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Bayerische Landesausstellung 2011 GÖTTERDÄMMERUNG. LUDWIG II. UND SEINE ZEIT Schloss Herrenchiemsee 14. Mai – 16. Oktober 2011 __________________________________________________________________________________________
Unterrichtsmaterialien in Themenpaketen
Einigungskriege 1866 und 1870/71
Folien:
– Karte: Preußisch-Österreichischer Krieg
– Diagramm: Übersicht über die gegnerischen Staaten 1866
– Fotos: zum Krieg 1866: Österreichische Truppen in Aschaffenburg, Kapitulation österreichischer Truppen, geschmück-
ter Bahnhof bei der Heimkehr bayerischer Soldaten in Amberg 1871
– Quelle: Schutz- und Trutzbündnis zwischen Preußen und Bayern
– Karte: Deutsch-Französischer Krieg
– Quellen zum Krieg 1870/71: Einberufung eines Soldaten
– Zeitleiste: Deutsch-Französischer Krieg
Preußisch-Österreichischer Krieg 1866
© Haus der Bayerischen Geschichte � Grafik: grafice’design pürstinger
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Preußisch-Österreichischer Krieg 1866
© Haus der Bayerischen Geschichte � Grafik: grafice’design pürstinger
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Österreichische Truppen in Aschaffenburg 1866 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München
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Entwaffnung österreichischer Truppen in Aschaffenburg 1866 © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München
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Schutz- und Trutzbündnis zwischen Preußen und Bayern
vom 22. August 1866
Seine Majestät der König von Preußen und Seine Majestät der König von Bayern, beseelt von dem Wunsche, das künftige Verhältniß der Souveraine und Ihrer Staaten möglichst innig zu gestalten, haben zur Bekräftigung des zwischen Ihnen abgeschlossenen Friedens-Vertrages vom 22. August 1866 beschlossen, weitere Verhandlungen zu pflegen, und haben mit diesen beauftragt,
[es folgen die Namen der Bevollmächtigten].
Dieselben haben ihre Vollmachten ausgetauscht und haben sich,
nachdem diese in guter Ordnung befunden worden waren, über nachfolgende Bestimmungen geeinigt.
Art. 1. Zwischen Seiner Majestät dem Könige von Preußen und Sei-
ner Majestät dem Könige von Bayern wird hiermit ein Schutz- und Trutz-Bündnis geschlossen.
Es garantiren Sich die hohen Contrahenten gegenseitig die Integrität des Gebietes Ihrer bezüglichen Länder, und verpflichten Sich im Falle eines Krieges Ihre volle Kriegsmacht zu diesem Zwecke einan-der zur Verfügung zu stellen.
Art. 2. Seine Majestät der König von Bayern überträgt für diesen
Fall den Oberbefehl über Seine Truppen dem Könige von Preußen. Art. 3. Die hohen Contrahenten verpflichten Sich, diesen Vertrag
vorerst geheim zu halten. Art. 4. Die Ratification des vorstehenden Vertrages erfolgt gleich-
zeitig mit der Ratification des unter dem heutigen Tage abgeschlos-senen Friedens-Vertrages.
v. Bismarck Frh. v. d. Pfordten v. Savigny Graf v. Bray-Steinburg
Quelle: Staatsarchiv, Bd. XII, 1866, Nr. 2734
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Deutsch-Französischer Krieg 1870/71
© Haus der Bayerischen Geschichte Grafik: grafice’design pürstinger
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Der Amberger Bahnhof 1871 bei der Rückkehr der siegreichen Soldaten © Stadtarchiv Amberg; Foto Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg
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Straßburg am 28.9.1870,einen Tag nach der Kapitulation. Der deutsch-französische Krieg gehörte zu den ersten moder-nen Kriegen. Vor allem die neue Waffentechnik brachte bisher ungeahnte Zerstörungen mit sich.
© Bayerisches Armeemuseum, Ingolstadt
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Zeitleiste Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 13. Juli 1870 Emser Depesche wegen Hohenzollern-Thronfolge in Spanien wird zum Auslöser eines Kriegs zwischen Frankreich und Preußen 15. Juli 1870 König Wilhelm I. befiehlt die Mobilmachung der preußi-schen Armee 16. Juli 1870 Ludwig II. befiehlt die Mobilmachung der bayerischen Armee 19. Juli 1870 Kriegserklärung Frankreichs an Preußen 1. September 1870 Sieg der deutschen Truppen bei Sedan; Gefangennah-me des französischen Kaisers Napoleon III. 19. September 1870 Beginn der Belagerung von Paris 18. Januar 1871 Proklamation des Deutschen Kaiserreichs in Versailles 10. Mai 1871 Frieden von Frankfurt am Main 16. Juli 1871 Siegesparade in München
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Krieg aus der Sicht des einfachen Soldaten
Der Schriftsteller Ludwig Thoma hat im Dachauer Hinterland Bauern gesucht, die ihre Erlebnisse vom 70er Krieg aufschreiben wollten. Vor allem in den ländlichen Gebieten war die Kriegsbegeisterung nicht sehr groß. Die arbeitsreichste Zeit des Jahres stand bevor. Michael Hechtl, schildert die Einberufung zum Feldzug 1870:
Das Heu war herin. Eines Tages, da waren wir junge Burschen im
Wirtshaus beisammen. Da kam der Dienstbube vom Joseph Osterauer
herein und sagte, es ist ein Soldat draußen. Wir erschraken alle, weil
der Postbote schon gesagt hatte, es gibt einen Krieg mit dem Napole-
on. Alle jungen Burschen gingen hinaus, und wirklich ist ein Unteroffi-
zier dagewesen. Er sagte, daß er einen Einrufzettel habe. Der dritte
Zettel war ich. Der Vater und die Mutter waren schon im Bett. Den an-
dern Tag in aller Frühe bin ich zum Kleeholen hinaus, dann habe ich es
den Eltern gesagt. Die Mutter hat es hergestoßen vor Weinen, und
auch dem Vater und mir sind die Tränen heruntergelaufen. Als ich an
das Haus beim Sedlbauer kam, war die Kreszenz noch nicht aufge-
standen. Ich nahm eine lange Stange und klopfte an ihr Fenster. Sie
erschrak und kam schnell. Da habe ich ihr erzählt, daß es Krieg gibt
und daß ich einrücken muß. Sie sagte mit Weinen: „Was fange ich an?
Ich bin das fünfte Monat in der Hoffnung, und wenn das Kind kommt,
hat es keinen Vater nicht mehr.“ Ich nahm sie um den Hals und sie
weinte bitterlich. Beim Klosterbräu traf ich den Joseph Sturm, mit dem
marschierte ich bis Röhrmoos, wo wir in den Zug stiegen. Alle Wagen
waren voll Reservisten, die haben einrücken müssen. Ein paar haben
gesungen und Spektakel gemacht, aber die mehrerern sind still gewe-
sen, denn es war uns nicht lustig zu mut.
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