Post on 07-Jun-2015
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Ein Entwurf für eine 6. Klasse der Realschule im Fach Deutsch
Produktiver Umgang mit Literatur im Unterricht –
Ein Haiku schreiben
21. April 2008Klopstockstrasse 1472770 Reutlingen
07121/3016806mauchmanuel@gmail.com
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeine Angaben.......................................................................................................................3
2. Didaktische Überlegungen..............................................................................................................4
2.1. Lernvoraussetzungen..............................................................................................................4
2.1.1. Schulische Einrichtung....................................................................................................4
2.1.2. Allgemeine Lernvoraussetzungen der Klasse..................................................................4
2.1.3. Lernvoraussetzungen in Bezug auf das Thema...............................................................5
2.2. Thema des Unterrichts...........................................................................................................5
2.2.1. Bezug zu den Bildungsstandards.....................................................................................5
2.2.2. Sachliche Überlegungen.................................................................................................6
2.2.3. Didaktische Analyse........................................................................................................8
2.3. Angestrebte Kompetenzen und Ziele...................................................................................11
2.3.1. Zentrales Anliegen der Stunde......................................................................................11
2.3.2. Teilziele.........................................................................................................................11
3. Methodische Analyse...................................................................................................................12
4. Unterrichtsskizzierung..................................................................................................................15
5. Literaturverzeichnis......................................................................................................................17
6. Anhang.........................................................................................................................................18
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1. Allgemeine Angaben
Thema: Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht –
Ein Haiku schreiben
Datum: 21. April 2008
Name: Manuel Mauch
Schule: Realschule BildungszentrumSeefälle Bonlanden
Klasse: 6a
Mentor: Hr. Hermann Harter
Fachdidaktiklehrer: Hr. Jochen Wandel
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2. Didaktische Überlegungen
2.1. Lernvoraussetzungen
2.1.1. Schulische Einrichtung
Die Realschule Bildungszentrum Seefälle Bonlanden unter Rektor Thomas Dreher wird zurzeit von
etwa 500 Schülern1, die von 33 Lehrkräften betreut werden, besucht. Im Bildungszentrum sind
zusätzlich eine Hauptschule und eine Grundschule integriert. Das Einzugsgebiet der Schule umfasst,
neben Filderstadt selbst, hauptsächlich die angrenzenden Ortschaften Plattenhardt, Bernhausen,
Sielmingen, Harthausen und Aichtal. Die Realschule ist 2 ½-zügig und von den räumlichen
Gegebenheiten beinahe voll ausgelastet. Die Klassenzimmer sind häufig recht klein, die
Klassenstärken jedoch nah am Klassenteiler.
2.1.2. Allgemeine Lernvoraussetzungen der Klasse
Die Klasse 6a ist mit ihren 33 Schülern eine belebte Klasse und setzt sich aus 21 Jungen und 12
Mädchen zusammen. Insgesamt ist die Klasse sehr lebhaft, was sich teilweise auch auf die
Konzentration im Unterricht auswirkt. Im Deutschunterricht arbeitet die Klasse motiviert mit.
Die Klasse ist vertraut mit verschiedenen Arbeits- und Sozialformen, doch konnte ich beobachten,
dass sich in Gruppenarbeitsphasen des Öfteren Probleme zwischenmenschlicher Natur ergeben. Die
Leistungen der Schüler sind im Allgemeinen gut, natürlich gibt es aber auch einige schwächere
Schüler. Die Beteiligung am Unterricht ist zufriedenstellend, die Klasse zeigt eine mittelmäßig bis gute
Arbeitsmoral.
In Bezug auf die Arbeitstempi der Klasse konnte ich keine nennenswerten Beobachtungen machen,
insgesamt ist das Lerntempo angemessen.
Sotiris ist ein durchschnittlicher, aber sehr lebhafter, Schüler. Teilweise durch Übermotivation stört er
ab und zu den Unterrichtsverlauf. In diesem Fall müssen ihm hin und wieder die Grenzen aufgezeigt
werden. Ähnlich verhält es sich mit Nick. Er versucht sich stets in das Unterrichtsgeschehen
1 Mit der Bezeichnung „Schüler“ sind im gesamten Dokument sowohl Schülerinnen als auch Schüler gemeint. Ich habe auf diese Vereinfachung zurückgegriffen um den Lesefluss nicht zu behindern. Die Aussagen beziehen sich selbstverständlich auf beide Geschlechter.
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einzubringen, vergisst dabei aber des Öfteren sich zu melden. Wird er daraufhin ermahnt, sieht er
sein Fehlverhalten aber meist sofort ein. Peeches ist der heimliche Star der Klasse und mimt hin und
wieder den Klassenclown. Er wirkt äußerlich teilweise unmotiviert, seine Beiträge sind aber meist von
guter Qualität.
2.1.3. Lernvoraussetzungen in Bezug auf das Thema
Bereits in der Grundschule und Klasse 5 haben die Schüler verschiedenste Gedichte und Gedichtarten
kennengelernt, beispielsweise kennen die Schüler die Gedichtform „Elfchen“ und können sie auch
benennen. Des Weiteren haben die Schüler einige Arten des produktiven oder handlungsorientierten
Umgangs mit Gedichten kennengelernt. Sie können Gedichte (nicht nur an ihrer äußeren Form)
erkennen und wissen, dass die Zeilen im Gedicht als Verse bezeichnet werden. Ebenso ist den
Schülern bekannt, dass Gedichte oft einen strophenartigen Aufbau besitzen. Mit Haikus im Speziellen
dürften die Schülern nicht vertraut sein. Da die Schüler aber verschiedene Grundschulen besucht
haben, ist nicht auszuschließen, dass einige bereits Erfahrungen mit Haikus gemacht haben.
Bezüglich des kognitiven Entwicklungsstandes und den psychomotorischen Voraussetzungen sind die
Schüler durchaus in der Lage, einfachere Gedichte zu verstehen und kreativ, produktiv und
handlungsorientiert damit umzugehen.
2.2. Thema des Unterrichts
2.2.1. Bezug zu den Bildungsstandards
Ein Haiku, als japanische Sonderform eines Gedichts, ist in vielfältiger Weise in den Bildungsstandards
integriert und trägt so allen Grundkompetenzen Rechnung. Rhetorische Mittel, zentrale Bausteine
von Gedichten, zu erkennen, erfordert und fördert gleichermaßen die Kompetenz zur
Kommunikation2. In Schreibprozessen setzen sich die Schüler phantasievoll gestaltend mit
Wirklichkeiten auseinander und korrigieren durch Überarbeitungsstrategien ihre Texte mit dem Ziel,
ihre eigene Ausdrucksfähigkeit zu verbessern. Dabei wird die Kompetenz zur eigenverantwortlichen
Gestaltung von Schreibprozessen gesteigert3. Beim Lesen von Gedichten erschließen sich die Schüler
2 vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004): Bildungsplan für die Realschule. S. 48. 3 vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004): Bildungsplan für die Realschule. S. 49.
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andere Welten, erweitern ihren Erfahrungshorizont, entfalten Vorstellungen und entwickeln ein
ästhetisches Bewusstsein. Die Lesekompetenz wird weiter gefördert durch die Auseinandersetzung
mit Gedichten, worin die Schüler ihre eigenen Probleme und Wünsche finden.4
Am Ende von Klasse 6 sollen Schüler in der Lage sein, Texte ästhetisch gestaltend zu präsentieren.
Ebenso sollen sie ihre eigenen Wünsche und Gedanken verständlich ausdrücken können.5 Die Schüler
sollen unter Berücksichtigung eines Schreibziels eigene Texte verfassen und diese
eigenverantwortlich planen und gestalten. Dazu sollen sie Texte auch hinsichtlich der Form, des
Inhalts und der Formulierung überarbeiten.6 In Bezug zum Umgang mit Texten sollen Schüler
Gedichte hinsichtlich Form, Inhalt und Sprache erfassen, verstehen, reflektieren und bewerten. Des
Weiteren sollen sie im produktiven Umgang Texte aus und umgestalten. Darüber hinaus können‐
Gedichte das Leseinteresse wecken beziehungsweise steigern. Die Schüler sollen dabei ausgewählte
lyrische und epische Texte und deren Merkmale kennen.7 Anhand von Gedichten können Funktionen
der Grundwortarten dargestellt und herausgearbeitet werden, was das Sprachbewusstsein weiter
entwickelt. Ebenso erweitern Schüler durch Gedichte ihren Wortschatz.8
2.2.2. Sachliche Überlegungen
Da eine umfassende Bestimmung des Begriffs „Gedicht“ den Rahmen dieses Entwurfs sprengen
würde, versuche ich mich im folgenden Abschnitt kurz zu fassen.
Fälschlicherweise werden Gedichte meist nur der Grundgattung Lyrik zugeordnet. Tatsächlich ist es
aber so, dass Gedichte in allen drei Grundgattungen der Literatur (Lyrik, Epik und Drama)
vorkommen.9 Der Duden beschreibt das Gedicht als „[Lyrische] Dichtung in einer bestimmten
[metrischen] Form mit besonderem Rhythmus [und Reim]“10.
4 vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004): Bildungsplan für die Realschule. S. 49. 5 vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004): Bildungsplan für die Realschule. S. 49. 6 vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004): Bildungsplan für die Realschule. S. 49. 7 vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004): Bildungsplan für die Realschule. S. 49. 8 vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004): Bildungsplan für die Realschule. S. 49. 9 Goethes Drama „Faust“ und zahlreiche epische Erzählungen sind beispielsweise in Gedichtform verfasst worden.10 vgl. http://www.duden.de
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Der Begriff „Gedicht“, abgleitet von „Dichtung“, bezeichnet keine eigene Textsorte,11 er ist von der
Systematik der Textsorten her nicht zu bestimmen. Sozusagen aus „Tradition“ wird ein Gedicht als
kurzer Verstext im Sinne einer Ballade oder von Lyrik verstanden. Ein Gedicht lässt sich als ein
„besonders reich und dicht strukturierter Text beschreiben“12, bei dem die allgemeinen syntaktischen
und grammatischen Regeln außer Kraft gesetzt sein können sowie auch Abweichungen von der
Alltagssprache auftreten können. Ebenso kann auf Satzzeichen verzichtet werden, diese werden
allerdings oft verwendet, um bestimmten Dingen einen besonderen Ausdruck zu verleihen. Da diese
Merkmale auch „gewöhnliche“ lyrische Texte beschreiben können, wird öfters in Gedichten
besonderer Wert auf das Metrum gelegt, trotzdem ist häufig die Rede von einer „allgemeinen
Lyriktheorie“13 .
Äußerlich werden Gedichte meist in mehrere Strophen eingeteilt, die noch einmal in Verse unterteilt
sind. Inhaltlich und semantisch werden diese Verse meist durch Reime, (wobei sich jeweils die letzten
Worte eines Verses reimen,) wie Paarreim (aabb), Kreuzreim (abab) oder umarmender Reim (abba),
verbunden, allerdings können auch Mischformen der genannten auftreten. Stilmittel finden
besonderen Ausdruck in Gedichten. Diese werden meist geschickt genutzt, um semantische
Zusammenhänge zu verdeutlichen, Schwerpunkte zu setzen und Eindrücke zu verstärken. Stilmittel
wären beispielsweise Metapher (bildhafter Ausdruck), Anapher (Wiederholung eines Satzteils in zwei
aufeinander folgenden Sätzen), Personifikation (Vermenschlichung), Alliteration (gleicher
Anfangsbuchstaben von mehreren Wörtern), Zeilensprung (semantische Einheit reicht über einen
Vers hinaus, springt sozusagen in die nächste Zeile), Ellipse (unvollständiger Satz) oder die
rhetorische Frage (Frage, bei der man die Antwort nicht erwartet). Außerdem sind Gedichte oft an
ein genaues Metrum (lat. metrum: Versmaß14) gebunden, das nur gebrochen wird, um den Inhalt
besonders zu betonen. Da, wie bereits erwähnt, in Gedichten die syntaktischen und grammatischen
Regeln nicht beachtet werden müssen, wird besonders häufig mit Stilmitteln gearbeitet. Die Dichter
verwenden diese meist als „erweiterte Sinnträger“ des Inhalts und verdeutlichen damit mal mehr,
mal weniger, wichtige Textstellen.
Haikus beschreiben eine typisch japanische Form von lyrischen Kurzgedichten ohne Titel mit langer
Tradition und besonderer Form und beschreiben üblicherweise Naturbilder, Naturstimmungen,
11 Lange, Günther / Neumann, Karl / Ziesenis, Werner (Hrsg.) (8/2003): Taschenbuch des Deutschunterrichts. Literaturdidaktik. Band 2. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. München.12 Lange, Günther / Neumann, Karl / Ziesenis, Werner (Hrsg.) (8/2003): Taschenbuch des Deutschunterrichts. Literaturdidaktik. Band 2. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. München.13 Lange, Günther / Neumann, Karl / Ziesenis, Werner (Hrsg.) (8/2003): Taschenbuch des Deutschunterrichts. Literaturdidaktik. Band 2. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. München.14 vgl. www.duden.de
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Naturerscheinungen oder einen Augenblick in einer Jahreszeit. Oft handeln sie auch von Pflanzen
oder Tieren. Traditionell und im Idealfall besteht ein Haiku aus zwei kontrastierenden Empfindungen.
Die eine beschreibt den Raum und/oder die Zeit, die andere eine lebendige, aber flüchtige
Beobachtung. Diese Empfindungen sollen in ihrer Entgegensetzung den Gedankenfluss des Lesers
anregen. Der Dichter kommentiert die Verbindung jedoch nicht, sondern überlässt die Synthese
dieser Vorstellungen allein dem Leser.15 Moderne Haikus unterstehen nicht mehr dem Zwang
Empfindungen einzufangen, jedoch entfalten Haikus meist nur dann ihr wahres Potenzial.
Das wohl berühmteste Haiku stammt von dem japanischen Dichter Matsuo Bashō aus dem 17.
Jahrhundert:
Der alte Weiher:
Ein Frosch springt hinein.
Oh! Das Geräusch des Wassers. 16
Anders als beispielsweise das Sonett unterliegt ein Haiku keinem Reimschema, auch gibt es kein
einheitliches Metrum. Allerdings haben moderne Haikus seit Ende des 17.Jahrhunderts eine feste
äußere Form und werden auf drei Verse unterteilt. Dabei enthält der erste Vers fünf Silben, der
zweite Vers sieben Silben und der dritte Vers wieder fünf Silben, Zeilensprünge sind dabei möglich.
(Das genannte Haiku von Matsuo Bashō unterstand noch nicht dieser Form.)
Beispiel eines Frühlingshaiku von www.fotohaiku.com:
Blüten laden ein, (erster Vers mit 5 Silben)
öffnen weit ihre Tore (zweiter Vers mit 7 Silben)
für Frühlingsgäste. (dritter Vers mit 5 Silben)
Für die Stunde selbst soll nur die Unterteilung in Verse und die Anzahl der Silben eine Rolle spielen,
um die Schüler nicht zu überfordern.
2.2.3. Didaktische Analyse
Schon Pielow vermutete 1985, dass eine „runde Gedichtstunde keine gute“17 sein könne. Seine These
stützt sich auf die allgemeine Offenheit und Vieldeutigkeit eines Gedichts, sowie dessen Rezeption,
was seine These glaubhaft erscheinen lässt. Eine Interpretation ist nie vollständig, ja sie kann sogar
15 vgl. Microsoft Encarta (2007).16 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Haiku17 Pielow, Winfried, (5/1985): Das Gedicht im Unterricht. Wirkungen, Chancen, Zugänge. Schneider Verlag Hohengehren. München.
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nie vollständig sein. Dies resultiert schon allein aus der Tatsache, dass jeder Leser individuell
interpretiert und jedes neue Lesen eine neue Interpretation mit sich bringt, beziehungsweise bringen
kann. Genau darin liegt das Problem, eine gute Gedichtstunde zu planen - versucht man ein Gedicht
nahezu vollständig auszuschöpfen, oder bricht man "zwischendurch“ ab und lässt die Schüler
sozusagen „im Stich“?
Da ich mich für einen produktionsorientierten Zugang entschieden habe, spielt die Interpretation
aber höchstens nur eine untergeordnete Rolle, sollten die Schüler aber Fragen bezüglich des Inhalts
haben, wird selbstverständlich darauf eingegangen. Schwerpunkte sollen in dieser Stunde auf zwei
Dinge gesetzt werden. Zum einen sollen die Schüler produktiv Schreiben, zum anderen muss ihnen
die Zeit gegeben werden, ihre Texte hinsichtlich der äußeren Form von Haikus, die zusammen
erarbeitet werden soll, zu überarbeiten. Und hieraus ergibt sich das zentrale Problem der Stunde. Da
(die Anzahl der) Silben in Haikus die tragende Rolle spielen, ist es zwingend erforderlich, dass jeder
Schüler ein Gespür für Silben besitzt. Die Schüler müssen in der Lage sein, Silben in Wörtern „zählen“
zu können und genau hier könnte ein Problem bestehen. Wie bereits zuvor erwähnt, haben die
Schüler verschiedene Grundschulen besucht. Es existieren hauptsächlich zwei differente Arten Silben
zu „verdeutlichen“, die eine ist das eher traditionelle Klopfen oder Klatschen pro Silbe, die andere
entspringt der FRESCH (Freiburger Rechtschreibschule). Bei FRESCH werden Silben nicht geklopft
beziehungsweise geklatscht, sondern „geschwungen“. In der Stunde müssen wohl beide „Arten“
angesprochen werden - sollten die Schüler nicht von sich aus auf die Anzahl der Silben in einem
Haiku kommen, so muss ich ihnen helfen und beide Arten vormachen.
Früh-lings-son-nen-schein
klopfen: x x x x x
FRESCH:
Selbstverständlich führen beide Arten zum selben Ergebnis, doch wird ein Schüler, der FRESCH
kennengelernt hat, kaum etwas mit der „Klopf-Methode“ anfangen können und umgekehrt. Dies
resultiert daraus, dass verschiedene Reize aktiviert werden. Während das Klopfen nur das Gehör
anspricht, wird das Schwingen nach FRESCH visuell dargeboten.
Es stellt sich die Frage nach der pädagogisch gewünschten Bedeutung von Gedichten im Leben der
Schüler in der Gegenwart und der Zukunft. Gedichte kommen durch ihre evokative Wortwahl in der
Umgebung der Schüler ständig in Form von beispielsweise Werbungen oder in Medien generell vor.
Schüler müssen in der Lage sein können, die sprachlichen Aussagen zu erfassen und deren
Bedeutungen verstehen zu können. Im Hinblick auf die Zukunftsbedeutung kann das Ziel sicher nicht
9
sein, Schüler zu Dichter und Dichterinnen erziehen zu wollen. Trotzdem fordern handlungs- und
produktionsorientierte Verfahren die heutzutage häufig geforderten Schlüsselkompetenzen wie Lese-
und Textverständnis, aber auch die Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und das
Verantwortungsbewusstsein der Schüler. Auch lernen die Schüler, indem sie durch Gedichte in ihren
psychischen Empfindungen geweckt und gefördert werden, Ästhetisches zu genießen. Des Weiteren
erfahren die Schüler Hilfe in ihrem Sozialisations- und Personalisationsprozess und steigern dadurch
ihr Problembewusstsein, vor allem aber auch ihre Kritikfähigkeit – Fähigkeiten, die in der heutigen
Gesellschaft immer mehr gefordert werden. Der handlungs- und produktionsorientierte Unterricht
fördert die Kreativität, über deren Nutzen wohl nicht zu diskutiert werden braucht, der Schüler.
Gedichte können vier weitere wichtige Funktionen in der Lebenswelt von Kindern erfüllen. So kann
einerseits eine kollektive Leistung durch Klage- oder Arbeitsliedern erbracht werden, andererseits
können Gedichte die Funktion von Stimulation und Solidarität durch beispielsweise Tanz-, Klage- und
Trinklieder erfüllen. Weiterhin wird die Fähigkeit zur Auseinandersetzung gesteigert und die Funktion
von Gedichten als Trostspender deutlich, denn nicht umsonst wird einem weinenden Kleinkind ein
Wiegenlied vorgesungen. Zusammenfassend ist festzustellen, dass Gedichte im Unterricht, wie
Literatur generell, den drei Grundaufgaben der Schule, Personalisation, Sozialisation und
Enkulturation, nachkommen.18
Das Thema der Stunde ist eingebettet in die Unterrichtseinheit „Gedichte“. Die Schüler haben bereits
erste Erfahrungen mit handlungs- und produktionsorientierten Verfahren gemacht. So haben sie ein
Gedicht szenisch nachgespielt, ein Bild zu einem Gedicht gemalt, bei dem sie gesetzte Lücken
selbstständig gefüllt haben. Desweiteren haben sie ein zerstückeltes Gedicht zusammengepuzzelt.
Dabei wurde auf Reimschemata generell eingegangen. Die Gedichtform Haiku vermittelt den
Schülern zusätzlich eine Gedichtform, die nicht dem typischen Reimschema untersteht. Zusätzlich soll
daran produktives Schreiben geübt werden. Im späteren Verlauf sollen Stilmittel wie Metapher,
Vergleich und Personifizierung thematisiert werden. Im Rahmen von konkreter Poesie ist eine Stunde
im Computerraum geplant.
18 vgl. Dehn, Mechthild (1999): Handbuch Lesen. Saur
10
2.3. Angestrebte Kompetenzen und Ziele
2.3.1. Zentrales Anliegen der Stunde
Die Schüler kennen die Merkmale des Haiku und verfassen selbst ein Haiku.
2.3.2. Teilziele
Fachliche Kompetenz
Die Schüler verfolgen das Ziel, ihre fachliche Kompetenz weiter zu verbessern durch:
das Wissen, was Haikus sind und wie sie aufgebaut sind. die Produktion eines eigenen Haikus sowie dessen Überarbeitung. die Stärkung ihrer Imaginationsfähigkeit, die durch produktive Verfahren gefördert
wird.
Methodisch Kompetenz
Die Schüler verfolgen das Ziel, ihre methodische Kompetenz weiter zu verbessern durch:
das produktive Verfassen eines eigenen Gedichts.
Personale Kompetenz
Die Schüler verfolgen das Ziel, ihre personale Kompetenz weiter zu verbessern durch:
die Erfahrung, dass Gedichte in der Umgebung, von der sie handeln, stärker wirken können.
das Akzeptieren und Einhalten von gesetzten Verhaltensrahmen.
Soziale Kompetenz
Die Schüler verfolgen das Ziel, ihre soziale Kompetenz weiter zu verbessern durch:
das Üben darin, ihre Mitschüler störungsfrei arbeiten zu lassen. die Förderung ihres Fremdverstehens. die Weiterentwicklung ihrer Identität.
11
3. Methodische Analyse
Vorweg sei erwähnt, dass ich diese Stunde nach dem didaktischen Modell von Hassenstein19, gepaart
mit ganzheitlichem Lernen, aufgebaut habe. Somit gliedert sich der Unterricht in vier Phasen:
Hinführungsphase, Darbietungsphase (diese beiden greifen typischerweise ineinander),
Erschließungsphase und Sicherungsphase.
Zu Beginn der Stunde, nach der Begrüßung, werde ich die Schüler darauf hinweisen, dass mir für das
folgende Vorgehen wichtig ist, dass sie sich konzentrieren und ruhig bleiben. Anschließend werde ich
ihnen eröffnen, dass wir zusammen das Klassenzimmer verlassen und hinaus ins Freie gehen. Diese
Form der Einstimmung soll motivierend wirken und einen einfacheren Zugang zu den Gedichten
ermöglichen. Im Freien werde ich die Schüler bitten, ihre Augen zu schließen und sich zu
konzentrieren, um anschließend drei Haikus vorzulesen. Dadurch, dass die Schüler ihre Augen
geschlossen haben, sollen sie noch stärker sensibilisiert werden. Sollte es schönes, typisches
Frühlingswetter haben, werde ich drei selbstverfasste Frühlingshaikus vorlesen, bei schlechterem,
regnerischem Wetter Haikus zum Thema Aprilwetter. Anschließend dürfen die Schüler ihre Augen
wieder öffnen und ich werde sie bitten, sich drei Begriffe zu merken, die für sie persönlich zum
Thema Frühling (oder Aprilwetter) passen. Danach werden wir wieder geschlossen ins Klassenzimmer
zurückkehren. Die Schüler sollen sich nun ihre Begriffe notieren und ich werde solange die drei
gelesenen Haikus in DIN A3 an die Tafel hängen. Ich habe mich für diese, zugegeben zeitintensive, Art
des Einstiegs entschieden, um den Schülern unter anderem einen Motivationsschub zu geben. Eine
andere Möglichkeit wäre, Bilder, die zum Thema passen, am Tageslichtprojektor aufzulegen und
nebenher die Haikus vorzulesen. Allerdings werden die Schüler meiner Meinung nach viel stärker für
die Thematik sensibilisiert und es besteht einfach ein markanter Unterschied zwischen einer rein
visuellen Darbietung und dem Gespür „mittendrin“ zu sein. Zusätzlich wird die Imaginationsfähigkeit
stärker angeregt. Nach Hassenstein werden die Schüler so geschickt für den „Empfang des Gedichts“
vorbereitet und zusätzlich wird einer negativen Einstellung gegenüber Gedichten entgegengewirkt 20.
In dieser ersten Darbietungsphase werden die Haikus den Schülern nur akustisch dargeboten, indem
ich sie den Schülern vorlese.
19 Hassenstein, Friedrich: Gedichte im Unterricht. In: Lange, Günther / Neumann, Karl / Ziesenis, Werner (Hrsg.) (8/2003): Taschenbuch des Deutschunterrichts. Literaturdidaktik. Band 2. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. München.. S. 621 – 646.
20 Hassenstein, Friedrich: Gedichte im Unterricht. In: Lange, Günther / Neumann, Karl / Ziesenis, Werner (Hrsg.) (8/2003): Taschenbuch des Deutschunterrichts. Literaturdidaktik. Band 2. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. München.. S. 621 – 646.
12
In dieser zweiten Darbietungsphase sind die Haikus zusätzlich visuell dargeboten. Ich werde die
Schüler nun bitten, die Gedichte, die ich an der Tafel angebracht habe, vorzulesen. Ich gehe davon
aus, dass sie die Haikus wiedererkennen werden. Anschließend werde ich die Schüler bitten, ein
Gedicht in gleicher Form in Einzelarbeit zu schreiben. Dabei sollen sie ihre notierten Begriffe
verwenden. Ich verzichte an dieser Stelle bewusst auf ein näheres Eingehen auf die äußere Form, um
die Schüler nicht in ihrer Kreativität zu blockieren. Um die Imaginationsfähigkeit weiter zu fördern,
werde ich in dieser Schreibphase leise Musik auf einem CD-Player im Hintergrund abspielen. Ich habe
mich hier für Die vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi entschieden, der sehr bekannte erste Satz
Allegro und der dritte Satz aus La Primavera (Der Frühling). Diese dauern zusammen insgesamt knapp
acht Minuten, welches auch die Zeitspanne darstellt, in der die Schüler ihre Gedichte verfassen
sollen. Ich werde die Schüler auf diese Zeit aufmerksam machen, sodass sie sich besser darauf
einstellen können und eine grobe Richtlinie haben.
In der folgenden Erschließungsphase wird genau auf den Aufbau von einem Haiku eingegangen.
Diese Phase ist wohl die diffizilste der Stunde. Möglich wäre sicherlich, einfach das Silbenschema
vorzugeben. Doch ich will versuchen, vorhandenes Wissen der Schüler zu (re-)aktivieren. Außerdem
besteht die Möglichkeit, dass der ein oder andere Schüler bereits Haikus kennt, dieser könnte dann
von seinem Wissen profitieren und würde besondere Beachtung von seinen Mitschülern erlangen.
Nun werde ich die Schüler bitten, sich die äußere Form genauer anzusehen. Ich gehe davon aus, dass
die Schüler nicht selbstständig auf die Regel mit den Silben kommen werden. In diesem Fall werde
ich ein Haiku nochmal vorlesen und dabei die Silben mitklopfen. Da ich davon ausgehe, dass dies die
deutlich bekanntere Form der Silbendarbietung ist, habe ich mich dazu entschieden. Sollten die
Schüler dies nicht verstehen, werde ich dasselbe erneut machen, dabei aber die Silben schwingen,
anstatt zu klopfen. Verstehen die Schüler das Silbenschema wider Erwarten immer noch nicht, werde
ich es ihnen (auch aus Zeitgründen) sagen. Zusätzlich werde ich den Schülern knappe Informationen
über Haikus geben und erneut den Aufbau (drei Verse á fünf Silben – sieben Silben – fünf Silben)
betonen. Dabei werde ich, als erste kleine Ergebnissicherung, allen Schülern ein kleines
Informationsblatt austeilen, auf dem alle relevanten Informationen vermerkt sind.
In der folgenden Überarbeitungsphase werde ich die Schüler bitten, ihre zuvor verfassten Gedichte in
Einzelarbeit zu einem Haiku umzuschreiben beziehungsweise zu überarbeiten. Dafür bekommen die
Schüler, je nach bisherigem Stundenverlauf, den Rest der Stunde Zeit. Im Hintergrund werde ich aus
bereits erläuterten Gründen erneut Musik laufen lassen (Antonio Vivaldi – Die vier Jahreszeiten Satz 7
– 9 aus L´Autunno ~11 min). Diese Überarbeitungsphase ist mir wichtig, um die Schüler dem Ziel der
Erziehung zum selbstständigen Schreiben durch die Kompetenz Texte zu überarbeiten, näher zu
13
bringen. An dieser Stelle kann die Stunde sinnvoll enden und die Schüler werden mit der
Hausaufgabe (siehe unten) in die Pause entlassen.
Sollten die Schüler ihr Haiku überarbeitet haben und noch Zeit bleiben, dann werde ich ihnen
farbiges Papier austeilen. Damit plane ich eine eher unkonventionelle Art der Ergebnissicherung. Die
Schüler sollen ihr Haiku auf das farbige Papier schreiben und zusammen werden diese an einem von
mir mitgebrachten Ast in einem Topf aufgehängt. So soll ein „Haiku-Baum“ entstehen, der das
Klassenzimmer zieren soll. Diese Idee aus deutsch.werk 221 finde ich besonders gelungen, da sie eine
Form der Wertschätzung darstellt, die, passend zu einem Haiku, japanisches Ambiente im
Klassenzimmer verbreitet und weit über das übliche „Aufhängen im Klassenzimmer“ hinausgeht. Zur
Veranschaulichung habe ich ein von mir verfasstes Haiku bereits aufgehängt. Sollte, wie erwartet, die
Zeit nicht ausreichen, um den Haiku-Baum zu schmücken, werde ich den Schülern die Hausaufgabe
geben, ihre Haikus auf das farbige Papier zu schreiben und zusammen wird der Haiku-Baum zu
Beginn der folgenden Stunde geschmückt.
21 Dein, J., Döring, B., Engel, A.(Hrsg.) (2007): deutsch.werk 2. Schülerbuch Realschule Klasse 6. Ernst Klett Verlag. Stuttgart.
14
15
4. Unterrichtsskizzierung
Thema: Produktiver Umgang mit Literatur im Unterricht – Ein Haiku schreiben
Referendar: Manuel Mauch
Klasse: 6a Datum: 14.04.2008
Stundenziel: Die SuS kennen die Merkmale eines Haikus und verfassen selbst ein Haiku zum Thema Frühling (oder April).
Zeit Lehrer – Schüler - Interaktion Medien Sozialform Bemerkungen
8.30 HinführungDarbietung 1
– 8.45~ 15 min
BegrüßungL verlässt mit den SuS das Schulgebäude und geht zu einer Wiese vor der Schule.L bittet die SuS die Augen zu schließen und liest ihnen dann ruhig 3 Haikus zum Thema Frühling vor (bei schlechtem Wetter zum Thema Aprilwetter).SuS öffnen dann die Augen wieder, sehen sich und um und merken sich 3 Begriffe, die für sie das Thema (Frühling oder Aprilwetter) beschreibt.Zusammen geht die Gruppe wieder zurück in die Klasse. SuS notieren sie die Begriffe, währenddessen hängt L die vorgelesenen Haikus an die Tafel.
(Natur)
TafelHaikus
zUEinstiegs-
impuls
Die SuS müssen darauf hingewiesen werden, dass es wichtig ist, dass sie sich für die folgende Phase konzentrieren und nicht herumalbern.
8.45Darbietung 2
– 8.55~ 10 min
„Hier habe ich die drei Gedichte, die ich euch vorhin vorgelesen habe, angehängt. Wer möchte sie noch einmal vorlesen?“ SuS lesen die Haikus noch einmal vor.„Ich möchte nun von euch, dass ihr versucht, ein Gedicht in derselben Form zu schreiben. Verwendet dazu die Begriffe, die ihr euch notiert habt.“ SuS schreiben Gedichte.L spielt dazu leise im Hintergrund Musik ab. (Vivaldi – Die vier Jahreszeiten)
Tafel
CD-Player
Unterrichts-gespräch
EA
Rückgriff auf die Einstiegsphase.Hier wird die Form von Haikus noch bewusst verschwiegen. Vermutlich werden die SuS ein kurzes, dreizeiliges Gedicht schreiben.Musik dient der Kreativität und fördert Imagination.
8.55Erschließung
„Jetzt schauen wir den Aufbau noch einmal genauer an. Äußerlich haben wir drei Zeilen. Wem fällt sonst noch etwas auf?“ SuS äußern sich dazu.L liest nochmal ein Haiku vor und klopft dazu die Silben an der Tafel, falls die SuS nicht von sich aus auf das Silbenschema kommen. Falls die SuS diese Art nicht kennen, werden die Silben im Sinne von FRESCH vorgeschwungen. Sollten die SuS dann immer noch nicht auf die Lösung kommen, wird es ihnen mitgeteilt.
Tafel Unterrichts- gespräch
Ich gehe nicht davon aus, dass die SuS von sich aus auf die Untergliederung in Silben kommen werden. In dem Fall wird die Hilfe angeboten.
16
-9.05~ 10 min
L erklärt, dass diese Form eines Gedichts „Haiku“ genannt wird, gibt knappe Informationen zu Haikus und teilt ein kleines Infoblatt dazu aus.
Infoblatt
9.05Sicherung
- 9.15~ 10 min
„Überarbeitet nun eure Gedichte so, dass sie zu einem Haiku werden. Achtet darauf, dass sie aus drei Versen bestehen. Der erste Vers muss aus fünf Silben bestehen, der zweite Vers aus sieben Silben und der dritte Vers wieder aus fünf Silben.“SuS überarbeiten ihr Gedicht zu einem Haiku.L spielt dazu wieder leise im Hintergrund Musik. (Vivaldi – Die vier Jahreszeiten)
EA
Hier kann die Stunde sinnvoll enden.
PUFFER Wenn noch Zeit bleibt, dann bekommen die SuS farbiges Papier ausgeteilt, auf das sie ihr Haiku schreiben sollen. Diese werden dann an einem Ast in einem Topf befestigt. So soll ein „Haiku-Baum“ entstehen.Ansonsten bekommen die SuS das farbige Papier mit nach Hause und schreiben ihr Haiku als Hausaufgabe auf.
farbigesPapier
EA Ein Haiku-Baum ist eine Form der Ergebnissicherung, die so nicht oft praktiziert wird. Meist werden geschriebene Gedichte „nur“ im Klassenzimmer aufgehängt.
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5. Literaturverzeichnis
http://de.wikipedia.org/wiki/Haiku (Stand: 19.04.2008)
http://www.duden.de (Stand: 19.04.2008)
Dehn, Mechthild (1999): Handbuch Lesen. Saur
Dein, J., Döring, B., Engel, A.(Hrsg.) (2007): deutsch.werk 2. Schülerbuch Realschule Klasse 6.
Ernst Klett Verlag. Stuttgart.
Hassenstein, Friedrich: Gedichte im Unterricht. In: Lange, Günther / Neumann, Karl /
Ziesenis, Werner (Hrsg.) (8/2003): Taschenbuch des Deutschunterrichts. Literaturdidaktik.
Band 2. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. München.. S. 621 – 646.
Lange, Günther / Neumann, Karl / Ziesenis, Werner (Hrsg.) (8/2003): Taschenbuch des
Deutschunterrichts. Literaturdidaktik. Band 2. Baltmannsweiler: Schneider Verlag
Hohengehren. München.
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2004): Bildungsplan für die
Realschule.
www.bildungsstandards.de
Pielow, Winfried (5/1985): Das Gedicht im Unterricht. Wirkungen, Chancen, Zugänge.
Schneider Verlag Hohengehren. München.
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6. Anhang
5 Haikus zum Thema Frühling und Aprilwetter
Der Himmel ist blau
Die Wolken ziehen vorbei
Wundervoller Tag
Wolkenwanderung!
Tropfen prasseln herunter,
gießen die Blumen.
Frei wie ein Vogel
wollte ich schon immer sein.
Fliegen, frei fliegen.
Regen im Mai
Die Erde wird wieder nass
Pfützen überall
Warme Frühlingsluft -
ein Tritt gegen die Schranktür
sperrt den Winter ein!
Infoblatt „Was ist ein Haiku?“
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Was ist ein Haiku?
Ein Haiku ist ein typisch japanisches Gedicht mit langer Tradition und besonderer Form.Meist zeigt das Haiku eine Naturstimmung, eine Naturerscheinung oder einen Augenblick in einer Jahreszeit.Ein Haiku besteht aus drei Versen.Der erste Vers besteht aus fünf Silben, der zweite Vers aus sieben Silben und der letzte Vers wieder aus fünf Silben.
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