Post on 06-Apr-2016
Die koloniale Welt am Vorabend des Zweiten Weltkrieges
Europäische Expansion1400-1700
Elmira, Ghana, 1580
Ergebnisse der frühen europäischen Expansion
Zusammenbruch vieler amerikanischer Kulturen und Gesellschaften
Gründung von Siedlungskolonien in den Amerikas Schaffung eines Netzes von Stützpunkten an der
afrikanischen Küste und Etablierung des ‚Dreieckhandels‘
Aufbau von Faktoreien (Handelsniederlassungen) und lokaler Herrschaft staatlich geförderter europäischer Fernhandelsgesellschaften in Asien
Mittel und Instrumenteder europäischen Expansion
Technische Entwicklungen: hochseetaugliche Schiffe, Aufbau von Kommunikationssystemen, überlegene Militärtechnik
Staatliche Unterstützung Kapital Bedingungen in Europa: fragmentierte Macht
fördert Konkurrenz und Innovation; Staaten integrieren sich, Gewaltmonopol des Staates, Aufbau effizienter Verwaltungen
Europäische Kolonisierung bis ca. 1800
Wandel der Formen von Kolonialismus
Übergang vom Kolonialismus der Handelsgesellschaften zum Kolonialismus der Nationalstaaten
Koloniale Expansion bis 1870
Aufteilung Afrikas bis 1885
Beispiel: Batavia
Batavia um 1930
Batavia um 1930
Dakar um 1920
Koloniale Welt 1939
Zivilisierende Missionen
„White man´s burden“ Ethische Politiek Mission civilisatrice
Erklärung der Berliner „Kongokonferenz“ 1884/85
„Alle Mächte, welche in den gedachten Gebieten Souveränitätsrechte oder einen Einfluss ausüben, verpflichten sich, die Erhaltung der eingeborenen Bevölkerung und die Verbesserung ihrer sittlichen und materiellen Lebensweise zu überwachen und an der Unterdrückung der Sklaverei und insbesondere des Negerhandels mitzuwirken; sie werden ohne Unterschied der Nationalität oder des Kultus alle religiösen, wissenschaftlichen und wohlthätigen Einrichtungen und Unternehmungen schützen und begünstigen, welche zu jenem Zwecke geschaffen und organisiert sind, oder dahin zielen, die Eingeborenen zu unterrichten und ihnen die Vortheile der Zivilisation verständlich und werth zu machen“.
Formen und Strukturen kolonialer Herrschaft
System Direkte und indirekte Verwaltung Steuern Sklaverei und Zwangsarbeit Wirtschaft, Technik, Entwicklung Bildung
Herrschaftssystem
Autokratische Elemente Despotische Elemente Gatekeeper State
Machtmittel: Armee und Polizei
Direkte Verwaltung
Kolonialministerium
Vizekönig – Generalgouverneur - Gouverneur
Ministerien
Provinz- bzw. Distriktebene
Indirekte Verwaltung
Steuern und Finanzen
Importzölle (=Kaufkraftentzug) Monopole (z.B. Salz in Indien; Opium in
Vietnam)
Nettogewinn für Metropole Aufwendungen der europäischen
Verwaltung Aufwendungen für Kolonien
Sklaverei und Zwangsarbeit
Afrikanische Sklavengesellschaften Alltägliche Praxis der Zwangsarbeit
Wirtschaft, Technik, Entwicklung
Beispiel Eisenbahnen
Bevölkerungsentwicklung
Anstieg durch sinkende Kindersterblichkeit bei gleich bleibender Fertilität
Unbestreitbare Erfolge westlicher Medizin und Sozialhygiene
Ländliche Regionen
Bauern: konservative Traditionalisten?
Kolonialregime und ländliche Bevölkerung
Kapitalakkumulation bei Landbesitzern, reichen Bauern, Händlern und Geldverleihern
Grenzen traditioneller Landwirtschaft Keine oder zuwenig Kleinkredite, Bildung,
neues Saatgut, Dünger Ergebnis: Auseinanderklaffen der
Einkommensschere
Bildung
Autochthone Traditionen ‚Uplifting little brown brothers‘: die
Philippinen Grundschulen Hochschulen
Erosion und Nationalismen
Diskrepanz von kolonialen Versprechungen und kolonialem Alltag
Aufnahme westlicher Ideale durch kleine Bildungselite
Kommunikative Vernetzung Vereinigung von Bildungselite und bäuerlicher
Bevölkerung Kommunismus als ideologische und systemische
Alternative
Zukunftserwartungen
Zusammenfassung
Europäische Expansion bis 1700 Europäischer Kolonialismus bis 1870 Europäischer Kolonialismus im Zeichen des
Imperialismus Zivilisierende Missionen Formen und Strukturen kolonialer Herrschaft Leistungen des Kolonialismus Erosion von kolonialen Ordnungen und
Entwicklung von Nationalismen