Post on 06-May-2018
Sonderproben an Fallbeispielen
B.Czerner
Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
Gliederung:1. Einleitung2. Bewertungsgrundlagen3. Vorstellung von Fallbeispielen und Interpretationsvorschläge4. Diskussion
Sonderproben an Fallbeispielen
B.Czerner
Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
Schwerpunkte : • Gewässerverunreinigungen, häufig in Verbindung mit Fischsterben,
Schaumbildung, Verfärbung, aufschwimmenden Phasen, geruchlichenBelästigungen
• Havarien in Anlagen• Verdacht auf Abwassereinleitungen• Bodenverunreinigungen (Havarien)• Beweissicherung und Ursachenermittlung• unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen…weitere
Sonderproben 2009 : 475 ProbenSonderproben 2010 : 531 Proben
Anteil Anorganik 2009 : 328 Proben mit 5000 Analysen
Anteil Anorganik 2010 : 401 Proben mit 5700 Analysen
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B.Czerner
Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
Schwerpunktparameter:
pH-Wert, el. Leitfähigkeit, CSB, TOC, TNb, BSB 5 , GP, NH4, NO3, NO2
Tenside ( AAT, NIT ), AOX, SM, Alkalien ( K ) u.a.
- O2 !
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B.Czerner
Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
Bewertungsgrundlagen:
DVWK Merkblätter: 227/1993 und 228/1993Aussagekraft von Gewässergüteparameternin Fließgewässern Teil I und II
- Allgemeine Kenngrößen, Nährstoffe, Spurenstoffeund anorganische Schadstoffe, biologische Kenngrößen
- Summenparameter Kohlenstoffverbindungenund sauerstoffverbrauchende Substanzen,Mineralstoffe, Organische Schadstoffe
Literatur:
Sonderproben an Fallbeispielen
B.Czerner
Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
EntwurfVerordnung zum Schutz der Oberflächengewässer(Oberflächengewässerverordnung – OgewV)vom Stand: 01.08.2010Auf Grund des § 23 Absatz 1 Nummern 1 bis 3 und 8 bis 12 und Absatz 2 des Wasserhaushaltsgesetzesvom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585) verordnet die Bundesregierung nach Anhörung der beteiligtenKreise:
Maßgebend für die Einstufung des ökologischen Zustands oder des ökologischen Potenzials istdie jeweils schlechteste Bewertung einer der biologischen Qualitätskomponenten nach Anlage 3Nummer 1. Wird eine oder werden mehrere Umweltqualitätsnormen gemäß Anlage 5 nicht eingehalten,ist der ökologische Zustand oder das ökologische Potenzial höchstens als mäßig einzustufen.
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B.Czerner
Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
30µg/l100WasserECO-neuBor
150µg/l500Wasser464Bor
0,03µg/l0,1WasserECO-neuBeryllium
18µg/l60WasserECO-neuBarium
6µg/l20WasserECO-neuAntimon
6µg/l20WasserpSNi gelöst
2,16µg/l7,2WasserpSPb gelöst
0,015µg/l0,05WasserpSHg gelöst
0,024µg/l0,08WasserpSCd gelöst
0,3µg/l1WasserCHEMHg ges
0,3µg/l1WasserCHEMCd ges
9µg/l30WasserFischgewZn
1µg/l5WasserFischgewCu
0,01mg/lWasserP-gesamt
0,01mg/lWasserNO2-N
0,1mg/lWasserNH4-N
0,003mg/l0,01WasserECOCyanidAnorganische Messgrößen
BG (30% QN)EinheitQN (MW)MatrixEU-StofflisteParameterBlockbezeichnung
Richtlinie 2009/90/EG (Festlegung techn. Spezifikationen für die chem. Analyse...)
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0,72µg/l2,4WasserECO-neuVanadium
0,045µg/l0,15WasserECO-neuUran
0,9µg/l3Wasser464Uran
0,3µg/l1WasserECO-neuThallium
0,009µg/l0,03WasserECO-neuSilber
0,75µg/l2,5WasserECO-neuSelen
2,1µg/l7WasserECO-neuMolybdän
0,3µg/l1WasserECO-neuCobaltAnorganische Messgrößen
BG (30% QN)EinheitQN (MW)MatrixEU-StofflisteParameterBlockbezeichnung
Richtlinie 2009/90/EG (Festlegung techn. Spezifikationen für die chem. Analyse...)
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Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
1,2mg/kg4Schwebstoff464Zinn
1,2mg/kg4Schwebstoff464Vanadium
1,2mg/kg4Schwebstoff464Titan
1,2mg/kg4Schwebstoff464Thallium
0,3mg/kg1Schwebstoff464Tellur
0,6mg/kg2Schwebstoff464Silber
1,2mg/kg4Schwebstoff464Selen
36mg/kg120Schwebstoff464Nickel
1,5mg/kg5Schwebstoff464Molybdän
24mg/kg80Schwebstoff464Cobalt
30mg/kg100Schwebstoff464Blei
3mg/kg10Schwebstoff464Beryllium
300mg/kg1000Schwebstoff464Barium
1,8mg/kg6Schwebstoff464Antimon
240mg/kg800SchwebstoffECOZn
48mg/kg160SchwebstoffECOCu
192mg/kg640SchwebstoffECOCr
12mg/kg40SchwebstoffECOAsMetalle / Metalloide
BG (30% QN)EinheitQN (MW)MatrixEU-StofflisteParameterBlockbezeichnung
Richtlinie 2009/90/EG (Festlegung techn. Spezifikationen für die chem. Analyse...)
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Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
UBA – Texte 15/03
Sonderproben an Fallbeispielen
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Fallbeispiele Sonderproben
Verdacht auf Gülleeinleitung
Sonderproben an Fallbeispielen
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Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
Fallbeispiele Sonderproben
5,10,16<0,15<0,0502,877,83487,6518:4025.04.2008Bach nach Agrar e.G.
Z-2008-003844
1,1<0,10<0,15<0,0501,445,12677,3417:3025.04.2008Bach vor Agrar e.G.
Z-2008-003843
43,41,874,64<0,050<0,152605047,7217:2025.04.2008Einleitung Agrar e.G.
Z-2008-003842
9,90,570,72<0,0501,581503247,03?25.04.2008Bach nach Agrar e.G.
Z-2008-003841
1,6<0,10<0,15<0,0501,677,33027,01?25.04.2008Bach vor Agrar e.G.
Z-2008-003840
393,173,04<0,050<0,153103927,47?25.04.2008Einleitung Agrar e.G.
Z-2008-003839
mg/lmg/lmg/lmg/lmg/lmg/lµS/cm
KPgesNH4-NNO2-NNO3-NCSBLF-Labor
pH Labor
UhrzeitStartdatumEntnahmeortProbennr.
Q ?
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Belastungsverlauf
0
50
100
150
200
250
300
350
Bach vorAgrar e.G.
EinleitungAgrar e.G.
Bach nachAgrar e.G.
Bach vorAgrar e.G.
EinleitungAgrar e.G.
Bach nachAgrar e.G.
Probenahmestelle
CS
B u
nd K
in m
g/l
CSB mg/l
K-ICP mg/l
CSB nach der Einleitung ( 1. Probenahme ): 150 mg/lCSB nach der Einleitung ( 2. Probenahme ): 7,8 mg/lEmpirisch : CSB:TOC = 2:1 (in schwach belasteten Gewässern)
CSB:TOC = 4:1 (nach §6(3)AbwV)
TOC < 7 mg/l fürguten Zustand
TOC ca. 75 mg/lorganisch hoch belastet
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Belastungsverlauf
0
1
2
3
4
5
6
7
Bach vorAgrar e.G.
EinleitungAgrar e.G.
Bach nachAgrar e.G.
Bach vorAgrar e.G.
EinleitungAgrar e.G.
Bach nachAgrar e.G.
Probenahmestelle
Kon
z. in
mg/
l
Pges mg/l
NH4-N mg/l
0,570,72
GPNH4-N
Orientierungswerte guter Zustand:NH4-N = 0,3 mg/lGP = 0,1 mg/l
0,16<0,15
GPNH4-N
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Fallbeispiel 2:
Sonderproben an Fallbeispielen
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Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
4,40,150,210,0613,29,68,7216:0522.04.2010Erlach, Höhe Erlbachbrücke in Töppeln
4,90,53<0,150,1119,3248,1815:1522.04.2010Erlach, ca. 3m unterh. der Einleitung des Kaltenborner Bachs
91636013100,380,73320008,2814:3522.04.2010Zulauf zum Erlach (Kaltenborner Bach)
10,60,45<0,15<0,05022,4158,3615:1522.04.2010Erlach, ca. 3m oberh. der Einleitung des Kaltenborner Bachs
9,80,36<0,15<0,05021,398,3218:0022.04.2010Kaltenborner Bach, ca. 15 m oberhalb der Gülleeinleitung
mg/lmg/lmg/lmg/lmg/lmg/l
K-ICPPgesNH4-NNO2-NNO3-NCSBpH LaborUhrzeitStartdatumEntnahmeort
Anteil freier Ammoniak???
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Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
0.058 0.116 0.174 0.232 0.290 0.349 0.407 0.465 0.523 0.581 0.639 0.697 0.755 0.813 0.871 0.929
Anteil freien Ammoniaks an der gemessenen Ammoniumkonzentration
NH3 in mg/L = Anteil freien Ammoniaks x gemessene NH4+
-Konzentration in mg/L
NH3-Toxizität für Fische: 0,3 ... 0,7 mg/L, d.h.:die NH3-Konzentration muß unter diesem Bereich liegen, sonstbesteht akute Gefahr eines Fischsterbens
1/(1+10^(0.09018-pH+2729.92/T)
Schadensereignis und Dokumentation
0,116 x 1310 mg/l = 152 mg/l
0,116 x 0,21 mg/l = 0,024 mg/l
pH-Wert: 8,28/8,72
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Fallbeispiel 3:
3053536020.09.2010Sediment 2, Graben auf Wiese vor Teichen
3965815020.09.2010Sediment 1, Straßenseitengraben nach Container
29,4136,922.09.2010südlicher Brauhausteich Einlauf
62,7143721.09.2010Feststoff am ICE Tunnel BENA7
38301720220.09.2010Straßenseitengraben
mg/lmg/l
Al -ICPSO4-ICStartdatumEntnahmeort
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Fallbeispiel 4:
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Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
1,0910,46,176,17<0,151600,49417,3817.09.2008südliches Ufer
0,994,054,05<0,151000,39137,4817.09.2008südwestl. Ufer
0,878,23,583,58<0,15830,512337,4617.09.2008westliches Ufer
mg/lmg/lmg/lmg/lmg/lmg/lmg/lµS/cm
PgesTNbN-anorg.NH4-NNO3-NCSB
O2 -LaborLF-LaborpH Labor
StartdatumEntnahmeort
Fallbeispiel 4:
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Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
Der Anteil an Cyanobakterien (Blaualgen), Augenflagellaten (Euglena) sowie Schwefelbakterien unterschiedlichster Arten und Formen ist außergewöhnlich hoch. Es kann also davon ausgegangen werden, dass dieser Zustand das Ergebnis einer erhöhten mikrobiellen Tätigkeit in Verbindung mit stark sauerstoffzehrenden Prozessen bis zum Aufbau deutlich anaerober Verhältnisse ist. Die Grünfärbung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen hohen Anteil an Algen grünlicher Farbe (Euglenophyceen) zurückzuführen. Die auffälligen weißen Schlieren haben offensichtlich ihre Ursache in dem massiven Vorkommen an Bakterienstämmen (hoher Anteil Schwefelbakterien).
Biologische Bewertung:
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Fallbeispiel 5:
Sonderproben an Fallbeispielen
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Auswertung von Sonderprobenuntersuchungen - Anorganik
0,370,99<0,005<0,151,917047,3P2
0,271,140,052<0,151,517027,21P1
mg/lmg/lmg/lmg/lmg/lµS/cm
o-PO4-PNH4-NNO2-NNO3-NO2LF-LaborpH LaborEntnahmeort
Tagesperiodische Schwankungen von Sauerstoff und pH - Wert
02468
10121416
0 12 24 36 48 60 72
Stunden
Mes
swer
te
O2(mg/l)
pH-Wert
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Wasserchemie in stehenden Gewässern
Fallbeispiel 6:
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UWB<0,05<0,113:5013.08.2009Auslauf Kanal ( Anschluß Zeltplatz, Anwohner )
UWB<0,05<0,113:3513.08.2009Zulauf Bad
UWB0,570,6613:3013.08.2009Ablauf Bad
UWB0,07<0,113:1513.08.2009ca. 10m uh. Einleitung
UWB0,130,513:0013.08.2009Kanalauslauf
UWB<0,05<0,112:4513.08.2009oberhalb Kanalauslauf
Kripo55062015:0012.08.2009Chlorierungsprodukt
Kripo141917:0012.08.2009Schwimmbad
Kripo<0,05<0,114:0012.08.2009oh. Schwimmbad
Kripo0,130,1619:2511.08.2009Am Schwimmbad
Kripo485319:0711.08.2009Hauptstraße 19
Kripo0,480,618:4311.08.2009Kirchweg , Am Sportplatz - Brücke
Kripo0,330,415:3011.08.2009Kirchweg 15
mg/lmg/l
PNCl2 frei-ST
Cl2 gesamtUhrzeitDatumEntnahmeort