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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996
Kulturexpress unabhängiges Magazin
Ausgabe 24
08. – 14. Juni 2014
.
Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft und Wirtschaft Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu
berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten
aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich
darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf
Vollständigkeit ab
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Herausgeber und Redaktion
Rolf E.Maass
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Kulturexpress in gedruckter Form
erscheint wöchentlich
ISSN 1862-1996
Finanzamt IV Frankfurt a/M
St-Nr.: 148404880
USt-idNr.: DE249774430
E-Mail: redaktion@kulturexpress.de
Inhalt
„Gardening in the Dark" im Frankfurter DialogMuseum am 15. Juni
2014
Geburtsaristokratie in Frankfurt a/M. Historisches Museum widmet den Holzhausens eigene Ausstellung
Bis 11. Juli 2014 können sich Musikerinnen und Musiker per Facebook für ein Engagement im Deutschen Pavillon auf der EXPO 2015 in Mailand bewerben
am 13. Juli 2014
„Gardening in the Dark" im Frankfurter DialogMuseumMeldung: Dialogmuseum Frankfurt, den 12. 06..2014
Wie riecht eigentlich Erde? Und wie pflanzt man im Dunkeln? Antworten darauf gibt
es für alle Hobby-Gärtner und diejenigen, die es noch werden wollen am Sonntag,
den 13. Juli 2014 bei der Aktion: „Gardening in the Dark".
Anlässlich des Tag des Gartens lädt das DialogMuseum alle Besucher mit und ohne grünen
Daumen zu einer besonderen Herausforderung ein: Gärtnern in kompletter Dunkelheit. Mithilfe
von Geruchs-, Tast- und Geschmackssinn können sich die Besucher aus einer Auswahl von
Blumen- und Pflanzensamen für 2 verschiedene Sorten entscheiden und diese Samen unter
Anleitung der guides und mit vielen gärtnerischen Tipps im Dunkeln einpflanzen. Die Töpfchen
dürfen mit nachhause genommen werden, so dass sich jeder Gärtner dann überraschen lassen
kann was da gesät wurde.
Besondere Ausstattung und Vorkenntnisse sind nicht notwendig.
Die Aktion „Gardening in the Dark" kann nur im Rahmen einer 90-minütigen
Spezialtour besucht werden. Reservierungen sind erforderlich unter Bookingline 069-
90 43 21 44 und info@dialogmuseum.de
Im Anschluss an die Aktion „Gardening in the Dark" wünschen sich die Veranstalter von den
Besuchern, dass sie über den Entwicklungsstand der gesäten Pflänzchen auf dem Laufenden
gehalten werden. Mit einem Fotowettbewerb auf Facebook wird abschließend das Foto des
kreativsten Gärtners und Fotokünstlers von einer Jury des DialogMuseums und des Frankfurter
Gartens prämiert. Der erste Preis ist die Teilnahme für eine Person an einem Heilpflanzen-
Workshop „Bitteres als Lebenselixier" im Frankfurter Garten.
Kulturexpress ISSN 1862-1996 vom 12. Juni 2014
Auf dem Foto v.l.n.r.: Jan Gerchow, Direktor im Historischen
Museum Frankfurt, Bernolph Freiherr von Gemmingen-
Guttenberg, der Dokumentarfilmer Johannes Holzhausen und
Kurator und Buchautor Andreas Hansert
bis 27. Juli 2014 im Saalhofgebäude
Geburtsaristokratie in Frankfurt a/M. Historisches Museumwidmet den Holzhausens eigene AusstellungMeldung: Historisches Museum Frankfurt, den 10. 04..2014 Foto: © Kulturexpress
Keine andere Familie nahm auf die
Entwicklung der Stadt Frankfurt so
viel Einfluss wie die Holzhausen.
Von 1243, als Heinrich von
Holzhausen aus dem Taunus in die
wachsende Stadt zog, bis 1923, als
Adolph Freiherr von Holzhausen
ohne Nachkommen verstarb.
In allen Jahrhunderten gestalteten
Angehörige der Familie die
gesellschaftliche und politische
Entwicklung der Stadt. Sie förderten
die Künste und soziales Engagement. Ihre Biografien und die Kunstwerke in der
Ausstellung geben davon ein Zeugnis. Dabei erwies sich die Familie der
Holzhausens als früher Reformator, die den protestantischen Glauben durch Martin
Luther nach Frankfurt am Main brachten.
Die verwandtschaftlichen Beziehungen der auf dem Foto abgebildeten liegen zwischen dem
Freiherrn aus der Region um Frankfurt und dem Österreicher Johannes Holzhausen. In
Österreich hatten sich Anfang des 20. Jahrhunderts einige Familienmitglieder niedergelassen,
woraufhin eine Diskussion über die rechtmäßige Nachkommenschaft der Familie Holzhausen
entbrannte, weil die Frankfurter Linie ab 1923 als ausgestorben gilt.
Im hinteren Teil der Ausstellungsräumlichkeiten im Saalhofbau befindet sich eine Leinwand und
Sitzgelegenheiten. Dort wird ein Dokumentarfilm über die Familientradition und den Stammbaum
der Familie Holzhausen in Österreich gezeigt, den Johannes Holzhausen produziert hat.
Gemälde, Stammbäume und andere Gegenstände zeigen in familiärer Umgebung einige
Zusammenhänge zu den Holzhausens von damals und deren Lebensart in der Gegenwart. Das
geschieht durch Interviews, die immer wieder, manchmal spontan, in den Filmablauf eingestreut
sind.
Von 1255, als Heinrich von Holzhausen zum Schöffen gewählt wurde, bis 1806 waren 68
Bürgermeister Angehörige der Familie Holzhausen – mehr als von jeder anderen Familie. Eine
solche Machtfülle war das Ergebnis kluger Zusammenarbeit mit anderen Familien der
tonangebenden Gesellschaftsschicht. Diese Bündnisse wurden bevorzugt durch Hochzeiten
geschlossen oder gefestigt. Durch eine geschickte Heiratspolitik steigerten die Holzhausen ihre
politische und gesellschaftliche Bedeutung.
Der gesellschaftliche Einfluss der Familie Holzhausen zeigt sich vor allem auch in der Förderung
kirchlicher Einrichtungen und sakraler Kunst. Das Reliquienkreuz, das Siegfried von Marburg zum
Paradies um 1370 der Liebfrauenkirche gestiftet hat, erinnert an die Epoche, als Frankfurts
Selbständigkeit vollendet wurde. Im Lauf der Jahrhunderte konnten die Holzhausen immer
wieder durch die Besetzung entscheidender Positionen mit Familienangehörigen politischen
Einfluss ausüben.
Im frühen 16. Jahrhundert führten Humanismus und
Reformation auch in Frankfurt zum einem tiefgreifenden
Umbruch. Die Holzhausen hatten großen Anteil daran:
Hamman von Holzhausen war 1520 einer der Gründer der
Frankfurter Lateinschule – dem Vorgänger der heutigen
Gymnasien in Frankfurt – und verhalf dem Protestantismus
und der Lehre Luthers in der Reichsstadt zum Durchbruch.
Hammans Sohn Justinian von Holzhausen repräsentierte
überaus selbstbewusst die Stärke des Frankfurter Patriziats.
Er ließ sich von Conrad Faber von Creuznach mit den
Symbolen des Reichtums portraitieren. Durch die Aufträge der Holzhausen wurde er zu einem
der bedeutendsten deutschen Renaissancemaler.
Besondere Erwähnung sollte jedoch das Holzhausenschlösschen im gleichnamigen Park in
Frankfurt gewinnen, das nach mehreren Umbauten schon während der Barockzeit viele Jahre
Wohnsitz der Familie war. In der Ausstellung werden die baulichen Veränderungen über die
Jahrhunderte hinweg anhand des historischen Materials, wie Gemälde und Pläne aufgezeigt.
Wobei die bauliche Veränderung von einer festungsartigen Burg mit Wassergraben zu einem
herrschaftlichen Barockschlösschen schon einer Verwandlung gleicht. Frankfurt a/M ist nie
Residenzstadt gewesen, wie das vielleicht München, Düsseldorf oder Würzburg waren, was mit
entsprechend herrschaftlichen Residenzen im Stadtbild und womöglich mit symmetrischem
Stadtplan an den Herrschaftshäusern orientiert, verbunden ist. Solche Gebäude fehlen in
Frankfurt a/M komplett, nicht etwa weil diese abbruchreif waren, sondern weil solche nicht
vorhanden gewesen sind. Die Stadt war über Jahrhunderte hinweg 'Freie Stadt', was in etwa dem
Status der norddeutschen Hansestädte ähnelt. Erst die preußische Regierung im 19. Jahrhundert
nahm der Stadt den Status, um sie flächenmäßig einzugliedern. Seither gehört Frankfurt am
Main zu Hessen. Somit ist das Holzhausenschlösschen einer der wenigen Relikte feudaler
Baukunst in Frankfurt a/M. Sonst ist das historische Stadtbild vor allem durch Stadtvillen des
reichen Bürgertums und der frühen Industrialisierung und Technisierung geprägt.
Das Wasserschlösschen vor dem
Umbau auf einem historischen
Gemälde (Ausschnitt) Pläne des Schlösschens nach dem Umbau im 18. Jahrhundert, so
wie Aussehen und Fassade bis jetzt erhalten sind
Bekannt sind auch die beiden Varianten des Holzhausenschlösschens, welche Hans Thoma
während seines mehrjährigen Aufenthaltes in Stadt und Taunusregion davon malte. Eines der
Gemälde aus dem Städel Museum ist Bestandteil der Holzhausen-Ausstellung.
Das Wasserschlösschen - das spätere Holzhausenschlösschen – stieg unter Justinian zu einem
Museumshof auf. Unter Johann Hieronymus von Holzhausen wurde das Schlösschen im 18.
Jahrhundert zu einem Barockensemble umgebaut und hat sich in dieser Form bis heute erhalten.
Während die Bedeutung der Familie in der Stadtpolitik abnahm, erwarben die Holzhausen
weitere Landgüter und stiegen so zu feudalen Großgrundbesitzern auf.
Ihr letzter Vertreter – Adolph Freiherr von Holzhausen – vermachte sein Erbe der Stadt Frankfurt
und ihren Bürgern. Der weitläufige Grundbesitz um das Holzhausenschlösschen herum wurde
angesichts der Expansion der Stadt äußerst begehrt für teures Geld verkauft. So entstand eines
der nobelsten Quartiere in der Stadt, das Holzhausenviertel. Mittlerweile befindet sich das
Schlösschen wieder in einer Umbau- und Modernisierungsphase, nachdem in den letzten Jahren
dort immer wieder Einbrecher am Werk waren und versuchten das Haus auszuräumen.
Gewölbeschlussstein der
Familie Marburg zum Paradies
Andreas Hanserts Buch zum Thema, „Geburtsaristokratie in Frankfurt am Main. Geschichte des
reichsstädtischen Patriziats“, ist zur Ausstellungseröffnung am 9. April 2014 im Böhlau-Verlag,
Wien erschienen.
Kulturexpress ISSN 1862-1996 vom 11. Juni 2014
Bis 11. Juli 2014 können sich Musikerinnen und Musiker perFacebook für ein Engagement im Deutschen Pavillon aufder EXPO 2015 in Mailand bewerbenMeldung: Messe Frankfurt GmbH, den 10. 06.. 2014
Vom 9. Juni bis bis 11. Juli können sich talentierte Gitarristinnen und Gitarristen,
Beatboxerinnen und Beatboxer mit einem Video für ein zweimonatiges Engagement im
Deutschen Pavillon auf der EXPO 2015 in Mailand bewerben, und zwar über die Facebook-
Seite: www.facebook.com/beeactive2015.
Ausgeschrieben wird der Wettbewerb von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Pavillon
EXPO Mailand 2015 (ARGE), die für die Planung und den Bau des Deutschen Pavillons
verantwortlich ist. Die offizielle Facebook-Seite und die Webseite zum Wettbewerb
www.beeactive2015.de sind seit 27. Mai online.
Bewerben können sich alle Musikerinnen und Musiker ab 18 Jahren. Die Musikmesse
unterstützt den Aufruf zur Teilnahme an diesem innovativen und kreativen Wettbewerb.
„Feeding the Planet, Energy for Life“ lautet das Thema der EXPO 2015, die von Mai bis
Oktober 2015 in Mailand stattfindet. Unter dem Motto „Fields of Ideas“ präsentiert sich
Deutschland dort als lebendige, fruchtbare „Landschaft“ voller Ideen für die Ernährung der
Zukunft. Der Deutsche Pavillon macht erlebbar, wie bedeutsam ein wertschätzender
Umgang mit der Natur für die Nahrungssicherung ist und lädt die Besucher ein, selbst aktiv
zu werden.
Höhepunkt des Rundgangs durch den Deutschen Pavillon wird die finale Show „Be(e)
active“, die durch einen hohen Grad an Interaktion und Individualität geprägt ist. Dabei
werden es die Gewinner des Wettbewerbs sein, die Besucher musikalisch anregen, selbst
Teil der Show zu werden, sich zu einem Orchester zu verbinden. Die gemeinsame
Gestaltung der Zukunft wird zur inspirierenden Botschaft, die Freude macht und verbindet.
Alle weiteren Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des Wettbewerbs:
www.beeactive2015.de.
Interessierte Musikerinnen und Musiker können ihr Bewerbervideo bis 11. Juli 2014 über die
Facebook-Seite einreichen: www.facebook.com/beeactive2015
Informationen zur Musikmesse finden Sie unter www.musikmesse.com.
Kulturexpress ISSN 1862-1996 vom 10. Juni 2014