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Vorstand und Verwaltungsrat
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Editorial des Vorstandes
Bericht des Verwaltungsrates
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BayernLB . Geschäftsbericht 2011BayernLB . Geschäftsbericht 2011
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Vorwort
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunden,
das zurückliegende Geschäftsjahr 2011 war für die BayernLB ein Jahr voller
Gegensätze: In ihren Kerngeschäftsfeldern hat die Bank erfolgreich gearbeitet
und hieraus im Konzern ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von mehr als
800 Mio. Euro erwirtschaftet. Dagegen stand eine Reihe von staatlichen
Eingriffen, die im Besonderen die Nicht-Kerngeschäftsfelder betrafen und
einen Großteil des Erfolgs konterkarierten. Die Nicht-Kerngeschäftsfelder
schlossen deshalb mit einem Verlust vor Steuern von 470 Mio. Euro ab. Unter
dem Strich erzielte der BayernLB-Konzern im Jahr 2011 damit einen Vor-
steuergewinn in Höhe von 334 Mio. Euro. Dieser Wert liegt, wie bereits vor
einem Jahr prognostiziert, deutlich unter dem außergewöhnlich guten
Vorjahresergebnis, das von einer Reihe positiver Sonderfaktoren profitierte.
Die Stabilität des Kerngeschäfts der neuen BayernLB in einem volatilen Markt-
umfeld 2011 zeigt sich vor allem in dem auf hohem Niveau liegenden und
nochmals leicht gesteigerten Zinsüberschuss in Höhe von 1,96 Mrd. Euro
sowie einem Provisionsüberschuss von 262 Mio. Euro, der sich auf Vorjahres-
niveau bewegt. Zu diesem Ergebnis haben alle Kundengeschäftsfelder der
BayernLB beigetragen. Exemplarisch genannt seien an dieser Stelle die
kontinuierliche Ausweitung der Kundenbasis um über 230 mittelständische
Neukunden sowie die deutlich über Plan liegenden Ergebnisse im Kunden-
segment Sparkassen.
Insgesamt hat der Vorstand im zurückliegenden Jahr die grundlegende
Neuausrichtung der BayernLB zu einer reinen Kundenbank weiter voran-
getrieben. Zielbild ist und bleibt ein deutlich verkleinerter leistungsfähiger
Unternehmens- und Immobilienfinanzierer sowie ein verlässlicher Partner der
Sparkassen. Die starke regionale Konzentration auf Bayern und Deutschland
zeigt sich darin, dass wir das Auslandsgeschäft weiter abgebaut haben.
Wie geplant verringerten sich die Forderungen an Kreditinstitute auf
unter 50 Mrd. Euro (minus 20 Prozent), wobei das Geschäft mit auslän-
dischen Banken überproportional um knapp ein Viertel zurückging.
Dagegen nahmen die Ausleihungen an Sparkassen leicht zu und betrugen
mehr als 16 Mrd. Euro. Um 8,9 Prozent auf knapp 42 Mrd. Euro ermäßigten
sich die Forderungen an ausländische Kunden. Im Gegensatz dazu stiegen
die Forderungen an inländische Kunden um 5,7 Prozent auf 116 Mrd. Euro.
Die Portfoliobereinigung von Nicht-Kernaktivitäten in der Restructuring Unit
verläuft schneller als geplant. In nur zweieinhalb Jahren seit ihrer Gründung
ist das Portfolio auf bereinigter Basis um rund 40 Mrd. Euro bzw. 60 Prozent,
auf nunmehr 27 Mrd. Euro geschrumpft. Der Vorstand hat dies auch in den
betroffenen Tochtergesellschaften energisch vorangetrieben.
Bei allen erfreulichen Fortschritten auf dem Weg zu einer nachhaltig
profitablen BayernLB wurden die Erfolge der Bank im Geschäftsjahr 2011
erneut durch starke externe Einflüsse beeinträchtigt.
Erheblich belastend wirkten sich vor allem die staatlichen Eingriffe in Ungarn
aus. Sie bescherten der ungarischen Tochter MKB einen hohen Verlust und
drückten auch den Einzelabschluss der BayernLB nach HGB im Gegensatz
zum Konzernabschluss nach IFRS ins Minus.
Das von der ungarischen Regierung im Herbst 2011 völlig überraschend ein-
geführte sog. Fremdwährungskredit-Ablösegesetz ist in erheblichem Maße
für den Jahresverlust von 392 Mio. Euro bei unserer Ungarntochter MKB
mitverantwortlich. Gleichzeitig führen die aus dem Gesetz resultierenden
Belastungen auch zu einer Eintrübung der mittel- und langfristigen Ertrags-
perspektiven der MKB. Aufgrund dieses Effektes und wegen der weiterhin
schwierigen konjunkturellen Aussichten in Südosteuropa musste die BayernLB
eine Buchwertabschreibung auf ihre Beteiligung an der MKB im HGB-Einzel-
abschluss in Höhe von -576 Mio. Euro vornehmen, was wiederum zu einem
Jahresfehlbetrag im HGB-Abschluss in Höhe von -328 Mio. Euro führte.
Weitere Aufwendungen aufgrund extern gesetzter Rahmenbedingungen
ergaben sich für die BayernLB durch die Bankenabgaben, die im Konzern
mit insgesamt 74 Mio. Euro zu Buche schlugen. Für die Beteiligung an der
Restrukturierung der WestLB durch den Landesbanken-Haftungsverbund
(„Sicherungsreserve“) bildete die BayernLB eine ergebniswirksame Rück-
stellung in Höhe von 62 Mio. Euro.
Zusätzliche Belastungen aus der Staatsschuldenkrise blieben für den BayernLB-
Konzern zwar aufgrund des insgesamt moderaten Engagements in Anleihen
BayernLB . Geschäftsbericht 2011BayernLB . Geschäftsbericht 2011
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Volkswirtschaften – wenn auch in unterschiedlichem Maße – weiterhin
positive Wachstumsraten aufweisen. Unverändert schwierig dürfte die
Situation in den ost- und südosteuropäischen Märkten bleiben. Zusätzliche
Unsicherheit resultiert aus möglichen weiteren staatlichen Eingriffen und
den sich ständig wandelnden regulatorischen Anforderungen. Gleichwohl
rechnet der Vorstand der BayernLB nicht mit größeren Einbrüchen im Kern-
geschäft und geht für das laufende Jahr erneut von einem deutlich positiven
Ergebnis vor Steuern in den genannten Kerngeschäftsfeldern aus.
Dabei kann die Bank nicht nur von einer adäquaten Eigenkapital-, sondern
auch von einer komfortablen Liquiditätsbasis ausgehen, die Beleg dafür
ist, dass die BayernLB die systemisch bedingte Rating-Herabstufung durch
Moody’s im vergangenen Jahr gut bewältigt hat.
Mit dem neuen Geschäftsmodell der BayernLB, das den Nutzen für unsere
Kunden, schwerpunktmäßig in Bayern und Deutschland in den Mittelpunkt
stellt, sehen wir uns bei allen noch anstehenden Aufgaben in einer guten
Ausgangsposition. Im wettbewerbsstarken deutschen Wirtschaftsraum
stellt der Standort Bayern für uns einen besonderen Wettbewerbsvorteil
dar. Unsere Volkswirtschaft ist überwiegend mittelständisch geprägt und
in hohem Maße auf Bankkredite bei der Finanzierung angewiesen. Die
besondere Bedeutung des Produkts Kredit verlangt nach einem leistungs-
fähigen Bankensystem. Der deutsche Mittelstand sucht nach einem ver-
lässlichen Bankpartner mit solider Eigenkapitalbasis, der ihn bei der Zukunfts-
sicherung des Unternehmens unterstützt – und dies nachhaltig durch alle
Konjunktur- und Unternehmenszyklen. Hier sieht die neue BayernLB ihre
Aufgabe, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen und einen volks-
wirtschaftlich sinnvollen Beitrag zu leisten. Der Zuspruch unserer langjäh-
rigen wie der vielen neuen Kunden, bei denen wir uns für das entgegen-
gebrachte Vertrauen herzlich bedanken, zeigt uns, dass wir den richtigen
Weg eingeschlagen haben. Zusammen mit unseren loyalen Mitarbeitern,
denen unser besonderer Dank gilt, werden wir uns weiter für das Ziel
eines leistungsfähigen Unternehmens- und Immobilienfinanzierers sowie
eines zuverlässigen Partners der Sparkassen mit ganzer Kraft engagieren.
Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand
der sog. Euro-Peripheriestaaten begrenzt, waren aber spürbar. Abschrei-
bungen auf die von den Tochtergesellschaften DKB und LBLux vor Jahren
erworbenen griechischen Staatsanleihen schlugen mit -140 Mio. Euro er-
gebniswirksam auf das Geschäftsjahr 2011 durch. Im Jahr 2010 wurde ein
erheblicher Teil der Bestände bereits zu weit besseren Kursen als 2011
veräußert. Seit Januar 2012 hält der BayernLB Konzern keine griechischen
Staatsanleihen mehr.
Trotz aller externer Belastungen und Sonderfaktoren wird die BayernLB
ihren Um- und Ausbau zu einer reinen Kundenbank konsequent weiter
fortsetzen und parallel den Abbau von Nicht-Kernaktivitäten vorantreiben.
Die BayernLB der Zukunft soll stabile Erträge erwirtschaften und vergleichs-
weise risikoarm aufgestellt sein. Vor diesem Hintergrund und aufgrund
der weiter verschärften regulatorischen Anforderungen an Kreditinstitute
steht der sorgsame Umgang mit den vorhandenen knappen Ressourcen im
Vordergrund; insbesondere mit der Ressource Eigenkapital. Die BayernLB
verfügte Ende 2011 mit einer Kernkapitalquote von 11,4 Prozent über eine
solide Kapitalausstattung und hat auch bei den 2011 durchgeführten Stress-
tests der European Banking Authority (EBA) die geforderten Mindestquoten
übertroffen. Die Kapitalanforderungen der EBA als internationaler Regulie-
rungsbehörde liegen dabei deutlich über den derzeit gesetzlich vorgege-
benen Quoten. Die Berücksichtigung dieser verschärften Mindestanforde-
rungen an die Kapitalausstattung großer Banken ist vor dem Hintergrund
der laufenden Verhandlungen mit der Europäischen Kommission und der
Festlegung von Kapitalrückflüssen an den Freistaat Bayern von erheblicher
Bedeutung. Aus heutiger Sicht lässt sich sagen, dass die BayernLB aufgrund
der zwischenzeitlich erheblich verschärften Eigenkapitalvorschriften auch
ohne den Beinahe-Zusammenbruch Ende 2008 und dem daraufhin vom
Freistaat Bayern zugeführten Eigenkapital in Höhe von 10 Mrd. Euro, zu-
sätzliche Mittel von mehreren Milliarden Euro von ihren Eigentümern be-
nötigt hätte. Im Zuge der neuen regulatorischen Anforderungen hatte eine
Reihe von deutschen Banken mit zu knapper Eigenkapitaldecke, im Laufe
des Jahres 2011 die Eigentümer beziehungsweise die Kapitalmärkte in
Anspruch nehmen müssen.
In dem seit Frühjahr 2009 laufenden EU-Beihilfeverfahren gibt es zwar er-
hebliche Fortschritte aber bedauerlicherweise noch keine endgültige
Einigung. Der Vorstand wird die Zeit bis zur Finalisierung des Abkommens
dazu nutzen, die Umsetzung der sich abzeichnenden Auflagen der
Europäischen Kommission vorzubereiten und die notwendigen weiteren
strategischen Schlüsse für die neue BayernLB zu ziehen
Unsicherheiten ergeben sich aus dem weiteren Verlauf der Finanz- bzw.
Staatsschuldenkrise und den damit einhergehenden, abnehmenden Wachs-
tumsraten im Euro-Raum sowie der dort gedämpften Nachfrage auf Grund
der Konsolidierung öffentlicher Haushalte. Dennoch steht zu erwarten,
dass im laufenden Jahr die für das Kerngeschäft der BayernLB wichtigen
Gerd Häusler, Vorsitzender des Vorstandes
Marcus Kramer, Mitglied des Vorstandes
Dr. Edgar Zoller, Stv. Vorsitzender des Vorstandes
Jan-Christian Dreesen, Mitglied des Vorstandes
Nils Niermann, Mitglied des Vorstandes
Stephan Winkelmeier, Mitglied des Vorstandes
›› Vorstand und Verwaltungsrat Editorial des Vorstandes 9
BayernLB . Geschäftsbericht 2011BayernLB . Geschäftsbericht 2011
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Financial Office, IT & Operations Group Accounting & Tax Group Controlling Operations & Services Investor Relations
Markets Treasury Products
Capital Markets Financial Institutions & Markets Services Volkswirtschaft & Research
Group Treasury
Financial Office, IT & Operations Group IT
Corporate Center Recht Konzernstrategie & Konzernkommunikation
Interne Kommunikation Personal Revision
Gerd Häusler Vorsitzender des Vorstandes
Immobilien & Sparkassen/Verbund Sparkassen & Verbund Immobilien Bayerische Landesbausparkasse Bayerische Landesbodenkreditanstalt
Dr. Edgar Zoller Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes
Corporates, Mittelstand & Privatkunden Marketing
Mittelstand Corporates Structured Finance Product Solutions Client & Business Management
Jan-Christian Dreesen Mitglied des Vorstandes
Risk Office Group Compliance
RO Credit Analysis
Group Risk Control
Restructuring Unit Restructuring Unit
Marcus Kramer Mitglied des Vorstandes
Stephan Winkelmeier Mitglied des Vorstandes
Nils Niermann Mitglied des Vorstandes
Der Vorstand
›› Vorstand und Verwaltungsrat Vorstand und Geschäftsverteilung 11
BayernLB . Geschäftsbericht 2011BayernLB . Geschäftsbericht 2011
›› 12 ›› Vorstand und Verwaltungsrat Bericht des Verwaltungsrates 13
Bericht des Verwaltungsrates
Aufgrund des weiterhin schwierigen, volatilen Marktumfeldes für Banken,
der verschärften europäischen Staatsschuldenkrise und bedingt durch
Sonderbelastungen aus staatlichen Eingriffen in Deutschland und Ungarn
(z. B. Restrukturierungsgesetz/Bankenabgabe sowie das Fremdwährungs-
kreditablösegesetz) war das Jahr 2011 auch für die BayernLB voller Heraus-
forderungen. Gleichwohl konnte die Bank die geschäftspolitische Umset-
zung der vom Verwaltungsrat bestätigten Unternehmensstrategie weiter
vorantreiben und im Kundengeschäft gute Erfolge erzielen. Die BayernLB
hat sich auf ihrem Heimatmarkt klar positioniert und ihre Stellung als
Unternehmensfinanzierer für Bayern und Deutschland weiter gefestigt
und ausgebaut. Die konsequente Umsetzung des neuen Geschäftsmodells
durch Kundenfokussierung in allen Geschäftsaktivitäten bildeten oberste
strategische Leitlinien für Verwaltungsrat und Vorstand.
Bei der Geschäftsführung hat der Verwaltungsrat den Vorstand während
des abgelaufenen Geschäftsjahrs beraten und regelmäßig überwacht. Der
Vorstand berichtete dem Verwaltungsrat und den jeweils aus seiner Mitte
gebildeten Ausschüssen, dem Risiko- und dem Prüfungsausschuss, regel-
mäßig, zeitnah und umfassend schriftlich und mündlich über die Geschäfts-
politik der Bank sowie über die grundsätzlichen Fragen der Unternehmens-
planung, insbesondere über die Finanz-, Investitions- und Personalplanung.
Zudem informierte der Vorstand den Verwaltungsrat regelmäßig, umfassend
und zeitnah über die Geschäftsentwicklung der Bank. Dabei standen die
Ertrags-, Aufwands- und Risikosituation, die Liquiditäts- und Eigenmittel-
situation und die rechtlichen und geschäftlichen Beziehungen zu verbun-
denen Unternehmen sowie wesentliche Ereignisse und Geschäftsvorfälle,
vor allem auch bei den verbundenen Unternehmen, im Fokus.
Der Sachstand des weiterhin andauernden Beihilfeverfahrens und der
flankierenden Verhandlungen mit der EU-Kommission wurde von Seiten
des Vorstands kontinuierlich an den Verwaltungsrat berichtet. Mögliche
geschäftspolitische Implikationen für die Bank wurden vom Verwaltungs-
rat intensiv mit dem Vorstand diskutiert.
Darüber hinaus hat sich der Verwaltungsrat mit zahlreichen gesetzlichen
und regulatorischen Änderungen und deren mögliche Auswirkungen auf
die BayernLB und deren Töchter befasst. U. a. wurden die Bankenabgabe
(Deutschland wie auch Ungarn) und das Restrukturierungsgesetz sowie der
Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) erörtert. Im Verlauf der
zweiten Jahreshälfte hat sich der Verwaltungsrat besonders intensiv mit der
gesamtwirtschaftlichen Situation in Ungarn und den dortigen staatlichen
Eingriffen befasst. Die außerordentlichen Belastungen aus dem Fremd-
währungskreditablösegesetz sowie aus der von der ungarischen Regierung
implementierten ergebnisunabhängigen Bankenabgabe führten dazu,
dass die Kapitalausstattung der MKB Bank Zrt. bis zum 31.März 2012
erhöht werden musste. Der Verwaltungsrat hat im Rahmen einer Sonder-
sitzung im Dezember 2011 beschlossen, dass der Vorstand nach erfolgter
Zustimmung der EU-Kommission den notwendigen Betrag für die Ab-
deckung des Kapitalbedarfs dotieren kann.
Unter dem mit Wirkung zum 3. November 2011 ausgeschiedenen Vor-
sitzenden, Herrn Fahrenschon, wurden im Jahr 2011 insgesamt zehn
Sitzungen, unter dem aktuellen Vorsitzenden, Herrn Dr. Söder, drei
Sitzungen abgehalten.
Die Vorsitzenden von Prüfungsausschuss und Risikoausschuss berichten
regelmäßig im Gesamtgremium des Verwaltungsrates über die Arbeit des
jeweiligen Ausschusses.
Der Prüfungsausschuss unter seinem Vorsitzenden, Herrn Dr. Klaus von
Lindeiner-Wildau, hat insbesondere die Aufgaben der Überwachung des
Rechnungslegungsprozesses und der Wirksamkeit des internen Kontroll-
systems, des internen Revisionssystems und des Systems für das Risiko-
management sowie der Überwachung der Abschlussprüfung des Jahres-
und des Konzernabschlusses, und die Überprüfung und Überwachung der
Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, insbesondere der von diesem für
die Bank erbrachten zusätzlichen Leistungen. Der Verwaltungsrat hat
BayernLB . Geschäftsbericht 2011BayernLB . Geschäftsbericht 2011
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dem Prüfungsausschuss weitere Aufgaben übertragen. So hat sich der
Prüfungsausschuss in 2011 u. a. über die Arbeit der Internen Revision und
Compliance berichten lassen sowie die Gefährdungsanalyse zur Geldwäsche
und Wirtschaftskriminalität und die Festlegung von Prüfungsschwerpunkten
für den Jahresabschluss 2011 gem. § 30 KWG zur Kenntnis genommen.
Darüber hinaus war der Prüfungsausschuss vollumfänglich in den Aus-
wahlprozess zu dem für die Prüfung des Jahresabschlusses 2012 vorgese-
henen Wechsel des Abschlussprüfers für Bank, Konzern, BayernLabo und
LBS Bayern eingebunden. Prüfungsausschuss und Verwaltungsrat haben
jeweils empfohlen, Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
zu bestellen; die Generalversammlung ist in ihrer Beschlussfassung zur
Bestellung der Abschlussprüfer 2012 gefolgt. Der Prüfungsausschuss hat
im Jahr 2011 insgesamt vier Sitzungen abgehalten.
Der Risikoausschuss unter seinem Vorsitzenden, Herrn Alexander Metten-
heimer, befasste sich mit allen wesentlichen Fragen im Zusammenhang mit
der vom Vorstand entworfenen und beschlossenen Risikostrategie und der
Risikosituation der BayernLB auf Gruppen- wie auch auf Bank-Ebene. Dabei
erörterte und beschloss der Risikoausschuss über die vom Vorstand fest-
gelegten Risiko- sowie Teilportfoliostrategien gruppenweit, erörterte Berichte
des Vorstandes über die Entwicklung der BayernLB hinsichtlich der Risiko-
entwicklung und insbesondere zur Risikotragfähigkeit und beschloss über
die Kredite, die in der Zuständigkeit des Verwaltungsrates lagen. Der Risiko-
ausschuss erörterte in 2011 u.a. die Entwicklung der Restructuring Unit
(insbesondere des ABS-Portfolios), die Auswirkungsanalyse zu Basel III sowie
den Umsetzungsstand der 3. MaRisk-Novelle in der BayernLB. Auch der Sach-
stand im Zusammenhang mit der europäischen Staatsschuldenkrise und
deren Einfluss auf den Bankensektor allgemein und die Bank im Speziellen
wurde eingehend behandelt. Der Risikoausschuss hat im Jahr 2011 ins-
gesamt sechs Sitzungen abgehalten.
Über besondere Vorkommnisse, die für die Beurteilung der Lage und Ent-
wicklung der Bank von wesentlicher Bedeutung waren, wurden der Vor-
sitzende sowie die stellvertretenden Vorsitzenden des Verwaltungsrates
unverzüglich durch den Vorsitzenden des Vorstandes informiert. Die auf-
sichtsrechtlichen Anforderungen an die Berichterstattung des Vorstandes
über von der Internen Revision festgestellte Mängel wurden erfüllt.
Grundsätzlich wurden in den Sitzungen des Verwaltungsrates, des Prüfungs-
ausschusses und des Risikoausschusses die nach Gesetz und Satzung sowie
gemäß den Geschäftsordnungen der jeweiligen Ausschüsse erforderlichen
Beschlüsse gefasst. Wichtige Themen und anstehende Entscheidungen
wurden zudem in regelmäßigen Gesprächen zwischen dem Vorsitzenden
des Verwaltungsrates und dem Vorsitzenden des Vorstandes erörtert. Die
Sitzungen wurden sowohl als Präsenztermine als auch in Form von
Telefonkonferenzen abgehalten. Beschlüsse wurden, soweit zwischen den
Sitzungen erforderlich, im Umlaufverfahren herbeigeführt.
Corporate Governance
Die Corporate Governance-Grundsätze der BayernLB fassen die Regelungen
zur Unternehmensführung und -kontrolle zusammen, welche für die
BayernLB aufgrund bindender oder selbst auferlegter Vorgaben gelten.
Der Verwaltungsrat erörterte in seiner Sitzung am 23. Januar 2012 die Ein-
haltung dieser Corporate Governance-Grundsätze im Jahr 2011. Er hat in
Übereinstimmung mit dem Vorstand festgestellt, dass ihm keine Anhalts-
punkte bekannt sind, die einer Einhaltung dieser Grundsätze widersprechen.
Einen gleichlautenden Beschluss hat die Generalversammlung gefasst.
In ihrer Entwicklung vom alten Modell einer Landesbank hin zu einer kunden-
orientierten Geschäftsbank setzt die BayernLB auf Veränderungen in Richtung
einer mehr privatwirtschaftlich orientierten Corporate Governance.
Personalien
Im Jahr 2011 haben sich diverse personelle Veränderungen in der Zusam-
mensetzung des Verwaltungsrates ergeben.
Bedingt durch den Wechsel im Amt des bayerischen Finanzministers schied
Herr Georg Fahrenschon mit Wirkung vom 3. November aus dem Verwal-
tungsrat aus. Ihm folgte als Vorsitzender des Verwaltungsrates der neu er-
nannte bayerische Finanzminister, Herr Dr. Markus Söder.
BayernLB . Geschäftsbericht 2011BayernLB . Geschäftsbericht 2011
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Herr Diethard Irrgang schied aufgrund der Neuwahlen zum Personalrat als
Vertreter der Mitarbeiter im Gremium mit Wirkung vom 15. August 2011
aus dem Verwaltungsrat aus. Ihm folgte Herr Ralf Haase als neuer Vor-
sitzender des Gesamtpersonalrates in das Gremium nach.
Zum 31. Dezember 2011 legte Herr Ministerialdirektor Dr. Michael Bauer sein
Verwaltungsratsmandat nieder. Sein Mandat übernahm Herr Ministerial-
direktor Wolfgang Lazik zum 1. Januar 2012.
Den ausgeschiedenen Mandatsträgern gilt der Dank des Verwaltungsrates
für ihre konstruktive Mitarbeit und ihr Wirken für die Bank.
Auch im Vorstand der BayernLB haben sich im Jahr 2011 Veränderungen
ergeben.
Mit Wirkung zum 1. Mai 2011 wurde Herrn Dr. Edgar Zoller das Amt als
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der BayernLB übertragen.
Aus dem Gremium ausgeschieden ist mit Wirkung zum 30. April 2011
Herr Stefan Ermisch.
Prüfung und Billigung des Jahresabschlusses 2011
Den Jahresabschluss und den Konzernabschluss der Bank sowie den Lage-
bericht und den Konzernlagebericht prüfte die PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Die Prüfung der Jahres-
abschlüsse und Lageberichte der BayernLabo und der LBS Bayern, als un-
selbständige Anstalten der Bank, erfolgte durch die KPMG Aktiengesell-
schaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Der Verwaltungsrat der BayernLB
hatte die Unabhängigkeit der Abschlussprüfer geprüft, bevor er diese der
Generalversammlung zur Bestellung vorschlug.
Nach Abschluss der Prüfungen wurden jeweils uneingeschränkte Bestäti-
gungsvermerke erteilt. Die Berichte der Wirtschaftsprüfer wurden vom
Prüfungsausschuss in seiner Sitzung am 23. April 2012 sowie vom Verwal-
tungsrat in seiner Sitzung am 24. April 2012 eingehend erörtert. An diesen
Gremiensitzungen nahmen die Abschlussprüfer teil, erläuterten die wesent-
lichen Prüfungsergebnisse und standen für Fragen zur Verfügung. Dem
Ergebnis der Prüfungen durch die Abschlussprüfer stimmt der Verwaltungs-
rat, auch auf Empfehlung des Prüfungsausschusses, nach seinen abschlie-
ßenden Prüfungen zu.
Der Verwaltungsrat stellte in seiner Sitzung am 24. April 2012 den vom
Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Bank fest und billigte den
Lagebericht; ebenso billigte er den Konzernabschluss sowie den Konzern-
lagebericht.
Ferner hat der Verwaltungsrat der Generalversammlung vorgeschlagen,
den Vorstand zu entlasten. Die Generalversammlung hat diesem Vorschlag
in ihrer Sitzung am 24. April 2012 zugestimmt.
Dank an Kunden, Vorstand und Mitarbeiter
Der Verwaltungsrat bedankt sich bei allen Kunden und Geschäftspartnern
der BayernLB für das im zurückliegenden Geschäftsjahr entgegengebrachte
Vertrauen. Er dankt den Mitgliedern des Vorstandes sowie allen Mitarbei-
terinnen und Mitarbeitern der BayernLB für die im zurückliegenden, be-
wegten und ereignisreichen Jahr geleistete Arbeit und ihren Einsatz unter
äußerst schwierigen Rahmenbedingungen.
Weiterhin wünscht er ihnen viel Erfolg für die zentralen Aufgaben im
Jahr 2012, insbesondere mit Blick auf die Herausforderungen, die mit der
weiteren Umsetzung der Restrukturierung des Konzerns verbunden sein
werden. Der Verwaltungsrat ist zuversichtlich, dass es der BayernLB ge-
lingt, ihre Position in einem hart umkämpften und schwierigen Markt zu
festigen und auszubauen.
München, 24. April 2012
Der Verwaltungsrat
Dr. Markus Söder
Vorsitzender
BayernLB . Geschäftsbericht 2011BayernLB . Geschäftsbericht 2011