-2015
Soziales Lernen und Persönlichkeitsentwicklung in realen und virtuellen Spiel- und Rollenspielwelten
Spielerisch zu sozialer Kompetenz, emotionaler Intelligenz und moralischer Urteilsfähigkeit
Master Thesiszur Erlangung des akademischen Grades
Master of Arts (MA)Universitätslehrgang Medien Spiel Pädagogik
Donau-Universität Krems
eingereicht am12. 11 2011
Fakultät für Kunst, Kultur und BauDepartment für Kunst- und Bildwissenschaften
Zentrum für Angewandte Spieleforschung
von Landauer Sieglinde
Krems, November 2011
Betreuer: Mag. Alexander Pfeiffer MAMag. Thomas Wernbacher
Eine gewagte These
Wir können in und mit Spielen die Welt retten und besser machen
und irgendwann wird sie funktionieren wie ein gutes Spiel
…
... nach allgemein gültigen und von allen anerkannten Regeln,mit gemeinsamen Zielen,
begleitet von Spaß und Freude,durchdrungen von Entdeckergeist, Hingabe und Wissbegier –
nicht wirklich, und doch real.
Soziales Lernen und Persönlichkeitsentwicklung in realen und
virtuellen Spiel- und Rollenspielwelten
Spielerisch zu sozialer Kompetenz, emotionaler Intelligenz und moralischer Urteilsfähigkeit
Landauer Sieglinde
Inhalt
Zur Einführung in das Thema wird in Punkt 1. unter anderem ein neuzeitlicher Moralbegriff an Hand der Ausführungen von Immanuel Kant in Verknüpfung mit Johan Huizingas Feststellung zum Bedeutungsinhalt von Spiel hinterfragt. Kants kategorischer Imperativ als Prinzip der Ethik ist hier richtungsweisend für die Idee der Freiheit als notwendige Voraussetzung einer praktischen Vernunft. Ebenfalls zu Wort kommt Zygmunt Baumann mit seinen Gedanken zu den Leitmotiven postmoderner Gesellschaften.
In Punkt 2.Game-Based-Social-Learning - Spielerisch zu sozialer Kompetenz und
moralischer Performanz (Eine Theorie des spielerischen sozialen Lernens) habe ich
die Arbeit mit einer wissenschaftstheoretischen Basis –
anhand der Erwähnung namhafter Autoren und Forscher – versehen. Als
Zusammenschnitt einer wissenschaftlichen Realität zu den Themen soziale Fähigkeit,
Ethik und Moral führt sie den Leser der Arbeit durch Teilkonstrukte sozialer
Kompetenz und durch die Vielschichtigkeit des Moralbegriffes zur Erkenntnis, dass
jedes Spiel Aspekte der Persönlichkeitsbildung in sich birgt.
Punkt 3. Exkurs zu persönlichkeitsbildenden Lernprozessen in virtuellen Rollenspielen – „Ich war mein Avatar“ legt an Hand einer praktischen
Spielerfahrung der Verfasserin dar, wie die Entstehung und Weiterentwicklung einer
virtuellen Spielfigur (Magierin Laale im MMORPG Runes of Magic) vor sich ging. Der Avatar Laale
aus RoM wurde hier sehr detailliert durchleuchtet, um daraus Erkenntnisse zur
Theorie eines ludischen Konstruktivismus im Sinne vielschichtiger Projektions- und
Rückprojektionsmechanismen zu erhalten. Die Einsicht, dass RoM nicht auf jeden Fall als
schulisches Lernspiel geeignet ist, gipfelte im Versuch das Videospiel theoretisch unter dem
Titel „BraNWorM – Moral ist lehrbar – The Morality of Persuasive Games“ als soziales Computerlernspiel (Serious and Educational
Game) zu modden.
4. SoLeSpie – Soziales Lernen und
Persönlichkeitsentwicklung in realen und virtuellen Spiel- und Rollenspielwelten geht
auf Idee, Planung, Durchführung und Evaluation eines Game-Based-Social-
Learning Projektes an der HS – Saalfelden Bahnhof ein.
In Punkt 5. Untersuchung des Transfers –Eine Empirie zum
schulischen Game-Based-Social-Learning (Non scholae, sed vitae discimus – Non vitae, sed scholae discimus) wird diskutiert, wie und
mit welchem Ziel im Rahmen eines sozialen Spielprojektes in der
Schule geforscht werden kann. In diesem Kapitel der Arbeit werden
die empirische Methodik, die Phasen der Studie, die
Forschungsfrage, die Hypothesen und Variablen, die Datenerhebung, die Stichprobe, das Forschungsfeld
und die Ergebnisse derselben vorgestellt.
Im Resümee und Ausblick – Punkt 6. – werden Fragen der menschlichen Kooperation in Bezug auf ein spielerisches soziales Lernen zusammenfassend noch einmal aufgeworfen und im Rahmen eines Ausblicks auf ein zukünftiges schulisches Game-Based-Social-Learning final hinterfragt.
Landauer Sieglinde