Post on 28-Mar-2021
Nr. 33 | 14.8.2021DEUTSCHLAND € 5,80
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Papakann das schon
alleine!Was moderne Väter alles hinkriegen –
wenn die Mütter sie lassen
IMPFKAMPAGNE
Das BerlinerZahlenchaos
DEEPMIND
Google revolutioniertdie Medizin
LUCA-APP
Teuer, nervig,nutzlos?
Beispielfoto eines Fahrzeuges der Baureihe. Die Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeuges sind nicht Bestandteil des Angebotes. 1 Ford Lease ist ein Angebot der ALD AutoLeasing D GmbH, Nedderfeld 95, 22529 Hamburg, für Gewerbekunden (ausgeschlossen sind Großkunden mit Ford Rahmenabkommen sowie gewerbliche Sonderabnehmer wie z. B. Taxi, Fahrschulen, Behörden). Das Ford Lease Full-Service-Paket ist optional für € 11,09 netto (€ 13,20 brutto) monatlich erhältlich und in der Ford Lease Full-Service-Rate berücksichtigt. Eingeschlossen sind Wartungs- und Inspektionsarbeiten sowie anfallende Verschleißreparaturen in vereinbartem Umfang. Bei weiteren Fragen zu Details und Ausschlüssen zu allen Services wenden Sie sich bittean Ihren Ford Partner. Nur erhältlich im Rahmen eines Ford Lease-Vertrages. Ist der Leasingnehmer Verbraucher, besteht nach Vertragsschluss ein Widerrufsrecht. Z. B. Ford Galaxy Trend, 2,5-l-Duratec-Hybridmotor mit Systemleistung gesamt 140 kW (190 PS), CVT-Automatikgetriebe, inklusive Metallic-Lackierung, ohne Leasing-Sonderzahlung bei 36 Monaten Laufzeit und 30.000 km Gesamtlaufleistung. Leasingrate auf Basis einer unverbindlichen Preisempfehlung der Ford-Werke GmbH von € 37.689,07 netto (€ 44.850,– brutto) zzgl. Überführungskosten. Details und Informationen zu weiteren Ausstattungsvarianten bei allen teilnehmenden Ford Partnern.
NEFZ Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach § 2 Nrn. 5, 6, 6 a Pkw-EnVKV in der jeweils geltenden Fassung):
Ford Galaxy 2,5-l-Duratec Hybrid: 5,9–5,8 (kombiniert), innerorts: 6,6–6,5, außerorts: 5,5; CO2-Emissionen: 135–134 g/km (kombiniert).
NATÜRLICH AUCH ALS FIRMENWAGENMONATLICHE FORD LEASE FULL-SERVICE-RATE 1
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FORD GALAXY HYBRID
HAUSMITTE I LUNG
Väter | Seiten 40, 46
Werden die Deutschen gefragt, was ihnenam wichtigsten sei, steht regelmäßig die Familie weit oben auf ihrer Werteliste. Undgenau dort ist einiges in Bewegung geraten.Angetrieben vom Feminismus, haben vieleMänner bei der Familienarbeit inzwischenaufgeholt und versuchen, als moderne Vätereine größere Rolle im Alltag ihrer Kinderzu spielen. Doch die progressiven Papas stoßen dabei zuweilen auf unerwarteten
Widerstand: die Dominanz der Mütter, denen es nicht immer leichtfällt, bei der Sorgeum den Nachwuchs auch tatsächlich loszulassen. Ein SPIEGEL-Team um RedakteurMarkus Deggerich, bestehend aus zwei Müttern und zwei Vätern mit insgesamt zehnKindern, hat in Familien reingehorcht, sprach mit Mamas, Papas, Großeltern, Kindern,Wissenschaftlerinnen, Pädagogen, Coaches und dem Berliner Väterlotsen Selcuk Saydam.
Der begleitet und berät als Pionier in diesem neuen Berufsfeld gezielt Väter und kommtdabei zu der Erkenntnis: Wer wirklich neue Väter will, braucht auch neue Mütter.
Flutkatastrophe | Seite 34
Carolin Weitzel, 41, ist Bürgermeisterin von Erftstadt, einemOrt bei Köln, der schwer vom Hochwasser getroffen unddurch ein gigantisches Erdloch weltweit bekannt wurde. AlsRedakteur Lukas Eberle die CDU-Politikerin fragte, ob ersie beim Management der Katastrophe begleiten dürfe, sag-te Weitzel sofort zu. Eberle saß mit ihr in Besprechungen,sie besuchten Flutopfer. Als sie im Stadtteil Blessem denzwölf Meter tiefen Krater besichtigten, in dem mehrereHäuser verschwunden waren, mussten beide schlucken. »InKrisenzeiten müssen Kommunalpolitikerinnen und -politiker Entscheidungen treffen,bei denen es um Leben und Tod geht«, sagt Eberle, »das war in der Pandemie so, dasist beim Hochwasser so. Die Verantwortung, die Lokalpolitiker tragen, wächst. Trotz-dem ist der Respekt, der ihnen entgegengebracht wird, gering.«
Zypern | Seite 52
Vor acht Jahren lernte Redakteur Timofey Neshitov in Den Haag eine Unternehmerinkennen, die sich ihm als »Flüchtling« vorstellte, als »Mädchen aus Famagusta«. TasoulaHadjitofi war nach dem Einmarsch der türkischen Armee im Sommer 1974 aus Zyperngeflohen. In den Niederlanden hatte sie eine Firma gegründet, eine Villa gekauft, siedinierte mit der Königin. Nur nach Hause konnte sie nicht. Ihr Elternhaus an der Ost-küste Zyperns stand in einem Militärgebiet. In diesem Sommer, 47 Jahre nach der In-vasion, durfte sie zurückkehren nach Famagusta, mittlerweile eine Geisterstadt. Ne -shitov begleitete sie auf dieser Reise. Er erlebte eine 62-Jährige, die mit der Verbitterungvon Jahrzehnten anreiste und am Ende etwas tat, womit sie nicht gerechnet hatte: Sieumarmte einen türkischen Polizisten. »Frieden hat sie trotzdem nicht gefunden«, sagtNeshitov, »sie will sich nicht versöhnen, sie will ihre heile Welt von 1974 zurück.«
SPIEGEL EDITION »Terror«, »Dein SPIEGEL«
Vor 20 Jahren steuerten islamistische Selbstmordatten -täter zwei Flugzeuge in die Türme des World TradeCenter in New York. Wie 9/11 nachwirkt und das Le-ben auch in Deutschland bis heute prägt, beschreibt dieneue Ausgabe von SPIEGEL EDITION. Um das ille-gale Geschäft mit seltenen Tierarten geht es in derTitelgeschichte von »Dein SPIEGEL«, dem Magazinfür Kinder. Beide Hefte erscheinen am Dienstag.
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3Nr. 33 / 14. 8. 2021 DER SPIEGEL
Was würden Kinder tun, wenn sie
Kanzler oder Kanzlerin wären? Vielleicht
höhere Steuern für Millionäre fordern
und sich für den Tierschutz einsetzen? In
diesem Buch erfahren Kinder, wie Politik
genau funktioniert: Wieso Wahlen ge-
heim sind, wer dafür sorgt, dass sich alle
an die Gesetze halten, und warum die
Europäische Union keine Hauptstadt hat.
ab 9 · 144 Seiten · 17,00 €
ISBN 978-3-522-30592-1
Fur alle Kinder, die lieber
mitmischen als zugucken wollen!
Mit spannenden Antworten auf echte Schulerfragen
Zur
Bundes-
tagswahl
2021
Titelillustration: Mona Eing und Michael Meissner für den SPIEGEL
INHALT
Nr. 33 / 14. 8. 2021DER SPIEGEL
DER SPIEGEL 75. Jahrgang | Heft 33 | 14. August 2021
TITEL
40 | Familie Gegängelte Väter
46 | SPIEGEL-Gespräch mit Väternaus drei Generationen
DEUTSCHLAND
6 | Leitartikel Normalität Extremwetter
8 | Zu hohe Veteranenzahlen / Flutschäden behindern Wahl / Der gesunde Menschenverstand / So gesehen: G wie gefährlich
12 | Pandemie Stimmt die Impfquote?
15 | Vorsorge Nachteil Rentner
16 | SPD SPIEGEL-Gespräch mitKanzlerkandidat Olaf Scholz
19 | Krisen Die Not der afghanischenBundeswehr-Helfer
22 | Asylpolitik Afghaninnen in Angst
24 | Europa Das düpierte Verfassungs gericht
27 | Analyse Die Bahn im Streik
28 | Parteien Linke verliert im Osten
30 | Behörden Kritik an der Luca-App
32 | Corona Warum Luftreinigungs -geräte in Schulen fehlen
34 | Hochwasser Mit einer Bürger-meisterin am Krater in ihrer Stadt
37 | Mein Fall Ein Staats anwalt klärtnach 19 Jahren einen Mord auf
38 | Polizei Rechte Spezialeinheit
REPORTER
50 | Familienalbum / Wie fälscht man Fingerabdrücke?
51 | Eine Meldung und ihre
Geschichte First Lady gesucht
52 | Rückkehr Zyperns Geisterstadt
57 | Kolumne Leitkultur
WIRTSCHAFT
60 | Milliardenhilfe für Flutopfer /Lufthansa lässt Kunden warten
Der gebremste Mann
FAMILIE Nach wie vor ist die Erziehungsarbeit in deutschen Haushalten
ungleich verteilt. Ausgerechnet jene Väter aber, die sich für ihre Familien
stark engagieren, stoßen häufig auf ein unterschätztes Hindernis:
Mütter, die nicht loslassen wollen. Neue Väter, sagen Experten, kann es nur
geben, wenn auch die Frauen ihre Rolle in der Familie verändern. | 40, 46
Olaf Scholz
Hat er doch Chancen?
Der SPD-Kanzlerkandidat
gibt sich optimistisch. | 16
Thomas Müller
Der Fußballprofi verrät, wie
es mit dem FC Bayern und
der Nationalelf weitergeht. | 88
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Altenberger, Minichmayr
Die Schauspielerinnen über
ihre Rolle der Buhlschaft und
sexistische Zuschauer | 110
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62 | Mode Früher Dior, jetzt s.Oliver
66 | Neues Deutschland (V) Firmensetzen auf den Kollegen Roboter
68 | Rohstoffe Heiß begehrte Kohle
70 | Gerechtigkeit Die SozialforscherCarolin und Christoph Butterwegge imSPIEGEL-Gespräch über Kinderarmut
73 | Pandemie Testen lohnt nicht mehr
AUSLAND
74 | Litauens China-Provokation /Flucht aus Kunduz vor den Taliban
76 | Polen Machthaber JarosławKaczyński schafft den Rechtsstaat ab
80 | Zeitgeschichte Deutschland undder Mord an Tunesiens Volksheld
82 | Klimapolitik Harvard-ForscherStephen Walt über Kriege gegenUmweltsünder
84 | Migration Wie Diktator Luka-schenko Flüchtlinge in die EU schleust
SPORT
87 | Messi und Paris Saint-Germain /Warum werden Pferde nach einemBänderriss eingeschläfert?
88 | Fußball SPIEGEL-Gespräch mitNationalspieler Thomas Müller
92 | Boxen Ist die Verbands spitzesportfeindlich?
94 | WM 2006 Das DFB-Geheimnis um das Sommermärchen
WISSEN
98 | Irrweg Öko-Landbau? / Analyse
100 | Biotechnologie Revolutiondurch künstliche Intelligenz
103 | Tiere Katzengene und Menschen
104 | Ökologie Garten ohne Gießen
106 | Klima Ist das die Zukunft?
KULTUR
108 | »Solar Power« von Lorde /»Bock« von Katja Lewina
110 | Theater SPIEGEL-Gespräch mitBirgit Minichmayr und Verena Alten-berger über die Salzburger Festspiele
114 | Denkmäler Streit um die East Side Gallery in Berlin
116 | Literatur Hervé Le Telliers Über-raschungsbestseller »Die Anomalie«
118 | Museen Ludwig Mies van derRohe und die Nazis
120 | Musik Santiano, ahoi!
123 | Sachbuchkritik Herfried Münk-ler über Marx, Wagner und Nietzsche
SPIEGEL-TV-Programm | 107 Bestseller | 117Impressum, Leserservice | 124Nachrufe | 125 Personalien | 126Briefe | 128 Hohlspiegel / Rückspiegel | 130
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Paris, New York, Rottendorf
Claus-Dietrich Lahrs soll die fränkische Modefirma s.Oliver
zum Glänzen bringen. Ist der Mann, der globale Luxus -
marken wie Louis Vuitton leitete, dafür der Richtige? | 62
Deutsches Debakel am Hindukusch
Kaum ziehen die westlichen Truppen ab, überrennen die
Taliban Afghanistan. Das Drama wird nun zum Streitthema
im Bundestagswahlkampf. | 19
Warum ALDI Schokolade nicht nur lecker, sondern auch fair und nachhaltig ist, erfährst du auf
Seite 49.
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Meinungsfreiheit ist unbezahlbar.
Qualität nicht.
„Schokolade von ALDI? Die ist doch niemals fair
gehandelt bei den Preisen!“
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Der Himmel Südeuropas ist in Orange getaucht,über Westdeutschland ergießt sich Ocker, im Pazifik weicht ein Farbenmeer mattem Weiß. Der
Klima wandel verändert das Antlitz des Planeten: DieBrände in den USA, in Griechenland und der Türkei ver-nichten Wälder, Hochwasser in Deutschland zerstört Dör-fer, die Korallenriffe an Australiens Ostküste erbleichen.
Die Menschheit weiß, dass in einer immer wärmerenWelt nicht nur die Farben wechseln, sondern auch Le-bensräume schwinden. Doch bis heute gelingt es einemGroßteil, dieses Wissen zu verdrängen, wie der Bundes-tagswahlkampf zeigt. Das Märchen vom KlimavorreiterDeutschland macht wieder die Runde, die Erzählung,dass wir auf einem guten Wege seien, aber eben nicht dieganze Welt allein retten könnten. Dabei liegen die CO²-Emissionen der Deutschen pro Kopf über denen Chinas,historisch ist die Bundesrepublik ein Topverschmutzer.
Dieses Aussitzen bringt mittlerweile beängstigendeBilder hervor. Menschen drängen auf eine Fähre, sie flie-hen von der brennenden Insel Euböa – das Video gingum die Welt. Es zeigt, wie verletzlich unsere Spezies ist,wenn sie mit den Konsequenzen ihres Handelns konfron-tiert wird. Was früher vielleicht Jahrhundertereignissewaren, spielt sich heute im Abstand weniger Jahre ab.Der Klimawandel ist real, und er ist hier. Der renommier-te Klimawissenschaftler Michael E. Mann hat es vor einpaar Tagen so ausgedrückt: »An diesem Punkt geht esdarum, wie schlimm wir es werden lassen.«
Am Montag hat der Weltklimarat den ersten Teil seinesSechsten Sachstandsberichts vorgelegt. Ein Dokument,das so deutlich wie selten zuvor das Bild eines Katastro-phenszenarios zeichnet. Die kritische Schwelle der Erd -erwärmung von 1,5 Grad könnte schon Anfang der
2030er-Jahre erreicht sein und damit früher als gedacht.Der Mensch kennt die Lage. Seine Zeit, sich aus ihr zubefreien, schwindet.
Die neuen Daten sind das Ergebnis gestiegener Leis-tung von Supercomputern, die genauere Prognosen lie-fern. Je präziser der Mensch seine Zukunft voraussagenkann, desto düsterer wird sie also.
Das heißt auch: Was die Flüchtenden auf Euböa er -leben, sind nur erste zaghafte Reaktionen des Planetenauf gut 150 Jahre Verbrennung fossiler Rohstoffe. Bei derjetzigen, vergleichsweise moderaten Klimaänderung vonplus 1,2 Grad gegenüber vorindustrieller Zeit wird esnicht bleiben. Wir stecken nicht mitten in der Klimakrise,sondern stehen erst am Anfang.
Kohlendioxid ist ein tückischer Feind: Das langlebigeGas entfaltet, einmal in die Atmosphäre freigesetzt, erstnach rund zehn Jahren seine volle destruktive Kraft – fürJahrhunderte. Heute spürt der Mensch die Auswirkungenseiner Emissionen bis 2011. In den acht Jahren danachhat die Menschheit zusätzliche 280 Milliarden TonnenCO² in der Atmosphäre verklappt. Deshalb wird es nochheißer werden, noch trockener. Mehr Brände, mehr Ex-tremregen, mehr starke Hurrikane sind die Folge. Daslässt sich schon jetzt nicht mehr ändern.
Wie weit werden wir es noch kommen lassen? DerWahlkampf lässt nur eine Antwort zu: offenbar sehr weit.Auch nach den schweren Überschwemmungen spieltKlima schutz weiterhin eine Nebenrolle, in einer Umfragewünschen sich weniger Leute einen Politik- und Regie-rungswechsel als noch im April, und selbst die Grünenschalten bei ihrem Kernthema nicht wirklich auf Angriff.
Deutschland müsste die CO²-Emissionen bis 2030 um88 Prozent im Vergleich zu 1990 senken, um einen fairenAnteil zum Erreichen des 1,5-Grad-Limits zu leisten. Dassagen nicht Aktivisten, das sagt ein Mitglied des Sach-verständigenrats für Umweltfragen, der die Bundesregie-rung berät. Im Wahlkampf spielt diese Zahl keine Rolle,das aktuelle Ziel der Großen Koalition lautet 65 Prozent.
Deshalb steht schon heute fest: Armin Laschet, soferner denn gewinnt, wird ein Klimakanzler sein, ob er willoder nicht. Er wird als derjenige in die Geschichtsbüchereingehen, der die letzte Chance genutzt hat, das Landauf Kurs zu bringen – oder als der Kanzler, der das Ver-fehlen der Parisziele für Deutschland unumkehrbar ge-macht hat. Dessen Versagen irreversibel ist.
Laschets Kurs läuft auf Letzteres hinaus. Wo er Gestal -tungsanspruch beim Klimaschutz erkennen lassen müsste,tritt er lieber als Bedenkenträger auf, statt das Volk aufgroße Veränderungen einzuschwören, verspricht er fahr-lässig Normalität. Diese Normalität aber, nach der sichwohl viele zurücksehnen, hat uns die Bilder von Euböabeschert. Es ist keine Normalität, die Stabilität verspricht,sondern eine, die zu katastrophalen Veränderungen führt. Kurt Stukenberg �
Was früherJahrhundert-ereignissewaren, spieltsich heute im Abstandweniger Jahre ab.
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Das neue Normal
LEITARTIKEL Nach dem aktuellen Bericht der Klimaforscher ist klar: Um die Erwärmung aufzuhalten, bleibt
kaum noch Zeit. Der nächste Kanzler wird entweder zum Helden – oder er wird das Scheitern besiegeln.
Per Fähre flüchtende Bewohner der griechischen Insel Euböa
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Finanzierung oder Leasing eines neuen Renault Arkana durch die Renault Bank, Geschäftsbereich der
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mind. 3 Monate auf den Käufer zugelassen sein. Nicht kombinierbar mit anderen Angeboten. Angebot für
Privatkunden bei Kaufantrag bis 31.08.2021 und Zulassung bis 31.10.2021. Abb. zeigt neuen Renault Arkana
E-Tech Hybrid mit Sonderausstattung. Abbildung und Claim beziehen sich auf eine Hybridmotorisierung,
Fahrzeug auch thermisch (mit Verbrennungsmotor) erhältlich. Renault Deutschland AG, Postfach, 50319 Brühl.
renault.de/arkanaRenault empfiehlt