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FONDS & ZERTIFIKATE-PORT
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Der Anleger-Infoservice von n-tv >> AUSGABE April 2010
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Vertrauen ist gut,
Kontrolle ist bes-
ser, lautet ein
al tes Sprichwort.
Im Falle von In -
vestments spielt
Vertrauen eine
besonders große
Rolle. Dass Anle-
ger ihr Vertrauen weiterhin der Bran-
che schenken, zeigte die große Re-
sonanz auf den Zertifikate-Preis 2010,
den n-tv zusammen mit „FOCUS-
MONEY“ und seinen Lesern sowie der
Handelsplattform Scoach verlieh (s. S.
5). Das Motto der diesjährigen Preis-
verleihung: Vertrauen, Transparenz
und Qualität.
Um die Transparenz von Anlage-
produkten zu erhöhen, hat das
Verbraucherschutzministerium ein
ausführliches Protokoll für jedes
Be ratungs gespräch zur Pflicht erklärt.
Was Anlegern dies bringt, wird sicher
auch auf der Invest, die vom 23. bis 25.
April in Stuttgart stattfindet, disku-
tiert (s. Messe-Special ab Seite 10).
Ihre
Carola Ferstl
LÄNDER & REGIONEN
ZERTIFIKATE-PREIS
N-TV DEPOT-CHECK
NEU AM MARKT
NACH BÖRSENSCHLUSS
DAS INVEST MESSESPECIAL
Was die Schweiz neben einem stabilen Aktien-index zu bieten hat
n-tv, Scoach und „FOCUS-MONEY“ kürten die besten Investments
Was hinter der Portfolio-theorie von Harry Markowitz steckt
Eine E.ON-Anleihe, ein Lithium-Fonds und ein Daimler-Zertifikat
Handgeschöpftes Salz, ein Edel-Springseil und weitere Must-haves
In welche Richtung der Trend bei grünen Investments geht
Mit welchen Themen die größte deutsche Anlegermesse lockt
Die Erfolgsstory von börsengehandelten Investments
Inwiefern Anlegern die Protokollpflicht für Anlageberatung nutzt
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Carola Ferstl, n-tvwww.carolaferstl.de
Wer in weltweit tätige Immobilienun-
ternehmen investieren möchte, kann
dies ab sofort über vier neue Exchange
Traded Funds (ETF) von Lyxor tun.
Die Société-Générale-Tochter nahm
sechs neue ETF ins Angebot, darunter
drei auf MSCI Immobilienindizes:
Diese bilden jeweils die Entwicklung von
Unternehmen ab, deren Kerngeschäft
der asiatische (ISIN: FR0010833541),
der europäische (FR0010833558), der
US-amerikanische (FR0010833566)
sowie der weltweite Immobilienmarkt
(FR0010833574) ist. Weitere Indexfonds
spiegeln die Entwicklung von Euro-
Staatsanleihen mit AAA-Rating und von
Unternehmensanleihen wider.
INHALT >>
Immobilien-ETFSechs neue ETF auf Xetra gestartet, darunter vier auf Immobilienindizes
Mit großem
INVEST MESSESPECIAL
+ Gutschein für Ihren Messebesuch!
UMFRAGE
Die Bank des Jahres 2010Leser- und Zuschauerumfrage von n-tv und „Börse online“.
Welche Bank bietet die höchsten
Zinsen? Wo bekommen Kunden das
attraktivste Girokonto? Bei welcher
Bank können Anleger am schnellsten
Wertpapiere handeln, wer gewährt
die günstigsten Kredite? Stimmen
Sie mit ab und gewinnen Sie attrak-
tive Preise!
Hier geht’s zur Umfrage:
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April // 2010
E s herrscht Aufregung am Finanz-
platz Schweiz: Das Bundesland
Nordrhein-Westfalen hat einem
Hehler eine CD mit Schweizer
Kontodaten abgekauft, die
Staatsanwaltschaft ermittelt
nun gegen mutmaßliche deut-
sche Steuerhinterzieher. Die
Schweiz ist verärgert, ist doch
damit das Bankgeheimnis
verletzt, das Anleger aus der
ganzen Welt anzieht.
Dabei ist das Alpenland
auch für Investoren interes-
sant, die kein Nummern-
konto, sondern rentable
Fonds und Zertifikate
su chen. „In der Schweiz
finden Anleger einen aus-
gewogenen Mix aus
großen Weltkonzernen
in defensiven Branchen
und kleineren Wachstums-
werten“, sagt Ralf Rybaczyk, Fonds-
manager des Zürich Invest Aktien
Schweiz von DWS Investments.
KRISE GUT GEMEISTERTAuch die Schweizer Banken sind für
Aktionäre interessant – trotz aktueller
Diskussion. „Für die Schweizer Geld-
institute ist das Bankkundengeheimnis
schon seit einigen Jahren nicht mehr
das zentrale Verkaufsargument“, sagt
Heiko Geiger, Zertifikate-Experte bei
Vontobel. „Die Banken überzeugen mit
ihrer Erfahrung und expandieren in
LÄNDER & REGIONEN
andere Länder. Die Diskussion um die
Kontodaten-CDs wird der Finanz-
branche deshalb wenig schaden.“
Während der Finanzkrise haben
die Schweizer Banken bewiesen,
wie solide ihr Geschäftskonzept
ist: Bis auf die Großbank UBS
kamen die meisten Geldinstitute
mit einem blauen Auge davon.
„Die Schweiz ist deutlich besser
durch die Krise gekommen als
Deutschland“, sagt Geiger. „Die
meisten Banken waren besser
aufgestellt und nicht so stark
im US-getriebenen Immobili-
enbereich investiert.“
Die wahren Schwerge-
wichte der Schweiz sind aber
nicht die Banken, sondern der
Lebensmittelkonzern Nestlé
und die Pharmariesen No-
vartis und Roche (siehe Kas-
ten S. 3). Die Aktien dieser drei
Unternehmen machen fast 60
Prozent des Schweizer Leitindex SMI
aus, der 20 Titel enthält.
STABILER INDEX Der SMI kletterte zuletzt fleißig, auch
als Dax, DJ Euro Stoxx und Dow Jones
sich wieder abwärtsbewegten. „Der
Banken, Pillen und SchokoladeZwischen Deutschland und der Schweiz gibt es derzeit nur ein Gesprächsthema: das Bankgeheimnis. Dabei hat die Alpenregion Investoren noch viel mehr zu bieten.
Schweizer Tresor: solide Finanzbranche.
WERTPAPIERE AUF SCHWEIZER AKTIEN: WELTKONZERNE UND WACHSTUMSWERTE
Name KAG/Emittent ISIN ArtWertentwicklung 1 Jahr/Maximalgewinn
Swiss Equity Vitruvius LU0129839998 Aktienfonds 36,5 %
Zürich Invest Aktien Schweiz DWS DE0008490145 Aktienfonds 59,7 %
db x-trackers SLI Deutsche Bank LU0322248146 ETF 51,5 %
iShares SMI BlackRock DE0005933964 ETF 43,0 %
Bonus-Zert. auf Nestlé HSBC Trinkaus DE000TB7VXT8 Zertifikat unbegrenzt
SXI Life Sciences Index-Zert. Vontobel DE000VFP0X34 Zertifikat unbegrenzt
Quelle: Telebörse.de
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LÄNDER & REGIONEN
DREI AKTIEN DOMINIEREN DEN SCHWEIZER LEITINDEX: ROCHE, NOVARTIS UND NESTLÉ
April // 2010
SMI entwickelte sich zuletzt besser als
der Dax, weil er mit Pharma- und
Finanztiteln sowie Nestlé konservativer
aufgestellt ist“, sagt Zertifikate-Experte
Geiger. Dafür hinkt der SMI in Hausse-
Phasen diesen Indizes oft hinterher.
Wer direkt in den Index investieren
will, kann einen ETF wählen. Diese
passiv gemanagten, kostengünstigen
Fonds bilden den Schweizer Aktienin-
dex ab. Wer einzelne Aktien oder Bran-
chen favorisiert, kann zu Zertifikaten
greifen. Das SXI Life Sciences Index-
Zertifikat etwa investiert in die Bereiche
Pharma und Medizintechnik. „Im
Fahrwasser der Weltkonzerne Novartis
und Roche können kleinere Unterneh-
men erfolgreich heranwachsen“, sagt
Geiger von Vontobel. Die Riesen för-
dern die kleinen Gesellschaften, um sie
später übernehmen zu können.
GEHEIMTIPP INDUSTRIEDoch die Alpenregion ist nicht so
defensiv aufgestellt, wie es zunächst
scheint. „Die meisten an der Schweizer
Börse gelisteten Unternehmen stam-
men aus den zyklischen Bereichen
Industrie und Chemie“, sagt Fonds-
manager Rybaczyk. Diese Werte sind
stärker von der Konjunktur abhängig
als Pharma- und Finanztitel. Manche
der eher kleinen Industrieunterneh-
men stellen interessante Anlagemög-
lichkeiten dar. Der Kompressorenher-
steller Burckhardt etwa überzeugt mit
hohen Margen – er ist in seinem
Nischenmarkt einer der wenigen
Anbieter. Der Industriesektor, aber
auch Luxushersteller wie Swatch oder
Richemont profitieren von der stei-
genden Nachfrage in den Schwellen-
ländern. „Mit Schweiz-Aktienfonds
können Anleger gleichzeitig in Schwei-
zer Solidität und in Wachstumsmärk te
investieren“, sagt Fondsmanager Ryba-
czyk. Egal wie die Diskussion um das
Bankgeheimnis ausgeht, die Schweiz
bleibt interessant für Investoren.
Rybaczyk: „Wenn man das Verhältnis
von Risiko zu Gewinn in den ver-
gangenen zehn Jahren vergleicht, ist
der Schweizer Markt der attraktivste
europäische Aktienmarkt.“
FORSCHENDER KONZERN
Der Pharmakonzern Roche hat seinen Hauptsitz in Basel und ist besonders stark im Bereich Biotech. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind zum Beispiel die Krebsforschung und die Virologie. Langfristig rechnen Analy-sten mit Umsätzen von über 50 Milliar-den Schweizer Franken im Jahr und empfehlen die Aktie als Kauf.
GEWINNE MIT IMPFSTOFFEN
Ebenfalls in Basel sitzt das international erfolgreiche Pharmaunternehmen No-vartis. Es produziert und vertreibt so-wohl patentgeschützte Medikamente als auch Generika und Impfstoffe, zum Beispiel gegen die Schweinegrippe. Bei Novartis könnte der Umsatz in den nächsten Jahren auf über 50 Milliarden US-Dollar jährlich steigen.
SÜSSE GESCHÄFTE
Im kleinen Städtchen Vevey am Genfer See ist der größte Lebensmittelkonzern der Welt beheimatet. In Deutschland sind vor allem die Marken Nescafé, Smarties, KitKat, Maggi und Alete be-kannt. Das Unternehmen gilt als sehr solide und erwirtschaftete im Jahr 2009 einen Umsatz von 108 Milliarden Schweizer Franken.
Roche-Zentrale in Basel: viele Patente und Gründungen im Schweizer Pharmasektor.
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ZERTIFIKATE-PREIS April // 2010
D ie Zertifikate-Branche hat inzwi-
schen Produkte für jeden Anle-
gergeschmack im Portfolio. Um die
Orientierung zu erleichtern, hat
das Wirtschaftsmagazin „FOCUS-
MONEY“ gemeinsam mit dem Nach-
richtensender n-tv und der
Scoach Europa AG – euro-
päische Börse für struktu-
rierte Produkte – am 22.
März 2010 in München
zum fünften Mal den Zer-
tifikate-Preis verliehen.
Im Auftrag der Initia-
toren hat eine Jury sämtliche auf dem
deutschen Markt aktiven Zertifikate-
Anbieter unter die Lupe genommen.
Juroren waren „FOCUS-MONEY“-
Leser, die Vermögensverwalter aus dem
Hoher StellenwertDas Wirtschaftsmagazin „FOCUS-MONEY“, der Nachrichtensender n-tv und die Derivatebörse Scoach Europa AG haben den Zertifikate-Preis 2010 verliehen.
Kreis des „FOCUS-MONEY“-ePapers
„Der Vermögensverwalter“ und eine
Runde von ausgewiesenen Finanzex-
perten. Vor dem Hintergrund der glo-
balen Wirtschafts- und Finanzkrise
stand die Preisverleihung dieses Jahr
unter dem Motto „Vertrauen, Transpa-
renz und Qualität“.
Auszeichnungen gingen an die
jeweils besten Zertifikate-Anbieter in
den Kategorien Handel, Kundenmaga-
zin, Kapitalschutz, Bonus, Discount,
Express, Aktienanleihen, Hebelpro-
dukte, Strategie und Service. Zusätzlich
ermittelte die Redaktion aus den abge-
gebenen Bewertungen das „Zertifi-
katehaus des Jahres“.
„FOCUS-MONEY“-Chefredakteur
Frank Pöpsel: „Die erneut große Reso-
nanz bei unseren Lesern zeigt, welch
hohen Stellenwert Zertifikate im
Marktgeschehen einnehmen. Das gilt
auch in der Finanzkrise.“
SIEGER IM GESAMTKLASSEMENT
DIE SIEGER DES ZERTIFIKATE-PREISES 2010 IN DEN EINZELKATEGORIENHandel UBS
Kundenmagazin Royal Bank of Scotland
Kapitalschutz DZ Bank
Bonus-Zertifikate Commerzbank
Discount-Zertifikate HSBC Trinkaus
Express-Zertifikate HypoVereinsbank
Aktienanleihen Sal. Oppenheim
Hebelprodukte Citigroup
Strategie-Zertifikate Goldman Sachs
Bester Service für den Kunden BNP Paribas
Zertifikatehaus des Jahres, 1. Platz: DZ Bank
Zertifikatehaus des Jahres, 2. Platz: Commerzbank
Zertifikatehaus des Jahres, 3. Platz: Deutsche Bank
Siegerehrung des Zertifikate-Preises von „FOCUS-MONEY“, n-tv und Scoach Europa: Vertre-ter der siegreichen Emittenten trafen sich zum gemeinsamen Feiern und Fotoshooting in München.
n-tv Ratgeber – Fonds & Zertifikate Reportage-Spezial: Boom am Bosporus – gute Chancen für die türkische Wirtschaft und Börse ▶ Mittwoch, 7.4. um 18.35 Uhr
Jahresausblick: Rohstoffe im Blick – zwischen Wirtschaftsflaute und Inflationsängsten ▶ Mittwoch, 14.4. um 18.35 Uhr
h f
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ZERTIFIKAT IM FOKUS
Mit Devisen das Depot stabilisierenWährungen ergänzen das Portfolio, doch meist handeln nur Profis mit Wechselkursen. Ein neues Zertifikat ermöglicht Privatanlegern den einfachen Zutritt in einen Riesenmarkt.
Kurse: von den Unterschieden zwischen Euro und Dollar profitieren.
E r hat keinen festen Standort, doch
mit einem Tagesumsatz von meh-
reren Billionen US-Dollar ist er der
größte Finanzmarkt der Welt: der
Foreign Exchange Market, kurz Forex.
Die Teilnehmer kaufen und verkaufen
über Internetplattformen Devisen.
Dabei gewinnen die Händler, wenn sie
in eine Währung investieren, die im
Verhältnis zu einer anderen steigt.
HEBEL MIT SCHUTZBisher sind vor allem institutionelle
Investoren am Forex aktiv. Mit einem
neuen Wertpapier des französischen
Emittenten Exane können Privatanleger
komfortabel die Chancen nutzen, die
Währungsunterschiede bieten. Das FX
Wave EUR/USD-Zertifikat basiert auf
einem Handelssystem, das auf das Wäh-
rungspaar Euro/US-Dollar setzt (ISIN:
FR0010832428). An jedem Handelstag
wertet das System das Verhältnis der
Devisen neu aus und investiert dann in
die bevorzugte Währung. Da das System
mit einem Hebel arbeitet, reichen bereits
kleine Kursunterschiede aus, um
Gewinne zu erzielen. Verluste werden
mit Stop-Loss-Marken be grenzt.
Im vergangenen Jahr ging die Strategie
auf: Der Gewinn lag über 50 Prozent.
Davon müssen die Besitzer des Open-
End-Papiers 1,5 Prozent Management-
gebühr abziehen. Das Zertifikat ist als
Beimischung für Anleger geeignet, die
sich breit aufstellen und die Chancen des
Devisenmarktes nutzen möchten. Da
mit Währungspaaren in allen Markt-
phasen Gewinne möglich sind, ist das
Zertifikat eine gute Ergänzung zu akti-
enbasierten Wertpapieren.
Herr Dreilich, sind Devisenge-
schäfte marktunabhängig?
Ja, Währungen entwickeln sich
unabhängig von den Aktien- und
Anleihenmärkten und stabilisieren
damit ein Portfolio, gerade in
schwierigen Börsenphasen.
Welche Faktoren haben
Einfluss auf die Entwick-
lung einer Währung?
Das können politische oder wirt-
schaftliche Entscheidungen sein,
die Bilanzen der einzelnen Länder oder die
Benotung der Ratingagenturen. Das FX Wave-
Handelssystem setzt allerdings auf
reine Tagestrends, also die kurzfri-
stige Entwicklung.
Wie erkennt das System,
ob der Euro im Vergleich
zum Dollar steigen oder
fallen wird?
Das System wird nicht mit Wirt-
schaftsdaten gespeist, sondern
orientiert sich einzig an der
historischen Entwicklung des Währungs-
paars. Zum Beispiel verkaufen viele Anleger
dann, wenn der Kurs auf ihr Einstiegsniveau
sinkt. Diese Erfahrung über das Verhalten
der Investoren, das sich in den Kursen zeigt,
nutzt das System.
Ist es nicht riskant, einen Hebel zu
benutzen?
Eigentlich schon. Wir hebeln die Beträge aber
höchstens vierfach und setzen Stop-Loss-Mar-
ken. Unser Verlust ist so auf maximal zwei
Prozent der Anlagesumme pro Tag begrenzt.
„Währungen entwickeln sich marktunabhängig“Thorsten Dreilich, Vorstandsmitglied beim Vermögensverwalter Fonds Direkt, über den Devisenmarkt und das FX Wave-Handelssystem, das Börsenpsychologie nutzt, Gewinne hebelt und Verluste begrenzt.
PRÄSENTIERT VON
Thorsten Dreilich, Vor-standsmitglied bei Fonds Direkt.
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April // 2010DEPOT-CHECK
Was passiert, wenn Anleger mehrere
riskante Aktien in ein Depot ste-
cken? Das Paket ist weniger schwan-
kungsanfällig. Den Beweis dafür
erbrachte der amerikanische Ökonom
Harry M. Markowitz. Seine Portfolio-
theorie weist Fondsmanagern noch
heute den Weg.
MEILENSTEIN AM KAPITALMARKTHarry M. Markowitz, Jahrgang 1927,
machte früh Karriere. Der Absolvent
der Universitäten von Chicago und
Thessaloniki veröffentlichte 1952 in
dem renommierten „Journal of Finance“
seinen Artikel „Portfolio Selection“, der
den Kapitalmarkt kräftig aufmischte.
In den folgenden Jahren verfeinerte der
Autor seine Theorien und beschäftigte
sich mit computergestützten Berech-
nungsmethoden für die Bewertung von
Aktiendepots. Außerdem entwickelte
Markowitz die Simulationsprogram-
miersprache SIMSCRIPT.
Fazit des Professors: Die Struktur des
Portfolios bestimmt maßgeblich den
Ertrag. Wer sein Geld auf viele Länder,
Branchen und Einzeltitel streut und
dabei auf unterschiedliche Anlageklas-
sen setzt, senkt nicht nur das Risiko,
sondern erhöht auch die Rendite.
1990 bekam der Ökonom den Nobel-
preis für Wirtschaftswissenschaften
verliehen. Sein Buch „Portfolio Selec-
tion – Die Grundlagen der optimalen
Portfolio-Auswahl“ ist im FinanzBuch
Verlag erschienen, umfasst 466 Seiten
und kostet 69,90 Euro.
Die Mischung macht’sEin ausgewogenes Portfolio schafft die Balance zwischen Risiko und Rendite. Wie das funktioniert, hat Harry M. Markowitz berechnet und einen Nobelpreis dafür bekommen.
Standardwerk: Markowitz’ Portfoliotheorie.
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Depesche
April // 2010
8
NEU AM MARKT
Mit dem WGZ EasyExpress-Zertifikat profitieren Anleger bei fast allen Kurs-
verläufen der Daimler-Aktie. Notiert
das Papier am Bewertungstag über der
Kursbarriere, wird zusätzlich zum
Nennwert ein Bonus von 7,50 Euro
pro Zertifikat ausgezahlt. Die Kurs-
barriere agiert als Sicherheitspuffer
und liegt 29,5 Prozent unter dem
Basispreis, dem Aktienkurs zu Beginn
der Laufzeit am 12.03.2010. Die 7,50
Euro gibt es also auch, wenn die Aktie
am Bewertungstag fast 29,5 Prozent
gegenüber dem Basispreis verloren
hat. Sollte die Aktie am Bewertungs-
tag auf oder unterhalb der Barriere
notieren, erfolgt die Rückzahlung auf
Basis des dann aktuellen Aktien-
kurses. Beispiel: Bei einem Kursrück-
gang um 35 Prozent ergäbe sich eine
Rückzahlung von 65 Euro.
Schnell ans ZielMit einem Zertifikat an der Entwicklung der Daimler-Aktie teilhaben.
WGZ EASYEXPRESS-ZERTIFIKAT
ISIN De000WGZ7192
KAG WGZ
Bewertungstag 11.03.2011
Laufzeitende 18.03.2011
Nennbetrag 100 Euro
Barriere 70,5 %
Bonus 7,5 %
Energie-PaketEine neue Aktienanleihe mit garantiert vier Prozent Zinsen.
Der Winter war eisig, es wurde viel
geheizt, und das freute die Manager
der Versorger. Die Konzerne ver-
dienten gut. Lohnen könnte ein Anla-
geprodukt, das auf E.ON basiert,
einem der größten deutschen Strom-
und Wärmelieferanten. Die kürzlich
aufgehobene Ölpreisbindung wird
sich Experten zufolge zunächst weder
auf Gaspreis noch auf Aktienkurs
auswirken. Die LBBW 4 % E.ON Aktien-Anleihe zahlt garantiert vier Prozent
Zinsen pro Jahr, unabhängig von der
Entwicklung des Basiswertes. Die
Rückzahlung der Anleihe hängt vom
Schlusskurs der Aktie am 17.09.2010
ab. Schließt die Aktie dann auf oder
über dem Basispreis, der 85 Prozent
des Startwerts der Aktie entspricht,
gibt es den Nennbetrag von 1 000
Euro zurück. Notiert die Aktie noch
niedriger, erhält der Anleger 44 Aktien
je Anleihe.
LBBW 4 % E.ON AKTIEN-ANLEIHE
ISIN DE000LB0AFT2
KAG LBBW
Begebungstag 16.03.2010
Basiswert E.ON-Aktie
Fälligkeit 24.09.2010
Zinssatz 4 %
Ohne Lithium läuft kein Handy- oder
Notebook-Akku. Auch die Automo-
bilindustrie ist für den Bau von Elek-
troautos auf das Leichtmetall ange-
wiesen, denn es steckt in den Batterien
der umweltschonenden Flitzer. Die
Service- und Beratungsgesellschaft
Structured Solutions hat zusammen
mit Hauck & Aufhäuser Investment
einen Aktienfonds aufgelegt, mit dem
Anleger an der Entwicklung von
Lithium-Minenwerten partizipieren
können. Anlageziel des Structured Solutions Lithium Index Strategie Fonds ist es, den Verlauf des S-Box
Lithium Performance-Index nachzu-
bilden. Der Index spiegelt die maximal
25 größten Unternehmen weltweit
wider, die schwerpunktmäßig in der
Förderung von Lithium aktiv sind.
STRUCTURED SOL. LITHIUM FONDS
ISIN LU0470205575
KAG Hauck & Aufhäuser
Auflagedatum 07.01.2010
Ertragsverwendung ausschüttend
Index S-Box Lithium Index
Fondsvolumen 0,22 Mio. Euro (9.3.)
Struktur 100 % Liquidität
Motoren für die ZukunftDer erste Aktienfonds, der auf die Entwicklung von Lithium-Minen setzt.
Glühlampe: Mit-verdienen an den hohen Preisen der Energieversorger.
April // 2010
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Wein-Spiel: Wissenswertes aus der Welt der feinen Rebsäfte.
Salz: In den Geschmacksrichtungen Kräuter, Pfeffer, Olive, Wein und natur.
Buchcover: Geschichten aus dem israelischen Leben.
Zu einem guten Essen gehört für Gourmets auch ein gutes Glas Wein. Doch was macht einen edlen Tropfen eigentlich aus? Wie lagere ich die mitgebrach-ten Bordeaux-Vorräte aus Frankreich? Und wo wachsen die besten Rieslinge?
Das Gesellschaftsspiel „Welt der Weine“ führt ein in Themen wie Anbau, Rebsorten oder Verkostung und
informiert etwa darüber, welche Eigenschaften Champagner oder Portwein haben. Beim Würfeln
kann jeder etwas lernen, denn die 900 Fragen schulen erfahrene Genießer genauso wie neu-
gierige Anfänger. Das Spiel des Verlags Huch & Friends gibt es jetzt für nur 32,90 Euro statt für 39,90 Euro im
Kenner streuen sich nicht irgendein Salz auf den Salat. Meersalz muss es sein oder noch besser: Flor de Sal, die Blume des Salzes. Dieses stammt von der Küs- te Mallorcas, wo es in den Salzgärten nahe dem Ort Colonia Sant Jordí ge-erntet wird. Die hauchdünne Schicht, die sich an heißen und windstillen Tagen an der Wasseroberfläche bildet, wird von Hand abgeschöpft und dann zu Spezia-litäten weiterverarbeitet. In dieser Ge-schenkbox von Llum de Sal stecken fünf Sorten. 29 Euro. www.salmundo.de
Israel – ein Land, das widersprüchliche Assoziationen weckt. Entgegen aller Vor-urteile ist der zerrissene Staat nicht nur von Krieg und politischen Unruhen geprägt, sondern hält auch unzählige kulturelle und kulinarische Sensationen bereit. Davon erzählt Ulrich W. Sahm, Nahostkorrespon-dent für TV-Sender und Zeitungen seit 1970, in seinem Buch „Alltag im Gelobten Land“. Zu bestellen für 19,90 Euro im
SEILSPORTJoggen im Regen? Das muss nicht sein. Mit einem Springseil bekommt der Läufer den Kreislauf ebenso gut in Schwung. Das Sportgerät aus Nuss-baumholz, Aluminium und Leder macht so-fort Lust auf große Sprünge. Zwei dop-pelt kugelgelagerte Köpfe halten das Seil sicher und erzeugen ein perfektes Dreh-moment. 229 Euro. www.hockdesign.de
ROTWEIN ZUM FISCH?
TIEFER EINBLICK
Springseil: stilvoll schwitzen.
NACH BÖRSENSCHLUSS
HANDGESCHÖPFT
Zu einem guten Essen gehört füwas macht einen edlen Tropfen eten Bordeaux-Vorräte aus Frankr
Das GesTheme
informCha
kas
ROTWEIN ZUM F
10
Geht es an den Börsen und Roh-
stoffmärkten weiter bergauf?
Oder müssen die Anleger mit einer
Rückkehr der Finanzkrise rechnen?
Im Moment sieht es so aus, als hätten
die Investoren das Schlimmste über-
standen. Die meisten Finanzexperten
rechnen mit einem, wenn auch mode-
raten, weiteren Aufschwung in diesem
und dem nächsten Jahr. Trotz über-
wiegend positiver Prognosen bleibt
für Anleger die schwierige Frage, wel-
che Produkte jetzt ein möglichst risi-
koarmes und gleichzeitig rendite-
starkes Investment bieten. Die gute
Nachricht ist, dass es sehr viele geeig-
nete Anlageprodukte für jedes Ren-
diteziel und jede Risikoneigung gibt.
Es bleibt das Problem einer möglichst
effektiven Auswahl.
TOP-THEMA NACHHALTIGKEITEine gute Möglichkeit, sich einen Über-
blick über Anbieter und deren Produkte
zu verschaffen, ist die Stuttgarter
Finanzmesse Invest. Sie findet vom 23.
bis zum 25. April 2010 auf dem Stutt-
garter Messegelände auf den Fildern
statt. Aussteller aus der gesamten
Finanzbranche präsentiereren alle gän-
gigen Anlagemöglichkeiten von A wie
Aktie über F wie Fonds bis Z wie Zer-
tifikat. Ob kapitalgeschützte Papiere für
sicherheitsbewusste Investoren oder
Differenzkontrakte für renditehungrige
Trader, auf der Invest werden Anleger
fündig. Ein Schwerpunkt ist aufgrund
der großen Resonanz im vergangenen
Stuttgarter Weinberge, königliche Grabkapelle, Geldscheine: Die Stuttgarter Invest wird ab dem 23. April 2010 wieder Tausende interessierte Investoren ins Schwabenland ziehen. Das Rahmenpro-gramm bietet zahlreiche Vorträge und Diskussionsforen.
Umfassende InformationDie Stuttgarter Invest, größte deutsche Anlegermesse, präsentiert im April 2010 die Themenschwerpunkte Nachhaltigkeit, Versicherungen und unabhängige Beratung.
MESSESPECIALINVEST Die Anlegermesse 23. - 25. April 2010
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Jahr wiederum das Thema nachhaltige
Investments. Bekannte Finanzexperten
diskutieren auf dem größten deutschen
Branchentreff in vielen der insgesamt
rund 300 Veranstaltungen des Rah-
menprogramms alle Aspekte nachhal-
tiger Anlagen. Außerdem wird auf der
Invest die offizielle Wanderausstellung
„Klima und Finanzen“ des Bundesum-
weltministeriums präsentiert. Diese
setzt sich mit den Möglichkeiten aus-
einander, in nachhaltige Produkte und
erneuerbare Energien zu investieren.
An der Aktion „Klima und Finanzen“,
zu der die Wanderausstellung gehört,
sind neben entsprechenden Anbietern
unter anderen auch die Börse Stuttgart
und die Kommunikationsplattform
Stuttgart Financial beteiligt.
THEMENPARK VERSICHERUNGEN Mit etwa 440 Millionen Versicherungs-
verträgen haben sich die Bundesbürger
gegen die Wechselfälle des Lebens abge-
sichert, so der Gesamtverband der
Deutschen Versicherungswirtschaft
(GDV). Rund ein Viertel davon sind
Policen, die überwiegend der Altersvor-
sorge dienen. Im Themenpark Versi-
cherungen können Besucher zahlreiche
Offerten von in- und ausländischen
Gesellschaften vergleichen. „Ein breites
Informationsangebot aus erster Hand
sowie ein fachkundiges Publikum
machen die Teilnahme als Aussteller an
der Invest zum Muss“, sagt Günther
Soboll, Hauptbevollmächtigter der
Canada Life in Deutschland. „Im Rah-
men der Messe möchten wir den Besu-
chern nicht nur unsere Produktwelt,
sondern auch unseren Maklervertrieb
und dessen Serviceleistungen vorstel-
len“, erläutert Reiner Geldorf vom
Vorsorge-Spezialisten Württember-
gische & Wüstenrot AG (W&W).
Ebenfalls auf der Invest richtig
Flagge zeigen und sich den Fragen der
April // 2010MESSESPECIAL
KRISENGEWINNER: GOLD SCHLUG WÄH-REND DER KRISE ANDERE ANLAGEN.
Aus 10 000 Euro, angelegt Anfang 2009, wurden bis Anfang 2010 mit Gold mehr als 12 000 Euro.
*Durchschnittswerte; Zinssätze variieren von Bank zu Bank.
Sparbriefe (4 Jahre Laufzeit)*
Termineinlagen bei Banken (bis 1 Jahr Laufzeit)*
Finanzierungsschätze (1 Jahr Laufzeit)
Bundesobligationen (5 Jahre Laufzeit)
Deutsche Aktien (Dax-Werte)
Gold12 350
12 200
10 360
10 300
10 290
10 160
Quelle: Bundesverband Deutscher Banken
Ihren Gutschein für die
Invest2010finden Sie auf Seite 18!
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MESSESPECIAL April // 2010
Anleger stellen wollen die unabhän-
gigen Vermögensverwalter.
GROSSES RAHMENPROGRAMMDeren Markt ist in den Vereinigten
Staaten und in der Schweiz schon län-
ger etabliert, während er in Deutsch-
land noch sehr am Anfang steht. Ab
welcher Summe lohnt es sich für Ver-
braucher, einen Vermögensverwalter
für das Ersparte oder die geerbte
Summe einzuschalten? „Viele Institute
bieten vermögensverwaltende Dienst-
leistungen bereits ab einem Vermögen
von rund 30 000 Euro an“, sagt Günter
T. Schlösser, der Vorstandsvorsitzende
des Verbandes unabhängiger Vermö-
gensverwalter Deutschland e. V. (VuV).
Zahlreiche Fachveranstaltungen, die
sich sowohl an Einsteiger als auch an
Fortgeschrittene richten, sowie der
Anlegerkongress im Internationalen
Congresscentrum Stuttgart (CSI) run-
den die Finanzwoche ab. Die Angebote
laden Messebesucher ein, sich etwa mit
ihrer privaten Finanzplanung ausein-
anderzusetzen oder sich mit den ver-
schiedenen Facetten des Tradens zu
beschäftigen.
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Ausstellung „Klima und Finanzen“: Immer mehr Anleger achten auf ethische Aspekte.
Impressum n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH Richard-Byrd-Straße 4–6 50829 Köln Telefon:
0221/91 52-0 Telefax: 0221/91 52-20 90 HRB 54606 Amtsgericht Köln, USt-IdNr. DE152510348 Kontakt-formular: http://www.n-tv.de/ntvintern/kontakt n-tv – Mitglied der Mediengruppe RTL Deutschland Geschäftsführer: Hans Demmel Verantwortlich für den Inhalt (i.S.d.§ 5 TMG i.V.m.§ 55 RStV): Jochen Dietrich, n-tv Fotos: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (1), iStockphoto (13), Fotolia (1), Veer (4), PR (14) Vermarktung: Silvan Nikuradse (Ltg.), Tel.: 040-46 88 32-29 media@zertifi-kateport.de Jörg Zimmermann, Tel.: 040-46 88 32-31 media@zertifikateport.de
13
E s grünt so grün: Elektroautos, CO2-
sparende Computer, intelligente
Stromnetze erobern die Welt. Zuneh-
mend entdecken Industrie, Wirtschaft
und Finanzbranche ihre Neigung zur
Nachhaltigkeit und grüne Investments
als Renditebringer. Auch Deutschlands
größter Branchentreff für institutionelle
und private Anleger, die Invest in Stutt-
gart, greift diesen Trend auf. „Nachhal-
tigkeit ist einer der Themenschwer-
punkte auf der Invest 2010. Durch die
Finanzmarktkrise und ihre Auswir-
kungen ist dieser Aspekt bei Vermögens-
beratern, Fondsmanagern sowie pri-
vaten Anlegern wieder stärker in das
Bewusstsein gerückt“, sagt Gerd Flei-
scher von der Messe Stuttgart. Und tat-
sächlich – immer mehr Anleger interes-
sieren sich für nachhaltige Investments.
Laut einer Studie des Instituts für nach-
haltiges Investment, das Sustainable
Business Institute (SBI), und der Gesell-
schaft für Konsumforschung, die vom
Bundesministerium für Bildung und
Forschung in Auftrag gegeben wurde,
interessieren sich mehr als die Hälfte der
Privatkunden von Banken und Versi-
cherungen für die Verbindung ihrer
finanziellen Ziele mit dem Anliegen des
Klimaschutzes. Diese Tendenz bestäti-
gen auch Zahlen einer aktuellen Erhe-
bung des SBI. 2009 vergrößerte sich der
Markt für nachhaltiges Investment. Laut
SBI stieg die Zahl der in Österreich, der
Schweiz und Deutschland zum Vertrieb
zugelassenen Publikumsfonds von 274
auf 313 im Vorjahr. Das verwaltete Ver-
mögen erhöhte sich per Jahresende 2009
MESSESPECIAL: ETHISCHE INVESTMENTS
Gras, Tautropfen, Bonsaibäumchen in Händen: Das Anlagespektrum für sogenannte grüne Investments ist breit. Die Branche hält mittlerweile für Anleger mit jedem Risikoprofil die passenden Investments bereit.
April // 2010
Schöne grüne WeltAlles fair, alles öko, alles klimakonform – die Finanzbranche entdeckt ihr gutes Gewissen und bepflanzt den Markt mit nachhaltigen Investments. Worauf Anleger achten müssen.
GRÜN INVESTIEREN MIT FONDS: DIESE PAPIERE SETZEN AUF ÖKOLOGIE UND NACHHALTIGKEIT
Name KAG ISIN Wertentwicklung p. a. in %*)
3 Jahre 5 Jahre
Invesco Umwelt und Nachhaltigkeits-Fonds Invesco DE0008470477 -4,6 4,7
KBC Eco Fund World KBC Asset Management BE0133741752 7,5 9,5
Pioneer Fund Global Ecology Pioneer Asset Management LU0271656133 -6,4 6,4
Sarasin Sustainable Equity Europe Sarasin Investmentfonds LU0058891119 -7,5 -0,9
*) gerundet Quellen: telebörse.de, Emittenten/KAG
April // 2010MESSESPECIAL: ETHISCHE INVESTMENTS
von 21 Milliarden Euro auf rund 30
Milliarden Euro. Stattliche Zahlen, die
in eine deutliche Richtung weisen.
„Der Finanzbereich folgt dem allgemei-
nen Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit.
Diese Entwicklung wird sich in den
kommenden Jahren verstärken, da die
Menschen besonders beim Thema
Geldanlage zunehmend auf Nachhal-
tigkeit setzen“, sagt Christian Zimmer-
mann, Fondsmanager des Pioneer Fund
– Global Ecology, der sich an klaren
Ausschlusskriterien orientiert.
GROSSES WACHSTUMSPOTENZIALUnternehmen aus den Bereichen
Rüstung, Tabak, Pornografie, Alkohol
und Glücksspiel sind in seinem Fonds
tabu. Interessant sind hingegen Unter-
nehmen, die umweltfreundliche Pro-
dukte oder Technologien entwickeln
bzw. einen Beitrag zu einer sauberen
Umwelt leisten. „Bei unserer Aktien-
auswahl beschränken wir uns nicht auf
einzelne Branchen, sondern investieren
in das gesamte Spektrum aus den
Bereichen Ökologie und Nachhaltig-
keit.“ Als besonders attraktive Invest-
mentmöglichkeit sieht der Fondsma-
nager derzeit die Wasserwirtschaft an.
Mehr als eine Milliarde Menschen
haben keinen Zugang zu sauberem
Wasser. „Aktuelle Prognosen für den
Sektor des dezentralen Wassermanage-
ments gehen von einer Steigerung um
700 Prozent des Marktvolumens bis
2020 aus“, sagt Zimmermann. Es sind
solche Zukunftsmärkte, die im Bereich
des nachhaltigen Investments Anleger
und Fondsmanager interessieren. Ob
ZERTIFIKATE AUF INDIZES, DIE NACHHALTIGKEIT VERSPRECHEN
Name Emittent ISIN Basiswert
Vontobel Smart Mobility Return Index-Zert. Vontobel DE000VFP5B50 Vontobel Smart Mobility Index
S-Box Dr. Höller Clean Energy-Zertifikat Sal. Oppenheim DE000SCL3J15 S-Box Dr. Höller Clean Energy Index
Index-Zert. Dax Global Sarasin Sustainability Commerzbank DE000DR1WDQ7 Sustainability Germany Total Return Index
Quellen: telebörse.de, Emittenten/KAG
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15
MESSESPECIAL: ETHISCHE INVESTMENTS April // 2010
saubere Transportlösungen, energie-
effiziente Stromnetze oder umweltge-
rechtes Bauen – der grüne Markt bietet
eine große Chancenvielfalt. Und auch
das Produktangebot erweitert sich
ständig. Grüne Zertifikate, Aktien-
fonds, geschlossene Fonds und Anlei-
hen fluten den Markt. Auch die Schwei-
zer Bank Sarasin verfügt über eine
breite Produktpalette in puncto grüner
Geldanlage. „Wir können fast alle
Bedürfnisse unserer Kunden abdecken:
von sehr konservativen Anleihefonds
über gemischte Produkte und klas-
sische Aktienfonds bis hin zu Multi-
und Einzelthemenfonds“, sagt Sarasin-
Nachhaltigkeitsexperte Erol Bilecen.
ÖKOLOGISCHES KNOW-HOWWie marketinggetrieben ist diese Ent-
wicklung? Bilecen: „Es gibt zugegebe-
nermaßen Marktteilnehmer, die ohne
genügend Fachwissen solche Produkte
lancieren, um vom Trend zu profitie-
ren.“ Aber eben auch viele seriöse
Anbieter mit Öko-Know-how. Wich-
tige Anhaltspunkte bei der Auswahl
sind etwa, ob ein unabhängiger Exper-
tenrat die Anlageentscheidung des
Fondsmanagers hinsichtlich sozialer
und ökologischer Kriterien überprüft.
Investoren können sich auf unabhän-
gigen Internetseiten wie www.nach-
haltiges-investment.org oder www.
ecoreporter.de informieren. Und
natürlich auf der Anlegermesse Invest,
die 2010 im Zeichen des nachhaltigen
Investments steht. Also auch hier –
alles im grünen Bereich!
LANGER WEG BIS INS PORTFOLIO
Quelle: eigene Recherchen
Die Titel der meisten Nachhaltigkeitsfonds haben mehrere Prüfungen überstanden. Wie nach-haltig der jeweilige Fonds ist, hängt von der Härte der Kriterien im 2. Auswahlschritt ab.
1. Ausschluss von Branchen wie Rüstung, Tabak, Glücksspiel
2. Agenturen/Gremien prüfen nach Nachhaltigkeitskriterien
3. Fondsmanager checkt dieWirtschaftlichkeit
Portfolio des Fonds
D ieser Festtag weist in die Zukunft“,
sagte 1872 der Begründer des
„Tages des Baumes“, Julius Sterling
Morton. Seitdem werden weltweit am
25. April Bäume gepf lanzt – während
zugleich Millionen Bäume illegal ver-
nichtet werden. Nach UN-Angaben
verschwinden im Jahr 7,32 Millionen
Hektar Wald, eine Fläche von der
Größe Bayerns.
Nur nachhaltige Aufforstung und
effizienter Regenwaldschutz sichern
den Baumbestand und wirken dem
Klimawandel entgegen. Bäume spei-
chern dauerhaft das Klimagas CO2
und sichern den Wasserkreislauf. Bra-
siliens Regierung stellt seit Jahren den
Regenwald unter Schutz: absolut oder
als Zonen sanfter Bewirtschaftung.
Profit and Nature in Harmony
ShareWood Switzerland und Incorial
Imóveis verbinden in Brasilien Natur-
schutz mit nachhaltigem Investment.
Mit rund 2 000 Hektar Plantagen-Teak
und Balsa sowie 150 000 Hektar Regen-
wald zur sanften Bewirtschaftung
leisten die erfahrenen Anbieter von
Wald-Direktinvestments einen wich-
tigen Beitrag gegen den Klimawandel.
ShareWood-Anleger profitieren nicht
nur vom biologischen Zinseszins der
Bäume, der Erträge abseits des Wirt-
schaftsgeschehens garantiert. Sie
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Richtig anlegen am „Tag des Baumes“: Der 25. April steht im Zeichen des Klimas – Gegen Raubbau helfen nur Investments in Regenwald und Plantagen-Holz
„Grüne Lunge“ als nachhaltiges Investment: Regenwald in Brasilien
mehr informationen unter www.sharewood.com
16
regen ihren Appetit an. Und der Hun-
ger nach ETF, Exchanged Traded Funds,
ist gewaltig (siehe Kasten rechts). Nach
Berechnungen der US-Fondsgesell-
schaft BlackRock, zu der auch der ETF-
Marktführer iShares gehört, lag das in
ETF weltweit verwaltete Vermögen
Ende 2009 bei mehr als einer Billion
US-Dollar. Ein neuer Höchststand, der
einem Zuwachs von 45 Prozent im Ver-
gleich zum Vorjahr entspricht. „Und es
lassen sich aktuell keine Anzeichen für
ein nachlassendes Interesse der Inve-
Appetit auf mehrGeringe Gebühren und hohe Transparenz machen Exchange Traded Funds oder kurz ETF bei Anlegern beliebt. Der Trend zu immer neuen Produkten ist ungebrochen.
K ritische Verbraucher sind alar-
miert, wenn es auf der Zutatenlis te
von Nahrungsmitteln von E-Num-
mern wimmelt. Hinter den Kombina-
tionen aus Buchstaben und Zahlen
verbergen sich nach europäischen Vor-
schriften Lebensmittelzusatzstoffe. In
normaler Dosis sind diese für den
menschlichen Organismus zwar
ungiftig, können aber aller gische
Reaktionen hervorrufen.
Ganz anders geht es Anlegern: Die
Finanzprodukte mit dem E am Anfang
Buchstabensuppe: Börsengehandelte Indexfonds und Schuldverschreibungen treffen den Geschmack vieler Anleger.
MESSESPECIAL: BÖRSENGEHANDELTE INVESTMENTS April // 2010
ETF-BOOM: KRÄFTIGE MITTELZUFLÜSSE FÜR BÖRSENNOTIERTE INDEXFONDS
Das in 821 europäischen ETF verwaltete Vermögen lag Ende 2009 bei 223,5 Milliarden US-Dollar.
240
200
160
120
80
40
0
900
800
700
600
500
400
300
200
100
02000 01 02 03 04 05 06 07 08 09
Aktien-ETF
Anleihen-ETF
Rohstoff-ETF
in Milliarden US-Dollar Anzahl
Stand: 31. Dezember 2009 Quelle: BlackRock
MIT ETF, ETC UND ETN IN RENTEN, DAX, ROHSTOFFE UND WÄHRUNGEN INVESTIEREN
Name Investmentgesellschaft ISIN Anlageklasse Kosten p. a. in %
ComStage ETF iBoxx Commerzbank Com-Stage
LU0444606452 Rentenfonds 0,10
Lyxor ETF Dax Lyxor LU0252633754 Aktienfonds 0,15
db x-trackers Currency db x-trackers LU0328474043 Währungsfonds 0,30
iPath DJ-UBS Com. (ETC) Barclays Bank DE000BC1C7J1 Rohstoffe 0,75
ETFS Short GBP Long (ETN) ETF Securities DE000A1DFSD5 Währung 0,39
Quellen: Deutsche Börse, eigene Recherchen
17
storen an ETF erkennen“, sagt Deborah
Fuhr, Chef-Analystin bei BlackRock.
BOOM-MARKT EUROPABesonders erfolgreich sind ETF in
Eu ropa, wo sie sich innerhalb von zehn
Jahren zu einer überaus gefragten
Anlageform entwickelt haben. So
umfasste das europäische ETF-Ange-
bot Ende vergangenen Jahres 821 ETF
mit einem verwalteten Vermögen in
Höhe von 223,5 Milliarden Dollar
(siehe Grafik Seite 17).
Dank kontinuierlicher Mittelzu-
flüsse verzeichnet das ETF-Segment
der Deutschen Börse, das mit rund 590
gelisteten ETF die größte Auswahl
dieser Spezialfonds in Europa bietet,
stabile Wachstumsraten.
VIELFÄLTIGE STRATEGIENDas Fondsvermögen aller dort notierten
ETF erreichte bereits Ende 2008 trotz
Finanzkrise ein Rekordniveau von 81,3
Milliarden Euro und konnte im darauf-
folgenden Jahr um weitere 48 Prozent
gesteigert werden. „Wachstums treiber
sind der zunehmende Bekanntheits-
grad und die vielfältigen Einsatzmög-
lichkeiten von ETF, die dank zahl-
April // 2010MESSESPECIAL: BÖRSENGEHANDELTE INVESTMENTS
ETF – EXCHANGE TRADED FUNDS
ETC – EXCHANGE TRADED COMMODITIES
ETN – EXCHANGE TRADED NOTES
Diese börsengehandelten Indexfonds bilden ihren Basiswert eins zu eins ab. Das geschieht durch entsprechende Akti-enkäufe oder Swap-Geschäfte. Das macht sie für Anleger transparent und leicht verständlich.
Anders als klassische Aktien- und Roh-stofffonds, die versuchen, ihren Ver-gleichsindex zu schlagen, werden ETF nicht aktiv gemanagt. Dadurch sind die Gebühren gering. Die jährlichen Kosten für Anleger liegen bei etwa 0,2 bis 1,5 Prozent der inves tierten Summe.
ETF gelten als Sondervermögen. Wie bei Investmentfonds tragen die Kunden kein Emittentenrisiko.
ETC bieten Privatanlegern die Möglich-keit, in einzelne Rohstoffe wie Gold oder Öl zu investieren. Wie ETF sind sie an der Börse handelbar.
Rechtlich gesehen sind ETC unbefris tete Schuldverschreibungen auf Rohstoffe oder Rohstoffindizes.
Im Gegensatz zu ETF handelt es sich bei ETCs nicht um Sondervermögen. Das eingesetzte Kapital ist im Falle einer In-solvenz des Emittenten nicht geschützt.
Um das Ausfallrisiko zu minimieren, sind ETC in den meisten Fällen durch die phy-sische Lagerung des jeweiligen Roh-stoffes oder Anleihen besichert.
ETN sind börsengehandelte Schuldver-schreibungen, die die Wertentwicklung von zugrunde liegenden Referenzindizes nachbilden.
ETN beziehen sich auf Währungen, Volatilität und Aktienindizes.
Wie bei Zertifikaten und ETC müssen Anleger bei einer finanziellen Schieflage des Emittenten damit rechnen, dass die Rück-zahlung ihres Investments gefährdet ist.
Anders als bei Zertifikaten, bei denen der Anbieter beim Festsetzen von An- und Verkaufskursen große Freiheiten hat, wird der Preis von unabhängigen Börsenmak-lern gestellt.
Torte: Jubiläum an der Deutschen Börse.
D ie Deutsche Börse feiert einen
runden Geburtstag: Vor zehn Jah-
ren startete der Handel mit Exchange
Traded Funds (ETFs) auf Xetra, dem
führenden Handelsplatz für Index-
fonds in Europa. Rund 95 Prozent des
ETF-Gesamtumsatzes in Deutschland
laufen über Xetra. Das durchschnitt-
liche monatliche Handelsvolumen
liegt bei rund elf Milliarden Euro und
hat sich damit seit dem Startjahr 2000
verfünfzigfacht. Aktuell sind 611 ETFs
von 14 Emittenten auf Xetra handel-
bar (Stand: 22. März 2010), wobei
iShares mit 156 Titeln sowie knapp 29
Prozent Marktanteil der mit Abstand
größte Emittent ist (Stand: Ende
2009). Bei den ETF-Referenzindizes
führt der Dax die Top-Ten-Liste an,
gefolgt vom Euro Stoxx 50 und dem
ShortDax.
Gute Prognosen für 2010Privatanleger handeln fleißig, aber
mit kleinen Beträgen. Diese Gruppe
stemmte im Jahr 2009 nur fünf Pro-
zent des Handelsvolumens, führte
aber 35 bis 40 Prozent der Orders aus.
Für 2010 stehen die Zeichen gut, denn
das Handelsvolumen wächst: In den
ersten zwei Monaten des laufenden
Jahres wurden schon Orders im Wert
von 13 Milliarden Euro ausgeführt.
Der zehnte Geburtstag
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EINE AKTION VON
Am 11. April 2000 fiel der Startschuss für den Handel mit Exchange Traded Funds (ETFs) auf Xetra. Seitdem hat sich das monatliche Handelsvolumen der Indexfonds verfünfzigfacht. Die Anzahl der handelbaren ETFs ist mit 611 größer als je zuvor.
-
18
MESSESPECIAL: BÖRSENGEHANDELTE INVESTMENTS April // 2010
reicher neuer Produkte auf immer
mehr Märkte und Regionen angewen-
det werden können“, sagt Frank Her-
kenhoff, Sprecher der Deutschen Börse.
So lassen sich mit ETF auch zahlreichere
Anlagestrategien realisieren. Anleger
können mit einem ETF etwa auf stei-
gende oder fallende Märkte setzen,
direkt in Rohstoffe investieren, an den
Entwicklungen von Rentenindizes par-
tizipieren und Indexbewegungen mit
einem Hebel nachvollziehen. Doch die
breite Palette macht es nicht einfacher,
die richtige Investmententscheidung
zu treffen. „Die Indizes, die dem
Ganzen zugrunde liegen, werden
immer spezieller“, sagt Herkenhoff.
NEUE HERAUSFORDERUNGENDass ETF von den Anlegern mehr eige-
nen Informationsaufwand erfordern,
betont Thomas Meyer zu Drewer von
der Fondsgesellschaft Lyxor. Grund-
sätzlich seien ETF im Vergleich zu
anderen Produkten zwar relativ über-
sichtlich: „Der Durchschnittsanleger
sollte aber nicht in komplizierte Kon-
struktionen wie Short-Produkte inves-
tieren.“ Meyer zu Drewer rät deshalb,
ETF mit gängigen Indizes als Referenz
als Bausteine für langfristige Basis-
investments zu nutzen.
MEHR SPIELARTENVersierte Anleger hingegen dürfte
freuen, dass die bereits etablierten
Anbieter am Markt ihre Aktivitäten auf
angrenzende Segmente ausweiten. So
hat die Deutsche Bank im März 2010
erstmals vier börsengehandelte Roh-
stoffe, sogenannte Exchange Traded
Commodities (ETC), an der Frankfur-
ter Börse gelistet. „Diese vier Produkte
sind nur der Anfang, denn für uns sol-
len ETC ein Massengeschäft werden.
Ende 2010 wollen wir 30 bis 50 ETC auf
dem Markt haben“, sagt Thorsten
Michalik, verantwortlich für db x-tra-
ckers, die ETF-Sparte der Deutschen
Bank. ETC sind rechtlich gesehen Inha-
berschuldverschreibungen, welche die
Wertentwicklung von Rohstoffen wie
Zertifikate abbilden. Im Gegensatz zu
Zertifikaten sind sie aber in der Regel
mit Rohstoffen besichert. Zudem gibt
es mehrere Market-Maker – Börsen-
makler, die An- und Verkaufskurse stel-
len –, während bei Zertifikaten nur der
Emittent als Market-Maker fungiert.
Jüngster Spross in der ET-Familie
sind die Exchange Traded Notes.
Momentan sind zwölf ETN über Xetra
handelbar. Im Unterschied zu den ETC
basieren sie auf Indizes außerhalb des
Rohstoffsektors, sie beziehen sich auf
Assetklassen wie Währungen und
Volatilität. Ob diese ET-Ableger aber
nach dem Geschmack der Anleger sind,
muss sich erst noch zeigen.
April // 2010
Hilfreiche KontrolleAnlageberater müssen Gespräche mit ihren Kunden genau protokollieren. Den Zweck erfüllt dies nur, wenn die Anleger die festgehaltenen Informationen genau prüfen.
MESSESPECIAL: BÖRSENWISSEN
Beratung: Anleger sollten sich schon vor dem Gespräch über Anlagethemen informieren.
19
K laus Kirsch ist praktischer Arzt im
Allgäu. Seine Patienten schätzen
ihn. Er redet mit ihnen kein Fachchi-
nesisch, sondern so, dass sie ihn gut
verstehen können. Klaus Kirsch ist
gründlich, aber sein Beruf macht in
nicht reich. Doch gelegentlich hat er
ein paar Tausend Euro übrig, die er
anlegen möchte. Möglichst sicher soll
die Anlage sein und mehr Zinsen
abwerfen als Festgeld. „Und ich möchte
die Produkte so einfach erklärt bekom-
men, wie ich mit meinen Patienten
spreche“, sagt Kirsch.
ANLEGER FINDEN PROTOKOLL GUTKirschs Anlageberater hat ihn zu seinen
persönlichen Verhältnissen befragt, zu
seiner Risikobereitschaft und den
Anlagezielen. Dann hat er eine Anla-
gekombination aus kapitalgeschützten
Papieren und Gold vorgeschlagen. Er
hat Kirsch erklärt, wie der Kapital-
schutz funktioniert und dass das Gold
des Goldfonds in einem Schweizer Tre-
sor liegt. Kirsch hat das Protokoll auf-
merksam gelesen und abgezeichnet.
„Das ausführliche Protokoll ist eine
gute Hilfe, damit ich an alle wichtigen
Details denke“, sagt Kirsch.
EIGENE RISIKOBEREITSCHAFT TESTEN Seit Anfang 2010 ist eine detaillierte
Dokumentation von Anlageberatungs-
gesprächen Pflicht. Eine repräsentative
Umfrage im Auftrag der DZ Bank hat
ergeben, dass mehr als drei Viertel der
Privatanleger dies für eine sinnvolle
Neuerung halten. Allerdings ist das
Protokoll allein nicht ausreichend.
Damit ein Anleger sichergehen kann,
dass der Berater alle wichtigen Punkte
anspricht und das abschließende Pro-
tokoll korrekt ist, sollte er sich gut vor-
bereiten. Dabei hilft eine Checkliste,
die von der Website des Bundesminis-
teriums für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz (www.bmelv.
de, Rubrik Finanzen und Versiche-
rungen) herunterzuladen ist .
Zur Einschätzung des Risikopoten-
zials einzelner Anlageprodukte haben
der Bundesverband Deutscher Banken
und einzelne Geldinstitute Informati-
onsblätter herausgegeben. „Jeder Ver-
braucher soll sofort erkennen, welches
Risiko in einer Anlage steckt oder wie
hoch die Kosten eines Produkts sind“,
sagt Verbraucherministerin Ilse Aigner.
Trotz all dieser Schutzmechanismen
bemängeln Verbraucherschützer, dass
Berater gelegentlich versuchen, die
individuelle Risikoeinstufung von
Anlegern im Protokoll abzuändern.
„Die angebotenen Informationen und
standardisierten Kontrollen helfen,
reichen aber nicht“, sagt Kirsch. „Wie
bei der Gesundheit muss man bei der
Geldanlage auch selbst aktiv werden,
um Erfolg zu haben.“
BERATUNG VORBEREITEN UND PRÜFEN
Bereiten Sie sich in Ruhe auf das Bera-tungsgespräch vor. Lassen Sie sich nicht zu einem Termin drängen.
Werden Sie sich im Vorfeld über Ihre Risi-kobereitschaft klar, und lassen Sie sich nicht zu mehr Risiko überreden.
Informieren Sie sich anhand der Pro-duktinformationsblätter des Bundesver-bandes Deutscher Banken (www.bankenverband.de).
Überprüfen Sie, ob alle Angaben in dem Beratungsprotokoll korrekt sind.
Unterschreiben Sie die Order eines Anla-geproduktes nur, wenn Sie es völlig ver-standen haben.
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