Post on 29-Nov-2014
description
#medientheorie
#spezial #theorieforschung
Version vom 1. Februar 2011
Jetzt Pate werden! Für dieses Kapitel wird noch ein Pate gesucht,mehr InformaConen unter: hEp://l3t.eu/patenschaH
Medientheorien Ein Beitrag zum medienbasierten Lernen
Stefanie Panke
Quelle: Stefanie Panke
Im Zuge der medialen Durchdringung aller Lebensbereiche sind Medien zum Gegenstand vieler Wissen-‐schaHen geworden. MedientheoreCsche Betrachtungen finden sich unter anderem in PublizisCk und Kom-‐munikaConswissenschaH, Soziologie, Politologie, Philosophie und LiteraturwissenschaH. Neben univer-‐salen MediendebaEen gibt es Diskurse zu Einzelmedien und je nach PerspekCve treten ästheCscher Aus-‐druck, erzieherisches PotenCal, gesellschaHliche Auswirkungen oder individuelles Erleben in den Fokus.Verschiedene DefiniConen des Medienbegriffs stellen entweder Technik, FunkCon oder Inhalte in den Vor-‐dergrund. Folglich kann von „der“ Medientheorie nicht die Rede sein (Kloock & Spahr, 2000). Lernzieldieses Kapitels ist es, ausgewählte medientheoreCsche Fragestellungen und Ansätze in ihrer Bedeutungfür das Lehren und Lernen mit digitalen Medien zu erschließen. Wenn Computer und Internet einem „tra-‐diConellen“ Lernmedium wie dem Buch oder der Overheadfolie vorgezogen werden, so sollte der Grund inden jeweils spezifischen EigenschaHen und Fähigkeiten des Mediums liegen. Wer reflekCert, inwieweitMedien eine Grundbedingung unseres Denkens und Handelns darstellen, gewinnt an Urteilsvermögen hin-‐sichtlich der Chancen und Grenzen spezifischer Medien im InformaCons-‐ und KommunikaConsalltag. Me-‐dientheorien eröffnen zudem eine historische PerspekCve auf aktuelle DebaEen um Gefahren und Poten-‐Cale virtueller Welten.
2 — Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (L3T)
1.Metaphern, Medien und Dekonstruk4on: „There isnothing outside the text“
Eine Metapher ist ein sprachlicher Ausdruck, bei demein Wort aus seinem Bedeutungszusammenhang ineinen anderen Kontext übertragen und als Bild ver-wendet wird. Wir benutzen ganz selbstverständlichim alltäglichen Sprachgebrauch verschiedene Meta-phern im Zusammenhang mit (neuen) Medien: Aus-drücke wie Datenautobahn, Netz-Surfer, Informati-onsflut, Cyberspace, globales Dorf, Datenmeer,Computervirus und Cyberpiraterie kommen unsflüssig über die Lippen, doch was genau meinen wirdamit?
„Deconstructive readings focus – intently, obses-sively – on the metaphors writers use to make theirpoints. Their purpose is to demonstrate, throughcomparisons of a work's arguments and its meta-phors, that writers contradict themselves – not justoccasionally, but invariably – and that these contra-dictions reflect deep fissures in the very foundationsof Western culture. In other words, deconstructionclaims to have uncovered serious problems in the wayPlato and Hemingway and you and I think aboutmatters ranging from truth and friendship to po-litics.“ (Stephens, 1991, o.S.).
Der Dekonstruktivismus sieht den inneren Wider-spruch als Teil der Conditio Humana, als eine anthro-pologische Grundkonstante. Brüche und Wider-sprüche in unserem Medienverständnis gibt esreichlich. Nicht nur streiten die Gelehrten, was denneine geeignete Definition von „Medien“ eigentlichsei, auch scheiden sich die Geister in der Bewertungvon neuen Medientechnologien: Sind sie Heilsbringeroder Teufelsbote? Bringen Medien Menschen näherzusammen oder lassen sie uns vereinsamen? Machensie schlau oder dumm? Beginnen wir zunächst mitdem Medienbegriff. Um das Wechselspiel vonMedium, Botschaft, Adressat, Sender, Störung undEmpfang zu beschreiben, hat die Kommunikations-und Medienwissenschaft eine Vielzahl phantasievollerAnleihen, Vergleiche und Metaphern hervorgebracht.
Medien sind aus unserem Lernalltag nicht wegzu-denken. Der Bedarf an einer „pädagogischen Me-dientheorie“ wurde 2006 in der Kommission Medien-pädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erzie-hungswissenschaft durch die Gründung einer„Theorie-AG“ entsprochen (Fromme & Sesink,2008). Torsten Meyer hat sich wiederholt mit derFrage befasst, was ein pädagogisches Medium sei –und kritisiert „die Zielvorstellung“, eine „kritischemanzipatorischen Einstellung“ gegenüber „denMedien“ hervorzubringen, damit „ich mein Ich“ auchin der „Mediengesellschaft“ noch ohne „Medien“bilden kann“. Diese beruht aus seiner Sicht auf derFehleinschätzung, „Bildung wäre auch ohne Bezugauf „Medien“ denkbar“(Meyer, 2002, S. 27).
Marshall McLuhans These aus den frühen 1960erJahren, „das Medium ist die Botschaft“ genießt bisheute eine große Popularität. McLuhan verstehtMedien als funktionale Erweiterungen des mensch-lichen Körpers. In dieser Sichtweise kann selbst einFlugzeug, Geld oder die Elektrizität zum Mediumwerden (Vollbrecht, 2005). McLuhans universellesBild des Organersatzes begründete einen eigenen me-dienwissenschaftlichen Ansatz, der Medien einenWerkzeugcharakter zuschreibt. Medien werden als„Instrumente zur Veränderung von Wirklichkeit“ in-terpretiert (Sandbothe, 2003). Diese so genannten„anthromorphen“ Ansätze stellen den Menschen inden Mittelpunkt und sehen Medien als Werkzeugoder eben als Prothesen des menschlichen Körpers,Computer werden zu „global vernetzten Prothesender Sinne“ (Coy, 1994, 37).
Kritiker finden, diese Sichtweise greife zu kurz. Sosieht Lutz Ellrich (2005) es als vordringlichsteAufgabe der Medienphilosophie „die Organersatz-theorie zu hinterfragen und generell die notorischeAnthropomorphisierung technischer Errungen-schaften zu bekämpfen“ (S. 343). Was ist der Ur-sprung solch kampfeslustiger Polemik? Die techni-schen Medien, beispielsweise Internet und Fernsehen,haben großen Anteil an der Wirklichkeitsvorstellungunserer Kultur. Die Art und Weise, wie technische
Wenn wir im Bildungskontext von „Medien“ sprechen,meinen wir in der Regel „technische Medien“, wiezum Beispiel Film und Computer, die eine eigen-‐ständige Medienwirklichkeit erzeugen. Im Gegensatzdazu steht ein universeller Medienbegriff, der in kul-‐turwissenschaHlichen Mediendiskursen ebenfalls ver-‐breitet ist. Ein Beispiel ist Marshall McLuhans Vor-‐stellung von Medien als Erweiterungen des Men-‐schen.
!„There is nothing outside the text“, eine ProklamaConvon Jaques Derrida, verweist darauf, dass unserWissen sprachlich codiert ist. Wir können nur inMedien über Medien nachdenken, in Sprache überSprache reden. Wir können uns daher keinen neu-‐tralen Beobachtungsstandpunkt suchen. Der Dekon-‐strukCvismus, ein Begriff den Jaques Derrida in densechziger Jahren in Paris prägte, richtet die Aufmerk-‐samkeit auf die genaue Lektüre von Metaphern undBildern.
!
Medientheorien. Ein Beitrag zum medienbasierten Lernen— 3
Medien unsere Wirklichkeit durchdringen undformen ist so komplex, dass sie nicht von Individuengesteuert wird, sondern sowohl in Produktion alsauch Rezeption ein kulturelles Kollektiv widerspiegelt(Hartmann, 2003). Medien sind also nicht nur Organoder Werkzeug der Welterschließung, sondern er-zeugen gleichzeitig eine Medienwelt, die uns als „me-diale Wirklichkeit“ bzw. „Medienöffentlichkeit“ imAlltag umgibt. Medien sind keineswegs neutraleÜberträger von Information, sondern konstituierendas Kommunizierte selbst: „zum einen erhält nur waskommuniziert, mitgeteilt und überliefert werdenkann, eine Bedeutung, und zum anderen formt dieGestalt der Mitteilung (eine Handschrift, ein ge-drucktes Buch, ein technisches Bild) auch ihrenInhalt“ (Kloock & Spahr, 2000, 9).
In Kommunikations- und Medienwissenschaft hatsich ein globaler Medienbegriff wie von McLuhanvertreten in der Breite nicht durchgesetzt. Stattdessenwird meist zwischen Sprache und technischenMedien unterschieden.
Ein Grund warum es schwer fällt, Medien be-grifflich zu fassen, ist ihre Flüchtigkeit. Für die Me-dienwissenschaftlerin Sybille Krämer (2008) ist dieFigur des Nachrichtenboten in der Antike eine Perso-nifizierung des Medienbegriffs: Wenn der Bote eineMeldung überträgt, tritt er nicht als eigenständigerAkteur auf, sondern bleibt stets im Hintergrund.
Daraus ergibt sich ein Paradox im Diskurs umnetzbasiertes Lernen und Lehren. Es gibt diesenDiskurs, eben weil das Lernen und Lehren mit Tech-nologien noch nicht reibungslos funktioniert – netz-basierte Lehre ist dann erfolgreich etabliert, wenn dieMedien wieder in den Hintergrund treten oder,
anders gesagt, das Online-Lernen kein Thema mehrist. Ein Widerspruch, an dessen DekonstruktionJaques Derrida Gefallen gefunden hätte.
2. Neue Medien zwischen Gefahr und Chance: Romaneals Opiumrauch
So wurde noch bis Ende des 19. Jahrhunderts vorden Konsequenzen der Lektüre von Romanen ge-warnt (Postner, 2005). Edward Shorthouse vergleichtim Jahr 1892 Romanleser mit Opiumrauchern:
„Even the better class of fiction fills the mindwith absurd emotions about unreal imaginary totallyfictitious heroes and heroines who never existed orever will exist and too often with immoral thoughtsand suggestions. […] The habitual novel reader likethe sensation theatre goer, the concert hall attenderor like the inebriate or opium smoker must ever havesome fresh excitement. […] Novel Readers can weepwith gush and false Sentiment over the entirely ima-ginary sorrows of a bogus hero or heroine who neverexisted but will not give a Shilling to alleviate actualdistress or destitution around them.“ (S. 670)
Was Shorthouse an der Romanlektüre kritisiert,wird später in der Medienwissenschaft unter den Be-griffen „Immersion“ und „parasoziale Beziehungen“diskutiert: Das völlige Eintauchen in eine medialeRealität und das Kommunikationsverhältnis zu fiktio-nalen oder unerreichbaren Charakteren (bspw. Prot-agonisten einer Fernsehserie, Nachrichtensprecher-/innen). In aller Regel ist es ein harmloses Ver-gnügen, in den Abenteuern von Harry Potter zu ver-sinken oder Helga Beimer aus der Lindenstraße als„Mutter der Nation“ anzusehen. Die Fiktion ist we-niger anspruchsvoll als der Umgang mit realen Per-sonen: Ein Mausklick schließt das Computerpro-gramm, per Knopfdruck ist der Fernseher aus undmit einem Knall das Buch zugeschlagen – und dieGeschichte steht, ohne nachtragend zu sein, beiBedarf jeder Zeit wieder zur Verfügung. KeinWunder also, dass wir Medienkonsum entspannendfinden.
Ab wann gleitet diese Entspannung in ein Abhän-gigkeitsverhältnis ab? Ein Krankheitsbild „Online-sucht“ ist nach dem Drogen- und Suchtbericht derBundesregierung (2009) wissenschaftlich bislangnicht definiert, weshalb auch keine aussagekräftigenStatistiken vorliegen. Dennoch werden von den Ver-
Nur wenn es eine Störung in der reibungslosen Über-‐tragung gibt, wird die Materialität des Mediums be-‐wusst. Ansonsten hat das VermiEelte als UnmiEel-‐bares zu erscheinen. Medien werden also erst dannsichtbar, wenn sie nicht funkConieren, gestört sindoder nicht beherrscht werden.
!
Eine klassische Einteilung der Medienwelt geht aufHarry Pross zurück (1972). Dieser differenziert zwi-‐schen Primärmedien, die nicht technisch vermiEeltsind, wie die direkte Rede, Sekundärmedien bei denender Technikeinsatz auf der Senderseite liegt, etwa derBuchdruck und TerCärmedien, bei der sowohl für Pro-‐dukCon wie RezepCon technische Apparaturen nöCgsind, beispielsweise Fernsehen und Internet.
!
Neue Medien haben stets sowohl utopisch-‐verklä-‐rende und als auch dystopisch-‐warnende Prognosenevoziert. Die Angst vor dem Werteverfall begleitetjedes neue Medium, vom Buch bis zum Internet.
!
4 — Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (L3T)
fassern des Berichts drei bis sieben Prozent der Inter-netnutzer/innen als Onlinesüchtige charakterisiert.Mediengeschichtlich ist die Angst vor dem Ver-schwinden in der fiktionalen Welt bereits im 19. Jahr-hundert in der Figur des Don Quijote beschrieben.Nach Lektüre zahlreicher Abenteuerromane wird„der sinnreiche Junker Don Quijote von derMancha“ zum Ritter, der gegen Windmühlen kämpft.In der Medienwissenschaft ist seit den Arbeiten vonBlumer und Katz (1974) anerkannt, dass der Medien-konsum zweckrational erfolgt. Nach dem Prinzip„uses and gratifications“ sind Nutzung und Nutzenmiteinander verwoben. Die Mediennutzung gerätdann in Schieflage, wenn die Bedürfnislage aus demGleichgewicht ist.
Im Februar 2008 wird erstmals der Fernsehwer-bespot „Wo lebst Du“, der EU-finanzierten Kam-pagne klicksafe ausgestrahlt. Die Botschaft lautet:„Wer nur noch in der digitalen Welt lebt, lebt nichtmehr in der richtigen.“ Die „Sensibilisierungskam-pagne zur Förderung der Medienkompetenz“ hatklare Vorstellungen, wie der Umgang mit Internetund Social Software auszusehen hat – weniger istmehr, on l ine gepflegte Beziehungen sind keine„echten“ Freundschaften und digitale Kommuni-kation ist prinzipiell dem Austausch Angesicht zuAngesicht unterlegen. Forschungen zu computerver-mittelter Kommunikation bestätigen diese pauschalenAnnahmen allerdings nicht. ComputervermittelteKommunikation ist nicht defizitär gegenüber face-to-face-Kommunikation, sondern weist eigene Quali-täten auf. Unterschiedliche technologische Ausprä-gungen ermöglichen eine Bandbreite an Ausdrucks-formen, die wiederum hinsichtlich ihrer kommunika-tiven Expressivität und Zielsetzung eine hohe Va-rianz aufweisen. Wie der Kommunikationswissen-schaftler Rice (1999) bemerkt „new media are oftencompared to, or critiqued from, a privileged, arti-factual, idealized notion of interpersonal communi-cation“ (S. 26). Wichtiger als das Medium ist die „Me-dialität“, also die Art und Weise, wie wir Medien inspezifischen Situationen gebrauchen (Krämer, 2008).
Ebenso wenig wie heraufbeschworene Gefahrenhaben sich die euphorischen Erwartungen bewahr-
heitet, die das Lernen per Computer und Internet be-gleitet haben. Ende der 90er Jahre prognostizierte einExpertengremium der Bertelsmannstiftung, die tradi-tionelle Hochschule sei im Begriff zu verschwinden.Im Jahr 2005 sollten Bildungsbroker als Makler aufdem durch Angebot und Nachfrage regulierten Marktder Online-Studiengänge führen: „Was findet ein ty-pischer Studienanfänger – nennen wir ihn Thomas S.– in naher Zukunft vor? Wird sein erster Gedankesein, sich eine Hochschule nach ihrem allgemeinenRenommee auszusuchen? Wird er sie lieber in einerGroßstadt oder eher in einem Städtchen besuchenwollen? Soll seine erste Alma Mater eher in der Nähe(wegen der Freundin) oder doch lieber weiter fort(wegen der Eltern) liegen? Nichts dergleichen wirdihn beschäftigen. Stattdessen wird Thomas S. das In-ternet absuchen, um sich – mit Hilfe verschiedenerOnline-Bildungsbroker – über die weltweit angebo-tenen Kurse und Abschlüsse zu informieren. [...] Se-minare und Vorlesungen, Kurse und Betreuungwerden als multimediale Websites oder als „trainingin the box“ angeboten.“ (S. 18).
Riepel, Historiker und Journalist, formuliert 1913in seiner Dissertation ein „Grundgesetz der Ent-wicklung des Nachrichtenwesens“ das nach wie vorin der kommunikationswissenschaftlichen Debattevielfach zitiert wird. Demnach komplementiertenneue Übertragungstechniken die alten, verdrängen siedagegen selten völlig. So machten in einer aktuellenethnographischen Studie die australischen ForscherMargot MacNeill und Ming Ming Diao (2010) die
In der Praxis : Digital geprägte KinderweltEin Projekt des griechischen Bildungsministeriums soll Elternund Erzieher darin unterstützen, einen realisCschen Blick fürdie digital geprägten Lebenswelten von Kindern und Jugend-‐lichen zu erhalten. In 20 Trainingseinheiten werden gezieltSzenarien wie der Aufenthalt in der virtuellen 3D-‐Umgebung
„Second Life“, das Gespräch im Online-‐Chat oder das Fa-‐cebook-‐Profil, erkundet um die eigenen Erwartungen undBefürchtungen mit dem Online-‐Geschehen zu vergleichen.hEp://inetrisks.cC.gr/
Links zum Text, sowie auch weiterführende finden Siein der L3T Gruppe bei Mister Wong unter Verwendungder Hashtags #l3t #medientheorie
!
Die Studienwahl per „Online-‐Bildungsbroker“ ist kei-‐neswegs Realität geworden. Vielmehr zeigt sich, dassneue Medien in der Lehre das Repertoire der Lehrme-‐thoden ergänzen, stellenweise auch verändern, aberkeineswegs ersetzen. Dies wird in den KommunikaC-‐onswissenschaHen als „Riepelsches Gesetz“ be-‐zeichnet.
!
Medientheorien. Ein Beitrag zum medienbasierten Lernen— 5
überraschende Entdeckung, dass an ihrem Campusdie Studierenden trotz Lernmanagementsystem undmoderner Kommunikationsmedien den Münz-sprecher auf dem Unigelände am liebsten nutzten,um sich bei ihren Professoren zu melden.
3. Das Neue an den Neuen Medien
Im vorangegangenen Abschnitt wurde auf Parallelenin der gesellschaftlichen Bewertung von Buchdruckund Internet verwiesen. Wie ähnlich, wie unter-schiedlich sind beide Medien? Anders gefragt: Wasbedeutet es, wenn wir lesend und schreibend, produ-zierend und rezipierend, im Netz unterwegs sind?Was ist das Neue an den neuen Medien und wie langeist dieses Attribut eigentlich noch zeitgemäß?
Wie gut verstehen wir dieses „MassenIndividual-Medium“? In der ersten Ausgabe des Magazins „NewMedia & Society“ stellt Herausgeber Roger Silver-stone 1999 die Frage, was denn eigentlich das Neuean den neuen Medien sei:
„To ask the question‚ What’s new about newmedia?’ is, of course, to ask a question about the rela-tionship between continuity and change; a questionthat requires an investigation into the complexities ofinnovation as both a technological and a socialprocess […] Do new media create new meanings?Do they enable or disable social and cultural change?How are we to disentangle the various componentsof media and technology change as they affect, or arepresumed to affect, organizations, the politicalprocess, global commerce, everyday life? What is thisspace called cyber?“ (Silverstone, 1999, 10-11)
Technische Innovation und soziale Praxis wirkenzusammen und geben gemeinsam digitalen Netz-medien eine Gestalt – auch aus diesem Grund sinddie von Silverstone aufgeworfenen Fragen kei-neswegs als gelöst zu betrachten, sondern begegnenuns in neuem Gewand immer wieder, aktuell in der
Diskussion um Web 2.0. Diese Ko-Evolution vonAnwendung und Herstellung wird in der Forschungzur Technikgenese (engl. „social construction oftechnology“ auch „social informatics“) untersucht.Demzufolge ist die Implementierung neuer Techno-logien das Ergebnis von Verhandlungsprozessen undHandlungen verschiedener sozialer Akteure mit indi-viduellen Zielstellungen, Interessen und unterschied-lichen infrastrukturellen und kulturellen Hinter-gründen. Der virtuelle Raum transzendiert nicht denrealen Raum, sondern drückt eine soziale und gesell-schaftliche Realität aus. Der Medienforscher RobKling hat in den 1990er Jahren begonnen, aus sozio-logischer Perspektive digitale Informations- undKommunikationstechnologien in Organisationen zuuntersuchen und dabei ein so genanntes „Web-Modell“ entwickelt. Soziale Rollen, vorhandene Infra-strukturen und zeitliche Verläufe wirken zusammen,wenn sich ein neues Kommunikationsmedium durch-setzt – oder wieder verschwindet (Kling, 1991).
Technische Errungenschaften sind nicht nur„Möglichkeitsmaschinen“ (Großklaus, 1997), sondernziehen auch Einschränkungen nach sich. Walter Ben-jamins Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seinertechnischen Reproduzierbarkeit“ aus dem Jahr 1939reflektiert die umwälzenden Wirkungen des Filmsund anderer technischer Medien auf die Kunst undzieht Rückschlüsse auf deren Stellung und Funktioninnerhalb der Gesellschaft. Die Möglichkeit der mas-senhaften Reproduktion führt zum Verlust der„Aura“ eines Kunstwerks.
„Noch bei der höchstvollendeten Reproduktionfällt eines aus: das Hier und Jetzt des Kunstwerks –sein einmaliges Dasein an dem Orte, an dem es sichbefindet. […] Das Hier und Jetzt des Originals machtden Begriff seiner Echtheit aus. […] Während dasEchte aber der manuellen Reproduktion gegenüber,die von ihm im Regelfalle als Fälschung abgestempeltwurde, seine volle Autorität bewahrt, ist das der tech-nischen Reproduktion gegenüber nicht der Fall. […]Die Kathedrale verlässt ihren Platz, um in demStudio eines Kunstfreundes Aufnahme zu finden; dasChorwerk, das in einem Saal oder unter freiemHimmel exekutiert wurde, lässt sich in einem Zimmervernehmen“(Benjamin, 1939, 4).
Benjamins ästhetische Überlegungen – einer theo-retischen Linse gleich – ermöglichen uns die Effekteder Digitaltechnologie in Hinblick auf die Erlebnis-qualität in medial vermittelten Lernsituationen zu be-trachten. So geht beispielsweise bei der Aufzeichnungvon Lehrveranstaltungen das Ursprüngliche einesVortrags in Teilen verloren. Das erklärt, warum Stu-dierende trotzdem noch in den Hörsaal gehen, wenn
Computer und Internet sind Medien, die sich zwi-‐schen den Polen Massen-‐ bzw. Individualmedium be-‐wegen. Alle Rezipienten nutzen, wenn auch über ver-‐schiedene Zugangswege (Browser, Plasormen undProvider) dasselbe Netz. GleichzeiCg verfügenNutzer/innen über individuelle Filter und Zugänge,zum Beispiel RSS-‐Feeds, Bookmarks, subskribierteMailinglisten, Avatare und Agenten, Portalmitglied-‐schaHen, etc. Faßler (1999) hat für diesen Umstandden Begriff „MassenIndividualMedium“ geprägt. Elek-‐tronischer Text ist prinzipiell wandelbar, der Zugang zuPublikaConsmöglichkeiten nicht exklusiv und dieRückkopplung des Lesers durch die Vernetzung je-‐derzeit möglich.
!
6 — Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (L3T)
alles im Netz verfügbar ist. Und was passiert, wenndie Kopie vom Original nicht mehr unterscheidbarist? Worin besteht die Aura eines Hypertextes odereines PDF-Dokuments? Über den Schutz von Urhe-berrechten hinausgehend gibt es einen Bedarf solcheFragen konstruktiv zu erörtern.
4.Medientheorien und die Gestaltung neuer Medien
Unsere oftmals impliziten Vorstellungen von digi-talen Medien beeinflussen Interaktionsformen undGestaltungsspielräume. Auf der Schnittstelle von Li-teraturwissenschaft und Informatik sind zahlreicheArbeiten entstanden, die sich mit der Ästhetik digi-taler Medien, Narration im Netz und „Human Com-puter Interaction“ befassen. Beispiele sind die Ar-beiten von Brenda Laurel, Aspen Aarseth, JanetMurray und George Landow.
George Landow, Professor für englische Literaturund Kunstgeschichte an der Brown University, istvielen seiner Fachkollegen hauptsächlich als Expertefür das viktorianische Zeitalter bekannt. Seine Begeis-terung für Hypertexte begann mit dem Online-Kurs„The Victorian Web“, eine frei zugängliche Lernres-source, die inzwischen über 40.000 Dokumente um-fasst. In seinen Arbeiten zu Hypertext und Hyper-media befasst er sich mit erkenntnistheoretischenFragen, die mit dem Wandel von geschlossenen Au-torensystemen zu offenen, hypertextuellen Systemeneinhergehen (Landow, 2006).
Brenda Laurel erweiterte in den 1990er Jahrenunser Verständnis für das Medium Computer durchRückgriff auf die Aristotelische Dramentheorie.
Wenn Personen mit einer Software (inter-)agieren,spielt sich eine Handlung ab, bei der der Computerselbst als kommunikatives Gegenüber wahrge-nommen wird. Aus Sicht der Benutzer/innen agiertdas jeweilige Programm, was sich in Aussagen wie„Ich hab gar nichts gemacht, er hat sich einfach aus-geschaltet“ oder „Word hat einen Fehler gefunden“widerspiegelt. (#ant) Eine Aufgabe des Interface-design liegt darin, schlüssige Charaktere zu schaffen:„Computer-based agents, like dramatic characters, donot have to think [...]; they simply have to provide arepresentation from which thought may beinferred“(Laurel, 1993, 57). Bei der Gestaltung vonLerntechnologien können narrative Ansätze und dra-maturgische Inszenierungen die Interaktion mit derLernumgebung authentischer, einfacher und ange-nehmer machen.
Mit der Inszenierung digitaler Welten und ihremnarrativen Potential hat sich in der Publikation„Hamlet on the Holodeck“ (1997) Janet Murray be-fasst. Sie identifiziert vier grundsätzliche Eigen-schaften digitaler Medien – Prozeduralität, Partizi-pation, Räumlichkeit, Enzyklopädik – aus denen siedrei spezifische Erlebnisqualitäten virtueller Umge-bungen ableitet. Durch seine Prozeduralität ist einComputer in der Lage, Prozesse nicht nur abzu-bilden, sondern tatsächlich ablaufen zu lassen. Inhaltein einem digitalen Medium können deswegen in-härent dynamisch sein, während traditionelle Medienausschließlich statische Inhalte verbreiten können.Die zweite Eigenschaft sind Partizipationsmöglich-keiten in digitalen Umgebungen. Computeranwen-dungen erzeugen Interesse, weil ihre Aktionen poten-tiell beeinflussbar sind und die Nutzer/innen in ab-laufende Prozesse eingreifen können. Als dritte Ei-genschaft von digitalen Umgebungen führt Murraydie Räumlichkeit an – digitale Medien bilden„Räume“ und „Umgebungen“ in denen wir uns ori-entieren können. Murrays vierte Eigenschaft, die En-zyklopädik, zielt auf die Effizienz der Digitaltechno-logie ab, für einen Menschen unübersehbare Mengenan Daten zu speichern, zu verarbeiten und auch zupräsentieren.
In der Praxis : Ringvorlesung „Medien und Bidlung“„Eine Pädagogik, die ohne MiEel und MiEler auskommt – un-‐miEelbar sozusagen –, ist nicht denkbar“, so beschreibt dieRingvorlesung „Medien und Bildung“ die Bedeutung von In-‐formaCons-‐ und KommunikaConstechnologien für dasLehren und Lernen. Die auf dem Portal podcampus bereitge-‐
stellte Ringvorlesung erkundet das interdisziplinäre Feld derMedientheorie aus der PerspekCve von Philosophie über dieKunst-‐, Medien-‐ und KulturwissenschaHen bis zur InformaCk.hEp://www.podcampus.de/channels/47
Brenda Laurels DissertaCon prägte das Bild des „Com-‐puters als Bühne“. Diese Metapher lenkt das Au-‐genmerk weg von den ProgrammrouCnen des Com-‐puters hin auf die Handlung am Bildschirm aus derPerspekCve der Benutzer/innen. In Laurels Theater-‐metapher entspricht grafische BenutzerschniEstelleeiner ‚Bühne’, auf der sich die Handlung vollzieht. DieTechnologie, die die Aufführung ermöglicht, ist selbstgar nicht sichtbar, sondern – wie im Theater – ‚hinterden Kulissen’ täCg.
!
Medientheorien. Ein Beitrag zum medienbasierten Lernen— 7
Aus diesen Eigenschaften folgert Murray drei„pleasures“, also „Genüsse“ oder „Annehmlich-keiten“. Sie beginnt mit der Immersion, also demGefühl des „Eintauchens in eine andere Welt“. Wenndie Handlungen, die eine Person innerhalb einer digi-talen Umgebung vollzieht, wahrnehmbare Folgenund Ergebnisse hat, dann erlebt die Nutzer/in nachMurray den zweiten charakteristischen Genuss digi-taler Umgebungen: die sogenannte Agency. Der Be-griff beschreibt den Grad mit dem Dinge nach demWillen der Benutzer innerhalb einer Umgebung ge-staltbar sind. Die dritte von Murray identifizierteQualität digitaler Umgebungen ist die Transfor-mation. So ist es in einer digitalen Umgebungmöglich, einen anderen Charakter anzunehmen undFacetten der eigenen Person weitgehend risikofrei zuexplorieren.
Oberflächlich betrachtet könnte man meinen,Computer und Internet seien eigentlich nur Distribu-tionskanäle für die traditionellen MedienformenPrint, Audio und Video – es ist also nichts Neues,sondern „alter Wein in neuen Schläuchen“, einVorwurf dem sich die E-Learning-Didaktik mehrfachausgesetzt sieht. Der Germanist und FachdidaktikerBernd Switalla (2001) hat in seinen Arbeiten wie-derholt erläutert, worin sich die Lektüre zwischenzwei Buchdeckeln von der Navigation im Internetunterscheidet und was daraus für die Produzentenvon Lernmedien folgt.
Des Weiteren bewegen wir uns in Hypertexten ineinem Verweisraum, den ein anderer über den Textgelegt hat und welcher entsprechend assoziative Ver-
knüpfungen der Autoren/innen widerspiegelt, dieden eigenen Ansprüchen und Erwartungen als Leseroder „Nutzer/innen“ unter Umständen zu widerlaufen. Auch wenn ein Gestalter oder eine Gestalterinnicht mitteilt oder vielleicht selbst gar nicht aus-drücken kann, worin der Sinn eines Hyperlinks be-steht, so wird doch von den Lesern erwartet, dass siespüren oder verstehen, auf welchen Pfaden der Hy-pertext sinnvoll zu erschließen sei. Diesen Aspektbetont auch der Medientheoretiker Aspen Aarseth. In„Cybertext. Perspectives on Ergodic Literature“ be-schreibt er „ergodische“ Texträume, die nur durchAufwand der Benutzer durchquert werden können(Aarseth, 1997).
5. Zusammenfassung
Dieses Kapitel hat einen breiten Bogen über das fa-cettenreiche Feld der Medientheorien gespannt –vom Dekonstruktivismus Jaques Derridas über sozio-technische Forschungsansätze bis hin zu medienäs-thetischen Vorstellungen. Welche zentralen Ergeb-nisse lassen sich abschließend festhalten? Zunächstist da die Erkenntnis, dass implizite Vorstellungenvom Wesen der Medien unsere instruktionalen Ge-staltungsentscheidungen stets begleiten. Wenn wirdiese alltagstheoretischen Überzeugungen auf denPrüfstand setzen, gewinnen wir Distanz, um in dertechnologisch diktierten Entwicklungslandschaft denÜberblick zu behalten. Wer medientheoretisch reflek-tiert an das didaktische Design von medienbasiertenLernumgebungen herangeht, kann das Potenzial digi-taler Medien besser ausschöpfen und Potentiale,Nutzen, Chancen und Risiken für Lehre und Unter-richt realistisch einschätzen.
Eng damit zusammen hängt eine geschichtlicheEinbettung medienbezogener Debatten. Medienum-brüche in Spätmittelalter und früher Neuzeit sindnicht nur als ferner Spiegel unserer Gegenwart vonInteresse. Es handelt sich um eine Epoche, die alsVersuchslabor zum Verhältnis alter und neuer Medienbetrachtet werden kann (Burkhardt & Werkstetter,2005). Medienhistorisches und medientheoretischesHintergrundwissen erlaubt, die Gestaltungsspiel-
Schon lange bevor HypertexEechnologien erfundenwaren, wurden Texte geschrieben, die eine non-‐li-‐neare Lektüre nahelegten. Dazu zählen Arno SchmiEs„ZeEels Traum“, WiEgensteins „Philosophische Unter-‐suchungen“ und Lichtenbergs „Sudelbuch“. Nichtsde-‐sotrotz macht es einen großen Unterschied, ob wir aufdem Bildschirm lesen oder auf dem Papier. Der fran-‐zösische Historiker Roger CharCer bezeichnet dies alsdie „Materialität“ des Textes (CharCer & Cavallo,1999).
!
In der Praxis : Der Hypertext „Pastperfect“Pastperfect ist ein Hypertext zu GeschichtswissenschaH beidem ProdukCon und Reflexion Hand in Hand gehen. DerErfolg des Projekts – die Webseite gewann im Jahr 2004 denMedidaPrix – zeigt, dass Medientheorie kein abwegiges
„SchmeEerlingsthema“ ist, sondern einen Platz im konzep-‐Conellen Repertoire von InstrukConsdesigner/innen ver-‐dient. URL: hEp://www.pastperfect.at/ [2011-‐01-‐24]
8 — Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien (L3T)
räume neuer Lehr- und Lernmedien konstruktiv zunutzen, anstatt sie technikfeindlich zu ignorieren odertechnikgläubig zu verspielen.
Wer über Medien debattiert, sollte ein Auge fürgeeignete Metaphern entwickeln und gleichzeitig inder Lage sein, Metaphern und Bilder zu dekonstru-ieren und für Brüche und Widersprüche in der Me-dienwahrnehmung offen zu bleiben. Medientheore-tische Ansätze können Impulse für die konkrete Ge-staltung geben. Laurels Bild des „Computers alsBühne“ bildet aus anwendungsbezogener Sicht einennachvollziehbaren Ansatz für die Interfacegestaltung.Statt die Prozeduren des Rechners „aufzuführen“sollten Nutzer/innen die Handlung verstehenkönnen. In diesem Zusammenhang kommt JanetMurrays Bild des Computers als unendlicher Enzy-klopädie in den Sinn – eine Eigenschaft, die der di-daktischen Reduktion in Lernumgebungen nichtimmer zuträglich ist.
Aus medientheoretischen Erkenntnissen ergebensich praktische Konsequenzen, die für die Ent-wicklung von Lernumgebungen gelten. Statt sichselbstverständlich an durch Printmedien tradiertenOrganisationsprinzipien wie Seiten, Fußnoten, An-merkungen und Kapitel zu orientieren, lohnt es sicheinen offenen Blick für Gestaltungsmöglichkeiten zuentwickeln (Switalla, 2001). Neben der Immersionsollte das Augenmerk dabei vor allem auf dem Be-reich Agency liegen – die Lernenden sollen das Ge-schehen aktiv beeinflussen können. Allerdings istkeine Lernumgebung per se eine konstruktivistischeWunderwaffe. Hier gilt es Medium und Medialität zuunterscheiden: Es kommt weniger auf die Eigen-schaften des Artefakts an, sondern mehr auf die In-strumentalisierung durch die Lernenden. Statt die Po-
tentiale digitaler Lernumgebungen pauschal zu beur-teilen, wird es Zeit, das Medienhandeln ins Zentrumzu setzen.
Literatur
▸ Aarseth, E.J. (1997). Cybertext: Perspectives on Ergodic Lite-rature. Baltimore/London: John Hopkins University Press.URL: http://www.hf.uib.no/cybertext/Ergodic.html [2010-10-02].
▸ Benjamin. W. (1939). Das Kunstwerk im Zeitalter seiner techni-schen Reproduzierbarkeit. URL: http://walterbenjamin.omini-verdi.org/wp-content/kunstwerkbenjamin.pdf [2010-10-02].
▸ Bertelsmann Stiftung & Heinz Nixdorf Stiftung (2001).Studium online. Hochschulentwicklung durch neue Medien.Gütersloh: Verlag Bertelsmann Stiftung, URL: http://www.-bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-86B05F6C-70-CAA8CC/bst/hs.xsl/publikationen_29336.htm [2010-10-02].
▸ Blumler J. G. & E. Katz (1974). The Uses of Mass Communi-cation. Newbury Park, CA: Sage.
▸ Bundesregierung Deutschland (2009). Drogen- und Suchtbe-richt 2009. Berlin: Bundesministerium für Gesundheit, URL:http://www.bmg.bund.de/fileadmin/redaktion/pdf_misc/mo-derne-drogenpolitik-drogenbericht-2009.pdf [2011-01-05].
▸ Burkhardt, J. & Werkstetter, C. (2005). Kommunikation undMedien in der Frühen Neuzeit. München: Oldenbourg.
▸ Cervantes, S. M. (1615). Der sinnreiche Junker Don Quijotevon der Mancha. URL: http://books.google.de/books?id=y_P_b-UVZ20C&printsec=frontcover&source=gbs_atb#v=onepage&q&f=false [2010-10-02], 47-48.
▸ Chartier, R. & Cavallo, G.. (1999). Die Welt des Lesens. Vonder Schriftrolle zum Bildschirm. Frankfurt am Main: Campus.
▸ Derrida, J. & Roudinesco, E. (2006). Woraus wird Morgen ge-macht sein? Ein Dialog. Stuttgart: Klett-Cotta.
▸ Ellrich, L. (2005). Medienphilosophie des Computers. In: M.Sandbothe & L. Nagl (Hrsg.), Systematische Medienphilo-sophie, Berlin, URL: http://www.uni-koeln.de/phil-fak/thefife/ellrich/computerphilosophie.htm [2010-10-02],343-358.
▸ Fromme, J. & Sesink, W. (2008). Pädagogische Medientheorie.Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
▸ Großklaus, G. (1997). Medien-Zeit Medien-Raum. ZumWandel der raumzeitlichen Wahrnehmung in der Moderne.Frankfurt am Main.
▸ Kling, R: (1991). Computerization and Social Transformation.URL: http://rkcsi.indiana.edu/archive/kling/pubs/STHV-92B.htm [2010-10-02].
▸ Kloock, D. & Spahr, A. (2000). Medientheorien. Eine Ein-führung. München: Wilhelm Fink Verlag.
▸ Krämer, S. (2008). Medium, Bote, Übertragung: Kleine Meta-physik der Medialität. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
▸ Knie, A. (1997). Technik als gesellschaftliche Konstruktion, In-stitutionen als soziale Maschinen. In: Dierkes, M. (Hrsg.), Tech-
Reflexionsaufgaben:▸ Was halten Sie von Edward Shorthouses Vorwurf,Medienkonsumenten seien eher vom Schicksal fik-‐Conaler Gestalten zu Tränen gerührt als dazubereit tatsächliche Missstände zu bekämpfen?▸ Jedes Medium öffnet eine spezifische PerspekCveauf unsere Umwelt. Medialitätsbewusstsein be-‐deutet, das eigene Medienhandeln kriCsch zu re-‐flekCeren. Führen Sie einen Tag lang Protokollüber Ihren Medienalltag! ▸ Inwieweit ähnelt die Lektüre von Romanen der In-‐terakCon mit Computerspielen? Erzählern Sie dieGeschichte eines modernen Don Quijote! In-‐wieweit bieten Medien gleichzeiCg Zugang zur undRückzug von der Welt?▸ Verflüssigung und Entgrenzung sind zentrale Me-‐taphern bei der Beschreibung digitaler Medien.Nehmen Sie kriCsch Stellung zu den Begriffen „In-‐formaCon Overflow“ und „Globales Dorf“.
?
Medientheorien. Ein Beitrag zum medienbasierten Lernen— 9
nikgenese. Befunde aus einem Forschungsprogramm. Berlin:Edition Sigma, 225-243.
▸ Landow, G. P. (2006). Hypertext 3.0 Critical Theory and NewMedia in an Era of Globalization: Critical Theory and NewMedia in a Global Era (Parallax, Re-Visions of Culture and So-ciety). Baltimore: The Johns Hopkins University Press.
▸ McLuhan, M. (1966). Understanding Media: The Extension ofMan. London: MIT Press.
▸ MacNeill, M. & Diao, M. M. (2010). Student uses of IT inlearning: an ethnographic study. IADIS International Confe-rence e-Learning 2010. 307-314.
▸ Meyer, T. (2002). Interfaces, Medien, Bildung : Paradigmeneiner pädagogischen Medientheorie. Bielefeld: TranscriptVerlag.
▸ Murray, J. H. (1997). Hamlet on the Holodeck: the Future ofNarrative in Cyberspace. The Free Press.
▸ Pross, H. (1972). Medienforschung. Film, Funk, Presse, Fern-sehen. Darmstadt: Verlag Habel.
▸ Rice, R.E. (1999). Artifacts and paradoxes in new media. In:New Media and Society, 1(1), 24-32.
▸ Sandbothe, M. (2003). Was ist Medienphilosophie?. In: Zeit-schrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, 48/2,URL: http://www.sandbothe.net/346.html [2010-10-02], 195-206.
▸ Silverstone, R. (1999). What’s new about new media?. In: NewMedia & Society, 1(1), 10-12.
▸ Stephens, M. (1991). Deconstructing Jaques Derrida. The MostReviled Professor in the World Defends His Diabolically Dif-ficult Theory. URL:http://www.nyu.edu/classes/stephens/Jacques%20Derrida%20-%20LAT%20page.htm [2010-10-02].
▸ Switalla, B. (2001). Lernen in Zeiten des Internets. In: S.J.Schmidt (Hrsg.), Lernen im Zeitalter des Internets. GrundlagenProbleme, Perspektiven., Bozen: Pädagogisches Institut, 115-137.
▸ Vollbrecht, R. 2005: Stichwort: Medien. In: L. Mikos, L. & C.Wegener (Hrsg.). Qualitative Medienforschung. Ein Handbuch.Konstanz: UTB, 29-39.