Post on 17-Sep-2018
Voraussichtlich ja. Zurzeit denke ich daran,
den englischsprachigen Studiengang «Inter
national Business Management» an der
Fach hochschule Nordwestschweiz zu belegen.
Doch vorher geht es für ein halbes Jahr in die
USA, um mein Englisch weiter zu verbessern.
Das heisst, Sie verlassen im Sommer die
BEKB?
Ja. Aber ich kann mir gut vorstellen, irgend
wann zurückzukehren. Klar ist: Ich werde
mein Studium berufsbegleitend absolvieren,
weil ich Theorie und Praxis unbedingt ver
binden will. Ich werde also nach einer Ar
beitsstelle Ausschau halten.
Ihr Werbeslogan zum Schluss: Wieso ist
die Berufsmaturität eine gute Sache?
Mit der Berufsmaturität stehen alle Bildungs
wege offen. Man kann sich im Rahmen der
höheren Berufsbildung weiterbilden oder an
einer Fachhochschule bzw. an einer Univer
sität studieren. einsteiger@erz.be.ch
Berufsmaturität
«Mit der Berufsmaturität stehen alle Bildungswege offen»Sandra Schöni absolviert parallel zur kaufmännischen Grundbildung die Berufsmaturitätsschule. Ein intensives, aber lohnenswertes Pro-gramm. Denn nach Abschluss ihrer Lehre stehen der jungen Frau alle Bildungswege offen.
Bleibt Ihnen noch Zeit für Hobbys und für
die Beziehungspflege?
Ja, weil mir das Lernen leichtfällt, muss ich
nicht allzu viel Zeit für Aufgaben aufwenden.
Das geht aber nicht allen Kolleginnen und
Kollegen gleich. Wer die Berufsmaturität
lehrbegleitend absolvieren will, sollte daher
genügend Leistungsreserven aus der Sekun
darschule mitbringen. Ob diese vorhanden
sind, kann die Klassenlehrperson in der Re
gel gut einschätzen.
Was lernen Sie zusätzlich zu dem, was Sie
an der kaufmännischen Berufsfachschule
lernen?
Wir haben mehr Schultage als Lernende oh
ne Berufsmaturitätsunterricht. Entsprechend
können wir in den einzelnen Fächern mehr in
die Tiefe gehen. Beispielsweise schliessen wir
die beiden Fremdsprachen Französisch und
Englisch mit höheren, europäisch anerkann
ten Sprachdiplomen ab. Auch in den Schwer
punktfächern Finanz und Rechnungswesen
sowie Wirtschaft und Recht gehen wir wei
ter. Hinzu kommen Geschichte, Mathema
tik und naturwissenschaftliche Grundlagen.
Kurz: Die Berufsmaturität vermittelt eine er
weiterte Allgemeinbildung.
Welche persönlichen Voraussetzungen soll-
te man für die Berufsmaturität mitbrin-
gen?
Das Wichtigste: Man muss Freude daran ha
ben, Neues zu lernen. Dann sollte man diszi
pliniert und selbst organisiert lernen können
und genügend Durchhaltewillen mitbringen.
Sie schliessen Ihre Lehre im Sommer ab.
Mit der Berufsmaturität haben Sie freien
Zutritt zu einem Bachelor-Studiengang
einer Fachhochschule. Führt Ihr Weg in
diese Richtung?
«espace einsteiger» ist eine Dienstleistung der Espace Media AG und des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Bern und wird in Zusammenarbeit mit folgenden Partnern realisiert: BEKB | BCBE (www.bekb.ch) • Die Schweizerische Post, Berufsbildung (www.post.ch/lehrstellen oder 0848 85 8000) • Berufsbildung Bundesverwaltung (www.epa.admin.ch/dienstleistungen/lehrstellenangebote) • Meyer Burger AG (www.meyerburger.com)
«Ich stecke mir hohe Ziele und bin bereit, dafür diszipliniert und hart zu arbeiten»: Sandra Schöni absolviert die kaufmännische Grundbildung
mit Berufsmaturität.
Interview und Bild: Rolf Marti
Frau Schöni, sind Sie ein ehrgeiziger Mensch?
Ja. Ich stecke mir hohe Ziele und bin bereit,
dafür diszipliniert und hart zu arbeiten. Das
gilt für die Ausbildung genauso wie für viele
meiner Freizeitbeschäftigungen.
Sie absolvieren bei der Berner Kantonal-
bank BEKB die kaufmännische Grundbil-
dung mit Berufsmaturitätsschule. Wieso ha-
en Sie sich für diesen Weg entschieden?
Aufgrund meiner schulischen Leistungen
hätte ich auch ans Gymnasium gehen kön
nen. Aber mir war schon früh klar, dass es
mich in die Wirtschaft zieht. Die kaufmän
nische Grundbildung mit Berufsmaturität
führt auf direktem Weg dorthin. Zudem
arbeite ich gerne praktisch. Mir gefällt das
Bankenwesen und ich schätze den Kontakt
zu Kundinnen und Kunden.
Hat die BEKB Ihre Pläne, die Berufsmatu-
rität lehrbegleitend zu absolvieren, unter-
stützt?
Ja, von Anfang an. Die Verantwortlichen ha
ben mir aber auch signalisiert, dass ich nach
dem ersten Halbjahr auf meinen Entscheid
zurückkommen könne, sollte das Pensum zu
anstrengend werden.
Berufsfachschule, Berufsmaturitätsschule,
Lehrbetrieb – wie anstrengend ist dieses
Pensum?
Es ist eine Herausforderung, aber ich komme
gut klar damit, weil ich eine rasche Auffas
sungsgabe habe und in der Schule aufmerk
sam mitarbeite. Schwierig wird es nur, wenn
gleichzeitig von allen Seiten Ansprüche ge
stellt werden – Proben in der Schule, Zwi
schentests am Arbeitsplatz. Da ist es wich
tig, vorausschauend zu planen.
Die Berufsmaturität kann parallel zu ei
ner drei oder vierjährigen beruflichen
Grundbildung mit eidgenössischem Fä
higkeitszeugnis (EFZ) oder im Anschluss
daran absolviert werden (BM 1 bzw. BM 2).
Die Berufsmaturität berechtigt zum prü
fungsfreien Eintritt in ein Fachhochschul
studium des entsprechenden Berufsfelds.
Über eine Zusatzqualifikation ist auch der
Zutritt zu anderen Studiengängen an
Hochschulen möglich. Die Vorbereitungs
kurse auf die Zusatzprüfung dauern zwei
bis drei Semester.
Mehr: www.berufsberatung.ch › Berufs
maturität
Berufsmaturität