Post on 02-Dec-2014
description
ZIM-NEMO-Netzwerk TECLA
DigiWund – Digitales Dokumentationssystem für chronische Wunden
- Aktueller Projektstand -
Christian Reinboth
Dipl.-Wirtsch.Inf.(FH) 07. November 2012
www.mytecla.de
(1) Verbreitung und Kosten chronischer Wunden
(2) Zeit- und Kostenfaktor Wunddokumentation
(3) Die Idee: Dokumentationssystem DigiWund
(4) Das aktuelle DigiWund-Projektkonsortium
Heutige Agenda
Christian Reinboth | ZIM-NEMO TECLA | Hochschule Harz Folie 2
• Was sind chronische Wunden?
– Als chronische Wunde wird jede Wunde bezeichnet, die innerhalb eines Zeitraumes von acht Wochen keinerlei Anzeichen von Heilung zeigt und deshalb dauerhaft behandelt / beobachtet werden muss
– Die häufigsten Arten chronischer Wunden sind der Dekubitus, der diabetische Fuß und der Ulcus cruris (das „offene Bein“)
• Wie weit verbreitet sind chronische Wunden?
– In Deutschland leiden über 4,5 Millionen Menschen unter chronischen Wunden, bis zum Jahr 2037 werden es aufgrund des demografischen Wandels bereits über 9 Millionen Menschen sein
Verbreitung und Kosten chronischer Wunden (1)
Christian Reinboth | ZIM-NEMO TECLA | Hochschule Harz Folie 3
• Was kosten chronische Wunden?
– Bereits im Jahr 2007 wurden von deutschen Krankenkassen mehr als 5 Milliarden Euro für die Behandlung chronischer Wunden verausgabt
– Ein Ulcus-Patient kostet das Gesundheitswesen im Durchschnitt etwa 10.000 Euro pro Jahr – hier fällt etwa 1 Milliarde Euro an Kosten an (Ulcus cruris ist damit die teuerste venöse Erkrankung in Europa)
– Die jährlichen Versorgungskosten für einen Dekubitus bewegen sich je nach Schwere der Erkrankung zwischen 4.550 und 19.500 Euro
– Die Durchschnittsverweildauer im Krankenhaus ist bei Patienten mit chronischen Wunden um 15 Tage höher als bei wundfreien Patienten
Verbreitung und Kosten chronischer Wunden (2)
Christian Reinboth | ZIM-NEMO TECLA | Hochschule Harz Folie 4
• Der wesentliche – durch technische Hilfsmittel beeinflussbare – Faktor, der über die Dauer der Wundbehandlung entscheidet, ist die Qualität der schriftlichen und bildlichen Wunddokumentation
• Mit der Wunddokumentation werden folgende Ziele verfolgt:
– Rechtliche Absicherung der Wundbehandlung (extrem wichtig)
– Beitrag zum internen Qualitätsmanagement der Pflegeeinrichtung
– Absicherung einer gleichbleibenden Behandlung (Personalwechsel)
– Assessment der Wirksamkeit der gewählten Behandlungsmaßnahmen
• Eine rein digitale Wunddokumentation ist rechtlich problematisch, da sie die Anforderungen an gerichtsfeste Urkunden nicht erfüllt
Zeit- und Kostenfaktor Wunddokumentation (1)
Christian Reinboth | ZIM-NEMO TECLA | Hochschule Harz Folie 5
• Wesentliche Qualitätsmängel aktueller Wunddokumentationen
– Fotos werden mit unterschiedlichen Digitalkameratypen und ohne Beibehaltung gleicher Winkel, gleicher Ausleuchtung, eines gleichen Abstands sowie eines gleichen Bildhintergrunds aufgenommen
– Pflegekräfte verbringen täglich pro Patient bis zu 10 Minuten Zeit damit, schriftliche Dokumentation und Pflegesoftware abzugleichen (Möglichkeit für Transkriptionsfehler und falsche Bildzuordnungen)
– Digitalfotos werden inklusive der Zuordnung zum Patienten per E-Mail ohne Rücksicht auf den Datenschutz verschickt (Postkarte)
• Diese Qualitätsmängel sollen mit DigiWund behoben werden
Zeit- und Kostenfaktor Wunddokumentation (2)
Christian Reinboth | ZIM-NEMO TECLA | Hochschule Harz Folie 6
• Grundidee: Eine Kombination aus einem digitalen Stift und einer vernetzten Wundkameraapplikation, die schriftliche und bildliche Dokumentation in eine sichere digitale Pflegeakte speisen
– Die ambulante Pflegekraft führt die Dokumentation in der Wohnung des Patienten durch, die schriftliche Dokumentation verbleibt dort
– Fotos und Formulardaten werden in eine digitale Pflegeakte übertragen, welche für den behandelnden Mediziner / Wundmanager zugänglich ist
– Der Übertragungsaufwand und damit auch die Gefahr von Zuordnungs- und Transkriptionsfehlern entfällt -> Zeitgewinn für die Pflegekräfte
• Geschätzte Dauer für die Systementwicklung: 12 – 15 Monate
Die Idee: Dokumentationssystem DigiWund (1)
Christian Reinboth | ZIM-NEMO TECLA | Hochschule Harz Folie 8
• Das DigiWund-System besteht aus drei Hauptkomponenten
– Digitales Stiftsystem (Unipro GmbH) Digitaler formularfähiger Stift, basierend auf der Anoto-Technologie
– Wundkameraapplikation (Petter.Letter GmbH) Sensorisch erweiterte und konnektierbare Wundkameraapplikation
– Digitale Wundakte (brain-SCC GmbH) Datensichere und pflegesoftwarekompatible digitale Wundakte
• Weitere Arbeitspakete umfassen die wissenschaftliche / medizinische Begleitung des Vorhabens, den Testbetrieb in Pflegeeinrichtungen sowie die wirtschaftliche Evaluation und den Systemsupport
Die Idee: Dokumentationssystem DigiWund (2)
Christian Reinboth | ZIM-NEMO TECLA | Hochschule Harz Folie 10
Antragsteller
Unipro GmbH
brain-SCC GmbH
Petter.Letter GmbH
Drittauftragnehmer
TIBP GmbH
GSW gGmbH
Pflegedienst Krüger
Wundzentrum Harz
Hochschule Harz
PENTACON AG
Das DigiWund-Projektkonsortium
Christian Reinboth | ZIM-NEMO TECLA | Hochschule Harz Folie 12
ZIM-NEMO TECLA
Netzwerk Technische Pflegeassistenzsysteme
Hochschule Harz | Friedrichstraße 57-59 | 38855 Wernigerode
Prof. Dr. Ulrich Fischer-Hirchert | Uwe Witczak | Christian Reinboth
Besuchen Sie uns im Internet: http://www.mytecla.de
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
Christian Reinboth | ZIM-NEMO TECLA | Hochschule Harz Folie 13