Post on 08-Aug-2019
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Herausforderung Umrüstung
Objektversorgung sicher und verlässlich auf
Digitalfunk migrieren
Thomas Riedl, Sachverständiger
PMeV Fachbereich Objektversorgung
2 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Bestandsanlagen umrüsten –
Warum?
Ein Netz für alle!
Verfügbarkeit / Ersatzteile analoge
Funkanalagen bzw. Endgeräte endet
Nur noch ein Endgerätetyp für
Einsatzkräfte
Bildung von Einsatzabschnitten über
Rufgruppen
Kontakt zur Leitstelle (bei TMO)
Möglichkeit der Nutzung durch andere BOS (bei TMO)
Alarmierung über TETRA (bei TMO)
3 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Herausforderung Umrüstung: Offene Fragen
Was ist bei einer Umrüstung anders als bei einem „normalen“ OV-
Projekt?
Wie sieht es mit Bestandsschutz aus bei Umbauten/Erweiterungen?
Muss auch die versorgte Fläche erweitert werden?
Es liegt kein Anforderungsdokument vor – brauchen wir DMO oder
TMO?
Der Umbau erfordert eine „Downtime“ der Funkanlage – was muss
geregelt werden?
Benötigen wir eine neue Erforderlichkeitsmessung?
Welcher Anteil der Funkanlage kann weitergenutzt werden? Welche
Strategien der Funkplanung wären möglich?
Kann eine Kosteneinsparung durch Wiedernutzung des
Bestandssystems – auch teilweise – die Kooperationsbereitschaft
erhöhen?
4 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Umrüstprozess: Versorgungsziel definieren
Klärung örtliche BOS mit Unterstützung durch AS und
Planungsbüro/Errichter:
Welche BOS die Anlage nutzen sollen
Zusätzliche taktische Anforderungen der Feuerwehr
Insellösung oder Netzanbindung – TMO, DMO, TMOa
Wird während des Umbaus eine Funkversorgung benötigt?
Durchführung der Erforderlichkeitsmessung in jedem Fall
Start des Anzeigeverfahrens (Punkt 1 und 2)
Achtung BOS: Anzeigeformular bitte umgehend bearbeiten!
Zieldefinition
5 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Bestandsanalyse
Planungsbüro/Errichter:
Einige wesentliche Unterschiede zur analogen Versorgung:
Schmaleres Link Budget
Höhere Kabel-, Gebäude- und Freiraumdämpfung
Umfeldversorgung bei TMO nicht im gleichen Maße erwünscht
Kernfrage: Welche Teile der Bestandsanlage eignen sich zur
Weiternutzung?
Eine umfassende Bewertung des Bestands ist damit der
wesentliche Schritt zum Erfolg der Umrüstung!
Bestands- analyse
6 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Faktoren der Bestandsanalyse
Koppler
Bestands- analyse
Strahlerkabel
Aktive
Systemtechnik
Betriebsräume
Funkplanung (Lage der
Strahlerkabel und Entkopplung)
Antennen
Brandschutz Alterung
Umfeld/EMV
7 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Ist für das Kabel ein Datenblatt
verfügbar?
Kriterien: Längsdämpfung,
Auskoppeldämpfung, Stop-Bands,
Alterung (auch Schellen)
Wurde das Kabel fachgerecht verlegt?
Auch bei tauglichem Kabeltyp: Messung!
Erfahrungswert: Nur aktuelle
Kabeltypen sind im Endeffekt brauchbar
Untauglich: z.B. AEG LK27
Bestandsanalyse:
Strahlerkabel Bestands- analyse
8 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Oft weitere Anlagen im Betriebsraum,
noch zulässig gemäß TAB?
Ist ausreichend Platz für eine
Migrationslösung bzw. Bestandssystem
und neues System vorhanden?
Brandschutzklasse der Wände, Türen
und weiteren Bauteile (z.B.
Lüftungsklappen)
Über die Zeit werden die Betriebsräume
häufig als Lagerplatz genutzt
Im Zweifel mit Brandschutzplaner klären!
Bestandsanalyse:
Betriebsräume
Schritt 2: Bestands- analyse
9 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Verlegung der Strahlerkabel, Störmeldung,
Fernsteuerung, Verbindung Master –
Remote gemäß MLAR?
Sind Kabel im „Notwendigen Flur“ verlegt,
die nicht der Versorgung dienen?
Sind alle Brandschottungen intakt?
Im Zweifel mit Brandschutzplaner klären!
Bestandsanalyse:
Brandschutz
Schritt 2: Bestands- analyse
10 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Frequenzbereich der Koppler
Kopplertyp geeignet (φ)?
Kaskaden von Steckverbindern und solche
mit Lötanschluss erhöhen die Dämpfung
und bergen Gefahr von Intermodulation
Im Zweifelsfall austauschen!
Achtung bei Zusammenschaltung von
TETRA-Anlagen, mindestens 60dB
Entkopplung nötig (EN 300392-2)
Bestandsanalyse:
Koppler und Steckverbinder
Schritt 2: Bestands- analyse
11 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Immer mehr Probleme mit LED-
Beleuchtungen
Gibt es weitere EMV-Risiken im Objekt?
Bestandsanalyse:
EMV und Umfeld
Schritt 2: Bestands- analyse
12 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Liegen die Strahlerkabel an der richtigen
Stelle?
Kann die Versorgung (Up- und Downlink
betrachten) mit erhöhter Längsdämpfung,
erhöhter Auskoppeldämpfung, erhöhter
Dämpfung von Wänden und Decken noch
gewährleistet werden (Planungstool)?
Bestehen Risiken hinsichtlich Entkopplung
der Anbindeantenne/Freifeld (TMO)?
Was hat sich seit Installation der Anlage
baulich geändert?
Bestandsanalyse:
Funkplanung
Schritt 2: Bestands- analyse
13 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Bestandsanalyse:
Antennen und aktive Technik
Schritt 2: Bestands- analyse
Bei Antennen und aktiver
Analogtechnik ist eine Wiedernutzung
selbstverständlich ausgeschlossen
Ebenso sind Anlagen, die älter als ca.
15 Jahre sind, nicht zukunftssicher
(z.B. Alterung und Versprödung)
14 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Funktechnische Planung
Planungsbüro/Errichter:
Funktechnische Planung unter Einbeziehung von:
Art der Versorgung – TMO/DMO
Wiederverwendbarer Bestand, Ergebnis der Analyse
Einsatztaktische Anforderungen der örtlichen BOS
Temporäre Interimslösung oder basierend auf Bestand?
Keine Umrüstung ohne Pegelplan / Link Budget!
Anschließend Weiterführung Anzeigeverfahren (Punkt 4)
Planung
15 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Strategien für die Planung
- Herausforderungen im Bestand Planung
Höhere Freiraum-, Gebäude und
Kabeldämpfung als im 2m-Band
Schmaleres Link Budget
Gefahr von Kopplung Anbindung/Versorgung
Umfeld wird versorgt, wo nicht erwünscht
16 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Strategien für die Planung
- Lösungsansätze Planung
Ersatz einer analogen Funkanlage durch zwei
digitale Remote Units
Erweiterung des Kabelnetzwerks
Vorsichtiger Einsatz von Antennen
Evtl. einzelne Schleifenabschnitte bedämpfen
Evtl. Einsatz eines Planungstools
17 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Interimslösung:
Bleibt das Objekt in Nutzung? Planung
Nicht vergessen: Die Verfügbarkeit der
Objektfunkanlage ist eine Bauauflage,
nicht selten um auf weitere
Schutzmaßnahmen zu verzichten!
Während der Umbaumaßnahmen ist
eine Interimslösung vorzuhalten,
wenn das Objekt in Betrieb bleibt
Gemeinsam mit dem Errichter und
BOS kann eine technische Lösung
gefunden werden
18 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Interimslösung:
Effizient planen spart Zeit! Planung
Prozess beschleunigen durch
Effiziente Projektplanung
Evtl. Terminabsprachen mit AS, wenn möglich
Umgehende Bearbeitung / Weitergabe des Anzeigeformulars,
„Bremser“ rechtzeitig identifizieren und sichern (z.B. Rep.-Verwaltungsvertrag).
Bestandsanalyse Planung Implementierung Inbetriebnahme/ SV-Prüfung
Abnahme BOS und AS
Warten auf Schritt 9
Betrieb Digital
Bestand (zumindest teilweise) außer Betrieb, Interimslösung erforderlich!
Muss möglichst beschleunigt
werden!
Betrieb Digitale Anlage nicht genehmigt!
Bestand in Betrieb
19 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Errichtung der digitalen Funkanlage
Errichter:
Zum Teil Erstellung der
Ausführungsplanung / W&M-
Planung
Umbau der passiven
Anlagenteile, wenn nötig unter
Beibehaltung der Funktion
des Bestands bzw. der
Interimslösung (Umschalten
bzw. Umrangieren)
Umbau der aktiven Technik
Implemen- tierung
20 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Prüfung und Inbetriebnahme,
sobald Schritt 5 vorliegt
Errichter mit Planer und Sachverständigen:
Messbericht durch Errichter:
Schritt 6/7 – Format je nach AS beachten!
Netzrelevante Messungen, Versorgungsmessung, …
Bei Umrüstungen meist Optimierung notwendig
Prüfung durch Sachverständigen:
Unterschiedlich gehandhabt je nach Bundesland (SPrüfV?)
Prüfbericht mit Schwerpunkt fachgerechte Ausführung
Bestätigung der Betriebssicherheit und Wirksamkeit
Inbetrieb- nahme und Prüfung
21 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Funktionale Abnahme und AS-Abnahme
Errichter, anfordernde BOS und AS:
…unterschiedliche Handhabung in den
Ländern!
Funktionale Abnahme mit
anfordernder BOS (evtl. mehrere)
Achtung BOS: Anzeigeformular bitte
umgehend bearbeiten!
Durchführung von Messungen vor Ort
(„AS-Abnahme“)
Abnahme BOS/AS
22 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Migrationslösung:
Vorhalten bis Schritt 9!
Die dauerhafte Inbetriebnahme der digitalen
Anlage und damit die Außerbetriebnahme
der Interimslösung kann erst mit Schritt 9
erfolgen.
Dies bedingt zum Teil mehrmalige
Umbauten, z.B. für Messungen,
SV-Prüfung, funktionale Abnahme durch
BOS, Abnahme durch AS, …
Wichtig: Einsatzkräfte informieren!
23 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Ziel erreicht!
Unterschiede zum „normalem“ OV-Projekt:
Detaillierte Bestandsanalyse notwendig
Meist Interimslösung nötig – Bedarf und
Realisierung vorher klären!
Verzögerungen so weit wie möglich eliminieren!
Herausforderungen in der Funkplanung mit
passenden Strategien gezielt lösen!
24 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Ziel erreicht!
Unterm Strich:
Feuerwehren (und andere BOS) sollten sich intensiv mit
Objektfunk und umzurüstenden Objekten befassen und
wichtige Projekte vorantreiben, so lange noch keine
landes- oder bundesweite Lösung in Sicht ist.
Gebäudeeigentümer können durch Nutzung eines
Bestandssystems zum Teil erhebliche Investitionen
sparen, was ihre Kooperationsbereitschaft erhöht
Ein Merkblatt mit örtlichen Anforderungen an OV-
Anlagen ist auch für Umrüstungen unendlich wichtig
25 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Herausforderung Umrüstung
Ein Netz für alle…
…alle für ein Netz!
26 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Ende
27 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Zitat Situation BY
Reserve / Ergänzung / Fragen
28 Thomas Riedl – PMeV Fachbereich Objektversorgung PMR Expo – 29.11.2017
Ergänzung / Fragen
Zitat Situation BY
Reserve / Ergänzung / Fragen
I M P R E S S U M
PMRExpo 2017 28. bis 30. November 2017 in Köln
Veranstalter und Herausgeber EW Medien und Kongresse GmbH Kleyerstr. 8860326 Frankfurt am Main www.ew-online.de
November 2017
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