Einblicke in die vielfältigen Schülervorstellungen von Karten · „Ich würde den Plan von der...

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„Mit einer Karte kann man mehr

sagen als mit 1000 Worten…"

Einblicke in die vielfältigen

Schülervorstellungen von Karten

Fabian van der Linden

18. Bayerischer Schulgeographentag

09.03.2018

Was sind Ihre Erfahrungen aus dem

Unterricht zu den Vorstellungen von

SchülerInnen zu Karten?

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Schülervorstellungen sowohl Ausgangspunkte als auch Hindernisse für das Lernen

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Modell der Didaktischen Rekonstruktion

Kattmann 2015: 15.

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Schülervorstellungen in der Geographie

Entstehung von Jahreszeiten

Krämer 2016: 67; Schubert 2012: 78; Schuler 2015: 10-11.

Wüsten und Oasen

Vulkanismus

Treibhauseffekt

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Methodisches Vorgehen

Fachliche Klärung

anhand fachwissenschaftlicher Werke Feststellung von Merkmalen einer Karte, u.a.

• Höhendarstellung bzw. Verebnung

• Orientierung

• Generalisierung

• Maßstab

• Karte als Konstrukt

• Zwischen Bild und Text

Schülervorstellungen

Ansätze für eine

didaktische

Strukturierung• Erstellung eines Interviewleifadens

anhand der fachlichen Klärung

• Vorstudien

• Durchführung von Interviews mit:

• SchülerInnen 4. Jgst.

(Prä-Sekundarstufe 1)

• SchülerInnen 11. Jgst. (Post-Sekundarstufe 1)

• Auswertung und Vergleich mit Fachlicher Klärung

• Leitfaden

– Einstieg: Definition von Karte

– Sondierung: Anfertigung einer Kartenskizze

– Wiederholung: Kartenbeispiele

• Stichprobe: ca. 10 Interviews je Jgst. aus je drei verschiedenen Schulen

• Durchführungszeit: Juni 2017 bis –April 2018

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Methodisches Vorgehen

Auswahl KartenbeispieleBayerisches Landesvermessungs-amt 1987; Bayerische Vermessungsverwaltung 2017

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Ausgewählte Ergebnisse 4. Jgst.:

Verebnung / Höhendarstellung

Spontane Darstellung von Bergen durch Symbole

Auf Nachfrage: Ergänzung der Darstellung durch Höhenlinien

„M2 [Die Karte links] hilft mir am besten [im Vergleich zu einer thematischen und topographischen Karte] Gebirge oder Berge zu erkennen, weil da, wo Dunkles eingezeichnet ist, dass da Ding ist. Und da steht auch Alpen.“

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Ausgewählte Ergebnisse 4. Jgst.:

Verebnung / Höhendarstellung

Haack Weltatlas 2017: 2.

Nachfrage zu Maßstabszahl in einem Kartenbeispiel (später im Interview):

„Die Zahl eins zu 25000 steht dafür, dass ein Zentimeter in der Wirklichkeit 25000 Zentimeter sind.“

Frage nach der Herstellung einer Karte (früher im Interview):

„Also überlegen sie, ob sie […] den Maßstab hinschreiben. […] Als Erstes müssen sie den Maßstab machen. […] Die Größe des Maßstabs entscheidet ein bisschen, was mit darauf ist.“

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Ausgewählte Ergebnisse 4. Jgst.:

Maßstab

„Und im echten Wald sind hier noch ein Baum und hier noch ein Baum, bloß mit Abstand. Die Bäume sind nicht direkt nebeneinander. Und ich habe verändert, dass in diesem Wald vielleicht ein Gehweg rein geht. Das habe ich jetzt nicht eingezeichnet.“

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Ausgewählte Ergebnisse 4. Jgst.:

Generalisierung

„Auf M7 [Karte rechts] ist die ganze Welt. Norden ist da. Aber ich überlege gerade, weil die Schrift falsch herum ist zum Beispiel bei Australien.“

„Mir fällt kein Grund ein, warum die Karte absichtlich so gezeichnet wurde.“

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Ausgewählte Ergebnisse 4. Jgst.:

Perspektivität von Karten

„Vielleicht wurde die Karte so gezeichnet, weil die Karte aus einem anderen Land kommt und weil man das dort so macht.“

Seydlitz Geographie Gymnasium Bayern 10 2008: 52.

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Ausgewählte Ergebnisse 4. Jgst.:

Zwischen Bild und TextMerkmal

einer

Karte

Frage / Aufgabe /

Impuls

Schülerantwort

Zwischen

Bild und

Text

Stelle Dir vor, Du

möchtest jemandem

per E-Mail den Raum,

den Du in der Karte

gezeichnet hast,

beschreiben. Was

würdest Du ihm

zuschicken: Karte, ein

Foto / Bild, oder einen

Text, der den Raum

beschreibt? Warum?

„Ich würde den Plan von der Schule

fotographieren. Das ist eine Karte. Ich würde

mich für die Karte entscheiden, weil man mit

einer Karte mehr sagen kann als mit 1000

Worten. Bei einer Karte kann man gleich sehen,

wie die Schule aussieht. Wenn ich einen Text

schreibe, dann weiß man ein bisschen was,

aber nicht so wirklich. Bilder können mehr

sagen als ein ganzer Text. Bei einem Bild weiß

man, wie es aussieht, wo man rein muss und

bei einem Text sagt man: <Geh links oder rechts

rein!>“

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Didaktische Konsequenzen?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Ich freue mich über Fragen, Anregungen, etc.!

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