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www.refa-hessen.deDas Know-how.
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Ergänzende Informationen zum Block 3: Modul 18:Grundlagen der Arbeitsgestaltung für dieLehrkräfte von REFA Hessen e.V.
Chart 1
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Chart 2
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Screening-Verfahren wurden entwickelt, um Art und Ausmaß auftretender
Belastungen bzw. etwaiger Gesundheitsgefährdungen mit vertretbarem
Aufwand und ohne spezielle Qualifikation zu ermitteln.
Dazu gehören z.B die Gefährdungsanalysen von der Bundesanstalt für
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) entwickelten Leitmerkmal-
Methode LMM:
LMM zur Beurteilung von Heben, Halten und Tragen:
LMM zur Beurteilung von Ziehen und Schieben;
LMM zur Beurteilung manueller Arbeitsprozesse.
Chart 3
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Modul Grundlagen der Arbeitsgestaltung
Kapitel 5: Ermittlung von Belastungen - Methoden und Beispiele
Kapitel 5.3 Ermittlung der physischen Belastung
Kapitel 5.3.1 Screening-Verfahren
Chart 4
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Hebe- oder Umsetz-vorgänge (< 5 s)
Halten (> 5 s) Tragen (> 5 m)
Anzahl am Arbeitstag
Zeitwichtung Gesamtdauer am Arbeitstag
Zeitwichtung Gesamtweg am Arbeitstag
Zeitwichtung
< 10 1 < 5 min 1 < 300 m 1
10 bis < 40 2 5 bis 15 min 2 300 m bis < 1 km 2
40 bis < 200 4 15 min bis < 1 Stunde
4 1 km bis < 4 km 4
≥ 1000 10 x 4 Stunden 10 ≥ 16 km 10
Beispiele: Setzen von Mauersteinen, Einlegen von Werkstücken in eine Maschine, Pakete aus einem Container entnehmen und auf ein Band legen
Beispiele: Halten und Führen eines Guss-rohlings bei der Bearbeitung an einem Schleifbock, Halten einer Handschleif-maschine, Führen einer Motorsense
Beispiele: Möbeltransport, Tragen von Gerüstteilen vom LKW zum Aufstellort
Chart 5
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Wirksame Last1) für Männer
Lastwichtung Wirksame Last1) für Frauen
Lastwichtung
< 10 kg 1 < 5 kg 1
10 bis < 20 kg 2 5 bis < 10 kg 2
20 bis < 40 kg 4 10 bis < 15 kg 4
30 bis < 40 kg 7 15 bis < 25 kg 7
≥ 40 kg 25 ≥ 25 kg 25
1) Mit der „wirksamen Last“ ist die Gewichtskraft bzw. Zug-/Druckkraft gemeint, die der Beschäftigte tatsächlich bei der Lastenhandhabung ausgleichen muss. Sie entspricht nicht immer der Lastmasse. Beim Kippen eines Kartons wirken nur etwa 50 %, bei der Verwendung einer Schubkarre oder Sackkarre nur 10 % der Lastmasse.
Chart 6
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Charakteristische Körperhaltung und Lastpositionen
Körperhaltung, Position der Last Haltungs-wichtung
Oberkörper aufrecht, nicht verdreht
Last am Körper
1
geringes Vorneigen oder Verdrehen des Oberkörpers
Last am Körper oder körpernah
2
tiefes Beugen oder weites Vorneigen
geringe Vorneigung mit gleichzeitigem Verdrehen des Oberkörpers
Last körperfern oder über Schulterhöhe
4
weites Vorneigen mit gleichzeitigem Verdrehen des Oberkörpers
Last körperfern
eingeschränkte Haltungsstabilität beim Stehen
Hocken oder Knien
8
Für die Bestimmung der Haltungswichtung ist die bei der Lastenhandhabung eingenommen, charakteristische Körperhaltung einzusetzen, z. B. bei unterschiedlichen Körperhaltungen mit der Last sind mittlere Werte zu bilden. – Keine gelegentlichen Extremwerte verwenden!
Chart 7
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Ausführungsbedingungen Ausführungs-wichtung
gute ergonomische Bedingungen, z. B. ausreichend Platz, keine Hindernisse im Arbeitsbereich, ebener, rutschfester Boden, ausreichend beleuchtet, gute Griffbedingungen
0
Einschränkung der Bewegungsfreiheit und ungünstige ergonomische Bedingungen, z. B. 1) Bewegungsraum durch zu geringe Höhe oder durch eine Arbeitshöhe unter 1,5 m2 eingeschränkt oder 2) Standsicherheit durch unebenen, weichen Boden eingeschränkt
1
stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit und/oder Instabilität des Lastschwerpunktes (z. B. Patiententransfer)
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Chart 8
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Ergonomische Bewertungsverfahren
LastwichtungLastwichtung
HaltungswichtungHaltungswichtung
Ausführungsbedingungs-wichtung
Ausführungsbedingungs-wichtung
SummeSumme ZeitwichtungZeitwichtung LastwichtungLastwichtungX =
LastwichtungLastwichtung
HaltungswichtungHaltungswichtung
Ausführungsbedingungs-wichtung
Ausführungsbedingungs-wichtung
SummeSumme ZeitwichtungZeitwichtung LastwichtungLastwichtungX =
Chart 9
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Risiko-bereich
Punktwert Bewertung
1 < 10 Belastung gering, Gesundheitsgefährdung unwahrscheinlich
2 10 < 25 Belastung erhöht, Gestaltung für gering belastbare Personen sinnvoll
3 25 < 50 Belastung wesentlich erhöht, Gestaltungsmaßnahmen sind angezeigt
4 ≧ 50 Belastung hoch, Überbeanspruchung wahrscheinlich, Gestaltung erforderlich
Chart 10
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Ergonomische Bewertungsverfahrenge
ring
hoc
h
Punkte
gerin
g
h
och
Punkte
Ein Ampelschema veranschaulicht, in welchen Bereichen
Verbesserungen ratsam bzw. erforderlich sind.
Doch woher kommt das „Ampelschema“????
Chart 11
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Ergonomische Bewertungsverfahren
EN 614-1+ Definition Ampelschema
+ Leitlinien für anthropometrisch / biomechanische Gestaltung
Chart 12
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Das 3-Zonen-Bewertungssystem Die drei Zonen werden wie folgt definiert:
GRÜN (NIEDRIGES RISIKO, EMPFEHLENSWERT): Das Risiko einer Erkrankung oder Verletzung ist vernachlässigbar oder auf einem für alle in Frage kommenden Operatoren annehmbaren niedrigen Niveau.
GELB (MÖGLICHES RISIKO, NICHT EMPFEHLENSWERT):
Für die in Frage kommenden Operatoren besteht insgesamt oder teilweise einnicht vernachlässigbares Risiko einer Erkrankung oder Verletzung.
ROT (HOHES RISIKO, ZU VERMEIDEN): Das Risiko einer Erkrankung oder Verletzung ist offensichtlich, und es ist nicht annehmbar, die in Frage kommenden Operatoren diesem Risiko auszusetzen.
Chart 13
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Anwendung des 3-Zonen-Bewertungssystems Aufgrund der Risikoeinstufung sind folgende Maßnahmen zu ergreifen:
- GRÜNE ZONE: Maßnahmen sind nicht erforderlich.
- GELBE ZONE: Es erfolgt eine weitere Risikoabschätzung sowie eine Analyse unter Berücksichtigung anderer, damit verbundener Risikofaktoren. Daraufhin sind so bald wie möglich Maßnahmen zur erneuten Gestaltung oder, falls dies nicht möglich ist, andere Maßnahmen zur Risikobeherrschung zu ergreifen.
- ROTE ZONE: Maßnahmen zur Risikominderung sind erforderlich.
Chart 14
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Auszug aus der EN 614
Gestaltung unter Berücksichtigung
von Anthropometrie und Biomechanik
Körpermaße Gestaltung von Arbeitsmitteln
Körperhaltung keine gesundheitliche Beeinträchtigung
Körperbewegungen müssen dem natürlichen Bewegungsrhythmus entsprechen
Körperkräfte sind auf ein annehmbares Maß zu beschränken
Chart 15
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Ergonomische Bewertungsverfahren
AAWSEU
Richtlinien
IAD
Ver
fah
ren
Internat.
Verfahren
Automotive Assembly Worksheet
Chart 16
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Ergonomische Bewertungsverfahren
OWAS (1977):: OVAKO-Working-Posture-Analysing-SystemRULA (1993):: Rapid-Upper-Limb-AssessmentLMM (1995):: Leit-Merkmal-Methode (z. B. LMM-ZS, Ziehen und Schieben) OCRA (2002):: OCcupational –Risk-AssessmentAAWS (2004):: Automotive –Assembly-Work-SheetEAWS (2006):: Ergonomic –Assessment-Work-Sheet
Automotive Assembly Worksheet
Chart 17
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Ergonomische Bewertungsverfahren
z. B. LMM(Leitmerkmal-methode zur Umsetzung der Lasten-handhabungs-verordnung)
Chart 18
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Ergonomische Bewertungsverfahren
EU Rahmenrichtlinie 89/391/EWG (sowie Einzelrichtlinien)
EU Maschinenrichtlinie98/37/EWG (ehemals
89/392/EWG)
Chart 19
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Ergonomische Bewertungsverfahren
z.B. gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse in
Form von ISO-Normen
ISO 11226 Ergonomics - Static working postures
ISO 11228-1 Ergonomics - Manual handling - Lifting and carrying
ISO 11228-2 Ergonomics - Manual handling - Pushing and pulling
ISO 11228-3 Ergonomics - Manual handling - Handling of low loadsat high frequency
EN ISO 7250 Basic list of definitions of human body measurements for technological design
EN ISO 14738 Safety of Machinery - Anthropometric requirements for the design of workstations at machinery
Chart 20
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Ergonomische Bewertungsverfahren
z.B. NIOSH -Verfahren zur Beurteilung von manuellen Lasten-handhabungen (Heben / Senken)
N National
I Institute for
O Occupational
S Safety and
H Health
Chart 21
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Ergonomische Bewertungsverfahren
z.B. Toyota-Verfahren zur detaillierten Beurteilung von Montagetätigkeiten
Chart 22
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Ergonomische Bewertungsverfahren
z.B. OWAS zur systematischen Erfassung und Bewertung von Körperhaltungen
O OVAKO
W Working Posture
A Analysing
S System
Maßnahmenklasse 1 Keine Maßnahmen erforderlichMaßnahmenklasse 2 Maßnahmen baldMaßnahmenklasse 3 Maßnahmen schnellstensMaßnahmenklasse 4 Maßnahmen sofort
O W Beine - Gew icht / Kraf tA S 1 2 3 4 5 6 7R A 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3
1
1 2
3
1
2 2
3
1
3 2
3
1
4 2
3
Weit verbreitet in Stahlindustrie, Baugewerbe, Gartenbau und LandwirtschaftChart 23
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Ergonomische Bewertungsverfahren
z.B. REFA zur Ermittlung von Grenzkräften und -momenten
Chart 24
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Bewertung körperlicher Arbeit
Design Check
NPW
Chart 25
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Zur Risikobeurteilung von Lastenhandhabungen, Aktionskräften und Körperhaltungen –
insbesondere für nicht-
repetitive Tätigkeiten
(z.B. Tätigkeiten in
Klein- und Mittelbetrieben,
im Lager,
in der Instandhaltung )
Chart 26
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Design Check
Zur werkerunab-hängigen Bewertung von Arbeitsplätzen
Chart 27
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Automotive Assembly Worksheet (AAWS)
Automotive Assembly Worksheet (AAWS)
Formular
Beispiel
Ergonomic Assessment Worksheet (EAWS) Formular
New Production Worksheet (NPW) entwickelt 1996 durch ein gemeinsames Projekt von IAD und Opel
Chart 28
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Ziele
Arbeitssituationen (real und geplant) im Hinblick auf ihre Belastung dokumentieren und bewerten.
Durch standardisierte Problemverfolgungssysteme ergonomisch günstige Arbeitssituationen sicherstellen.
Gesetzliche Regelungen zum Arbeitsrecht (national und international) erfüllen, z.B. EU-Maschinenrichtlinie (in D: Gerätesicherheitsgesetz, harmonisierte CEN-Normen „Sicherheit von Maschinen), EU-Rahmenrichtlinie nebst Einzelrichtlinien (in D: = Arbeitsschutzgesetz).
Chart 29
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Ziele
Körperhaltungen (incl. geringer Kräfte (ca. 30 – 40N)
Kräfte und zusätzliche Belastungen
(Gelenkstellungen und Rückschläge, Impulse und Schwingungen)
Handhaben von Lasten
Das AAWS berücksichtigt folgende körperlichen
Belastungsarten:
Chart 30
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Ergonomische Bewertungsverfahren
• Für ergonomisch ungünstige Arbeitssituationen werden Punkte vergeben.
• Dies sind im Einzelnen:
o Körperstellung und Armhaltungen und zusätzliche Haltungsbelastungen Haltungspunkte
o Kräfte und zusätzliche Belastungen Kraft- / RSI-Punkte
o Manuelles Handhaben von Lasten Lastenpunkte
o (Weitere körperliche Belastungen Extrapunkte)
• In Abhängigkeit von der Punktsumme erfolgt gemäß CEN (EN1050) / ISO Richtlinien (ISO Guide 51) zur Risikoanalyse eine Bewertung nach dem Ampelprinzip (EN 614-1) (grün / gelb / rot).
Chart 31
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Ergonomische Bewertungsverfahren
Chart 32
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