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86Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland – Freizeit und Tourismus
Fußball — Volkssport und ZuschauermagnetChristian Lambrecht
Als Freizeitbeschäftigung oder Sport hatder Fußball seine Wurzeln in Englandund etablierte sich Ende des 19. Jhs.auch in Deutschland. Es kam zur Bil-dung bzw. Gründung von Fußballverei-nen und Fußballabteilungen in denTurn- und Sportvereinen. Am 28. Janu-ar 1900 wurde in Leipzig mit dem Deut-schen Fußball-Bund (DFB) ein Dach-verband gegründet, der für die Gesamt-organisation, die Fußballgerichtsbarkeitund auch für die internationale Vertre-tung zuständig ist. Der Beitritt zurFédération Internationale de FootballAssociation (FIFA) erfolgte noch amTag von dessen Gründung am 21. Mai
VereineMannschaften
Mitglieder
© Institut für Länderkunde, Leipzig 2000
Anzahl in 1000
Jahr1950 1960 1970 1980 1990 2000
10
100
1000
10000
Mitgliederentwicklung des Deutschen Fuß-ball-Bundes (DFB) 1950 bis 1999
(zu Hamburg)
(zu Schleswig-Holstein)
Bodensee
Schleswig-Holsteinischer FV
Hambur-ger FV
Bremer FV
Niedersächsischer FV
FV Nieder-rhein
Fußball- und Leicht-athletikverband
Westfalen
FV Mittelrhein
FV Rheinland
Saarländischer FVSüdwestdeut-
scher FV
Hessischer FV
Badischer FV
Südbadischer FV
Württembergischer FV Bayerischer FV
Thüringer FV
Sächsischer FV
Berliner FV
Fußball-LandesverbandBrandenburg
FV Sachsen-Anhalt
Landes-FV Mecklen-burg-Vorpommern
Bremer FV
N O R D-
D E U T S C H E R F V
W E S T -
D E U T S C H E R F V
FUSSBALL-
VERBAND
REGIONAL-
S Ü D -
F V
D E U T S C H E R
N O R D O S T -
D E U T S C H E R F V
SÜDDT. FV
SÜDWEST
Kiel
Erfurt
Chemnitz
Cottbus
Magdeburg
Freiburgim Breisgau
Stuttgart
Karls-ruhe
Saarbrücken
Koblenz
Köln
Frankfurtam Main
Bremen
Kamen
Barsinghausen
Güstrow
Kiel
Hamburg
Berlin
Duisburg
Ludwigs-hafen
München
Hamburg
Fußballverbände im Amateurbereich 1999
Autor: C.Lambrecht© Institut für Länderkunde, Leipzig 2000 Maßstab 1: 5000000
0 50 100 km25 75
Sitz eines Regional-verbandes
Sitz des DeutschenFußballbundes (DFB)
Sitz eines Landes-verbandes
Regionalverbands-grenzeLandesverbands-grenze
Mitglieder einesLandesverbandes
über 8
unter 6
6 bis 8
Mannschaftenpro Verein
1 mm Höhe entspricht34000 Mitgliedern.
Name eines Regionalverbands
Name eines Landesverbands
1345028
750000
500000
250000
30215
0
Mitglieder je 100Einwohner
über 9,50
7,01 bis 9,50
4,50 bis 7,00
unter 4,50
Bodensee
EimeEimeEime
Potenzielle Spielklassengebiete eines Fußballvereins amBeispiel von Eime
Autor: C.Lambrecht© Institut für Länderkunde, Leipzig 2000 Maßstab 1: 6000000
25 750 50 100 km
Fußballverein
StaatsgrenzeLändergrenze
EimeEimeEime
Kiel
Hamburg
Bremen
Hannover
Kreisklasse Staffel B
Spielklassengebiete
Niedersachsenliga West
1. und 2. Bundesliga
Regionalliga Nord
Oberliga
Landesliga Hannover
Bezirksliga Staffel 2
Bezirksklasse Staffel 3Kreisliga Staffel B
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Niedersachsen
Mecklenburg-Vorpommern
Schleswig-Holstein
HamburgHamburgHamburg
BrBrBremen
Thüringen
Hessen
Baden-Württemberg
Saar-land
Rheinland-Pfalz
Bayern
Sachsen
Münchner Olympiastadion – Spiel des FC Bayern München
C
A
B
87Fußball — Volkssport und Zuschauermagnet
ElbeFulda
Oder
Main
Inn
Main
Werra
Elbe
Neiße
LausitzerSaale
Saale
Mosel
Donau
Donau
Rh
ein
Rhein
Wes
er
Weser
Bodensee
Volksparkstadion
Wilhelm-Koch-Stadion(Millerntor)
Weserstadion
Niedersachsenstadion
Mommsenstadion
Parkstadion
Westfalenstadion
Stadion Niederrhein
WedaustadionWedaustadionWedaustadion
Grotenburg-Stadion
Rhein-stadion LohrheidestadionLohrheidestadionLohrheidestadion
Ruhrstadion
BayArenaBayArenaBayArena
MüngersdorferMüngersdorferMüngersdorferStadionStadionStadion
SüdstadionSüdstadionSüdstadion
Waldstadion
Stadion amBruchweg
Fritz-Walter-Stadion
Wildparkstadion
Waldau-Stadion(Degerloch)
Gottlieb-Daimler-Stadion
DonaustadionDreisamstadionOlympiastadionOlympiastadionOlympiastadion
Frankenstadion
Playmobil-Stadion
Dynamo Dresden
Olympiastadion
VfL-StadionVfL-StadionVfL-Stadionam Berliner Ringam Berliner Ringam Berliner Ring
Stadion derFreundschaft
Bielefelder AlmBielefelder AlmBielefelder Alm
Heidewaldstadion
Bökelbergstadion
Stadion am Sportpark
Olympiastadion
Ostseestadion
FC Bayern München
Bayer 04Leverkusen
Hertha BSC Berlin
BorussiaDortmund
1. FC Kaiserslautern
VfL WolfsburgVfL WolfsburgVfL Wolfsburg
Hamburger SV
MSV DuisburgMSV DuisburgMSV Duisburg
TSV 1860 München
FC Schalke 04
VfB Stuttgart
SC Freiburg
SV Werder Bremen
Eintracht Frankfurt
1. FC Nürnberg
VfL Bochum
BorussiaMönchengladbach
ArminiaArminiaArminiaBielefeldBielefeldBielefeld
SpVgg Unterhaching
SSV Ulm 1846SSV Ulm 1846SSV Ulm 1846
Hannover 96
Karlsruher SCKarlsruher SCKarlsruher SC
Tennis Borussia Berlin
FSV Mainz 05FSV Mainz 05FSV Mainz 05
SpVgg Greuther Fürth
FC St. PauliFC St. PauliFC St. Pauli
1. FC Köln1. FC Köln1. FC Köln
Energie Cottbus
Rot-Weiß Oberhausen
Stuttgarter Kickers
FortunaFortunaFortunaKölnKölnKöln
FC Gütersloh
KFC Uerdingen
SG Wattenscheid 09SG Wattenscheid 09SG Wattenscheid 09
FortunaFortunaFortunaDüsseldorfDüsseldorfDüsseldorf
1. FCSaarbrücken
VfB Leipzig
EintrachtBraunschweig
Blau-WeißBlau-WeißBlau-WeißBerlinBerlinBerlin
StahlBrandenburg
Chemnitzer FC
SV Darmstadt 98SV Darmstadt 98SV Darmstadt 98
Rot-Weiß Erfurt
FSV FrankfurtFSV FrankfurtFSV Frankfurt
Hallescher FC
FC HomburgFC HomburgFC Homburg
Carl Zeiss Jena
VfB Lübeck
SV Meppen
VfB Oldenburg
VfLOsna-brück
FSV Zwickau
WaldhofMann-heim
Rot-Weiß
Essen
FC Remscheid
Wupper- taler SV
FC Hansa Rostock
Staatsgrenze
Ländergrenze
freier Verkauf
Dauerkarten
Kartenverkauf undStadionauslastung in %
Plätze imUmbau
757616000040000200008763
Fassungsvermögen desStadions
1 mm² entspricht 500 Plätzen.
FC Bayern München Verein der 1. Bundesliga
Energie Cottbus
Name eines Stadions
Verein, der seit der Saison1991/92 vorübergehend inder 1. oder 2. Bundesligagespielt hat
VfB Leipzig
Verein, der seit der Saison1991/92 vorübergehend inder 2. Bundesliga gespielthat
SV Meppen
Verein der 2. Bundesliga
nicht besetzt
Einzugsgebiet von Dauer-karteninhabern am Bsp.des FC Hansa Rostock
Anzahl nach Gemeinden
51 und mehr
26 bis 50
11 bis 25
5 bis 10
1 bis 4
0
10 20 30 40
50
60708090
Autor: C.Lambrecht
Zuschauerresonanz der 1. und 2.Fußballbundesliga
© Institut für Länderkunde, Leipzig 2000 Maßstab 1: 3750000
0 50 100 km7525
Saison 1998/99
1904. Zu diesem Zeitpunkt gab es inDeutschland 86 Vereine. 1999 gibt es6.310.948 aktive und passive Mitgliederim Amateur- und Profifußball, die in26.848 Vereinen mit 173.411 Mann-schaften organisiert sind A.
Regionalisierung und Mann-schaftsarten im AmateurfußballWährend im Profifußball bundesweitgespielt wird und der DFB direkt für dieOrganisation des Spielbetriebes verant-wortlich ist, ist der Amateurbereich infünf Regionalverbänden mit insgesamt21 Landesverbänden organisiert B, diesich wiederum in Bezirke und Kreise un-tergliedern. Diese vertikale Gliederungführt im Amateurbereich je nach Lan-desverband zu einer unterschiedlichenAnzahl von Spielklassen. Die Spielklas-sen, hier am Beispiel der Herrenmann-schaften in Niedersachsen aufgezeigt,ergänzen sich kumulativ von den Kreis-klassen über die Kreisliga, die Bezirks-klasse, die Bezirksliga, die Landesliga,die Verbandsliga (hier Niedersachsenli-ga) und die Oberliga bis zur Regionalli-ga C. Eine Besonderheit ist, dass derWestdeutsche Fußballverband und derFußballregionalverband Südwest zusam-men die Regionalliga West/Südwest bil-den. Mit der Saison 2000/01 wird dieZahl auf zwei Regionalligen (Nord undSüd) reduziert. Innerhalb dieser vertika-len Regionalisierung sind die Kreis-bzw. Bezirks-, Landes- und Regionalver-bände für die Organisation des Spielbe-triebes zuständig.
Fußball wird geschlechts- und alters-spezifisch differenziert gespielt. Diestärkste Unterteilung findet mit sechsMannschaftsarten von den F- bis zu denA-Junioren sowie vier Mannschaftsar-ten von den E- bis zu den B-Juniorinnenim Jugendbereich statt. Insgesamt gibtes bei den Männern neun Mannschafts-arten und bei den Frauen fünf. Für einegute Nachwuchsarbeit sollte ein Vereinim Herrenfußball sechs bis siebenMannschaften haben B. Unter der An-nahme, dass eine Mannschaft durch-schnittlich aus 16 Spielern besteht,spielen rund 2,8 von den 6,3 Mio. Ver-einsmitgliedern aktiv Fußball, davonsind 1,8 Mio. Jugendliche. Rund875 Tsd. Mitglieder des DFB sind Frau-en, die sich erst seit 30 Jahren wiederim DFB organisieren können, nachdemdieser von 1955 bis 1970 ein Verbot desFrauenfußballs ausgesprochen hatte.
Profifußball und ZuschauerIn den beiden Profiligen spielen jeweils18 Vereine 4. Seit der Vereinigung derOst- und Westdeutschen Verbände, dieim Fußball mit der Saison 1991/92stattfand, haben insgesamt 57 Vereinein beiden Ligen gespielt. Mit der Saison1999/2000 kommen mit AlemanniaAachen und Kickers Offenbach zweiweitere dazu. Immer mehr Zuschauerdrängen in die Stadien, um sich dieSpiele vor Ort anzusehen. Die Bundesli-ga boomt! Während in den 1980er Jah-ren 5 – 6 Mio. Besucher zu den Spielender 1. Liga kamen, sind es seit der Sai-
son 1997/98 rund 9,5 Mio. Dagegenhängt die Zuschauerresonanz in der 2.Liga stark von der Attraktivität der Ver-eine ab und schwankt um einen Wertvon gut 2 Mio. (AA Beitrag Schnitzler).Die höchste Attraktivität in der 1. Ligabesitzt der FC Bayern München, der diemeisten Zuschauer bei Auswärtsspielenanzieht. Aber auch bei seinen Heim-
spielen gibt es ein großes Interesse, undder durchschnittliche Anfahrtsweg derBesucher liegt bei 260 km. Innerhalb ei-nes solchen Radius liegen beim FCHansa Rostock schon 99% der Wohnor-te der Dauerkarteninhaber, derendurchschnittliche Anreise je Heimspiellediglich bei ca. 35 km liegt D.Die Zuschauerzahl aller Fußballspiele
4
des DFB dürfte pro Saison mindestensim dreistelligen Millionenbereich lie-gen. Die Spiele der höheren Ligen wer-den im Rundfunk, Fernsehen und Inter-net übertragen. Die Hauptsendung zur1. Bundesliga wird am Samstagabendvon durchschnittlich 5,5 Mio. Fernseh-zuschauern gesehen.?