Post on 18-Mar-2016
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Rede zum Frankentag 2011
Wir sind heute nach Roden gekommen um gegen den neonazistischen „Frankentag“ zu protestieren.
Hinter dem Frankentag steht der neonazistische Verein „Bund Frankenland“. Der Bund Frankenland ist eine
Vereinigung von Neonazis, deren grundlegende ideologische Eckpfeiler Antisemitismus, Nationalismus und
Rassismus sind. Die Mitglieder des Bund Frankenland kommen sowohl aus der NPD, als auch aus
parteifreien extrem rechten Kameradschaften.
Der aus Würzburg stammende Uwe Meenen ist Vorsitzender des Bund Frankenlandes und mittlerweile
Chef der NPD Berlin. Er ist einer der Redner die heute auf dem neonazistischen Frankentag sprechen.
Doch hinter der Organisation des Frankentags steht die bayernweit agierende Neonazikameradschaft
„Freies Netz Süd“ (FNS).
Die Vorgängerorganisation des Freien Netz Süd ist die „Fränkische Aktionsfront“ (FAF). Diese wurde 2004
aufgrund von Wesensverwandtschaft zum Nationalsozialismus vom bayerischen Innenminister verboten.
Nach dem Verbot trat ein großer Teil der Kader der FAF in die NPD ein. In einigen Städten gründeten die
ehemaligen AktivistInnen der FAF Ortsverbände der NPD.
Nachdem es aber Ende 2008 innerhalb der NPD zu Streitereien um die politische Strategie kam, traten
etliche Neonazis aus der Partei aus und gründeten das „Freie Netz Süd“. Die Hauptakteure des FNS sind
ehemalige Kader der „Fränkischen Aktionsfront“, wie Matthias Fischer aus Fürth oder Norman Kempken
aus Nürnberg.
Das FNS distanziert sich mittlerweile offen vom Landesvorstand der NPD, da er ihnen zu bürgerlich ist. Die
Neonazis um Matthias Fischer besitzen ein streng faschistisches Weltbild, nach dem Vorbild der NSDAP. So
ist es auch kaum verwunderlich, dass Fischer auf einem Konzert der international agierenden
Neonaziorganisation „Blood&Honour“ in Ungarn den Hitlergruß zeigte, „Sieg Heil“ rief und „Juden raus“
skandierte.
Mittlerweile sitzt Matthias Fischer wegen Volksverhetzung in Haft. Er hatte 2008 beim neonazistischen
Frankentag in Weißenohe die Opfer der Konzentrationslager aufs tiefste verhöhnt.
Neben Uwe Meenen spricht außerdem Martin Wiese. Dieser wurde im Zusammenhang mit dem geplanten
Attentat auf die Grundsteinlegung einer Synagoge in München zu mehreren Jahren Haft verurteilt und
besitzt seit seiner Entlassung einen gewissen Kultfaktor innerhalb der extremen Rechten. Als dritter Redner
beim "Frankentag" ist Sebastian Schmaus geplant, der für die "Bürgerinitiative Ausländerstopp (BIA)" eine
Tarnliste der NPD im Nürnberger Stadtrat sitzt. Dieser fiel in der Vergangenheit neben zahlreichen
Verfahren wegen Trunkenheitsfahrten, unteranderem wegen einer Verurteilung wegen Tätigkeiten für die
sogenannte "Anti-Antifa" auf. Im konnte nachgewiesen werden, das von ihm geschossene Bilder
antifaschistischer Menschen mit Adressen und Namen auf einer Internetseite veröffentlicht wurden. Bei
mehreren veröffentlichten kam es in Folge dessen zu Sachbeschädigungen und Angriffen. So kam es in
Fürth zu einem Sachschaden von über 20.000 Euro an Wohnungen und Autos von Veröffentlichten.
Doch auch die musikalischen Darbietungen sind bei weitem nicht frei von neonazistischer Propaganda. Die
Headliner "Lunikoff Verschwörung" sind die Nachfolgeband der vom Bund verbotenen Naziband "Landser",
die 2002 als kriminelle Vereinigung verboten wurde. Der Sänger Michael Regener verherrlichte in seinen
Texten das 3te Reich und rief zum Mord an MigrantInnen und Linken auf.
Wir werden das Treiben der Neonazis auch weiterhin bobachten und ihre Aktionen stören.
"Die Vernichtung des Nazismus ist unsre Losung,
der Aufbau einer Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel!"