Post on 06-Feb-2018
Charité Universitätsmedizin Berlin
Gesundheitsakademie
GB: Fort- und Weiterbildung
III. Qualifikationslehrgang zur Breast Care Nurse
Aspekte der Freistellung der Breast Care Nurse
aus dem Stationsalltag
Vorgelegt von:
Susanne Topel
Ines Daldrup
Petra Henkel
Kurs: 2008/2009
am 02.März 2009
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis S. 1
1.Einleitung S. 3
2.Breast Care Nurse S. 6
2.1.Das Berufsbild der Breast Care Nurse oder Pflegeexpertin für
Brusterkrankungen S. 6
2.2.Aufgaben der Breast Care Nurse nach EUSOMA S. 8
2.3..Aufgaben der Breast Care Nurse in Deutschland S. 9
2.3.1.Die BCN als Beraterin S. 9
2.3.2.Die BCN als Unterstützerin S. 11
2.3.3.Die BCN als Gesundheitsförderin S. 12
2.3.4.Die BCN als Managerin S. 13
2.3.5.Die BCN als Teammitglied S. 14
2.3.6.Die BCN als Lehrende S. 14
3.Ausbildung der BCN S. 15
3.1.Ausbildung im deutschsprachigen europäischen Raum S. 15
3.2.Ausbildung im Ausland S. 16
4.Gesundheitspolitische Entwicklung S. 17
4.1.Geschichtliche Hintergründe S. 17
4.2.Geschichte der EUSOMA S. 18
4.3.Positionspapier der EUSOMA S. 19
4.4.S3 Leitlinien in Deutschland S. 21
4.5.Mammographie-Screening in Deutschland S. 22
4.6.Bildung von Brustzentren S. 23
5.Nutzen der BCN für die Patientinnen, das Pflegepersonal
und die Ärzte S. 25
5.1.Empirische Erhebung der Universitätsfrauenklinik Heidelberg S. 25
5.2.Studie: McArdle et. al., 1996 S. 30
5.3.Studie: Ritz et al., 2000 S. 33
5.4.Studie der Universität Osnabrück Teil 2 S. 35
6.Bewältigungstrategien und Einfluss der Pflegenden bei
Patientinnen mit Brustkrebs S. 40
6.1.Studie der Universität Osnabrück Teil 1 S. 40
7.Eigens erstellte Meinungsumfrage S. 45
7.1.Methodologie und Vorgehensweise S. 45
7.2.Auswertung und Diagramm S. 46
7.3.Ergebnisse aus der Sicht der betroffenen Frauen S. 48
7.3.1.Wünsche von Patientinnen an eine BCN S. 49
7.4.Fazit zur Meinungsumfrage S. 51
8.Arbeitsplatzoptimierung einer BCN S. 52
8.1.IST-Zustand am Beispiel der Uniklinik Münster S. 52
8.2.Beispiel für eine Stellenbeschreibung S. 54
9.Schlußwort S. 58
Anhang S. 60
Abkürzungsverzeichnis S. 85
Literatur- und Quellenverzeichnis S. 86
Versicherung S. 89
1.Einleitung
Die Zahl der Frauen, die in den letzten 30 Jahren an Brustkrebs erkrankt sind, ist
weltweit angestiegen. Im Jahre 2004 erkrankten 360.746 Frauen in Europa an
Brustkrebs. Im Jahr 2004 verstarben in Europa 129.010 Frauen an Brustkrebs. In
Deutschland erkranken jährlich ca. 57.000 Frauen an Brustkrebs. An den Folgen
sterben jährlich ca. 17.000 Frauen. Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste
Krebserkrankung bei Frauen. Auf Grund der Häufigkeit der Erkrankungen und seiner
gesellschaftspolitischen Bedeutung hat Brustkrebs einen hohen Stellenwert innerhalb
einer politischen Debatte in Europa gewonnen. In Europa begann man mit der
Untersuchung technische und organisatorische Aspekte von
Brustkrebsfrüherkennungsprogrammen mit dem ersten Aktionsprogramm „Europa
gegen Krebs“ (1987-1989) der Europäischen Gemeinschaft 1987. Diesem ersten
Aktionsplan folgen zwei weitere Aktionsprogramme (1990-1994 und 1996-2002). Ziel
dieser Aktionsprogramme war es, die Sterblichkeit von Krebs gegenüber 1987 um
15% zu senken. Prioritäten des Programms waren eine verbesserte
Qualitätskontrolle bei der Früherkennung, Erfahrungsaustausch über die
wirksamsten Praktiken, Vereinheitlichung und Sammlung vergleichbarer
Gesundheitsdaten und Fortschritte in der Gesundheiterziehung und Studien zur
Prävention. Dies hat zu klaren Leitlinien für die medizinische Versorgung von an
brustkrebserkrankten Frauen geführt. Im Jahre 2000 hat die EUSOMA (Europan
Society of Mastology1) das Positionspapier „The Requirements of a Specialist Breast
Unit“ veröffentlicht. Somit wurden zum ersten Mal Ansprüche an eine spezialisierte
Brustkrebsversorgung im Rahmen eines Brustzentrums gestellt. In diesem
Positionspapier werden die Rolle und die Aufgaben der Breast Care Nurse in einem
Brustzentrum und die Implementierung der BCN im interdisziplinären Team klar
definiert. Im Rahmen der Weiterbildung zur Breast Care Nurse beschäftigt sich die
folgende Arbeit mit der Frage, ob die Arbeit einer Breast Care Nurse (BCN), die
durch eine weites Spektrum an Aufgaben gekennzeichnet ist, eine feste Planstelle
und somit die Freistellung aus dem Stationsalltag fordert. Hierzu wurden zum einen
die Aufgaben der BCN, wie sie im Positionspapier der EUSOMA definiert sind,
aufgezeigt und zum anderen die Aufgaben der BCN in Deutschland beleuchtet.
1Europäische Gemeinschaft für Brustkunde
Es wurde die unterschiedlichen Ausbildungsmodelle in den einzelnen europäischen
Ländern, und in Australien beschrieben. Seit vierzig Jahren wird das Thema
Brustkrebs in der Öffentlichkeit diskutiert, so dass in dieser Arbeit die geschichtlichen
Hintergründe mit einbezogen werden. Im weiteren Verlauf wird die
gesundheitspolitische Entwicklung unter Einbezug der unterschiedlichen
vorgegebenen Leitlinien zur qualitativen Brustkrebsversorgung erörtert. Aussagen
zum Mammographie-Screening und der Bildung von Brustzentren folgen. Untersucht
wurden die Bedeutung und der Nutzen einer BCN in einem Brustzentrum für
betroffene Frauen, Pflegende und Ärzte. Es wird eine Studie, die an der
Universitätsklinik Heidelberg durchgeführt wurde, vorgestellt, analysiert und
ausgewertet. Sie soll Aussagen zum Thema Nutzen einer BCN für das ärztliche und
pflegende Personal, Bedeutung und Nutzen einer BCN für die betroffenen Frauen
aufzeigen. Es werden zwei randomisierte2 Studien vorgestellt, analysiert und
ausgewertet, die sich mit der Auswirkung von spezialisierten Pflegekräften auf
Brustkrebspatientinnen beschäftigen. Eine weitere Studie, die an der Universität
Osnabrück durchgeführt wurde, beschäftigt sich mit der Untersuchung subjektiver
Betreuungsbedürfnisse von Brustkrebspatientinnen nach pflegerischer Unterstützung
während der stationären Erstbehandlung. Diese wird hier vorgestellt, analysiert und
ausgewertet. Um das Ausmaß der vielen verschiedenen Einflussfaktoren auf die
Frauen in der primären Behandlungsphase zu untermauern, wurde die Studie
„Belastung und Bewältigungsstrategien von Frauen mit Brustkrebs in der Phase der
chirurgischen Primärtherapie – aus Sicht der Pflegenden“ beschrieben. Des Weiteren
wurde in den Kliniken: Universitätsklinik Münster, Städtisches Klinikum Dresden-
Friedrichstadt und Asklepiosklinikum Uckermark Schwedt eine Meinungsumfrage
durchgeführt, um den Bedarf von betroffenen Frauen an Unterstützung, durch eine
Fachkraft, zu ermitteln. Diese Meinungsumfrage wird erörtert und ausgewertet.
Anhand eines Beispiels der Uni-Frauenklinik Münster, wir der momentane
Arbeitsplatz einer BCN beschrieben, durch das speziell für die Station entwickelte
Entlassungsmanagement bei brustoperierten Patientinnen. Die Freistellung der BCN
in Deutschland, aus dem stationären Alltag, ist momentan eher die Ausnahme.
2 Unter Randomisierung (random= zufällig) versteht man die zufällige Zuweisung von Patienten zu einer von mindestens zwei
zu vergleichenden Therapiegruppen
Mit dieser Arbeit soll die Anerkennung und Relevanz3 der BCN in der
Gesundheitspolitik, bei der qualitativen psychoonkologischen Versorgung von