Post on 28-Mar-2016
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ERASMUS
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Erasmus ist eine der großen Erfolgsgeschichten der Europäischen Union. Seine Erfolgszahlen sind beeindruckend: Seit Beginn des Förderprogramms fanden rund 3 Millionen Studierende dank Erasmus den Weg ins Ausland. Allein in diesem Jahr waren es 250 000. Generationen von Studierenden hat das Programm qualifiziert, persönlich bereichert und ihr Bewusstsein von Europa gestärkt.
Liebe Freundinnen und Freunde,
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Im letzten Jahr machte das Programm aber auch mit negativen Schlagzeilen von sich reden. Zeitungen berichteten über klaffende Finanzlöcher und zusammengestrichene Stipendien. Studierendenverbände und Professoren und Professorinnen liefen Sturm. Da die Mitgliedstaaten der EU sich weigern, die eingegangenen Verpflichtungen zu bezahlen, droht das Vorzeigeprogramm auch in Zukunft wieder in die finanzielle Misere zu rutschen.
Für uns Grüne ist Erasmus ein unverzichtbarer Baustein unseres gemeinsamen Europas. Es eröffnet Zukunftschancen und stärkt das europäische Zusammengehörigkeitsgefühl. Es ist Motor einer wissensbasierten Wirtschaft und einer solidarischen EU. Wir Grüne stehen dafür, dass Erasmus nicht nur in Sonntagsreden beschworen, sondern in der Realität gestärkt wird: Wir stehen für eine nachhaltige Finanzierung und eine gezielte Öffnung für nichtakademische Ausbildungsverhältnisse.
Ihre Helga Trüpel
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Die aktuelle Wirtschaftskrise trifft die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit voller Härte. Angesichts einer Jugendarbeitslosigkeit von teilweise über 50 Prozent in den
Ländern Südeuropas ist schon von einer „verlorenen Generation“ die Rede. Die europäische Politik muss hier dringend handeln. Erasmus kann einen Beitrag im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit leisten. Das Programm fördert Sprachkompetenzen und die Mobilität von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Doch das wird nicht reichen. Wir müssen helfen, die Beschäftigungsbedingungen in den EUKrisenstaaten für junge Erwerbstätige zu verbessern. Das massenhafte Abwandern von Fachkräften aus den krisengeschüttelten Staaten verschärft die Schwierigkeiten, weil der „Brain Drain“ auf Dauer ihre Wirtschaftskraft schwächt. Deshalb haben wir Grüne die Idee einer „Jugendga
Erasmus: der verlorenen Generation eine Zukunft geben
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rantie“ eingebracht, die das Recht eines jeden jungen Menschen in der EU sichern soll, nach einer Arbeitslosigkeit von maximal vier Monaten einen Aus oder Weiterbildungsplatz, ein hochwertiges Praktikum oder eine Zusatzausbildung angeboten zu bekommen. Die Umsetzung der „Jugendgarantie“ ab 2014 ist ein erster, wichtiger Schritt. Wir müssen weiter dafür kämpfen, dass ihre Finanzierung aber auch mittelfristig gesichert wird. Klar ist aber auch: die Jugendgarantie kann echte Arbeitsverhältnisse nicht ersetzen.
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„Europa ohne Erasmus-Programm wäre wie ein Haus ohne Bewoh-ner. Die „Generation Erasmus“ erlebt Austausch und wird Bot-schafter der europäischen Idee. Das Programm braucht end-lich die Wert-schätzung, die es ver-dient.“
Kai Gehring, Sprecher für Bildungs und Hochschulpolitik der Grünen im Deutschen Bundestag
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Erasmus: Motor einer europäischen Identität
In der aktuellen Krise sind in zahlreichen EUMitgliedstaaten Populisten und EUSkeptiker auf dem Vormarsch. Sie gehen mit Klischees auf Stimmenfang, mobilisieren Ängste und Vorurteile, vor allem gegen Migranten, gegen den Islam, gegen Roma und schließlich auch gegen die Europäische Integration. Nationale Ressentiments die längst überwunden schienen, werden wiederbelebt und gezielt instrumentalisiert. Dem miesen Spiel der Populisten müssen wir etwas entgegen setzen. Das Austauschprogramm Erasmus ist eine starke Waffe im Kampf gegen Vorurteile, da es Horizonte erweitert, kulturellen Dialog fördert, internationale Erfahrung ermöglicht und das europäische Gemeinschaftsgefühl stärkt. Um unser gemeinsames Europa dauerhaft zu gestalten, sind konkrete Lebenserfahrungen in verschiedenen Ländern deshalb unverzichtbar. Das Erasmus Programm ist aus diesem Grund eine nachhaltige Investition in die Zukunft der Europäischen Union.
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Die Finanzierung des ErasmusProgramms halten wir Grüne für unzureichend. Trotz vollmundiger Ankündigungen sind die Mitgliedstaaten das klare Bekenntnis zu Erasmus schuldig geblieben. In den nächsten sieben Jahren fließen 13 Milliarden in das neu gestaltete Programm Erasmus +, das weit mehr umfasst als nur das Studentenaustauschprogramm. Damit bleiben die Mitgliedstaaten deutlich hinter den Vorschlägen der EUKommission zurück, die rund sechs Milliarden mehr veranschlagt hatte. Die Mitgliedstaaten mit Deutschland an der Spitze verstoßen damit gegen ihre eigenen Schwerpunktsetzungen aus der EU2020Strategie. In dieser hatten sie verstärkte Investitionen in Bildung und Forschung für ein intelligentes und nachhaltiges Wachstum versprochen.
Erasmus nachhaltig finanzieren
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Dabei besteht dringend Handlungsbedarf. In der Vergangenheit war Erasmus mehrfach in finanzielle Schieflagen geraten. So wendete sich die Europäische Kommission im Herbst 2012 mit einem Hilferuf an die Mitgliedstaaten, weil allein in 2012 rund 90 Millionen Euro fehlten, um wie versprochen Stipendien, Fördergelder und Gehälter der Mitarbeiter der nationalen Agenturen zu bezahlen.
Auch in Zukunft könnten dem Erasmusprogramm wieder Zahlungsausfälle oder Kürzungen bei den Stipendien drohen. Grund für die Schwierigkeiten ist in erster Linie die Verweigerungshaltung der Mitgliedstaaten, die Zahlungsverpflichtungen einzuhalten, die sie gegenüber der EU eingegangen sind. In den jährlichen Haushaltsverhandlungen bleiben die Mitgliedstaaten mit ihren Zahlungen regelmäßig hinter dem zurück, was erforderlich wäre, um die Programme, wie gemeinsam beschlossen, durchzuführen. Die Mitgliedsstaaten müssen sich Vertragsbruch vorwerfen lassen. Diesen heimlichen Rückbau der EU durch die Hintertür dürfen wir nicht hinnehmen.
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Europa bilden
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Ich setze mich dafür ein, dass auch Auszubildende stärker von dem EUFörderprogramm profitieren. Es ist ein Erfolg der aktuellen Reform, dass nichtuniversitäre Bildung stärker in den Fokus rückt. Die Chance auf Sprachenlernen, Austausch und darauf, den eigenen Horizont zu erweitern, ist für Auszubildende und Studierende gleichermaßen wertvoll. Die Begeisterung für die EU müssen wir in allen Teilen der Gesellschaft stärken. Gleiches gilt für ErasmusMundus, das Programm, welches den Austausch mit NichtEUStaaten fördert. Wir müssen die aktuelle Vergabepraxis beenden, die gerade bei der Kooperation mit Entwicklungsländern Erasmus zu einem Vorrecht einer elitären Schicht macht.
Auszubildenden-Erasmus
stärken
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Franziska Brantner, Außenpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion im Europäischen Parlament
„Erasmus muss für alle da sein! Unabhängig von der finanziellen Leistungskraft des Elternhauses und dem Bildungsniveau.“
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In den vergangenen Monaten wurde hart um die Reform der EUBildungspolitik verhandelt. Unter dem Titel „Erasmus +“ werden die Bildungs und Jugendprogramme der EU, wie „Lebenslanges Lernen“, und das neu geschaffene Sportprogramm zukünftig unter einem Dach vereint.
Im Kulturausschuss des Europäischen Parlaments haben wir Grünen uns gegen eine zu weitgehende Vereinheitlichung eingesetzt. Es ist ein Erfolg der gemeinsamen Anstrengungen des EPKulturausschusses, dass die Eigenheiten und Stärken der Programme erhalten wurden. Die Sichtbarkeit der Programme und Transparenz der EUBildungsprogramme konnte gerettet werden. Für uns war es entscheidend, dass der Zugang zu den Programmen möglichst klar und einfach bleibt.
Um eine echte Neuerung handelt es sich bei dem DarlehenProgramm, welches Studierenden von Masterstudien zur Verfügung stehen soll. Wir Grüne haben bei den Verhandlungen darum gekämpft, dass Darlehen an Studierende aller Fachrichtungen und nicht nur für wirtschaftsnahe Studiengänge vergeben werden.
Erasmus + : Die Reform
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Die Europäische Union besitzt im Bereich Bildung nur begrenzte Kompetenzen. Das Engagement der EU ist aber entscheidend, wo die rein nationale Politik an ihre Grenzen stößt. Ich setze mich ein für eine EUBildungspolitik, die Grenzen überwinden hilft und die den Austausch von Erfolgsmodellen fördert. Das deutsche duale Ausbildungssystem ist an vielen Punkten vorbildlich. Wir können aber auch unsererseits noch viel von unseren EUPartnern lernen. Diesen Austausch muss die EU befördern. Das ErasmusProgramm leistet hier einen wichtigen Beitrag. Durch die Förderung des Austauschs von Lehrenden und von Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Hochschulen von Hochschulen tragen wir zu gegenseitigem Lernen bei. Auch deshalb müssen wir es weiter stärken.
Erasmus + und Erasmus: Eckpfeiler einer EU-Bildungspolitik
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Jens Parker, Bundessprecher der GRÜNEN JUGEND
„ERASMUS ist ein wichti-ger Schritt auf dem Weg
eine Antwort zu finden!“
„Wie definieren wir zukünftig unsere europäische Identität?“
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Helga Trüpel in Europa
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Impressum Helga Trüpel, Oktober 2013
Fotos:PHOTO © European Union 2013Titelbild: © iStock.com/ADigitFoto Seite 14: © iStock.com/Aldo MurilloFoto S. 9 © Greens/ EFA
Text:Erasmus Reloaded von Helga Trüpel steht unter einer Creative Commons NamensnennungNichtkommerziell 3.0 Unported Lizenz.
Helga Trüpel, promovierte Literaturwissenschaftlerin, gehörte von 1991 bis 1995 dem Bremer Senat als Senatorin für Kultur und Ausländerintegration an. Von 1987 bis 1991 und erneut von 1995 bis 2004 war sie Abgeordnete der Bremischen Bürgerschaft; zuletzt Vizepräsidentin des Landtages.Seit 2004 ist sie Abgeordnete der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament. Sie ist dort Vizepräsidentin des Kultur und Bildungsausschusses und haushaltspolitische Sprecherin der Fraktion Die Grünen/EFA. Helga Trüpel ist Mitglied der China Delegation des Europäischen Parlaments und KoVorsitzende der deutschen Grünen Gruppe.
Kontakte:
In BremenHelga TrüpelSchlachte 19/2028195 Bremen, DeutschlandTelefon: 0049 421 3011211helga.truepel@gruenebremen.de
In BrüsselHelga TrüpelEuropäisches ParlamentASP 8H24160 Rue Wiertz1047 Brüssel, BelgienTelefon: 0032 2 2847140helga.truepel@europarl.europa.eu
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