Potential niederschwelliger online- und smartphonebasierter … · 2018-03-26 · Potential...

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Potentialniederschwelligeronline-undsmartphonebasierterInterventionen

inderTabakentwöhnungamBeispielvon„CS-I“

Prof.Dr.AnilBatraDipl.Psych.SandraEck,Dipl.Psych.SaraHanke,SylviaRometsch,

Dipl.Psych.GallusBischof,PDDr.HansJürgenRumpf,Prof.Prof.ChristianMeyerTübingen,Lübeck,Greifswald

19.WAT-Frühjahrstagung21.03.2018inFrankfurta.Main

COIDurchführungvonPharmakotherapiestudien

(Alkermes,PfizerGmbH,PfizerConsumerHealthCare,SanofiAventis,McNeil,GlaxoSmithKline)

DurchführungvonPsychotherapiestudien(BMBF,DFG,DeutscheKrebshilfe)

WeitereProjekte(BMG,BZgA,DRV,SMBW)

EigenespsychotherapeutischesBehandlungsprogrammfürentwöhnungswilligeRaucher

(Nichtraucherin6Wochen)

Tabak-undAlkoholkonsuminderPrimärversorgung

Tabakkonsum:• HohePrävalenz(24,5%)undhoherVersorgungsbedarf• 17%derGesamtmortalität

Alkoholkonsum:• hohePrävalenzriskantenKonsumsundhoherVersorgungsbedarf(John,Rumpf,Hapke,1999;Wienberg,2002)

• alkoholassoziierteErkrankungbeisomatischErkrankten:♂29%/♀9%(Gerkeetal.,1997)

FrüherkennungundFrühinterventionbeisubstanzbezogenerStörungen

DieRollederHausärztealswichtigeVertrauens-personenfürdiePatientensollteimRahmenderFrühinterventionsubstanzbezogenerStörungengestärktwerden.

Maßnahmen:•  Kurzdiagnostikverfahrenbereitstellen•  Ausbildungsinhalteanpassen,Fortbildungsangeboteausweiten

•  VerordnungerleichternundVerordnungsberechtigungausweiten

•  WeiterbehandlungstärkenPositionspapier zur Früherkennung und Frühintervention bei alkoholbezogenen Störungen sowie die Nachsorge nach einer Entwöhnungsbehandlung durch niedergelassene Ärzte. BÄK und FV Sucht 2010

Christoph Kröger, Peter Lindinger, Martina Pötschke Langer, Kay Uwe Petersen Empfehlungen Empfehlungsgrad

4.1.3.1 KurzberatungIndermedizinischenundpsychosozialenGesundheitsversorgungsollKurzberatungfürRaucherzurErreichungdesRauchstoppsangebotenwerden.Empfehlungsgrad:ALoE:1a(aussystematischerRecherche)Literatur:470Gesamtabstimmung:10.12.2013100%

A

S3-Leitlinie – Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums Für die Mitglieder der Leitliniengruppe: Anil Batra, Kay Petersen, Eva Hoch, Karl Mann

S3-LeitlinieTabak4.1 MotivationundKurzinterventionen

Christoph Kröger, Peter Lindinger, Martina Pötschke Langer, Kay Uwe Petersen

S3-Leitlinie – Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums Für die Mitglieder der Leitliniengruppe: Anil Batra, Kay Petersen, Eva Hoch, Karl Mann

S3-LeitlinieTabak4.1 MotivationundKurzinterventionen

Empfehlungen Empfehlungsgrad4.1.3.2 Kurzberatung(Inhalte)

DieKurzberatungfüraufhörbereiteRauchersollteeinenVerweisaufweiterführendeHilfsangebotewieEinzel-oderGruppenbehandlungoderTelefonberatungbeinhalten.Empfehlungsgrad:BLoE:1b(aussystematischerRecherche)Literatur:470Gesamtabstimmung:10.12.2013100%

B

Christoph Kröger, Peter Lindinger, Martina Pötschke Langer, Kay Uwe Petersen

S3-Leitlinie – Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums Für die Mitglieder der Leitliniengruppe: Anil Batra, Kay Petersen, Eva Hoch, Karl Mann

S3-LeitlinieTabak4.1 MotivationundKurzinterventionen

Empfehlungen Empfehlungsgrad4.1.3.5 InternetbasierteSelbsthilfeprogramme

ZurUnterstützungderErreichungdesRauchstoppssollteninternetbasierteSelbsthilfeprogrammeangebotenwerden.Empfehlungsgrad:BLoE:1b(aussystematischerRecherche)Literatur:54,442Gesamtabstimmung:10.12.2013100%

B

Christoph Kröger, Peter Lindinger, Martina Pötschke Langer, Kay Uwe Petersen

S3-Leitlinie – Screening, Diagnostik und Behandlung des schädlichen und abhängigen Tabakkonsums Für die Mitglieder der Leitliniengruppe: Anil Batra, Kay Petersen, Eva Hoch, Karl Mann

S3-LeitlinieTabak4.1 MotivationundKurzinterventionen

Empfehlungen Empfehlungsgrad4.1.3.6 MobileSelbsthilfeprogramme

ZurUnterstützungderErreichungdesRauchstoppssolltenmobileSelbsthilfeprogrammeangebotenwerden.Empfehlungsgrad:BLoE:1b(aussystematischerRecherche)Literatur:305Gesamtabstimmung:10.12.201396%

B

AERIAL-Addiction:EarlyRecognitionandInterventionAcrosstheLifespan

Konsortium

Gefördertdurch:

Zentrums-übergreifendeZiele:

•  FürJugendliche:Früherkennungund-interventionbeisubstanzbezogenenStörungen

•  FürBetroffeneimmittlerenundhöherenLebensalter:EtablierungneuerZugangswegeundInterventionsmittelundIdentifikationindividuellerMerkmalederZielgruppen

•  FüralleAltersgruppen:–  EntwicklungvonBehandlungsstrategienbeikombiniertem

Substanzkonsum–  BeachtungrelevanterStressfaktoren(z.B.sozialeAusschluss/

Isolation,einFaktor,derinTierversuchenalsrelevantidentifiziertwurde,beimMenschenabernichtausreichenduntersuchtwurde)undderhäufigstenpsychiatrischenKomorbiditäten(v.a.DepressionundAngststörungen)

–  Entwicklungalters-undgeschlechtsspezifischerInterventionen,dieindasdeutscheGesundheitswesenintegriertwerdenkönnen

TP3–Tübingen(1EE1406E)

Vorüberlegungen

Zielpopulation:PatienteninderPrimärversorgung

•  ErhöhteÄnderungsbereitschaft(Gritz,2006)–  Auslöser:SomatischeKrise–  ErhöhtesEmpfindenfüreigenenKörper

(Faltermaier,2005)

•  Begünstigend:HerauslösungausdemsozialenKontext

•  Ziele:KonsumreduktionoderAbstinenz•  „dualrecoveryapproach“erfolgversprechend(Ellingstadetal.,1999;Mackowicketal.,2008)

Frühinterventionen

•  Ziel:UmgangmitriskantemundschädlichemKonsum/Tabakabstinenz

•  Setting:Kurzinterventionen,ambulant/stationär

•  Methoden:AufklärungundBeratungnachdenPrinzipienderallgemeinenundselektivenPräventionbeiRisikogruppen

•  Zugang:Niederschwellige,breitverfügbareZugangswegeoderdirekterZugang

Interventionen

MobileSelbsthilfeprogrammeDefinition• Interventionen,• …..diedasMobiltelefonalsÜbermittlungswegnutzen• ….diedieNutzervonMobiltelefonenalsZielgruppehaben• ….dieeinederverschiedenenFunktionenundApplikationenvonMobiltelefonennutzenDefinitionSelbsthilfeprogramme,dieüberdasInternetangebotenwerdenunddieinteraktivsind

InternetbasierteSelbsthilfeprogramme

TP3–Tübingen:CSI

PhaseI(Februar2015–Oktober2016)• PilotstudiezurAkzeptanzundWirksamkeitmitquantitativenundqualitativendeskriptivenParametern• ÜberarbeitungInterventionPhaseII(November2016–Juni2019)• Proof-of-conceptstudy,PhaseIIa• RandomisiertesParallel-Gruppen-Design(1:1:1)mitzweiInterventions-(CS-IundCS-Iec)undeinerKontrollbedingung(TAU)

CSI–Tübingen

•  Ziel der ersten Studienphase: Evaluation des Entwurfs eineronlinebasierten Intervention zur Reduktion schädlichen Alkohol-undTabakkonsumsinderBevölkerung

•  Ziel der zweiten Studienphase: Überarbeitung der Intervention,Neu-Programmierung und Bereitstellung der überarbeitetenVersionimRahmeneinerrandomisiertenStudie

•  Zielgruppe: Patient/innen der Primärversorgung, die regelmäßigrauchenundriskantAlkoholkonsumieren

•  Setting:KlinikenundAllgemeinarztpraxen•  Rekrutierung: erfolgt standort- und projektübergreifend (für T3

undT4)zeitgleichinTübingen(T3),Greifswald(T4)undLübeck

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AbfrageimRahmenderqualitativenInterviews(PhaseI)

•  SituationAnsprachePraxis/KH•  Plattform

–  Nutzerfreundlichkeit–  Inhalte–  Interaktivität–  StrukturdesAngebotes(Dauer,Textmengeetc.)–  Layout–  IdeenzurVerbesserung/SteigerungderAttraktivität

KonsequenzenausAuswertungdesNutzerverhaltensundderqualitativenInterviews

•  ReduktionderProgrammlaufzeit– 6Wochengesamt– 4WochenÄnderungsprogramme

•  VereinfachungderBedienbarkeit•  ErhöhungderAttraktivitätf.Nutzer

– VerbesserungDesign– mehrInteraktivität

CSIPhaseII

•  RandomisiertesParallel-Gruppen-Design(1:1:1)

•  GeplanteStichprobengrößeN=180

•  3Interventionsbedingungen•  CS-I:6-wöchigesOnline-Programm,Standard-Version•  CS-Iec:6-wöchigesOnline-Programmmit„E-Coach“(Chat-Funktion)

•  TAU:Kontrollgruppe(einmaligeschriftlicheInformationviaEmail)

•  12-monatigerNachbefragungszeitraum–  mitinsgesamt5onlinebasiertenNachbefragungen(nach1,3,6,9und

12Monaten)

WeitereÄnderungenimVerlauf

• ErweiterungderStichprobe:„Rauchstopp-Studie“–  Zielgruppe:Raucher,ohnegleichzeitigvorliegendenriskanten

Alkoholkonsum–  Ziel-Stichprobengröße:N=120–  BeginnRekrutierung:Oktober2017

• ErweiterungderRekrutierungsmethoden:Hinzunahmeder„Online-Rekrutierung“

–  AnwerbungviaPostsinsozialenMedien,Rundmails,Postkarten,VeröffentlichunginlokalenPrintmedien

–  Zeitraum:Dezember2017bisMärz2018

CSIPhaseII/Ein-undAusschluss-Kriterien

Einschluss AusschlussAlter:18-64Jahre Moderate/SevereAlcoholUseDisorder

(AUDITCut-off>=20)

RegelmäßigerTabakkonsumUND/ODERriskanterAlkoholkonsum(12g/24gproTagund/oderBinge-drinkingmindestenseinmalinnerhalbderletzten30Tage)

SchwerekognitiveBeeinträchtigung(lautUrteilderaufklärendenPerson,KriterienderStörungenausICD-10F0x,F72)

NutzungdesInternets(viaPCoderSmartphone)mindestenseinmalwöchentlich

SchwerekörperlicheErkrankung,

Informedconsent

SchizophrenieoderbipolareErkrankung(anamnestisch;KriterienderStörungenausICD-10F2x,F31)

Schlussfolgerungen

•  DirekteZugangswege(Arztkontakte)könnenuminternetbasierte/smartphonebasierteApplikationenerweitertwerden

•  BereitschaftzumÄnderungsverhaltenkannausgelöstund/oderverstärktwerden

•  Zielgruppenkönnenniederschwelligerreichtwerden

Fazit

•  Bei„doppelterEignung“nureingeschränkterUmfangderZielpopulationèAngebotderProgrammnutzungauchbeialleinigemtabak-undalkoholbezogenemProblemverhalten

•  50%derbetroffenenPersonensindbereitzurTeilnahmeanderInterventionèReminderfunktionenintensivernutzen?

•  BreiteBewerbungdesAngebots=hoheKostenökonomie(5%derZielpopulationerreicht)

VielenDankfürdieAufmerksamkeit!