Post on 18-Sep-2018
Lautspracherwerb - wichtigste Voraussetzung für den Schriftspracherwerb
„Lesen durch Sprechen “ - Alphabetisierung 1.0
05.09.2018 Kersten Lemke Fachtagung koalpha “Lesen und Schreiben 4.0 – Chancen und Herausforderungen in der Alphabetisierung und Grundbildung
Lautsprache ist…
- Gesamtheit der gesprochenen und hörbaren Laute menschlicher Sprache
- in erster Linie mit Bezugnahme auf den Spracherwerb und die Sprachproduktion
von Gehörlosen
- Gegenstück zur „geschriebenen Sprache“ bzw. „verschrifteten Sprache“
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Schriftsprache ist… - ein Kulturprodukt
- setzt die Entwicklung und Anwendung von Schriftzeichen voraus
- die Verwendung als kommunikatives Mittel setzt eine Schreib- und
Lesekompetenz voraus …
- und das Anwendung von Schreibmaterialien und Schriftträgern
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Lesen und Schreiben 4.0 ?
1.0 :
2.0 :
3.0 :
4.0 : Lesen und Schreiben 4.0
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Industrie 4.0
Industrielle Revolutionen
1.0 : Mechanisierung mit Wasser- und Dampfkraft
2.0 : Massenfertigung mit Hilfe von Fließbändern und elektrischer Energie
3.0 : Einsatz von Elektronik und Informationstechnik zur Automatisierung der Produktion
4.0 : hochautomatisierte und vernetzte Fabriken
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Die normale Sprachentwicklung
Hören
Wortschatz
Wortarten
Sprechen
Satzbau
Formenlehre
Kommunikation
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Hören und Hören von Sprache – Grundlage des Spracherwerbs
Hören vor der Geburt
Herz- und Darmgeräusche der Mutter
Stimme der Mutter
nicht sprachlichen Merkmale der Muttersprache
laute Geräusche in der Umgebung
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Hören und Hören von Sprache – Grundlage des Spracherwerbs
Hören in den ersten Lebensmonaten
reduzierte Lautheit
internationale 1. Lallphase
muttersprachliche 2. Lallphase (Verstummen bei Gehörlosigkeit)
keine Störschallunterdrückung
kein Richtungshören
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Hören und Hören von Sprache – Grundlage des Spracherwerbs
Hören in den ersten Lebensjahren
Wahrnehmen größerer Lautheitsunterschiede
Richtungshören verbessert sich
Entwicklung des Lautunterscheidungsvermögens bis zur Einschulung
weiterhin schlechte Störschallunterdrückung
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Scheinbares Sprachverstehen …zeigt sich in der Reaktion auf ein sprachliche Aufforderung oder Information
- bei Kleinkinder auf die Frage „Wie groß bist du?“ oder „Wie alt bist du?“
- bei Schulkindern beim Ausfüllen von Tabellen und Lückentexten ohne
die Aufgabestellung gelesen zu haben
- bei Erwachsenen beim Hinnehmen von muttersprachlichen und fremdsprachlichen
Bezeichnungen, die man mangels Fachwissen eigentlich gar nicht versteht
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Wortschatz und Wortarten
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0;0-1;0
1;0-1;6 30-40 (1 neues Wort alle 5Tage) Substantive und Verben
1;6-2;0 300 (1.5 neue Worte pro Tag) alle
2;0-2;6 450 (1 neues Wort pro Tag) Pluralbildung, ich und du
2;6-3;0 900 (2,5 neue Worte pro Tag) Zusammengesetzte Substantive, Oberbegriffe
3;0-4;0 1500 (1,5 neue Worte pro Tag) Abstrakta, alle Modal- und Hilfsverben
4;0-5;0 2000 (1.3 neue Wort pro Tag) Oberbegriffe und Zahlen
5;0-6;0 3000 (2,7 neue Worte pro Tag) Berufsbezeichnungen Ordnungszahlen
Satzbau
0;0-1;0
1;0-1;6 Einwortsätze
1;6-2;0 Zwei- und Mehrwortsätze, 1. Fragealter (wo, was später wer)
2;0-2;6 Einfache und erweiterte Sätze, Fragen mit und ohne Fragewort
2;6-3;0 Satzverbindungen und Satzgefüge, 2. Fragealter (warum)
3;0-4;0 Sicherer Gebrauch von Satzgefügen und Satzverbindungenverbindungen,
fremde Rede mit „dass“
4;0-5;0 Vollständige Beherrschung des Satzbaus
5;0-6;0
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Formenlehre
5;0-6;0 Anwendung der Deklination, Konjugation und Komparation mit
unbedeutenden Fehleistungen
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Kommunikation
0;0-1;0 Gegenstände, wenn sie gereicht werden
1;0-2;0 Selbstgewählte Gegenstände
2;0-3;0 Erwachsene als „Quelle“ des Wissens, Sprache wird Hauptmittel
3;0-4;0 Erlebnisse, Erfahrungen, Rollenspiel
4;0-5;0 Überwiegend persönliche Motive, Interesse an anderen Personen
5;0-6;0 Kommunikation mit Kindern in einer Unterhaltung
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Sprachentwicklung mit und nach dem Schriftspracherwerb
nicht hörbare Wortgrenzen werden sichtbar
Rolle des einzelnen Wortes als Bedeutungsträger wird erkannt
Hörfehler werden durch das Schriftbild korrigiert
die bisher beiläufig erworbenen Grammatikkenntnisse werden bewusst
erste Erfahrungen mit Literatur
mit 8 Jahren Erreichen eines Wortschatzes von 3500 Worten
mit 10 Jahren Erreichen eines Lesewortschatzes von 7000 Worten mit 20.000
Bedeutungen, womit ein Analphabetismus als überwunden angesehen werden kann
* Antonius van Uden „Das gehörlose Kind- fragen seiner Entwicklung und Förderung“
05.09.2018 Kersten Lemke Fachtagung koalpha “Lesen und Schreiben 4.0 – Chancen und Herausforderungen in der Alphabetisierung und Grundbildung
Die Herausforderung in der Alphabetisierung
Entwicklung des Wortschatzes
Entwickeln der lautsprachlichen Fähigkeiten auf möglichst allen sprachlichen Ebenen
Entwicklung der kommunikativen Kompetenz
Entwicklung oder Verbesserung der Gesprächsfähigkeit
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Lautsprache aber nicht Lautschrift
Das Alphabet hat 26 Buchstaben.
Zusammen mit den 3 Umlauten und dem
„ß“ sind das Groß- und Kleinbuchstaben
sind das 59 Druckbuchstaben.
Zusammen mit den Schreibbuchstaben
muss man also 118 Zeichen erkennen.
Nur wenige Buchstaben haben eine
eindeutigen Laut-Buchstaben-Zuordnung.
In vielen Fällen entscheidet die Position
eines anderen Buchstaben die
Aussprache.
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Ausspracheregeln für den Vokal „e“
Langes E am Wortanfang „Esel“
Kurzes E in einer Anfangssilbe „Ente“
Nicht hörbares E in der Endung –el Esel
E am Wortende „Ente“
E in der Endung –er „Eimer“
E vor einem i Eimer
E nach einem i „Wiese“
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Ausspracheregeln für „ch“
ch nach einem s „Fisch“
ch vor einem s „Fuchs“
ch nach a, o, u und au „Buch“
ch nach i, e, ei, eu, ä, ö, ü „Bücher“
Ch am Wortanfang „Chemie“
Ch am Wortanfang „Chor“
Ch am Wortanfang „Chance“
Ch am Wortanfang vor r Christian
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Schreiben ist …
Nachdenken
Mitteilen
Sprechen
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